DE2458402C3 - Keramische Füllröhre an NiederdruckgieBmaschinen zum Gießen von homogenen Gußstücken - Google Patents
Keramische Füllröhre an NiederdruckgieBmaschinen zum Gießen von homogenen GußstückenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Ausbildung einer kcramisehen
Füllröhrc für die Herstellung von Niederdruckabgüssen mit einem durchgehenden oder nicht durchgehenden
Loch.
Die bisher bekannten keramischen Füllröhren der Niedcrdruckgießmaschincn dienen dazu, in die Niederdruckgießform
eine genügende Menge von Schmelze zu leiten, damit nach ihrer Erstarrung ein hochwertiges
Gußstück entsteht. Die Metallschmelze muß während des Gießzyklus den ganzen Hohlraum der Form derart
ausfüllen, daß die Mündung der Füllröhrc am Unterteil der Gießform angeschlossen ist und in den eigentlichen
Körper des Abgusses nicht mehr hineinreicht. Zur Erzielung eines homogenen Abgusses sind ein vollkommenes
Fließvermögen und eine einheitliche Dichte der Schmelze nötig. Es ist erfordcrlidi, die Schmelze zu
überhitzen und den Überdruck des Gasmediums auf den Druck der Schmelze zu erhöhen. Das bedeutet, daß
beim Abgießen die gleichmäßige Fülllung des Hohlraums der Form verlangt wird. Beim Vergießen der
Form fließt das Metall vom Eingußloch, wo es an die Wand der Form stößt, bis in die entfernteste Stelle der
Form Dadurch wird ein Gegendruck gegen den Druck ausgebildet der die Schmelze zwingt, in den Hohlraum
der Form einzuströmen. Unter gewöhnlichen Bedinsuneer»
des Niederdruckgießens tritt die Schmelze in die Form nicht gleichmäßig ein. Zuerst und mit größler
Heftigkeit strömt sie in die nächsten Bereiche der Fornfbei der Mündung der Füllröhre. In die entferntesten
Bereiche kommt sie erst am Ende. d. h. mit erniedrigter Energie und einer verminderten Temperatur,
die durch die Kühlwirkung der Form verursacht wurde.
Eine der wichtigsten Anforderungen an die Fullröhre
ist die maxiamle Beseitigung der Turbulenzströmung der Schmelze die aas Zerspritzen des Metalls und ein
Abreiben der Wände (Erosion) der Form bewirkt. Es wird deshalb verlangt, daß beim Füllen der Niederdruckform
mit Schmelze eine Laminarströmung entsteht bei der die höchste Strömungsgeschwindigkeit in
der Mitte des Stroms der Schmelze auftritt, von wo aus sie zum Rand hin unter Einwirkung der Viskosität sinkt.
Die Grenze zwischen beiden Strömungsarten wird durch das Reynolds-Verhältnis ausgedrücxt. Wenn man
nach diesem Verhältnis den optimalen Querschnitt der Einflubkanäle ausrechnet, ergeben sich praktisch nicht
realisierte Abmessungen für das Niederdruckgießen der Schmelze (der Durchmesser des Linströmungskanals
etwa 2 mm).
Außer den Querschnitten der Einstromungskanale hat die Änderung der Richtung des Flusses der Schmelze
auf die Turbulenz Einfluß. Zu dieser Richtungsänderung kommt es bestimmt, wenn die bisher bekannte
Herstellungsart der hohlen Abgüsse durch den Niederdruckguß angewendet wird. Für jede Ausbildung einer
Öffnung bzw. Bohrung oder eines Lochs im Abguß ist es nötig, in die Form einen Kern einzulegen, der die
imaginären Strömungsfasern des Metallflusscs teilt und die Gefahr der Turbulenzbildung erhöht.
Andere bekannte Füllröhren für steigendes Gießen durch Niederdruckgießen arbeiten bei Herstellung von
Abgüssen mit einem Loch nicht nur mit Metallkernen, sondern auch mit Sandkernen oder mit Kernen, die
mittels der Methode der heißen oder kalten Kernbuchse hergestellt wurden. Ein solches Verfahren bedeutet
bei Berührung der heißen Schmelze mit dem Material des Kerns eine bedeutende Entwicklung von Gasen, die
einen Widerstand bei dem ungeordneten Entweichen aus der Form leisten, erhöhte Anforderungen an das
Entlüftungssystem der Kokille stellen, durch ihr langsames Entweichen einen Widerstand gegen den Fluß des
Metalls bewirken und im Metall gegebenenlalls sogar eingeschlossen bleiben können, und das Ergebnis ist
eine inhomogene Struktur des Abgußmaterials.
Die bisher bekannten Füllröhren für den steigenden Niederdruckguß von homogenen Abgüssen ermöglichten
es bisher nicht, einige Aluminiuinlegierungen und
insbesondere Magnesiumlegicrungen einwandfrei abzugießen, da diese eine starke Schaumbildung zeigen.
Die entstandenen größeren oder kleineren Blasen setzen sich hauptsächlich an der Oberfläche von Abgüssen
ab und verursachen eine starke Ausschußproduktionsratc.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die angeführten
Mangel zu beseitigen, d.h. eine keramische Fullröhre der erläuterten Art so zu modifizieren, daß
die Herstellung von homogenen Abgüssen auch im Fall von Aluminium- und Magnesiumlegicrungen crmög-
licht wird.
Gegenstand der Erfindung, womit diese Aufgabe gelöst
wird, isl eine keramische Füllröhre an Niederdruckgießmasehinen
zum steigenden Gießen von homogenen Abgüssen in Kokillen, die selbsttragend aus
einem physikochcmisch homogenen Material auf Basis feuerbeständiger Oxide, vorzugsweise des Zirkonsilikais.
Korunds. Spinells, Mullits, Zirkonoxids oder de-en Kombinationen, durch Schmelzen oder Auftragen des
keramischen Materials mittels eines Plasmabrenners in Form dieser Röhre ausgebildet ist, mit dem Kennzeichen,
daß auf der eigentlichen Füllröhre in ihrer Fortsetzung ein austauschbarer Eingußkopf aus einem wärme-
und erosionsbeständigen keramischen Material angebracht ist, der wenigstens durch einen Teil des Hohlraums
der Form durchgeht und dessen Wände mit Regelkanälen für den Eintritt der Schmelze in die Kokille
versehen sind.
Es ist vorteilhaft, wenn diese Regelkanäle für den
Eintritt der Schmelze in die Kokille von einer rundlichen Form sind, deren Durchmesser 10 bis 600%. vorzugsweise
20 bis 80%, der Wanddicke des austauschbaren Eingußkopfcs beträgt.
Die Regelkanäle können mit Vorteil auch einen rechtwinkeligen oder schrägwinkeligen Querschnitt haben,
wobei das Verhältnis der Länge der Längsachse zur Länge der Querachse des Kanals von 0.1 bis 90%
des Innenumfangs des austauschbaren Eingußkopfes ausmacht. Die Regclungskanäle für den Eintritt der
Schmelze in die Kokille können auch einen ovalen Querschnitt haben, wobei dann das Verhältnis der Länge
der Hauptachse zur Länge der Nebenachse 0,1 bis 90 beträgt. Die Regclkanäle für den Eintritt der
Schmelze in die Kokille können mit Vorteil, z. B. mit Rücksicht auf die Form des Abgusses, in der Wand des
austauschbaren Eingußkopfes in Gruppen verteilt werden.
Ein Vorteil der keramischen Füllröhre gemäß der Erfindung besteht vor allem darin, daß es möglich ist, die
hohlen keramischen Abgüsse mit einem durchgehenden Loch derart herzustellen, daß die Füllröhre nicht
nur die Zuführung der optimalen Menge der Schmelze in die Form sichert, sondern auch die Funktion des
Kerns des Abgusses erfüllt.
Ein weiterer Vorteil beruht darin, daß die Füllung der Kokille mit der Schmelze nach Gesetzen verlaufen
kann, die den theoretischen Gleichungen von Reynolds und Bernoulli sehr nahe stehen. Das
ermöglicht ein System von geeignet gewählten Öffnungen, die mit einem treffend gewählten Durchmesser
und Querschnitt durch den Körper des Eingußkopfes durchgeführt sind.
Beim Gießen von hohlen Abgüssen nach der Erfindung besteht keine Gefahr der Bildung von Gasen aus
dem Material des F.ingußkopfes bei Berührung mit einer beliebigen Schmelze, und weiter besteht auch keine
Gefahr der Verunreinigung der Oberfläche von Abgüssen infolge des Schäumens einer Leichtmetallschmelze
beim Abgießeii. Das Entweichen von Dämpfen oder Gasen aus der verschmolzenen Legierung und
der Luft aus der Kokille ist steuerbar und läßt sich mittels der einfließenden Schmelze in der Richtung zu den
Trennungsebenen oder Entlüftungskanälen der Kokille richten. Das Ergebnis ist ein hochwertiger Abguß.
ίο Die Erfindung wird in einem Ausführungsbeispiel
einer keramischen Füllröhre an Nicderdruckgießmaschincn
zum Niederdruckgießen von Abgüssen mit einem durchgehenden Loch an Hand der einzigen Figur
der Zeichnung näher erläutert, in welcher ein Schnitt durch die Röhre, den Kopf und die Kokille dargestellt
ist.
Die keramische Füllröhre nach der Erfindung ist aus der eigentlichen Füllröhre 1 gebildet, auf der koaxial
ein austauschbarer Einlauf- oder Eingußkopf 2 angebracht ist. Der Körper der Füllröhre 1 reicht mit seinem
oberen Teil bis an den unteren Teil 3 der Kokille 3, 4. Der Eingußkopf 2, der in einer ringförmigen, quadratischen,
rechteckigen oder einer allgemein aerodynamischen Form ausgeführt werden kann, erstreckt sich
durch den unteren Teil 3 und den oberen Teil 4 der Kokille 3, 4. An den Körper des Füllkopfes wird der
Eingußkopf 2 durch einen Anpreßmechanismus 5 gedruckt. Die Schmelze fließt in den Hohlraum der Form
durch ein System von Regeikanälen 6, das zusammen mit dein Kopf 2 an jeder Stelle zwischen dem unteren
und oberen Hohlraum des Abgusses angebracht werden kann.
Die keramische Füllröhre gemäß der Erfindung ermöglich eine leichte Herstellung von Abgüssen mit
einem durchgehenden Loch oder mit einem bloß vorgegossenen Loch, was vor allem beim Niederdruckgießen
der Zylinder von Kraflwagenniotoren, von Zylinderköpfen,
Gefäßen, Rohren, geschäumten Teilen von Dekorationsplastiken, entlasteten Teilen vom Bauplattentyp
u. ä. zur Geltung kommt. Ein Vorteil ist auch die Tatsache, daß der Eingußkopf, der gleichzeitig die
Funktion des Kerns erfüllt, aus einem Abguß mit einem durchgehenden Loch mittels einer Presse gepreßt und
nach Abbeizen der Rest der erstarrten Schmelze wieder verwendet werden kann.
Die geteilte keramische Füllröhre kann auch aus einem keramisch-faserartigen Material hergestellt werden,
das mittels einer Technologie des Plasmaauftragens durch einen Brenner erzeugt wurde, wobei die
Faserkomponente des Materials aus einer Beimischung zum Grundtragmaterial oder aus einer Flüssigkeit gebildet
sein kann, die einer Regenerierung der Faserkomponente infolge der Bildung ihres Plasmazustands
fähig ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Keramische Füllröhre an Niederdruckgießmaschinen zum steigenden Gießen von homogenen
Abgüssen in Kokillen, die selbsttragend aus einem physikochemisch homogenen Material auf Basis
feuerbeständiger Oxide, vorzugsweise des Zirkonsilikats. Korunds, Spinells, Mullits, Zirkonoxids oder
deren Kombinationen, durch Schmelzen oder Auftragen des keramischen Materials mittels eines
Plasmabrenners in Form dieser Röhre ausgebildet ist. dadurch gekennzeichnet, daß auf der
eigentlichen Füllröhre (1) in ihrer Fortsetzung ein austauschbarer Eingußkopf (2) aus einem wärme-
und erosionsbeständigen keramischen Material angebracht ist, der wenigstens durch einen Teil des
Hohlraums der Form durchgeht und dessen Wände mit Regelkanälen (6) für den Eintritt der Schmelze
in die Kokille (3.4) versehen sind.
2. Keramische Füllröhrc nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die Regelkanäle (6) finden
Eintritt der Schmelze in die Kokille (3, 4) eine rundliche Form aufweisen, deren Durchmesser 10
bis b00%. vorzugsweise 20 bis 80%. der Wanddicke des austauschbaren Eingußkopfes (2) beträgt.
3. Keramische Füllröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelkanäle (6) für
den Eintritt der Schmelze in die Kokille (3. 4) einen rechtwinkeligen oder schrägwinkcligen Querschnitt
aufweisen, wobei das Verhältnis der Länge der Längsachse zur Länge der Querachse des Kanals (6)
von 0,1 bis 90% des Innenumfan^s des austauschbaren Eingußkopfes (2) ausmacht.
4. Keramische Füllröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rcgelküiäle (6) für
den Eintritt der Schmelze in die Kokille (3, 4) einen ovalen Querschnitt haben, wobei das Verhältnis der
Länge der Hauptachse zur Länge der Nebcnaehse des Kanals (6) 0,1 bis 90 beträgt.
5. Keramische Füllröhrc nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelkanälc
(6) für den Eintritt der Schmelze in die Kokille (3,4) in der Wand des austauschbaren EinguSkopfcs (2)
in Gruppen verteilt sind.
Applications Claiming Priority (2)
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CS864473A CS169190B1 (de) | 1973-12-13 | 1973-12-13 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2458402A1 DE2458402A1 (de) | 1975-06-19 |
DE2458402B2 DE2458402B2 (de) | 1976-01-15 |
DE2458402C3 true DE2458402C3 (de) | 1976-08-05 |
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