DE2456179A1 - Verbundstoff - Google Patents
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- C01P2006/00—Physical properties of inorganic compounds
- C01P2006/21—Attrition-index or crushing strength of granulates
Description
Die Erfindung betrifft einen Verbundstoff aus einem thermoplastischen
Polymer und Chrysotilasbest als Füllstoff.
Seit Jahren werden teilchenförmige und faserige Füllstoffe fürpolymeres
Material verwendet. Dies sind entweder inerte Füllstoffe, welche die Kosten verringern und die Steifheit erhöhen,
oder verstärkte Füllstoffe, die außer der Vergrößerung der Steifheit
andere physikalische Eigenschaften des polymeren Materials verbessern. Im allgemeinen dienen inerte Füllstoffe nicht zur
Erhöhung der der Festigkeit, z.B. der Zugfestigkeit und der Biegefestigkeit,
sondern verringern sie sogar. Das heißt, sie' verringern die Bruchfestigkeit, nämlich die zum Bruch des Materials
gemessene Energie. Bei diesem Versuch wird die Fläche unter der Kurve für den Zug und die Ausdehnung gemessen. Obwohl also inerte
Füllstoffe die Steifheit des Polymers vergrößern, wird dieses durch Verringerung der.Festigkeit weich und spröde. Demgegenüber
sind verstärkende Füllstoffe gekennzeichnet durch ihre. Fähigkeit, außer der Steifheit auch noch andere physikalische Eigenschaften
zu verbessern, insbesondere die Festigkeit, was zu sehr wünschenswerten Kombinationen von Eigenschaften führt, die
sonst häufig nicht in reinen oder nichtverstärkten Polymeren zu
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erreichen sind. Außer den Kosten sind es immer die Kombinationen von Eigenschaften, welche von Einfluß sind auf die wirtschaftliche
Brauchbarkeit eines Materials.
Chrysotilasbest wird in weitem Umfang verwendet als inerter
Füllstoff für manche Polymere, beispielsweise für Fußböden aus Vinylverbindungen, und in einigen Fällen wird Chrysotilasbest
auch als verstärkender Füllstoff gebraucht. Die Fähigkeit des Chrysotilasbests zum Verstärken, die zurückzuführen ist auf die
faserige Beschaffenheit dieses natürlich vorkommenden Serpentin-Minerals, und auf den hohen Modulus und die gute Zugfestigkeit
der natürlichen Bündel von Chrysotilfasern, kann in der Regel nicht in die Praxis umgesetzt v/erden in handelsüblichen
Gegenständen aus Kunststoffen. Besonders enttäuschend ist das Verhalten von Chrysotilasbest in thermoplastischen Polymeren,
Obwohl der Modulus von Chrysotilasbest mehr als doppelt so groß ist als der von Glasfasern, und obwohl die Zugfestigkeit von
Chrysotilasbest wenigstens vergleichbar ist der von Glasfasern, so haben doch thermoplastische Polymere, die Chrysotilasbest
enthalten, in der Regel deutlich schlechtere physikalische Eigenschaften als die gleichen Stoffe, die durch Glasfasern verstärkt
sind. Darüber hinaus führt der Zusatz von Chrysotilasbest zu thermisch und oxydativ labilen Polymeren, wie Polypropylen
und Polyvinylchlorid, zu einer Verringerung der thermischen Stabilität dieser Polymere während des Behandeins und beim Altern
in .der Wärme, so daß praktisch unbrauchbare Endprodukte entstehen.
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Diese Schwierigkeiten sind gut bekannt, und es wird im allgemeinen angenommen, daß einer der wichtigsten Gründe für die geringe
Verstärkung durch Chrysotilasbest darin besteht, daß dieser
schlecht benetzt wird und daß die Adhäsion zwischen den Fasern
und den meisten thermoplastischen Kunststoffen, insbesondere den Polyolefinen, schlecht ist« Es sind daher viele Versuche gemacht worden, um die Adhäsion und die Benetzung der Oberflächen zu verbessern* Diese Versuche sind aber nicht sehr erfolgreich gewesen, entweder wegen der wirtschaftlich so hohen Kosten für das Erreichen solcher Verbesserungen, oder weil nur einige der Schwierigkeiten gelöst wurden und die erhaltenen Verbundstoffe deshalb
nicht diejenige Kombination von Eigenschaften besaßen, die für
eine weitgehende wirtschaftliche Verwendung erforderlich sind.
schlecht benetzt wird und daß die Adhäsion zwischen den Fasern
und den meisten thermoplastischen Kunststoffen, insbesondere den Polyolefinen, schlecht ist« Es sind daher viele Versuche gemacht worden, um die Adhäsion und die Benetzung der Oberflächen zu verbessern* Diese Versuche sind aber nicht sehr erfolgreich gewesen, entweder wegen der wirtschaftlich so hohen Kosten für das Erreichen solcher Verbesserungen, oder weil nur einige der Schwierigkeiten gelöst wurden und die erhaltenen Verbundstoffe deshalb
nicht diejenige Kombination von Eigenschaften besaßen, die für
eine weitgehende wirtschaftliche Verwendung erforderlich sind.
Die Belgischen Patentschriften Nr. 758,438 und 786,2*15 beschreiben
eine Reihe von komplizierten und teuren Verfahrensschritten, bei
welchen die Oberfläche von Chrysotilasbest zunächst aus der Form
eines natürlichen Magnesiumhydroxyds (Brucite) in eine Oberfläche
der Art von Siliziumdioxyd übergeführt wird» Diese Oberfläche wird dann mit einem geeigneten Silan behandelt, z.B. mit einem
solchen, das zur Verbesserung der Adhäsion zwischen Polymeren
und Glasfasern verwendet wird. Ein weiteres Beispiel zur Lösung
einer solchen Aufgabe ist in den US-Patentschriften 3,519,593
und 3,519,592J beschrieben. Diese beschreiben Verfahren zum überziehen von Chrysotilasbest durch Polymerisation eines Monomers
direkt auf der Chrysotilfaser, wobei das Monomer vorher in einem
und 3,519,592J beschrieben. Diese beschreiben Verfahren zum überziehen von Chrysotilasbest durch Polymerisation eines Monomers
direkt auf der Chrysotilfaser, wobei das Monomer vorher in einem
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wäßrigen oder nichtwäßrigen Lösungsmittel dispergiert wird. Der
Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß ein billiges Naturprodukt, wie Chrysotilasbest, zur Verbesserung der Festigkeit
soweit verteuert wird, daß es nicht wettbewerbsfähig ist mit anderen verstärkenden Füllstoffen, wie Glasfasern.
Andererseits haben billigere Verfahren die Schwierigkeiten nur teilweise gelöst. Verschiedene Stoffe sind verwendet worden als
Zusätze zur Verbesserung der Adhäsion zwischen Chrysötila^best und.dem Polymer und/oder zur Verbesserung der thermischen Stabilität
bestimmter Polymersysteme. So beschreiben beispielsweise die canadische Patentschrift 762^79 und die US-Patentschrift
3,65^,202 die Behandlung von Chrysotilasbest mit den Salzen von
ungesättigten Fettsäuren oder mit alkenoischen Säuren« Geringe Verbesserungen der Festigkeit und der Steifheit, der Zugfestigkeit
und der Biegefestigkeit, in Verbundstoffen aus Polyäthylen werden zwar erreicht, da die oberflächenaktiven Mittel chemisch
reagieren sowohl mit dem Hydroxydion der Oberfläche des Chryso-
für tilasbests und mit dem Kunststoff* Typisch /zusätze dieser Art
ist aber die Tatsache, daß die geringen Verbesserungen der Festigkeit die erhöhten Verfahrenskosten nicht aufwiegen, und daß
weitere physikalische Verbesserungen, wie beispielsweise hinsichtlich
des Kriechens bei hohen Temperaturen, der Verzerrung beim Erhitzen oder der thermischen Stabilität nicht erreicht werden.
Solches Verhalten ge-ht auch aus der belgischen Patentschrift .7-27*539 hervor , nach welcher in Gemische aus Polyolefinen und
Chrysotilasbest Polyamide wie Nylon S/6 eingearbeitet werden.
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Einige Zunahmen der Bruchfestigkeit und keine Verbesserung des
Modulus werden gefunden in Gemischen aus Polypropylen und Chrysotilasbest
unter Zusatz von Polyamiden. Auch in der japanischen Patentschrift 71-7172-R wird eine Oberflächenbehandlung von
Chrysotilasbest mit in der Wärme härtbaren und katalytisch sich verfestigenden vernetzten Kunststoffen beschrieben, um die therT
mische Stabilität zu verbessern, unter Beibehaltung der mechanischen Eigenschaften nach dem Lagern in Wasser* Obwohl diese Zusatzstoffe
billig·sind und ihr Einarbeiten verhältnismäßig
leicht ist, werden doch wichtige physikalische Eigenschaften, die oben genannt sind^ nicht erreicht, oder sie sind sogar
schlechter als die von urimodifizierten Gemischen aus Chrysotilasbest
und dem Polymer.
Es ist anerkannt, daß die verringerte thermische 3; abilität von
Gemischen aus Polypropylen und Chrysotilasbest ihre Verwendung ernsthaft beschränkt, und dazu geführt hat, daß die meisten Polypropylene
mit Asbest als Füllstoff heutzutage Antophyllitasbest enthalten. Die Gegenwart diese amphibolischen Minerals
erhöht nicht die oxydative Instabilität von Polypropylen in denselben
Ausmaßen wie Chrysotilasbest* Änthophyllit ist im Ver- '
.gleich zu Chrysotilasbest ein schlechtes verstärkendes Material. Dementsprechend beschreiben die britische Patentschrift 1,287,166
und die belgische Patentschrift 722,183 besondere und schwierig
herzustellende antioxydative Zusammensetzungen,-um geringe
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Verbesserungen der thermischen Stabilität von.Verbundstoffen
aus Polypropylen und Chrysotilasbest zu erreichen. Diese Zusatzstoffe sind im Vergleich zu dem Kunststoff und dem verstärkenden
Füllstoff in der Regel ziemlich kostspielig. Ein Verfahren zur Herabsetzung der erforderlichen Mengen von Antioxydantien zur
Erreichung der gewünschten Stabilität ist deshalb sehr erwünscht, Das darf .aber nicht geschehen auf Kosten der anderen physikalischen
Eigenschaften, die erfordert werden, z.B. der Druckfestigkeit. Demgemäß ist eine Herabsetzung des Mengenanteils von Chrysotilasbest
ebenso wie eine Modifikation seiner Oberfläche mittels Zusatzstoffen, welche einige Eigenschaften verschlechtern
und/oder nur wenig verbessern, nicht genügend im Vergleich zur Verstärkung mit anderen Stoffen, welche den oxydativen Aufbau
des Kunststoffes nicht verschlechtern und gleichzeitig gute verstärkende
Eigenschaften haben, wie z.B. Glasfasern.
In der Veröffentlichung "Society of Plastics Industries Proceedings
28th Annual Technical Conference Section 11-C" vom Februar
1973, Seiten 1 bis 16, sind Zusatzstoffe für Chrysotilasbest beschrieben, die durch Einwirkung auf die Oberfläche die thermische
Stabilität und die mechanische Festigkeit von Verbundstoffen aus Polypropylen und Chrysotilasbest verbessern. Diese Verbundstoffe,
die typisch sind-,für den gegenwärtigen Stand der
Technik zum Behandeln der Oberfläche von Chrysotilasbest erfordern erhebliche Mengen von besonderen Antioxydantien.Zusätzlich,
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allein
wie weiter unten gezeigt wird, ergeben diese Zusatzstoffe/keine
Beständigkeit gegen die Wirkung von Wasser. Das steht in Gegensatz
zu der Wirkung von Silanen in mit Glasfasern verstärkten
Kunststoffen, bei denen die Behandlung mit dem Silan den Verbundstoffen
eine vergrößerte Beibehaltung der mechanischen Eigenschaften nach dem Lagern in Wasser verleiht.
Bei Versuchen mit verschiedenen oberflächenaktiven Zusatzstoffen
für Chrysotilasbest, z.B. mit verschiedenen- substituierten Aminen, wurde gefunden, daß viele wirtschaftlich günstige Zusatzstoffe,
durch welche das Benetzen und die Adhäsion zwischen dem Polymer und der Faser verbessert werden, gegen Wasser empfindlich
sind. Es wurde gefunden, .daß Zusatzstoffe dieser Art gelöst
oder abgesprengt wurden, so daß die physikalischen Eigenschaften solcher Verbundstoffe weitgehend verschlechtert wurden, wenn
sie sich in einer wäßrigen Umgebung befanden.
Um geeignete Modifikatoren für faserigen Chrysotilasbest auszusuchen, müssen verschiedene Umstände berücksichtigt "werden. Er-
stans müssen diese Stoffe billig sein. Da die Oberfläche von
ρ verstärkendem Chrysotilasbest groß ist, ,in der Regel etwa 50 m /g,
sind große Mengen dieser Zusatzstoffe erforderlich, um die Oberfläche
genügend zu überziehen* Diese Tatsache ist sehr viel
wichtiger, al's beispielsweise bei Verwendung von Silanen zum Be- ■
handeln von Glasfasern, da diese letzteren eine kleine Oberfläche
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haben. Zweitens müssen diese Zusatzstoffe den Verbundstoffen eine thermische Stabilität und verbesserte physikalische Eigenschaften
verleihen, einschließlich der Festigkeit im nassen Zustand, was auch Vergleichsversuche mit Verbundstoffen zeigen,
die als verstärkenden Füllstoff mit Silan behandelte Glasfasern enthalten. Um in einen erfolgreichen Wettbewerb mit diesen letzteren
zu treten, und um die geringeren Kosten von Serpentin-Fasern gegenüber Glas auszunutzen, müssen gleiche oder bessere
Eigenschaften in Verbindung mit entsprechenden Polymeren erreicht werden. Diese Bedingungen sind bis jetzt durch Verwendung
von oberflächenaktiven Zusatzstoffen zur Behandlung von Chry-r sotilasbest in thermoplastischen Polymeren nicht erreicht worden,
außer durch die vorliegende Erfindung.
Die Aufgaben der Erfindung sind die folgenden: Eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von Gemischen
aus thermoplastischen Polymeren und Chrysotilasbest, die Verbesserung der thermischen und/oder oxydativen Stabilität solcher
Gemische, die Erhaltung der Eigenschaften solcher Gemische nach dem Behandeln mit Wasser, insbesondere bei erhöhten Temperaturen,
die Erreichung dieser Aufgaben mit geringen Kosten, so daß die
Vorteile der Billigkeit von Chrysotilasbest weitgehend ausgenutzt werden können.
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Zur Lösung dieser Aufgaben werden als kuppelnde Mittel für die
Oberfläche von Chrysotilasbest bestimmte phenolische Verbindungen verwendet. Die weiter unten im einzelnen beschriebenen Verbindungen haben die dnzigartige Kombination der Fähigkeit als
Benetzungsmittel und zum Verbessern der Adhäsion des Chrysotilasbestes in thermoplastischen Polymeren, sind billig und können im Handel in einer Form erhalten werden, die geeignet ist zum
Einarbeiten in Chrysotilasbest hoher Reinheit. Die Verwendung
dieser Mittel in Gemischen aus thermoplastischem Kunststoff und Chrysotilasbest erhöht" besonders stark die Stabilität in einer
wäßrigen Umgebung, insbesondere bei erhöhten Temperaturen, verringert das Schrumpfen von Formkörpern, verringert den Koeffizienten der thermischen Ausdehnung, erhöht die Temperatur für das Verzerren, verringert das Kriechen "bei erhöhten Temperaturen, erhöht die thermische Stabilität von oxydativ unstabilen Polyolefinen, und erhöht die Zugfestigkeit, die Biegefestigkeit und die Steifheit» Diese außergewöhnliche und bisher nicht erreichte Kombination von Eigenschaften dieser phenolischen Verbindungen in Verbundstoffen, die Chrysotilasbest enthalten, ist wesentlich für
die Erfindung.
Oberfläche von Chrysotilasbest bestimmte phenolische Verbindungen verwendet. Die weiter unten im einzelnen beschriebenen Verbindungen haben die dnzigartige Kombination der Fähigkeit als
Benetzungsmittel und zum Verbessern der Adhäsion des Chrysotilasbestes in thermoplastischen Polymeren, sind billig und können im Handel in einer Form erhalten werden, die geeignet ist zum
Einarbeiten in Chrysotilasbest hoher Reinheit. Die Verwendung
dieser Mittel in Gemischen aus thermoplastischem Kunststoff und Chrysotilasbest erhöht" besonders stark die Stabilität in einer
wäßrigen Umgebung, insbesondere bei erhöhten Temperaturen, verringert das Schrumpfen von Formkörpern, verringert den Koeffizienten der thermischen Ausdehnung, erhöht die Temperatur für das Verzerren, verringert das Kriechen "bei erhöhten Temperaturen, erhöht die thermische Stabilität von oxydativ unstabilen Polyolefinen, und erhöht die Zugfestigkeit, die Biegefestigkeit und die Steifheit» Diese außergewöhnliche und bisher nicht erreichte Kombination von Eigenschaften dieser phenolischen Verbindungen in Verbundstoffen, die Chrysotilasbest enthalten, ist wesentlich für
die Erfindung.
Die Erfindung betrifft einen Verbundstoff aus einem thermoplastischen
Polymer und Chrysotilasbest als Füllstoff. Dieser Verbundstoff ist dadurch gekennzeichnet, daß die.Fasern des Chrysotilasbestes
an ihrer Oberfläche eine phenolische Verbindung aufweisen,
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Diese phenolische Verbindung an der Oberfläche· des zwischen dem
Füllstoff und dem thermoplastischen Polymer soll in solchen Mengen vorhanden sein, daß die Zugfestigkeit von Pormkörpern
aus diesem Verbundstoff erhöht wird. Die· phenolische Verbindung
an der Oberfläche des Chrysotilasbests ist entstanden durch Erhitzen in situ von
a) einem Phenol mit wenigstens einer Hydroxymethylgruppe in Ortho-Stellung; und/oder
b) einem von einem Phenol abgeleiteten Resol mit einem oleophilen Substituenten in Para-Stellung; und/oder
c) einem Novolac mit Methylenbrücken zwischen den Phenolkernen wenigstens vorzugsweise in Ortho-Stellung zu den phenolischen
Hydroxylgruppen; und/oder
d) einem von einem Phenol mit einem oleophileh Substituenten
in Para-Stellung abgeleiteten Novolac zusammen mit einem
reaktiven Stoff, der bei erhöhter Temperatur ein lineares Wachstum des Novolacs bewirkt; und/oder
e) einem Phenol, der wenigstens in einer Ortho-Stellung zu der phenolischen Hydroxylgruppe nicht substituiert ist, oder der
in wenigstens einer Ortho-Stellung zu der phenolischen Hydroxylgruppe durch eine reaktive Gruppe substituiert ist,
und in Para-Stellung durch eine oelophile Gruppe substituiert ist, zusammen mit einem reaktiven Stoff,,der bei erhöhter
Temperatur ein lineares Wachstum des Novolacs bewirkt.
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Drei allgemeine Verfahren sind geeignet» um die phenolische Verbindung
auf der Oberfläche des Chrysotilasbests entstehen zu lassen» Das zeigt, daß· diese Mittel im Vergleich zu dem Stand
der Technik sehr vielfältig verwendbar sind. Zu diesen Verfahren gehören verschiedene Vorbehandlungen des Chrysotilasbestes,
-wie das Mischen in trockenem Zustand oder die Adsorption aus einer wäßrigen Lösung oder einem organischen Lösungsmittel und
Modifikationen des Polymers, wie das trockene Mischen der Mittel mit dem Kunststoff, oder eine Vorbehandlung des Polymers durch .
Niederschlagen der Mittel aus einer Lösung auf dem Kunststoff und Verdampfen des Lösungsmittels. Wirksam ist auch der Zusatz
der phenolischen Zusatzstoffe in den verflüssigten Kunststoff während des Zusammenbringens mit dem Chrysotilasbest. Die beiden
letzteren Verfahren ergebe.n Eigenschaften des Verbundstoffes, die
denen nach dem ersten Verfahren entsprechen, und zeigen auch noch
eine andere Eigenschaft dieser Zusatzstoffe, nämlich daß sie schnell diffundieren und mit der Berührungsfläche zwischen dem
Kunststoff und dem Chrysotilasbest reagieren und das besser tun als ähnliche Verbindungen, wie beispielsweise gehinderte phenolische
Antioxydantien.
Vorzugsweise werden phenolische Verbindungen entsprechend der ■
nachstehenden Formel verwendet:
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~ 12 -
-- χ
OH
R,
wobei η einen mittleren Wert zwischen Null und etwa 10 hat* Wenn
η Null ist, so muß die phenolische Verbindung linear wachsen können, entweder von selbst oder durch Umsetzung mit einer anderen
Verbindung. Wenn hierbei η Null ist, so ist R. ein Wasserstoffatom,
ein Hydroxymethylrest, ein Aminomethylrest (-CHpNHX ein N-Methylaminomethylrest, ein Carbonyloxyalkylrest,
ein Carbonyloxyarylrest oder ein Alkylrest, R2 hat die gleiche
und
Bedeutung wie R1 und R,/ist ein oleophiler Rest, d.h. ein organischer
substituierter Rest mit einer gewissen Affinität für das erfindungsgemäß verwendete Polymer, wie beispielsweise ein
Alkylrest, ein Arylrest, ein Alkarylrest, ein Aralkylrest, ein Alkenylrest, ein Cycloalkylrest, ein Cycloalkenylrest, wobei je-.der
dieser Reste substituiert sein kann durch ein Halogen, wie Chlori Brom, oder Jod, durch einen Trifluormethylrest, einen
Carbonyloxyalkylrest, einen Carbonyloxyarylrest, einen Hydroxyarylalkylrest,
einen Hydroxyarylthiorest oder einen Hydroxyarylsulfone st . Die erwähnte Fähigkeit zum linearen Wachstum
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setzt voraus, daß wenigstens einer der Reste R. oder R2 ein
Hydroxymethylrest ist, oder daß wenigstens einer der Reste R. oder R„ ein Wasserstoffatom, ein Aminomethylrest, ein
N-Methylaminomethylrest, ein Qarbonyloxyalkylrest oder ein
Carbonyloxyarylrest ist, wobei ein zusätzlicher reaktiver Stoff zugegen ist, z.B. Hexamethylentetramin, ein Resol
mit einem oleofinen Substituenten on p-Stellung, eine Verbindung
nach der Formel I, wobei η Null ist und beide Reste R.
und Rp Hydroxymethylreste sind, ein Aldehyd oder eine aldehydische
Verbindung, die mit dem Phenol kondensieren kann, wie Formaldehyd,
Paraform, Acetaldehyd, Acrolein, Cr-ctonaldehyd, Furfurol,
Trioxan, ein Keton, wie Aceton, Harnstoff, Thioharnstoff, Methylolharnstoff, Dimethyiolharnstoff oder Wasserstoffsulfid.
Wenn η 1 oder größer ist, so haben R. und Rp jeder die oben angegebene
Bedeutung, ohne allerdings darauf beschränkt zu sein, R, ist ein Wasserstoff atom oder wie oben gekannzeichnet, Rj, ist
ein Wasserstoffatom oder hat dieselbe Bedeutung wie R, und X ist ein als Brücke dienender Rest, wie ein Methylenrest, ein
Metylenoxymethylenrest, ein Methylenaminomethylenrest, d.h. wenn die überbrückende Gruppe während der Umsetzung des phenolischen
Materials mit Hexamethylentetramin entsteht, ein Me->
thyleneureylenmethy lenre st, d.h. wenn die überbrückende Gruppe durch Umsetzung von Harnstoff mit einem HydroxymethyLphenol
entsteht, ein Methylenthioureylenmethylenrest, d.h. wenn die
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überbrückende Gruppe durch" Umsetzung von Thioharnstoff mit einem
Hydroxymethylphenol· entsteht, ein Methylenthiomethyienrest,
d.h. wenn die überbrückende Gruppe durch Umsetzung von Wasserstoffsulfid
mit einem Hydroxymethylphenol entsteht, oder ein Methylensulfonylmethylenrest, das Oxydationsprodukt der entsprechenden
Thioverbindung, vorausgesetzt, daß, wenn η 1 oder mehr ist, die phenolische Verbindung derart verwendet wird,
daß ein erhebliches Vernetzen vermieden wird. Wenn η Null ist,
so sind die Reste R. und Rp vorzugsweise Hydroxymethylreste
oder Wasserstoffatome, vorausgesetzt, daß nur einer der Reste
R1 und R2 Wasserstoff ist, und vorzugsweise ist der Rest R.,
ein Alkyirest, ein Arylrest, ein Alkarylrest oder ein Aralkylrest*
Wenn η 1 oder mehr ist,- sind die Reste R. und R„ vorzugsweise
Hydroxymethylreste und Wasserstoff, die Reste R-. und Rj,
sind vorzugsweise Alkylreste, Arylreste, Aralkylreste, Alkarylreste oder Hydroxyaralkylreste, und der Rest X ist vorzugsweise
ein Methylenrest, ein Methylenoxymethylenrest und ein Methylenaminomethylenrest.
Zu den bevorzugten kuppelnden Mitteln gehören die folgenden:
a) p-substituierte Phenole mit wenigstens o-Hydroxymethyl-Gruppe;
b) p-substituierte Resole;
c) Novolake, wie bis(2-Hydroxyphenyl)metane und 2,2-bis
'(2-Hydroxyphenyl)Propane mit oleophilen Substituenten in
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p-Stellung zu den phenolischen Hydroxylresten, oder p- substituierte
Novolake, entweder für sich oder zusammen mit einem Mittel für das.Wachstum, wie Hexamethylentetramin, Aldehyde
oder aldehydische Verbindungen, oder p-substituierte Resole, oder p-substituierte--2,6-Dihydroxymethy !phenole.
Es können auch Novolake verwendet werden, die keine p-Substituenten haben, vorausgesetzt, daß die Methylenbrücken
zwischen den phenollschen Kernen, vorzugsweise in o-SiELlun-gen,
zu den phenolischen Hydroxylgruppen gebunden sind. Die . Art und die Herstellung solcher Novolake ist bekannt. Sie
werden beispielsweise hergestellt durch Umsetzung von Phenol und Formaldehyd in Gegenwart von Zinkacetat oder Bleiacetat.
Da solche Novolacfce mit Stoffen, wie Hexamethylentetramin,
vernetzen können, sollen sie erfindungsgemäß in Abwesenheit -solcher vernetzenden .Mittel verwendet werden.
Beispiele erfindung'sgemäßer phenolischer Verbindungen, entweder für sich oder in Kombination mit den anderen, sind die folgenden:
2,6-Dihydroxymethyl-i}-Jb-butyhphenol;
2,6-Dihydroxymethyl-4~phenylphenol; 2-Hydroxymethyl-il-de cy lphenol j
2-Aminomethyl-it-dodecylphenol;
2-(N-Methylaminomethyl)-iJ-pentylphenol;
2-(Äthoxycarbonyl)-i|--t-butylphenol;
2-(Phenoxycarbonyl)-4-isopropylphenol;
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2~Hydroxymethyl-4-vinylphenol; 2J6-Dihydroxymethyl-4~dodecenylphenolj
2,6-Dihydroxymethyl-il-octadecylphenol;
2-Hydroxymethyl-4-cyclohexylphenol; 2-Hydroxymethyl~4-tolylphenol;
2,6-Dihydroxymethyl~il-chlormethylphenol;
2,6-Dihydroxymethyl~4-bromphenol j
2-Hydroxymethyl-A-chlorphenol;
Bis -(2-hydroxy-5-rne thy lphenyl) -methan; 2,2-Bis(2-hydroxy-5-methylphenyl)propan;
Novölak aus Pormaldenyd und 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan;
Novolake und Resole aus p-substituierten Phenolen und Aldehyden, beispielsweise Novolake und Resole aus p-t-Buthylphenol, p-Cresol,
p-Isopropylphenol, p-Dodecylphenol, p-Phenyl-phenol,
p-Chrorphenolj und dergleichen unter Verwendung von Formaldehyd,
Acetaldehyd, Purforol und dergleichen; Umsetzungsprodukte der gleichen p-substituierten Phenole mit
Hexamethylentetramin oder mit 2,6-Dihydroxymethyl-ii-alkylphenolenj
Umsetzungeprodukte der gleichen p-substituierten Phenole mit Methylolharnstoff und dergleichen*
In den nachstehenden Beispielen werden weitere erflndungegemäße
zu verwendende phenolische Verbindungen erwähnt.
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Die phenolischen Verbindungen gemäß der Formel I sind solche, die entweder dem Polymer oder dem Asbest ader dem Gemisch dieser
beiden Stoffe zugegeben werden» Beim Behandeln des Gemisches aus dem Polymer und dem Asbest kann die phenolische Verbindung
gemäß Formel I linear wachsen, wie es bekannt ist, und zwar
infolge der erhöhten Temperatur während des Mischens» Die phenolischen
kuppelnden Verbindungen in dem Endprodukt gemäß der Erfindung können also durch Hitze ge§£hsene Verbindungen sein,
die von Ausgangsstoffen gemäß der Formel I abgeleitet sind. Diese Tatsache ist Fachleuten bekannt, da sie wissen, daß solche
phenolischen Verbindungen in der Wärme wachsen* Entsprechend der Fassung der Ansprüche kann die endgültige,phenolische Verbindung
die- gleiche sein wie der Ausgangsstoff, wenn dieser .
während des Verfahrens nicht linear wächstt oder die endgültige
phenolische Verbindung kann ein lineares Wachstumsprodukt der als Ausgangsstoff verwendeten phenolischen Verbindung sein.
Die kuppelnden Stoffe können in Gemische aus Chrysotilasbest
und. dem Polymer in verschiedenen Arten eingearbeitet v/erden. Man kann beispielweise den Asbest mit der kuppelnden Verbindung
aus einer wäßrigen oder organischen Lösung oder Suspension Überziehen,
bevor der Asbest und das Polymer gemischt werden; der Asbest, das Polymer und die kuppelnde Verbindung können in einem
Verfahrensgang miteinander gemischt werden; oder die kuppelnde Verbindung kann mit dem Polymer gemischt werden, bevor der Asbest
zugegeben wird,
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Besonders bevorzugte Verfahren zur Zugabe des kuppelnden Mittels
sind die folgenden:
Man mischt und mahlt eine wäßrige Lösung oder Suspension des kuppelnden Mittels, wie 2,6-Dihydroxymethyl-4-t-butylphenol
mit einem Gemisch von Chrysotilasbest und Wasser, das etwa 50 Gew.-% des Chrysotilasbestes enthält, formt zu Pellets und
trocknet das Gemisch an Luft bei erhöhter Temperatur. Dieses Verfahren ist besonders dann vorteilhaft, wenn Monomere und
niedermolekulare Zusätze verwendet werden, die sich in einem wäßrigen Medium leicht lösen, dispergieren oder suspendieren
lassen;
Man gibt die kuppelnden Mittel hinzu während der Chrysotilasbest
und das Polymer in der. Wärme gemischt werden. Dieses Verfahren ist insbesondere dann bevorzugt, wenn die phenolischen
Verbindungen höhermolekulare Oligomere oder Polymere sind.
Die phenolischen kuppelnden. Verbindungen werden in solchen Mengen
zugesetzt, daß die Eigenschaften der Gemische aus dem Chrysotilasbest und dem Polymer verbessert werden. Geringe Mengen,
beispielsweise 1%t bezogen auf das Gewicht des Asbestes, verbessern
einige Eigenschaften, wie die Zugfestigkeit. Um maximale Vorteile hinsichtlich der Stabilisation, wie der Verbesserung
der Festigkeit, zu erreichen, sollten die Asbestfasern wenigstens mit einer monomolekularen Schicht der phenolischen
Verbindung überzogen sein« Versuche haben gezeigt, daß etwa 8%, ,gezogen auf das Gewicht des Asbestes, der phenolischen kuppeln-
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den Verbindung genügen, um eine monomolekiüare Schicht der phenolischen
Verbindung auf praktisch allen Pasern des Asbestes zu erreichen» Wünschenswert ist es, einen kleinen Überschuß
über diese Menge zu verwenden, um einen praktisch vollständigen Überzug auf den Asbestfasern zu erreichen, Entsprechend werden
etwa 8 bis 10$, bezogen auf das Gewicht des Asbestes, verwendet.
Größere Mengen bringen keinen Vorteil mit sich» und größere Überschüsse können zu einem unerwünschten Weichmachen des
thermoplastischen Polymers führen.
Aus dem oben gesagten, geht hervor, daß die erfindungsgemäßen
Verbindungen unterschieden sind von der allgemeinen Klasse der Phenolharze, der durch Phenole modifizierten Alkydharze, der
Epoxyharze, der Polyesterharze und anderer in der Wärme härtender
Harze, die chemisch ähnlich sind. Bei in der Wärme härtenden Harzen sind zwei miteinander verbundene und wichtige Eigenschaften
der Monomeren oder Vorpolymeren ihre Fähigkeit, in drei Dimensionen zu polymerisieren, d.h. zu vernetzen, und infolgedessen
bei hohem .Molekulargewicht spröde und unlösliche Harze zu ergeben. Diese strukturelle Fähigkeit zum Vernetzen
unter Bildung von in der Wärme oder mittels Katalysatoren erhärtenden Harzen gibt diesen ihre einzigartigen physikalischen
und chemischen Eigenschaften. Demgegenüber besteht ein bedeutsamer struktureller Unterschied der phenolischen kuppelnden
Mittel gemäß der Erfindung darin, daß sie lediglich zwei Freiheits-
-gr-ade haben und daher unter den erfindungsgemäßen Bedingungen
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nicht vernetzen. Ein thermisches Wachsen durch überbrückende
Gruppen in o-Stellung zu der phenolischen Hydroxylgruppe ergibt
also praktisch linear gewachsene Oligomere und Polymere. Ein Vernetzen durch Wachstum in der p-Stellung wird verhindert entweder
durch einen nichtreaktiven Substituenten in p-Stellung, oder dadurch, daß Novolake mit unsubstituierten p-Stellungen
verwendet werden in Abwesenheit von Stoffen, wie Hexamethylentetramin, welche ein Vernetzen verursachen können. Die monomeren
Phenole und die linear wenig gewachsenen phenolischen Polymere haben daher einen größeren Diffusionskoeffizienten und eine
größere Löslichkeit gegenüber den stark vernetzten, in der Wärme aushärtenden Harzen oder Vorpolymeren. Im Gegensatz zu vernetzenden
Stoffen ist daher der Anwendungsbereich der erfindungsgemäßen Stoffe weit größer. '■*
Der Unterschied zwischen den erfindungsgemäßen Verbindungen und den gehinderten phenolischen Antioxydantien, die beispielsweise
in dem Merkblatt der Geigy Chemical Corporation "Irganox IO76"
und in der US-Patentschrift Nr. 3,3^5,^06 und der britischen Patentschrift
Nr. 758,973 beschriebenen ist ebenfalls wichtig. Der Ausdruck "gehinderte Phenole" betrifft üblicherweise Phenole
mit im Sinne von Lewis nichtreaktiven und vorzugsweise sterisch gehinderten Gruppen, die benachbart, d.h. in o-Stellung, zu den
phenolischen'Hydroxylgruppen stehen. So sind beispielsweise
2,6-Ditertiär-butyl-4-methylphenol und Bis(2-methy1-4-hydroxy-„5.-:fc-butyl-phenyl)methan
übliche gehinderte phenolische Antioxy-
509823/0941
dantien, die mit Erfolg als Zusatz zu Polyolefinen verwendet
werden. Tertiäre Butylreste sind besonders wirksam in dieser Beziehung und treten einzeln oder beide in, der o-Stellung bei
den meisten phenolischen Antioxydantien auf. Gemäß der Erfindung
sind indessen sterisch gehinderte und chemisch nichtreaktive Reste in o-Stellung zu der phenolischen Hydroxylgruppe
schädlich und solche Verbindungen sind nicht geeignet, erfindungsgemäß verwendet zu werden. Ferner ist es klar, daß die antioxydativen
Eigenschaften von kuppelnden Verbindungen in Verbundstoffen, die Chrysotilasbest enthalten, zurückgeführt werden
können auf ihre Affinität zu und auf ihre übe'rzugsfähigteLt für ·
kationische Oberflächen, wie bei Brucite. Die kuppelnden Mittel in Gemischen aus Kunststoff und Chrysotilasbest wirken daher
nicht in erster Linie als Fallen für freie Radikale der Kunststoffe, wie es die gehinderten Phenole tun. Angaben hier-
sich
über finden/In'Advancement for the Plastics Industry" Bd. 3 Nr. 2 vom Okt. 1970 und in dem Bericht des Stanford Ra'search Institute Nr. 85 "Antioxidants" vom Mai 1973»
über finden/In'Advancement for the Plastics Industry" Bd. 3 Nr. 2 vom Okt. 1970 und in dem Bericht des Stanford Ra'search Institute Nr. 85 "Antioxidants" vom Mai 1973»
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine neue Klasse von phenolischen kuppelnden Mitteln zum Modifizieren der Oberfläche
und ihrer Bindungen zwischen Chrysotilasbest und dem· thermoplastischen Kunststoff; Hierdurch wird eine/bisher nicht
erreichte Kombination von physiMLisehen und thermischen Eigenschaften
erzielt. Zu diesen Verbesserungen gehören eine hohe ■Temperatur der Verzerrung, eine Steifheit und eine Zugfestig-
509823/0941
keit und Biegefestigkeit, eine hohe Temperatur des Kriechens,
ein Widerstand gegen thermischen oxydativen Abbau, einen verringerten thermischen Koeffizienten der Ausdehnung, der zu einer
dimensionalen Stabilität, d.h. zu einem geringen Schrumpfen in der Form führt und eine Beibehaltung dieser physikalischen Eigenschaften
nach längerem Eintauchen in Wasser, insbesondere bei erhöhten Temperaturen. Diese erfindungsgemäßen Verbesserungen
sind billig und die kuppelnden Mittel können leicht eingearbeitet werden in Gemische aus thermoplastischem Kunststoff und
Chrysotilasbest. Die Beispiele unten zeigen das.
Erfindungsgemäß kann ein beliebiges thermoplastisches Polymer
verwendet werden, dessen Eigenschaften verbessert werden können
durch den Zusatz von Asbest als Füllstoff, oder dessen Kosten verringert werden können durch Zusatz des Chrysotilasbestes
als verhältnismäßig billigem Füllstoff, ohne die Eigenschaften
hierbei zu verschlechtern. Zu diesen thermoplastischen Polymeren gehören Polyolefine hoher und niedriger Dichte, wie Polyäthylen,
Polypropylen. Copolymerisate von Äthylen und Propylen, Polybuten-1, Polystyrol; Copolymere von Äthylen mit einem oder
mehreren copolymer!sierbaren Monomeren, wie Äthylacrylat,
Vinylacetat, Vinylchlorid .und Acrylsäure; Polyvinylchlorid und Copolymere von Vinylchlorid .mit einem oder mehreren copolymer!-
sierbaren Monomeren, wie Vinylacetat, Vinylidenchlorid, Maieinsäureanhydrid
und Acrylnitril; thermoplastische polymere Urethane;
509823/0941
Acryl-Polymere, wie homopolymere und Copolymere von Methylmethacrylat,
Äthylacrylat und Acrylnitril; Polyamide, wie Nylon-6 und Nylon6/6j thermoplastische Polyester; Polysulfone; thermoplastische
Polyhydroxyäther und Polycarbonate. Zu den bevorzugten thermoplastischen Polymeren gehören Polyolefine, insbesondere
solche von hoher Dichte, wie Polyäthylen, Polypropylen und Polystyrol, Polyamide und Polymere von Vinylchlorid,
Das Mengenverhältnis von thermoplastischem Polymer und Chryso- tilasbest
ist nicht kritisch und kann innerhalb eines weiten Bereiches schwanken. Man kann beispielsweise etwa Io bis etwa
50 Gew.-% Asbest, vorzugsweise etwa 20 bis etwa 1IO Gew.-% Asbest
verwenden, bezogen auf das Gewicht der ganzen Mischung. Bei Mengenverhältnissen oberhalb des angegebenen Bereiches werden
die Gemische aus dem Kunststoff und dem Asbest zu steif, und bei Mengenverhältnissen uunterhalb dieses Bereiches kann der
Asbest seine guten Eigenschaften nicht ganz entwickeln.
Beispiel 1 . ' "
Dieses Beispiel erläutert die Verfahren zur Modifikation der Oberfläche
von Chrysotilasbest, der zur Verbesserung der Zugfestigkeit und der Verzerrung in der Wärme in einem Verbundstoff aus '
Chrysotilasbest und Polyäthylen verwendet wird. Dieses und die folgenden Beispiele erläutern auch den Bereich der substituierten
phenolischen Verbindungen, welche zur Modifikation der Oberfläche
von Chrysotilasbest brauchbar sind, und die zahlreichen
50982370-941
Verbesserungen der Eigenschaften der damit hergestellten Verbundstoffe,
Die Tabelle I zeigt, daß eine wirksame Modifikation der Oberfläche
zwischen dem Kunststoff und dem Asbest, was zu verbesserten mechanischen Eigenschaften führt, erreicht werden kann
durch verschiedene Vorbehandlungen des Asbeste's oder der fertigen Mischung. Drei solche Verfahren zum Modifizieren der
Oberfläche des Chrysotilasbestes, d.h. der Berührungsfläche zwischen dem Kunststoff und dem Asbest, sind die folgenden:
(a) Chrysotilasbest wird von Hand gemischt mit einer Lösung des Zusatzstoffes in einer solchen Menge, daß die gesamte
Flüssigkeit an der Oberfläche des Asbestes gleichmäßig adsorbiert wird. Geeignet hierzu sind beliebige organische
Lösungsmittel, in welchen der Zusatzstoff vollständig löslich ist* Vorzugsweise hat' das Lösungsmittel bei Raumtemperatur
einen hohen Dampfdruck und einen niedrigen Siedepunkt unter 1000C. Das Lösungsmittel wird im Vakuum bei der geringsten
Temperatur entfernt,.die erforderlich ist, um das gesamte
Lösungsmittel während etwa 12 Stunden bis auf Spuren verdampfen zu lassen. Weiter unten wird dieses Verfahren als
"PTO-Verfahren" bezeichnet, wobei PT die Vorbehandlung und 0 das organische Lösungsmittel bedeuten.
509823/0941
So wurden beispielsweise Gemische-mit 80 Gew.-% Kunststoff
hergestellt aus PTO-Chrysotilasbest, die in 10 g von
2,ö-Dimethylol-JJ-t-buthylphenol in 100 ml gelöst wurden.
Diese Lösung wurde von Hand mit 90 g Asbest gemischt. Der
Asbest war vorher in einem Vakuumofen bei 500C und einem
Druck von 1 mm Hg während 12 Std. getrocknet. Der Asbest
war mechnisch aufgeschlagen in einem Waring-Mischer und wurde
mit JJOO g des Kunststoffes gemischt. Dieser bestand aus
Polyäthylen hoher Dichte (HDl'E), das auf einem Zweiwalzen-Stuhl
bei 150°C - 100C erweicht worden war.
(b) Eine wäßrige Aufschlämmung von Chrysotilasbest mit einem Gehalt
von etwa 50 Gew.% Peststoffen wurde mechanisch gemischt
mit dem Zusatzstoff und/oder mit einer wäßrigen Suspension dieses Zusatzstoffes. Das Gemisch wurde dann zu Pellets geformt
und in einem Ofen mit umlaufender Luft getrocknet. Der so modifizierte Asbest kann direkt gemischt werden mit dem
Kunststoff, oder er kann vorher zur Freisetzung der Fasern
aufgeschlagen werden, bevor er dem Kunststoff zugesetzt wird. Dieses Verfahren wird nachstehend als PTW-Verfahren
bezeichnet, wobei PT die gleiche Bedeutung wie oben hat und W Wasser bedeutet.
Beispielsweise werden 1J t5k kg eines Filterkuchens aus Asbest
mit 50 Gew.-% Wasser gemischt und gemahlen mit 227 g von
5G9823/0941
kristallinem 2,6-Dimethylol-4-t~butylphenol oder 252 g
von 2,6t-Dimethylol~4-t-butylphenol in Form eines viskosen
Sirups mit etwa 10 Gew»-# Waaser. Der modifizierte Chrysotilasbest
wurde dann zu Pellets geformt und bei 105°C in einem Ofen mit umlaufender Luft während 2h Std. getrocknet.
Anschließend wurde mit dem Kunststoff gemischt, wie es bei (a) beschrieben ist»
(c) Die oberflächenwirksamen Zusatzstoffe für die Modifikation der Oberfläche von Chrysotilasbest in Gemischen mit Kunststoff
können verwendet werden durch inniges Mischen des Asbestes und des Zusatzstoffes oder einer Suspension oder
Lösung des Zusatzstoffes. Diese Stoffe können auch einzeln in den erweichten Kunststoff eingearbeitet werden, wobei der
Kunststoff die Pasern des Chrysotilasbestes und den Zusatzstoff
einkapselt. Dieses Verfahren wird nachstehend als "I.B«-Verfahren" bezeichnet, was ein gemeinsames Mischen
bedeutet.
So können beispielsweise 400 g HDPE auf einem Zweiwalzen-Stuhl
bei 150°C erweicht werden. Hierzu werden 10 g von 2,6-DImethylol-4-t-butylphenol als kristalliner Stoff oder
wäßriger Sirup und 90 g Chrysotilasbest zugegeben.
509823/0941
21': 5 C1-7 9
Die so hergestellten Gemische wurden verwendet zur Herstellung von Formkörpern. Muster wurden nach dem Einspritzverfahren
hergestellt und auf ihre Zugfestigkeit und ihren Modulus
nach ASTM-D-638-61lT und auf die Verzerrungstemperatur
(HDT) bei einem Druck von 18,5 kp/cm2 nach ASTM-D-648-56»
geprüft.
Die Ergebnisse dieser mechanischen Prüfung sind in der Tabelle I enthalten. Die Gemische enthielten 2 Gew.-%
des Zusatzstoffes und 78 Gew.-% HDPE |;A", wobei dieses ·
Polyäthylen hoher Dichte gekennzeichnet ist durch einen Schmelzindex von 8 nach ASTM-D-1238 und einer Dichte von
0,962 g/ml nach ASTM-D-I505. Der Rest dieser Gemische besteht aus sehr reinem Chrysotilasbest mit Paserlängen von
etwa 5/U, der aus Coalinga in Californien stammt.
ORIGINAL INSPECTED
509823/0941
T A | BELLE I | (78/2.0). | HDT (0C) bei""-j 18,5 kp/cnr |
I | |
.1. ■ | ■ ■ ' HDPE | "A'VChrysotilasbest | Modulus der Zugfestigkeit CxIO""3 kp/cm2) |
- · 44 | ro |
Muster \ Nr. |
Zusatzstoff Modifizier- 2% Verfahren |
Zugfestigkeit (kp/cm2 ) |
9,2 | : 38 r | OO |
1 | kein kein ^ ' | 215 | 9,4 | . 57 | |
2 | t-Butyl-phenol-resol IB^ ' | 205 | 18,6 : | 79 | |
3 | kein . . kein | 290 | 30,8 | 76 | |
4 | t-Butyl-phenol-resol IB | 410 | .29,0 ; | , ' 78 | |
5 | t-Butyl-phenol-resol PTO . f | 420 | 28,7 | ." 93 | |
. 6 | DMBP . IB | * 390 | 36,4 , | ■; 81 ' | |
7 | DMBP PTO ' · | 1000 | 28,5 * | ||
8 | DMBP · PTW . | 385 . | |||
(1) = DMBP = 2,6-Dimethylo.l-4-t-butylphenol
t-Butylphenol-Resol hat ein mittleres Molekulargewicht von etwa. 700" und ist hergestellt
durch katalytische Umsetzung von t-Butylphenol und Formaldehyd, enthält endständige
Methylolreste und Methylenäther-Bindungen zwischen den aromatischen Kernen»
(2) = kein. Chrysotilasbest in diesen Mustern
' ■ cn
Ein Vergleich zwischen den Mustern 4 bis 8 mit dem Vergleichsmuster,
3, zeigt, daß die erfindungsgemäßen Mittel eine gute Adhäsion des Chrysotilasbestes mit dem Polyäthylen hoher Dichte
bewirken, und dass die Zugfestigkeit und 'die Verzerrungstemperafcuren
dieser Verbundstoffe unabhängig von der Art der Einarbeitung verbessert sind. Man sieht ferner, daß diese Zusatzstoffe
an den Zwischenflächen wirksam sind und nicht als Modifikatoren für den Kunststoff« Das zeigen die Beispiele 1 und 2, aus welchen man
sieht, daß die Zusatzstoffe die mechanischen Eigenschaften des Kunststoffes an sich nicht verbessern, sondern nur in Gegenwart
von Chrysotilasbest» . .
Beispiel 2 . ■
Die Tabellen II bis IV zeigen die Eigenschaften yon Mustern·, die
nach dem Beispiel 1 hergestellt waren, und erläutern die strukturellen Eigenschaften der erfindungsgemäßen kuppelnden Mittel.
Es wurde gefunden, daß die Zugfestigkeit und die Verzerrungstemperatur
zusammen mit anderen, in den weiteren Beispielen besprochenen Eigenschaften, gleichzeitig in Verbundkörpern aus thermoplastischen
Kunststoffen und modifiziertem Chrysotilasbest sich verbessern,
wenn die phenolische kuppelnde Verbindung ein Monomer
(n = 0) ist, wobei es ' .
a) einen organophilen Rest in p-Stellung zu der phenolischen Hydroxylgruppe
enthält, und wobei
509823/0941
b) reaktive Reste oder Substituenten in o-Stellung zu der phenolischen Hydroxylgruppe vorhanden sind, und die Verbindung
als solche zu Oligomeren mit höherem Molekulargewicht wachsen
kann, oder " '
c) wenn das phenolische kuppelnde Mittel ein Oligomer oder ein Polymer mit mittleren Molekulargewicht (n ^1 i) ist, vorzugsweise
abgeleitet von einem in p-Stellung organophil substituierten
Phenol. ■ .
Mit dem Ausdruck "mittleres Molekulargewicht" sind mittlere Molekulargewichte
von etwa 500 bis etwa 800 verstanden.
509823/0941
II
HDPE "A" /. Chrysotilasbest (78/20) '
Muster Modifizierender Zusatzstoff
Nr' ■ 2% ■
Nr' ■ 2% ■
Zugfestigkeit
(kp/cm2) '
(kp/cm2) '
Modulus: der | HDT (■■, |
Zugfestigkeit .'; | (°C) bei' |
■ ■ ■ CxlO'^kp/cnT) ..-■.;■..- | • ·; Ιδ,5 kg/cm |
19,0 | 58 |
• ■ 24,0. "; | 71 |
..'■■ si9y- | 57 |
23,5- | 58 |
. . 17,7 , | ■ 5n |
29,9 | ; 65 |
32,7, | ■'■■ 85 |
'·■ 25»2., | .: 77 |
24,0'· | . 71 |
3:6,4: | ■'■ 93 |
1 4-t-Butylphenol·(PTO) 305
2 2-Hydroxymethylphenol (PTO) 355
3 , . 1,3,5-Trimethylolphenol (PTO) · 320
4 2-Hydroxy-5-methylbenzoesäure (IB) 34O
5 2-Hydroxymethyl-benzoat (IB) 275
6 2-Hydroxy-4-t-butylphenol (IB) 405
7 2-Hydroxymethyl-4-t~butylphenol
(PTO) 455
8 2,6-Dimethyiol-4-lsopropylphenol
(PTO) 380
9 2,6-Dimethylol-4-methy!phenol
(PTO) 585
2,6-Dimethylol-4-t-butylphenol
. (PTO) " 490.
Die Muster 1 bis 6 der Tabelle II zeigen, daß monomere Zusatzstoffe
welche entweder für sich organophile Reste, d.h. Methylreste oder t-Butylreste in p-Stellung enthalten oder reaktive Substituenten
in o-Stellung zu der phenolischen Hydroxylgruppe, d.h. HydroxymethjLreste,
an sich nicht genügen, um die Eigenschaften der Verbundstoffe zu verbessern. Aber in Kombination miteinander, wie es
die Beispiele 7 bis Io zeigen, verursachen diese Mittel eine einzigartige
Steigerung der Zugfestigkeit und eine Verbesserung der Verzerrung in der Wärme, Hierzu wird, insbesondere auf die Muster
1, 2, 7 und 10 verwiesen.
Die obigen Anforderungen für monomere Zusatzstoffe, die keine reaktiven Substituenten in o-Stellung enthalten, werden in der
Tabelle III Zusatzstoffen höheren Molekulargewichtes gegenübergestellt.
Hierbei wird das Muster 1, das einen nichtsubstituierten phenolischen Novolack enthält, verglichen mit p-t-Butyl-substituiertem
Novolack und mit einem p-(1I-Hydroxyphenyl) -substituierten
Novolack.
Dieses und die nachstehenden Beispiele zeigen, daß eine oleophile Substitution in p-Stellung zwar wichtig ist bei Zusatzstoffen mit
niedrigem Molekulargewicht (n = O), daß dieses Erfordernis aber weniger wichtig ist für Zusatzstoffe aus höher molekularen Novolaken
(n £ ±)t wenn kein reaktives Material, das ein Vernetzen
des Novolaks bewirken könnte, zugegen ist.
509823/0941
Muster Nr*
Zusatzstoff
Ci)
(IB)
HDPE "A" / Chrysotileasbest (7,8/20),
Zugfestigkeit (kp/cm2)
Modulus der
Zugfestigkeit
Zugfestigkeit
(kp/cm2)
HDT ,
(0C) bei ' 18,5 kp/enT
1 2
Pheno-novoläk
p-t-Bμtylphenol-novolak
(co-kondensiert mit
370
25900
12JS Phenol) | 415 | 29400 | |
3 | p-t-Buthylphenol-novolak | 450 | 31700 |
4 | Bis-A-novolak ^. ' | 405 | 29400 |
■68
74 85 73
(1) Die Novolake waren hergestellt aus Phenol und Formaldehyd mit einer Säure aus Katalysator.
Es waren Harze mittleren Molekulargewichtes ohne endständige Methylolreste, mit Methylen-·
' bindungen zwischen den aromatischen Kernen.
(2) Bis-A '=■ 2,2T:bis(4-hydroxyphenyl)propan s
Bemerkung: Die mittleren Molekulargewichte der Novolake der Muster 2-4 lagen bei etwa 500 bis 800.
Die Tabelle IV zeigt im Vergleich mit den Mustern der Tabelle III,
daß die Gegenwart von reaktiven Substituenten in o-Stellung bei
Mitteln mittleren Molekulargewichts zwar annehmbar ist, daß diese ßubstituenten aber die Wirksamkeit.nicht.wesentlich beeinflussen,
wie das Beispiel es zeigt. Mit anderen Worten heißt das, daß Novolackemittleren Molekulargewichts in Abwesenheit
weiterer, das Wachstum fördernder Mittel sich etwa ebenso gut verhalten wie Resole mittleren Molekulargewichts, welche linear
wachsen können. Das steht im Gegensatz zu den Befunden mit Monomeren (η = 0), wie die Tabelle II es zeigt. Hierdurch wird, wie
es auch die Tabelle III zeigt, der Zusammenhang zwischen der Struktur und dem Molekulargewicht einerseits und der Wirksamkeit
dieser Mittel andererseits erläutert. .
509823/0941
■ν | T | HDPE | Zusatzstoff ' ' (PTO) 2 %■ |
A B E L L E | IV .:: | . Modulus der \ Zugfestigkeit (kp/cm2) ■'■ |
HDT (0C) ■" .18,5 |
bei- ρ kp / cm |
|
" Γ" | p-t-Butylphenol-.Resol p-Nonylphenol-Resol 50# p-t-Bütylphenol-Resol · 50$ p-Phenylphenol-Resol |
"A" / Chrysotile-asbest^"(18/20^ | 29100 29700 : · 31200 |
76 .
.75 ; 78 : |
|||||
Muster' Nr. |
(1) Resole nach Tabelle I, Beispiel 1 | Zugfestigkeit (kp/cm2).: |
■ | ||||||
cn ο CD Θ6 |
1 2 3 φ |
420 400 ' 420 |
|||||||
ω. © |
Das mittlere Molekulargewicht der Resole der Muster 2 und 3 liegt bei etwa 700»·
Zur weiteren Prüfung der Abhängigkeit der zusätzlichen Oberflächenwirkung
von einer Substitution in o-Stellung und von, dem Molekulargewicht wurde die Adsorption aus der Lösung untersucht,
1 g Chrysotilasbest mit einer Faserlänge, von etwa 5/U und einer
spezifischen Oberfläche von etwa 60 m /g wurde in 50 ml,einer
0,1 /Sigen Lösung von n-Heptan aufgeschlämmt, Die Lösungen und
die Ergebnisse der Adsorption sind in der Tabelle V wiedergegeben.
Dort sind enthalten die Mengen des aus der Lösung adsorbierten Gelösten nach 72 Stunden, bestimmt durch die Messung der optischen
Absorption.
509823/0941
Muster Nr..··
Gelöstes Menge des Gelösten, die adsorbiert war von 1 g
Chrysotilasbest aus 50 ml einer 0,1/Sigen· Lösung
(R = t-Butyl).
CH2OH
(R = t-Butyl)
p-t-Butylphenol-Resol
p-t-Butylphenol-Novolak
wie in den Tabellen I und III .beschrieben 45
75
8.5 - | 90 | % | ro |
85 | % | cn | |
179 | |||
Die Konzentration des in der Lösung verbliebenen gelösten Stoffes nach Entfernung des Adsorptionsmittels wurde unter Verwendung
des Gesetzes von Beer bestimmt. Es wurde die Absorptionsfähigkeit des Filtrates im Vergleich mit einer standardisierten
Testlösung für jeden gelösten Stoff gemessen. Die Wellenlängen der Doppelbanden beim Messen unter Verwendung eines
Cary 14 U.V.-Spektrophotometers waren:
p-t-Butylphenol 2,790 S
2-Hydroxymethyl-4-t-butylphenol 2,830 8
p-t-Butylphenol-Resol 2,750 S
p-t-Butylphenol-Novolak · 2,800 S
Die Ergebnisse der Tabelle V zeigen deutlich, daß ein Methylolrest
in o-Stellung, der representativ ist für eine große Klasse
von nukleophilen Resten und sich umsetzen kann mit der Oberfläche des Chrysotilasbestes, wie weiter unten gezeigt wird,
auch die Adsorption von p-Alkylphenolen auf Chrysotilasbest begünstigt*
Diese Wirkung tritt insbesondere in dem Falle ein, daß η =0 ist, und daß der monomere Zusatzstoff Reste R. unä R.
enthält, die nicht die gleichen sind, und wobei der Rest Rp ein
Wasserstoffatom ist. Dieses Beispiel zeigt ferner, daß abgesehen von statistischen Tatsachen und von der Löslichkeit allgemein
solche Verbindungen verwendet, werden können, bei welchen η >
1 ist und wobei die Rest R- und R2 gleich sein können und Wasserstoffatome
sind. Wenn die Zusatzstoffe komplizierter zusammengesetzt sind, d»h. wenn η i 0 ist, können auch andere Wirkungen
509823/0941
" '- 39 - " " 245617S
zusätzlich zu. den beschriebenen eine bedeutende Rolle spielen.
Solche Umsetzungen sind in der Zeichnung angedeutet* Sie zeigen verschiedene mögliche Umsetzungen zwischen dem Zusatzstoff
und dem, Chrysotilasbest. Man sieht? daß keine der gezeigten Strukturen
ein bevorzugtes Verhalten bei" der Prüfung.auf Adsorption
zeigt. , .. . - '
Ohne irgendeiner,Theorie zu folgen, kann zur Zeit angenommen werden,
daß die Zeichnung -in allgemeiner Form wenigstens teilweise die Umsetzung wiedergibt, die bei der Berührung"des Zusatzstof-"
fes der Oberfläche des Chrysotilasbestes stattfindet* Eskann erwartet werden, daß solche Umsetzungen auch bei Verbindungen mit
nukleophilen Brückenresten (X)· stattfinden, wie es das Beispiel 3 zeigt. :*
Es wird angenommen, daß die Vorteile der- Erfindung teilweise
zurückzuführen sind auf die Gegenwart von reakti\ren nukleophilen
Resten (R1 und R2) in o-Stellung zu der phenolischen Hydroxylgrupper
Diese. Reste können außer der phenolischeri Hydroxylgruppe eine Bindung eingehen'mit der Brucitischen Oberflächenschicht
von Chrysotilasbest. Die dadurch erzielte Bindung kann eine coordinative
(dative), eine covalente und eine elektrostatische nach van der Waals sein, oder eine Kombination von allen solchen
Bindungen. Nichtreaktive Reste und nichtreaktive sterisch hin-
SO9823/0441.
dernde Reste in o-Stellung 2u der phenolischen Hydroxylgruppe
wie der Methylrest und der t-Butylrest verringern die Wirksamkeit
der Zusatzstoffe zu ihrer Größe. Diese letztere Tatsache geht auch aus der Tabelle VI hervor, wobei die Muster nach den Beispielen
der Tabellen I bis IV hergestellt waren»
509823/0941
VI
Muster Zusatzstoff (IB) Nr. 2 % Zugfestigkeit Modulus der
(kp/cm2) Zugfestigkeit
(kp/cm2) Zugfestigkeit
(kp/cm2)
HDT
(0C) bei .■ 18,5 kp/cm- )
cn ο to co
Ν» co
1 2
' 2,6-Dlmetylol-4 -t-butylphenol
Bis-(2-hydröxy-3,5-dimethylphenyl)-
methan
Bis-(2-hydroxy-3-t-butyl-5-methylphenyl)-methan
kein
400 | 28700 |
385 | 26200 |
355 | 24000 |
290 | 25^00 |
78
72
72
63
57
57
cn
CJ)
CD
Es wurde gefunden, daß die Zusammensetzung und die Stellung der überbrückenden Reste (X) wichtig sind für das Verhalten als oberflächenwirksame
Stoffe, wie es die Tabelle VII zeigt. In dimeren Verbindungen, welche die Adhäsion zwischen dem Polyäthylen hoher
Dichte und dem Chrysotilasbest fördern, haben überbrückende Methylenreste in o-=-Stellung zur Folge, daß die Eigenschaften der
Verbundstoffe weit besser sind, als wenn die überbrückenden Methylenreste
in p-Stellung stehen. Das ist besonders deutlich bei der Verwendung von p-alkylsubstituierten phenolischen Kernen
nach den Mustern 3 und *J, durch welche wegen der Anwesenheit der
oleophilen Methylgruppe in p-Stellung die Umsetzung zwischen dem Polymer und der Faser gefördert wird» Bei diesen letzteren Mustern
ist eine maximale Wirkung zu beobachten.'Nach dem Modell der Figur können Verbindungen mit Brückenresten in o-Stellung ihre
phenolischen Hydroxylreste auf der Oberfläche der Faser von Chrysotilasbest
so ausrichten, daß eine maximale Anzahl von spannungsfreien Bindungen entsteht, wie es das Beispiel 2 zeigt. Die
genaue Art der Umsetzung zwischen den phenolischen Hydroxylresten und der Brucit-Oberfläche kann zur Zeit noch nicht genau
erklärt werden» Es scheint aber sicher zu sein, daß die erhöhte Säurewirkung des phenolischen Hydroxylrestes in Phenolen mit
Methylensubstituenten in o-Stellung ein wichtiger Umstand ist.
509823/0 941
> | TAB | ' Zusatzstoff (IB) | ELLE . VII | ■ ■ ' | 385 | •-'Bis-(4-hydroxy-3,5-dimethylphenyl) | 345 : | (78/20) ■■■ | HDT - | |
* .~"ϊ | HDPE "A", ./ | 2 % | Chrysotiiasbest | methan | Modulus der | ■ (:PC) bei ' . | ||||
Muster ^ ' | Zugfestigkeit | Zugfestigkeit ■Ο |
; 10,5 kp/cm | |||||||
Nr. | Bis-(2-hydroxyphenyl)-methan ' | . (kp/cm2).. | (kp/cmi) · | 60 | ||||||
Bi s-(4-hydroxyphenyl)-methan | .23300 V | 61 | ||||||||
1 | Bis-(2-hydroxy-3,5-dimethyl- | ,/■ 355- ;: | 20000, | |||||||
2 | pheny1)-methan | '310, | 72 | |||||||
cn ο |
3 | ■ | ■26200 ; | |||||||
OO | , 61 | |||||||||
to | 4 | 226.00 | ||||||||
ω | ||||||||||
ρ | ||||||||||
to | ||||||||||
(1) „ .. | ||||||||||
Hergestellt aus Ausgangsstoffen nach Verfahren gemäß Beispiel 1.
-trcd
In Abwesenheit einer erhöhten Säurewirkung des Hydroxylrestes
ist es klar, wie die Beispiele der Tabelle IV es mit Mustern zeigen, welche Resole mit methylenischen Ätherresten als Brücken
beschreiben und die Figur es zeigt, daß nukleophile Reste in Abständen von wenigstens 2 Atomen von dem Kohlenstoffatom in
o-Stellung in phenolischen Verbindungen vorteilhaft sind, Das zeigt auch deutlich die Tabelle VIII. Dort ist zusätzlich gezeigt,
die Wirksamkeit von Sauerstoffatomen in alkoholischen und Ätherresten, ferner die Wirksamkeit von Aminostickstoffatomen.
SO9823/0941
VIII
Muster-. Zusatzstoff (IB) Nr., 2 %
Zugfestigkeit (kp/cm2)
Modulus der Zugfestigkeit (kp/cm2)
HDT
(0C) bei 18,5 kp/cm )
OO NJ Ού
1 2 3 4
Hexamethylen-tetramin (hexa) p-t^Butylphenol
p-t-Butylphenol/hexa (5/1)
p-t-Butylphenol-resol
(ο)
2,6-Dimethylol-A-t-butylphenol
315 305 385 410
400
21000 19000 28000 3Ο8ΟΟ 287ΟΟ
(1) Mittleres Molekulargewicht etwa 500 - 80.0. Der Kunststoff enthält mehr als 90$
eines Alkylamins gemäß der Formel e0
-CH2 -N- CH2.
wobei die Bindungen durch NMR-Analyse festgestellt war.
(2) Resol nach Tabelle 1. ·
56 58 79 79 78
ΓΟ
■ cn
CO
Dieses Beispiel zeigt die Verbesserungen der mechanischen Eigenschaften
von Verbundstoffen mit Polyäthylen hoher Dichte unter Verwendung verschiedener Gemische von Zusatzstoffen. Das Beispiel
zeigt ferner die Wirkung verschiedener Konzentrationen von p~ Alkylsubstitutionen auf diese Werte.
Der bei den Mustern bei der Tabelle IX verwendete Chrysotilasbest
ist eine stark aufgeschlagene Form des gleichen Chrysotilasbestes, der in allen vorhergehenden Beispielen verwendet wurde,
und stammt ebenfalls aus Coalinga.
Mischungen von Zusatzstoffen wurden innig gemischt in einem Mörser
mit einem Stempel, wo sie mit den anderen Bestandteilen gemäß Beispiel 1 vermengt wurden.
Die Spektren der nuklearen magnetischen Resonanz von ähnlichen Gemischen, die unter ähnlichen Bedingungen erhitzt waren wie
während des Zusammenbringens, zeigen, daß für alle verschiedenen Konzentrationen diejenigen Zusatzstoffe höherren Molekulargewichtes
in Form von Oligomeren vorteilhaft sind, die etwa 4,5/1 überbrückende Reste von Dimethylenäthern je endständige Methylolgruppe
enthalten. In jedem Falle waren weniger als 2 % der überbrückenden
Reste Methylenreste. Bei diesem Beispiel wurde 2-Hydroxymethylphenol verwendet, entweder für sich oder in Kombination
mit 2,6-Dihydroxymethyl-t-butylphenol. Bei dem Zusammen-
509823/0941
bringen des Polyäthylens hoher Dichte mit dem Chrysotilasbest
bei 150 - lo°C in Abwesenheit eines Katalysators findet die
Kondensation des einen Methylolrestes mit dem anderen unter Bildung
eines überbrückenden Restes aus einem Methylenäther viel schneller statt als die Umsetzung des Methylols mit Wasserstoff
in o- oder p-Stellungen.
Der Nachweis hierfür besteht auch darin, daß weniger als 2 %
der überbrückenden Reste Methylenreste waren« Wenn auch das
2-Hydroxymethy!phenol eine unsubstituierte p-Stellung hat s so
fand trotzdem nach den Beispielen der Tabelle IX kein erhebliches Vernetzen statt.
5 0 9823/0941
HDPE "A'VZusatzstoff/Chrysotllasbest
(8Q/2/18, Gew.-S.)
Muster Nr. |
Mengenverhältnis / (MoI-JS) |
1 | O /1-DMBP |
2 | 1-MP /1-DMBP |
3 | 1-MBP/1-DMBP |
4 | 2-MP /1-DMBP |
5 | 2-MBP/ItDMBP |
6 | 1-MP / O |
7 | 1-MBP/ O |
(D
Zugfestigkeit (kp/cm2) Modulus der Zugfestigkeit
'3 kp/cm2)
HDT | • | ) bei |
(0C | 5 kp/cm | |
18, | 93 | |
86 | ||
97 . | ||
93 | ||
97 . | ||
76 | ||
91 | ||
ο
ce
co
490 420 460 440 465 385 430
(1) DMBP = 2,6-Dimethylol-4-t-butylphenol
MP = 2-Hydroxymethylphenol
MBP = 2-Hydroxymethyl-4-t-butylphenol
MP = 2-Hydroxymethylphenol
MBP = 2-Hydroxymethyl-4-t-butylphenol
37,7 31,9 36,4 34,5
35,8 28,2 33,5
ro cn
CD
-_9 -, ; ■ 2456178
Die Tabelle IX zeigt ebenso wie die vorhergehenden Beispiele, daß die Gegenwart von oleophilen Resten in p-Stellung und von
nukleophilen Resten in o-Stellung in den phenolischen Verbindungen beiträgt zur Verbeseerung der Zugfestigkeit und des HDT?-
in Gemischen aus Polyäthylen hoher Dichte und Chrysotilasbest,
Die Tabelle zeigt ferner, daß Mischungen von Phenolen mit oleophilen
Resten in p-Stellung und mit nukleophilen Resten in o-Stellung ohne Substituenten in p-Stellung wirksame erfindungsgemäße
Mittel sind.
Beispiel 5
' ■
Dieses Beispiel zeigt, daß erfindungsgemäß an der Oberfläche
modifizierter Chrysotilasbest auch Verbundstoffe mit Polypropylen
(PP) stabilisiert gegen eine beschleunigte oxydative Zersetzung mit üblichen Mengen von primären gehinderten Antioxydantieru
Die Vorteile in der Erfindung gehen aus der Tabelle X hervor.
509823/0941
TABELLE . X
'Muster PP/Zusatzstoffe^Chrysotllasbest DSC bei23O°c'2^ Altern im Ofen
Nr. (Gew,-#) (Min.) . . .JrnOn (2)
* De ι lpu υ
(Std.)
4,6 1200
18,4 - '
'•3,8 70
20.2 140 12,7 144 45,6 · 240
70.3 480 93,4. . 750
«D ..''■■■
*- (1) IR = Pentaerythrityltetra-(4-hydroxy-3,5-di-t-butylphenyl-propionat
-* £~ein handelsübliches Antioxydant mit dem Handelsnamen "Irganox 1010"J
DMBP = ■2,6-Dimethylol-4-t-butylphenol ^ · ■ '■■'..-■..,'....
(2) Die Bedeutung dieser beiden Versuche zur Bewertung der Muster wird weiter unten .
erläutert. ·
- ■ .· ■' cn
■.' co
—Α.
■ ■ ■'■ ■ '■ CD
% | -JOD | / | 0/0 | / | 0 | 18 | 18 | |
2 | 98 | / | 2-DMBP | 2-DMBP / | 18 / 18 |
|||
3 | 80 | / | 0/18 | / | 18 | 2-DMBP / 2-DMBP |
||
4 | 80 | / | 2-DMBP | IR | / | |||
5 | «%>80 | / | 0,8 - | IR | + | |||
ta | 6 . | ** 80 | / | 0,4 - | IR IR |
+ + |
||
1823 ^ | 7 8 |
^80 | / / |
0,8 - 1,18 - |
||||
O | ||||||||
''■ ' : ■■ ■·■■■■ - 51 - ;
Die Muster nach der Tabelle X wurden hergestellt aus Polypropylen der Shell Chemical Co. mit einem Schmelzfluß von 5 dg/Min, und
einer Dichte von'O,916 nach ASTM-D792-64. Die Muster wurden auf
einem Zweiwalzenstuhl bei l80°C zusammengestellt« Wach dem Mischen
des Antioxidants und des an der 0 terflache modifizierten
die Mischung
Shrysotilasbestes wurde-/gekörnt und in einer Form mit einem
Shrysotilasbestes wurde-/gekörnt und in einer Form mit einem
Stempel zu Formkörpern von etwa 3 x 13 x 152 mm geformt.
Die Prüfung auf thermische Beständigkeit wurde nach zwei verschiedenen
Verfahren .durchgeführt. Bei dem ersten, dem-sogenannten
DSC-Verfahren, wurde ein Differential-Abtast-Calorimeter, Perkin-Elmer Modell IB, verwendet. In ihm wurde ein 0,25 mm
dicker Film des Verbundstoffes in einer Atmosphäre von Stickstoff
erhitzt» Die Zeit von dem Zutritt von Luft in die Kammer mit dem Muster bis zum Eintritt der exothermen Oxydation wurde gemessen.
Dieses Zeitintervall wird als oxydative Induktionszeit bezeichnet. Der Versuch. unter Altern in einem Ofen wurde bei konstanter
Temperatur in einem Ofen mit umlaufender Luft durchgeführt« Die Zeit bis zum thermischen Abbau des Musters wird gemessen, und
zwar durch Beobachtung der plötzlichen Abnahme der Biegungsfestigkeit»
Aus der obigen- Tabelle geht hervor, daß die oberflächenaktive
Verbindung DMBP gewisse antioxydative Eigenschaften bei erhöhten Temperaturen in Polypropylen bewirkt, und zwar an sich und auch
509823/0941
bei Verwendung als ein oberflächenaktives Mittel zur Modifikation der Oberfläche des Chrysotilasbestes. Insbesondere wirkt DMBP
bei der Vorbehandlung von Chrysotilasbest synergistisch mit
einem als Antioxydant wirkenden primären gehinderten Phenol, der für sich bei geringen Konzentrationen praktisch unwirksam
ist in Gemischen aus Chrysotilasbest und Polypropylen. Es wurde
ferner gefunden, daß dieser Synergismus stattfindet, wenn das Antioxydant und das oberflächenaktive Mittel gemäß Beispiel 1
dem Gemisch zugegeben werden.
Wahrscheinlich beruht die synergistische Wirkung, die oben erwähnt
ist, darauf, daß "Irganox 1010" an der Adsorption auf der Oberfläche' der Paser des Chrysotilasbestes gehindert wird, und
daß daher die antioxydative Wirkung gemäß dem Vergleichsmuster
Nr. 5 im Vergleich mit dem Muster No. 7 wesentlich verringert wird. Darüber hinaus wird angenommen, daß die erfindungsgemäßen
Zusätze vorwiegend nicht als Inhibitoren für freie Radikale in diesen Systemen wirken, sondern als Deaktivatoren an den
reaktiven Stellen und/oder an den Verunreinigungen, die in dem natürlich vorkommenden Chrysotilmineral vorhanden sind.
Dieses Beispiel erläutert die Vorteile von an der Oberfläche modifizierten' Chrysotilasbest gemäß Beispiel 1 hinsichtlich der
verbesserten thermischen Stabilität von Polypropylen enthaltenden
509823/0941
Gemischen im Vergleich mit anderen zum Stande der Technik gehörenden oberflächenaktiven Zusatzstoffen, .
Die Tabelle XI zeigt die Wirkung von PTOrZusatzstoffen in Gemischen
mit Polypropylen nach Beispiel 5 bei der DSC-Prüfung,
und bei der Prüfung nach dem Altern im Ofen.
509823/0941
Muster Mr*
Kunststoff / Zusatzstoff / Chrysotilasbest
DSC bei (Min,
Nach Altern im
Ofen bei 15O0C
(Std.)
100 /0/0 70,4 / 0 / 29,6
70 / 2,1 DPE / 27,9
70 / 2,1 £"DPE / TMA (I/I5J/ 27,9
70 / 2,1 £"RS / hexa (1/0,64)17 / 27,9
70 / 2,1 DMBP / 27,9
Zusatzstoffe: 2,8 2,6
,2,4 .2,8
24,0
DPE = Dipentaerythrit; '
TMA = Anhydrid der TrimeHitsäure j
RS = Resorcin;. DMBP = 2,6-Dimethylol-4-t-butylphenol
1200 100
• 100 100 300
Man sieht, daß oberflächenaktive Zusätze, wie Gemische von
Dip e nt ae rythri t ο1 -trimellitsäure-Anhydr 1 d und·. Res oreinol-liexa,
■ die bekanntlich miteinander reagieren,
und bei 18O°C hochmolekulare Verbindungen bilden, bei der Temperatur,
die erforderlich ist, um die Verbundstoffe aus Polypropylen
und Chrysotilasbest herzustellen,, unwirksam als Modifikatoren
der Oberfläche im Sinne des Beispiels sind.
Eine Vorbehandlung des Chrysotilasbestes mit DMBP verbessert die
thermische Stabilität von Gemischen aus Asbest und Polypropylen um etwa 300 % gegenüber anderen bisher verwendeten Zusatzstoffen»
Beispiel 7 " -
Dieses Beispiel zeigt ähnlich wie das Beispiel 6, daß oberflächenaktive
Zusätze gemäß der Erfindung im Vergleich mit anderen an sich bekannten Stoffen die Zugfestigkeit und die Verzerrung beim
Erwärmen verbessern, und daß sie einen einzigartig guten Widerstand dieser Eigenschaften auch in heißem wäßrigen Medium mit
sich"bringt«
Die Tabelle XIl mit Mustern nach der Tabelle XI zeigt darüber-'
hinaus, daß die mechanischen Eigenschaften und der Widerstand gegen die Verschlechterung der Eigenschaften beim Verweilen in
kochendem Wasser während 7 Tagen verbessert werden, wenn oberflächenaktive Zusätze gemäß der Erfindung verwendet werden»
509823/0941
XII
Muster Kunststoff / Zusatzstoff/Chrysotilasbest Verweil- Zugfestigkeit Modulus der
Nr. · (Gew*-#) ■ zeit in Ckp/cm2) Zugfestigkeit
Wasser
von 100wC
von 100wC
kp/enr)
HDT
(0C) bei (18,5 kp/cm*)
/Ta \, ν vorher/nachher vorher/nachher vorher/nachher
1
2
2
3
1}
ΡΡ-70,^ / 0 / 29,6 7
ΡΡ-70 / 2,1 DPE / 27,9 7
ΡΡ-70 / 2,1 ΓDPE/TMA (1/1)17 /27,9 7
ΡΡ-70 / 2,1 ZTRS/hexa "(1/0,64^/27,9 7
ΡΡ-70 / 2,1 DMBP / 27,9 . 7
290
350
365
365
350
365
365
280
290
230
320
460
290
230
320
460
20,9
27,5
28,5
25,0
27,5
28,5
25,0
35,5
18,0
20,7
.15,5
22,2
28,0
20,7
.15,5
22,2
28,0
62 66 77 69 95
58 63 47 64 106
*"* (χ) Die Muster waren vollständig eingetaucht in unter Rückfluß siedendes destilliertes Wasser
mit einem pH-Wert von 6. .
ro
cn cn
CD
Diese einzigartige Verbesserung der Zugfestigkeit und des Wider-Standes
gegen Verzerrung invder Hitze bei Verwendung der Zusätze
gemäß dem Muster Nr. 5nach Altern in siedendem Wasser während
7 Tagen ist bisher noch niemals in Systemen dieser Art beobachtet
worden* Diese Verbesserung bei Verwendung der kuppelnden Mittel erhöhen die Brauchbarkeit der Gemische aus' dem Polymer und
Chrysotilasbest, da diese Gemische zur Herstellung von Gegenständen
verwendet werden, die ihre ursprünglichen Eigenschaften
auch in einer feuchten Umgehung bei erhöhten Temperatüren be~
halten sollen*
Die erwähnten Verbesserungen der Eigenschaften sind nicht nur in Verbundstoffen aus Polypropylen zu beobachten; Die Tabelle XIII
zeigt ähnliche Ergebnisse bei Verwendung von 2,6-Dimethylol-4-tbutylphenol
(DMBP), das zum Vorbehandeln von Chrysotilasbest (PTO) verwendet wurde, der mit Polyäthylen hoher Dichte einen Verbundstoff
(HDPE-Matrix) gemäß Beispiel 1 bildet.
509823/0941
XIII
Muster. Kunststoff/Zusatzstoff/Chrysotilasbest Verweil- Zugfestigkeit Modulus der HDT
Nr* (Gew.-%) zeit in (kp/cm^) Zugfestigkeit (0C) bei
Wasser (xlCT^kp/cm'2) (18,5 kp
von 100υ0
(Tage)
(Tage)
kp/cm2) vorher/nachher vorher/nachher vorher/nachher
1 2 3
. HDPE - 81,6 / O / 18,4 HDPE - 80 / 2-DMBP / HDPE - 70 / 3 - DMBP /
280 260 18,5 15,0 58
385 390 28,4 29,8 8l
460 480 37,6 4l,2 96
VJl OO
cn
CD
C£)
Es kann erwartet werden, daß diese Wirkungen auch gefunden werden
in anderen hydrolytisch stabilen thermoplastischen Kunststoffen,
die als Füllstoff einen Chrysotilasbest enthalten, welcher mit erfindungsgemäßen Zusatzstoffen modifiziert ist»'
Die Verwendung von oberflächenaktiven Zusatzstoffen für die Verbesserung
"der Steifheit,■der Zugfestigkeit und der Biegefestigkeit
von Verbündstoffen aus Chrysotilacbest und einem Polymer wird bei
Verwendung verschiedener thermoplastischer Kunststoffe im Beispiel
gezeigt. Die Verbesserung, der Eigenschaften, sind beobachtet
worden bei Verbundstoffen, die nach den verschiedenen im Beispiel 1 geschildeifcen Verfahren hergestellt waren.
Alle· Muster nach den Tabellen XIV bis XVII waren durch Einspritzen
mit einem Stempel unter optimalen Bedingungen geformt gemäß den Vorschriften ASTM und wurden nach den ASTM-Verfahren D-638-64T,
D-648-56 und D-790-66 geprüft.
Die Tabelle XIV zeigt die Verbesserung in Verbundstoffen aus Polyäthylen
hoher Dichte (MI =8, Dichte = 0,962) mit Chrysotilasbest der gemäß dem Beispiel 1 mit DMBP und mit dem t-Butylphenol-Resol
(BP = Resol) behandelt worden war»
509823/0941
XIV
Muster Zusatzstoff (Verfahren) Nr, (Gew.-%)
Zugfestigkeit Modulus der HDT
Biege-
Modulus der
(kp/cnT)
Zugfestigkeit (UC) bei 2 festigkeit Biegefestlg-
/Ί,ν»/«rr,2„^n-3\ 10 j5 kp/ciE (kp/cm*-) kelt
(kp/cm xlO ; (kp/em2xl0-3)
CO PO CO
1 2
2-BP-Resol (IB) 1,4-DMBP (PTW)
2-DMBP (PTO)
17,5 | 55 | 475 | 27,2 | I er O I |
29,4 | 77 | 670 | 39,3 | |
28,5 | 79 ; | 575 | 33,4 | |
36,4 | 93 | 830 | 50,0 | |
ro
cn cn
CO
Ähnliche Ergebnisse wurden erhalten bei Verwehdung von Polystyrol
mit einer Dichte von 1,05, hergestellt von der Union Carbide Corporation unter der Bezeichnung SMD-35OO.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle XV enthalten*
509823/0941
TABELLE XV
Muster. Zusatzstoff*(Verfahren) Zugfestigkeit Modulus der HDT Biege- Modulus der
Nr. (Gew.-JO
(k /cm2) Zugfestigkeit (0C) bei 2 festigkeit Biegefestigkeit
(kp/cm2xl0"3) l8>5 kP/cm CkP/cm >
(kp/cmSxlO-3)
1 "χ 480 56,1 ' 89 680 . 63,4
2 2-BP-Resol (IB) 615 ' 84,0 95 950 " 75,6
en 3 2-DMip (PTO) 645 66,0 . 95 895 75,2
ο
JjJ . 4 2-DMBP (PTO) 625- ' 70,2" 97 860, 77,7
DMip = 2,6-Dimethylol-4-isopropylphenol; '
Eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften wird auch festgestellt bei Verwendung von Polypropylen im Sinne der
Erfindung, unabhängig von der Art des Verfahrens zur Modifikation der Oterflache. Die Tabelle XVI zeigt die Eigenschaften von
Mustern, die aus Polypropylen gemäß den vorhergehenden Beispielen hergestellt waren.
509823/0
XVI
80 Polypropylen/O,8"Irganox 1010"/Chrysot.ilasbest
Muster Zusatzstoff (Verfahren) Zugfestigkeit Modulus der HDT Biege- Modulus der
Nr. (Gew.-SO (k /Qm2\ Zugfestigkeit (0C) bei 2 festigkeit Biegefestigkeit
(kp/Cm2XlO"3) l8'5 kp/cm (kp/cm2) (kp/cm2xl0"3)
1 | 340 | 20,8 | 68 | 665 | 30,o ~ | I | |
2 | 2-DMip (IB) | 435 | 31,2 | 101 | 785 | 47,2 | CTv |
3 | 2-DMBP (IB) | 440 | 30,7 | 99 | 825 | 48,8 | |
4 | 2-DMBP (PTO) | 470. | 32,6 | 91 | 805 | 48,5 | |
5 | 2-DMBP (PTW) | 435 | 30,2 | 112 | 835 | 47,1 | |
Nicht nur die Zugfestigkeit und die. Biegefestigkeit von Verbundstoffen
aus Polyvinylchlorid gemäß der Erfindung werden verbessert, sondern die erfindungsgemäßen Zusatzstoffe ermöglichen es auch,
dank der wirksamen Modifikation der Oberfläche des Chrysotilasbestes
gemäß Beispiel 5, eine verstärkende Wirkung des Chrysotilasbestes zu erreichen in Gegenwart üblicher Mengen von Stabilisatoren
für Polyvinylchlorid* Hierzu wird auf die Tabelle XVII verwiesen.
509823/0941
Muster Zusammensetzung Zugfestigkeit Modulus der HDT Biege- Modulus der
Nr» ".(Gew.-5?) Verfahren n—t„m2\ Zugfestigkeit ( C) bei „ festigkeit Biegefestigkeit
Nr» ".(Gew.-5?) Verfahren n—t„m2\ Zugfestigkeit ( C) bei „ festigkeit Biegefestigkeit
(kp/cm^xlO"·5) lö'^ ^P/Cm (kp/cm^) (kp/cmdxl0~O
28,0
48,3
48,3
1 | 100-PVC^1^ | 100 | 475 | 27,3 | 77 | |
2 | 84,7 PVC / | 1,6 | 580 · | 37,1 | 77' | |
2,3 BP-Resol / | i>5 | |||||
2 | ||||||
cn O |
1 | |||||
<£ | 2 | |||||
OO | 15»3 Chrysotllasbest | . ASTM | ||||
K> | (IB) | |||||
Ui -N, |
(1) | |||||
O | ||||||
**" | Zusammensetzung : | |||||
QSAN-7 | ||||||
Advastab TM l8l | ||||||
Calcium Stearat | ||||||
•Acryloid K120N | D-1243 eine | Viskosität | von 1,00 | |||
Wax XLl65 | ||||||
TiO2 | ||||||
Das PVC hatte nach | ||||||
Bei den nach dem Einsprifczverfahren hergestellten Muster gemäß
den obigen Beispielen war festgestellt worden, daß die Zusatzstoffe
nicht nur die Festigkeit, den Modulus und die HDT der Verbundstoffe aus dem Polymer und dem Chrysotilasbest verbessern,
sondern- daß sie auch das Schrumpfen in der Form verringern, insbesondere parallel zu der Strömungsrichtung. Angaben hierüber,
welche die Abhängigkeit von der Menge der Zusatzstoffe zeigen, sind in der Tabelle XVIII enthalten. Der Chrysotilasbest und
das Polyäthylen hoher Dichte waren diejenigen nach Beispiel I4
Die Muster waren hergestellt in einer Vorrichtung nach Van Dorn, wobei die folgenden Bedingungen eingehalten wurden: Form 52°C,
Stempel 2O5°C, Druck 56 kp/cm2, zeitlicher Zyklus 30. Sekunden.
509 8 23/0941
XVIII
Muster Nr.
1 2
4 5 > 6-Dimethylol-4-t-butylphenol
0,4
1,0
2,0
3,0
Schrumpfen in der Form
1,6
1,3
0,8
.0,3 0,2
Die festgestellte Verringerung des Schrumpfens in der Form
ist eine bedeutende Verbesserung, die genauere Toleranzen der Form ermöglicht, wenn Verbundstoffe der erfindungsgemäßen Art
hergestellt werden. ■
Die Wirksamkeit der phenolischen kuppelnden Mittel zur Verbesserung
der Adhäsion von Chrysotilasbest im Vergleich mit anderen Asbestarten ist in der Tabelle XJX gezeigt»
Diese Tabelle zeigt die Verbesserung der Adhäsion und Verbundstoffe
aus Polypropylen und Polyäthylen hoher Dichte / Asbest, die nach dem Einspritzverfahren hergestellt waren, und zwar
gemessen durch die Steifheit, die Festigkeit und die Verzerrung bei hohen Temperaturen. Fasern aus Chrysotilasbest der
allgemeinen Zusammensetzung Mg5SIpO^(OH)2. , die mit C-I und C-2
bezeichnet sind, wurden zunächst verwendet.
Der eine Asbest hatte Fasern mit einer Länge von etwa 5/U, war
geliefert von der Union Carbide Corporation und hatte die Handelsbezeichnung
"Calidria RG 144". Der andere Asbest hatte längere
Fasern,stammte aus Canada und war geliefert von der Johns-Manville
Corporation unter dem Handelsnamen "Platibest Nr. 20". Ein antophillitischer Asbest der allgemeinen Zusammensetzung
Mg7Si8O32(OH)2 und in Tabelle XIX mit C-3 bezeichnet, war von
der Asbestos Corporation of America unter dem Handelsnamen
509823/0941
"Aplex 101" geliefert. Ein Crocidolit-Asbest der allgemeinen
Zusammensetzung Na2Pe-Fe Si8O22(OH)2, verschiedentlich auch
unter der Bezeichnung "Blauer Asbest" bekannt, wurde von der Firma Special Asbestos Company Inc. unter der Bezeichnung
MS6 geliefert. Dieser Asbest ist in der Tabelle XIX mit C-4 bezeichnet. Dank dem hohen Gehalt des blauen Asbestes an
kristallographisehem Metall konnte erwartet werden, daß eine
bestimmte Menge von basischen Gruppen auf der Oberfläche des Minerals vorhanden ist.
509823/0941
Muster Asbest
Nr. Gew.-*
Nr. Gew.-*
XIX
Zusatz- Kunststoff Zugfestigkeit Modulus der HDT
stoff (1)
)
)
(kp/cnT)
Zugfestigkeit (kp/cm2xl0~3)
Biege- Modulus der
(0C) bei ■2 festigkeitBiegefestigkeit
18,5 kp/am ^,^) (kp/crAlO"3)
1
2
18% C-3
18* c-1
Il
18* 6-2
6
15* C-I
ti
15* C-2
It
10
11
12
13
1/j »
20* C-4
· ■ "
0-1
30$ C-2
O
2% B
2% B
O
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2%
O
1,5* A
O
1,5* A
"Z Of Λ
j /ο **
O
3* A.
O ,
2* A
- Polypropylen
tt
tt
tt
tt
Il
Polyäthylen
'hoher
Dichte
'hoher
Dichte
tt
It
tt
tt
tt
It
tt
320
320
320
340
425
425
365
500
500
250
340
340
295
415
415
230
460
460
395
520
520
385
445
445
20,6 21,4
20,8 29,2
22,8 33,5
14,5 22,1
20,0 26,5
26,7 35,6
30,2
42,6
29,2 30,7 .64, 63
68 94
75 119
52 67
67 84
97 102
81 79
620 635
67O 790
635 855
485 670
670 875
29,2 27,6
30,0 39,0
32,8 44,3
28,5 31,5
44,7 58;5
A s 4-t-Butylphenol-Resolj B = 2,6-Dimethylol-4-t-buty!phenol
ro
cn σ)
CD
— (c. —
Man sieht,daß die erfindungsgemäßen kuppelnden Mittel die Adhäsion
von Chrysotilasbest verbessern, aber unwirksam sind bei Antophillit-Asbest und wenig wirksam sind bei Crocidolit-Asbest.
Es ist also festgestellt worden, daß die Wirkung der kuppelnden Mittel nur bei Chrysotilasbest eintritt, nicht aber bei anderen
Asbestarten.
Der in den Ansprüchen verwendete Ausdruck "erhöhte Temperatur"
bezieht sich auf die Temperatur, die bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Verbundstoffe aus dem thermoplastischen Kunststoff
und dem Chrysotilasbest erreicht wurde. Die jeweils erreichten erhöhten
Temperaturen sind abhängig von der Art des thermoplastischen Polymers. Diese Temperaturen können von Fachleuten leicht festgestellt
werden.
5098 2-3/004
Claims (1)
- Patentansprüche ·1. Verbundstoff aus einem thermoplastischen Polymer und Chrysotilasbest als Füllstoff, dadurch gekennzeichnet, daß die Pasern des Chrysotilasbestes an ihrer 0 berfläche eine phenolische Verbindung aufweisen, die entstanden ist durch Erhitzen in situ vona) einem Phenol mit wenigstens einer Hydroxymethylgruppe in ortho-Stellung; und/oderb) einem von einem Phenol abgeleiteten Resol mit einem oleophilen Substituenten in para-Stellung; und/oderc) einem Novolac mit Methylenbrücken zwischen den Phenolkernen wenigstens vorzugsweise in ortho-Stellung zu den phenolischen Hydroxylgruppen; und/oderd) einem von einem Phenol mit einem oleophilen Substituenten in para-Stellung abgeleiteten Novolac zusammen mit einem reaktiven Stoff, der bei erhöhter Temperatur ein lineares Wachstum des Novolacs bewirkt; und/odere) einem Phenol, das wenigstens in einer ortho-Stellung zu der .phenolischen Hydroxylgruppe nicht substituiert ist, oder das in wenigstens einer ortho-Stellung zu der.pheno-· Iisehen Hydroxylgruppe durch eine reaktive Gruppe substituiert ist, und in para-Stellung durch eine oleophile· Gruppe"substituiert ist, zusammen mit einem reaktiven •Stoff , der bei erhöhter Temperatur ein lineares Wachstum des Nbvolacks bewirkt.50982-3/09-412. Verbundstoff nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß die phenolische Verbindung an der Oberfläche der Pasern des Chrysotilasbestes eine Zusammensetzung gemäß der FormelOHR1hat, wobei η einen mittleren Wert zwischen 0 und 10 hat, und wobei, wenn η 0 ist, die Reste R. und R? gleich oder verschieden sein können und Wasserstoffatome und/oder Hydroxymethylreste und/oder Aminomethylreste und/oder N-Methylaminomethylreste und/oder Carbonyloxyalkylreste und/oder Carbonyloxyarylreste und/oder Alkylreste bedeuten, und R., einen oleophilen Substituenten bedeutet, und wobei, wenn η 0 ist, der phenolische Ausgangsstoff bei erhöhter Temperatur linear wachsen kann, und wobei, wenn η größer als 0 ist, R1 und Rp die oben angegebene Bedeutung haben und R ein Wasserstoffatom oder einen oleophilen Substituenten bedeutet, wobei X einen zweiwertigen überbrückenden Rest zwischen den Phenolkernen bedeutet, und wobei, wenn wenigstens einer der Reste R, und Rj.< ein Wasserstoff atom ist, der ursprüngliche phenolische Ausgangsstoff in Abwesenheit eines das wesentliche Vernetzen bei erhöhter Temperatur fördernden Stoffes verwendet.wird«509823/09413. Verbundstoff nach Anspruch -2, d a d u r c h g e k e η η-zeichnet, daß die Verbindung nach der Formel dieses Anspruchs als oleophilen Substituenten einen Älkylrest, einen Arylrest, einen Alkarylrest, einen Aralkylrest, einen Alkenylrest, einen Cycloalkylrest oder einen Cycloalkenylrest enthält, wobei jeder dieser Res© durch ein Halogen, einen Trifluormethylrest, einen Carbonyloxyalkylrest^ einen Carbonyloxyarylrest, einen Hydroxyarylalkylrest, einen Hydroxyarylthiorest oder einen Hydroxyarylsulfonrest sübstiuiert sein kann« ; .1J. Verbundstoff nach Anspruch 2 oder 3, d a d u r c hg e k e η η ζ e i c h η e t, daß die Verbindung nach der Formel dieses Anspruchs als zweiwertigen Brückenrest einen Methylenrest, einen Methylenoxymethylenrest, einen Methylenureylenmethylenrest,.einen Methylenthioureylenmethylenrest, einen Methylenthiomethylenrest oder einen Methylensulfony1-methylenrest enthält«5« Verbundstoff nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch g e k: e η η ζ e i c h η e t, daß in der Verbindung .nach der Formel dieses Anspruchs R. einen Uydroxymethylrest, R2 einen Hydroxymethylrest oder ein. Wasserstoff atom und R, einen Alkylrest, einen Arylrest, einen Aralkylrest oder einen Alkarylrest bedeuten. ·509823/09416. Verbundstoff nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verbindung nach der Formel dieses Anspruchs jeder der Reste R. und R2 ein Wasserstoffatom oder einen Hydroxymethylrest, jeder der Reste R-. und Rj. einen Alkylrest, einen Arylrest, einen Aralkylrest, einen Alkarylrest oder einen Hydroxyaralkylrest, und X einen Methylenrest, einen Methylenoxymethylenrest oder einen Methylenaminomethylenrest bedeuten.7. Verbundstoff nach Anspruch 5,dadurch gekennzeichnet, daß der phenolische Ausgangsstoff ein p-Alkyl-o-hydroxymethylphenol ist*8. Verbundstoff nach Anspruch 6,dadurch gekennzeichnet, daß der phenolische Ausgangsstoff ein von einem p-Alkylphenol abgeleiteter Novolac ist.9. Verbundstoff nach Anspruch 6, d a d u r c h gekennzeichnet, daß der phenolische Ausgangsstoff ein von einem p-Alkylphenol abgeleitetes Resol ist.10. Verbundstoff nach einem der Ansprüche 2 bis 6, d a d u r c h gekennzeichnet, daß der phenolische Ausgangsstoff im wesentlichen ein p-Alkylphenol oder einen von einem p-Alkylphenol abgeleiteten Novolac zusammen mit Hexamethylen-, '..tetramin enthält.509823/094111. Verbündstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß er als thermoplastisches Polymer ein Polyolefin, ein Polystyrol, ein Polyvinylchlorid, ein Polyamid, ein Polyurethan, eine Polyacrylverbindung, einen Polyester, ein Polysulfon, einen Polyhydroxyäther und/odorein Polycarbonat enthält.12. Verbundstoff nach Anspruch 12,dadurch gekennz e i c h η e t, daß er als thermoplastisches Polymer ein Polyäthylen, ein Polypropylen, ein Polystyrol, ein Polyvinylchlorid und/oder ein Polyamid, alle von hoher Dichte enthält.13. Verbundstoff nach Anspruch.11 oder 12, dadurchge kennze i cn η et, daß er als,thermoplastisches Polymer Polypropylen enthält, und daß' der phenolische Ausgangsstoff ein übliches Antioxydans enthält.1*1 ♦ Verbundstoff nach Anspruch 11 oder 12, dadurchgekennzeichnet, daß er als thermoplastisches Polymer Polyvinylchlorid enthält.15. Verbundstoff nach Anspruch 12, dadurch g e k e η n-· ζ ei c h η e t, daß er als thermoplastisches Polymer Polyäthylen hoher Dichte enthält.509823/094116. Verbundstoff nach einem der Ansprüche! bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß er bei seiner Herstellung wenigstens 1 Gew«-# des phenolischen Ausgangsstoffes, bezogen auf das Gewicht des Chrysotilasbestes, enthält.17. Verbundstoff nach Anspruch 16, dadurch gekennze i chne t, daß er bei seiner Herstellung wenigstens etwa 8 Gew.-% des phenolischen Ausgangsstoffes, bezogen auf das Gewicht des Chrysotilasbestes,.enthält.509823/0941
Applications Claiming Priority (2)
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4594372A (en) * | 1983-08-25 | 1986-06-10 | Vish Chimiko-Technologitcheski Institute | Polyvinyl chloride composition |
DE102014220872A1 (de) * | 2014-10-15 | 2016-04-21 | Christof Diener | Ölanziehendes Lager mit oberflächenmodifiziertem Teil aus nichtrostendem Wälzlagerstahl |
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US10024362B2 (en) | 2014-10-15 | 2018-07-17 | Grw Gebr. Reinfurt Gmbh & Co. Kg | Oleophilic bearing with surface-modified part made of stainless rolling bearing steel |
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