-
Zweiseitig schneidende Schaumstoffspaltmaschine
-
Die Erfindung bezieht auf eine zweiseitig schneidende Schaumstoffspaltmaschine
mit einem Maschinengestell und einem Bandmesserträger, mit einem relativ zum Maschinengestell
bewegbaren Tisch zur Aufnahme des zu schneidenden Schaumstoffblockes, mit einem
zweiseitig schneidenden Bandmesser und mit einer Bandage, die an der dem Schaumstoffblock
abgewandten Seite des Bandmessers angebracht ist und dieses gegen Ausweichen stützt,
wobei die Bandage schwenkbar gelagert und in Abhängigkeit von der Dicke der zu schneidenden
Platte aus der neutralen Lage im Bereich von 100 bis +100 verschwenkbar ist, nach
Patent (P 24 34 050.9-16, Schaumstoffspaltmaschinen mit Bandagen zur Stützung des
Bandmessers sind bekannt (DT-OS 2 222 889). Durch einen zwischen Bandage und Bandmesser
angeordneten Saugraum wird die Stützwirkung noch verbessert. Um zu einer guten Stabilität
der Bandage zu gelangen, ohne daß deren Höhe das wünschenswerte Maß übersteigt,
wird bei der bekannten Schaumstoffspaltmaschine eine
relativ große
Bandagenbreite gewählt, so daß jeweils eine Schneide des zweiseitig schneidenden
Bandmessers von der Bandage abgedeckt ist. Durch Verschieben der Bandage relativ
zu dem Bandmesser wird deshalb die jeweils zu benutzende Schneidkante des Bandmessers
freigemacht, d.h., die Bandage von Schnitt zu Schnitt verschoben, wobei abwechselnd
zwei Saugkammern der Bandage zur Wirkung kommen. Um zu parallelen Schnitten zu gelangen,
liegen beide Schneidkanten des Bandmessers in einer zum Beispiel horizontalen Ebene.
Bei einer derartigen Lage des Bandmessers treten jedoch Schwierigkeiten auf, dünne
Platten von einem Schaumstoffblock abzutrennen, da das Material beim Schnitt nach
dem Rand hin (beispielsweise nach oben) ausweicht.
-
Bei dem Vorschlag der Hauptanmeldung (P 24 34 050) ist deshalb die
Bandage schwenkbar gelagert und kann in Abhängigkeit von der Dicke der zu schneidenden
Platte aus der neutralen Lage im Bereich von -10° bis +100 verschwenkt werden. Dadurch
wird die Schneidkante ein wenig quer zu der Schneidebene geführt und die Griffigkeit
verbessert.
-
Da die Bandage das Bandmesser sowohl infolge ausgeübter Zugkraft oder
Sog als auch infolge der Reaktions-Druckkraft gegen Ausweichen stützt, muß bei der
schwenkbaren Ausbildung der Bandage dafür gesorgt werden, daß die Bandage an eine
Quelle des Unterdrucks anschließbar ist. Ferner muß die Bandage so geschwenkt werden
können, daß die Mitte des Bandmessers die Schwenkachse darstellt. In diesem Fall
gelangen nämlich die beiden Schneidkanten des Bandmessers jeweils in ihre richtige
Schneidhöhe,
während andernfalls diese richtige Schneidhöhe noch
aufgesucht werden müßte.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die zweiseitig schneidende
Schaumstoffspaltmaschine nach dem Hauptpatent so auszugestalten, daß die Bandage,
trotz ihrer Schwenkbarkeit und Verschiebung relativ zu dem Bandmesser an eine Quelle
des Unterdrucks anschließbar ist. Dabei soll die Mitte des Bandmessers als Schwenkachse
getroffen werden.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert.
Dabei zeigt: Fig. 1 eine schematisch dargestellte Schaumstoffspaltmaschine; Fig.
2 eine vergrößerte Einzelheit aus Fig. 1 gemäß Schnitt II - II; Fig. 3 dieselbe
Einzelheit gemäß Kreis III; und Fig. 4 eine vergrößerte Einzelheit aus Fig. 2.
-
Die in Fig. 1 dargestellte Einrichtung stellt eine Horizontalspaltmaschine
dar, und zwar ist ein Maschinengestell 1 mit Führungssäulen 2 und 3, ein Tischgestell
4 mit waagrecht verschiebbarem Tisch 5 und ein Bandinesserträger 6 vorgesehen, der
mittels eines Antriebes unter Einschluß von Spindeln 7 und 8 in seiner Höhenlage
zu einem Schaumstoffblock 9 verstellt werden kann. In dem Bandmesserträger 6 ist
ein Bandmesser 10 geführt und angetrieben,
und zwar über Umlenk-
und Spannrollen 11 und eine Antriebsrolle 12. Der Bandmesserträger 6 nimmt ferner
eine Schleifeinrichtung 13 auf, welche die eine Kante des Bandmessers im Betrieb
fortlaufend scharf hält und eine gleichartige Schleifeinrichtung 14 ist auch für
die andere Kante des Bandmessers 10 vorgesehen. Im Bereich des unteren Trumm des
Bandmessers 10 ist zwischen Wangen des Bandmesserträgers der Schneidbereich vorgesehen,
und eine Bandage 15, deren Querschnitt aus Fig. 4 ersichtlich ist, überspannt diesen
Schneidbereich. Der Querschnitt der Bandage weist einen im großen und ganzen trapezförmigen
Umriß auf, wobei an der Basis des Trapezes Aussparungen 16, 17 angebracht sind,
die sich kanalförmig entlang der Bandage bis zum Erreichen von Steueröffnungen 18,
19 erstrecken.
-
Die Bandage 15 ist an ihren beiden Enden jeweils in Spannvorrichtungen
20 eingespannt, von denen eine Seitenansicht in Fig.
-
3 dargestellt ist.
-
Die Spannvorrichtung 20 besteht aus zwei gegeneinander verspannbaren
Einspamikeilen 21, 22, ferner einem Einspanngehäuse 23, welches einen Schlitz 23a,
23b zum Durchtritt des Bandmessers 10 aufweist, wobei auch das Ende der Bandage
15 durch den Schlitz 23a in das Gehäuseinnere eingeführt ist. Auf der dem Schneidbereich
benachbarten Seite ist das Gehäuse 23 im Sinne einer Längsführung gestaltet, und
zwar ist eine Prismenlauffläche 24 und eine ebene Lauffläche 25 vorgesehen, auf
denen entsprechende Wälzlager 26, 27 abrollen. Zu der Spannvorrichtung 20
gehört
noch ein Zuganker 28 und eine Spannschraubenmutter 29, mit denen die Spannkeile
21, 22 in der Zeichnung nach rechts gezogen werden, so daß die Bandage 15 gespannt
wird.
-
Ein Lagerträgerkörper 30 weist an seinem in Fig. 3 rechts dargestellten
Ende Lauf- und Führungsflächen 31, 32 auf, welche als Gegenfläche zu den Laufflächen
24, 25 ausgebildet sind und auf denen die Wälzlager 26, 27 abrollen. Die Teile 24
bis 27 und 31, 32 stellen demnach ein Längslager für die Spannvorrichtung 20 der
Bandage dar. An der gegenüberliegenden Seite des Lagerträgerkörpers 30 ist ein drehbares
Trag-Stütz-Lager 33 in Form eines geschlitzten Kugellagers angebracht, welches sowohl
?ruckkräfte als auch quer zu den Kugellagerringen 33a, 33b wirkende Kräfte aufzunehmen
vermag. Der Lagerträgerkörper 30 weist einen schlitzförmigen Durchtritt 30a für
das Bandmesser 10 und die Bandage 15 auf, und zwar liegt dieser Durchtritt in der
Drehachse des Lagers 33 und erstreckt sich längs der durch die Führung 31, 32 gegebenen
Bewegungsrichtung soweit nach außen, daß das Bandmesser 10 von den Rollen 11, 12
abgenommen bzw. ein neues Bandmesser aufgebracht werden kann. Der Lagerträgerkörper
30 besitzt einen Betätigungsfortsatz 30b und einen Anschlagfortsatz 30c, die zur
Einleitung bzw. Begrenzung einer Schwenkbewegung dienen. Ein gleichartiger Lagerträgerkörper
ist dem anderen Ende der Bandage 15 zugeordnet.
-
An dem Gehäuse des Bandmesserträgers 6 ist zu beiden Seiten des
Schneidbereiches
je ein axial verstellbarer Schlitten 35 in Form einer Platte mit Langlöchern 35a
angeschraubt, wobei die Langlöcher 35a eine gewisse Einstellkorrektur ermöglichen.
Die Platte weist eine Ringnut 35b zur Aufnahme des Kugellagerringes 33b, eine ringförmige
Aussparung 35c in Ubereinstimmung mit dem Innendurchmesser des Kugellagers 33 und
einen seitlichen Schlitz 35d zum seitlichen Einführen des Bandmessers 10 auf.
-
An der Aussparung 35c ist eine Abdeckung 36 befestigt, welche den
Spalt zwischen den beiden Kugellagerringen 33a und 33b abdeckt. Der äußere Spalt
des Kugellagers 33 wird in gleicher Weise von einer Abdeckung 37 geschützt, die
am Lagerträgerkörper 30 angebracht ist.
-
Der Betätigungsfortsatz 30b des Lagerträgerkörpers 30 steht über ein
Hebelgestänge 40 mit dem Gehäuse 23 der Spannvorrichtung 20 in Verbindung, und zwar
ist das Hebelgestänge 40 aus zwei Schubstangen 41, 42 und einem Querbalken 43 aufgebaut,
die gelenkig miteinander verbunden sind. An der Stelle 44a oder 44b des Querbalkens
43 greift ein doppelwirkender pneumatischer Kolben-Zylinder-Antrieb 45 an, der gelenkig
mit dem Gehäuse des Bandmesserträgers 6 verbunden ist und sich an diesem abstützt.
(Es versteht sich, daß eine gleichartige Einrichtung auch auf der anderen Seite
des Schneidbereiches vorgesehen ist.) Infolge der Kraft des pneumatischen Kolben-Zylinder-Antriebes
45 kann so der Lagerträgerkörper 30 geschwenkt und die Spannvorrichtung 20 der Bandage
verschoben werden. Zur Begrenzung
der Schwenkbewegung sind Einstellanschläge
46, 47 in Form von Schrauben vorgesehen, die relativ zu dem Gehäuse des Bandmesserträgers
6 verstellbar sind und mit dem Anschlagfortsatz 30c des Lagerträgerkörpers 30 zusammenarbeiten.
Die Anschlagschrauben schränken die Verschwenkbarkeit des Lagerträgerkörpers 30
auf +100 ein, wobei der tatsächlich einzustellende Verschwenkbetrag von der Dicke
der vom Schaumstoffblock zu schneidenden Platten abhängt. Der Verschiebebetrag zwischen
der Spannvorrichtung 20 der Bandage und dem Lagerträgerkörper 30 wird von weiteren
einstellbaren Anschlägen 48, 49 bestimmt, die seitlich an den puhrungsprismen 31
angebracht sind.
-
In dem Lagerträgerkörper 30 ist noch ein Saugkopf 50 verschiebbar
gelagert und wird mittels Federkraft auf die Oberseite der Bandage 15 gepreßt, und
zwar an einer Stelle, wo sich die Steueröffnungen 18, 19 befinden. Der Saugkopf
50 steht mit einer nicht dargestellten Saugpumpe für 0,5 bis 0,1 ate druck in Verbindung
und weist einen Kanal 51 auf, der je nach der Stellung der Bandage 15 entweder mit
der Steueröffnung 18 oder 19 fluchtet. Auf diese Weise wird entweder aus der rinnenförmigen
Aussparung 16 oder 17 Luft abgesaugt.
-
Es ist auch möglich, die Steueröffnungen 18, 19 in der Zeichnung nach
Fig. 3 weiter nach rechts zu verlegen und in dem Gehäuse 23 der Spannvorrichtung
20 Absaugkanäle vorzusehen, die mit den Steueröffnungen 18, 19 fluchten. In diesem
Fall wird durch eine Ventil steuerung dafür gesorgt, daß jeweils nur die
eine
Steueröffnung 18 oder 19 und eine mit dieser verbundene Aussparung 16 oder 17 an
den Unterdruck angeschlossen ist, ebenfalls in Abhängigkeit von der Stellung der
Bandage 15.
-
Die Rollen 11, 12 des Bandmessers 10 sind ballig ausgebildet, so daß
das Bandmesser 10 auf den jeweils größten Umfang der Rollen 11 bzw. 12 zu klettern
versucht, was es mit sich bringt, daß die Mitte des Bandmessers 10 in einer bestimmten
vertikalen Ebene verbleibt. Die Bandage 15, welche mittels des pneumatischen Kolben-Zylinder-Antriebes
45, dem Hebelgestänge 40 und der Spannvorrichtung 20 hin- und hergeschoben wird,
weist eine mittlere Stellung auf, die durch die Anschläge 48, 49 sowie die Fixierungsstellung
des Schlittens 35 bestimmt wird. Der Schlitten 35 wird unter Berücksichtigung der
Anschläge 48, 49 so eingestellt und fixiert, daß die Mitte der Bandage 15 in ihrer
mittleren Stellung mit der Mitte des Bandmessers 10 fluchtet., d.h. in der gleichen
vertikalen Ebene liegt. Die Mittellinie des Bandmessers 10 fällt im übrigen auch
mit der Drehachse des Lagers 33 zusammen, so daß bei der Verschwenkung des Lagerträgerkörpers
30 die Bandage 15 um die Mitte des Bandmessers 10 geschwenkt wird.
-
Der Betrieb der neuen Schaumstoffspaltmaschine geht wie folgt vor
sich: Je nach der Dicke der von dem Schaumstoffblock 9 zu schneidenden Platten werden
zunächst die Einstellanschläge 46, 47 eingestellt, und zwar bei dicken Platten zwischen
-1° und 00,
bei weniger dicken Platten zwischen Oo und +20, und
bei dünnen Platten zwischen +20 und +30 Schwenkwinkel gegenüber der mittleren Lage.
(Der negative Betrag kann durch Anschließen des pneumatischen Antriebes 45 an die
Stelle 44b erzeugt werden.) Durch den Längsantrieb des Tisches 5 kommt eine Relativbewegung
zwischen Schaumstoffblock 9 und Bandmesser 10 zustande, so daß der Schaumstoff geschnitten
wird, wenn das Bandmesser 10 angetrieben ist und eine entsprechende Höhenlage einnimmt.
Handelt es sich beispielsweise um den Vorhub des Tisches, dann wird der pneumatische
Kolben-Zylinder-Antrieb 45 vorbereitend derart wirksam, daß die Bandage 15 nach
rückwärts (in Fig. 2 nach rechts) verschoben wird, wobei gleichzeitig der Lagerträgerkörper
30 in der Zeichnung entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht wird, so daß die vordere
Schneidkante 10a des Bandmessers im allgemeinen (bei Anschluß des Kolben-Zylinder-Antriebes
45 an 44a) ein wenig nach unten gesenkt wird. In dieser Stellung durchwandert das
Bandmesser 10 den Schaumstoffblock 9 und trennt eine Platte bestimmter Dicke ab,
ohne daß wegen der Neigung des Messers die Tendenz besteht, daß der Schaumstoff
nach oben ausweicht.
-
Vor dem Rückhub des Tisches 5 wird der Bandmesserträger 6 um die Dicke
der zu schneidenden Platte abgesenkt und der pneumatische Kolben-Zylinder-Antrieb
45 umgesteuert, so daß der Lagerträgerkörper 30 in Fig. 2 im Uhrzeigersinn schwenkt
und die Bandage 15 nach links verschoben wird, wobei die rückwärtige Schneidkante
lOb des Bandmessers frei wird, und ebenfalls ein geringes Absenken der Schneidkante
erfolgt. Beim Ausführen des
des Rückhub des Tisches 5 wird deshalb
erneut eine Platte von dem Schaumstoffblock 9 abgetrennt. Auf diese Weise erfolgt
bei jedem Hin- und Rückhub des Tisches 5 ein Schnitt, wobei den Vorhüben ungradzahlige
Nummern und den Rückhüben geradzahlige Nummern zuzuordnen sind.
-
Die Maschine kann je einen Programmzähler für den Vor- und Rückhub
aufweisen, welche demnach den ersten, dritten, fünften usw.
-
bzw. den zweiten, vierten, sechsten usw. Schritt zählen. Den Programmzählern
kann eine elektronische Korrektureingabevorrichtung zugeordnet sein, welche in Abhängigkeit
von der Differenz der Plattenstärken benachbarter Platten und im Zusammenhang damit,
ob es sich um einen Vor- oder Rückhub des Tisches 5 handelt, den Verstellbetrag
des Bandmesserträgers 6 unterschiedlich groß wählt, d.h. im Ergebnis derart feinkorrigiert,
daß genau gleich dicke Platten abgeschnitten werden, auch wenn das Bandmesser 10
nicht genau zentral zu dem Lager 33 läuft.
-
Wenn es sich herausstellen sollte, daß für gewisse Schaumstoffe und
Plattendicken es günstiger ist, wenn die jeweils aktive Schneidkante 10a bzw. lOb
nach oben gedreht wird, dann ist durch Versetzung des Angriffspunktes des pneumatischen
Kolben-Zylinder-Antriebes 45 an die Stelle 44b des Hebelgestänges 40 diese Verschwenkmöglichkeit
realisierbar.
-
Anstelle des einen pneumatischen Kolben-Zylinder-Antriebes 45
und
der Verteilung der Kraft über das Hebelgestänge 40 ist es auch möglich, zwei getrennte
Kolben-Zylinder-Antriebe zum Schwenken des L-erträgerkörpers 30 bzw. zum Verschieben
der Spannvorrichtung 20 vorzusehen. Ferner ist es denkbar, die Zugkraft auf das
Bandmesser außer durch Sog auch durch magnetische Einwirkung zu erzeugen.
-
Leerseite