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"Fördereinrichtung für Flüssigkeiten, insbesondere für Pump- und
Meßanlagen zur Annahme von Milch" Die Erfindung betrifft eine Fördereinrichtung
für Flüssigkeiten, insbesondere für Pump- und Meßanlagen zur Annahme von Milch,
wie in Milchsammelwagen.
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Bei derartigen Pump- und Meßanlagen zur Annahme von Milch, insbesondere
bei Milchsammelwagen, wird die Milch aus Milchkannen oder dgl. mit Hilfe einer Saugleitung
einem Luftabscheider zugeführt, von dem die Milch mit Hilfe einer Pumpe über eine
geeiehte Mengenmeßeinrichtung einem Sanimeltank oder dgl.
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zugeführt wird. Derartige Vorrichtungen sind in verschiedenen Ausführungsformen
bekannt (DT-GM 6 751 992, DT-PS 1 097 153 und DT-PS 2 014 438).
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Bei solchen Einrichtungen besteht aus eichtechnischen Gründen die
Vorschrift, die Durchflußmenge der Milch durch die Volumenzähleinrichtung zu verringern,
sobald sich der Meßvorgang seinem Ende nähert, damit die Meßgenauigkeit eingehalten
werden kann. Auf der anderen Seite wird häufig angestrebt, daß dann,
wenn
genügend Milch in den Luftabscheider gefördert wird, die Weiterbeförderung der Milch
aus dem Luftabscheider durch die Meßeinrichtung mit höchstmöglicher Förderleistung
erfolgt, damit der Annahmevorgang möglichst rasch und zuverlässig abgeschlossen
werden kann. Diese diversen Forderungen an eine solche Anordnung verkomplizieren
die zugehörige Steueranlage für den Antrieb der verschiedenen Pumpen und für die
Betätigung der verschiedenen eingebauten Drosseleinrichtungen. Die Steuerung wird
dabei weitgehend abgeleitet von einer Flüssigkeitshöhenstand-Fühleinrichtung im
Luftabscheider, die auf verschiedene Niveaustände in dem Luftabscheider anspricht,
um einer zentralen Steuereinrichtung die notwendigen Eingangswerte zu liefern, aufgrund
derer die Steuereinrichtung ihre Steuerbefehle an die verschiedenen Einrichtungen
auslösen kann.
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Es ist dabei auch bekannt, die Förderung der Milch aus der Milchkanne
oder dgl. in den Luftabscheider mit Hilfe eines Vakuums durchzuführen, das mit Hilfe
einer Vakuumpumpe in dem Luftabscheider erzeugt wird. Die Abführung der Milch aus
dem Luftabscheider erfolgt dagegen mit einer zweiten Pumpe.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Fördereinrichtung
für Flüssigkeiten für solche Anlagen zu schaffen, welche besonders einfach im Aufbau
und billig herzustellen ist und die vor allem die verschiedenen Steuerungsvorgänge
bei einer solchen Anlage wesentlich vereinfacht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf einer gemeinsamen
antreibbaren Welle ein Flüssigkeitspumpenkreisel mit zentralem Saugstutzen und tangentialem
Druckstutzen und ein Vakuumpumpenlaufrad angeordnet sind, dessen Saugstutzen an
einem Luft/Flüssigkeits-Trennbereich in der Saugleitung des Flüssigkeitspumpenkreisels
angeschlossen ist.
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Bei dieser Ausbildung besitzen beide Pumpen nur einen einzigen Antrieb.
Damit läßt sich die Drehzahl der beiden Pumpen und damit ihre Pumpenwirkung automatisch
und auf einfachste Weise aufeinander abstimmen, ohne daß es gesonderter Steuerungen
bedarf Wenn die neue Fördereinrichtung auch an anderen Stellen als selbstansaugende
Pumpe mit Vcrteil eingesetzt werden kann, hat sie jedoch ganz besondere Vorteile
für Pump- und Meßanlagen zur Annahme von Milch, wie sie insbesondere in Milchsammelwagen
vorgesehen sind. In diesem bevorzugten Anwendungsfall ist der Luft/Flüssigkeits-Trennbereich,
in den die Saugleitung des Flüssigkeitspumpenkreiseb eingeführt ist, zweckmäßigerweise
der Luftabscheider.
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tWit der neuen Anordnung wird nicht nur eine bauliche Einheit der
Saug- und Förderpumpe erzielt, sondern der gesamte Steuervorgang der Anlage wird
wesentlich vereinfacht, da er nunmehr ausschließlich über Wegeventile erfolgen kann.
Bei den bisher üblichen getrennten Pumpen waren für die beiden Pumpen auch getrennte
Steuerkreise
bzw. Regelkreise notwendig. Außerdem wurden dabei im allgemeinen auch regelbare
Antriebsmotoren benötigt, die einen erheblich größeren baulichen Aufwand erfordern
und viele Regelorgane sowie die zugehörigen Einrichtungen benötigen.
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Bei der neuen Fördereinrichtung erfolgt der Antrieb der gemeinsamen
Welle zweckmäßigerweise über einen vorzugsweise regelbaren Hydraulikmotor.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an
einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht, teilweise aufgebrochen, der
neuen Fördereinrichtung, Fig 2 eine Stirnansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 und
Fig. 3 die schematische Ansicht einer Annahmevorrichtung für Milch, wie sie in Milchsammelwagen
üblich ist, und zwar unter Verwendung der Fördereinrichtung gemäß der Erfindung.
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Die neue Fördereinrichtung 1 gemäß Fig. 1 und 2 weist einen Antriebsmotor
2 auf, der zweckmäßigerweise ein ggfs. regelbarer Hydraulikmotor ist. Dieser treibt
eine gemeinsame Welle 6 für einen Vakuumpumpenteil 3 und einen Flüssigkeitspumpenteil
4 an.
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Nächst dem Antriebsteil 2 ist das Pumpenlaufrad 7 der Vakuumpumpe
in einer Pumpenkammer 8 mit Flüssigkeitsfüllung 10 auf der Pumpenwelle 6 befestigt.
Die Pumpenkammer 8 steht mit einer Umlaufkammer 9 für die Füllflüssigkeit 10 in
Verbindung. Der Ansaugstutzen der Vakuumpumpe ist in Fig. 2 bei 11 und der Austritt
in die Atmosphäre bei 12 wiedergegeben.
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Weiter entfernt von dem Antriebsteil 2 ist auf der Welle 6 der Flüssigkeitspumpenkreisel
15 befestigt, dessen zentraler Ansaugstutzen bei 13 und dessen Austrittsstutzen
bei 14 wiedergegeben ist. Das Ganze wird durch ein mehrteiliges gemeinsames Gehäuse
zusammengehalten, das auf Montageplatten 16 angeordnet ist.
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Fig. 3 zeigt die Verwendung der Fördereinrichtung nach Fig. 1 und
2 bei der Annahmevorrichtung eines Milchsammelwagens.
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Bei dieser Anordnung wird die Milch z.B. in Milchkannen 20 geiiefert.
Aus der Kanne 20 wird die Milch mit Hilfe eines Saugrohres 21 und einer Schlauchverbindung
über den Einlauf 23 tangential in einen Luftabscheider 22 eingeführt. In diesem
ist ein Höhenstandsmeßstab 24 mit in verschiedenen Niveauhöhen I bis IV angeordneten
Reed-Kontakten angeordnet, die von einem entsprechend dem Doppelpfeil auf- und absteigenden
Schwimmer 25 betätigt werden können, in dem ein Magnet angeordnet ist. Der Luftabscheider
22 verJüngt sich nach unten zu einem Meßgefäß 26 mit Niveausteuerung, wobei das
Eichniveau oder hbschaltniveau durch die Linie X-X wiedergegeben ist.
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Aus dem verjüngten Teil 26 des Luftabscheiders 22 kann die Milch über
einen Siebteil 27 in den zentralen Saugstutzen des Flüssigkeitspumpenkreisels der
Flüssigkeitspumpe 29 gelangen. In der Druckleitung 31 dieser Pumpe ist ein als Scheibenventil
ausgebildetes Absperrventil 30 angeordnet. Die Druckleitung 31 führt zu einem Ringkolbenmilchzähler
32. Von diesem gelangt die Milch in eine Druckleitung 36, der zwei hintereinandergeschaltete
Drosselventile 34 und 35 zugeordnet sind, die- ebenfalls als Scheibenventile ausgebildet
sind. Das Drosselventil 34 kann beispielsweise eine Drosselung zwischen 3.600 1
pro Stunde und 12.000 1 pro Stunde bzw. zwischen 7.200 1 pro Stunde und 16.000 1
pro Stunde bewirken. Das nachgeschaltete Drosselventil 35 kann eine Drosselung im
Bereich zwischen 12.000 1 pro Stunde und 18.000 1 pro Stunde bzw. zwischen 16.000
1 pro Stunde und 24.000 1 pro Stunde gewährleisten. Hinter den Drosselventilen ist
die Druckleitung 36 aufgeteilt auf drei verschiedene Anschlüsse 37, 38,39, die wahlweise
betätigt werden können. Der Anschluß 38 führt über eine Leitung unmittelbar in einen
Sammeltank 40. Der Anschluß 39 wird bei der Förderung von Reinigungsflüssigkeit
betätigt und ist über eine Leitung mit im Tank 40 gehaltenen Sprühköpfen 48 verbunden.
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Auf der gleichen Antriebswelle des Flüssigkeitspumpenteils 29 ist
bei der neuen Fördereinrichtung 28 ein Vakuumpumpenteil 44 angeordnet, dessen Saugleitung
ein atmosphärisches Belüftungsventil 43 zugeordnet ist, durch das die Saugleitung
belüftet werden kann. Der Saugleitung 41 ist noch ein Rückschlagventil 42
zugeordnet.
Im übrigen mündet die Saugleitung 41 im oberen Teil des Luftabscheiders 22, so daß
durch das im Luftabscheider erzeugte Vakuum die Förderung aus der Milchkanne 20
in den Luftabscheider erfolgt.
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Die beiden Pumpen der Fördereinrichtung 28 werden durch einen Hydraulikmotor
45 angetrieben, der über eine Steuerleitung 56 mit der zugehörigen Regeleinrichtung
46 in Verbindung steht.
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Die verschiedenen Abschalt- und Drosselventile, die zuvor beschrieben
worden sind, stehen über Leitungen 55 bzw. 54 mit einer Steuereinrichtung 47 in
Verbindung, welche z.B. auf pneumatischem Wege die Schaltung der Ventile vornehmen
kann. Die Ventilsteuereinrichtung 47 und die Regeleinrichtung 46 für den Hydraulikmotor
45 werden gemeinsam durch ein Elektrosteuergerät 50 gesteuert, das mit den beiden
genannten Einrichtungen über Leitungen 51,52 in Verbindung steht und das die zur
Steuerung erforderlichen Werte über Leitung 53 von der Höhenstandsmeßeinrichtung
24,25 erhält.
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Die Arbeitsweise der Anordnung wird für den Fachmann aus der Beschreibung
ohne weiteres deutlich, so daß auf eine weitere Erläuterung verzichtet werden kann.