DE102004025779B4 - Verfahren zur verbesserten Schlackenreaktion mit metallischen Schmelzen in Öfen bei indirekter Beheizung für die gesteigerte Reinigung der Chargierung von nichtmetallischen Einschlüssen - Google Patents

Verfahren zur verbesserten Schlackenreaktion mit metallischen Schmelzen in Öfen bei indirekter Beheizung für die gesteigerte Reinigung der Chargierung von nichtmetallischen Einschlüssen Download PDF

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Abstract

Verfahren zur verbesserten Schlackenreaktion mit metallischen Schmelzen in Öfen bei indirekter Beheizung für die gesteigerte Reinigung der Chargierung von nicht-metallischen Einschlüssen unter Verwendung von mineralogisch ein- oder mehrphasigen Schlackenbildnern umweltlich verträglicher Art, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Schlackenbildner in fester Form zonenweise der aufzuschmelzenden metallischen Chargierung so beigegeben wird, dass vor vollendeter Aufschmelzung ein Feststoffgemenge einer Gattierung mit zonenweiser Verteilung des Schlackenbildners im Ofen gebildet wird.

Description

  • Im Gegensatz zu den primären Erschmelzungen von Metallen oder metallischen Legierungen in Öfen mit direkter Zuführung von Energie wie gezündeten Gasen, mit Luft verbrennendem Koks oder Elektrizität im Lichtbogen, wo direkt neben der Energieumsetzung zu beträchtlichen Temperaturen eine sehr innige Vermengung mit beigegebenen Schlackenbildnern stattfindet und metallurgisch zu chemischem Platzwechsel oder physikalischem Abbinden hervorragend seit mindestens einem Jahrhundert genutzt werden, stehen neben diesen in der technischen Anwendung volumenmäßig viel kleinere Schmelzeinheiten seit langem in technischer Verwendung, deren Energieeinspeisung für den Schmelzprozess nur indirekt erfolgt, das sind dann die noch heute in der Lehre so gekennzeichneten „Umschmelzaggregate", welche wenn überhaupt, eine „Schlackenarbeit" nur sehr beschränkt kennen, etwa die Abdeckung mit erweichtem Glas zur Verhinderung von zusätzlicher Schmelzenoxydation oder das Aufstreuen von CaO-CaF2-Gemengen für eine Entschwefelung, wobei sich der Gebrauch von Flussspat (CaF2) nach den heutigen Umwelterfordernissen durch die Freisetzung von Fluor in offener Erschmelzungsart verbietet, sei denn man verfügt über sehr aufwändige und damit teuere Spezialabsaugungen mit dabei gebräuchlichen Marmorbettfiltern u. a. m.
  • Zur weit verbreiteten technischen Gattung von Öfen mit indirekter Beheizung gehören die weltweit als Umschmelzaggregate dienenden Elektro-Induktions-Öfen, abgekürzt auch hier nur „Induktionsöfen" oder „I-Öfen" benannt, die, mit Netz- oder Mittelfrequenz betrieben, dazu den Vorteil haben, der Schmelze durch elektrodynamische Einwirkung eine Rührbewegung zu geben.
  • Der Nachteil ist, dass eine Schlackenreaktion „in situ" bisher als nicht nutzbar angesehen und so auch nicht angewendet wurde. Abdeckungen der Schmelze aber nutzen eine Schlackenreaktion nicht genügend aus, und das ist zurückzuführen auf die eingeschränkte Berührungsfläche zwischen Schlacke und Metallbad und das auch unter der oben erwähnten speziellen Badbewegung. Die bereits erwähnte „metallurgische Innigkeit" am Ort von Primärschmelzaggregaten wie etwa dem Lichtbogenofen, Hochofen, dem Unterschlacke-Elektroschweißen, wo die aktiven Grenzflächen von Schmelze und Schlacke sowohl von der Flächengröße als auch von der Fließdynamik her betrachtet durchaus als optimal anzusehen sind und die Aktivität der gegebenen Schlackenzusammensetzung, erzeugt von „Schlackenbildnern" aus dem chemischen Vielstoffsystem mit den Hauptkomponenten Al2O3-CaO-MgO-SiO2 dann im Wesentlichen nur noch temperaturabhängig ist, fehlt dem I-Ofen leider diese wesentlich aktivierte Schlackenarbeit, und das ganz bestimmt in der aufschmelzenden Chargierung.
  • So hat der I-Ofen den technischen Mangel auch dahingehend, mit den üblichen Schmelzenabdeckmitteln nicht genügend reinigend etwa für Metalloxyde zu wirken und am Ende des Schmelz- und Gießprozesses hat der Endverarbeiter dann oft eine nicht hinnehmbare Anreicherung von nichtmetallischen Einschlüssen zu bemerken. Diese wieder erhöhen als Keimstellen die Bruchgefahr und das besonders bei dynamisch beanspruchten Maschinenteilen wie etwa Rädern und Walzen. Ganz abgesehen davon, dass derartig fehlerhaftes Material die Eingangskontrollen beim Verbraucher kaum unbeanstandet passieren kann.
  • Die Domäne der unter dem Zutritt von Luft- also „offen"-erschmolzenen Legierungen betrifft die Herstellung von höchstlegierten Werkzeugstählen bestimmter Hersteller mit typischerweise sehr hohen Legierungsanteilen von oxydationsempfindlichen Metallen, wie beispielsweise Molybdän, Vanadium und Niob sowie auch Chrom in einer Eisenbasis oder auch die Herstellung von Kobaltbasislegierungen.
  • Bedingt durch den betriebswirtschaftlich notwendigen Einsatz von Schrott bis weit über 50% der Gesamtchargierung und die bereits darin wieder im Kreislauf enthaltenen nichtmetallischen Verunreinigungen bringt selbst ein Vakuumschmelzverfahren keine entscheidenden Vorteile und es bleibt dann nur noch der Weg, mittels Pfannenmetallurgie weiterzukommen, aber diese ist bei kleinen Chargenmassen nicht effektiv genug. Am Ende einer dann hinsichtlich „Einschlussqualität" nicht befriedigenden Produktion bleibt als Ausweg das nur noch die besondere Sekundärmetallurgie des „Elektro-Schlacke-Umschmelzverfahrens" übrig; dies ist aber eine die Fertigungskosten erhöhende Maßnahme, abgesehen von zusätzlichen und erheblichen Investitionskosten.
  • Nicht zu vergessen ist dabei die weltweit schlechter werdende Schrottbasis, die schon jetzt erkennen lässt, dass sich auch unerwünschte metallische Legierungselemente immer mehr anreichern; zu nennen ist in diesem Zusammenhang beispielsweise Nickel in Schnellarbeitsstählen. Dazu kommt, dass betrieblich genutzter Rücklaufschrott teilweise mit sehr großer und damit oxydationsempfindlicher Oberfläche eingesetzt wird (Drehspäne).
  • Aus der DE 34 20 902 A1 ist eine Ofenanordnung zum Schmelzen von Metallen bekannt, die aus zwei über mindestens einen Rinnenofeninduktor miteinander verbundenen Ofenkammern besteht. Zum Betreiben der Ofenanordnung wird eine Mischung aus Schrott und Flussmittel aufgegeben.
  • Die DE 25 08 252 C2 beschreibt ein Legierungsverfahren, bei dem Legierungsmittel portionsweise oder schrittweise der Schmelze zugesetzt oder gleichzeitig mit einer chargierten Stahlschrott-Teilmenge beigegeben werden. Die Durchführung des Verfahrens erfolgt in einem Netzfrequenz-Induktionstiegelofen.
  • Aufgabe ist, in Öfen mit indirekter Beheizung des Schmelzgutes, so auch im I-Ofen, eine Schlackenarbeit durchzuführen, die Einschlussgehalt an nichtmetallischen Verunreinigungen im Sinne der Endverarbeitung der erstarrten Gusslegierung weitestgehend reduziert.
  • Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen angegeben.
  • Die Lösung der technischen Aufgabe wurde dadurch erreicht, dass man im Gegensatz zur bisherigen Schmelzpraxis im I-Ofen nun bewusst den oder die Schlackenbildner bereits in die noch feste Chargierung eingattiert und damit zweierlei erreicht: Erstens bedeckt sich die Teilschmelze beim – langzeitigen – Einschmelzprozess mit Schlacke und vermindert so das Aufoxydieren schon anfänglich und zweitens wird so eine optimal große Schlackenoberfläche in Reaktion zur Schmelze gebracht, und das im Verhältnis zu einer bisher nur üblichen oberen Schmelzspiegelabdeckung im Laufe des Einschmelzprozesses immer größer bzw. besser werdend.
  • Durch den bewussten Aufbau von auch mehreren Zonen mit Trennflächen von Schlackenbildner zu Metall im horizontalen oder vertikalen Aufbau der Chargengattierung erfolgt ein zeitabhängiges und nacheinander erfolgendes Durchschmelzen dieser Zonen und Trennflächen, wodurch „in situ" die Schlacke-Metall-Reaktion im Aufschmelzvorgang mehrfach stattfindet, so dass auch eine Übersättigung der Schlacken mit nichtmetallischen Einschlüssen vermieden und insgesamt damit der Reinheitsgrad des Metalls bzw. der eingeschmolzenen Legierungen optimiert werden kann.
  • Ein praktisches Beispiel verdeutlicht den Vorteil der Erfindung. Eine Eisenbasislegierung mit 9 Masse-% V,5% Mo, 18% W, 7% Cr, 3% Nb wurde hinsichtlich des Einschlussgehaltes an nichtmetallischen und makroskopisch sichtbaren Fehlstellen metallografisch untersucht, wobei erstens unter den gleichen Verhältnissen von der Chargierung mit einer massegleichen Gattierung aus Drehspänen der aufzuschmelzende Einsatz nur eine Abdeckung aus CAO-CAF2 erhielt, zweitens ein Parallelversuch mit festem Calciumaluminat als in etwa horizontale Schicht zum unteren Einsatz erfolgte und drittens Calciumaluminat als Abdeckung der fertigen Schmelze verwendet wurde. Das Einschmelzen erfolgte in einem Tiegelofen (Außenerhitzung des Tiegels). Dazu erhielt jede Charge Vanadiumpentoxyd, welches durch Glühen von 100 Gramm Vanadiumkarbid gewonnen wurde. Die erhaltene Korngröße hatte ihr Maximum in der Verteilung bei 0,1 mm Länge. Der Kohlenstoffgehalt in der Legierung betrug 2,7 Masse-%.
  • Es ergaben sich bei einem Einsatz von jeweils 5 kg Drehspäne und konstant gehaltener Masse an Schlackenbildner von 28 Gramm diese Ergebnisse im Metall:
    CaO-CaF2 als Deckschicht: 31 makroskopische Einschlüsse/10 cm2 Bemusterungsoberfläche (poliert)
    Calciumaluminat als Doppelschicht: 14 makroskopische Einschlüsse/10 cm2 Bemusterungsoberfläche (poliert)
    Calciumaluminat als Doppelschicht im unteren Drittel der Chargierung und Deckschicht: 3 makroskopische Einschlüsse/10 cm2 Bemusterungsoberfläche (poliert)
  • Die Schmelztemperaturen waren etwa gleich mit 1550 +/– 5 Grad, gemessen mit einem Tauch-Pt(PtRh)-Thermoelement.
  • Es folgten entsprechende Anwendungen bei einer Schmelzmasse von ungefähr 2 Tonnen im Elektro-Induktionsschmelzofen mit ca. 10 kg Aluminat im Ofen und einer ebensolchen Masse als Deckschicht. Empfehlenswert ist ein Zwischenabschlacken am Schmelzenspiegel und eine Neubelegung mit Calcium-Aluminat. Da sich der Schlackenbildner verhältnismäßig schnell mit Metallen, Oxyden und Silikaten aus der Schmelze resorbierend sättigt, ist die optimale Zugabe als Masse der Schlackenbildner stark abhängig vom Verunreinigungsgrad der Chargierung und kann nur empirisch bestimmt werden. Die obigen Angaben beziehen sich auf den Einsatz von etwa jeweils einem Viertel an Drehspäne, Glühzunder, Blockköpfen und Ausstichmaterial. Beim I-Ofen ist es vorteilhaft, mehrere Zonen von Metall- zu Schlackenbildner in der Chargierung aufzubauen, beispielsweise zwei im unteren Drittel horizontal und zwei konzentrisch vertikal zur Tiegelwand.
  • Die besonders gute Reinigung von nichtmetallischen Einschlüssen gemäß Variante 3 bestätigte sich.
  • Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich nicht mit den metallurgischen Vorgängen außerhalb der Öfen, so auch nicht mit der Schmelzenbehandlung in Rinnen, Pfannen, Verteilern und Ausgleichskammern („Tundish") sowie oxydationsschützenden Maßnahmen beim Blockgießen und auch nicht mit der Lenkung von Primärerstarrungen.
  • In Laborversuchen wurde gezielt mit weiteren Metalloxyden gearbeitet und das Verfahren modifiziert. Damit konnte die Schmelze-Schlackenreaktion hinsichtlich der Abbindung von nichtmetallischen Einschlüssen weitergehend verbessert werden. Die Ergebnisse wurden so erzielt:
    Es ist möglich, mit dem Schlackenbildner in einer Schichtung Konzentrationsschwerpunkte zu bilden, so dass der Wärmefluss im Gemenge durch die Anwesenheit von Metall nicht behindert wird und so der Schlackenbildner in erster Näherung direkt die Metalltemperatur allumfassend erfährt. Dabei ist auch der Einsatz von chemisch-mineralogisch differenzierten Schlackenbildnern zusätzlich erfolgreich.
  • Die für Nichtmetalle bzw. Oxyde lösungsspezifischen Unterschiede bezüglich der chemischen Zusammensetzung von Schlackenbildnern können besonders gutgenutzt werden, wenn man zwei derartige Schlackenbildungen über CaO-Al2O3 einerseits und CAO-SiO2 andererseits nebeneinander und thermisch gleichzeitig verwendet.
  • So führt das System CAO-Al2O3 nutzbar von der Verbindung 3CaOAl2O3 zu 5CaO3Al2O3 mit einem Gemenge oder einer Schichtung vom System CAO-SiO2 über 3CaO SiO2 zu Wollastonit, wo zu dieser Seite eine auch epitaktisch begründete günstige Abbindung von Silikat-Einschlüssen erfolgt. CaO-Al2O3 dagegen als „Aluminat" bindet dagegen eher die Schwermetalloxyde.
  • Schließlich sind Anwendungen von Edel- oder sonstigen Schutzgasen im Verbund mit diesem Verfahren dann besonders erfolgreich, wenn man zum Einbringen der Schlackenbildner die Injektionstechnik nutzt, d. h. in einem solchen Förderstrom die festen Raffinationsstoffe unter einem bereits bestehenden Schmelzenspiegel appliziert. Der Vorteil dieser Kombination ergibt sich daraus, dass das die Schmelze durchströmende Gas je nach den Partialdruckverhältnissen auch gleichzeitig in der Schmelze gelöste Gase aufnimmt, wie das von Wasserstoff vorbekannt ist. Außerdem ergibt sich ein oberflächenseitig verbesserter Metall-Schlacke-Kontakt durch den Aufbau von strömungstechnisch zu bewertender Verwirbelung und/oder Turbulenz. Weiterhin schwimmt das aus der Schmelze aufsteigende Gas die gesättigte Schlacke tröpfchenförmig auf.
  • Die äußere Gestalt der aufzugebenden Schlackenbildner ist für den Erfolg der Verfahrensmaßnahmen generell unerheblich, auch wenn man Vorteile dahingehend nutzen kann, dass bedingt durch die Oberflächengestaltung doch kugelige Aggregate mit ihrem Roll- und Verteilungsvermögen leichter zu gebrauchen sind. Auch gibt die Kugel so Gewähr dafür, dass die metallische Schlacke einen optimal gleichörtlichen Kontakt beim Anschmelzen ermöglicht.
  • Handelt es sich um Vorschmelz- oder Vorsinterprodukte ist zudem der Feinstkornanteil im abrasiven Chargierverhalten verhältnismäßig gering. Von der Schlackenarbeit her weitergehend betrachtet, ist es auch sinnvoll, als Schlackenbildner keramische Sonderprodukte zu verwenden, welche zu mineralogisch bestimmbaren Verbindungen einen definierten Schmelzpunkt haben. Dazu gehört u. a. Calciumaluminat, das bisher nur für Applikationen nach dem Abguss aus Öfen weltweit mit metallurgischem Erfolg verwendet wird.
  • Weniger gut bis problembehaftet ist es, den Schlackenbildner aus den zur Verbindungsbildung notwendigen Teilmassen als Einzelprodukte dem Ofen zuzuführen, so etwa CAO als gebrannter Kalk + Al2O3 als „Tonerde" + fluorfreie Flussmittel. Hier zeigt auch das hygroskopische Verhalten von CaO bezüglich von Lagerungsproblemen ein schwieriges Verhalten. Für den Aufbau speziell von vertikalen Schlackenbildner/Metallzonen ist das partielle Gemengeverfahren gänzlich ungeeignet.
  • Die Möglichkeit, im Verfahrensablauf mit den Schlackenbildnern zusammen auch Desoxydationsmittel einsetzen zu können als metallurgische Teilmaßnahme, erweitert das Verfahren beträchtlich. Genannt dafür werden als Beispiele Aluminium, Calcium-Silizium, Calcium-Mangan-Silizium und auch Calcium-Magnesium-Silizium als besonders effektiv wirkende Substanz. Darüber hinaus ist es möglich, Einfluss auf die Entschwefelung, Entphosphorung und Entkohlung zu nehmen nach dem dafür vorbekannten Stand der Technik, dies allerdings nun im Tiegel von indirekt beheizten Öfen.
  • Zur besseren Handhabung von zonenweise aufgebauten Schichtungen empfiehlt es sich, beispielsweise Metallschablonen einzusetzen, welche nach der endgültigen Chargierung aus der Gattierung herausgezogen werden können. Es sind dafür mehrere Schablonen mit kleiner werdenden Radien gut geeignet. Ein solches Verfahren eignet sich für den Aufbau von vertikalen Schichten im I-Ofen. Es handelt sich dabei um einen Satz von durchmesserdifferenzierten Rohrstücken. Die dem Tiegelrand zuerst anliegende Schicht solle grundsätzlich aus metallischer Gattierung bestehen.
  • Betriebswirtschaftlich günstig ist es, zur Vermeidung von zeit- und kostenintensiven Gattierungsarbeiten der patentgemäßen Art die Schlackenbildner beispielsweise als für die Zonen- bzw. Schichtbildung vorkonfektioniertes Material zu verwenden. Das können genügend steife Umhüllungen entweder aus Metallen, deren Legierungen oder Kunststoffen sein. Auch ist es möglich, die Schlackenbildner als dementsprechende Formkörper mittels Schmelzen oder Sintierung selbsttragend herzustellen, im Gussverfahren auch mit Bindern.

Claims (14)

  1. Verfahren zur verbesserten Schlackenreaktion mit metallischen Schmelzen in Öfen bei indirekter Beheizung für die gesteigerte Reinigung der Chargierung von nicht-metallischen Einschlüssen unter Verwendung von mineralogisch ein- oder mehrphasigen Schlackenbildnern umweltlich verträglicher Art, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Schlackenbildner in fester Form zonenweise der aufzuschmelzenden metallischen Chargierung so beigegeben wird, dass vor vollendeter Aufschmelzung ein Feststoffgemenge einer Gattierung mit zonenweiser Verteilung des Schlackenbildners im Ofen gebildet wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlackenbildner in einer zonenweise aufgebauten Schichtung angeordnet ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Schlackenbildner in die Chargierung schichtweise mit Metall und so dabei horizontal eingebracht werden, dass ein nacheinander erfolgendes partielles sowie zeitabhängiges Durchschmelzen im Aufschmelzvorgang von unten nach oben erfolgt.
  4. Verfahren nach Anspruch 2 und/oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Schlackenbildner in etwa parallel zur vertikalen Ofenwandung einen geschichteten Aufbau mit Metall erhalten, der auch konzentrisch sein kann und so dabei ein partielles sowie zeitabhängiges Durchschmelzen im Aufschmelzvorgang radial erfolgt.
  5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Gemenge der oder die Schlackenbildner derart zonenweise mit einem Konzentrationsschwerpunkt angeordnet sind, dass der Wärmefluss im Gemenge in Folge der Anwesenheit von Metall nicht behindert wird und der Schlackenbildner in erster Nährung direkt die Metalltemperatur allumfassend erfährt.
  6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet dass als Schlackenbildner Calciumaluminat verwendet wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Schlackenbildner Calciumsilikat verwendet wird.
  8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Schlackenbildner eine Schichtung vom System CaO-SiO2 über 3CaO-SiO2 zu Wollastonit verwendet wird.
  9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung der Schlackenbildner so gewählt ist, dass eine Entschwefelung und/oder Entphosphorung und/oder Entkohlung der Schmelze erfolgt.
  10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Verlauf des Verfahrens die oberste Schlacke mehrfach durch Abschlacken und Neuaufgabe von Schlackenbildnern gewechselt wird.
  11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufbau von Metall-Schlackebildner-Schichten durch eingesetzte Schablonen erfolgt, die nach dem Ende des Chargierens aus der noch festen Gattierung herausgezogen werden.
  12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Einbringung der Schlackenbildner mit einer dafür relevanten Umhüllung aus Metallen, metalli schen Legierungen oder Kunststoffen zonenvorgeformt erfolgt.
  13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlackenbildner in Formkörper selbst tragender Art verwendet werden, welche durch Gießen, auch mit Bindern, Sintern, auch mit Hilfsstoffen, oder Schmelzen, auch mit Zusatzstoffen, hergestellt sind und dem zonenweisen Einbau in die Gattierung der metallischen Chargierung ermöglichen.
  14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass es über teilaufgeschmolzenem Metall im Ofen durchgeführt wird.
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