DE2454923C3 - Scharnier für Möbel mit zwei Gelenkteilen - Google Patents
Scharnier für Möbel mit zwei GelenkteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Scharnier für Möbel mit zwei Gelenkteilen, von denen das eine Gelenkteil an der
Tür und das andere Gelenkteil an einem seitenwandfesten Element befestigbar ist und bei dem zumindest ein
Gelenkteil an dem zugehörigen Möbelteil mittels eines drehbar in einem Scharnierteil gelagerten Spannelements,
welches mit einer am Gelenkteil befestigten Lasche zusammenwirkt, befestigbar ist, wobei ein
Verdrehen des Spannelements zu einem Festspannen der Lasche führt und das Spannelement zylindrisch
ausgebildet ist
Bei einem bekannten Möbelscharnier dieser Art wird das eine Gelenkteil mittels Klemmschrauben, die sich in
Bohrungen einer Lasche abstützen, gegen die Möbelwand gepreßt. Das bekannte Befestigungsprinzip ist
sehr unsicher und aufwendig. Die mit den Spitzen der Klemmschrauben aufzubringenden Reibungskräfte reichen
in der Praxis nicht für eine sichere Befestigung des Scharniers aus. Wenn die Klemmschrauben stramm
angezogen werden, führt dies zu einem Herausreißen der Befestigungsschrauben aus der Möbelseitenwand.
Bei den heute üblichen Spanplatten-Konstruktionen ist das bekannte Verbindungsprinzip nicht anwendbar.
Ein entscheidender Nachteil dieser bekannten Konstruktion besteht darin, daß das Aufbringen der
erforderlichen Klemmkraft zwangsläufig ein Lockern der Lasche zur Folge hat, weil die Wirkungsrichtung
sowohl der Befestigungsschrauben als auch der Klemmschrauben senkrecht zu der Möbelseitenwand
liegt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Möbelscharnier
der eingangs erwähnten Art so auszubilden, daß es in einfacher Weise an den zusammengehörigen Möbelteilen
befestigbar ist, wobei eine starre, spielfreie Verbindung zwischen den Möbelteilen und den
Scharnierteilen erzielt werden und die zum Befestigen der Scharnierteile aufzubringenden Spannkräfte so in
die Möbelteile abgeleitet werden können, daß sich die Scharnierteile beim Spannen nicht von den Möbelteilen
lösen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird nach der Erfindung vorgeschlagen, daß das Spannelement einen von einer
Umfangsfläche des Spannelements zu einer spiralförmig verlaufenden Spannfläche durchgehenden Schlitz aufweist
und die Breite des Schlitzes geringer ist als der Durchmesser eines Kopfes, der an einem Bolzen
vorgesehen ist und der im Zusammenbauzustand des Scharniers an der Spannfläche anliegt.
Ein Scharnier dieser Art hat den Vorteil, daß seine Montage mit einem sehr geringen Aufwand schnell und
6S zuverlässig auch durch ungelernte Kräfte erfolgen kann.
Es genügt, den Bolzen in das Spannelement einzuführen und anschließend das Spannelement beispielsweise
mittels eines Schraubenziehers soweit zu drehen, daß
der Bolzen absolut fest sitzt
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Scharnierteil, in dem das Spannelement
gelagert ist, ein zylindrisches Gehäuse, und es weist einen sehnenförmigen Bereich auf, der bündig oder
zurückliegend gegenüber dem benachbarten Bereich der Stirnkante des zugehörigen Möbelstücks angeordnet
ist Eine zylindrische Ausbildung des Gehäuses hat den Vorteil, daß die Aufnahmeöffnung mittels eines
Möbelfräsers in bekannter Weise hergestellt werden to kann. Dies bedeutet daß die Bearbeitung der Möbelteile
zur Vorbereitung auf den Einbau des Möbelscharniers auf handelsüblichen Möbelfertigungsstraßen erfolgen
kann, daß also keine Sondereinrichtungen erforderlich sind.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung entspricht die Breite des Schlitzes etwa dem Durchmesser
des Schaftes des Bolzens od. dgl. Eine derartige Bemessung trägt zu einer spielfreien Führung des
Bolzens im Spannelement bei. Die spiralförmige Spannfläche stellt sicher, daß die Spannwirkung umso
größer ist, je weiter das Spanneleme.nt verdreht wird.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weist das Gehäuse an seinem sehnenförmigen Bereich eine
Ausnehmung auf, in die ein den Bolzen od. dgl. tragender Ansät? einlegbar ist. Dabei ist es gemäß
einem weiteren Vorschlag der Erfindung zweckmäßig, daß die Kontur des Ansatzes und der Au^ lehmung
miteinander korrespondieren. Durch eine solche Ausbildung wird eine Vorfixierung des Scharnierteils bereits
vor dem Festziehen des Spannelements erreicht.
Die Erfindung schlägt ferner vor, daß die dem Bolzen abgewandte Seite des Gelenkteils im verriegelten
Zustand bündig mit der Stirnkante des zugehörigen Möbelteils liegt. Eine solche Ausbildung hat sowohl
ästhetische als auch praktische Vorteile. Wenn die Rückseite des den Bolzen tragenden Scharnierteils
bündig mit der Stirnkante liegt, ist es möglich, die Möbeltür mit einer sehr kleinen Fuge in den
Möbelkorpus einzupassen, praktisch also eine sögenannte »Nullfuge« zu erreichen.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung weist die zum Möbelinneren weisende Fläche des Gehäuses
einen Durchbruch mit geringerem Durchmesser als das Spannelement auf. Der Durchmesser muß lediglich so
bemessen sein, daß durch ihn ein Montagewerkzeug, beispielsweise ein Schraubenzieher, hindurchführbar
und in die entsprechende öffnung des Spannelements einführbar ist, wobei eine Verdrehbewegung des
Montagewerkzeugs noch möglich sein muß. Das Vorsehen eines relativ kleinen Durchbruchs hat den
Vorteil, daß auch von der Innenseite des Möbelstücks ein ästhetisch ansprechender Eindruck im Bereich des
montierten Scharniers entsteht, ohne daß hierzu eine besondere Abdeckkappe vorgesehen werden muß.
Es hat sieb als zweckmäßig erwiesen, daß das andere Gelenkteil durch eine Lasche gebildet ist, die bündig
bzw. zurückliegend gegenüber der Innenwand des zugehörigenden Möbelstücks in einer Aufnahmeöffnung
eines Gehäusetopfes angeordnet ist.
Dabei ist es vorteilhaft, daß die Lasche in der Aufnahmeöffnung des Gehäusetopfes verschiebbar
angeordnet ist und die Befestigung der Lasche mittels einer die Lasche durchsetzenden Klemmschraube
erfolgt, deren Kopf an einem Bund einer abgestuften, mit einer ersten Stufe und einer zweiten Stufe
versehenen Ausnehmung liegt, wobei der Durchmesser des Kopfes der Klemmschraube geringer ist als der
Durchmesser der ersten Stufe der Ausnehmung und der Durchmesser des Gewindebereichs geringer ist als der
Durchmesser der zweiten Stufe der Ausnehmung.
Schließlich wird vorgeschlagen, daß die Lasche von einer Justierschraube durchsetzt wird, die sich auf dem
darunterliegenden Bereich des zugehörigen Gehäusetopfes abstützt
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher
beschrieben. Es zeigen
F i g. 1 eine perspektivische Explosionsdarstellung einer ersten Ausführungsform des Scharniers,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht von zwei metallischen Gelenkteilen des Scharniers,
Fig.3 eine perspektivische Explosionsdarstellung d'.s einen Gehäuses mit herausgenommenem drehbarem
Spannelement,
Fig.4 einen horizontalen Querschnitt durch einen
Teil eines Möbelkorpus und der angelenkten Tür,
F i g. 5 eine perspektivische Darstellung der Tür mit einer Stirnwandausfräsung zur Aufnahme eines Flansches
des einen Gelenkteils,
F i g. 6 eine entsprechende Darstellung mit einer anderen Flanschform und entsprechender Ausfräsung in
der Stirnwand.
Das eine Gelenkteil 1 und das andere Gelenkteil 2 besitzen Lageraugen 4 und 5 und sind über einen Stift 6
gelenkig miteinander verbunden. Das andere Gelenkteil 2 besitzt eine Lasche 2a, die rechtwinklig zu dem
Bereich 2b und parallel zur Möbelseitenwand 13 angeordnet ist. Die Lasche 2a besitzt einen kreuzförmigen
Umriß und liegt im Einbauzustand in der Aufnahmeöffnung 12a eines Gehäusetopfes 12. Der
Gehäusetopf )2 ist in eine Einlaßbohrung 19 der Möbelseitenwand 13 eingesetzt. In der Lasche 2a ist
eine mit einer ersten Stufe 7 a und einer zweiten Stufe 76 versehene durchgehende Ausnehmung vorgesehen,
welche von einer Klemmschraube 8 durchsetzt wird. Die erste Stufe 7a besitzt einen größeren Durchmesser
als die zweite Stufe 7b. Der Durchmesser der ersten Stufe 7a ist auch größer als der Durchmesser des Kopfes
8λ der Klemmschraube. Der Durchmesser der zweiten Stufe 7b ist größer als der Durchmesser des
Gewindebereichs 8b der Klemmschraube 8. Außerdem ist die Aufnahmeöffnung 12a im Gehäusetopf 12 größer
als der Umriß der Lasche 2a. Hierdurch wird sichergestellt, daß die Lasche 2a gegenüber dem
Gehäusetopf 12 versetzbar und damit justierbar ist. Eine zusätzliche Justierschraube 9 sitzt in einer durchgehenden
Gewindebohrung 10 in der Lasche 2a und stützt sich auf dem darunterliegenden Bereich des Gehäusatopfes
12 ab. Diese Justierschraube 9 dient zur Justierung des Scharniers in Richtung der Achse 21 (Fig. 1), während
die Klemmschraube 8 eine Justierung der Lasche 2a in Richtung der Doppelpfeile 20 und 22 zuläßt.
Das eine Gelenkteil 1 besitzt einen Flansch la und einen Ansatz ib. Auf dem Ansatz \b sitzt ein senkrecht
zur Ebene des Flansches la verlaufender Bolzen 3 mit einem Schaft 3a, dessen Durchmesser geringer ist als
der Durchmesser des Kopfes Zb. Im zusammengebauten Zustand ragt der Bolzen mit seinem Kopf in das Innere
des Spannelements 17, welches einen Schlitz 17cbesitzt, der sich über einen Teilbereich des Umfangs bis ins
Innere des Spannelements erstreckt. Zu beiden Seiten des Schützes liegt die spiralförmig ausgebildete
Spannfläche 176. Der Schiit/. 17c ist etwas breiter als der Durchmesser des Schafies 3a aber kleiner als der
Durchmesser des Kopfes Ib. Bei einem Verdrehen des
Spannelements 17 mittels eines Schraubenziehers, der in den Schraubenzieherschlitz 17a eingesetzt wird, wird
der Bolzen 3 in das Innere des Spannelementes 17 hereingezogen. Hierdurch wird der Flansch la fest
gegen die Stirnseite 14a der Tür 14 gezogen. Dabei taucht der Ansatz \b in die entsprechend geformte
Ausnehmung 15edes Gehäuses 15 ein. Ein Flansch 15a deckt die Einlaßbohrung 18 für das Gehäuse 15 ab. Ein
Durchbruch 15c/gibt den im Montagezustand darunterliegenden
Schraubenzieherschlitz 17a frei.
Der sehnenförmige Bereich 15c liegt entweder bündig mit der Stirnkante 14a oder geringfügig zurück.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 liegt der Flansch 1 a auf der Stirnkante der Tür auf. Dies bedeutet
daß bei dieser Ausführung keine Nullfuge möglich ist Zum Erreichen einer Nullfuge muß der Flansch \i
eingelassen werden, d. h. in der Stirnkante 14a müsser entsprechende Ausfräsungen 23 bzw. 24 vorgeseher
sein, wie sie in den Fig.5 und 6 sichtbar sind. Bei dei
Ausführung gemäß F i g. 5 und 6 liegt die vom Bolzen 3 abgewandte Seite des Flansches la bündig mit der
Stirnkante 14a der Tür 14.
Der Außendurchmesser des Spannelements 17 entspricht dem Durchmesser der Bohrung 15£ so daC
das Spannelement drehbar im Gehäuse 15 gelagert ist.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Scharnier für Möbel mit zwei Gelenkteilen, von denen das eine Gelenkteil an der Tür und das andere
Gelenkteil an einem seitenwandfesten Element befestigbar ist und bei dem zumindest ein Gelenkteil
an dem zugehörigen Möbelteil mittels eines drehbar in einem Scharnierteil gelagerten Spannelements,
welches mit einer am Gelenkteil befestigten Lasche zusammenwirkt, befestigbar ist, wobei ein Verdrehen
des Spannelements zu einem Festspannen der Lasche führt und das Spannelement zylindrisch
ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannelement (17) einen von einer
Umfangsfläche des Spannelementes zu einer spiralförmig
verlaufenden Spannfläche (i7a)durchgehenden Schlitz (17c) aufweist und die Breite des
Schlitzes (VJc)geringer ist als der Durchmesser eines Kopfes (36Jt der an einem Bolzen (3) vorgesehen ist
und der im Zusammenbauzustand des Scharniers an der Spannfläche (1 7 b) anliegt.
2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Scharnierteil, in dem das
Spannelement (17) gelagert ist, ein zylindrisches Gehäuse (15) ist und einen sehnenförmigen Bereich
(\5c) aufweist, der bündig oder zurückliegend
gegenüber dem benachbarten Bereich der Stirnkante (i4a) des zugehörigen Möbelstücks angeordnet
ist.
3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des Schlitzes (\7c)
etwa dem Durchmesser des Schaftes (\3a) des Bolzens (3) od. dgl. entspricht.
4. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (15) an
seinem sehnenförmigen Bereich (\5c) eine Ausnehmung (ISe^aufweist, in die ein den Bolzen (3) od. dgl.
tragender Ansatz (1 b) einlegbar ist.
5. Scharnier nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontur des Ansatzes (16J1 und der
Ausnehmung (lSe^miteinander korrespondieren.
6. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Bolzen (3)
abgewandte Seite des Gelenkteils (1) im verriegelten Zustand bündig mit der Stirnkante (14a,) des
zugehörigen Möbelteils (14) liegt.
7. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Möbelinneren
weisende Fläche des Gehäuses (15) einen Durchbruch (t5d) mit geringerem Durchmesser als das
Spannelement (17) aufweist.
8. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das andere Gelenkteil
(2) durch eine Lasche (2a) gebildet ist, die bündig bzw. zurückliegend gegenüber der Innenwand (13a,)
des zugehörigen Möbelstücks (13) in einer Aufnahmeöffnung (\2a) eines Gehäusetopfes (12) angeordnet
ist.
9. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche (2a) in der Aufnahmeöffnung (\2a) des Gehäusetopfes (12)
verschiebbar angeordnet ist und die Befestigung der Lasche (2a) mittels einer die Lasche (2a) durchsetzenden
Klemmschraube (H) erfolgt, deren Kopf (Sa) an einem Bund einer abgestuften mit einer ersten
Stufe (7a) und einer zweiten Stufe (7b) versehenen Ausnehmung (7) liegt, wobei der Durchmesser des
Kopfes (8a) der Klemmschraube geringer ist als der
Durchmesser der ersten Stufe (7a) der Ausnehmung und der Durchmesser des Gewindebereichs (Sb)
geringer ist als der Durchmesser der zweiten Stufe (7b) der Ausnehmung (7).
10. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche (2a) von einer Justierschraube (9) durchsetzt wird, die sich auf
dem dahinterliegenden Bereich des zugehörigen Gehäusetopfes (12) abstützt
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742454923 DE2454923C3 (de) | 1974-11-20 | Scharnier für Möbel mit zwei Gelenkteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742454923 DE2454923C3 (de) | 1974-11-20 | Scharnier für Möbel mit zwei Gelenkteilen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2454923A1 DE2454923A1 (de) | 1976-08-12 |
DE2454923B2 DE2454923B2 (de) | 1977-05-05 |
DE2454923C3 true DE2454923C3 (de) | 1978-01-19 |
Family
ID=
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