DE2508252C3 - Verfahren zum Herstellen einer Gußeisenschmelze, insbesondere für hochbeanspruchte Gußteile, wie Zylinderköpfe und Zylinderlaufbüchsen von Fahrzeugmotoren - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer Gußeisenschmelze, insbesondere für hochbeanspruchte Gußteile, wie Zylinderköpfe und Zylinderlaufbüchsen von FahrzeugmotorenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen einer Gußeisenschmelze, insbesondere für
hoch beanspruchte Gußteile, wie Zylinderköpfe und Zylinderlaiufbüchsen von Fahrzeugmotoren, durch;
Erschmelzen einer Gattierung aus Stahlschrott, Siliciumkarbicl, Elektrodengraphit und Kreislaufmaterial
im Netzfrequenz-Induktionstiegelofen, wobei Siliciumkarbicl portionsweise gleichzeitig mit dem Stahlschrott
in der zum Erreichen der Endzusammensetzung der Schmelze erforderlichen Menge von bis 4
bis 7 auf den Stahlschrott bezogenen Gewichtsprozent zugegeben wird, und wobei die Schmelze anschließend
aufgekohlt und einer Pfannenimpfung unterzogen wird.
Es ist bekannt, die Gußeisen-Schmelze für Dieselmotor-Zylinderköpfe
im Kupolofen zu erzeugen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß sich mit solchen Schmelzen
großenteils keine gasdichten Zylinderköpfe unmittelbar erzeugen lassen. So waren bei der Prüfung
mit Luftdruck zwischen 50% und 90% der Zylinderköpfe nicht gasdicht. Um diese Zylinderköpfe nicht
dem Ausschuß zuführen zu müssen, hat man sie in einer Anlage mit Wasserglas mit bestimmten Anteilen
an Füllstoffen imprägniert. Diese Imprägnierung hat sich zwar bestens bewährt, jedoch verursacht die
nachträgliche Imprägnierung einen erheblichen Mehraufwand an Zeit und Kosten.·
Es hat nicht an Versuchen gefehlt, die Gasdichte der Zylinderköpfe durch gießtechnische Maßnahmen zu verbessern. Trotz einwandfreier Herstellungsbedingungen konnte die Gasdichte durch solche Maßnahmen jedoch nicht entscheidend verbessert werden. Für die mangelhafte Gasdichte sind nämlich vor allem bestimmend:
Es hat nicht an Versuchen gefehlt, die Gasdichte der Zylinderköpfe durch gießtechnische Maßnahmen zu verbessern. Trotz einwandfreier Herstellungsbedingungen konnte die Gasdichte durch solche Maßnahmen jedoch nicht entscheidend verbessert werden. Für die mangelhafte Gasdichte sind nämlich vor allem bestimmend:
1. Eine ungenügende Graphitausbildung in Form von spitz auslaufenden und nadeiförmigen Lamellenenden,
die bei den großen wanddickenbe-
'5 dingten Erstarrungsunterschieden bei Zylinderköpfen
mit kompliziertem Wasserraum nicht zu beherrschen sind.
2. Feinste Oxidhäute und Partikelchen (<0,010 mm), die während des Gieß Vorganges infolge der
Kerne gebildet oder mit dem Eisen in Form von Suspensionen eingebracht werden.
Dagegen zeigen gasdichte Zylirvierköpfe eine Graphitausbildung mit stumpfen und kompakten Lamellenenden und keine oxidischen Mikroeinschlüsse. Die stumpfe und kompakte Form der Lamellenenden bringt zudem noch bessere mechanische und thermische Eigenschaften des Gußeisens mit sich.
Es ist an sich bekannt, Gußeisenschmelzen im Netzfrequenz-Induktions-Tiegelofen mit 2,5 Gew.% Siliciumcarbid - bezogen auf den Gesamteinsatz derart aufzusilicieren, daß die Beschickung des Siliciumkarbids in kleineren Mengen gleichzeitig mit dem Stahlschrott nach dem Einschmelzen der Anfahr-
Dagegen zeigen gasdichte Zylirvierköpfe eine Graphitausbildung mit stumpfen und kompakten Lamellenenden und keine oxidischen Mikroeinschlüsse. Die stumpfe und kompakte Form der Lamellenenden bringt zudem noch bessere mechanische und thermische Eigenschaften des Gußeisens mit sich.
Es ist an sich bekannt, Gußeisenschmelzen im Netzfrequenz-Induktions-Tiegelofen mit 2,5 Gew.% Siliciumcarbid - bezogen auf den Gesamteinsatz derart aufzusilicieren, daß die Beschickung des Siliciumkarbids in kleineren Mengen gleichzeitig mit dem Stahlschrott nach dem Einschmelzen der Anfahr-
J5 blöcke erfolgte. Nach Herstellen der »Ausgangsschmelze«
fand eine weitere Aufkohlung der Schmelze durch Zugabe von Elektrodengraphit (mit
99% Kohlenstoff) statt, wobei Kohlenstoffendgehalte von 3,25-3,68% eingestellt wurden. Durch eine ab-
-)() schließende Pfannenimpfung mit 0,2% zirkonhaltigem
Ferrosilicium konnte die Zahl der eutektischen Zellen auf etwa 350—450 Zellen pro cm2 ohne nennenswerte
Veränderung der Unterkühlung gesteigert werden. Während des Aufsilicierens trat eine Vorimpfung
der Schmelze ein. Dadurch war die Unterkühlung der Schmelze bei der Erstarrung gering und
bewirkte eine günstige Verteilung und Ausbildung des Graphits in Form dickerer Graphitlamellen bei größeren
Lamellenabständen sowie minierer Zellenzahl, die durch gezielte Impfung in engen Grenzen eingestellt
werden kann. Diese bekannte Gußeisen-Schmelze wurde jedoch nur für Probestäbe weiterverwendet.
(»Gießerei« 59,1972, Nr. 18,7. September). Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
SS Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen,
das - entsprechendes Vergießen der Schmelze und entsprechende Abkühlungsgeschwindigkeiten vorausgesetzt
- mit größerer Treffsicherheit in allen Gußstückbereichen mit perlitischem Grundgefüge
ω eine stumpfe und kompakte Ausbildung der Graphit·
lamellenenden gewährleistet und die oxidischen Mikroeinschlüsse völlig vermeidet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Stahlschrott bei Liquidustemperaturen
von 1300 bis 1370° C bis zum Schmelzende bei niedrigem Kohlenstoffgehalt von - bezogen auf die
Schmelze - 0,7 bis 1,5% und einem Verhältnis Kohlenstoff zu Silicium von 0,3 bis 0,6 eingeschmolzen
und sodann die Badtemperatur auf 1450° C erhöht wird, daß anschließend, nach Entfernung der Schlacke
bei ca. 1450° C, die Aufkohlung der gußeisenähnlichen Schmelze während der Überhitzungsphase
schlagartig mit der zur Erzielung der Endzusammensetzung
erforderlichen Menge von Elektrodengraphit bei gleichzeitiger starker Durch wirbelung erfolgt, und
daß die Pfannenimpfung durch ein Gemisch von 0,2% zirkonhaltigem Ferrosilidum und 0,1 Gewichtsprozent
Reinstgraphit, der zuvor im Verhältnis 3:1 gemischt wurde, erfolgt.
Durch die erfindungsgemäße Gattierung und Schmelzweise wird nicht nur die der Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe gelöst, sondern darüber hinaus der Vorteil erzielt, daß Schwankungen der
Schrottqualität (insbesondere Verrostungsgrad) in ihrer Wirkung auf den Oxid- und Gasgehalt des Gußeisens
weitgehend ausgeschaltet werden, da bereits während des Finschmelzens eine starke Desoxidation,
Reinigung, Kpsnogenisierung und Entgasung stattfinden.
Die Reaktionen der Siliciumkarbidzusätze, der Schlacke, der Atmosphäre und der Stampfmasse sind
abhängig von Temperatur, Konzentration und chemischer Zusammensetzung, Reaktionsfläche, Reaktionszeit,
Mischung, spezifischem Gewicht der Schmelze und von der Wärmetönung. Die Verwendung
der erfindungsgemäßen Schmelzen führt zu einem
deutlichen Rückgang der metallurgisch bedingten Gußfehler bei Zylinderköpfen wie Randblasen,
Porosität, Gaslunker und Kantenhärten (Weißerstarrung). Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden
insbesondere der Kriitallisaiksnverzug bei der eutektischen
Erstarrung ver.iiindert und die Graphitausscheidung erfolgt auch bei unterschiedlichen
Abkühlungsgeschwindigkeiten gleichmäßiger. Durch die schlagartige Kohlenstoffzugabe bei einer Temperatur
oberhalb 1450° C und der starken Durchwirbelung in der Schmelze findet ein weitgehender Abbau
der suspendierten Oxide statt und der sogenannte Kochvorgang, d. h. eine Oxidation von Kohlenstoff
zu CO, wird erzielt, so daß eine Durchgasung die Folge
ist. Der Reinigungseffekt einer solchen Durchgasung ist sehr intensiv und in kurzer Zeit bereits außergewöhnlich
wirkungsvoll, so daß auch während des Gießvorganges die Oxidhautbildung gering bleibt.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß eine auf die Endzusammensetzung bezogene
Menge Elektrodengraphit in Höhe bis 2,5% zugegeben wird.
Die schlagartige Zugabe eine so hohen Menge Elektrodcngraphit reinigt die Schmelze gründlich von
oxidischen Einschlüssen und führt obendrein zu Graphitlamellen mit stumpfen Enden, so daß dieses Verfahren
vorzüglich für die Herstellung von gasdichten Zylinderköpfen und Zylinderlaufbüchsen von Verbrennungskraftmaschinen
geeignet ist.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren näher beschrieben.
Je nach dem Stahlschrottanteil in der Größenordnung von 4Q-8Q%, der Stahlschrottqualität und der
gewünschten Zusammensetzung, insbesondere hinsichtlich des Siliciumgehaltes des Gußeisens, wird
während des Schmelzvorganges gekörntes Siliciumkarbid (Körnung 0-15 mm) schrittweise zugegeben.
Die Gesamtmenge an zuzugebendem Siliciumkarbid, die wegen der verschiedenen metallurgischen Reaktionen
und Aufgaben 4,0-7,0 Gew.% - letztere %- Angabe auf das Gewicht des Stahlschrotts bezogen
- betragen muß, wird nicht auf einmal zugegeben, sondern in kleineren Teilmengen (V3 bis V5) — was
abhängig ist von der Einschmelzgeschwindigkeit, dem Stahlschrottanteil, der Temperatur. Konzentration
ϊ und chemischen Zusammensetzung, Reaktionsfläche, Reaktionszeit, Durchraischung - gleichzeitig mit der
chargierten Stahlschrott-Teilmenge. Die Zugabe des Siliciumkarbids erfolgt beim Kaltstart des !,Netzfrequenz-Induktions-Tiegelofens
erstmals nach dem Einschmelzen der Anfahrblöcke; beim Arbeiten mit Ofensumpf im Simplexbetrieb wird die erste Teilmenge
des Siliciumkarbids auf das flüssige Eisenbad vordem Chargieren des Schrotts aufgegeben. Bei beiden
Betriebsweisen des Netzfrequenz-Induktions-ΐί
Tiegelofens erfolgt die Zugabe der letzten Siliciumkarbidmenge gleichzeitig mit der letzten Stahlschrottmenge
und vor dem Chargieren des Kreislaufmaterials. - Durch die Aufteilung in etwa gleiche
Teilmengen werden größere Konzentrationsunterschiede vermieden, eine lange Reaktionszeit für den
Auflösungsvorgang des Siliciumkarbids und für die metallurgischen Wechselbeziehungen zwischen
Schmelze, Schlacke, Atmosphäre und feuerfester Auskleidung, gleichmäßige Verteilung im Ofenraum
2i während des Schmelzens - infolge starker Durchwirbelung
- sowie gleichbleibende Bedingungen hinsichtlich Keimbildung gewährleistet.
Neben der geschilderten Zugabetechnik des Siüciumkarbids
und der Gattierungsbestandteile ist eine w bestimmte Schmelzweise zur Erzeugung eines Gußeisens
für besonders beanspruchte Gußteile, wie Zylinderköpfe von Dieselmotoren, von Bedeutung.
Diese Schmelzweise ist durch folgende Punkte gekennzeichnet:
!■> 1. Einschmelzen des Stahlschrotts bei hoher Liquidustemperaturvon
1300 bis 1370° C und niedrigem Kohlenstoffgehalt der gußeisenähnlichen
Schmelze - 30 Gew.% Kohlenstoff entstammen dem Siliciumkarbid -. (Liquidustemperatur von
ca. 1300° C bei 40% Stahlanteil bzw. ca.
1370° C bei 80% Stahlanteil).
Durch das Einschmelzen des Stahlschrotts bei hoher Liquidustemperatur in Verbindung mit der gleichmäßigen Zugabe von Siliciumkarbid erfolgt eine gute Reinigung und Homogenisierung der Schmelze über die gesamte Schmelzzeit hinweg. Als bevorzugte Reaktionen kommen in Betracht:
Durch das Einschmelzen des Stahlschrotts bei hoher Liquidustemperatur in Verbindung mit der gleichmäßigen Zugabe von Siliciumkarbid erfolgt eine gute Reinigung und Homogenisierung der Schmelze über die gesamte Schmelzzeit hinweg. Als bevorzugte Reaktionen kommen in Betracht:
Si + 2 FeO = SiO2 + 2 Fe
Si + O2 = SiO2
Si + O2 = SiO2
2. Halten des Kohlenstoffgehaltes während des Einschmelzvorganges zwischen 0,7-1,5 % bei einem
eingestellten Siliciumgehalt von 1,5-2,0% (Prozentangaben bezogen auf die gußeisenähnliehe
Schmelze). Bei einer Liquidustemperatur von 1300-1370° C wird die Kieselsäurereduktion
durch den Kohlenstoff der Schmelze weitgehend unterdrückt.
3. Das Kohlenstoff- zu Siliciumverhälinis beträgt während der gesamten Schmelzzeit etwa 0,3-0,6.
(Zum Vergleich: Kohlenstoff- zu Siliciumverhältnis bei der bisher üblichen Gußeisenerschmelzung
im Kupolofen 1,6 bis 1,9).
4. Nach dem Einschmelzvorgang erfolgt eine ö5 Überhitzung der Schmelze auf 1500-1550° C.
Bei ca. 1450° C wird die Schlacke abgezogen. Danach erfolgt während der Uberhitzungszcit
von ca. 10-30 Minuten kurz vor dem Eisenab-
stich schlagartig die Aufkohlung der Schmelze auf den bei Zylinderköpfen von Dieselmotoren
erforderlichen Endgehalt von ca. 3,4% Kohlenstoff- %-Angabe bezogen auf das flüssige Gußeisen
—. Als Aufkohlungsmaterial wird Elektrodengraphit
mit 0,5-8 mm Körnung verwendet. In der Öberhitzungszeit steigt dabei — infolge der
Aufkohlung - das Kohlenstoff zu Siliciumverhältnis stetig von 03-0,6 auf ca. 1,9 an.
Während des Aufkohlungsvorganges wird die <o Leistung des Induktionsofens hochgefahren, um die Schmelze, wie bereits erwähnt, zu überhitzen und darüber hinaus für eine gründliche Durchwirbelung der Schmelze mit den eingebrachten Elektrodengraphitpartikeln zu sorgen. Die Durchwirbelung ist auf eine Wechselwirkung der durch Induktion in der Schmelze hervorgerufenen Wirbelströme mit dem von außen einwirkenden Magnetfeld zurückzuführen und bewirkt, daß sich in der Umgebung der Graphitteilchen ein hohes Konzentrationsgeiäiie mit geringer Grenzschichtdicke zwischen Kohlenstoff und den oxidischen Einschlüssen einsteilt und somit nach den Gesetzen des Stofftransportes hervorragende Bedingungen für eine Reduktion vorliegen. Unterstützt wird die elektromagnetische Durchwirbelung noch durch die bei der schnell ablaufenden Reduktion sich bildenden CO-Blaschen, weiche zu einem Aufwallen der Schmelze führen. Die volle Reduktionskraft des Jo Kohlenstoffs wird hierbei ausgenutzt und die SiO2-Suspensionen abgebaut. Kurz vor dem Eisenabstich findet also eine weitere, chemische Reinigung statt.
Während des Aufkohlungsvorganges wird die <o Leistung des Induktionsofens hochgefahren, um die Schmelze, wie bereits erwähnt, zu überhitzen und darüber hinaus für eine gründliche Durchwirbelung der Schmelze mit den eingebrachten Elektrodengraphitpartikeln zu sorgen. Die Durchwirbelung ist auf eine Wechselwirkung der durch Induktion in der Schmelze hervorgerufenen Wirbelströme mit dem von außen einwirkenden Magnetfeld zurückzuführen und bewirkt, daß sich in der Umgebung der Graphitteilchen ein hohes Konzentrationsgeiäiie mit geringer Grenzschichtdicke zwischen Kohlenstoff und den oxidischen Einschlüssen einsteilt und somit nach den Gesetzen des Stofftransportes hervorragende Bedingungen für eine Reduktion vorliegen. Unterstützt wird die elektromagnetische Durchwirbelung noch durch die bei der schnell ablaufenden Reduktion sich bildenden CO-Blaschen, weiche zu einem Aufwallen der Schmelze führen. Die volle Reduktionskraft des Jo Kohlenstoffs wird hierbei ausgenutzt und die SiO2-Suspensionen abgebaut. Kurz vor dem Eisenabstich findet also eine weitere, chemische Reinigung statt.
Nach der Überhitzung auf 1500-1550° C liegt
eine Aufkohlung mit hohem Nutzungsgrad für Kohlenstoff und starker Ankeimung der
Schmelze vor, wobei das Ankeimen außer bei der Aufsilicierung mit Siliciumkarbid besonders
bei der schlagartigen Aufkohlung durch den Reinstgraphit erfolgte. (Zugabemenge: 2,8-3,1
Gewichtsprozent, bezogen auf den Stahlanteil). Trotz hoher Stahlschrottanteile ergeben sich
weitgehend unabhängig von der Schrottqualität eine geringe Unterkühlung Δ T, die ein Maßstab
für die ausgezeichnete Ankeimung und guten Kristallisationsbedingungen des Graphits ist, und
damit die Voraussetzung für die Erzielung des Α-Graphits mit kompakten und stumpfen Lamellenenden
bildet, im Verlauf der Abkühlungskurven des Gußeisens (Unterkühlung der eutektischen
Erstarrung unter die Gleichgewichtstemperatur), gute Desoxidation und Reinigung
sowie geringe Gasgehalte.
Das vergießfertige Gußeisen wird beim Abstich in die Gießpfanne mit handelsüblichem Impfmaterial (z. B. 0,2% zirkonhaltiges Ferrosflicium) und einem Zusatz von 0,10 Gew..% Reinstgraphit, der mit metallischem Aluminiumpulver gemischt wird (1 Teil Al-Pulver und 3 Teile Reinsigraphit) geimpft. Durch dieses Impfen erhöht sich die Zellenzahl auf etwa 450 Zellen pro cm2 ohne nennenswerte Veränderung der Unterkühlung (ΔΓ ca. 6-100C).
Das vergießfertige Gußeisen wird beim Abstich in die Gießpfanne mit handelsüblichem Impfmaterial (z. B. 0,2% zirkonhaltiges Ferrosflicium) und einem Zusatz von 0,10 Gew..% Reinstgraphit, der mit metallischem Aluminiumpulver gemischt wird (1 Teil Al-Pulver und 3 Teile Reinsigraphit) geimpft. Durch dieses Impfen erhöht sich die Zellenzahl auf etwa 450 Zellen pro cm2 ohne nennenswerte Veränderung der Unterkühlung (ΔΓ ca. 6-100C).
Die Ausgangsschmelze des Gußeisens (vor der Aufkohlung und Impfung) weist außerdem in der
bekannten Weise einen Mangangehalt von 0,45-0,75% einen Phosphor- und Schwefelgehalt
von 0,10% sowie als Restgehalt Eisen auf. Für die Erzeugung der ge wünschten Lamellenform
und die Vermeidung der oxidischen Mikroe.'nschlüssesind
diese Gehalte an Mangan, Phosphor u. dgl. jedoch ohne Bedeutung.
Abschließend sei die Erfindursg an Hand eines konkreten Beispiels erläutert.
Zur Herstellung der Schmelze wird ein 1,5 t bzw. 5,0 t Netzfrequenztiegelofen mit saurei Zustellung verwendet. Eingesetzt werden in den Ofen 65% Stahlschrott, 2,9% Siliciumkarbid, 30% Kreislauf material und 2,1% Elektrodengraphit. Das Siliciumkarbid wird in vier gleichen Teilmengen zugegeben.
Abschließend sei die Erfindursg an Hand eines konkreten Beispiels erläutert.
Zur Herstellung der Schmelze wird ein 1,5 t bzw. 5,0 t Netzfrequenztiegelofen mit saurei Zustellung verwendet. Eingesetzt werden in den Ofen 65% Stahlschrott, 2,9% Siliciumkarbid, 30% Kreislauf material und 2,1% Elektrodengraphit. Das Siliciumkarbid wird in vier gleichen Teilmengen zugegeben.
Elektrodengraphit wird während der Überhitzungsperiode auf 1550° C schlagartig zugesetzt.
Die Pfannenimpfung erfolgt beim Abstich mit zirkonhaltigem Ferrosilizäum und einem Zusatz
von 0,10% Reinstgraphit und metallischem Aluminiumpulver.
An Probestäben von 30 mm 0 wurden folgende Größen ermittelt:
Sättigungsgrad Sc:
Zugfestigkeit az:
Reifegrad:
Relative Härte:
Gefüge:
Graphit:
Zugfestigkeit az:
Reifegrad:
Relative Härte:
Gefüge:
Graphit:
0,94
278, 282, 275 N/mm2 119%
0,94
0,94
100% Perlit
100% A-Graphit
mit stumpfen
und kompakten
Graphitlamellenenden 450 pro cm2
5-10° C
51,5 W/m K
0,80 cmiVlOO g
1,65 cmVlOO g
8,90 ciTiVlOO g.
100% A-Graphit
mit stumpfen
und kompakten
Graphitlamellenenden 450 pro cm2
5-10° C
51,5 W/m K
0,80 cmiVlOO g
1,65 cmVlOO g
8,90 ciTiVlOO g.
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen einer Gußeisenschmelze, insbesondere für hochbeanspruchte
Gußteile, wie ZyHiiderköpfe und Zylinderlaufbüchsen
von Fahrzeugmotoren, durch Erschmelzen einer Gattierung aus Stahlschrott, Siliciumkarbid,
Elektrodengraphit und Kreislaufmaterial im Netzfrequenz-Induktionstiegelofen, wobei Siliciumkarbid
portionsweise gleichzeitig mit dem Stahlschrott in der zum Erreichen der Endzusammensetzung
der Schmelze erforderlichen Menge von bis 4 bis 7 auf den Stahlschrott bezogenen
Gewichtsprozent zugegeben wird, und wobei die Schmelze anschließend aufgekohlt und einer
Pfannenimpfung unterzogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahlschrott bei Liquidustemperaturen
von 1300 bis 1370° C bis zum Schmelzende bei niedrigem Kohlenstoffgehalt von
— bezogen auf die Schmelze - 0,7 bis 1,5% und einem Verhältnis Kohlenstoff zu Silicium von 0,3
bis 0,6 eingeschmolzen und sodann die Badtemperatur auf 1450° C erhöht wird, daß anschließend,,
nach Entfernung der Schlacke bei ca. 1450° C, die Aufkohlung der gußeisenähnlichen
Schmelze während der Uberhitzungsphase schlagartig mit der zur Erzielung der Endzusammensetzung
erforderlichen Menge von Elektrodengraphit bei gleichzeitiger starker Durchwirbelung erfolgt,
und daß die Pfannenimpfung durch ein Gemisch von 0,2% zirkonhaltigem Ferrosilicium und
0,1 Gewichtsprozent Reinstgraphit, der zuvor im Verhältnis 3:1 mit metallischem Aluminiumpulver
in Plättchenform intensiv gemischt wurde, erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine auf die Endzusammensetzung
bezogene Menge Elektrodengraphit in Höhe bis 2,5% zugegeben wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2508252A DE2508252C3 (de) | 1975-02-26 | 1975-02-26 | Verfahren zum Herstellen einer Gußeisenschmelze, insbesondere für hochbeanspruchte Gußteile, wie Zylinderköpfe und Zylinderlaufbüchsen von Fahrzeugmotoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2508252A DE2508252C3 (de) | 1975-02-26 | 1975-02-26 | Verfahren zum Herstellen einer Gußeisenschmelze, insbesondere für hochbeanspruchte Gußteile, wie Zylinderköpfe und Zylinderlaufbüchsen von Fahrzeugmotoren |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2508252A1 DE2508252A1 (de) | 1976-09-09 |
DE2508252B2 DE2508252B2 (de) | 1978-01-12 |
DE2508252C3 true DE2508252C3 (de) | 1984-05-17 |
Family
ID=5939837
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2508252A Expired DE2508252C3 (de) | 1975-02-26 | 1975-02-26 | Verfahren zum Herstellen einer Gußeisenschmelze, insbesondere für hochbeanspruchte Gußteile, wie Zylinderköpfe und Zylinderlaufbüchsen von Fahrzeugmotoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2508252C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004025779A1 (de) * | 2004-05-26 | 2005-12-22 | Refratechnik Holding Gmbh | Verfahren zur verbesserten Schlackenreaktion mit metallischen Schmelzen in Öfen bei indirekter Beheizung für die gesteigerte Reinigung der Chargierung von nichtmetallischen Einschlüssen |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2653341C2 (de) * | 1976-11-24 | 1986-10-02 | Caspers, Karl-Heinz, Ing.(grad.), 8500 Nürnberg | Verfahren zum Legieren und/oder Desoxidieren von im Kupolofen erzeugten Gußeisenschmelzen mit lamellarem Graphit sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
DE2823913C3 (de) * | 1978-05-31 | 1981-07-23 | Tul'skij proektno-konstruktorskij i technologičeskij institut mašinostroenija, Tula | Modifikationsmittel für Roheisen und Verfahren zu dessen Anwendung |
DE3614397A1 (de) * | 1986-04-28 | 1987-10-29 | Wolfgang Caspers | Verfahren zum vermindern von emissionen, insbesondere von kohlenwasserstoff-verbindungen, beim giessen von metallen |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1262314B (de) * | 1961-11-08 | 1968-03-07 | Foseco Trading Ag | Impfmittelmischung fuer den Zusatz zu Gusseisenschmelzen |
-
1975
- 1975-02-26 DE DE2508252A patent/DE2508252C3/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004025779A1 (de) * | 2004-05-26 | 2005-12-22 | Refratechnik Holding Gmbh | Verfahren zur verbesserten Schlackenreaktion mit metallischen Schmelzen in Öfen bei indirekter Beheizung für die gesteigerte Reinigung der Chargierung von nichtmetallischen Einschlüssen |
DE102004025779B4 (de) * | 2004-05-26 | 2008-08-21 | Refratechnik Holding Gmbh | Verfahren zur verbesserten Schlackenreaktion mit metallischen Schmelzen in Öfen bei indirekter Beheizung für die gesteigerte Reinigung der Chargierung von nichtmetallischen Einschlüssen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2508252B2 (de) | 1978-01-12 |
DE2508252A1 (de) | 1976-09-09 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8227 | New person/name/address of the applicant |
Free format text: M.A.N. MASCHINENFABRIK AUGSBURG-NUERNBERG AG, 8500 NUERNBERG, DE |
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8281 | Inventor (new situation) |
Free format text: CASPERS, HEINZ, 8500 NUERNBERG, DE |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: M A N NUTZFAHRZEUGE GMBH, 8000 MUENCHEN, DE |
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8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: MAN NUTZFAHRZEUGE AG, 8000 MUENCHEN, DE |