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Schneidvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine elektromotorisch
angetriebene Schneidvorrichtung, insbesondere eine Rasenkantenschere der im Gattungsbegriff
des Hauptanspruchs näher bezeichneten Art.
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Elektromotorisch angetriebene Rasenkantenscheren sind an sich bekannt
(DT-Gbm 7012587). Sie bestehen überlicherweise aus einem mit einem Handgriff versehenen,
den Antriebsmotor und gegebenenfalls die Batterien aufnehmenden Gerätegehäuse, an
dessen Unterseite, diese abdeckend, der Messersatz fest eingebaut ist. Der Messersatz
besteht aus einer festen und einer beweglichen Messerklinge, die beide an ihrer
Frontseite kammartig gezackt sind. Die bewegliche Messerklinge wird mittels eines
vom Antriebsmotor bewegten Exzenters gegenüber der festen Messerklinge in eine drehoszillierende
Bewegung versetzt.
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Geräte dieser Art sind relativ aufwendig bezüglich ihrer Herstellung
und ihrer Anschaffung. Demgegenüber besitzen sie nur einen relativ geringen Gebrauchswert,
da sie lediglich zum Beschneiden von Rasenkanten benutzbar sind. Geräte der bekannten
Art sind darüber hinaus nur mit besonderer Vorsicht zu handhaben, da der Messersatz
offen und ungeschützt aus dem Gehäuse herausragt. Dadurch besteht sowohl für die
Bedienungsperson die Gefahr von Verletzungen als auch die Gefahr von Beschädigungen
unbeabsichtigt durch die Messer erfaßter Gegenstände, wie beispielsweise des Anschlußkabels.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Anwendungsbereich für
Schneidvorrichtungen der eingangs beschriebenen Art zu erweitern und damit deren
Gebrauchswert erheblich zu erhöhen. Als eine weitere Aufgabe ist es anzusehen, die
beim Betrieb des Gerätes bestehende Gefahr zu verringern.
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Die Lösung der erstgenannten Aufgabe gelingt durch die im Kennzeichen
des Hauptanspruchs beschriebenen Merkmale. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen beschrieben, in welchen auch die zur Lösung der letztgenannten
Aufgabe bestimmten Merkmale dargelegt sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 die Seitenansicht und
Fig. 2 die Vorderansicht des Gerätegehäuses, Fig. 3 die Arretierungsvorrichtung
für den Messersatz, Fig. 4 den zum Schneiden von Gras bestimmten Messersatz, Fig.
5 den zum Schneiden von Hecken und Sträuchern bestimmten Messersatz und Fig. 6 den
zum Schneiden von Zweigen bestimmten Messersatz.
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In der Fig. 1 ist die teilweise im Schnitt gezeichnete Seitenansicht
einer elektromotorisch betriebenen Rasenkantenschere dargestellt. Der (nicht dargestellte)
Antriebsmotor befindet sich im Inneren des Gerätegehäuses 1, in dessen Handgriff
2 der Einschalter 3 eingebaut ist. Die Unterseite des Gerätegehäuses ist offen,
die dem Handgriff 2 gegenüberliegende Gehäusevorderwand 23 verkürzt. In den Kanten
der die offene Gehäuseunterseite umgebenden Gehäusewandungen 24 und 25 sowie der
Rückwand 29 befinden sich Nuten 6, die zum Gehäuseinnenraum hin geöffnet sind. In
diese Nuten 6 ist das feststehende Messer 5 eines Messersatzes 4 von der verkürzten
Gehäusevorderwand 23 her einschiebbar, bis seine Rückseite in die Nut der Gehäuserückwand
29 eingreift. Mittels des Arretierstiftes 10, dessen genaue Funktion weiter unten
beschrieben ist, wird das vollständig in die Gehäuseöffnung, die es dabei abdeckt,
eingeschobene Messer in Arbeitsstellung festgehalten.
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Durch diese Art der Führung und Halterung des feststehenden Messers
5 wird erreicht, daß der gesamte Messersatz 4 leicht vom Gehäuse 1 getrennt und
gegen einen mit andersartigen Schneiden versehenen Messersatz ausgewechselt werden
kann.
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Messersätze unterschiedlicher Art sind in den Fig. 4 bis 6 dargestellt.
Jeder Messersatz besteht aus einem feststehenden Messer 5, 7 bzw. 8, deren in das
Gehäuse 1 einschiebbare rückwärtigen Teile jeweils gleichartig ausgebildet sind.
In mindestens einer Seitenkante jedes feststehenden Messers befindet sich eine Ausnehmung
9, in welche der Arretierstift 10 eingreift. Die feststehenden Messer tragen jeweils
einen Drehzapfen 11, 12 bzw. 13, um welchen herum die beweglichen Messer 14, 15
bzw. 16 drehbar sind. Die rückwärtigen Enden der beweglichen Messer 14, 15 bzw.
16 sind vorzugsweise als offene Gabeln 17 ausgebildet, in welche der vom Elektromotor
angetriebene Exzenter 18 eingreift. Durch dessen Kreisbewegung entsteht eine drehoszillierende
Bewegung des beweglichen Messers um den Drehzapfen herum.
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Die einzelnen Messersätze sind mit unterschiedlich ausgebildeten Schneiden
versehen. Fig. 4 zeigt einen zum Schneiden von Gras bestimmten Messersatz 4, bei
welchem eine Vielzahl von Schneidezähnen 19 an beiden Messern vorgesehen ist. Die
Schnittbreite des Messersatzes ist dadurch größer als die Breite seines rückwärtigen,
der Halterung im Gerätegehäuse 1 dienenden Teiles. Aus Gründen der Sicherheit sind
die Schneiden des Messersatzes 4 an ihren freien Seiten mittels je eines Sicherheitskammes
20 abgedeckt, dessen einzelne Zinken in geringerem Abstand zueinander angeordnet
sind als die Schneidezähne 19 zueinander. Durch die Sicherheitskämme 20 wird verhindert,
daß Gegenstände, deren Dicke größer ist als die Zwischenräume zwischen den einzelnen
Zinken, von den Schneidezähnen 19 erfaßt werden können.
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Der Drehzapfen 11 ist beim Messersatz 4 innerhalb der rückwärtigen
Hälfte des beweglichen Messers 14, in der Nähe der Gabel 17, angeordnet. Durch diese
Wahl des Drehpunktes für das bewegliche Messer 14 wird erreicht, daß dessen Schneidwinkel
relativ groß ist, so daß eine hohe Schnittleistung bei weichem Schnittgut wie Gras
und dergleichen erzielt wird.
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In der Fig. 5 ist ein Messersatz dargestellt, der vorwiegend zum Beschneiden
von Hecken und Sträuchern dienen soll. Die Anzahl der Schneidezähne 21 ist geringer
als beim Messersatz 4.
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Der Drehzapfen 12 ist weiter vorn als beim Messersatz 4, nämlich innerhalb
des mittleren Drittels der Länge des beweglichen Messers 15 angeordnet. Dadurch
ist gegenüber dem Messersatz 4 der Hebelarm der Schneide des beweglichen Messers
15 verkürzt, d. h., der Schneidwinkel ist kleiner, die an den Schneiden wirksame
Kraft jedoch infolge des höheren Drehmomentes größer.
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In der Fig. 6 ist ein Messersatz dargestellt, der vorwiegend zum Schneiden
von Zweigen dienen soll. Das bewegliche Messer 16
besitzt nur einen
einzigen Schneidezahn 22, das feststehende Messer 8 nur eine V-förmige Öffnung 23.
Der Drehzapfen 13 befindet sich in der vorderen Hälfte der Länge des beweglichen
Messers 16. Dadurch wird der Hebelarm für den Schneidezahn 22 gegenüber dem Messersatz
4 noch weiter verkürzt und der Schneidwinkel noch weiter verkleinert. Diese Maßnahme
bewirkt aber ein noch weiter vergrößertes Drehmoment am Schneidezahn 22, so daß
dessen Schneidkraft zum Schneiden auch dickerer Zweige von Bäumen ausreichend ist.
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Aus den Fig. 2 und 3 ist weiterhin der Aufbau der Befestigungsanordnung
für die feststehenden Messer am Gerätegehäuse ersichtlich. Der zur Halterung der
Messersätze dienende, in die Ausnehmungen 9 eingreifende Arretierstift 10 befindet
sich an einem Schieber 26, welcher in Nuten in einer Ausnehmung der Gehäuseseitenwand
25 gleitet und welcher so weit verschiebbar ist, bis der Arretierstift 10 aus der
Ausnehmung 9 herausgezogen wird und das feststehende Messer 5 freigibt. An dem den
Arretierstift entgegengesetzten Ende des Schiebers 26 ist ein Ausschalter 27 angeordnet,
dessen Schaltstift 28 jeweils dann zwangsläufig vom Schieber 26 betätigt wird, wenn
der Arretierstift 10 nicht mehr mit dem Messer 5 im Eingriff steht, d. h., wenn
er die Ausnehmungen 9 freigegeben hat. Der Schaltstift 28 bewirkt, solange er betätigt
wird, eine Unterbrechung des Stromkreises für den Antriebsmotor. Während des Austausches
der Messersätze kann somit der Antriebsmotor nicht eingeschaltet werden.
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Die beschriebene Schneidvorrichtung kann für Batterie- oder Netzbetrieb
ausgelegt sein. Die Anzahl der im Rahmen der Erfindung für die Schneidvorrichtung
verwendbaren Messersätze ist nicht auf die dargestellten Beispiele beschränkt. Es
ist auch denkbar, andersartig ausgebildete und anderen Zwecken dienende Schneideinrichtungen
mit dem Gerät anzutreiben.
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Die beschriebene Schneidvorrichtung bringt den Vorteil mit sich, daß
die Verwendung eines einzigen Motorgerätes für eine Vielzahl von Anwendungsfällen
möglich gemacht ist. Für die unterschiedlichen Anwendungsfälle stehen besonders
ausgebildete Messersätze zur Verfügung, deren Schneidenhub und Schneidkraft dem
jeweiligen Verwendungszweck besonders angepaßt ist.
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Die Messersätze sind in vorteilhafter Weise auf extrem einfache Art
gegeneinander austauschbar.
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Das Gerät ist sehr einfach und übersichtlich aufgebaut, die Verriegelung
für die Messersätze ist mit einem Sicherheitsschalter gekoppelt, welcher das Einschalten
des Motors während des Wechsels oder bei nicht ordnungsgemäß eingesetztem Messersatz
sicher verhindert.
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Der Sicherheitskamm am Grasschneide-Messersatz verhütet sicher, daß
dickere Gegenstände als Grashalme vom Messer erfaßt werden.
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- Patentansprüche -