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Vorrichtung zur Übertragung von mechanischen Kräften Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Übertragung von mechanischen Kräften, bei
denen eine erhebliche Kraft übertragen bzw. ausgeübt werden soll. Die Erfindung
bezieht sich nicht auf Endlager für axial belastete rotierende Wellen.
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Bei Druckübertragungsvorrichtungen, wie z.B. Keilen, schiefen Ebenen,
Klinken und Kugelrasten kann besonders beim Fehlen einer ausreichenden Schmierung
die Abnützung rasch und der erzeugte Druck ungewiß sein. Auch kann bei Keilen, wenn
der Keilwinkel kleiner als der von der Reibung abhängige kritische Wert ist, die
Bewegung irreversibel und selbstsperrend werden. Die nutzbare mchanische Übersetzung
ist dann ziemlich niedrig, und man benötigt zur Erzielung einer hinreichenden Ausgangskraft
einen leistungsfähigen, robusten Mechanismus, der unpraktisch sein oder mehr Raurn
beanspruchen kann als erwünscht ist.
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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, Vorrichtungen anzugeben,
bei denen eine Änderung von Kräften hinsichtlich Richtung und Größe mit nur geringen
unerwünschten Reibungsverlusten durchführbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens
ein bewegliches erstes Element, wenigstens ein bewegliches zweites Element und zwei
Wälzkörper (z.B. Kugeln oder Rollen) mit im wesentlichen gleichen Abmessungen in
Punktberührung miteinander gehalten sind, wobei die Hauptsymmetriezentren der Wälzkörper-in
einer Linie bzw. Ebene liegen, die entweder in einer Linie mit,oder parallel zu,oder
senkrecht auf derjenigen Bewegungsrichtung
des ersten Elementes
ist, in der dieses einer Kraft (Antrieb) oder einer Gegenkraft (Abtrieb) ausgesetzt
ist, und daß wenigstens einer der Wälzkörper in im wesentlichen punktberührung mit
dem zweiten Element an einem punkt seiner Oberfläche steht, der gegenüber der die
Hauptsymmetriezentren der Wälzkörper verbindenden Linie (Kugel) oder Ebene (rolle)
versetzt ist und auf einer Normalen (Radius bzw. Normalfläche) eines der Wälzkörper
liegt, welche einen von 900 oder 1800 abweichenden Winkel mit der die Ilauptsysmetriezentren
der Wälzkörper verbindenten Linie bzw. Ebene bildet.
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Es ist zweckmäßig, die Vorrichtung derart auszubilden, daß zwei zweite
Elemente als Abtriebselement dienen und einander zugewendete, unter einem spitzen
Winkel geneigte Oberflächen aufweisen, und daß ein erstes Element als Antriebselement
angeordnet und in einer den Winkel zwischen den beiden zweiten Elementen halbierenden
Richtung beweglich ist, daß die beiden Wälzkörper in punktberührung mit dem Element,
ferner miteinander, sowie mit der einen oder anderen Oberfläche der Abtriebselemente
stehen, derart, daß eine Bewegung des Antriebselementes in Richtung auf die Wälzkörper
die letzteren dazu zwingt, die beiden Oberflächen der Elemente auseinander zu drücken,
und hierbei eine Gleitreibung zwischen den Wälzkörpern und der jeweils in Kontakt
befindlichen Oberfläche vermieden wird.
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Bei Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung als drehmomentbegrenzende
Kupplung ist es vorteilhaft, daß die Wälzkörper in einem Käfig eingeschlossen sind,
der ein Bestandteil eines als Antriebselement dienenden ersten bauteiles ist, welcher
drehbar zusammen mit und relativ zu einem als Abtriebselement ausgebildeten zweiten
gauteil ist, wobei die Zentren oder Achsen der Kugeln bzw. Rollen auf einer Linie
bzw. in einer Ebene liegen, die im wesentlichen parallel zu der Achse der
relativen
Rotation zwischen dem Antriebselement und dem Abtriebselement ist, und daß ein Teil
des Abtriebselementes unter Eederdruck einen der Wälzkörper derart berührt, daß
bei Überschreitung eines bestimmten Drehmoments zwischen dem Antriebselement und
dem Abtriebselement dieser Wälzkörper'sich drehend, im Eingriff mit dem erwähnten
Teil des Abtriebselementes bleibt, so daß letzteres von dem anderen Wälzkörper weggedrückt
und dabei die Kupplung gelöst wird.
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Hierbei ist es günstig, wenn einer der Wälzkörper ein Einrastelement
bildet und ~ wenigstens teilweise in einer Hülse in Punktberührung mit dem anderen,
im wesentlichen den gleichen Durchmesser aufweisenden Wälzkörper ist, und daß eine
Feder so angeordnet ist, daß sie auf den zweiten Wälzkörper im wesentlichen in Richtung
der Geraden oder Ebene einwirkt, welche die Hauptsymmetriezentren der beiden Wälzkörper
verbindet.
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Eine bevorzugte Ausführungsform einer Kupplung mit Drehmomentbegrenzung
ist dadurch gekennzeichnet, daß die als Kugeln ausgebildeten Wälzkörper in mehreren
Paaren in Umfangrichtung hintereinanderliegend in Ausnehmungen des Antriebsteias
angeordnet sind, deren eine Seite in Achsrichtung durch einen Druckring begrenzt
ist, und daß andere, zweite Kugeln einzeln in einer Platte innerhalb des Druckringes
beweglich angeordnet und von radial angeordneten Federn derart vorgespannt sind,
daß sie bei Kraftübertragung auf einer Innenkante des Druckringes laufen, aber bei
einem Grenzwert des Drehmomentes unter dem Druck der Kugelpaare auf den Druckring
in axialer Richtung die Innenkante freigeben, so daß die Kugelpaare sich aus den
Ausnehmungen seitlich herausbewegen und keine Kraft auf die Abtriebshälfte der Kupplung
übertragen können.
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Bei einer Anwendung der Erfindung als Bremsvorrichtung hat es sich
bewährt, diese derart auszubilden, daß deren bewegliches
erstes
Element eine Platte ist, die auf ihrem Umfang mehrere Kammern zur Aufnahme der Kugelpaare
in Achsrichtung nebeneinander aufweist, daß als zweites Element auf beiden Seiten
der Kammern je eine Druckplatte mit Ausnehmungen vorgesehen ist, deren Böden einen
in Umfangsrichtung abnehmenden Abstand von einer auf der Achse senkrechten Mittelebene
haben, so daß sie eine Rampe für die Kugeln bilden, und daß die Druckplattai außen
je einer mit Reibungsbelag versehenen Platte gegenüberstehen, die mit der zu bremsenden
Welle derart gekoppelt sind, daß bei Einwirken einer Kraft in Umfangsrichtung der
Platte die Druckplatten auseinandergedrückt werden und in Reibungskontakt mit den
Platten kommen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind in Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Im Nachstehenden wird die Erfindung in Verbindung mit der Ausführungsbeispiele
darstellenden, zum Teil schematisch vereinfachten Figuren beschrieben. Hierbei sind
einander entsprechende Teile in allen Figuren in gleicher Weise bezeichnet.
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Es zeigt Fig.1 ein Diagramm zur Erläuterung der Erfindung, und zwar
die Einwirkung eines Keils auf die ebenen Flächen zweier Körper, Fig.2 ein weiteres
Diagramm zur Erläuterung der Erfindung, wobei der Keil durch zwei Kugeln ersetzt
ist, Fig.3 im Längsschnitt eine Sperrklinke oder Kugelraste gemäß der Erfindung,
Fig.4 eine schematische vereinfachte Seitenansicht des Ausführungsbeispiels der
Fig.3 in einem anderen Betriebszustand,
Fig.5 im Längsschnitt ein
Ausführungsbeispiel mit einer Variante der in Fig.2 dargestellten Vorrichtung, r'ig.6
- 8 weitere Anwendungen des Erfindungsgedankens.
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Bei einer bekannten Ausführung einer Vorrichtung zur Erzielung von
Druckwirkungen mittels eines Keils, die in Fig.1 gezeigt ist, wird von dem Keil
1 mit dem Keilwinkel eine Kraft auf zwei geneigte Oberflächen 2 und 2 A übertragen.
Diese drückt die die Oberflächen tragenden Körper zur Seite und erzeugt auf diese
Weise eine zur Kraft fI transversale Kraft. Die sic ergebende Querkraft Q wird jedoch
durch die Reibungskraft p.Q vermindert. Wenn der Winkel oC zu klein oder p hinreichend
groß ist, so wird der Keil in seiner Stellung festgehalten und die Vorrichtung wird
irreversibel. Die dann erzielte seitliche Kraft wird vermindert. Dieser Mangel der
bekannten Keilvorrichtungen zur Erzeugung eines seitlichen Drucks wird mit einer
Vorrichtung gemäß Fig.23 welche ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
ist, überwunden oder wesentlich gehindert.
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In Fig.2 ist der Keil durch zwei Wälzkörper, nämlich zwei praktisch
identische Kugeln oder Rollen 3 und 4 ersetzt worden; die durch einen Pfeil dargestellte
Kraft B' wird mittels einer ebenen Oberfläche 5 auf die beiden Kugeln oder Rollen
ausgeübt.
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Eine Verschiebung der Oberfläche 5 in Richtung der Kraft F hat zur
Folge, daß die beiden geneigten Oberflächen 6 wie im Hall der Fig.1 auseinandergedrängt
werden, jedoch rollen die beiden Kugeln oder Walzen aufeinander und gleiten oder
rutschen relativ zu der Oberfläche 5. Ferner rollen sie auf den geneigten Flächen
6 ab, so daß zwischen den Kugeln oder Rollen untereinander und gegenüber der zugehörigen
Fläche 6 eine praktisch verschwindende Reibung herrscht.
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Ferner sieht man, daß dieser Kontakt auch auf einem Radius liegt,
der einen -, von 900 oder 1800 abweichenden Winkel mit der die uelitte verbindenden
Linie bildet.
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'im.3 zeigt eine Ausführungsform einer Kugel-Einrastvorrichtung nach
der Erfindung. Aus Grünaen der deutlichen Erklärung und ohne Beschränkungsabsicht
wird diese Vorrichtung als mitlaufenaer Mechanismus in einer drehmomentbegrenzenden
Kupplung beschrieben. Ein zylindriscnes Gehäuse bildet einen Teil eines rotierenden
Elementes einer drehmomentbegrenzenden Kupplung.
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Das andere rotierende Element ist das im Schnitt dargestellte scheibenformige
Element 7. Eine angelegte Kraft F bewirkt eine Umdrehung des Elementes 7 um eine
zur Papierebene parallele Achse. Ein Bolzen 9 innerhalb der Führung 9A wird durch
eine Feder 9B in Richtung auf das Element 7 gedrückt. Der Bolzen 9 weist an seinem
äußeren Ende eine Auskehlung 9C auf und berührt eine der beiden Kugeln 8A, 8B, welche
knapp, aber frei drehbar in einem Hohlraum oder einer bohrung innerhalb des scheibenföriiigen
Elementes 7 mitgeführt werden. Der Bolzen 9 hat auf diese Weise eine linienförmige
Berührungsstelle auf der Kugel 8A. Die Feder 9B ist entsprechend dem gewünschten
Grenzwert des Drehmomentes ausgewählt. Wenn dieser Wert erreicht ist, überträgt
die Kupplung kein Drehmoment mehr, weil der Bolzen 9 dann nach rechts gedrückt wird
und die Kugel 8A aus der Auskehlung 9C freigibt, so daß die Scheibe 7 nun gegenüber
der Führung 9A frei läuft. Wenn dies eintritt, drehen sich die Kugeln 8A, 8B in
der gezeigten Richtung, so daß praktisch jede Reibung an den Punkten X und Y vermieden
ist.
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Eine konventionelle Kugel-Einrastvorrichtung mit nur einer einzeigen
Kugel ist zwar ähnlich derjenigen gemäß Fig.3. In einer solchen Konstruktion muß
jedoch der Aufsitzwinkel r des Bolzens 9 möglichst nahe bei 90o liegen, damit eine
große Last F bei einer vernünftig kleinen Federkraft Q gehalten werden kann.
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Bei einer gewöhnlichen Einratvorrichtung mit einer Kugel ist eine
Hemmung unvermeidlich, was zu Reibungsverlusten und unregelmäßigem Verhalten führt.
Wenn die Schmierung an diesem Punkt nach längerer Betriebsdauer ausfällt, nimmt
die Reibung zu. Das Verhältnis Q/F wird dann unbestimmt und der Grenzwert
der
Last zufällig. Nach dem Auslösen ist es nötig, die Bolzenwirkung umzukehren, d.h.
der Bolzen 9 muß in umgekehrter Richtung wirken (siehe Fig.4), damit die mittellinie
X - X an der Linie Y - Y vorbeikommen kann. Dank der Eigenschaft der Reversibilität
ist diese Wirkung bei dem vorgeschlagenen System möglich, aber unmöglich bei der
bekannten Einrastvorrichtung. Nach der Kichtungsumkehr kann der Bolzen in dem Schlitz
10 in Fig.3 angehalten werden.
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In der Ausführungsform der Erfindung in Fig.3 bildet das sich drehende
Element das bewegliche erste Element und der ausgekehlte Bolzen 9 das bewegliche
zweite Element. Es ist zu erkennen, daß die bei der Bewegung der Scheibe 7 auftretende
Richtung der Kraft senkrecht auf der die Kugelmitten verbindenden Linie steht.
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Ferner ist zu bemerken, daß der Kontakt zwischen der Kugel 8A und
dem Bolzen 9 gegenüber der die Kugelmitten verbindenden Linie versetzt ist und auf
einem Radius liegt, der nicht einen Winkel von 90o oder 1800 mit der Verbindungslinie
der Kugel mitten bildet.
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Fig.5 zeigt eine andere Form einer kraftübertragenden Vorrichtung
von Keiltyp, bei der die Restreibung am Berührungspunkt zwischen den Kugeln und
dem Gehäuse, in dem diese sich befinden, auf ein Minimum gebracht ist. Sie enthält
ein die Antriebskraft aufnehmendes Element 12, das aus zwei parallelen Platten gebildet
wird, welches durch zwei oder mehrere leichte Druckfedern auf Abstand gehalten wird.
Eine solche Feder ist bei 14 gezeigt. Die durch die Keilwirkung auseinanderzudrückenden
Elemente sind bei 16 und 18 gezeigt und weisen zwei zur Bewegungsrichtung 24 des
Elementes 12 geneigte Oberflächen 20 und 22 auf. In dieser Ausführungsform zieht
jede Tendenz einer gleitenden Bewegung zwischen den Kugeln und den Platten 12 ein
Zusammendrücken der leichten Federn nach sich. Wenn die Antriebskraft vpn dem druckabgebenden
Element 12 weggenommen wird, so führen die Federn 14 die Teile von 12 in ihre ursprüngliche
Stellung zurück, in der sie zur Aufnahme der nächsten Belastung tereit sind
Das
bewegliche erste Element in der in Fix.5 gezeigten Version der Erfindung ist das
Element 12, und im übrigen ist diese Vorrichtung analog zu derjenigen gemäß Fig.2
Fig.6 zeigt eine praktische Verwirklichung der Erfindung bei einer drehmomentbegrenzten
Kupplung, in der die angetriebene Hälfte 25 drehbar auf der antreibenden Hälfte
26 montiert ist.
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Die Kugelpaare werden von der Hälfte 25 mitgeführt, so daß sie beide
in axialer Richtung frei gleiten können. Sie sind axial in 26 so gelagert, daß die
Kugelzentren rechts der Schnittlinie X - X und in Umfangsrichtung in 26 in rechteckigen
Schlitzen 27 liegen. imine Scheibe 28 mit einer Anzahl radial angeordneter, mit
einer Feder 29 vorgespannten Kugeln 29' ist vorgesehen, so daß ein Druckring 30,
unter der Wirkung des Drucks dieser vorgespannten Kugeln auf eine Auskehlung am
inneren Umfang des Rines,een die Kugelpaare gedrückt wird. Dadurch werden in der
gezeigten Stellung die KupplungshälAen 25 und 26 zusammengekoppelt und die ganze
Kupplung arbeitet als eine Einheit. Bei dieser Arbeitsweise geht der von dem übertragenen
Drehmoment ausgeübte periphere Druck von der Kante 27 des Elementes 26 auf die eine
Kugel, von dort auf die zweite Kugel des Paares und von dort auf das angetriebene
Element 25 über. Die Kraft wird dabei ohne Reibungsverluste von einer peripheren
zu einer axialen Richtung transformiert und wirkt unmittelbar auf den Druckring
30.
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Wenn diese Kraft die eingestellte Federbelastung übersteigt, so wird
der Ring 30 nach außen gedrückt und der zylindrische Teil des inneren Randes hält
die Kugeln 29' in einer herabgedrückten Stellung. Die Paare der Hauptkugeln sind
aus den Schlitzen 27 herausgestoßen, so daß die beiden Kupplungshälften frei rotieren
können und die Kraftübertragung unterbrochen ist.
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Die Wiederherstellung der Kraftübertragung wird erreicht, wenn die
beiden Kupplungshälften in die annähernd richtige Winkelstellung gebracht sind und
der Druckring 30 mechanisch oder manuell in die Antriebsstellung gestoßen ist.
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Der Grenzwert des Drehmoments kann durch Einpassen verschiedener Federn
29 oder durch Ändern der Anzahl der Federn eingestellt werden. Die graphische Darstellung
in Fig.7 veranschaulicht die Beziehung zwischen statischer Drehmomenteinstellung
und Federeinstellung. Dabei ist in Ordinatenrichtung das auslösende Drehmoment Na,
und in der Abszissenrichtung die Einstellung P der Federvorspannung aufgetragen.
In der Praxis müssen zwei Kurven berücksichtigt werden: die statische Kurve an und
die dynamische bei rotierender Kupplung geltende Kurve b . Der wichtige Vorteil
der Erfindung besteht darin, daß die Beseitigung der Reibung durch das Zwillingskugelsystem
einen Grad von Konstanz und Wiederholbarkeit erbringt, der mit Systemen, welche
gleitende Reibung an Kegeln, Kugeln oder Rollen verwenden, nicht erreichbar ist.
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In dem in Fig.6 veranschaulichten Ausführungsbeispiel der Erwindung
wird das bewegliche erste Element durch die angetriebene Hälfte 25 der Kupplung
gebildet, deren Drehbewegung durch aie Wirkung der Kraftübertragung durch die Kugeln
verursacht wird. Eine derselben übermittelt diese Kraft und die Rückwirkung liegt
in einer Linie mit der die Kugelmitten verbindenden Linie. Das bewegliche zweite
Element wird durch die antreibende Hälfte 26 der Kupplung dargestellt, und diese
hat Punktberührung mit der anderen der beiden Kugeln, indem eine Kante des Schlitzes
27 die Kugel berührt. Aus der Figur 6 ist ersichtlich, daß dieser Berührungspunkt
gegenüber der die Kugelmitten verbindenden Linie versetzt ist und ferner auf einem
Kugelradius liegt, der nicht in einem Winkel von 90o oder 1800 zu der die Kugel
mitten verbindenden Linie steht.
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Eine weitere Anwendung des Doppelkugelsystens gemäß der Erfindung
wird anhand der Fig.8A und 8B erläutert. Erstere stellt einen Axialschnitt durch
eine Bremsvorrichtung dar, und letztere einen Schnitt längs der Linie X - X der
Figur 8A. Das System zeigt eine Bremse vom sogenannten "Expanding Platte - Typ,
welche
häufig bei Schwerfahrzeugen wie Kipplastwagen, Kränen und
dergleichen verwendet wird, wo eine Achse oder Welle unter den Bedingungen von Staub
und Schmutz gebremst werden muß, welche die Verwendung von Scheiben- oder Backenbremsen
ausschließen, und wo ehrplattensysteme mit Ölimnersion zur Verbesserung der Wärmeabgabe
wesentlich sind. Fig.8 zeigt ein Gehäuse 31, welches die folgenden Teile enthält:
eine Platte 32, welche eine Anzahl von Kugelpaaren aufnimmt, zwei Druckplatten 33
mit Vertiefungen 34, deren Bodenflächen leicht gegen eine zur Achse senkrechte ebene
geneigt sind. Die Druckplatten 33 werden mit Hilfe von Federn 35 an die Kugelpaare
angedrückt. Die Platte 32 hat eine begrenzte Drehfreiheit innerhalb des Gehäuses
31 und kann von Hand oder auf andere Weise durch Zug an dem Zapfen 36 betätigt werden.
Die Druckplatten 33 werden durch Lappen 37, welche in Einschnitte 38 eingreifen,
an der Drehung gehindert, behalten jedoch einen kleinen axialen Spielraum, wenn
eine Kraft auf die die Kugeln aufnehmende Platte 32 ausgeübt wird. Die beiden Platten
39 sind auf beiden Seiten mit Reibungsbelägen versehen und tragen auf ihrer Innenseite
40 Vorsprünge (splines), so daß sie zusammen mit der zu bremsenden Welle rotieren
können. Nach dem Zusammenbau liegen noch zwei hier nicht gezeigte Platten außen
dicht gegenüber den Belägen der Platten 39, jedoch so, daß eine freie Drehung letzterer
nicht behindert ist.
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Die Bremswirkung ergibt sich folgendermaßen: Ein Zug an dem Zapfen
36 hat eine begrenzte Drehung der Platte 32 gegenüber den Platten 33 zur Folge,
so daß die Kugelpaare gegen die rampenartigen Vertiefungen 34 gedrückt und dadurch
die Druckplatten nach außen gedrängt werden, bis die rotierenden Platten 39 zwischen
den Platten 33 und den nicht gezeigten Außenplatten eingeklemmt werden.
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Die Erfindung bietet folgende Funktionsvorteile: Erstens ermöglicht
das Doppelkugelsystem, daß die Keilwirkung ohne gleitende Reibung an den Druckpunkten
41, 42 und 43, d.h. durch reine Abrollwirkung
erfolgt. Das ist
für das Arbeiten der Bremse lebenswichtig, weil die Federn die Druckplatten 33 zurückziehen
können, sobald der Zug an den Zapfen 36 verringert wird, da die Kugelwirkung reibungslos
und reversibel ist. Diese Eigenschaft sichert ein gleichmäßiges Lösen der Bremse.
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Ein zweiter wichtiger Vorteil dieses Systems ist, daß es nicht, wie
im Falle von Scheibenbremsen mit gegenläufig rotierenden Scheiben, die durch eine
Anzahl von Einzelkugeln auf Abstand gehalten werden, selbsterregend ist. In diesen
Bremsen Dewirkt eine der Scheiben in der Umdrehungsrichtung der Welle ein hemmendes
Drehmoment proportional dem angewendeten Axialdruck, welches auf diese Weise zurückgekoppelt
und dem angewendeten Druck hinzuaddiert wird. Wenn die Neigung der Rampen bei solchen
Bremsen unter einem kritischen Wert liegt, so ist die Gefahr der Selbstsperrung
so groß, daß man zur Vermeidung derselben die Neigung auf etwa 110 begrenzt hat.
Die Größe des zur Bremsbetätigung nötigen Triebwerks muß diesem relativ großen Winkel
angepaßt sein.
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Es kann aber bei einer Abnutzung in den Spuren der Kugeln der kritische
Winkel von 110 ohne Kenntnis des Bedieners der Maschine erreicht werden. Bei dem
Doppelkugelsystem rotieren die beiden Platten 33 nicht gegenläufig und der Selbsterregungseffekt
tritt überhaupt nicht auf. Es gibt keine untere Grenze für die Neigung der Rampen
34, und das Verhältnis des axialen Plattendrucks zu dem Zug an dem Zapfen 36 kann
so groß wie nötig gemacht werden.
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Die Vertiefungen für die Rampen 34 sind in Fig.8 mit einem ebenen
Boden dargestellt. Wenn nötig, können sie in Form eines Trogs mit kreisförmigem
Querschnitt ausgeführt sein, um hierdurch den Kontaktdruck an den Punkten 41 und
43 zu vermindern.
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In der in Fig.8 gezeigten.Ausführungsform der Erfindung ist das bewegliche
erste Element durch die drehbare Platte 2 verkörpert.
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Ihre Bewegungsrichtung bei einem Zug an dem Zapfen 36 ist offenbar
senkrecht zu der die Kugelzentren verbindenden Linie. Die
Druckplatten
33 bilden je ein bewegliches zweites Element, und jede von ihnen steht im wesentlichen
in Punktberührung rnit der gegenüberliegenden Kugel, wie es bei 41 und 43 gezeigt
ist. Da die Bodenflächen der Vertiefungen 34 geneigt sind, sind beide Punktkontakte
gegenüber der die Kugelzentren verbindenden Linie versetzt und befinden sich auf
eine Kugelradius, der nicht um einen Winkel von 900 oder 180° gegenüber der Verbindungslinie
der Kugelzentren geneigt ist.