DE2505633B2 - Frischdampf-Leitungssystem für einen Druckwasser-Reaktor - Google Patents
Frischdampf-Leitungssystem für einen Druckwasser-ReaktorInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Frischdampf-Leitungssystem
für einen Druckwasser-Reaktor mit mehreren Dampferzeugern, an denen Frischdampfleitungen
angeschlossen sind, die außerhalb des Containments eine T-Abzweigung aufweisen, in deren beiden Ästen
jeweils ein Sicherheitsventil eingebaut ist, während hinter der T-Abzweigung, in Strömungsrichtung gesehen,
in die Frischdampfleitung ein äußeres Abschlußorgan eingebaut ist.
Solche Frischdampf-Leitungssysteme finden z. B.
Anwendung bei Zwei-Kreis-Druckwasser-Reaktoren zur Weiterleitung des Dampfes von den Dampferzeugern
an die Turbinen.
Bei den allgemein bekannten Zwei-Kreis-Druckwasser-Reaktoren befinden sich die Dampferzeuger im
Inneren des Containments. Der entwickelte Dampf wird über einen einzigen Leitungsstrang je Dampferzeuger
abgeführt. Dieser Leitungsstrang bildet die Verbindung zwischen Dampferzeuger und Turbine, die außerhalb
des Containments liegt Die aus dem Containment herausführende Frischdampfleitung weist außerhalb des
Containments eine T-Abzweigung auf. In den beiden Ästen der T-Abzweigung ist jeweils ein Sicherheitsventil
eingebaut Hinter der T-Abzweigung ist in die zur
Turbine führende Frischdampfleitung ein äußeres Abschlußorgan installiert Als großer Nachteil muß es
bei diesem bekannten Frischdampfleitungssys^em angesehen
werden, daß es bei einem unmotovierten Schließen des äußeren Abschlußorganes, ohne daß
überhaupt eine Anlagenstörung vorliegt bzw. ein Impuls von der Ansteuerung her ansteht, nicht mehr möglich
ist den im Dampferzeuger entwickelten Dampf an die
is Turbinen abzuführen.
Es kommt dadurch zu einer gewaltigen Druckerhöhung innerhalb des Dampferzeugers. Der Dampf wird
hierbei über die Sicherheitsventile in die Atmosphäre abgeblasen, wobei es bei unterstellten Leckagen von der
Primär- zur Sekundärseite im Dampferzeuger zu einer Verseuchung der Umwelt mit radioaktiven Stoffen
kommen kann. Diese Möglichkeit besteht eigentlich nur theoretisch, sollte jedoch aus Sicherheitsgründen
berücksichtigt werden.
Es ist bereits ein Druckwasser-Reaktor mit mehreren,
insbesondere vier, vom Druckwasser beheizten Dampferzeugern vorgeschlagen worden (DE-AS 23 51 678).
Von jedem dieser Dampferzeuger zweigt eine Frischdampfleitung ab. Je zwei Frischdampfleitungen zweier
Dampferzeuger münden in eine dritte Frischdampfleitung. Ober diese dritten Frischdampfleitungen wird
dann der von je zwei Dampferzeugern kommende Dampf an eine der Teilturbinen weitergeleitet
Der Nachteil dieser Frischdampfleitungen besteht
Der Nachteil dieser Frischdampfleitungen besteht
!5 darin, daß sie weder Abschlußorgane noch Sicherheitsventile
aufweisen. Treten Störungen innerhalb einer oder mehrerer Frischdampfleitungen auf, so wird der
Weitertransport des Dampfes an die Turbinen unterbunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Frischdampfleitungssystem so zu schaffen, daß bei
störfallbedingtem Schließen der Abschlußorgane ein davon unbeeinflußter Reaktorbetrieb möglich ist und
eine wenn auch hypothetische Belastung der Umwelt durch radioaktive Stoffe vermieden wird.
Die Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Frischdampfleitungssystem erfindungsgemäß dadurch
gelöst daß an jedem Dampferzeuger zwei Frischdampfleitungen angeschlossen sind und daß die Frischdampfleitungen
hinter dem Abschlußorgan, in Strömungsrichtung gesehen, über Querverbindungen miteinander
gekoppelt sind.
Dadurch wird erreicht, daß bei einem unmotivierten Schließen eines Abschlußorganes der Dampf eines
Dampferzeugers über die zweite Frischdampfleitung an die Turbine weitergeleitet wird und nicht in die
Atmosphäre abgeblasen wird. Damit wird eine radiologische Belastung der Umwelt unterbunden.
Durch den Einbau eines zusätzlichen inneren Abschlußorganes je Frischdampfleitung und der gleichzeitig auf zwei erhöhten Anzahl von Frischdampfleitungen je Dampferzeuger wird eine sehr hohe Sicherheit während des Reaktorbetriebes gewährleistet.
In vorteilhafter Weise können das äußere Abschlußorgan sowie die T-Abzweigung und die in die Äste der T-Abzweigung eingebauten Sicherheitsventile in einem integrierten Armaturenkörper zusammengefaßt werden, der in jede Frischdampfleitung zwischen Contain-
Durch den Einbau eines zusätzlichen inneren Abschlußorganes je Frischdampfleitung und der gleichzeitig auf zwei erhöhten Anzahl von Frischdampfleitungen je Dampferzeuger wird eine sehr hohe Sicherheit während des Reaktorbetriebes gewährleistet.
In vorteilhafter Weise können das äußere Abschlußorgan sowie die T-Abzweigung und die in die Äste der T-Abzweigung eingebauten Sicherheitsventile in einem integrierten Armaturenkörper zusammengefaßt werden, der in jede Frischdampfleitung zwischen Contain-
ment und gebunkertem Außenraum eingebaut wird und wie eine Verlängerung des Containments nach außen
wirkt Dabei liegt das äußere Abschlußorgan, in Strömungsrichtung gesehen, wieder hinter der T-Abzweigung.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert Es zeigt
Fig. 1 das erfindungsgemäße Frischdampf-Leitungssystem
mit nur einem äußeren Abschlußorgan je Frischdampfleitung
F i g. 2 das erfindungsgemäße Frischdampf-Leitungssystem mit einem inneren und einem äußeren
Abschlußorgan je Frischdampfleitung.
Es zeigt F i g. 1 das erfindungsgemäße Frischdampf-Leitungssystem 1 mit zwei Paaren von Frischdampfleitungen
2 und 3 sowie 3 und 5, mit T-Abzweigungen 6,7, 8 und 9 sowie Sicherheitsventilen 10,11,12,13,14,15,
16,17 and äußeren Abschlußorganen 18,19,20 und 21.
Jeweils ein Paar von Frischdampfleitungen 2 und 3 bzw. 4 und 5 ist an einen Dampferzeuger 22, 23
angeschlossen. Die Dampferzeuger 22 und 23 befinden sich innerhalb des Containments 24. In £de Frischdampfleitung
2,3,4 und 5 ist ein Amaturenkörper 25,26,
27, 28 eingebaut, dessen eines Ende als ein Splitterschutzrohr ausgebildet ist Dieses Ende ragt in das
Containment hinein und ist über einen Teil der innerhalb des Containments verlaufenden Frischdampfleitung 2,3,
4 und 5 geschoben, während der übrige Teil des Armaturenkörpers 25, 26, 27,28 nach außen gerichtet
ist In dem nach außen gerichteten Teil des Armaturenkörpers 25, 26, 27, 28 ist eine T-Abzweigung 6, 7, 8, 9
integriert In jedem Ast der T-Abzweigung 6,7,8,9 ist
ein Sicherheitsventil 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17 eingebaut Die Sicherheitsventile 10,11, 12,13,14,15,
16,17 sind ebenfalls in den Armaturenkörper 25,26,27,
28 integriert Hinter den T-Abzweigungen 6,7,8,9 eines
jeden Armaturenkörpers 25, 26, 27, 28 sind in Strömungsrichtung gesehen, äußere Abschlußorgane
18, 19, 20 und 21 angeordnet, die ebenso wie die Sicherheit-ventile und die T-Abzweigung mit in den
Armaturenkörper 25,26,27 und 28 integriert sind. Alle
Frischdampfleitungen 2, 3, 4 und 5 sind durch Querverbindungen 29 hinter dem integrierten Armaturenkörper
in Strömungsrichtung miteinander gekoppelt
Eine Variante der Erfindung zefet F i g. 2.
Eine Variante der Erfindung zefet F i g. 2.
Dieses Frischdampf-Leitungssystem weist ebenfalls zwei Paare von Frischdampfleitungen 2 und 3 bzw. 4
und 5 auf, wobei die Frischdampfleitungen 2 und 3 an den Dampferzeuger 22 und die Frischdampfleitungen 3
und 4 an den Dampferzeuger 23 angeschlossen sind. Zwischen den Dampferzeugern 22 und 23 und der
inneren Begrenzung des Containments 24 ist in jede Frischdampfleitung 2,3,4 und 5 ein inneres Abschlußorgan
30, 31, 32, 33 eingebaut Je zwei innerhalb des ίο Containments liegende Abschlußorgane 30 und 31 bzw.
32 und 33 zweier Frischdampfleitungen 2 und 3 bzw. 4 und 5 eines Dampferzeugers 22 bzw. 23 sind
gegeneinander verriegelt, so daß bei störfallbedingtem
Schließen beispielsweise des innen liegenden Abschlußt5 organs die ganze Frischdampfmenge über die zweite
Frischdampfleitung 3 zur Turbine abgeführt wird. Außerhalb des Containments 24 weist jede Frischdampfleitung
2,3,4 und 5 eine T-Abzweigung 6, 7,8, 9
auf. In jedem Ast der T-Abzweigung 6, 7, 8, 9 ist ein Sicherheitsventil 10,11,12,13,14,15,16,17, eingebaut
Alle Frischdampfleitungen 2, 2, 4 und 5 sind über
Querverbindungen 29 untereinander gekoppelt Verschließt sich beispielsweise das Abschlußorgan 18 der
Frischdampfleitung 2, ohne daß ein Störfall-Schließbefehl
ansteht so kommt es zwar zu einem Druckanstieg, der jedoch keine Wirkung in Richtung unzulässiger
Druckerhöhung hervorruft Die gesamte erzeugte Dampfmenge kann vielmehr nach der Entriegelung des
inneren Abschlußorganes 31 über die zweite Frischdampfleitung 3 zur Turbine abfließen, se daß weiterhin
ein geregelter Reaktorbetrieb möglich ist und kein Dampf über die Sicherheitsventile in die Atmosphäre
abgeblasen wird
erzeugten Dampfes bei einer Störung eines äußeren
hierbei können die beiden äußeren Abschlußorgane 18 und 19 bzw. 20 und 21 eines Dampferzeuges 22 bzw. 23
so gesteuert werden, daß bei einer Sperrung einer
gleichen Dampferzeugers durch öffnung des darin
eingebauten Abschlußorganes freigegeben wird und der
Claims (4)
1. Frischdampf-Leitungssystem für einen Druckwasser-Reaktor mit mehreren Dampferzeugern, an
denen Frischdampfleitungen angeschlossen sind, die außerhalb des Containments eine T-Abzweigung
aufweisen, in deren beiden Ästen jeweils ein Sicherheitsventil eingebaut ist, während hinter der
T-Abzweigung, in Strömungsrichtung gesehen, in die Frischdampfleitung ein äußeres Abschlußorgan
eingebaut ist, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Dampferzeuger (22 und 23) zwei
Frischdampfleitungen (2 und 3 bzw. 4 und 5) angeschlossen sind und daß die Frischdampfleitungen
(2, 3, 4, S) hinter dem Abschlußorgan, in Strömungsrichtung gesehen, über Querverbindungen
(29) miteinander gekoppelt sind.
2. Frischdampf-Leitungssysteme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in jede Frischdampfleitung
(2,3. $ und 5) innerhalb des Containments (24)
ein zweites inneres Abschlußorgan (30, 31, 32, 33) eingebaut ist
3. Frischdampf-Leitungssystem nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
inneren Abschlußorgane (30 und 31 bzw. 32 und 33), die in die Frischdampfleitungen (2 und 3 bzw. 4 und
5) der Dampferzeuger 22 (22 und 23) eingebaut sind, gegeneinander verriegelt sind.
4. Frischdampf-Leitungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein äußeres Abschlußorgan
(18,13,20,21) sowie eine T-Abzweigung (6,7,
8,9) und die beiden Sicherheitsventile (10 und 11,12
und 13,14 und 15, IG und Ii/ zu einem integrierten
Armaturenkörper (25, 26, 27, 28) zusammengefaßt
sind, daß der Armaturenkörptx (25,26,27,28) in die
Frischdampfleitung (2,3,4,5) eingebaut und das eine
Ende des Armaturenkörpers (25, 26, 27, 28) als ein Splitterschutzrohr ausgebildet ist und daß dieses
Ende des Armaturenkörpers (25, 26, 27, 28) innerhalb des Containments (24), angeordnet ist,
während der übrige Teil des Armaturenkörpers (25, 26,27,28) mit dem äußeren Abschlußorgan (18,19,
20,21) den beiden Sicherheitsventilen (10 und 11,12
und 13,14 und 15,16 und 17) und der T-Abzweigung (6, 7, 8, 9) außerhalb des Containments (24)
angeordnet ist
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2505633A DE2505633B2 (de) | 1975-02-11 | 1975-02-11 | Frischdampf-Leitungssystem für einen Druckwasser-Reaktor |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2505633A DE2505633B2 (de) | 1975-02-11 | 1975-02-11 | Frischdampf-Leitungssystem für einen Druckwasser-Reaktor |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2505633A1 DE2505633A1 (de) | 1976-08-19 |
DE2505633B2 true DE2505633B2 (de) | 1979-08-30 |
DE2505633C3 DE2505633C3 (de) | 1986-07-10 |
Family
ID=5938574
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE2505633A Granted DE2505633B2 (de) | 1975-02-11 | 1975-02-11 | Frischdampf-Leitungssystem für einen Druckwasser-Reaktor |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2505633B2 (de) |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BE632860A (de) * | 1962-05-28 | 1900-01-01 | ||
GB1242533A (en) * | 1967-08-15 | 1971-08-11 | Atomic Power Constr Ltd | Improvements in or relating to nuclear reactors |
DE2351678B2 (de) * | 1973-10-15 | 1975-08-14 | Kraftwerk Union Ag, 4330 Muelheim | Dampfkraftanlage mit einem Druckwasserreaktor und mehreren vom Druckwasser beheizten Dampferzeugern |
-
1975
- 1975-02-11 DE DE2505633A patent/DE2505633B2/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2505633A1 (de) | 1976-08-19 |
DE2505633C3 (de) | 1986-07-10 |
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Free format text: BROWN BOVERI REAKTOR GMBH BROWN, BOVERI & CIE AG, 6800 MANNHEIM, DE |
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