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Polstersesselsitzunterla;e für ein loses Sitzkissen Die Erfindung
betrifft eine elastische Polstersesselsitzunterlage für ein loses Sitzkissen. Sie
kann lose auf dem Sesselgestell aufgelegt oder mit ihm verschraubt sein.
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Die bisher bekannten Ausführungen enthalten einen Rahmen, der zumeist
aus Holz besteht, rechteckig gegabelt und verleimt ist. Dieser Rahmen ist vierseitig
gehobelt und weist an allen Seiten einen Falz zur Befestigung von Wellendrahtfederbändern
auf, die zum Ausfüllen der vom Rahmen umschlossenen Fläche unter elastischer Wachgiebigkeit
dienen. Auf der Rahmenoberseite ist eine Eokospreßflorplatte aufgeschossen. Daruber
ist ein mit 5 mm Schaum auf seiner Unterseite kaschierter Steppstoff als Bezugstoff
gespannt, während die Unterseite des Rahmens von einem aufgeschossenen Spannstoff
bedeckt ist. Eine so ausgebildete Sitzunterlage besteht aus vielen Teilen, deren
Montage sehr arbeitsaufwendig ist und viele Leerzeiten zum Wechsel zwischen den
diversen Montagevorrichtungen erfordert.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Sitzunterlage gleichwertiger
Qualität, die wesentlich einfacher zusammengesetzt und erheblich preisgünstiger
herstellbar ist.
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Die neue Sitzunterlage ist gemäß der Erfindung gekennzeichnet durch
eine Außenhaut aus Polyurethan-Elastomer Spritzschaum und darin in einem Rahmen
eingeschäumte Polyurethan-Weichschaum-FUilung oder ohne Rahmen eingeschäumte Polyurethan-Weichs
chaum-Piillung mit Rauh-Gummi-Schnitzel als Zellstoff.
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Bei der Erfindung besteht die Außenhaut mit einer Wandstärke von
etwa 1 mm aus einem Kunststoff hoher Festigkeit und damit großer Haltbarkeit und
langer Lebensdauer.
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Sie läßt sich in einer Hohlform durch Spritzen auf die Innenflächen
der geöffneten Hohlform bis auf eine Naht zusammenhängend spritzen, wonach sie an
der Schließfuge bei geschlossener Hohlform fest miteinander verschweißt bzw. verklebt.
Diese Außenhaut ersetzt nicht nur den Bezug- und Spannstoff der bekannten Ausführung
in einer Einheit, sondern dient auch als Beutel für die durch zentrale Einspritzlöcher
in der Hohlform und im Beutel eingeschäumte Polyurethan-Weichschaum-Füllung, mit
der sie sich in einer Phase des Einschäumens verklebt. Die genannte Weichschaum-Füllung
bildet eine Platte, welche die elastischen Eigenschaften der Wellendrahtfederbänder
mit der auf die gesamte Fläche der Sitzunterlage verteilenden Stützeiggenschaften
der Kokospreßflorplatte der bekannten Ausführung in sich vereinigt. Der Grad der
Elastizität dieser Weichschalam-Füllung läßt sich wählen, åe nach Wahl eines hart
eingestellten Weichschaumes oder eines halbharten Schaumes oder eines Veichschaumes.
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Bei in einem Rahmen innerhalb der Außenhaut eingeschäumter Polyurethan-Weichschaum-Büllung
bietet die Erfindung weitere Vorteile: Der Rahmen bedarf keines Falzes für eine
Befestigung von Wellenfederdrahtbändern, da diese entfallen; bei Ausführung des
Rahmens aus Holz kann dieser roh bleiben und genügt an den Ecken eine bloße Schlitzung
und Verzapfung, die beim Ablängen der Rahmenteile in einem Arbeitsgang mitgefertigt
werden kann, was alles gegenüber der bisher bekannten Ausfuhrung erheblich einfacher
und billiger ist. Die Erfindung verdankt die zuletzt erwähnten Möglichkeiten dem
Umstand, daß die Weichschaum-Füllung beim Einschäumen in die Außenhaut innerhalb
der Hohlform einen hohen Aufschäumdruck erzeugt, der die Weichschaum-Füllungsmasse
in alle Fugen innerhalb des in der fest verschlossenen stählernen Hohlform gehaltenen
Außenhautbeutels dringen läßt, dabei also auch den Holzrahmen mehr oder weniger
umschließt.
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Um diesen Effekt zu verbessern, ist die Holzrahmen-Höhe etwas niedriger
als der Abstand der oberen und unteren Außenhautdecke der erfindungsgemäßen Sitzunterlage.
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Die Erfindung läßt sich auch ohne jeden Rahmen - und damit noch einfacher
und billiger - verwirklichen, wenn der eingeschäumten Polyure than-Weichschaum-Füllung
Rauhgummischnitzel als Füllstoff beigemengt sind. Solche Schnitzel von wenigen Millimetern
Länge fallen beispielsweise beim Abfräsen von Autoreifen bei der Reifenrunderneuerung
als Abfallspäne an. Die Erfindung bietet nicht nur die egräumung eines Abfallproduktes,
von dem man bisher nicht wußte, was man mit im anfangen sollte, weil es nicht ohne
Umweltbeeinträchtigung zu beseitigen war, sondern verleiht in Verbindung mit der
Polyurethan-lwYeichschaum-Füllung dieser bei Wahrung ihrer elastischen Eigenschaft
eine Tragfähigkeit und Formhaltung, die einen Rahmen entbehrlich macht. Die aus
einer Weichschaum-Büllung mit Rauhgummischnitzel als Füllstoff bestehende Sitzunterlageplatte
kann gebohrt, gedübelt und geschraubt werden (mit Spanplattenschrauben mit hoher
Steigung).
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch
dargestellt, und zwar in der Ausführung mit Holzrahmen. Es zeigt Fig. 1 einen Polstersessel
mit der Sitzunterlage, Fig. 2 in größerem Maßstab die Sitzunterlage in Draufsicht,
Fig. 3 einen Querschnitt zu Fig. 2.
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Das aus Fig. 1 ersichtliche Sesselgestell enthält in bekannter Weise
die beiden Seitenteile 1 mit den Beinen 2 und Armauflagen 3 sowie deren Verbindung
durch eine Quertraverse 4, ferner das Rückenteil 5. An einem solchen Gestell durch
Schrauben befestigt oder auch lose aufgelegt ist die Sitzunterlage 6. Hierauf ist
ein loses Sitzkissen zu legen, das nicht dargestellt ist.
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Diese Sitzunterlage 6 enthält einen Holzrahmen 7, der innerhalb einer
Außenhaut 8 in einer Polyurethan-Weichschaum-Füllung 9 eingeschäumt liegt. Die Außenhaut
8 besteht aus einem geschlossenen Beutel aus Polyurethan-Elastomer- Spritzschaum.
Die Höhe h des Holzrahmens 7 ist niedriger als der Abstand a zwischen der oberen
und unteren Außenhautdecke.
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Die Iieichschaum-Füllung 9 hält dadurch auch den Holzrahmen 7 miteingeschäumt,
so daß dieser an seinen vier Ecken&urch Schlitz und Zapfen miteinander verbunden
zu sein braucht; der Holzrahmen 7 ist roh. Bei 10 ist der Nabel der zentralen Einschäumöffnung
angedeutet.
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Die Ausführung ohne Rahmen unterscheidet sich von der gezeichneten
nur dadurch, daß der Rahmen fehlt und daß die Weichschaum-Füllung 9 mit Rauhgummischnitzel
als Füllmittel vermengt ist.
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Als zusätzlicher Stabilisierungsfaktor kann für extreme Belastungen
eine Gewebeeinlage "Typar" oder sonstige feste Gewebe zwischen der Polyurethan-Elastomer-Spritzschaumschicht
und dem einzuschäumenden Polyurethanmaterial eingelegt werden.