DE2503920B2 - Verfahren zur herstellung von nicht brennbaren baukoerpern, insbesondere platten, im rohdichtebereich von 300 bis 1000 kg/m hoch 3 - Google Patents
Verfahren zur herstellung von nicht brennbaren baukoerpern, insbesondere platten, im rohdichtebereich von 300 bis 1000 kg/m hoch 3Info
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Description
35
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von nicht brennbaren Baukörpern, insbesondere Platten,
im Rohdichtebereich von 300 bis 1000 kg/m3, unter Einsatz von aufgeblähten natürlichen Mineralien oder
künstlichen Blähprodukten in körniger Form und unter Verwendung von eine Säure enthaltenden anorganischem
Bindemittel, wobei die eingesetzen Materialien in eine Form gebracht und der so gebildete Formling unter
Einwirkung von Wärme und Druck zu einem festen Baukörper verpreßt wird.
Das DT-Gbm 19 46 275 zeigt bereits eine leichte nicht
brennbare Bauplatte, bei der expandiertes Vermiculit in körniger Form in Verbindung mit einem anorganischen
Bindemittel Verwendung findet. Das Bindemittel ist dabei Phosphorsäure oder saure Phosphorsäuresalze,
d. h. das Bindemittel enthält neben der Phosphorsäure oder den sauren Phosphorsäuresalzen keine weitere
Komponente. Bei dieser Bauplatte macht sich jedoch die schlechte Wasserbeständigkeit bemerkbar. Die
Bindung mit Monoaluminiumphosphat hat nur eine geringe Wasserbeständigkeit sowie eine relativ niedrige
Bruchfestigkeit (DT-Gbm 19 44 263).
Aus der GB-PS 8 91 599 ist eine Isolierplatte bekannt.
Dabei wird ausschließlich Perlit in Verbindung mit einer Kombination aus anorganischen und organischen
Bindemitteln zum Einsatz gebracht. Als organische Bindemittel finden ausschließlich Thermoplaste Verwendung.
Die mechanischen Eigenschaften einer derartigen Platte sind für viele Anwendungfälle nicht
ausreichend.
Die DT-AS 19 20 283 zeigt ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung von leichten nicht brennbaren Baukörpern.
Dabei wird das anorganiscne Bindemittel in Kombination mit Formaldehydkondensationsharzen
eingesetzt und das mit der Bindemittelkombination vermischte Vermiculit schichtweise in eine Form
gestreut, wobei zwischen die Schichten je ein Gewebe aus Mineralfasern eingebracht wird,
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung der oben definierten
gebundenen Baukörper aufzuzeigen, die bei einfacher Herstellung eine hohe Wasserfestigkeit aufweisen.
Erfinduiigsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß als
Säure Kieselfluorwasserstoffsäure in Kombination mit einem oder mehreren anorganischen Stoffen zusammen
als Bindemittel Verwendung finden. Wesentlich ist bei diesem Bindungstyp, daß beim Eingehen der Bindung im
Wasser schwer lösliche Salze der Kieselfluorwasserstoifsäure gebildet werden, um die hohe Wasserfestigkeit
zu erreichen. Das Einstreuen der Platte sowie die übrigen Herstellungsschritte werden in keiner Weise
nachteilig beeinflußt. Es können in gewohnter Weise mehrschichtige Platten hergestellt werden.
Innerhalb des Bindemittels werden als anorganischer Stoff bzw. Stoffe einzeln oder in Kombination
Carbonate und Phosphate der Alkali- und Erdalkalimetalle sowie Oxide und Hydroxide der Erdalkalimetalle
eingesetzt. Die Carbonate, Phosphate, Oxide oder Hydroxide der Erdalkali- und Alkalimetalle reagieren
teilweise oder vollständig mit der Kieselfluorwasserstoffsäure zu schwerlöslichen Alkali- bzw. Erdalkalihexafluorsilikaten,
die in Wasser schwerlösliche Bindemittel darstellen und damit die Wasserfestigkeit der
Baukörper bewirken. Gleichzeitig haben diese Salze die Eigenschaft, sehr thermostabil zu sein und damit die
Hitzebeständigkeit des Baukörpers zu erhöhen.
Der oder die anorganischen Stoffe können in Kieselfluorwasserstoffsäure gelöst oder suspendiert
werden und so dem Blähprodukt zugemischt werden. Es ist aber auch möglich, daß das Blähprodukt mit
Kieselfluorwasserstoffsäure versetzt wird und anschließend der oder die anorganischen Stoffe in Pulverform
zugemischt werden.
Die Reaktionen werden so geführt bzw. verzögert geführt, daß die Bindung in der Platte bzw. in dem
Baukörper eintritt. Folgende Reaktionsgleichungen können beispielhaft angegeben werden:
CaHPO4 + H2SiF6- CaSiF6 + H3PO4
Na2HPO4 + H2SiF6-* Na2SiF6 + H3PO4
Ca(OH)2 + H2SiF6- CaSiF6 + 2 H2O
CaCO3 + H2SiF6- CaSiF6 + CO2 + H2O
Die Phosphorsäure wird sowohl von Vermiculit aufgenommen als auch ggf. mit Calziumhydroxid bzw. Calziumcarbonat umgesetzt.
CaHPO4 + H2SiF6- CaSiF6 + H3PO4
Na2HPO4 + H2SiF6-* Na2SiF6 + H3PO4
Ca(OH)2 + H2SiF6- CaSiF6 + 2 H2O
CaCO3 + H2SiF6- CaSiF6 + CO2 + H2O
Die Phosphorsäure wird sowohl von Vermiculit aufgenommen als auch ggf. mit Calziumhydroxid bzw. Calziumcarbonat umgesetzt.
Zur Erläuterung der Erfindung werden folgende Beispiele angegeben. Die Beispiele beziehen sich jeweils
auf die Herstellung von Platten in den Maßen 1,00 m χ 0,50 m χ 0,019 m (bzw. 2,60 m χ 1,30 m
χ 0,019 m):
1) Zur Herstellung einer leichten wasserfesten Platte wurden geblähtes Vermiculit (atro), Kieselfluorwasserstoffsäure
und Calziumhydrogenphosphat in einem Verhältnis 4,0 :2,2 :0,65 eingesetzt. 7,12 kg
(38,0 kg) Vermiculit mit einer Feuchte von 1,5% wurden in eine Mischtrommel gegeben. Auf dieses
Material wurden 4,98 kg (27,1 kg) einer Lösung von 3,84 kg (20,9 kg) Kieselfluorwasserstoffsäure
28%ig und 1,14 kg (6,2 kg) Calziumhydrogenphosphat gedüst.
25 ü3
10,04 kg (65,1 kg) des beleimten Gutes wurden in einen auf einem Preßblech liegenden Einstreurahmen
gestreut und mit einer hydraulischen Presse auf etwa 25 mm kalt vorgepreßt. Hierauf wurde der
Einstreurahmen entfernt und ein weiteres Preßblech wurd auf die vorgepreßte Oberfläche gelegt.
An den beiden langen Seiten wurde je eine 19 mm starke Disianzleiste zwischengelegt. In die auf
1600C vorgeheizte Presse wurde dann der Preßling
eingeschoben und zusammengepreßt. Während des Preßvorganges wurde eine Anfangstemperatur von
165°C nicht überschritten. Im weiteren Verlauf
wurde die Temperatur auf 175°C gesteigert. Nach 35 Minuten wurde die Presse geöffnet und die
fertige Platte entnommen.
Untersuchungsergebnisse ergaben folgende Werte: Querzugsfestigkeit: 5,3 kg/cm2, Rohdichte:
785 kg/m3 und Feuchte : 2,1 %.
2) In 3,20 kg (20,5 kg) Kieselfluorwasserstoffsäure werden je 0,46 kg (3,1 kg) Calziumhydrogenphosphat
und Caiziumhydroxid gelöst und anschließend mit 5,75 kg (38,6 kg) Vermiculit vermischt. Die
weitere Behandlung erfolgt analog dem ersten Beispiel.
3) Zu 3,20 kg (20,5 kg) Kieselfluorwasserstoffsäure werden nacheinander 0,61 kg (4,1 kg) Kaliumhydrogenphosphat
und 0,48 kg (3,4 kg) Calziumcarbonat gegeben und vollständig gelöst. Die ganze
Lösung wird dann mit 5,67 kg (38,3 kg) Vermiculit vermischt. Dieses beleimte Mischgut wird dann wie
beschrieben weiterbehandelt.
4) In 4,26 kg (28,8 kg) Kieselfluorwasserstoffsäure werden 0,793 kg (5,35 kg) Dinatriumhydrogenphosphat
gelöst. Diese Lösungen werden dann mit 5,55 kg (37,5 kg) Vermiculit vermischt.
5) In 4,26 kg (28,8 kg) Kieselfluorwasserstoffsäure werden 0,793 Kg (5,35 kg) Dikaliumhydrogenphosphat
gelöst. Diese Lösungen werden dann mit 5,55 kg (37,5 kg) Vermiculit vermischt.
6) 0,94 kg (6,35 kg) Diammoniumhydrogenphosphat werden in 3,88 kg (26,2 kg) Kieselfluorwasserstoffsäure
gelöst und zu 5,5 kg (37,0 kg) Vermiculit gegeben.
7a) In 3,84 kg (26,6 kg) Kieselfluorwasserstoffsäure werden 0,88 kg (5,9 kg) Tricalciumphosphat gelöst
und mit 5,53 kg (37,35 kg) Vermiculit vermischt.
7b) zu 3,93 kg (26,6 kg) Kieselfluorwasserstoffsäure werden 0,63 kg (4,2 kg) Calciumhydroxid gegeben
und vollständig gelöst. Anschließend werden diese Lösungen mit 5,8 kg (39,1 kg) Vermiculit vermischt.
7c) 0,65 kg (4,4 kg) Calciumcarbonat werden langsam in 4,53 kg (30,7 kg) Kieselfluorwasserstoffsäure
gelöst. 5,75 kg (38,9 kg) Vermiculit werden dann mit diesen Lösungen vermischt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von nicht brennbaren Elaukörpern, insbesondere Platten, im Rohdich-Kibereich
von 300 bis 1000 kg/m3, unter Einsatz von
aufgeblähten natürlichen Mineralien oder künstlicnen Blähprodiikten in körniger Form und unter
Verwendung von eine Säure enthaltenden anorganischem Bindemittel, wobei die eingesetzten Materialien
in eine Form gebracht und der so gebildete Formling unter Einwirkung von Wärme und Druck
zu eiinem festen Baukörper verpreßt wird, d a durch gekennzeichnet, daß als Säure
Kiesdfluorwasserstoffsäure in Kombination mit einem oder mehreren anorganischen Stoffen zusammen
ills Bindemittel Verwendung finden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Bindemittels als
anorganischer Stoff bzw. Stoffe einzeln oder in ao Kombination Carbonate und Phosphate der Alkali-
und !Erdalkalimetalle sowie Oxide und Hydroxide
der Erdalkalimetalle eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die anorganischen xs
Stoffe in Kieselfluorwasserstoffsäure gelöst oder suspendiert werden und so dem Blähprodukt
zugemischt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Blähprodukt mit Kieselfluorwasserstoffsäure
versetzt wird und anschließend der oder die anorganischen Stoffe in Pulverform zugemischt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752503920 DE2503920C3 (de) | 1975-01-31 | 1975-01-31 | Verfahren zur Herstellung von nicht brennbaren Baukörpern, insbesondere Platten, im Rohdichtebereich von 300 bis 1000 kg/m3 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19752503920 DE2503920C3 (de) | 1975-01-31 | 1975-01-31 | Verfahren zur Herstellung von nicht brennbaren Baukörpern, insbesondere Platten, im Rohdichtebereich von 300 bis 1000 kg/m3 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2503920A1 DE2503920A1 (de) | 1976-08-05 |
DE2503920B2 true DE2503920B2 (de) | 1977-08-11 |
DE2503920C3 DE2503920C3 (de) | 1978-04-06 |
Family
ID=5937737
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752503920 Expired DE2503920C3 (de) | 1975-01-31 | 1975-01-31 | Verfahren zur Herstellung von nicht brennbaren Baukörpern, insbesondere Platten, im Rohdichtebereich von 300 bis 1000 kg/m3 |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE2503920C3 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AU6979294A (en) * | 1993-06-25 | 1995-01-17 | Demetre Manticos | Building material |
ZA971233B (en) * | 1996-02-23 | 1998-09-14 | Thermax Brandschutzbauteile Ge | Method of producing a non-flammable shaped part in particular a building-material panel |
-
1975
- 1975-01-31 DE DE19752503920 patent/DE2503920C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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DE2503920C3 (de) | 1978-04-06 |
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