DE2504558B2

DE2504558B2 - Rollenanordnung in einer bogenfuehrung einer stranggiessanlage

Info

Publication number: DE2504558B2
Application number: DE19752504558
Authority: DE
Inventors: Klaus Dr.-Ing. 4100 Duisburg Wünnenberg
Original assignee: Mannesmann AG
Current assignee: Vodafone GmbH
Priority date: 1975-01-31
Filing date: 1975-01-31
Publication date: 1976-12-02
Also published as: JPS5319538B2; AU502368B2; IT1059559B; CA1047221A; ES444089A1; JPS51101726A; FR2299102B1; US4022369A; DE2504558A1; FR2299102A1; AU1030576A; BR7600604A

Description

Die Erfindung betrifft eine Rollenanordnung in einer Bogenführung einer Stranggießanlage, insbesondere für Brammen, wobei die Abstände der Stützrollen auf der Strangoberseite wesentlich geringer als auf der Strangunterseite sind.

Es ist allgemein bekannt, Stränge durch Rollen abzustützen, bis sie vollständig erstarrt sind. Durch dieses Abstützen wird ein Ausbauchen der unter dem ferrostatischen Druck stehenden Strangschale weitgehend vermieden. Der Umfang der dennoch auftretenden Ausbauchungen zwischen den Stützrollen ist vom Rollenabstand, der Strangschalentemperatur, der Strangschalendicke und dem ferrostatischen Druck abhängig. Der ferrostatische Druck wird von der Anlagenhöhe bestimmt. Als Maßnahmen zur Verringerung der Ausbauchungen sind enge Rollenabstände und die Verminderung der Strangschalentemperatur bekannt.

Eine Verminderung der Strangschalentemperatur wird durch eine stärkere Kühlung in der Sekundärkühlzone, d. h. durch Erhöhung der Spritzwassermenge und/oder Verlängerung der Sekundärkühlzone erreicht. Bei rißempfindlichen Stahlsorten muß hingegen eine schwache Kühlung eingestellt werden, um Oberflächenrisse an den Strängen zu vermeiden, so daß hier einer Einschränkung der Ausbauchung Grenzen gesetzt sind.

Eine Verringerung der Rollenabstände in einer Stranggießanlage bedeutet einen höheren konstruktiven Aufwand und höhere Wartungskosten. Wegen der Durchbiegung der Rollen mit geringerem Durchmesser werden daher meist geteilte Stützrollen erforderlich, deren Zwischenlagerung problematisch ist (DT-AS 14 58 158). Es muß daher beachtet werden, daß der mit solchen Rollen ausgestattete Bereich einer Stranggießanlage möglichst kleingehalten wird.

Es ist ferner bekannt, daß wegen der geometrischen Verhältnisse der Strangführung die Strangunterseite stärker mit Spritzwasser beaufschlagt werden kann als die Strangoberseite, ohne daß dabei stärkere Oberflächenrisse auftreten.

Ebenso ist zu beobachten, daß durch die Ausbauchung hervorgerufene Innenrisse auf der Sirangunterseite deutlich geringer ausgeprägt sind als auf der Oberseite. Bei bisher bekannten Anlagen ist die Stützung so ausgelegt, daß die sich gegenüberliegenden Rollen den gleichen Durchmesser aufweisen und in gleicher Anzahl vorhanden sind. Hierbei ist der Rollenabstand auf der Strangoberseite fest ebenso groß, wie auf der Strangunterseite (sh. Stahl und Eisen 87, 1967, Seiten 1372 bis 1375), d.h. geringe Unterschiede treten nur durch die Bogenführung und die damit unterschiedlichen Radien auf.

Bei einer Anlage, bei der der Strang aus der Senkrechten abgebogen und gleichzeitig verformt wird, ist es darüber hinaus bekannt (DT-AS 12 40 631). die die Abbiegung und Verformung bewirkenden Rollen im Durchmesser verschieden auszubilden, d. h., die RuIIe auf der Strangoberseite weist einen kleineren Durchmesser als die Rolle auf der Strangunterseite auf.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung /um Stützen und Führen von gegossenen Strängen zu schaffen, mit der das Ausbauchen der Strangschale und damit die Innenrisse an der Strangoberseite weitgehend vermindert bzw. ganz vermieden werden.

Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß die Durchmesser der Stützrollen auf der Strangoberseite geringer und die Anzahl der Stützrollen größer als auf der Strangunterseite sind. Je nach Auslegung der Anlage werden auf der Strangoberseite geteilte oder durchgehende und auf der Strangunterseite durchgehende Rollen eingesetzt. Nach einer Ausbildung der Erfindung sind die Stützrollen in Segmenten angeordnet, wobei in jedem der Segmente auf der Strangoberseite eine Rolle mehr als auf der Strangunterseite eingebaut ist.

Diese Rolle kann gemäß einer weiteren Ausgestal tung der Erfindung unabhängig angeordnet und eingebaut sein. Es ist auch eine Lösung denkbar, bei der für zwei Segmente eine Rolle mehr eingebaut ist, als auf der Strangunterseite. Diese zusätzliche Rolle auf der Strangoberseite ist dann genau zwischen zwei Segmenten eingebaut und kann unabhängig ausgebaut werden.

Bei der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Slützrollenanordnung wird durch die unterschiedliche Abstützung der Strangober- und -Unterseite eine gleichmäßige Ausbauchung der Strangschale erreicht und ferner werden auf der Strangunterseite aufwendige, geteilte Stützrollen mit Zwischenlager unnötig.

In den beigefügten Zeichnungen ist eine mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung schematisch dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 einige Segmente der Rollenanordnung mit etwa 20 % verringertem Rollenabstand auf der Strangoberseite,

F i g. 2 einige Segmente mit etwa 10 % verringertem Rollenabstand auf der Strangoberseite und mit unabhängiger Mittelrolle zwischen den Segmenten.

Bei den Fig. 1 und 2 ist jeweils der durch die Segmente hindurchlaufende Strang strichpunktiert gezeichnet und mit dem Bezugszeichen 1 versehen.

In F i g. 1 ist auf der Strangoberseite pro Segment zusätzlich zu den Rollen 2 eine Rolle 3 vorgesehen. Wie dargestellt, kann die Rolle 3 unabhängig von den

Anderen angeordnet sein, so daß sie auch unabhängig ausbaubar ist Auf der Strangunterseite sind fünf Rollen 4 pro Segment vorgesehen.

Bei der in Fig.2 dargestellten Ausführung sind auf der Strangunterseite wiederum fünf RoIU- ü 5 vorgesehen und auf der Strangoberseite ist je eine Rolle 6 unabhängig lös- und ausbaubar zwischen den mit je fünf Rollen 7 ausgestatteten Segmenten angeordnet.

Bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Anordnung in einer Stranggießen lage mit einem Anlagenradius von beispielsweise 12 m sind die Stützsegmente der Strangunterseite mit 5 Rollen versehen. Entsprechend der Verringerung des Rollenabstandes auf der Strangoberseitc werden dort sechs Rollen eingebaut. Hierdurch verringert sich der Rollenabstand um etwa 20 %. Bei einer Verringerung des Roüenabstendes um etwa 10 % wird für zwei Segmente mit insgesamt 10 Rollen für die Strangunterseite auf der Strangoberseite eine zusätzliche Rolle eingebaut, die genau zwischen den Segmenten angeordnet und von diesen Segmenten unabhängig ist. Durch diese Maßnahme wird der freie Raum auf der Strangoberseite des Stützgcrüsies so groß, daß die Segmente nach oben ausgebaut werden können, nachdem die unabhängigen Rollen ausgebaut worden sind.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Rollenanordnung in einer Bogenführung einer Stranggießanlage, insbesondere für Brammen, wobei die Abstände der Stützrollen auf der Strangoberseite wesentlich geringer als auf der Strangunterseite sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchmesser der Stützrollen auf der Strangoberseite geringer und die Anzahl der Stützrollen größer als auf der Strangunterseite sind

2. Rollenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen auf der Strangoberseite geteilt sind.

3. Rollenanordnung nach Anpruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützrollen in Segmenten angeordnet sind, wobei in jedem der Segmente auf der Strangoberseite eine Rolle (3) mehr als auf der Strangunterseite eingebaut ist.

4. Rollenanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Rolle (3) unabhängig angeordnet und eingebaut ist.

5. Rollenanordnung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für jeweils zwei Segmente auf der Strangoberseite eine Rolle (6) mehr eingebaut ist, als auf der Strangunterseite.

6. Rollenanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Rolle (6) mittig zwischen den Segmenten und getrennt lösbar angeordnet ist.