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Kontinuierlich arbeitende Presse Die Erfindung bezieht sich auf eine
kontinuierEch arbeitende Presse zum Herstellen von Platten, wie Span-, Faserplatten
od.
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dgl., mit zwei in je einem Rahmen übereinander angeordneten, über
Umlenkmittel mit horizontal und parallel zueinander angeordneten Achsen geführten,
aus aneinander angelenkten, gegebenenfalls beheizbaren Platten, bestehenden Endlos-Plattenbändern,
deren einander zugekehrte Trums in gleicher Richtung, vorzugsweise durch antreibbare
Andruckwalzen, antreibbar sind, und bei der jedes Endlos-Plattenband von einem weiteren,
gegebenenfalls ebenfalls beheizbaren Endlos-Stahlband umfaßt ist dessen Umlenkmittel
von denen des umfaßten Endlos-Plattenbandes unabhängig sind. Pressen dieser Art
sind bekannt (DT-OS 2 211 191, 2 220 074, DT-Gbm 7 402 272).
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Pressen mit solchen Endlos-Plattenbändern, Endlos-Stahlbändern und
antreibbaren Andruckwalzen werden sowohl zum Vorpressen als auch zum Fertigpressen
von Vliesen eingesetzt. Und zwar werden in beiden Fällen so viel antreibbare Andruckwalzen
vorgesehen, daß die im Pressbereich einander zugekehrten Trums de Endlos-Plattenbänder,
auf die ganze Länge gesehen, gleichmäßig durch diese Andruckwalzen beeinflußt sind.
Dadurch lassen sich die in den Endlos-Plattenbändern auftretenden Zugkräfte einwandfrei
beherrschen. Unbefriedigend ist jedoch die Tatsache, daß solche Pressen in robuster,
verhältnismäßig schwerer Ausführung hergestellt werden, so daß sich ein ziemlich
hoher Material- und Kostenaufwand ergibt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, solche kontinuierlich
arbeitenden Pressen so weiter zu entwickeln, daß sie bei einem verhältnismäßig geringen
konstruktiven Aufwand ein möglichst niedriges Gesamtgewicht aufweisen und damit
billiger hergestellt werden können. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß, in der Bewegungsrichtung der einander zugekehrten Trums der Endlos-Plattenbänder
gesehen, hinter letzteren Druckplatten angeordnet sind, die an den Innenflächen
der die Endlos-Plattenbänder umfassenden ndlos-Stahlbänder anliegen und eines der
beiden Umlenkmittel jedes der Endlos-Stahlbänder antreibbar ist. Dadurch gelingt
es, die Anzahl der antreibbaren Andruckwalzen, die die einander zugekehrten Trums
der entsprechenden Bänder gegeneinander drücken, wesentlich, z.B. um mehr als die
Hälfte, zu verringern, wodurch die gesamte Pressenkonstruktion in verhältnismäßig
leichter Ausführung, rationetler und preiswerter herstellbar ist.
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Es empfiehlt sich, dafür zu sorgen, daß die Druckplatten Fläche von
beheiz- oder kühlbaren Gehäusen sind, weil dann der zwischen den übereinander angeordneten
Endlos-Plattenbändern und den einen Umlenkmittel der Endlos-Stahlbänder vorhandene
Raum mit Vorteil zur Unterbringung der Gehäuse ausgenutzt werden kann, über die
den Druckmittel Heiz- bzw. Kühlmittel zuführbar ist. Wird die kontinuierlich arbeitende
Presse beheizt, also z.B. als Fertigpresse eingesetzt, dann ist es zur Beeinflussung
der technologischen Eigenschaften der herzustellenden Platten zweckmäßig, einige
der Druckplatten nicht zu beheizen, sondern zu kühlen.
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Wird weiterhin dafür gesorgt, daß die Druckplatten bzw. die mit ihnen
verbundenen Gehäuse mit bekannten Mitteln, wie Schraubspindeln od. dgl. in Bezug
auf die entsprechenden Trums der Endlos-Plattenbänder der Höhe nach einstellbar
sind, danil
kann eine solche Presse nicht nur zum Vor- oder Fertigpressen
eines Spänevlieses, sondern auch zum Bes^hichten von Platten, wie Span-, Faserplatten
od. dgl. und zur Herstellung von SchichtstoffpreBbahnen eingesetzt werden, da die
Höhe des Flächendruckes der Druckplatten den jeweiligen Arbeitsbedingungen der Presse
optimal-angepaBt werden kann.
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Die Erfindung wird an Hand von in den Zeichnungen schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen nachstehend erläutert.
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Es zeigt: Figur 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten
kontinuierlich arbeitenden Presse mit vier Druckplatten-Gruppen hinter den überein
ander angeordneten Endlos-Plattenbändern, Figur 2 eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispieles,
bei dein nur drei Druckplatten-Gruppen vorgesehen sind und Figur 3 ein ausführungsbeispiel
, bei dem nur zwei Druckplatten-Gruppen angeordnet sind Einem Pressenrahmen 1 ist
ein oberes Endlospiattenband 2 und einem Pressenrahmen 3 ein unteres Endlos-Plattenband
4 zugeordnet, die je um polygonale Umlenkräder 5 und 6 bzw. 7 und 8 geführt und
durch antreibbare Andruckwalzen 9 bzw. 10, die auf die einander gegenüberliegenden
Trums der beiden Endlos-Plattenbander einwirken, so angetrieben werden, daß beispielsweise
eine Spanevliies 11 im Sinne des Pfeiles 12 bewegt und zusainmengepreßt wird. Im
dargesteiften Ausführungsbeispiel sind die dem unteren Trum des oberen Endlos-Plattenbandes
2
zugeordneten Andruckwalzen 9 durch Hydraulikzylinder 13 beeinflußt.
Zusätzlich kann zwischen dem Umlenkrad 5 und der ersten Andruckwalze 9 des oberen
Endlos-Plattenbandes 2 noch eine Druckrolle vorgesehen sein, die bestrebt ist, auf
den das Uinlenkrad 5 verlassenden Teil des Endlos-Plattenbandes so einzuwirken,
daß dieses keinerlei Schwing-oder Schlagbewegungen ausführen kann, wobei dessen
Druckkraft und Richtung in bekannter Weise einstellbar ist (DT-Gbm 7 213 030).
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Jedes der beiden Endlos-Plattenbänder 2 bzw. 3 ist umfaßt von einem
Endlos-Stahlband 14 bzw. 15, die auch durch Umlenkmittel geführt und im Gegensatz
zu bekannten Lösungen antreibbar sind.
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Das eine Umlenkmittel jedes Endlos-Stahlbandes besteht aus parallel
zueinander verlaufenden, auf einem Kreisbogen frei drehbar gelagerten Walzen 16
bzw. 17 verhältnismäßig kleinen Durchmessers und das andere Umlenkmittel jedes Endlos-Stahlbandes
14 bzw. 15 besteht aus je einer antreibbaren Walze 18 bzw. 19, von denen im dargestellten
Ausführungsbeispiel die obere Walze zumindest höheneinstellbar gelagert ist, was
durch einen Pfeil 20 und ein Lager 21 angedeutet ist. Beide Walzen sind in einem
Lagerbock 22 belagert, der gegebenenfalls auch noch im Sinne eines Pfeiles 23 in
horizontaler Richtung zumindest einstellbar ist, er kann auch unter Wirkung von
Federn stehend, bestrebt sein, die Endlos-Stahlbänder 14 und 15 vorzuspannen. Selbstverständlich
können die Endlos-Stahlbänder auch durch an sich bekannte Spannrollen vorgespannt
ausgebildet sein. In dem zwischen den übereinander angeordneten Endlos-Rlattenbändern
2 und 3 und Lagerbock 22 verbleibenden Raum 24 sind mehrere Druckplatten-Paare 25
und 26, 25' und 26', 25'' un 26" sowie 251 " und 26''' angeordnet und zwar zumindest
höheneinstellbar, wie durch Pfeile 27 bzw. 28 angedeutet. Diese Druckplatten können
auch durch Hydraulikzylinder beeinflußt sei notwendig ist dies jedoch nicht. Zwischen
den ersten beiden und den letzten beiden Gruppen von Druckplatten-Paaren sind ebenfalls
zumindest
höheneinstellbare Wlzen 29 und 30 vorgesehen, die auch entfallen können. Dem Abstützen
der Endlos-Stahlbänder 14 und 15 dienen Stützwalzen 31 bzw. 32. Eine kontinuierlich
arbeitende Presse dieser Gestaltung ist besonders geeignet zum Vorpressen eines
Vlieses, zum Beschichten von Platten und zur Herstellung von Schichtstoff-Preßbahnen.
Das optimale Längenverhältnis zwischen der Länge des aus übereinander angeordneten
Endlos-Plattenbändern bestehende Pressenteils zu dem aus Druckplatten gebildeten
Pressenteil beträgt hier vorzugsweise etwa 1:3.
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Jeder dieser Druckplatten kann ein nicht dargestelltes Gehäuse zugeordnet
sein, welches beheiz- bzw. kühlbar ist.
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Während im Falle des Ausführungsbeispieles der Figur 1 nur drei antreibbare
Andruck-Walzenpaare vorgesehen sind, sind im Falle des Ausführungsbeispieles der
Figur 2 fünf Andruck-Walzenpaare vorgesehen und dementsprechend nur drei Druckplatten-Paare
25 und 26, 25' und 26' sowie 25'' und 26", Im übrigen entspricht dieses Ausführungsbeispiel
dem zuerst erläuterten. Trotzdem ist die Zahl der antreibbaren Andruckwalzen wesentlich
geringer als bei bekannten, kontinuierlich arbeitenden Vor- und Fertigpressen.
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Figur 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit nur zwei Druckplatten-Paaren
25 und 26 sowie 25' und 26' und mit einem verfahrbaren Lagerbock 22', wie dies durch
den Doppelpfeil 23 und durch Rollen 33 angedeutet ist. Dadurch läßt sich die Länge
der Presse, z.B. durch Ausbau oder Einbau von Druckplattenpaaren recht einfach ändern.
Selbstverständlich muß der Lagerbock auch festlegbar sein, bzw. ständig unter einer
Druckkraft stehen, die die Endlos-Stahlbänder unter einer ausreichenden Spannung
halten.
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Aus allen Ausführungsbeispielen-ist ersichtlich, daß zumindest die
den Endlos-Stahlbändern 14 und 15 zugewandten Kanten der
Druckplatten
25 bzw. 26 abgerundet auszubilden sind. Die Umlenkwalzen 18 und 19 sollten synchron
antreibbar sein, wobei es zweckmäßig ist, dem Antrieb einer Umlenkwalze eine Reibungs-
bzw. Rutschkupplung zuzuordnen.
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Eine erfindungsgemäß ausgebildete kontinuierlich arbeitende Presse
hat gegenüber den bekannten kontinuierlich arbeitenden Pressen weiterhin den Vorteil,
daß sie aus einzelnen Baueinheiten zusammengesetzt werden kann, die unabhängig voneinander
transportierbar sind, was auch deswegen zweckmäßig ist, weil sich dadurch die Gesamtlänge
der Presse ohne große Schwierigkeiten je nach den Erfordernissen ändern läßt.