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Stabilisierung von Polyolefinen, die anorganische Pigmente enthalten,
gegen Lichtabbau.
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Die vorliegende Erfindung befasst sich mit dem Stabilisieren von
Polyolefinen, welche anorganische Pigmente enthalten, gegen Lichtabbau durch den
Zusatz von Lichtschutzmitteln sowie mit den so stabilisierten Polyolefinen.
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Polyolefine werden auf Grund ihrer hervorragenden technologischen
Eigenschaften in grossem Ausmass als plastische Werkstoffe verwendet. Allerdings
verschlechtern sich ihre technologischen Eigenschaften im Laufe des Gebrauches durch
Einwirkung von Sauerstoff (Luft) und Licht. Um diese
Alterung zu
vermindern bzw, zu verlangsamen setzt man den Polyolefinen Antioxydantien und Lichtschutzmittel
zu. Uebliche Antioxydantien sind vor allem phenolische Verbindungen wie 2,6-Dialkylphenole,
Thio-bis-phenole, Alkyliden-bis-phenole oder Derivate von 3,5-Dialkyl-4-hydroxyphenylpropionsäure
sowie aromatische Amine und deren Derivate. Als Lichtschutzmittel für Polyolefine
eignen sich vor allem solche aus der Klasse der 2-Hydroxyphenylbenztriazole und
der 2-Hydroxybenzophenone. Enthält das Polyolefin jedoch noch ein anorganisches
Pigment, wie z.B. Ultramarinblau, Titandioxid, Cadmiumgelb, Chromgrün, Eisenoxidrot,
Kobaltblau oder Zinkweiss, so wird dadurch die Wirkung solcher Lichtschutzmittel
beträchtlich herabgesetzt. Es scheint also eine antagonistische Beziehung zwischen
anorganischen Pigmenten und Lichtschutzmitteln zu bestehen. Als Folge davon muss
man zur Stabilisierung von Polyolefinen, die anorgani.
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sche Pigmente enthalten, relativ hohe Mengen an Lichtschutzmitteln
zusetzen. Dieser eg ist kostspielig und es bestand daher ein Bedarf nach einer wirtschaftlicheren
Stabilisierungsmethode für Polyolefine, die mit anorganischen Pigmenten gefärbt
sind.
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Es wurde nunmehr gefunden, dass die Klasse der als Lichtschutzmittel
bekannten cyclischen Di-tert.alkylamine für die Lichtstabilisierung von Polyolefinen,
die anorganische Pigmente enthalten, überraschenderweise in gleicher Weise hervorragend
geeignet ist wie für unpigmentierte Polyolefine. Zusätzlich bewirken diese Aminverbindungen
auch eine Verbesserung der Lichtechtheit der anorganischen Pigmente. Die Erfindung
betrifft daher ein Verfahren zum Stabilisieren von Polyolefinen, die anorganische
Pigmente enthalten, gegen Lichtabbau durch Zusatz eines Lichtschutzmittels, das
dadurch gekennzeichnet ist, dass man als Lichtschutzmittel cyclische Di-tert.alkylamine
verwendet.
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Diese entsprechen der Formel 1
in der q 1 oder 2, X eine organische Gruppierung, die den stickstoffhaltigen Ring
zu einem 5-, 6- oder 7-gliedrigen Ring ergänzt, R1 und R2 Methyl oder zusammen R3
Methyl, R4 Alkyl mit 1-5 Kohlenstoffatomen oder zusammen mit R3 die Reste -(CH2)4-,
-(CH2)5-,
darstellen, und, falls q = 1 ist, Y Wasserstoff, -O, Hydroyxyl, Alkyl, substituiertes
Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aralkyl, substituiertes Aralkyl oder Acyl, bedeuten, oder
falls q = 2 ist, Y Alkylen, Alkenylen, Alkinylen, Cycloalkylen oder Aralkylen bedeutet.
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Beispiele für solche cyclische Di-Lert.alkylamine der Formel I, die
sich zur Stabilisierung von pignientierten Polyolefinen eignen, entsprechen den
folgenden Formeln:
in welchen Formeln
Yl Wasserstoff, -O', Hydroxyl, Alkyl, substituiertes
Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aralkyl, substituiertes Aralkyl oder Acyl, Y2 Wasserstoff,
-O oder Methyl, R1 und R2 Methyl oder zusammen -(CH2)5-, R3 Methyl, R4 Alkyl mit
1-5 Kohlenstoffen oder zusammen mit R3 die Reste -(CH2)4-, -(CH2)5-,
s 1 oder 2, p 1 bis 3, n 1 bis 4, R5 Wasserstoff, einen gesättigten oder ungesättigten,
unsubstituierten oder substituierten aliphatischen, cycloaliphatischen oder araliphatischen
Rest, einen unsubstituierten oder substituierten aromatischen Rest, einen von einer
aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen, aroinatischen oder heterocyclischen,
ein- oder mehrwertigen Carbonsäure, von einer Kohlensäure oder von einer ein-oder
mehrwertigen Phosphor-, Schwefel-, Bor- oder Kieselsäure abgeleiteten ein- bis vierwertigen
Acylrest, einen s-Triazinylrest oder eine Gruppe der Formel
E Sauerstoff, Schwefel oder N-R25, wobei R25 Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl oder
Aralkylen ist, R11 Wasserstoff oder Alkyl, R12 Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl oder
Aralkyl, R13 Wasserstoff, einen gesättigten oder ungesättigten, R6 Wasserstoff,
einen gesättigten oder ungesättigten, unsubstituierten oder substituierten aliphatischen,
cycloaliphatischen oder araliphatischen Rest, einen substituierten oder unsubstituierten
aromatischen Rest, einen von einer einwertigen Carbonsäurc oder Kohlensäure abgeleiteten
Monoacylrest, A Sauerstoff oder =N-R24, wobei R24 Wasserstoff, Alkyl, substituiertes
Alkyl, Alkenyl, Alkinyl oder Aralkyl ist, B xC=O, XC=S, Alkyliden, substituiertes
Alkyliden oder Aralkyliden, D Sauerstoff, Schwefel oder NH, R7 Wasserstoff; Alkyl,
Aralkyl oder einen von einer einbis dreiwertigen Carbonsäure abgeleiteten Mono-,
Di- oder Triacylrest oder einen Kohlensäurerest, R8 und Rg unabhängig voneinander
Alkoxycarbonyl, Acyl, Cyano oder Phenyl, R10 einen gesättigten oder ungesättigten,
unsubstituierten oder substituierten aliphatischen, cycloaliphatischen oder araliphatischen
Rest, einen unsubstituierten oder substituierten aromatischen Rest oder eine Gruppe
der Formel:
unsubstituierten oder substituierten aliphatischen,
cycloaliphatischen oder araliphatischen Rest, einen unsubstituierten oder substituierten
aromatischen Rest, einen von einer aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen,
aromatischen oder heterocyclischen, ein-oder zweiwertigen Carbonsäure, von einer
Kohlensäure oder von einer ein- oder mehrwertigen Phosphor- oder Schwefelsäure abgeleiteten
ein- oder zweiwertigen Acylrest, einen s-Triazinylrest, einen Rest der Formel
oder zusammen mit R12 einen Alkylenrest, der durch Heteroatome unterbrochen sein
kann, R14 und R15 unabhängig voneinander Alkyl,, Cycloalkyl oder Aralkyl oder zusammen
Alkylen, R16 Wasserstoff' oder Acyl, wobei der Ring Z einen Benzol-oder Cyclohexanring
darstellt, der nicht substituiert oder durch 1-3 Alkyl-, Cycloaikyl- oder Aralkylgruppen
substituiert ist, R17 und R18 die gleiche Alkylgruppe oder zusammen unsubstituiertes
oder substituiertes 1,2-Aethylen, 1,3-Propylen 1,2-Phenylen oder eine Gruppe der
Formel
R19 Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Aralkyl, Aryl oder substituiertes
Aryl, und R20 unsubstituiertes oder substituiertes Alkyl, Alkenyl, Aralkyl, unsubstituiertes
oder substituiertes Aryl, ein heterocyclischer Rest oder R19 und R20 zusammen Cycloalkyliden,
R21 einen von einer ein- oder zweiwertigen Carbonsäure oder Kohlensäure abgeleiteten
ein- oder zweiwertigen Acylrest, R22 Wasserstoff, Alkyl, Alkoxycarbonylalkyl, Aralkyl,
Alkylen, Aralkylen oder Arentriyl-trisalkyl, R23 dasselbe wie R22 oder einen Mono-
oder Diacylrest, R26 Alkyl, Cycloalkyl, Aralkyl, Aryl, Arylamino, Alkylen, Cycloalkylen,
Arylen, R27 Alkyl, R28 Wasserstoff oder Alkyl mit 1-5 Kohlenstoffen und R29 Wasserstoff,
eine Alkylgruppe, die durch 0-, N- oder S-haltige Gruppen substituiert sein kann,
eine Alkenyl-, Alkinyl- oder Aralkylgruppe, eine Alkylengruppe, die durch 0, NH
oder S oder durch 0-, N- oder S-haltige Gruppen unterbrochen sein kann, eine Alkenylen-,
Alkinylen-oder Bis(alkylen)arengrtippe bedeuten.
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Beispiele für Verbindungen der Formel 1 sind: 1. 4-Benzoyloxy-, 2.
4-Salicyloyloxy-, 3. 4-Capryloyloxy-, 4. 4-Stearoyloxy-, 5. 4-(ß-3,5-Di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl-propionyloxy)-und
6. 4-(3,5-Di-tert.-butyl-4-hydroxybenzoyloxy)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 7. 4-Benzoyloxy-,
8. 4-Salicyloyloxy-,
9. 4-Stearoyloxy- und 10. 4'-tert.-Butylbenzoyloxy-1,2,2,6,6-pentamethylpiperidin,
11. Bis-(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyT)sebacat, 12. Bis-(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-suberat,
13. Bis-(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-dodecandioat, 14. Bis-(1,2,2,6,6-pentamethyl-4-piperidyl)-sebacat,
15. 4-Capryloyloxy-1-propyl-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 16. 4-Capryloyloxy-1-allyl-2,2,6,6-tetramethylpiperidin,
17. 4-Benzoylamido-, 18. 4-Acryloylamido- und 19. 4-Stearoylamido-2,2,6,6-tetramethylpiperidin,
20. N,N'-Bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)oxalamid, 21. N-(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)cyclohexanonimin,
22. (2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-4-on)-azin, 23. 3-n-Butyl-, 24. 3-n-Butyl-8-methyl-,
25. 3-n-Octyl-, 26. 3-n-Octyl-8-methyl-, 27. 3-Allyl-, 28. 3-Allyl-8-methyl-, 29.
3-Glycidyl-, 30. 3-Glycidyl-8-methyl-, 31. 3-Octadecyl-, 32. 3-Cyclohexyl-, 33.
1,3,8-Trimethyl-, 34. l,8-Dimethyl-3-hexamethylen-bis-, 35. 1,8-Dimethyl-3-(3-oxapentamethylen-bis)-,
36. 8-Methyl- und 37. 3-n-Octyl-8-benzyl-7,7,9,9-tetramethyl-1,3,8-triazaspirol4.51dekan-2,4-dion,
38. 1,3,8-Triaza-2-n-undecyl-4-oxo-7,7,9,9-tetramethylspiro[4.5)dekan,
39.
2,4,6-Tris-(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyloxy)-s-triazid, 40. 2,4,6-Tris-(1,2,2,6,6-pentamethyl-4-piperidyloxy)-striazin,
41. 2,4,6-Tris-(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidylamino)-striazin, 42. 2,2,6,6-Tetramethyl-4-ß-cyanoäthoxy-piperidin,
43. 1,2,2,6,6-Pentamethyl-4-lauroyloxy-piperidin, 44. Triacetonaminoxim, 45. Aethyl-(2,2,6,6-tetramethylpiperidinyliden-4)-acetat,
46. (2,2,6,6-tetramethylpiperidinyl-4)-essigsäure-octadecylester, 47. Aethyl-(1,2,2,6,6-pentamethylpiperidinyl-4)acetat,
48. 2,2,6,6-Tetramethyl-4-hydroxy(2,2,6,6-tetramethylpiperidinyl-4-acetat), 49.
N,N'-bis-(2,2,6,6-tetramethylpiperidinyl-4-acetyl)-äthylen-diamin, 50. 2,2,6,6-Tetramethyl-4-(ß-capryloylamino-äthyl)-piperidin,
51. N,N'-bis[ß-(2,2,6,6-tetramethylpiperidinyl-4)-äthyl]-oxalamid, 52. 2,6-Dimethyl-4-(2,2,6,6-tetramethylpiperidinyl-4)-phenoi.
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53. Bis(2,2,6,6-tetramethylpiperidinyl-4)-adipoyl-dihydrazon.
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54. 2,2,6,6-Tetramethylpiperidinyl-4-carpryloyl-hydrazon.
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55. 2,2,7,7-Tetramethyl-hexahydro-5H-1,4-diazepin-5-on.
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56. 5,5,7,7-Tetramethypiperidino-[5.4.-C]-#³-thiazolin-2-spiro-4'-(2',2',6',6'-tetramethylpiperidin),
57. Cyclohexan-l-spiro-2'-(4'-oxoimidazolidin)-5'-spiro-1"-cyclohexan, 58. 7,l5-Diazadispiro[5'l,5,3jhexadekan,
59. 4-n-Octadecyl-2,2,6,6-tetramethyl-3,5-diketopiperazin.
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60. 15,15'-Sebacoyl-bis(7,15-diazadispiro[5,1,5,3]hexadekan).
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61. l-n-Octyl-,
62. l-n-Dodecyl-, 63. l--Stearoyloxyäthyl-
und 64. 1-n-Octoxycarbonylmethyl-2,2,6,6-tetramethylpiperidin, 65. 2,2,6,6-Tetramethyl-4-benzoyloxypiperidin-l-oxyl.
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67. Bis-(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidinyl-1-oxyl)-sebacat.
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67. 4'-tert.-Butylbenzoyloxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin.
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68. 3-n-Octyl-7,7,9,9-tetramethyl-1,3,8-triaza-spiro[4.5] dekan-2,4-dion.
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69. 3-Cyclohexyl-7,7,9,9-tetramethyl-1,3,8-triaza-spiro[4.'5J dekan-2,4-dion.
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Als besonders günstig haben sich Lichtschutzmittel der Formel II
herausgestellt in der Y2 Wasserstoff, -O oder Methyl, R Alkyl mit 1-12 Kohlenstoffatomen,
Allyl, Benzyl, Cyclohexyl, Glycidyl, Hydroxyäthyl, Alkoxyalkyl mit 3-10 Kohlenstoffatomen,
Alkoxycarbonylalkyl mit 3-14 Kohlenstoffatomen, Hexamethylen oder 3-Oxapentamethylen,
R Wasserstoff, Methyl, Aethyl oder Benzyl und n 1 oder 2 bedeuten, sowie Lichtschutzmittel
der Formel III
in der Y2 Wasserstoff, -0 oder Methyl, R" eine Acylgruppe, die sich von einer aliphatischen
Carbonsäure mit 1-19 Kohlenstoffen,der Acrylsäure oder Methacrylsäure, der Benzoesäure,
einer Alkylbenzoesäure mit 7-11 Kohlenstoffatomen, der Salicylsäure, einer aliphatischen
Dicarbonsäure mit 6-14 Kohlenstoffatomen, der Terephthalsäure, der Isophthalsäure,
der (3-(3,5-Di-tert.butyl-4-hydroxyphenyl)-propionsäurc oder der 3,5-Di-tert.butyl-4
hydroxy-benzoesäure ableitet, und n 1 oder 2 bedeuten.
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Die cyclischen Di-tert.alkylamine der Formel I sind bekannte Verbindungen.
Ihre ilerstellung und ihre Verwendung als Stabilisatoren gegen die Lichtalterung
von Polymeren wird beispielsweise beschrieben in Monatshefte f. Chemie 99 (1968),
1436-1451, in den Deutschen Offenlegungsschriften 2.040.975, 2.118.298, 2.128.757,
2.146.692, 2.203.447, US-Patentschriften 3.513.170, 3.639.409, 3.640.928, 3.663.558,
Brit.-PS 1.196.958, 1.202.299, 1.262.234, Belg.-PS 778.381, 778.676 und Japan.-PS
600'043.
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Polyolefine, die erfindungsgemäss im Beisein anorganischer Pigmente
mit den cyclischen Di-tert.alkylaminen der Formel I gegen Lichtabbau stabilisiert
werden können, sind beispielsweise die Homopolymerisate von Mono- und Diolefinen
wie z.B. von Aethylen, Propylen, Buten-l, Isobutylen, 3-Methylbuten-1, 4-Methylpenten-l,
Butadien, Isopren,
Styrol, sowie die Co- und Terpolymerisate solcher
Olefine unter sich oder mit anderen Vinylverbindungen wie z.B.
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Aethylen-Propylen-Copolymere, Aethylen-Propylen-Dien-Terpolymere,
Styrol-Butadien-Copolymere, Styrol-Acrylnitril-Butadien-Terpolymere, oder Butadien-Acrylnitril-Copolymere.
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Anorganische Pigmente, die in den zu stabilisierenden Polymeren enthalten
sein können, sind beispielsweise Ultramarinblau, Cadmiumgelb, Cadmiumrot, Titandioxid
(Rutil und Anatas), Chromgelb, Chromgrün, Chromoxidgrün, Eisenoxidgelb, Kobaltblau,
Zinkweiss, oder Eisenoxidrot.
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Besonders geeignet sind Ultramarinblau, CadmiuM-gelb, Cadmiumrot
und Titandioxid-Pigmente.
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Diese anorganischen Pigmente werden üblicherweise in einer Konzentration
von 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis 4 Ges.% verwendet.
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Die erfindungsgemäss verwendeten Lichtschut7mittel werden in einer
Menge von 0,05 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis 0,6 Gew.-% eingesetzt.
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Der Zusatz sowohl der Pigmente wie der Lichtschutzmittel geschieht
nach den in der Kunststofftechnologie iiblichen Methoden und in den dafür üblichen
Vorrichtungen, beispielsweise durch Vermischen und anschliessendes Extrudieren.
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Ausser diesen anorganischen Pigmenten und den Lichtschutzmitteln
können die stabilisierten Polyolefine noch weitere übliche Zusätze enthalten1 die
nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind. Vor allem betrifft dies den Zusatz
von Antioxydantien, der bei vielen Polyolefinen bereits zwecks Stabilisierung bei
der thermischen Belastung während der Formgebung aber auch als Alterungsschutz während
des Cebrauches notwendig ist und der durch die Lichtschutzmittel nicht entbehrlich
wird. Beispiele für solche bei Olefinpolymeren üblichen Antioxydantien sind einfache
2,6-Dialkylphenole,
Derivate von alkylierten llydrochinonen, hydroxylierte
Thiodiphenyläther, Alkyliden-bisphenole, 0- N- und S-Hydroxybenzylverbindungen,
hydroxybenzylierte Malonsäurederivate, Hydroxybenzyl-arene, Hydroxyaryl-s-triazine,
Ester und Amide von ß-(3,5-Di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionsäure, Ester der
ß-(3-Methyl-4-hydroxy-5-tert.-butylphenyl) propionsäure und der 3,5-Di-tert.-butyl-4-hydroxyphenylessigsäure,
Acylaminophenole, Ester von llydroxybenzylphosphonsäuren oder aromatische Amine
wie die Derivate des Naphthylamins oder des p-Phenylendiamins.
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Weitere iibliche Zusätze, die mitverwendet werden können, sind Fiillstoffe
wie Asbest, Kaolin oder Talk, Gleitmittel, Vulkanisationsmittel, Antistatika, oder
Flammschutzmittel.
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Die folgenden Beispiele beschreiben die Anwendung der cyclischen
Di-tert.al'xylamine als Lichtschutzm ttel in Polyolefinen, die anorganische Pigmente
enthalten, und zeigen ihre vorteilhafte Wirkung gegenüber bisher bekannten Stabilisatoren
auf. Darin bedeuten Teile Gewichtsteile und Konzentrationsangaben in % bedeuten
Gewicht-Prozente.
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Beispiel 1000 Teile Polypropylenpulver 1 Schmelzindex 3 g/10 min.
(230°, 2160 g)i werden in einem Trommelmischer mit 1 Teil Pentaerythritetrakis-ß-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionat,
3 Teilen Lichtschutzmittel und 4 Teilen Pigment der folgenden Tabellen gemischt
und anschliessend in einem Buss-Kokneter bei einer Temperatur von 200° granuliert.
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Das erhaltene Granulat wird in üblicher Weise in einer Schnecken-Spritzgussmaschine
bei einer Temperatur von 240° zu 2 mm dicken Platten (50x55 mm) verarbeitet.
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Die so hergestellten Polypropylenplatten werden spannungslos auf
Probenträger aufgebracht und in Phoenix (Arizona, USA) unter 450 Süd im Freien bewittert.
Nach verschiedenen Zeiten bezogen auf Sonneneinstrahlung (gemessen in Langley-Einheiten;
1 cal/cm2=1 Ly; 1 Kly=1000 Ly) werden die Prüflinge auf Glanz und Tendenz zum Verkreiden
visuell beurteilt. Hierzu wird folgende Klassifizierung des Oberflächenbildes verwendet:
5 Glanz voll erhalten 4 matt, noch kein Verkreiden 3 matt, beginnendes Verkreiden
2 sehr matt, Verkreiden 1 sehr matt, starkes Verkreiden.
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Zudem wird als Mass für die Schutzwirkung der einzelnen Formulierungen
die Izod-Schlagzähigkeit mit einem Pendelschlag-Instrument bestimmt. Die erhaltenen
Werte bzw.
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Schlagzähigkeit in Prozenten des Ausgangswertes sowie Glanz und Tendenz
zum Verkreiden sind in folgenden Tabellen aufgeführt.
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Fiir die verwendeten Lichtschutzmittel werden in
den
Tabellen folgende Kurznamen verwendet: Benztriazol-LS= 2-(2' -Ilydroxy-3,5-di-tert
. -butylphenyl) -5-chlorbenztria zol Benzophenon-LS= 2-Hydroxy-4-octyloxybenzophenon
Amin-LS 1 = Bis-(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-sebacat Amin-LS II = 3-Cyclohexyl-7,7,9,9-tetramethyl-1,3,8-triazaspirol4.5]decan-2,4-dion.
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Tabelle 1 Schlagzähigkeit der bewitterten Platten (in % des Ausgangswertes)
Pigment: Titandioxyd KRONOS RN 57*) Bewitterungsstation: Phoenix (Arizona, USA)
Sichtschutzmittel Titandi- Schlagzähigkeit in % des Ausgangswerts
nach |
KRONOS |
RN 57 0 Kly 50 Kly 100 Kly 150 Kly 200 Kly 250 Kly |
ohne - 100 < 20 < 20 < 20 < 20 < 20 |
ohne 0,4% 100 < 20 < 20 < 20 < 20 < 20 |
0,3% Benztriazol-LS - 100 83 67 48 33 30 |
0,3% Benztriazol-LS 0,4% 100 39 24 < 20 < 20 < 20 |
0,3% Benzophenon-LS - 100 97 < 20 < 20 < 20 < 20 |
0,3% Benzophenon-LS 0,4 100 < 20 < 20 < 20 < 20 |
0,3% Amin-LS I - 100 100 100 88 85 68 |
0,3% Amin-LS I 0,4 100 100 100 100 91 75 |
*) Handelsprodukt der Fa. Titangesellschaft m.b.H., Leverkusen auf Basis von Titandioxyd
(Rutil-Type).
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Tabelle 2 Visuelle Bewertung des Glanzes und der Tendenz zum Verkreiden
Pigment: Titanoxyd KRONOS RN 57 Bewitterungsstation: Phoenix (Arizona, USA)
Lichtschutzmittel ritandi- Visuelle Bewertung nach |
oxyd |
KRONOS |
RN 57 0 Kly 50 Kly 100 Kly 150 Kly 200 Kly 250 i: |
ohne - 5 3 1 1 1 1 |
ohne 0,4% 5 2 1 1 1 1 |
0,3% Benztriazol-LS - 5 4 3 2 1 1 |
0,3% Benztriazol-LS 0,4% 5 3 2 2 1 1 |
0,3% Benzophenon-LS - 5 5 4 3 3 3 |
0,3% Benzophenon-LS 0,4% 5 3 2 2 1 1 |
3,3% Amin-LS I - 5 5 5 5 5 4 |
0,3% Amin-LS 1 0,4% 5 5 5 5 5 5 4 |
Tabelle 3 Schlagzähigkeit der bewitterten PP-Platten (in % des
Ausgangswertes) Pigment: ULTRAMARINBLAU L 3241 Bewitterungsstation: Phoenix (Arizona,
USA)
Lichtschutzmittel ULTRA- Schlagzähigkeit in % des Ausgangswerkes
nach |
MARIN- |
BLAU |
L 3241 0 Kly 50 Kly 100 Kly 150 Kly 200 Kly 250 Kly |
ohne - 100 < 20 < 20 < 20 < 20 < 20 |
ohne 0,4% 100 < 20 < 20 < 20 < 20 < 20 |
,3% Benztriazol-LS - 100 83 67 48 33 30 |
,3% Benztriazol-LS 0,4% 100 30 < 20 < 20 < 20 c 20 |
3% Benzophenon-LS - 100 97 < 20 < 20 < 20 < 20 |
0,3 % Benzophenon-LS 0,4% 100 < 20 < 20 < 20 <
20 < 20 |
),3% Amin-LS I - 100 100 100 88 85 68 |
),33/0 Amin-LS 1 0,4% 100 100 100 95 85 70 |
*) Handelsprodukt der Fa. Blaufarbenwerkt Marienberg G.m.b.H
Tabelle
4 Visuelle Bewertung des Glanzes und der Tendenz zun Verkreiden Pigment: ULTRAMARINBLAU
L 3241 Bewitterungsstation: Phoenix (Arizona, USA)
Licht schutzmittel ULTRA- Visuelle Beurteilung nach |
MARIN- |
BLAU |
3241 0 Kly 50 Kly 100 Kly 150 Kly 200 Kly 250 Kly |
ohne - 5 3 1 1 1 1 |
ohne 0,4% 5 2 1 1 1 1 |
0,3% Benztriazol-LS - 5 4 3 2 1 1 |
0,3% Benztriazol-LS 0,4% 5 3 1 1 1 1 |
0,3% Benzophenon-LS - 5 5 4 3 3 3 |
0,3% Benzophenon-LS 0,4% 5 3 2 1 1 1 |
0,3% Amin-LS I - 5 5 5 5 5 4 |
0,3% Amin-LS I 0,4% 5 5 5 5 5 4 |
Tabelle 5 Schlagzähigkeit der bewitterten PP-Platten (in % des
Ausgangswertes) Pigment: CADMOPURGLEB 15 GN*) Bewitterungsstation: Phoenix (Arizona,
USA)
ichtschutzmittel CADMO- Schlagzähigkeit in % des Ausgangswerts
nach |
PURGELB |
15 GN 0 Kly 50 Kly 100 Kly v150 Kly 200 Kly 250 Kly |
hne - 100 < 20 < 20 < 20 < 20 < 20 |
hne 0,4% 100 24 24 < 20 < 20 < 20 |
,3% Benztriazol-LS - 100 83 67 48 33 30 |
,3% Benztriazol-LS 0,4% 100 68 50 50 27 < 20 |
,3% Benzophenon-LS - 100 97 < 20 < 20 < 20 < 20 |
,3% Benzophenon-LS 0,4% 100 99 28 < 20 < 20 < 20 |
,3% Amin-LS II - 100 100 92 81 75 62 |
,3% Amin-LS II 0,4% 100 100 100 100 79 67 |
*) Handelsprodukt der Fa. Badische Anilin & Soda -Fabrik A.G. auf Basis Cadmium/Schwefel.
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Tabelle 6 Visuelle Bewertung des Glanzes und der Tendenz zum Verkreiden
Pigment: CADMOPURGELB 15 GN Bewitterungsstation: Phoenix (Arizona, USA)
Lichtschutzmittel CADMO- Visuelle Bewertung nach |
PURGELB |
15 GN 0 Kly 50 Kly 100 Kly 150 Kly 200 Kly 250 Kly |
ohne - 5 3 1 1 1 1 |
ohne 0,4% 5 3 2 2 1 1 |
0,3% Benztriazol-LS - 5 4 3 2 1 1 |
0,3% Benztriazol-LS 0,4% 5 3 2 2 1 1 |
0,3% Benzophenon-LS - 5 5 4 3 3 3 |
0,3% Benzophenon-LS 0,4% 5 4 3 3 3 3 |
0,3% Amin-LS II - 5 5 5 5 5 4 |
0,3% Amin-LS II 0,4% 5 5 5 5 5 4 |
Tabelle 7 Schlagzähigkeit der bewitterten PP-Platten (in % des
Ausgangswertes) Pigment: CADMOPURROT BS*) Bewitterungsstation: Phoenix (Arizona,
USA)
Lichtschutzmittel CADMO- Schlagzähigkeit in % des Ausgangswertes
nach |
PURROT |
BS 0 Kly 50 Kly 100 Kly 150 Kly 200 Kly 250 Kly |
ohne - 100 < 20 < 20 < 20 < 20 < 20 |
ohne 0,4% 100 28 26 < 20 < 20 < 20 |
0,3% Benztriazol-LS - 100 83 67 48 33 30 |
0,3% Benztriazol-LS 0,4% 100 75 69 59 41 41 |
0,3% Benzophenon-L - 100 97 < 20 < 20 < 20 < 20 |
0,3% Benzophenon-L 0,4% 100 98 < 20 < 20 < 20 <
20 |
0,3% Amin-LS I - 100 100 100 88 85 68 |
0,3% Amin-LS I 0,4% 100 100 100 100 88 81 |
0,3% Amin-LS II - 100 100 92 81 75 62 |
0,3% Amin-LS II 0,4% 100 100 100 100 91 89 |
*) Handelsprodukt der Fa. Badische Anilin & Soda-Fabrik A.G. auf Basis Cadmium/Selen/Schwefel.
-
Tabelle 8 Visuelle Bewertung g des Glanzes und der Tendenz zum Verkreiden
Pigment: CADMOPURROT BS Bewitterungsstation: Phoenix (Arizona, USA)
Lichtschutzmittel CADMO- Visuelle Bewertung nach |
PURROT |
BS 0 Kly 50 Kly 100 Kly 150 Kly 200 Kly 250 Kly |
ohne - 5 3 1 1 1 1 |
ohne 0,4 5 3 2 2 1 1 |
0,3% Benztriazol-LS - 5 4 3 2 1 1 |
0,3% Benztriazol-LS 0,4% 5 5 4 3 2 1 |
0,3% Benzophenon-LS - 5 5 4 3 3 3 |
0,3% Benzophenon-LS 0,4% 5 5 4 3 2 2 |
0,3% Amin-LS I - 5 5 5 5 5 4 |
0,3% Amin-Ls I 0,4% 5 5 5 5 5 4 |
0,3% Amin-LS II - 5 5 5 5 5 4 |
0,3% Amin-LS II 0,4% 5 5 5 5 5 5 |