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Verfahren zum Herstellen einer reliefartig strukturierten Oberfläche
auf einer Holzfaserplatte sowie zum Herstellen einer Tafel mit reliefartig strukturierter
Oberfläche Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer reliefartig
strukturierten Oberfläche auf einer olzfarplatte.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Herstellen einer
Tafel mit reliefartig strukturierter Oberfläche.
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Zum Herstellen strukturierter bzw. gemusterter Oberflächen von Holzfaserplatten
ist es bisher erforderlich, beispielsweise mittels einer Matrize oder dergleichen
hohe
Drücke aufzubringen, um dadurch zu erreichen, daß das Material, aus dem die Holzfaserplatte
besteht, verdichtet wird und dabei in den eingedrückten bzw. eingesenkten Abschnitten
der strukturierten Oberfläche im allgemeinen dichter und härter wird.
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Bei der vorliegenden Erfindung findet gleichsam der umgekehrte Vorgang
statt. Denn es werden zunächst in einer Ebene harte Flächenabschnitte geschaffen,
die benachbart zu in der gleichen Ebene liegenden weicheren Flächenahschnitten liegen.
Sodann werden aus den weicheren Flächenabschnitten Partikel durch eine hier allgemein
als "schleifende Behandlung" genannte Bearbeitung mittels eines geeigneten Mittels
entfernt, welches sowohl über die harten als auch über die weichen Abschnitte geführt
wird und dabei Einsenkungen hervorruft, die unterhalb der Ebene der harten Flächenabschnitte
liegen.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Schaffen reliefartig strukturierter
Oberflächen werden Holzfaserplatten oder Spanplatten mit Oberflächen geschaffen,
die entweder den Eindruck von natürlichen Materialien beispielsweise mit wolkenförmiger
Struktur oder Kalktuff (Travertin) erwecken, oder aber den Eindruck industrieller
Gegenstände mit geometrischer Form wie Mauersteinwerk, Ziegelwerk oder dergleichen.
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Das spezifische Gewicht des Plattenkörpers wird praktisch nicht verändert,
wenn ein konventionelles handelsübliches Hclzfaser- oder Spanplattenprodukt auf
erfindungsgemäße Weise mit einer reliefartig strukturierten Oberfläche versehen
wird. Dabei kann die reliefartige Strukturierung der Oberfläche einen Verfahrensschritt
bzw. -abschnitt bei der Herstellung derartiger Platten darstellen oder die Strukturierung
kann durch gesonderte Behandlung an
der Oberfläche der fertig hergestellten
Platten geschaffen werden.
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Die Verwendung bzw. Anbringung erfindungsgemäß bearbeiteter Platten
erfolgt im allgemeinen durch Annageln an Holzrahmen. Die Platten müssen daher steif
sein und einem Druck ohne beachtliches Durchbiegen standhalten, wenn auf sie zwischen
den Rahmenteilen eines Gebäudes eine Kraft einwirkt. Sie müssen mithin diesbezüglich
mit einer guten Wandverkleidung vergleichbar sein.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist zunächst einmal bei zwei Arten
von Faserplatten anwendbar, nämlich bei solchen Platten, die im Handel als Spanplatten
bezeichnet werden und aus kleinen Teilchen bestehen, und auf jene Platten, die als
Faserplatten oder Isolierplatten bezeichnet werden.
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Die ersteren bestehen aus Holz spänen oder anderen Holzteilchen, welche
unter dem Einfluß von Wärme und Druck mit einem Harzbindemittel miteinander veranden
sind, wobei als Harzmittel im allgemeinen ein Duroplast Verwendung findet. Jeder
Hersteller hat für derartige Platten seinen eigenen Handelsnamen bzw. ein Warenzeichen,
unter dem diese Platten vertrieben werden. Die Teilchen können jedoch auch mit anorganischem
Zement, beispielsweise mit Portlandzement verbunden sein. Bei einem insbesondere
in den USA bekannten Typ dieser Art handelt es sich beispielsweise um die sogenannte
"Century Board"-Platte.
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Bei auch als Isolierplatten bezeichneten Holzfaserplatten wird nur
wenig oder kein Bindemittel verwendet. Die Pasern werden durch spanabhebende Bearbeitung
hergestellt. Dabei kann es sich um einzelne Holzfasern desjenigen Holzes, aus dem
die Fasern hergestellt werden handeln oder um Agglomerate solcher Holzfasern, die
auch als Faserbündel bezeichnet werden. Diese werden in Wasser eingegeben und wie
bei der Herstellung von Papier mittels eines Filzes
auf einem Sieb
angeordnet. Die Fasern durchdringen einander und schaffen hierdurch die erforderliche
Festigkeit für die Platte. Die Dicke der meisten handelsüblichen Isolierplatten
dieser Art beträgt etwa 1 cm. Ein bekanntes Fabrikat dieser Faser- bzw. Isolierplatten
ist beispielsweise "Celotex. Diese Isolierplatten besitzen eine geringe Dichte und
gute Wärmeisoliereigenschaften.
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Das spezifische Gewicht der aus Teilchen bestehenden Tafeln mit Harzbindemitteln
liegt im allgemeinen zwischen 0,6 und 0,8, während das spezifische Gewicht der Faser-
bzw.
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Isolierplatten im allgemeinen unter 0,6 liegt und lediglich 0,3 betragen
kann.
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Beim Herstellungsprozeß können die Späne der aus Teilchen bestehenden
Spanplatten mit einem Kunstharz dadurch beschichtet werden, indem das Harz auf die
Späne in einer sich drehenden Trommel aufgesprüht wird, während sie beispielsweise
durch Rühren bewegt werden. Im allgemeinen beträgt der Kunstharzanteil bezogen auf
das Gewicht der Späne etwa 6 bis 10 %. Die beschichteten Späne können noch so feucht
sein, daß sie sich bei Berührung etwas feucht anfühlen, wenn sie in die Form einer
Matte bzw.
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Tafel gebracht werden. Diese Matte wird zwischen zwei heißen Platten
gepreßt, um die Teilchen zu verdichten und sie zu einer Plattenform miteinander
zu verbinden, sowie um das gewünschte spezifische Gewicht zu erhalten.
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Wenn als Bindemittel Portlandzement benutzt wird, erfolgt das Pressen
bei Raumtemperatur und der Druck wird solange aufrechterhalten, bis der Zement abgebunden
hat. Dabei ist es üblich zwei bis drei Teile Zement auf ein Teil Holz zu verwenden,
wobei diese Angaben sich auf das Gewicht beziehen.
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Reliefartig strukturierte Oberflächen haben larte, flache Erhebungen,
die durch "Täler" voneinander getrennt sind.
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Die Erhebungen sind härter als der eigentliche Körper der Platte und
l-iegen in derselben Ebene. Die Täler liegen in einer niedrigeren Ebene. Sie können
eben und glatt oder rauh und uneben sein.
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Es sei-darauf hingewiesen, daß die Herstellung von aus Teilchen bestehenden
Spanplatten stets ein Bindemittel erfordert, und daß das Bindemittel in einer Warmpresse
ausgehärtet werden kann oder im Falle anorganischerBindemittel durch Pressen bei
Raumtemperatur. Die verschiedensten Teilchenarten können dabei Verwendung finden,
beispielsweise Holzspäne, die durch zerspanende Bearbeitung erhalten wurden, oder
aber auch durch Brechen von Holzelementen zu erhaltende Partikel, die beispielsweise
mittels einer Säge oder einer Hammermühle zu erhalten sind. Letzere Teilchen werden
nachstehend als "pulverförmige" Holzteilchen bezeichnet. Diese sind im allgemeinen
kleiner als Späne und können einfacher durch schleifende Behandlung mittels einer
Bürste entfernt werden als dieses bei Spänen der Fall ist.
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Derartige aus Teilchen bestehende Tafeln werden - ganz gleich ob sie
mit Kunstharzbindern in Heißpressen oder mit anorganischem Zement in Kaltpressen
hergestellt sind -im allgemeinen an Holzrahmen genagelt oder auf anderweitige Art
und Weise befestigt, wobei Spannweiten von 30 bis 60 cm üblich sina. Eine hinreichende
Biegefestigkeit oder Steifigkeit ist daher wichtig. Späne sind bei derartigen aus
Teilchen bestehenden Tafeln bzw. Platten wünschenswert, weil sie für eine hinreichende
Festigkeit sorgen, so daß solche Späne zumindest im Kern derartiger Platten im allgemeinen
Verwendung finden.
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Zunächst sei nachstehend das erzindungsgemäße Verfahren beschrieben,
bei den eine reliefartig strukturierte Oberfläche
an aus Teilchen
Lestehenden Platten wie Spanplatten zu schaffen ist.-Die Erfahrung bei der Herstellung
derartiger aus Teilchen bestehenden Platten hat gezeigte daß bei einem Einführen
der aus lose angeordneten, mit einem duroplastischen Harz beschichteten Partikeln
in eine Warmpresse und einer Anwendung von zunächs-t einem geringen Druck, der ausreichend
für eine gute Verdichtung und Bindung ist, die duroplastischen Binder an der Oberfläche
der Teilchen teilweise aushärten bevor voller Druck ausgeübt wird..
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Dieser Effekt wird hier als vorhärtung" bezeichnet. Da die Oberfläche
nicht hinreichend hart ist, müssen die Oberflächenpartikel, an denen das Harz vorgehärtet
ist, anschließend, beispielsweise durch Sandstrahlen, entfernt werden.
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Bei einer Ausbildung der vorliegenden Erfindung wird das Vorhärten
des Harzes an den an der Oberfläche befindlichen Partikeln in beschränkten Abschnitten
verlangsamt durchgeführt. Um eine vorhärtung an bestimmten beschränkten Abschnitten
zu erzielen, ohne daß das Harz an der gesamten Plattenoberfläche vorhärtet, wird
Feuchtigkeit wie Wasser auf bestimmte beschränkte Abschnitte aufgesprüht oder aufgetropft.
Die sich so ergebende Matte wird dann Berührungsdruck ausgesetzt bis das Harz an
den Oberflächenfasern, die nicht befeuchtet wurden, teilweise gehärtet ist und in
diesen Abschnitten eine leichte Bindung erreicht ist. Die Matte wird sodann schnell
dem vollen Druck ausgesetzt und über einige Minuten mit Druck und Wärme beaufschlagt.
Das Harz an den Oberflächenpartikeln, die befeuchtet wurden und daher nicht vorgehärtet
sind, härtet sodann aus, so daß diese Partikel dann sehr gut gebunden sind. Die
befeuchteten Abschnitte werden dabei härter als die zwischen ihnen liegenden vorgehärteten
Abschnitte Die ursprünglich trockenen Abschnitte sind dann relativ weich. Die sich
auf diese Weise ergebende, aus der Presse
kommende Tafel enthält
daher harte Abschnitte, i; denen die Partikel gut-bzw. fest gebunden sind, die benachbart
zu verhältnismäßig weichen Abschnitten liegen. Beide Abschnitte liegen in derselben
Ebene. Die harten Abschnitte sind kratzfest und die Oberflächenpartikel in den weichen
Abschnitten können durch Behandlung mittels einer Drahtbürste entfernt werden, ohne
zugleich Partikel in den benachbarten harten Abschnitten zu entfernen. Nach dem
Bürsten mit einer Drahtbürste liegen die harten Abschnitte in einer Ebene oberhalb
den weichen Abschnitten. Die Oberfläche ist auf diese Weise reliefartig strukturiert
worden und tritt besonders gut hervor.
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Wenn die harte und weiche Abschnitte in derselben Ebene enthaltende
Platte der schleifenden Behandlung - beispielsweise mittels einer Drahtbürste oder
durch Sandstrahlen -unterzogen wird, werden die Oberflächenfasern in den weichen
Abschnitten entfernt, so daß harte und ebene Erhebungen entstehen, die oberhalb
von sichten zwischen ihnen vorhandenen Tälern liegen. Die gesamte reliefartig strukturierte
Oberfläche kann zunächst beispielsweise mittels eines Pinsels oder einer Sprühpistc1e
angemalt werden.
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Wenn dieser Uberzug getrocknet ist, kann beispielsweise Farbe einer
anderen Tönung mittels einer Farbrolle aufgebracht werden, die dann nur die erhabenen
Abschnitte berührt. Die ursprüngliche Farbe verbleibt dann nur in den Tälern wodurch
sich die Strukturierung der Tafel besonders gut hervorhebt.
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Härteunterschiede bei aus Teilchen bestehenden Tafeln zwischen bestimmten,
abgegrenzten Abschnitten der Oberfläche können auch dadurch erzielt werden, daß
ein pulverförmiges Harz durch eine Schablone aufgebracht wird oder indem ein flüssiges
Harz durch diese aufgesprüht wird, wodurch die gehärteten Abschnitte auf die den
Öffnungen der Schablone entsprechenden Abschnitte begrenzt werden. Die nicht mit
Harz
angereicherten Abschnitte sind mithin diejenigen, die vom Schablonenelement abgedeckt
werden. Nach dem Aufbringen eines Druckes zum Härten des Harzes kann die Oberfläche
sodann einer schleifenden Behandlung unterzogen werden, wobei die Teilchen der nicht
angereicherten Abschnitte entfernt werden, so daß auf diese Weise die Herstellung
einer reliefartig strukturierten Oberfläche möglich ist.
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Bei einer anderen Ausgestaltung können Abschnitte unterschiedlicher
Härte dadurch erzielt werden, daß eine dünne Schicht feiner harzbeschichteter Partikel
auf eine Matte aus normal beschichteten Partikeln gesprüht wird, wobei der Feuchtigkeitsgehalt
der dünnen Schicht für eine feste Bindung nicht ausreicht. Sodann kann Feuchtigkeit
auf die dünne Schicht in ausgewählten Abschnitten gegeben werden, die hart ausgebildet
werden sollen. Die auf diese Weise erhaltene Anordnung wird sodann unter normalen
Druckbedingungen gepreßt, wodurch harte Abschnitte gebildet werden, die durch weiche
Abschnitte voneinander getrennt sind.
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Von hier ab ist das Verfahren der schleifenden Behandlung das gleiche,
wie dieses oben bereits beschrieben ist.
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Statt der Anordnung eiiies pulverförmigen Harzes durch die öffnungen
einer Schablone oder eines Aufsprühens einer Harzflüssigkeit durch die öffnungen\können
auch pulverförmige Holzpartikel oder mineralische Granulate verwendet werden, die
stark mit Harz beschichtet sind und an den betreffenden Abschnitten angeordnet werden.
Die Schablonenelemente halten die angereicherten Partikel von der Matte ab. Nach
dem Entfernen der Schablone mit den auf der Schablone liegenden Partikeln ergeben
sich mithin nicht mit Harz angereicherte Abschnitte, die verhältnismäßig weich bleiben.
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Bei einer Augestalrung zur Herstellung großer, ebener, harter Abschnitte,
die grübchenartige Einsenkungen oder
sonstige Vertiefungen aufweisen,
könneii kleine Mengen inerter Partikel, beispielsweise unbeschichtete Holzpartikel
oder unbeschichteter Sand auf einem glatten Metallblech angeordnet werden, woraufhin
ein geeignetes Harz oder Zement, also ein Werkstoff der beim Abbinden aushärtet,
über die gesamte Fläche verteilt wird. Mit Bindemittel beschichtete Holzteilchen,
beispielsweise Holzspäne, werden sodann zur Bildung des platten Körpers angeordnet.
Danach wird die gesamte Anordnung gepreßt, um die Partikel zu verdichten un das
Harz aushärten zu lassen bzw. den Zement abbinden zu lassen. Wenn das Bindemittel
bzw. das Harz ausgehärtet sind, wird das Metallblech entfernt und die unbeschichteten
und nicht gebundenen Partikel werden mit einer Drahtbürste entfernt, wobei sie Täler
oder grübchenförmige Einsenkungen in der harten Fläche hinterlassen.
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Bei einer anderen Ausgestaltung der Erfindung unter Verwendung eines
anorganischen Zements wie Portlandzement, dessen Abbinden durch geeignete Verzögerungsmittel
verzögert werden kann, wird eine Schicht aus Zement oder aus Zement und einem anorganischen
Füllmittel, beispielsweise feiner Asbestfasern, auf einem Metallblech ausgebreitet.
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Sodann wird ein Verzögerungsmittel auf Flächenabschnitte gebracht,
die anschließend von der Oberfläche entfernt werden sollen bevor der Zement in diesen
Abschnitten abgebunden hat. Der Zement in dem großen Flächenabschnitt, der frei
von Verzögerungsmitteln ist, kann zu hinreichender Härte abbinden, so daß diese
Oberfläche mit einer Drahtbürste behandelt werden kann, ohne daß sie abgeschliffen
bzw. abgetragen wird, wobei auf diese Weise in den nicht abgebundenen Flächenabschnitten
Material entfernt wird und eine Oberfläche mit grübchenartigen Einsenkungen oder
anderweitig geformten Vertiefungen in einer harten Oberfläche entsteht.
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Eine Struktur, die ähnlich der Kalktuff- bzw. Travertinstruktur ist,
läßt sich dadurch erzielen, daß das Bindemittel bei kleinen Partikelmengen fortgelassen
wird, oder indem ein Verzögerungsmittel in beschränkten Abschnitten einer Zementasbestfläche
verwendet wird,- wonach dann anschließend die Teilchen aus den weichen Flächenabschnitten
entfernt werden.
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Die Erfindung und bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind nachstehend
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf eine Zeichnung weiter erläutert.
Es zeigt: Fig. - 1 einen teilweisen Querschnitt durch eine Ausbildung einer Platte
die mittels einer Schablone in erfindungsgemäßer Weise vorgehärtet worden ist; Fig.
2 eine Darstellung ähnlich Fig. 1, die eine andere Ausgestaltung zum Herstellen
einer Platte zeigt, bei welcher Feuchtigkeit auf einer pulverförmigen Hartschicht
verwendet wird; Fig. 3 eine den Fig. 1 und 2 ähnliche Darstellung, die zeigt, auf
welche Weise eine reliefartig strurturierte Oberfläche an einer vorgefertigten Platte
anzubringen ist; und Fig. 4 eine perspektivische Darstellung einer Platte mit einer
erfindungsgemäß reliefartig strukturierten Oberfläche.
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Beispiel 1 Anhand von Fig. 1 wird ein Verfahren beschrieben, mit dem
aufgrund einer Vorhärtung Platten bzw. Tafeln mit reiiefartiger Maserung bzw. Struktur
zu erhalten sind.
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Eine Matte aus olzpartikeln besteht aus drei Layen bzw.
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Schichten. Die äußeren Schichten 2 bestehen aus pulverförmigen feinen
Partikeln wie Sägestaub, der mit einem Duroplast
beschichtet ist.
Ihre Herstellung erfolgt zunächst auf konventionelle Weise auf einem Metallblech.
Die Mittelschicht 1 besteht weitestgehend aus Sägespänen, um die erwünschte Festigkeit
zu erhalten. Die aus pulverisierten Holzpartikeln bestehenden äußeren Schichten
2 bestehen vorzugsweise aus derartigen Partikeln, weil sich diese besonders dafür
eignen, nach dem Vorhärten anschließend durch schleifende oder ähnliche Oberflächenbehandlung,
beispielsweise mittels Drahtbürsten oder Sandstrahlen, entfernt zu werden.
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Der larzgehalt der äußeren Schichten 2 kann in bestimmten begrenzten
Abschnitten vermindert sein, um dort eine verhältnismäßig lose bzw. schwache Bindung
zu erzielen und auf diese Weise das Entfernen einer dünnen Partikelschicht in begrenzten
Abschnitten, beispielsweise mittels einer Drahtbürste, zu vereinfachen.
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Die auch als Kern zu bezeichnende Mittelschicht 1 besteht vorzugsweise
aus Spänen oder Fasern, die mit einem duroplastischen Harz beschichtet sind, wobei
der Harzgehalt bezogen auf das Gewicht der Späne im allgemeinen zwischen 4 und 10
% liegt.Die vorzugsweise aus pulverförmigen Partikeln bestehenden äußeren Schichten
2 sind ebenfalls mit einem duroplastischen Harz beschichtet. Mit 3 ist ein auf einer
äußeren Schicht 2 angeordnetes Schablonenelement bezeichnet. Die dem Schablonenelement
3 benachbarte Fläche 4 kann mit Wasser oder dünnflüssigem Harz besprüht werden.
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Danach wird die Schablone 3 entfernt, so daß die unter den Schablonenelementen
3 gewesenen Flächen eine geringere Feuchtigkeit aufweisen als die Fläche 4.
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Die auf diese Weise hergestellte Anordnung wird sodann in eine heiße
Plattenpresse eingebracht und über etwa 1/2 Minute einem Berührungsdruck ausgesetzt,
wobei das Harz an den vorher von den Schablonenelementen 3 bedeckten Flächen teilweise
aushärtet. Sodann wird über einen Zeitraum
von einigen Minuten
voller Druck aufgebrachc. Dabei werden die Partikel der ganzen Anordnung verdichtet
und die Oberflächenpartikel werden in den befeuchteten Abschnitten vollständig gebunden.
Die Verbindung der Partikel in den vorgehärteten Flächenabschnitten ist nicht so
fest wie in den befeuchteten Abschnitten.
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Nach dem Entfernen aus der Presse sind diejenigen Abschnitte, auf
denen vorher die Schablonenelemente 3 gelegen haben, und die Flächenabschnitte 4
bündig und liegen in einer Ebene. Die Bindung der vorher unter den Schablonenelementen
3 gelegenen Partikel ist jedoch aufgrund der Vorhärtung unter Berührungsdruck verhältnismäßig
schwach, so daß diese Abschnitte weich sind während die befeuchteten Abschnitte
hart sind.
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Nach einer Kühlung wird die Tafel einer schleifenden Oberflächenbehandlung
unterzogen, was beispielsweise mittels einer Stahlbürste erfolgen kann, wobei sowohl
die harten als auch die weichen Flächenabschnitte mit der Stahlbürste bearbeitet
werden. Diese Behandlung entfernt die Oberflächenpartikel, in denen das Hirz vorgehärtet
worden ist, jedoch nicht die Partikel in denjenigen Flächenabschnitten, die befeuchtet
worden sind, so daß die schließlich erhaltene Platte bzw. Tafel benachbart zu erhabenen
harten Flächenabschnitten tiefer liegende "Täler" aufweist.
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Eine typische Platte dieser Art ist in Fig. 4 dargestellt.
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Bei dieser Platte ist eine Vielzahl von mit Abstand zueinanderliegenden,
relativ harten erhabenen Flächenabschnitten 10 von derartigen tiefer liegenden Tälern
12 umgeben.
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Auf diese Art und Weise können die verschiedensten Muster
wie
Mauer- oder Feldsteinmuster hergestellt werden, wobei das Muster durch die Schablone
bestimmt wird. Dem auf die Flächenabschnitte 4 aufgesprühten Wasser bzw. dünnflüssigen
Harz kann ein Farbstoff beigegeben werden.
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Beispiel 2 Eine Vielzahl sogenannter zufälliger oder wechselnder Muster
ist durch Fortlassen der Schablone zu erhalten.
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Zur Schaffung wolkenartiger Muster wird Feuchtigkeit in zufälliger
Anordnung bzw. Musterung auf die Oberfläche der Matte gegeben bevor diese in die
Presse eingeführt wird. Dabei ergeben sich die Konturen der befeuchteten Flächenabschnitte
dadurch zufällig, daß Wasser auf das für die Herstellung verwendete Blech aufgetropft
wird, und daß dem aufgetropften Wasser Gelegenheit gegeben wird, sich in zufälliger
Musterung auf dem Blech zu verteilen. Von dem Blech wird das Wasser anschließend
in der herrschenden zufälligen Musterung von den harzbeschichteten Partikeln absorbiert,
die über die Platte verteilt sind. Die reliefartige Struktur wird nach dem Pressen
durch schleifende Behandlung mittels einer Drahtbürste erhalten, wobei die Partikel
der trockenen Flächenabschnitte, in denen das Harz vorgehärtet ist, entfernt werden
Beispiel 3 Fig. 2 zeigt eine andere Anordnung zur Ausführung der Erfindung. Mit
1 ist wiederum die Mittelschicht, mit 2 sind die äußeren Schichten und mit 3 ist
wie bei dem Beispiel 1 ein Schablonenelement bezeichnet. Mit 5 ist ein Kunstharz
bezeichnet, welches pulverförmig ausgebildet sein kann oder aus feinen trocknen
Partikeln bestehen kann, die stark mit Harz beschichtet sind. Sodann kann Feuchtigkeit
auf das Harz gesprüht werden. Das Harz erreicht nicht die Partikel unter der Schablone
3, so daß die Flächenabschnitte unter der Schablone 3 nach dem Entfernen
der
Schablone 3 md einem heißen Preßvorgang weicher sind als die Flächenabschnitte im
Bereich des Kunstharzes 5 und daher auf einfache Weise mittels einer Drahtbürste
oder dergleichen entfernt werden können.
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Beispiel 4 Fig. 3 zeigt eine reliefartig strukturierte vorgefertigte
Holzfaserplatte 6, wie eine Isolier- oder Dämmplatte, die auf ihrer einen Seite
Abschnitten7 hoher Dichte gen genüberliegt, welche aus Kunstharz oder Bindemitteln
bestehen, die bereitwillig von der Oberfläche der Ilolzfaserplatte absorbiert werden
oder mittels Hitze und leichtem Druck in die Platte 6 eingebracht werden können.
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Die mit dem Binder beschichteten Flächenabschnitte sind wie in Fig.
3 erkennbar beschränkt bzw. begrenzt, wobei Fig. 3 zwischen den harzbeschichteten
Abschnitten 7 eine enge Zone 8 zeigt. Die einen Abschnitt der Holzfaserplatte 6
darstellende Zone 8 ist weich. Nach einer Behandlung mit einer Drahtbürste zum Entfernen
der Oberflächenfasern liegt die Zone 8 unterhalb der Fläche der gehärteten Abschnitte
7.
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Um die Härte zu erhalten können duroplastische Harze wie Harnstoffharze
oder Melaminharze Verwendung finden.
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Das Harz im Abschnitt 7 kann in einer Heißplattenpresse unter geringem
Druck gehärtet werden, um ein Springen bzw. Brechen der Platte zu vermeiden, wobei
der Druck für eine Verdichtung und Härtung des Harzes im Abschnitt 7 hinreichend
groß sein muß.
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Statt dessen können auch andere Binderarten verwendet werden, die
keinen Druck benötigen und teilweise von der Oberfläche der Isolierplatte absorbiert
werden. Hierfür sind beispielsweise Polyesterharze geeignet.
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Es sei darauf hingewiesen, daß das für die Härtung benutzte Harz,
unabhängig davon ob ein Heißpreßvorgang erforderlich ist oder nicht, durch feste
Begrenzungen, beispielsweise mittels einer Schablone, zu begrenzen ist, wenn beispielsweise
eine Mauerstein- oder Natursteinmusterung hergestellt werden soll. Derartige Musterungen
seien hier als geometrische Muster bezeichnet. Das Muster kann jedoch statt dessen
auch als zufälliges unregelmäßiges Muster hergestellt werden, was beispielsweise
dadurch möglich ist, daß eine Harzlösung auf eine Metallplatte aufgetropft und den
H-rztropfen Gelegenheit gegeben wird, sich zufällig auf der Platte auszubreiten,
so daß einige Tropfen mit benachbarten Tropfen zusammenlaufen und wiederum andere
Tropfen gesondert für sich verbleiben. Daraufhin kann dann eine Faserplatte auf
das auf der Metallplatte befindliche flüssige Harz gedrückt werden, wobei die Feuchtigkeit
durch die Faserplatte absorbiert wird und sich ein zufälliges wolkenförmiges Muster
ergibt. Um die Wasserresistenz von Faserplatten zu überwinden, können geeignete
Benetzungs- bzw. Befeuchtungszugaben Verwendung finden.
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Beispiel 5 Wenn Portlandzement als Binder verwendet wird, ist eine
reliefstrukturierte Oberfläche dadurch zu erhalten, daß das Abbinden des Zements
in begrenzten Abschnitten verzögert wird, und daß die Oberfläche der Platte mittels
einer Drahtbürste behandelt wird nachdem der Zement in den umgrenzenden Abschnitten
im wesentlichen abgebunden hat. Für die Verzögerung des Abbindens sind zahlreiche
geeignete Verzögerungsmittel im Handel erhältlich. Hierfür kann jedoch auch gewöhnlicher
Zucker und zwar entweder in körniger Form oder als Lösung Verwendung finden.
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Eine glatte dünne Schicht aus Portlandzement und Asbestfasern ist
bevorzugt, doch können statt der Asbestfasern auch andere Füllmittel wie Marmorstaub
Verwendung finden.
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Bei der Herstellung einer aus Partikeln bestehenden Tafel dieser Art
kann der Verzögerer auf eine Metallplatte gedruckt werden oder mittels einer Schablone
eines gewünschten Musters auf dieser angeordnet werden, oder er kann auch in unregelmäßiger
Anordnung angebracht werden. Daraufhin wird die dünne Schicht aus Zement und Füllmaterial
auf dem das Verzögerungsmittel tragenden Metallblech angeordnet bzw. auf dieses
aufgebracht. Sodann werden zementbeschichtete Holzspäne aufgebracht, um die gewünschte
Dicke zu erhalten. Die Platte bzw. Tafel mit den vorstehend erwähnten Schichten
wird dann einem Druck ausgesetzt bis der die verzögerten Abschnitte umgebende Zement
soweit abgebunden hat, daß er in diesen Abschnitten nicht entfernt wird, wenn anschließend
eine Behandlung mittels einer Drahtbürste stattfindet, während in den verzögerten
Abschnitten Partikel beim Bürsten entfernt werden, wodurch das Höhen- bzw. Dickenniveau
in diesen Abschnitten vermindert wird. Bei den bevorzugten Musterungen ist die Fläche
der auf diese Art und Weise erhaltenen Vertiefungen kleiner als die die Vertiefungen
umgebende Fläche der flachen bzw. ebenen Flächenabschnitte.
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Das Abbinden des Binders kann auf ähnliche Weise in begrenzten Abschnitten
verzögert werden, wenn durothermische Harze verwendet werden. Diese Abschnitte können
auf ähnliche Weise mit Drahtbürsten behandelt werden, um Partikel von den verzögerten
Abschnitten zu entfernen.
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Beispiel 6 Gemäß einer anderen Ausgestaltung können begrenzte Abschnitte
zwecks Entfernung kleiner Partikel aufgrund eines Bürstens dadurch erhalten werden,
daß kleine Partikelklümpchen vorgesehen werden, die entweder nicht mit einem Binder
beschichtet sind oder aber nur mit einem sehr leicht bzw. schwachen Binder beschichtet
sind, wobei diese Klümpchen zuerst auf eine: Metallplatte angeordnet werden können.
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Einfacher Sägestaub, Sand, Marmorstaub oder grobes Muschelmehl können
nach geeigneter Befeuchtung und zufälliger Verteilung als Klümpchen oder Wülste
auf eine Metallplatte aufgegeben werden und ergeben dadurch ein nichtmechanisches
Muster, wenn die sich ergebenden ungebundenen Klümpchen oder dergleichen nachfolgend
mittels Drahtbürsten gebürstet werden. Wird ein ähnlich einem Mehlsieb ausgebildetes
Sieb benutzt, so sammeln sich die durch das Sieb gelangenden Partikel am Siebboden
und fallen wenn sie- schwer genug sind in Klümpchen unglechmäßiger und zufälliger
Verteilung auf die Metallplatte herunter, wobei auch ihre Größe mehr oder weniger
zufällig und daher unterschiedlich ist. Derartige Ergebnisse erzielt man obwohl
das Sieb Öffnungen von gleichmäßiger Größe besitzt. Die Partikel werden aufgrund
der Arbeitsweise eines Rotors durch die Siebmaschen hindurchgebracht. Das Verfahren
zum erstellen von Reliefstrukturen durch-Anordnung von Klümpchen oder Wülsten aus
Partikeln, die nicht mit einem Bindemittel beschichtet sind auf einer Metallplatte
ist anwendbar bei der Verwendung von Bindemitteln im Körper der Platten artikel,
wobei ein Abbinden entweder durch Heißpressung oder durch Kaltpressung erfolgt sein
kann. Der glatte, ebene und harte Abschnitt der Fläche befindet sich in einer Ebene
und geht vorzugsweise über die kombinierte Fläche der Löcher bzw. Einsenkungen hinaus.
Die unbeschichteten Partikel wie Sandkörner können auf einfache Weise durch eine
gewöhnliche mit Borsten versehene Bürste entfernt werden. Sie hinterlassen am Boden
der Löcher bzw. Einsenkungen ihren Eindruck und am nand jeder Einsenkung einen wünschenswerterweise
scharfen Rand. Der rauhe Boden der Löcher ist sehr attraktiv und gibt der Struktur
ein ähnliches Aussehen wie Kalktuff (Travertin).