DE2454622A1 - Walzschweissplattierter, korrosionsfester, aus einem grundwerkstoff und einem auflagewerkstoff bestehender formkoerper und verfahren zur herstellung desselben - Google Patents
Walzschweissplattierter, korrosionsfester, aus einem grundwerkstoff und einem auflagewerkstoff bestehender formkoerper und verfahren zur herstellung desselbenInfo
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Description
München, 18. Nov. 1974 M/15 569 M/15 570
Vereinigte österreichische Eisen-
und Stahlwerke - Alpine Montan Aktiengesellschaft Wien, Österreich
Walzschweißplattierter, korrosionsfester, aus einem Grundwerkstoff
und einem Auflagewerkstoff bestehender Formkörper und
Verfahren zur Herstellung desselben
Die Erfindung betrifft einen- walzschweißplattierten,
korrosionsfesten, aus Grundwerkstoff und Auflagewerkstoff bestehenden
Formkörper, insbesondere plattierte Bleche, sowie ein Verfahren zur Herstellung solcher Formkörper.
Zur Herstellung korrosionsfester Formkörper, insbesondere
Bleche, bedient man sich des Plattierens, wobei ein Grundwerkstoff, der aus einem Kohlenstoffstahl oder einem legierten
Stahl bestehen kann, mit einem korrosionsfesten Auflagewerkstoff verbunden wird. Zweckmäßig erfolgt die Verbindung durclt gemeinsames Verwalzen eines- aus dem Grundwerkstoff
und dem Auflagewerkstoff bestehenden Plattierpaketes. Korrosionsbeständige
Legierungen sind in vielfacher Zusammensetzung bekannt. Sie haben hohe Gehalte an Nickel, Molybdän, Chrom u.a.
und stellen ziemlich teure Werkstoffe dar. Bei Legierungen . dieser Art kommt es allerdings zur Ausscheidung von unerwünschten
Phasen, wenn ihr Gehalt an zu Ausscheidungen neigenden
Legierungselementen, wie Kohlenstoff von 0,001 bis 0,2
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Gew.-%, Molybdän von 2,5 bis 17 Gew;-%, Chrom von 12 bis 25
Gew.-%/ Nickel von 9 bis 70 Gew.-% und Silizium von 0,01 bis 4
Gew.-% beträgt. In der Literatur werden diese Ausscheidungen als Sigma-Phase, Chi-Phase und Lave-Phase bezeichnet, wobei
als besonders kritische Grenze angesehen wird, wenn die Summe von Chrom und Nickel 30 % beträgt.
Um Ausscheidungen in den angeführten korrosionsfesten Legierungen zu vermeiden, ist es notwendig, sie einem Lösungsglühen
zu unterwerfen. Das Lösungsglühen erfolgt üblicherweise in einem Temperaturbereich von 1175 bis 123O° C während mehrerer
Stunden. Anschließend wird der lösungsgeglühte Werkstoff in Wasser abgelöscht. Wenn also ein solches Lösungsglühen notwendig
ist, so muß bei einem plattierten Formkörper der ganze Formkörper, ζ. B. das ausgewalzte Plattierpaket dieser Wärmebehandlung unterworfen
werden. Daraus folgt, daß auch als Grundwerkstoff nur ein solcher verwendet werden kann, der dieser Wärmebehandlung gewachsen
ist. Ein unlegierter Kohlenstoffstahl kann nicht verwendet werden, denn er würde durch die hohen Temperaturen des
Lösungsglühens überhitzt werden und eine erhebliche Einbuße seiner Festigkeitseigenschaften erleiden. Die überhitzung führt bekanntlich
zu einer Kornvergrößerung mit nachteiligen Folgen. Man war daher bisher gezwungen, bei der Herstellung walzschweißplattierter
korrosionsfester Formkörper, bei denen der Auflagewerkstoff aus einer korrosionsfesten Legierung der angeführten
Zusammensetzung bestand, auch als Grundwerkstoffe nur solche zu verwenden, die die außergewöhnliche Wärmebehandlung des Lösungsglühens vertragen. Solche Werkstoffe sind austenitische Chrom-Nickel-Stähle,
die aber sehr teuer sind und deren wertvolle spezifische Eigenschaften bei der eigentlich untergeordneten Verwendung
als Grundwerkstoff nicht ausgenützt werden.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung der geschilderten Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, einen
walzschweißplattierten hochkorrosionsfesten, aus Grundwerkstoff und Auflagewerkstoff bestehenden Formkörper zu schaffen,, dessen
Grundwerkstoff aus einem erheblich billigeren Material als die
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teuren Chrom-Nickel-Stähle besteht und der der Wärmebehandlung
des Lösungsglühens, die durch die Verwendung des hochlegierten Auflagewerkstoffes vorgegeben ist, ohne Beeinträchtigung standhält. Weiters soll der Grundwerkstoff schweißbar sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Grundwerkstoff aus einem austenitischen Manganstahl folgender Zusammensetzung besteht: 0,3 bis 0,9 Gew.-% Kohlenstoff,
0,05 bis 0,1 Gew.-% Silizium, 13 bis 19 Gew.-% Mangan, 0 bis
2 Gew,-% Nickel, 0,5 bis 1,0 Gew.-% Chrom, 0 bis 0,20 Gew.-% Kupfer, 0 bis 2 Gew.-% Kobalt, 0 bis 0,007 Gew.-% Phosphor,
0 bis 0,002 Gew.-% Schwefel, Rest Eisen.
Das Wesen der Erfindung besteht also darin, daß zwei
austenitische Werkstoffe durch Walzplattieren miteinander ver- bunden
werden, wobei die zur Erreichung der Korrosionsbeständigkeit des Auflagewerkstoffes erforderliche Wärmebehandlung
auch die Eigenschaften des Grundwerkstoffes optimal zur Geltung bringt,-ohne daß die Schweißbarkeit, die Festigkeitseigenschaften
und das austenitische Gefüge des Grundwerkstoffes in nachteiliger Weise beeinflußt werden. In der folgenden Tabelle sind bevorzugte
Beispiele für die chemische Zusammensetzung des Grundwerkstoffes angegeben. .
C | 0,7 | Si | Mn | Ni | Cr | Cu | Co | P | S | Fe |
bis | 0,05 | 17 | O | 0,88 | 0 | 0 | 0 | 0 | Rest | |
0,8 | bis | bis ' | bis | bis | bis | bis | bis | bis | ||
0,6 | 0,1 | 17,5 | 0,5 | 1,0 | 0,05 | 0,5 | 0,007 | 0,018 | Il | |
bis | 0,05 | 17,5 | 0,5 | 0,75 | 0 | 0,5 | 0 | 0 | Rest | |
0,7 | bis | bis | bis | bis | bis | bis | bis | .bis | ||
0,4 | 0,1 | 18,5 | 1,5 | 0,88 | 0,15 | 1,5 | 0,007 | 0,018 | 11 | |
bis | 0,05 | 18,5 | 1/5 | 0,5 | 0 | 1,5 | 0 | 0 | Rest | |
0,6 | bis | bis | bis | bis | bis | bis | bis | bis | ||
0,1 | 19 | 2 | 0,75 | 0,20 | 2 | 0,007 | 0,OE | Il |
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-A-
Die Erfindung umfaßt weiters ein Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers der beschriebenen Art, welches davon
ausgeht, daß sandwichartig aus zwei Grundwerkstoffplatten und
zwei in den Abmessungen kleineren Auflageplatinen ein Plattierpaket zusammengestellt wird. Dabei liegen die Grundwerkstoffplatten
außen und die Platinen innen. Zwischen die Platinen wird eine das Zusammenschweißen verhindernde Trennschicht eingebracht,
und der die Auflageplatinen umgebende Spalt zwischen den Rändern der Grundwerkstoffplatten wird durch Schweißleisten>.
die mit den Grundwerkstoffplatten verschweißt werden, rundum geschlossen»
Vor dem Verwalzen muß das Paket noch evakuiert werden, wie in der OE-PS Nr. 245 895 beschrieben.
Das erfindungsgemäße Verfahren zielt darauf ab, mit HilfsiriaBnähmen.
das Einschweißen der Schweißleisten in den Spalt des Plattierpaketes und die Verbindung mit dem Manganstahl zu erleichtern
und insbesondere das Schweißen so einfach wie mit einem Kohlenstoff
stähl zu gestalten. Diese Maßnahmen bestehen darin, daß Zunächst die Ränder der Grundwerkstoffplatten schräg angeschliffen
werden, vorzugsweise in einem Winkel von 15 bis 30°, dann das abgeschliffene Material durch eine Reihe von Auftragsschweißlagen
aus Kohlenstoffstahl ersetzt wird, das Paket zusammengestellt und die Schweißleis.ten eingesetzt werden, die Schweißleisteri
durch Wurzelnähte längs des Umfanges des Paketes mit den Äuftfägssehweißiagen bzw. Aufpanzerungen verbünden und schließlich
durch Aufbringen weiterer Schweißlagen zwischen den Auftrags- . schweißlagen und den Schweißleisteh der Spalt dicht geschlossen
und das Paket fertiggestellt wird.
Zweckmäßig wird während des Aufbaues der Aufpanzerungen
mit Wasser gekühlt.
Vorteilhaft können für die erste Lage der Auftragsschweißlagen
hochlegierte austenitische Elektroden und für die weiteren Lagen Kohlenstoffstahl als Zusätzwerkstoff verwendet
werden. .
Das erfindungsgemäße Verfahren ist in der Zeichnung, die einen Schnitt durch ein Plattierpaket im Randbereich zeigt,
näher erläutert.
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Zwei Grundwerkstoffplatten mit den Abmessungen 2500 mm χ 1500 mm χ 100 mm, die die folgende Zusammensetzung haben:
C Mn Ni Co Cu Cr Si S P 0,6 % 18 % 1 % 0,5 % 0,15 % 0,75 % 0,1 % 0,015 % 0,006 % '
Fe -
Rest ■""·"■:
sind mit 1, I1 bezeichnet. Dazwischen sind die Auflageplatinen,
die mit 2, 2' bezeichnet sind, eingelegt. Diese haben die Abmessungen 2400 mm χ 1400 mm χ 24 mm und folgende Zusammensetzung:
Ni Mo Cr Si C Mn · W Co Fe 57 % 16 % 15 % 0,05% 0,02% 1 % 4 % 2 % 4 %.
Sie sind zu einem Plattierpaket verbunden, wobei zwischen den Platinen eine die Verschweißung hindernde Schicht 3 eingebracht
ist. Das Paket wird in folgender Weise vorbereitetί Die Grundwerkstoffplatten
1 und 1' werden abgeflammt und im Randbereich, d. h. auf einer Randbreite a schräg abgeschliffen,.wobei der
Winkel der Schrägfläche 4, 4' gegenüber der Horizontalen 15 bis 30° beträgt. Sodann werden auf die Schrägflächen 4, 41 Auftragsschweißlagen
5, 6, 7, 8 gelegt und auf diese Weise,das durch das Abschleifen abgetragene Material ersetzt. Das Auftragsschweißen
erfolgt vorteilhaft elektrisch. Diese Auftragsschweißlagen bzw.
Aufpanzerungen werden in Form von kurzen, versetzten Schweißraupen
aufgebaut," die mit Wasser gekühlt werden. Es können alle Lagen 5 bis 8 mit einem Schweißzusatzwerkstoff aus Kohlenstoffstahl
erzeugt werden, es ist jedoch vorteilhaft, für die erste
Läge 5 hochlegierte austenitische Elektroden zu verwenden. Nach Herstellung der Auftragsschweißlagen erfolgt der Zusammenbau
des Plattierpaketes, in dem auf die obere, abgeschliffene Fläche der Grundwerkstoffplatte 1' die schmälere und kürzere
Auflageplatine 2' kantenparallel aufgelegt wird, dann die Trennschicht
aufgebracht und sandwichartig die zweite Platine 2 und
die in gleicher Weise vorbereitete Grundwerkstoffplatte l aufgesetzt
wird. Dann werden längs des Umfanges des Plattierpaketes in den durch die überstehenden Ränder der Grundwerkstoffplatten
gebildeten Spalt Schweißleisten 9 eingelegt und diese durch Wurzelnähte
10, 10' mit den Auf panzerungen verbunden. Schließlich wer-
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den in den verbleibenden Raum randseitig weitere Schweißlagen 11 gelegt und damit das Paket bündig geschlossen. An einer Stelle
des Spaltes wird eine Vorrichtung, wie in der OE-PS Nr. 245 895 beschrieben, eingebracht, das Paket evakuiert und versiegelt.
Anschließend wird das Paket vier Stunden auf 1150° C erwärmt und auf.eine Stärke von 31 mm in 16 Stichen heruntergewalzt.
Sogleich nach dem Walzen wird das Paket einem Lösungsglühen bei 1220 C während zwei Stunden unterworfen. Unmittelbar darauf erfolgt
das Ablöschen in Wasser. Das Paket wird aufgeschnitten, die Verbundtafeln werden getrennt, gerichtet und ihre Oberflächen
durch Schleifen nachbehandelt. Die erhaltenen Bleche haben eine Dicke von 12 mm bei einer Toleranz von +0,3 mm. Die Plattierschicht
hat eine Dicke von 3 mm. Die mechanischen Eigenschaften des Verbundbleches sind in der folgenden Tabelle angeführt.
Auflagewerkstoff | Grundwerkstoff | |
Zugfestigkeit (Kp/mm2) |
70 bis 90 | 85 bis 90 |
Streckgrenze (Kp/mm2) |
25 bis 30 | 25 bis 30 |
Dehnung in % (d5) |
45 bis 50 | 50 bis 60 |
Claims (1)
1. Walzschweißplattierter, korrosionsfester, aus einem Grundwerkstoff
und einem Auflagewerkstoff bestehender Formkörper, wobei der Auflagewerkstoff zu Phasenausscheidungen neigende
Legierungselemente, wie Kohlenstoff von 0,001 bis 0,2 Gew.-%/
Molybdän von 2,5 bis 17 Gew.-%, Chrom von 12 bis 25 Gew.-%,
Nickel von 9 bis 70 Gew.-% und Silizium von 0,01 bis 4 Gew.-% enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundwerkstoff aus
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einem austenitischen Manganstahl folgender Zusammensetzung
besteht: 0,3 bis 0,9 Gew.-% Kohlenstoff, 0,05 bis 0,1 Gew.-%
Silizium, 13 bis 19 Gew.-% Mangan, 0 bis 2 Gew.-% Nickel,
0,5 bis 1,0 Gew.-% Chrom, 0 bis 0,20 Gew.-% Kupfer, Q bis
2 Gew.-% Kobalt, 0 bis 0,007 Gew.-% Phosphor, 0 bis 0,002
Gew.-% Schwefel, Rest Eisen, und der Formkörper lösungsgeglüht
ist.
Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers nach Anspruch 1, aus einem sandwichartig aus zwei Grundwerkstoffplatten und
zwei in den Abmessungen kleineren Auflageplatinen zusammengestellten
Plattierpäket, wobei die Grundwerkstoffplätten außen und die Platinen innen liegenί dazwischen eine das
Zusammenschweißen verhindernde Trennschicht eingebracht und der die Auflageplatinen umgebende Spalt rundum durch mit den
Grundwerkstoffplatten verschweißte Schweißleisten geschlossen
V7ird> dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die Ränder
der Grundwerkstöffplätten·schräg angeschliffen werden, vorzugsweise
in einem Winkel von 15 bis 30 j dann das abgeschliffene
Material durch eine Reihe von Äuftfagsschweißlägen aus
Kohlenstoffstähl ersetzt wird, das Paket zusammengestellt und
die Sehw"eiß!eisten eingesetzt werden>
die Schweißleisten durch Wurzelnähte längs des Umfanges des Paketes mit den Aiifträgssehweißlägeri
bzw* Äufpärizerüngen verbunden und schließlich
durch Aufbringen weiterer Schweißlägen zwischen den Äufträgsschweißlägen
Und" deii Schweißleisten der Spalt dicht geschlossen
und das Paket fertiggestellt wird*
Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet," daß während
des Aufbaues der Aufpanzerüngen mit Wasser gekühlt wird»
Vefiähren nach den Ansprüchen 2 und 31 dadurch gekennzeichnet,
daß für die erste Lage der Äuftragsschweißlagen höchiegierte
äustenitische Elektroden und für die weiteren Lagen
Khhtenstöffstahl als Züsatzwerkstoff verwendet wird..
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Leerseite
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