DE2453429A1 - Aetzloesungen fuer kupfer und kupferlegierungen - Google Patents
Aetzloesungen fuer kupfer und kupferlegierungenInfo
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Description
DIPL.-CHEM. DR. VOLKER VOSSIL1S
PATENTANWALT
8 MÖNCHEN 86,
PHONE: 474075
u.Z. : K 982 (Vo/pr/H) Case :. 1620
ΤΌΚΑ I DEMA KOGYO KABUSHIEI KAISHA
Tokyo, Japan
11. November 1974
'I X
Atzlösungen für Kupfer und Kupferlegierungen"
Priorität: 19.. November 1973, Japan, Nr. 129 156/1973
Das Ätzen von Kupfer und Kupferlegierungen gewinnt in Industrie und Technik, besonders in der Elektronik "bei der Herstellung von
gedruckten Schaltungen und Bleirahmen für den Induktionsstromkreis,
zunehmend an Bedeutung. Es ist bekannt, Kupfer und Kupferlegierungen mit Eisen(III)-chlorid, Kupfer(II)-chlorid, Chromschwefelsäuregemischen
oder Peroxysulfaten enthaltenden Lösungen zu atzen. Das Chromsäureanhydrid-Schwefelsäure-Gemisch und die
Eisen(III)-chloridlösung haben jedoch den Nachteil, daß die verbrauchten Ätzlösungen gelöstes Kupfer und Chrom bzw. große Mengen
an metallischem Kupfer und Eisenionen enthalten. Da die gleichzeitige und vollständige Entfernung dieser Metalle aus der
verbrauchten Ätzlösung äußerst schwierig ist, werfen beide "Verbindungen
das Problem der Umweltverschmutzung auf und sind daher zum Ätzen ungeeignet. Aus diesen Gründen wird zum Ätzen im all-
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gemeinen eine Peroxysulfatlösung verwendet, da ihre verbrauchte
Ätzlösung lediglich Kupferionen enthält. Aus der japanischen Patentveröffentlichung 16 008/1961 ist es bekannt, Peroxysulfate
zusammen mit Quecksilbersalzen zu verwenden, um dadurch die Ätzgeschwindigkeit
zu erhöhen. Die verbrauchte Ätzlösung enthält Quecksilberionen als Verunreinigung, die entfernt werden müssen,
da sie sehr giftig sind. Die vollständige Entfernung der Quecksilberionen
ist jedoch äußerst schwierig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, wäßrige Peroxysulfatlösungen
zum Ätzen von Kupfer und Kupferlegierungen zur Verfügung zu stellen, die den Ätzvorgang über einen langen Zeitraum
beschleunigen und die vorstehend genannten Nachteile nicht aufweisen. Die Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Die Erfindung beruht auf dem überraschenden Befund, daß durch das Zusammenwirken zwischen mindestens einer Diazinverbindung
und mindestens einer Halogenverbindung diese Forderungen erfüllt werden.
Die Erfindung betrifft somit den in den Ansprüchen gekennzeichneten
Gegenstand.
Die Ätzlösungen der Erfindung können für Kupfer und Kupferlegierungen,
wie Messing, Bronze, Berylliumkupfer und Konstanten, verwendet werden.
Die Verwendung von Ammonium-, Kalium-, Natrium- und Lithiumsalzen der Peroxymonoschwefelsäure und Ammonium-, Kalium-, Natrium-,
Barium- und Lithiumsalzen der Peroxydischwefelsäure ist bereits
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aus den japanischen Patentveröffentlichungen ITr. 94-63/1964- und
Nr. 11 324-/1966 bekannt. - ■
Die Ätzlösungen der Erfindung enthalten das Peroxysulfat vorzugsweise
in einer Konzentration.von 5 his 25 Gewichtsprozent
und die Diazinverbindung in einer Konzentration von 100 bis
2000 ppm.Konzentrationen von über 2000 ppm bringen zwar keine Nachteile mit sich, sind aber wenig wirtschaftlich. Die Konzentration an Halogenverbindung in den Ätzlösungen der Erfindung
beträgt vorzugsweise 10 bis 1000 ppm.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1 bis 20
250 g/Liter Ammoniumperox^eLsulfat und 50 ml/Liter 75gewichtsprozentige
Orthophosphorsäure werden mit einer Diazinverbindung und Natriumchlorid versetzt. Die erhaltene Ätzlösung wird in einen
nach dem Rotationsverfahren arbeitenden Sprühätzer gegeben. Kupfer wird bei einer Temperatur von 4-00C und einem Druck von
0,5 kg/cm von einer mit einer 35 /u dicken Kupferfolie beschichteten
Platte der Abmessungen 5 x 5 cm abgeätzt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle I zusammengefaßt.
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Diazinverbindung | Tabelle | - | 400 | I | Ätzgeschwin digkeit /u/min |
|
Bei spiel |
Pyrimidin | Konzentra tion, mg/Liter |
600 | Natriumchlorid konzentration ppm (Chloridionen konzentration) ■ |
5,3 | |
1 | 400 | 600 | —. | 52,8 | ||
2 | 400 | 200 | 10 | 5,5 | ||
3 | 5-Methylpyrimidin 400 | 200 | — | 53,8 | ||
4 | Il | 400 | 10 | 5,5 | ||
5 | 2-Aminopyrimidin | 400 | - | 27,6 | ||
6 | K | L 600 | 10 | 5,0 | ||
7 | Pyrazin | 600 | - | 4-7,9 ' | ||
8 | Il | 200 | 10 | 6,2 | ||
9 | Il | 200 | - ■ | 55,3 - | ||
10 | ii | 800 | 10 | 5,8 | ||
11 | Pyrazinearboxamic | 800 | - | 34,0 | ||
12 | U | 200 | 10 | 4-,9 | ||
13 | Chinozalin | 200 | - | 21,2 | ||
14 | Il | 200 | 10 | 3,6 | ||
15 | Pyridazin | 200 | - | 20,0 | ||
16 | 10 | 4,6 . | ||||
17 | Phthalazin | - | - | 31,8 | ||
18 | Il | 10 | 5,9 | |||
19 | Cinnolin | — | 20,5 | |||
20 | «1 | 10 | ||||
Vergleichsbeispiel | 5,0 | |||||
(1) | ||||||
(2) | 10 | |||||
50982 1 /Ί048
Aus Tabelle I ist ersichtlich, daß die Erhöhung der Ätzgeschwindigkeit
nur durch das Zusammenwirken von DiazinverMndung und Halogenverbindung erzielt wird,
Beispiel 21 bis 30
250 g/Liter Ammoniumperoxydisulfat und 50 ml/Liter 75gevrichtsprozentige
Orthophosphorsäure werden mit 4-00 mg/Liter Pyrazin und jeweils verschiedenen Konzentrationen von Natriumchlorid versetzt.
Das Kupfer wird gemäß Beispiel 1 bis 20 geätzt. Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengefaßt.
Beispiel Natriumchloridkonzentration,ppm Itzgeschwindigkeit
Nr. (Chloridionenkonzentration) /u/min
21 20 55,3
22 50 55,3
23 100 55,3
24 200 53,5
25 400 ■ 53,5
26 600 50,0
27 800 50,0
28 1000 38,0
29 2000 30,0
30 3OOO 24·, 1
Aus Tabelle II ist ersichtlich, daß eine Chloridionenkonzentration
von 1000 ppm und darüber die Ätzgeschwindigkeit wieder verlangsamt.
50332 1/1048
Beispiel 3I bis 34
250 g/Liter Ammoniumperoxydisulfat und 50 ml/Liter 75gewichtsprozentige
Orthophosphorsäure werden mit 400 ml/Liter 5-Methylpyrimidin
und jeweils Natriumbromid, Kaliumiodid, Dichlorisocyanursäure
oder 1-Chlordiäthyläther versetzt. Das Kupfer wird gemäß
Beispiel 1 bis 20 geätzt. Die Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengefaßt
.
Tabelle III | Ätzge schwindig- keit, /u/min |
|
Beispiel Nr. |
Halogenverbindung Konzentration (Halogenionenkon- zenfcration), ppm |
52,9 |
31 | Natriumbromid 50 | 50,5 |
32 | Natriumiodid . 50 | 48,7 |
33 | Dichlorisocyanursäure 50 | 52,5 · |
34 | 1-Chlordiäthylather 50 | |
100 g/Liter Ammoniumperoxymonosulfat und 50 g/Liter Schwefelsäure
werden mit 400 mg/Liter Phthalazin und Natriumchlorid entsprechend einer Chloridionenkonzentration von 10 ppm versetzt. Das ·
Kupfer wird gemäß Beispiel 1 bis 20 geätzt. Die Ätzgeschwindigkeit
beträgt 38,5 ,/u/min. Zum Vergleich wird das Kupfer gemäß Beispiel
1 bis 20 geätzt, jedoch unter Verwendung einer Ätzlösung, die nur Ammoniumperoxymonosulfat in einer Konzentration von
100 g/Liter und Schwefelsäure in einer Konzentration von 50 g/Liter
enthält. In diesem Fall beträgt die Ätzgeschwindigkeit
5 0 9 8 2 1/10 4 8
6,3 /u/min.
Be,i spiel 36
250 g/Liter Ammoniumperoxymonosulfat werden mit 400 mg/Liter
Pyrazin und Natriumchlorid entsprechend einer Chlorionenkonzentration
von 10 ppm versetzt. Der pH-Wert der Lösung wird auf 3,2 eingestellt. Das Kupfer wird gemäß Beispiel 1 bis 20 geätzt.
Die Ätzgeschwindigkeit beträgt 53»9/u/min.
250 g/Liter Ammoniumperoxydisulfat werden mit 400 mg/Liter
Pyrazin und Natriumchlorid entsprechend einer Chlorionenkonzentration
von 10 ppm versetzt. Der pH-Wert der Lösung wird mit ' Ammoniumcarbonat auf 5?0 eingestellt. Das Kupfer wird gemäß Beispiel
1 bis 20 geätzt. Die Atzgeschwindigkeit beträgt 55>3 /u/min.
509 8.21/1048
Claims (4)
1. Itzlösungen für Kupfer und Kupferlegierungen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem Peroxysulfat
in einer Konzentration von 5 Gewichtsprozent bis zur Sättigungskonzentration,
mindestens einer Diaz invert) indung in einer Konzentration von 50 ppm bis zur Sättigungskonzentration und
mindestens einer Halogenverbindung in einer Konzentration von 5 bis 2000 ppm.
2. Itzlösungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Peroxysulfat Ammoniumperoxymonosulfat oder Ammoniumperoxydisulfat
ist.
J. Ätzlösungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Diazinverbindung Pyrimidin, ein Aminopyriiaidin, ein Methylpyrimidin,
Pyrazin, Pyrazincarboxamid, Chinoxalin, Pyridazin,
Phthalazin oder Cinnolin ist.
4. Ätzlösungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halogenverbindung Fluorwasserstoffsäure, Salzsäure, Brorawasserstoffsäure
oder Jodwasserstoffsäure oder ein Salz derselben,
ein Fluor-, Chlor-, Brom- oder Jodoxid, eine Sauerstoff enthaltende Chlor-, Brom- oder Jodsäure oder ein Salz derselben,
Dichlorisocyanursäure oder ein Salz derselben oder 1-Chlordiäthyläther ist.
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