DE2459739B2 - Verfahren und anlage zur herstellung von calciumsulfat-alpha-halbhydrat - Google Patents
Verfahren und anlage zur herstellung von calciumsulfat-alpha-halbhydratInfo
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- C04B11/02—Methods and apparatus for dehydrating gypsum
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur ,0
Herstellung von Calciumsulfat-Ä-Halbhydrat aus bei
Chemischen Prozessen, beispielsweise bei der Herstelking
von Phosphorsäure durch Aufschluß von Rohphosphat mit Schwefelsäure, als Abfallprodukt anfallendem
Calciumsulfai-Dihydrat, wobei das Calciumsulfat-Dihydrat
gegebenenfalls zunächst durch Flotation von organischen und schleimigen anorganischen Verunreinigungen
und durch Waschen von wasserlöslichen Verunreinigungen befreit wird und wobei das vorgereinigte
Calciumsulfat-Dihydrat in wäßriger Suspension bei Temperaturen über HO0C kontinuierlich in einen
Autoklav eingepumpt und darin umkristallisiert wird und wobei dem Autoklav kontinuierlich Calciumsulfat-*-
Halbhydrat-Suspension zum Eintrag in eine Trennzone entnommen wird.
Es ist bekannt, bei chemischen Prozessen, insbesondere
bei der Herstellung von Phosphorsäure durch Aufschluß von Rohphosphat mit Schwefelsäure, als
Abfallprodukt anfallenden Gips nach seiner Flotierung und Gegenstromwaschung in einen Autoklav einzudotieren,
worin bei etwa 1200C und pH-Werten von 1,5 bis 3 die Umkristallisation zu Calciums jlfat-Λ-Halbhydrat
erfolgt. Das entstandene Calciumsulfat-^-Halbhydrat wird als wäßrige Suspension aus dem Autoklav
kontinuierlich abgezogen und nach Abkühlung in einem Wärmetauscher in einem Trennapparat (Zentrifuge
oder Filter) von der Mutterlauge abgetrennt. In der abgetrennten Mutterlauge sind die gittergebundenen
Fremdbestandteile nahezu vollständig enthalten, während das mit etwa 15% Restfeuchte anfallende do
Calciumsulfat-Ä-Halbhydrat entweder nach Vermischen
mit Wasser direkt zu Gipsfertigteilen vergossen oder nach Trocknung mit Heißluft zu Pulvergipsen verarbeitet
werden kann (vergl. »Chemie-Ingenieur Technik« 44 (1972), Seiten 969 bis 972; DT-PS 11 57 128).
Nachteilig ist bei der bekannten Arbeitsweise die indirekte Kühlung der aus dem Autoklav abgezogenen
Calciumsulfat-a-Halbhydrat-Suspension, bevor diese
auf den Trennapparat aufgegeben werden kann. Um beispielsweise bei den in der Regel verwendeten
Doppelrohrwärmeaustauschern e.n Maximum an Austauschfläche
zu erhalten, muß man den zu kühlenden Suspensionsstrom auf einen möglichst kleinen Querschnitt
begrenzen. Dies beding: aber eine relativ hohe Strömungsgeschwindigkeit, wodurch insbesondere an
den Rohrleitungskrümmern und den Flanschen starke Erosion hervorgerufen wird. Darüber hinaus führen
enee Strömungsquerschnitte zu häufigen Verstopfungen im Wärmeaustauscher durch Bruchstücke von
Verkrustungen usw.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zur Herstellung von Calciumsulfat-ot-Halbhydrat
zu schaffen, welches die genannten Nachteile nicht aufweist, bei welchem vielmehr auf eine relativ hohe
Strömungsgeschwindigkeit bei der Kühlung der aus dem Autoklav abgezogenen Calciumsuffar-*-Ha!bhv
drat-Suspension verzichtet werden kann. Das wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß in die Calciumsulfat-fc-HaJbhydrat-Suspension
auf ihrem Wege vom Autoklav zur Trennzone Kaltwasser eingeleitet wird,
wobei je Raumteil Calciumsulfat-A-Halbhydrat-Suspension
0,3 bis 1.0 Raumteile Kaltwasser angewendet werden.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist es möglich die Strömungsgeschwindigkeit in der den
Autoklav und den Trennapparat verbindenden Leitung erheblich herabzusetzen, wodurch die Erosion, insbesondere
an den Krümmern und Flanschen, vernachlässigbar klein wird. Die Leitung wird durch ihren aul diese
Weise möglichen großen Querschnitt auch nicht durch mitgerissene Bruchstücke von Verkrustungen verstopft.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung liegt darin, daß die Mutterlauge der
Calciumsulfat-Ä-Halbhydrat-Suspension durch das Einleiten
des Kaltwassers verdünnt wird. Eine verdünnte Mutterlauge ist aber in der Trennzone besser aus dem
Calciumsulfat-Λ-Halbhydrat entfernbar.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Calciumsulfat-Ä-Halbhydrat-Suspension 200 bis 600 g
Fe ,tstoff/1 enthalten. Schließlich kann zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung eine Anlage
dienen, welche in strömungsmäßiger Hintereinanderschaltung aus einem ersten Einstellbehälter, einem
Drehfilter, einem weiteren Einstellbehälter, einem Autoklav und einem Trennapparat besteht, wobei
zwischen dem Autoklav und dem Trennapparat eine Mischstrecke angeordnet ist, in welche nahe ihrem dem
Autoklav zugewandten Ende eine Kaltwasser-Zuführungsleitung einmündet. Dabei kann die Einleitung des
Kaltwassers in die Mischstrecke über eine Kaskadenregelung vorgenommen werden, bei welcher die Temperatur
der Calciumsulfat-a-Halbhydrat-Suspension in der
Mischstrecke nahe ihrem dem Trennapparat zugewandten Ende über einen Führungsregler den Sollwert eines
Mengenreglers (Folgeregler) für das Kaltwasser entsprechend dem Zeitverhalten und der Temperaturabweichung
korrigierend verstellt. Dadurch wird der Einfluß beispielsweise von Druckschwankungen am
Eingang der Mischstrecke, welche durch Verkrustungen oder Änderungen des Druckes im Autoklav oder durch
Schwankungen im Feststoffgehalt der Calciumsulfat-Λ-Halbhydrat-Suspension
hervorgerufen werden können, weitgehend eliminiert.
In der Zeichnung ist diese Anlage schematisch
dargestellt.
Eine Gipsmaische-Zuführungsleitung 1 ist durch den
Peckel eines ersten Einstellbehälters 2 hindurchgeführt. Der Einstellbehälter 2 ist über eine Leitung 3 mit der
Wanne 4 eines Drehfilters 5 verbunden. Der von der Trommel 6 des Drehfilters 5 abfallende Gipskuchen
wird über eine Rutsche 7 in einen weiteren Einstellbehälter 8 eingetragen, in welchen ebenfalls eine
Wasserzuführungsleitung 9 einmündet. Im EinsteHbehälter
8 wird der Gipskuchen mit Wasser zu einer Suspension vorgegebener Dichte angemaischt und die
Suspension bezüglich ihres pH-Wertes und gegebenenfalls ihrer Temperatur eingestellt. Vom unteren Bereich
des Einstellbehältc-s 8 gehl eine Leitung 10 ab, welche
den Deckel eines Autoklavs 11 durchdringt. Vom Deckel des Autoklavs II geht weiterhin eine zu einer
Mischstrecke 12 führenden Leitung ab, wobei die Misrhstrecke 12 in einer Zentrifuge 16, welche einen
Wasserablauf 17 und einen Halbhydr?taustrag 18 aufweist, ende!. In die Miscnslrecke 12 mündet eine
Kaltwasser/.iiiüliiungsleitung 15 ein, in welcher sich ein
Durchllußmesser 14 und ein automatisch betätigbares Ventil 13 befinden. In der Mischstrecke 12 ist eine
lempeiaturmcBeimichumg TCangeordnet, welche mit
einer Mengenregelung /C leitend verbunden ist. Die Mengenregelung /('ist weiterhin mit dem Durchflußmesser
14 und dem automatisch beläligbaren Ventil 13 verbunden.
Der mti dem ei linilungsgemäUen Verfahren erzielte
Fortschritt sei nun anhand von Beispielen aufge/eig'.
Beispiel 1
(nach dem Stand der Technik)
(nach dem Stand der Technik)
Aus einem mit vorgereinigter Calciumsulfat-Dihydra ι-Maische beschickten 25-mJ-Autoklav wurden über
eine Steigleitung kontinuierlich 10 m Vh Calciumsulfat-\- Halbhvdrat-Suspension über einen Doppelrohrwärmetauscher
von 40 mm lichter Weite auf eine Zentrifuge aufgegeben. Die Temperatur der Suspension betrug vor
dem Wärmetauscher 12.5"C, danach 85"C. Die Kühlstrecke
war insgesamt ca. 32 m lang und wies 4 Bögen auf. Die 18(V-Kühlbögen waren zum Schutz gegen
Erosion emailliert. Nach etwa 100 Stunden Betriebszeil bei der sich ergebenden Strömungsgeschwindigkeit von
ca. 2 m/scc traten durch Abrieb hervorgerufene Leckagen an den I8()"-Küh!bögcn sowie an den
benachbarten Flanschen auf. Während der 100 Stunden 4.s
mußte der Betrieb achtmal unterbrochen werden, um die Kühlstrecke von mitgerissenen Bruchstücken von
Vcrkrustungen /ti befreien, welche Verstopfungen verursachten, bzw. um erodierte Rohrleitungsteile
auszutauschen. .so
Beispiel 2
(erfindiingsgcmäß)
(erfindiingsgcmäß)
Aus einem mit vorgereinigter Calciumsulfat-Dihydrat-Maische
beschickten 25-m3-Autoklav 11 (verglei- ss
ehe die Figur) wurden über eine Steigleitung kontinuierlich 10 m3/h Calciumsulfat-a-Halbhydrat-Suspension
über eine 7 m "lange Mischstrecke 12 von 80 mm Heiner Weite auf eine mit einer wasserbeaufschlagten Räumschale
nach der DT-AS 24 55 312 versehene Zentrifuge 16 aufgegeben. Unmittelbar am Anfang der Mischstrekke
wurden über ein T-Stück 5 mVh Kaltwasser (29°C) in
die Halbhydrat-Suspension eingeleitet. Die Temperatur der Halbhydrat-Suspension betrug vor der Mischstrec
125° C, danach 87° C.
Der Autoklav wurde mit mehreren Dihydrat-Maischen mit unterschiedlicher Feststoffkonzentration
beaufschlagt. Dabei wurden bei jeder Dihydrat-Maische jeweils Proben aus der Leitung 10 (d. h. vor dem
Autoklav), aus dem Autoklav 11, aus der Mischstrecke 12 nach Einleitung von Kaltwasser und am Austrag 18
der Zentrifuge 16 entnommen. Die Proben wurden heiß filtriert. Ihr Feststoffanteil wurde mit Äthanol ausgewaschen
und bei 400C getrocknet. Anschließend wurde der
Kristallwassergehalt der Feststoffe ermitteil. Die F.rgebnisse zeigt tolgende Tabelle:
l'robixnliiuhtne | Krisnil | Iu Λ S S L' ■his-1:.. |
14.7 | r L' L- h ah | ■ I) h 5< i |
! eststiiitkoii/ i!l> \utokly\ ISO 350 |
5.4 | ■jniraiioM (ι 4 50 |
14,4 | ||
\us Leitung 10 | 14.5 | b.O | 14.S | 5.4 | |
Aus Autoklav 11 | 5.4 | (1.3 | 6.0 | 5>> | |
Aus Mischstrecke 12 (Nach Einleitung von Kaltwasser) |
6.0 | t.l | to.2 | ||
Am Austrag 18 | 6.2 | 6.3 | |||
40 Vergleicht man die ermittelten Kristallwassergehalte mit dem theoretischen Wert für Calciumsulfat-Halbhydrat
(=6,2 Gewichts-%), so ergibt sich eindeutig, daß im
Rahmen der Analysengenauigkeit weder nach der Zugabe von Kaltwasser noch bei der Abkühlung und
Abtrennung der Halbhydrat-Suspension eine Umwandlung zu Calciumsulfat-Dihydrat erfolgt.
Mit der sich ergebenden Strömungsgeschwindigkeit
von ca. 0,8 ni/sec konnte die Anlage einige Monate lang
ohne Unterbrechung betrieben werden. Die mit dem Haf'wasser am Calciumsulfat-vHalbhvdrat nach Abtrennung
von der Mutterlauge verbleibenden wasserlöslichen Verunreinigungen verringerten sich auf Grund
des Verdünnungseffektes um 381Vd.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Palentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Calciumsulfat-«- Halbhydrat aus bei chemischen Prozessen, beispielsweise bei der Herstellung von Phosphorsäure durch Aufschluß von Rohphosphat mit Schwefelsäure, als ) Abfallprodukt anfallendem Calciumsulfat-Dihydrat, wobei das Calciumsulfat-Dihydrat gegebenenfalls zunächst durch Flotation von organischen und schleimigen anorganischen Verunreinigungen und durch Waschen von wasserlöslichen Verunreinigungen befreit wird und wobei das vorgereinigte Calciumsulfat-Dihydrat in wäßriger Suspension bei Temperaturen über 1100C kontinuierlich in einen J5 Autoklav eingepumpt und darin umkristallisiert wird und wobei dem Autoklav kontinuierlich Calciumsulfat-A-Halbhydrat-Suspension zum Eintrag in eine Trennzone entnommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß in die Calciumsulfat-«- Halbhydrat-Suspension auf ihrem Wege vom Autoklav zur Trennzone Kaltwasser eingeleitet wird, wobei je Raumteil Calciumsulfat-a-Halbhydrat-Suspension 0,3 bis 1,0 Rauniteile Kaltwasser angewendet werden.
Priority Applications (15)
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CH1615975A CH618146A5 (en) | 1974-12-18 | 1975-12-12 | Process and plant for preparing calcium sulphate alpha -semihydrate. |
RO7584191A RO67270A (ro) | 1974-12-18 | 1975-12-12 | Procedeu si instalatie pentru obtinerea de alfa-hemihidrat al sulfatului de calciu |
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DE2459739C3 DE2459739C3 (de) | 1977-07-07 |
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ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT396225B (de) * | 1987-05-22 | 1993-07-26 | Pro Mineral Ges | Verfahren zur erzeugung von calciumsulfat-alphahalbhydrat aus feinteiligem calciumsulfat und dessen verwendung |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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AT396225B (de) * | 1987-05-22 | 1993-07-26 | Pro Mineral Ges | Verfahren zur erzeugung von calciumsulfat-alphahalbhydrat aus feinteiligem calciumsulfat und dessen verwendung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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RO67270A (ro) | 1980-03-15 |
AT340445B (de) | 1977-12-12 |
BE836714A (fr) | 1976-06-17 |
LU74027A1 (de) | 1976-12-31 |
NL7514656A (nl) | 1976-06-22 |
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GB1474839A (en) | 1977-05-25 |
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ATA958575A (de) | 1977-04-15 |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |