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Vorrichtung zur Herstellung von Trennschnitten in Gärfutter Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung von Trennschnitten in in Fahrsilos
o.dgl. gelagertem Gärfutter.
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Gärfutter findet in der Fütterung fast aller landwirtschaftlichen
Nutztiere Verwendung und wird durch die Einsäuerung in eine haltbare Form übergeführte
Grünfutterstoffe gewonnen, wobei auch andere Früchte, wie Hackfrüchte und saftreiche
Futtermittel zugesetzt werden Die Behälter für die Einsäuerung des Gärfutters bestehen
vielfach aus hohen Silos, an deren unterem Abgabeende eine entsprechende Fräsvorrichtung
für die
Entnahme des Gärfutters vorgesehen ist.
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Bei den sogenannten Fahrsilos oder Erdmieten erfolgt die Entnahme
des Gärfutters von Hand oder mittels Greifer und stellt eine sehr arbeitsaufwendige
Tätigkeit dar.
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Um diese aufwendige Tätigkeit teilweise zu vermeiden, ist es bereits
bekanntgeworden, in die Dreipunkthydraulik eines Schleppers eine Schneid- oder Trennvorrichtung
einzuhängen, mit der ein entsprechender Anteil des Gärfutters aufgeschnitten werden
kann, so daß er dann leichter von Hand zu entnehmen ist.
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Der Einsatz dieser Trenn- oder Schneidvorrichtung bedeutet einen relativ
hohen Kapitalaufwand, der nur unzulänglich ausgenutzt wird und verlangt außerdem
das jeweils erforderlich werdende Anbauen der Vorrichtung an die Dreipunkthydraulik
des Schleppers.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen,
mit der in einfachster Weise die erforderliche Trennung bzw. Auftrennung des Gärfutters
erzielbar ist, wobei im Gegensatz zu den bisherigen Anordnungen das Auftrennen vorzugsweise
nicht erst zum Zeitpunkt des Entnehmens des Futters aus dem Silo erfolgt, sondern
bereits bei der Herstellung, dh. dem Einsilieren des Futters.
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Die der Erfindung zugrundeliegende technische Aufgabe wird
gelöst
durch ein den Aufnahmeraum eines Fahrsilos überbrückendes Traggestell, das quer
zu seiner Längserstreckung verfahrbar ist und eine Tragvorrichtung für ein Trennwerkzeug
trägt, das um eine vertikale Achse um 9o verstellbar ist, wobei die Tragvorrichtung
an dem Traggestell in der Längserstreckung desselben verschiebbar ist.
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Durch diese Anordnung wird eine Vorrichtung erstellt, die es ermöglicht,
nach vollständigem Füllen des Silos in dem Gärfutter Trennschnitte in der Längsachse
des Silos und quer zur Längsachse des Silos herzustellen, wobei die derart hergestellten
Pakete der gewünschten Größe entsprechend gestaltet werden können. Anschließend
wird das Silo abgedeckt und es ist nunmehr möglich, zur Entnahme jeweils das bereits
aufgetrennte Paket zu entnehmen, ohne daß zu diesem Zeitpunkt das Aufschneiden des
Gärfutters erforderlich ist, so daß die aufwendige Handarbeit und der relativ hohe
Kapitaleinsatz,der für die bisher bekannten Einrichtungen aufzubringen war, vermieden
wird.
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Insbesondere für Lohnunternehmer wird durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
ein Hilfsmittel geschaffen, mit dem mit einer Vorrichtung eine Vielzahl von Silos
ohne Schwierigketon zu bearbeiten ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird weiterhin so
vorgegangen,
daß die Tragvorrichtung einen mit einer Trennscheibe ausgerüsteten Druckzylinder
trägt. Hierbei ist die Trennscheibe an der Tragvorrichtung um wenigstens 900 verschwenkbar
gelagert und diese Verschwenkbarkeit erfolgt vorzugsweise durch eine an der Trennscheibe
zusätzlich angeordnete Führungsstange, die in ihrer Längsachse verschieblich mittels
einer Gleitmuffe an der Tragvorrichtung unmittelbar oder mittelbar festgelegt ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Festlegung der
Gleitmuffe mittels einer Klemmuffe an dem Druckzylinder.
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Das Traggestell kann weiterhin gemäß einem wesentlichen Merkmal der
Erfindung eine Vorratsrolle für die das Gärfutter abdeckende Folie tragen, mittels
der die Folie auf- und abgewickelt werden kann.
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Das Traggestell ist in Anpassung an unterschiedlich Silogrößen und
-formen vorzugsweise in seiner Längserstreckung und/oder in seiner Höhe einstellbar.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, die Trennschnitte
durch das Eindrücken der Trennscheibe in das Futter in einfachster Weise herzustellen,
wbei der Einsatz
eines hydraulischen Druckzylinders vorteilhaft
ist, da die Hydraulikkraft aufgrund der am Schlepper vorhandenen Hydraulikeinrichtung
jederzeit zur Verfügung steht. Die Führungsstange garantiert ein einwandfreies Führen
der Trennscheibe innerhalb des Gärfutters und ermöglicht weiterhin in einfachster
Weise die Verstellung der Scheibe um 900 . Die Kombination der Tragvorrichtung mit
der Vorratsrolle für die Folie ist deshalb vorteilhaft, da nach Anbringen der Trennschnitte,
beispielsweise durch einen Lohnunternehmer, mit der gleichen Vorrichtung ohne großen
körperlichen Aufwand die Abdeckfolie aufgetragen werden kann.
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Die Tragrolle für die Folie hat andererseits aber auch den Vorteil,
daß bei fest installiertem Traggestell ein stufenweises Aufwickeln der Folie erfolgen
kann, so daß Beschädigungen der Folie vermieden werden und die Folie gleichzeitig
sofort für den neuen Einsatzzweck aufgewickelt zur Verfügung steht.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der
Zeichnung erläutert.
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In der Zeichnung ist allgemein mit 1 die Ummauerung eines Fahrsilos
bezeichnet, ohne daß darauf die Erfindung eingeschränkt ist. Anstelle eines gemauerten
Fahrsilos kann selbstverständlich auch eine Erdmiete oder ein sonstiges
sogenanntes
Primitivsilo Verwendung finden.
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Bei dem dargestellten Auführungsbeispiel läuft über Rollen 2 auf der
Oberkante des Mauerwerks des Silos 1 ein allgemein mit 3 bezeichnetes Traggestell,
das sich quer über die Breite des Silos erstreckt und über einen großen , die erforderliche
Tragfestigkeit aufweisenden Träger 4, eine Tragvorrichtung 5 trägt, an der die eigentliche
Schneid- oder Trennvorrichtung festgelegt ist.
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In der Zeichnung nicht dargestellt, aber mit zur Erfindung gehörend
ist vorgesehen, daß das Traggestell 3 in seiner Längserstreckung und in seiner Höheneinstellung
verstellbar ist und damit an unterschiedliche Silos angepaßt werden kann.
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Die Tragvorrichtung 5 trägt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
einen hydraulischen Hubzylinder 6, dessen Hydraulikanschlußmittel aus Übersichtlichkeitsgründen
nicht dargestellt sind. Die zur Betätigung des Hubzylinders erforderlichen Steuereinrichtungen
sind allgemein mit 7 bezeichnet. Die Kolbenstange 8 des Hubzylinders trägt an ihrem
unteren Ende eine Trennscheibe 9, die bei dem dargestellten AufLhrungsbeispiel an
ihrer unteren wirksamen Seite gezahnt ausgebildet ist, ohne daß hierauf die Erfindung
in irgendeiner Weise eingeschränkt ist.
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Verbunden mit der Trennscheibe 9 ist eine Führungsstange 1o , die
innerhalb einer Greifmuffe 11 gelagert ist, wobei die Gleitmuffe 11 an einer Klemmuffe
12 festgelegt ist.
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Die Klemmuffe 12 selbst ist an der Außenwandung des Hubzylinders 6
aufgrund der erzeugten Klemmwirkung befestigt.
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Nach Lösen der Klemmschrauben 13 und 14 kann nunmehr die Klemmuffe
12 und die Gleitmuffe 11 um 900 um ane horizontale Achse gedreht werden, wodurch
dadurch, daß die Führungsstange 1o ebenfalls mit der Trennscheibe 9 verbunden ist,
die Trennscheibe 9'dann eine Stellung einnimmt, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
parallel zur Längsachse des Silos 1 verlaufen würde. Auf diese Weise sind die in
der Zeichnung dargestellten und mit a bzw. b bezeichneten Trennebenen erzielbar,
so daß eine paketförmige Ausbildung des Gärfuttergutes erreicht wird. Bei der Entnahme
des-Gärfutters ist lediglich nunmehr nur die Erzielung der Trennebene c notwendig,
wobei dies in einfachster Weise durch die Gabel des auf fast jedem landwirtschaftlichen
Betrieb Frontladers möglich ist. Auf jeden Fall wird durch die erfindungsgemäße
Einrichtung die bisher arbeitsaufwendige Entnahme des Gärfutters aus dem Silo erleichtert.
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In der Zeichnung ist das Traggestell 3 so dargestellt, daß es eine
Vorratsrolle 15 für die das Silo abdeckende Folie 16 trägt. Diese Vorratsrolle,
die beispielsweise maschinell
oder, wie in der Zeichnung dargestellt,
über die Kurbel 17 von Hand betätigt werden kann, ermöglicht nach Herstellen der
Trennschnitte a und b das Auflegen der erforderlichen Abdeckfolie auf das Gärfutter,
ohne daß hierzu Handarbeit erforderlich ist.
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Gleichzeitig ermöglicht bei stationärer Anordnung des Traggestells
die Vorratsroile 15 das stufenweise Aufwickeln der bereits aufgelegten Folie 16
während des Entnehmens des Gärfutters aus dem Silo.
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Versuche haben gezeigt, daß die einfache Trennscheibe die nicht messerartig
sondern ähnlich einem Stemmeisen wirkt und die Trennschnitte ausführt, sich in der
Praxis ausgezeichnet bewährt hat. Selbstverständlich ist es jedoch möglich, anstelle
der dargestellten und beschriebenen Trenneinrichtung auch eine messerartige Einrichtung
zu benutzen, die hin-und herbewegt wird oder eine sägenartige Einrichtung, die ähnlich
einer Kettensäge das Aufschneiden des Gärfutters vornimmt.
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Patentansprüche: