DE2452160B2 - Verfahren zur herstellung von aromatischen carbonsaeureamiden - Google Patents
Verfahren zur herstellung von aromatischen carbonsaeureamidenInfo
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Description
N-COF
15
in der R und Ri unabhängig voneinander für
Wasserstoff, Fluorcarbonyl, einen geradkettigen oder verzweigten, gegebenenfalls durch bis zu 3
Fluorcarbonyl-Gruppen substituierten Alkylresten mit bis zu 20 C-Atomen, einen acyclischen Kohlenwasserstoffrest
mit bis zu 6 C-Atomen, einen gegebenenfalls durch Halogen, Alkyl, Alkoxy, Nitro,
Benzyl, Halogenmethoxy und/oder Fluorcarbamoyl substituierten Arylrest, einen geradkettigen oder
verzweigten aliphatischen oder aromatischen Acylrest mit bis zu 7 C-Atomen stehen und wobei R und
Ri zusammen auch für -(CHzfo- oder
y ν
CH,
stehen und wobei R im Falle Ri = Wasserstoff
darüber hinaus auch für einen kondensierten, gegebenenfalls durch Fluorcarbamoyl substituierten
mehrkernigen aromatischen Rest mit bis zu 3 anneliierten Ringen oder für einen Rest der
allgemeinen Formel
R3-Y-R4-
steht, wobei Y für Sauerstoff, Schwefel oder einen Alkylenrest mit bis zu 3 C-Atomen steht, R3 Phenyl
oder Fluorcarbamoylphenyl und R4 Phenylen bedeutet mit einer aromatischen Verbindung der allgemeinen
Formel
in der Zi und Z2 unabhängig voneinander für
Wasserstoff, Methyl, Fluor, Chlor, Brom, Methoxy, Aroxy und/oder Aralkyl stehen oder einer aromatischen
Verbindung, die aus einem kondensierten Ringsystem mit bis zu 3 kondensierten Ringen
besteht, die gegebenenfalls durch Zt und/oder Z2
substituiert sein können in 10 bis 100 Mol wasserfreier Flußsäure pro Mol Carbamidsäurefluorid bei
Temperaturen von - IO bis 1500C umsetzt.
2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1, Jadurch gekennzeichnet, daß man anstelle von
-arbamidsäurefluoriden Verbindungen die unter *eaktionsbedingungen in solche Carbamidsäureluoride
übergehen, einsetzt.
55
60
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Verbindungen, die unter Reaktionsbedingungen in Cabamidsäurefluoride
übergehen, Isocyanate, Carbamidsäurebromide oder Carbamidsäurechloride einsetzt
Es ist bekannt, aromatische Carbonsäureamide durch eine Friedel-Crafts-Reaktion aus Isocyanaten mit
aromatischen Kohlenwasserstoffen unter der üatalytischen Wirkung von Aluminiumchlorid (B. 97,472(1964])
oder HBF4 bzw. HPF6 (Soc. C 1966, 52) herzustellen.
Diese literaturbekannte Reaktion verläuft nach der allgemeinen Gleichung:
Kat.
ArH+R —NCO
Bei der Verwendung von Aluminiumchlorid als Katalysator im Rahmen dieser Reaktion hat sich nach
Angaben der obigen Autoren ein Molverhältnis von ArH zu Katalysator zu RNCO von 8:2-3:1 und im
Falle von HBF4 bzw. HPF6 als Katalysator ein solches von 1 :2 :1,5 als sinnvoll erwiesen. Beiden Verfahren
gemeinsam ist die Art der Aufarbeitung der erhaltenen Reaktionsprodukte. So erfolgt in beiden Fällen zur
Zerstörung des sich bildenden Komplexes aus Reaktionsprodukt und eingesetztem Katalysator eine Behandlung
der Reaktionsmischung mit Wasser. Dabei wird nicht nur der im Komplex mit dem Reaktionsprodukt
gebundene, sondern auch der in großem Überschuß eingesetzte Katalysator, sowie unverbrauchtes
und überschüssiges Isocyanat vernichtet Das Verfahren ist daher sehr unwirtschaftlich und für eine technische
Verwendung ungeeignet.
Weiterhin ist die Darstellung aromatischer Carbonsäure-N-methyl-anilide
durch Umsetzung von Methylphenyl-carbamidsäure-chlorid mit aromatischen Kohlenwasserstoffen
bzw. Phenoläthern in Gegenwart von Aluminiumchlorid als Katalysator bekannt (Chem. Ber.
88,301 [1955]).
Nachteilig bei diesem Verfahren ist die Aufarbeitung des erhaltenen Reaktionsproduktes, wodurch, wie
obenstehend erwähnt, überschüssiger Katalysator und überschüssiges Carbamidsäurechlorid vernichtet wird.
Es bestand daher die Aufgabe ein technisch realisierbares Verfahren zu finden, das es gestattet nach
beendeter Reaktion die nicht umgesetzten Reaktionskomponenten mit dem Ziel des Wiedereinsatzes
möglichst quantitativ zurückzugewinnen.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von aromatischen Carbonsäureamiden durch Umsetzung
aromatischer Kohlenwasserstoffe mit Methyl-phenylcarbamidsäure-halogenid
oder Isocyanaten in Gegenwart von Katalysatoren gefunden, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man Cabamidsäurefluoride der allgemeinen Formel
N-COF
in der R und Ri unabhängig voneinander für Wasser-
itoff. Fluorcarbonyl. einen geradkettigen oder verzweigten,
gegebenenfalls durch bis zu 3 Fluorcarbonyl-Sruppen substituierten Alkylresten mit bis zu 20
"-Atomen, einen acyclischen Kohlenwasserstoffrest
mit bis zu 6 C-Atomen, einen gegebenenfalls durch Halogen, Alkyl, Alkoxy, Nitro, Benzyl, Halogenmethoxy
und/oder Fluorcarbamoyl substituierten Arylrest, einen
geradkettigen oder verzweigten aliphatischen oder aromatischen Acylrest mit bis zu 7 C-Atomen stehen
und wobei R und Ri zusammen auch für -(CH2J6- oder
IO
stehen und wobei R im Falle Ri = Wasserstoff darüber
hinaus auch für einen kondensierten, gegebenenfalls durch Fluorcarbzinoyl substituierten mehrkernigen
aromatischen Rest mit bis zu 3 annellierten Ringen oder für einen Rest der allgemeinen Formel
R3-Y-R4-
steht, wobei Y für Sauerstoff, Schwefel oder einen Alkylenrest mit bis zu 3 C-Atomen steht, R3 Phenyl oder
Fluorcarbamoylphenyl und R4 Phenylen bedeutet mit einer aromatischen Verbindung der Formel
30
in der Zi und Z2 unabhängig voneinander für Wasserstoff,
Methyl, Fluor, Chlor, Brom, Methoxy, Aroxy und/oder Aralkyl stehen oder einer aromatischen
Verbindung, die aus einem kondensierten Ringsystem mit bis zu 3 kondensierten Ringen besteht, die
gegebenenfalls durch Zi und/oder Z2 substituiert sein
können in 10 bis 100 Mol wasserfreier Flußsäure pro Mol Carbamidsäurefluorid der Temperaturen von -10
bis 150° C umsetzt.
Als geradkettig oder verzweigte Alkylreste seien beispielsweise genannt:
Methyl, Äthyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl,
Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl, Lauryl,
Tetradecyl, Pentadecyl, Hexadecyl, Heptadecyl, Octadecyl, Nonadecyl, Isopropyl.Tert.-Butyl und
2-Äthyl-hexyl.
Als alicyclische Kohlenwasserstoffreste seien beispielsweise genannt:
Cyclopentyl und Cyclohexyl.
Als gegebenenfalls durch Halogen, Alkyl, Alkoxy, Nitro, Benzyl, Halogenmethyloxy, und/oder Fluorcarbamoyl
substituierte Arylreste seien beispielsweise genannt:
Chlorphenyl, Tolyl, Xylyl, Nitrophenyl,
3-Nitrophenyl,4-Trifluormethylphenyl,
Methoxyphenyl, Äthoxyphenyl, S-ChloM-trifluormethylphenyl, und
4-Trifluormethoxyphenyl.
Als geradkettige oder verzweigte aliphatische oder aromatische Acylreste mit bis zu 7 C-Atomen seien
beispielsweise genannt:
60
Acetyl, Isobutyryl, Benzoyl.
Als Reste der allgemeinen Formel R3-Y-R4- seien
beispielsweise genannt:
Phenyloxyphenylen, Phenylmercaptophenylen,
Fluercarbamoylphenyloxyphenylen, Fluorcarbamoylphenylmercaptophenylen.
Als kondensierte mehrkernige gegebenenfalls durch Fluorcarbamoyl substituierte aromatische Reste mit bis
zu 3 annellierten aromatischen Ringen seien beispielsweise genannt:
Naphthyl, Anthracenyl, Phenanthrenyl und
Fluorcarbamoylnaphthyl.
Als Carbamidsäurefluoride seien beispielsweise genannt:
Carbamidsäurefluorid,
Methylcarbamidsäurefluorid,
Dimethylcarbamidsäurefluorid,
Phenylcarbamidsäurefluorid,
Bis(fiuorcarbonyl)amin,
Phenyien-bis-carbamidsäurefluorid, Hexamethylen-bis-carbamidsäurefluorid,
Diphenylmethan-M'-bis-carbamidsäurefluond,
Diphenyläther-'M-bis-carbamidsäurefluorid,
Diphenylthioäther-M-bis-carbamidsäurefluorid.
Toluylen^-bis-carbamid-säurefluoriJ,
4-Chlorphenylcarbamidsäurefluorid, 2-Chlorphenylcarbamidsäurefluorid,
3-Cyanophenylcarbamidsaurefluorid, 3,4-Dichlorphenylcarbamidsäurefluorid,
2,3-Dichlorphenylcarbamidsäurefluorid,
3-Nitrophenylcarbamidsäurefluorid, Methylcarbamidsäurefluorid,
S-ChloM-trifluormethylphenylcarbamidsäurefluorid,
Cyclohexylcarbamidsäurefluorid, 4-Trifluormethylphenylcarbamidsäurefluorid,
n-Butylcarbamidsäurefluorid,
TerL-Butyl-carbamidsäurefluorid,
2-Trifluormethylphenylcarbamidsäurenuorid, 3-Tri-fluormethylphenylcarbamidsäurefluorid,
4-Chlor-3-tπfluormethylphenylcarbamidsäurefluorid,
4-Trifluormethoxy-3-chlorphenylcarbamidsäurefluorid,
S-ChloM-methylmercaptophenylcarbamidsäurefluorid,
2,2-Diphenylenpropan-4,4-bis-carbamidsäurefluorid,
4-Methoxyphenylcarbamidsäurefluorid, Naphthylen-LS-bis-carbamidsäurefluorid,
I-Chlor^-Methoxyphenylcarbamidsäurefluorid,
Phenoxyphenylencarbamidsäurefluoridund 4-Monochloridfluormethylmercapto-3-chlorphenyl-carbamidsäurefluorid.
Die als Ausgangsstoff einzusetzenden Carbamidsäurefluoride sind an sich bekannt; ihre Herstellung wird
beispielsweise in Soc. 1945,864, beschrieben.
Soweit darüber hinaus im Rahmen dieser Anmeldung auch der Einsatz von neuen Carbamidsäurefluoriden
beschrieben wird, so wurden sie im Falle der N-monosubstituierten Carbamidsäurefluoride in an sich
NCOBr
C-COCl
R,
in denen R und Ri die vorstehend angegebene
Bedeutung besitzen sowie Harnstoff und Tetra-Methylharnstoff. Bevorzugt werden dabei Isocyanate, Carbamidsäurechloride
eingesetzt. Die Isocyanate, Carbamidsäurechloride, Carbamidsäurebromide und Harnstoffe
sind an sich bekannt. Ihre Herstellung wird beispielsweise in Houben-Weyl Bd. B/III beschrieben.
Als aromatische Verbindungen werden Verbindungen der allgemeinen Formel
15
bekannter Weise durch Umsetzung des betreffenden Isocyanates mit Flußsäure erhalten. Man ging dabei so
vor, daß man in die vorgelegte Flußsäure bei Temperaturen von 0 bis 5° C das betreffende Isocyanat
eintropfen ließ, anschließend auf 10 bis 15° C erwärmte und 3 Std. bei dieser Temperatur beließ. Anschließend
wurde die überschüssige Flußsäure unter vermindertem Druck bis 40°C/20 mm abdestilliert und der so erhaltene
Rückstand zur Entfernung von nicht umgesetztem Isocyanat mit Petroläther gewaschen. Ging man zur
Herstellung des betreffenden Carbamidsäurefluorides dabei von kristallinem Isocyanat aus, so wurde das
Isocyanat zunächst in einem Lösungsmittel gelöst, beispielsweise in Methylenchlorid und diese Lösung
dann in die vorgelegte Flußsäure eingetropft Die Weiterverarbeitung erfolgt dann wie vorstehend beschrieben.
Im Falle der N-disubstituierte Carbamidsäurefluoride ging man dabei so vor, daß man zunächst die
entsprechenden Carbamidsäurechloride in an sich bekannter Weise hergestellte und sodann in ebenfalls
bekannter Weise Chlor gegen Fluor austauschte.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens können anstelle von Carbamidsäurefluoriden auch
Verbindungen eingesetzt werden, die unter Reaktionsbedingungen in solche Carbamidsäurefluoride überge-
hen. Es kommen hierbei folgende Verbindungen in Frage:
Isocyanate der allgemeinen Formel R5-NCO, in der
R5 neben Chlorcarbonyl die vorstehend für R angegebene Bedeutung besitzt, Carbamidsäurebromide der
allgemeinen Formel
35
in denen R und Ri die vorstehend angegebene
Bedeutung besitzen, Carbamidsäurechloride der allgemeinen Formel
45
55
60
eingesetzt, in der Zi und Z2 unabhängig voneinander für
Wasserstoff, Methyl, Fluor, Chlor, Brom, Methoxy, Aroxy und/oder Araikyl stehen.
Als Einzelverbindungen seien beispielsweise genannt:
Als Einzelverbindungen seien beispielsweise genannt:
Benzol, Toluol, Chlorbenzol, Brombenzol,
FluorbenzoL 1,3-Dichlorbenzol, 1,4-Dichlorbenzol, Xylole, Methoxybenzol, Diphenyläther,
Diphenylmethan,Diphenylthioäther.
FluorbenzoL 1,3-Dichlorbenzol, 1,4-Dichlorbenzol, Xylole, Methoxybenzol, Diphenyläther,
Diphenylmethan,Diphenylthioäther.
Als aromatische Verbindungen kommen weiterhin kondensierte Ringsysteme mit bis zu 3 kondensierten
Kernen in Frage, die gegebenenfalls durch Zt und/oder
Z2 substituiert sein können. Beispielsweise seien genannt:
Naphthalin, Anthracen, Fluoren, Diphenyloxyd,
Phenanthren, inden,Tetrahydronaphthalin und
2-Methoxy-naphthalin.
Phenanthren, inden,Tetrahydronaphthalin und
2-Methoxy-naphthalin.
Im Zusammenhang mit dem Einsatz von mehrkernigen aromatischen Verbindungen sei bemerkt, daß hier
eine mehrfache Acylierung stattfinden kann. So läßt sich, wie nachfolgend in Beispiel 16 und 17 gezeigt,
Diphenyläther mit Methylcarbamidsäurefluorid sowohl einmal als auch unter energischen Bedingungen zweimal
kondensieren. Es ist nun ersichtlich, daß sich dieses Prinzip in Kombination mit Bis-carbamidsäurefluoriden
auch zum Aufbau höhermolekularer Polyamide eignet.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl unter Normaldruck als auch unter erhöhtem Druck durchgeführt
werden. Im allgemeinen geht man dabei so vor. daß man die Reaktionspartner Carbamidsäurefluorid.
aromatische Verbindung und Flußsäure in das Reaktionsgefäß gibt und unter Feuchtigkeitsausschluß
miteinander reagieren läßt. Die dabei zur Erreichung des Feuchtigkeitsausschlusses notwendigen Maßnahmen
sind dem Fachmann bekannt. Die Reaktionstemperatur liegt zwischen Temperaturen von —10 und 150,
bevorzugt 0 und 1000C. Liegt die Reaktionstemperatur oberhalb des Siedepunktes der wasserfreien Flußsäure
(19°C), so sollte die Reaktion in einem Druckgefäß
ausgeführt werden. Im allgemeinen ist die Reihenfolge der Zugabe der einzelnen Reaktionskomponenten nicht
kritisch. Das Mengenverhältnis von aromatischer Verbindung zu Carbamidsäurefluorid wird im allgemeinen
so gewählt, daß äquimolare Mengen vorliegen. Die wasserfreie Flußsäure ist dabei im Überschuß, nämlich
10 bis 100 Mol Flußsäure pro Mol Carbamidsäurefluorid
zugegen.
Unter wasserfreier Flußsäure wird dabei die handelsübliche wasserfreie Flußsäure verstanden, die bis zu 2%
Wasser enthalten kann. Die überschüssig eingesetzte Flußsäure läßt sich durch einfache Destillation zurückgewinnen,
was ebenso für die Carbamidsäurefluoride und eingesetzte aromatische Verbindung gilt.
In den Fällen, in denen anstelle der reinen Carbamidsäurefluoride Verbindungen eingesetzt werden,
die erst unter Reaktionsbedingungen Carbamidsäurefluoride bilden, ist je nach den Reaktionsbedingungen
die Einhaltung bestimmter präparativer Bedingungen empfehlenswert. So werden im allgemeinen die meist
flüssigen Isocyanate in der umzusetzenden aromatischen Verbindung zunächst gelöst und sodann in die
vorgelegte wasserfreie Flußsäure eingetropft. Im Falle der Carbamidsäurechloride oder Bromide geht der
Carbamidsäurefluoridbildung ein Fluorid/Halogenaustausch voraus, so daß man durch eine entsprechende
apparative Anordnung in an sich bekannter Weise für
die Ableitung des entstehenden Chlor- bzw. Bromwasserstoffs sorgen sollte. Im Falle des Einsatzes von
gegebenenfalls substituiertem Harnstoff hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, den gegebenenfalls substituierten
Harnstoff mit der umzusetzenden aromatischen Verbindung in Gegenwart der wasserfreien Flußsäure
in einem Druckgefäß zu erhitzen, bis die jeweilige Spalttemperatur erreicht ist und die Kondensation
einsetzt.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Säureamide sind als leicht zugängliche Derivate
aromatischer Carbonsäuren wichtige Zwischenprodukte und können vielseitig auf dem Pharma- und
Pflanzenschutzgebiet eingesetzt werden. Insbesondere stellen die genannten Dicarbonamide wertvolle Ausgangsmaterialien
für temperaturfeste Polyamide dar.
IO
Das Verfahren nach Beispiel 2 wird in folgender Weise abgewandelt.
In einem Druckgefäß werden bei ca. O0C vorgelegt:
300 ml Hf wasserfrei. Hierzu läßt man bei 0-5°C zulaufen die Lösung von 57 g Methylisocyanat in 110 g
Toluol. Anschließend wird 5 Stunden bei 800C gerührt, abgekühlt und die überschüssige HF im Vakuum
abgezogen. Der Rückstand wird auf Eis gegeben, mit CH2Cb aufgenommen und nach gründlichem Waschen
mit Wasser über Na2SO* getrocknet. Nach Filtration
und Abdestillieren des Lösungsmittels erhält man 110 g eines Gemisches von para und ortho-Tolylsäuremethylamid,
deren Trennung durch Umkristallisieren aus Methanol erreicht werden kann.
In einem Edelstahlautoklaven mit Rührer, Thermometer, Heizmantel und Einfüllstützen werden zu 31,5 g
(0,5MoI) Carbamidsäurefluorid (F:47-48°C) 150 ml
wasserfr. HF und dann 46 g Toluol (0,5MoI) zulaufen
gelassen. Nach Aufdrücken eines Stickstoff-Schutzdrukkes von 1,5—2 atü heizt man auf 800C und läßt den
Ansatz 5 Std. bei einer Temperatur von 80—85°C rühren. Nach dem Abkühlen wird die überschüssige HF
abdestilliert, gegen Ende durch Anlegen eines leichten Vakuums. Der Rückstand wird auf Eis gegossen und die
ausgefallenen Kristalle abfiltriert. Man erhält 36 g(53% d. Th.) eines Gemisches aus ortho und para-Tolylsäureamids
vom F: 130— 135°C. Durch mehrfaches Umkristallisieren aus Wasser erhält man 20 g reines
p-Tolylsäureamid vom F: 154-156° C
In einem Druckgefäß werden 300 ml HF abs. vorgelegt, 60 g Harnstoff und 92 g Toluol bei 0—5° C
zugegeben. Nach Verschließen des Autoklavs und Aufgeben eines Schutzdruckes von ca. 2 atü wird schnell
auf 12O0C geheizt und 4 Stunden bei dieser Temperatur
unter gutem Rühren gehalten. Nach Abkühlen und Entspannen wird die HF abdestilliert und der Rückstand
aus Eis gegeben. Die dabei ausgefallenen Kristalle 8 g
3u*Vfem F.: 141 —158°C werden abfiltriert und einmal aus
H2O umkristallisiert: F.: 155-156°C p-Tolylsäureamid. Aus der Toluolschicht gewinnt man durch Destillation
noch 14 g eines o/p-Gemisches von Tolylsäureamid.
40
In einem 1-Ltr.-VA-Rührgefäß werden 81 g Methyl-(.arbamidsäurefluorid
(Kp.: 126- 127°C, n? : 1.3703) und 300 ml HF wasserfrei vorgelegt und nach Zugabe von
100 g Toluol 10 Std. bei Raumtemperatur gerührt. Dann
wird die überschüssige HF abgetrieben und die ausgefallenen Kristalle abfiltriert. 61 g F: 132—
136°C : 1 χ aus Methanol F.: 145°C d. i. 4-Tolylsäuremethylamid.
Aus der Mutterlauge erhält man durch Einengen noch 11,5 g Kristalle von Roh-F: 60—65°C die
It. GC 75% 2-Tolylsäuremethylamid enthalten. (F. Lit.
75°C).
In einem Autoklav werden vorgelegt: 150 ml HF abs.
und 65 g p-XyioL Bei 0 bis 100C werden in 15 Minuten
54 g Dimethylcarbamidsäurechlorid zugetropft Dann wird das Reaktionsgefäß verschlossen und zügig
hochgeheizt bis 150°CBei dieser Temperatur wird 2 h gerührt Nach dein Abkühlen wird das überschüssige HF
abdestilliert und der Rückstand auf Eis gegeben. Nach NeutraFisatäon mit verd. KOH wird der organische
Anteil abgetrennt und destilliert
Man erhält 45 g 2^-Dimethylbenzoesäure-diniethylanrid
vom Kp.!* 148—500C, n?: 1.5324 Reinheit gemäß
gaschromatischer Analyse: 96.6%.
77 g Methylcarbamidsäurefluorid, 127 g m-Xylol und
300 ml HF abs. läßt man in einem Autoklav 5 Stunden bei 8O0C miteinander reagieren. Nach der Aufarbeitung
wie in Beispiel 5 beschrieben, erhält man eine Rohausbeute von 143 g vom F.:81-95°C. Durch
Umkristallisieren aus 300 ml Äthanol + 500 ml H2O erhält man 92 g reines 2,4-DimethylbenzoesäuremethylamidvomF.:100-101°C.
112,5 g Chlorbenzol und 300 ml HF werden in einem
Edelstahlautoklav vorgelegt und bei 0—5° C 69 g Methylisocyanat zugetropft Nach 5 Stunden Rühren
bei Raumtemperatur wird weitere 5 Stunden bei 8O0C
reagieren gelassen. Nach dem Abkühlen und Entspannen wird zunächst die HF, überschüssiges Methylcarbamidsäurefluorid
und Chlorbenzol bis gegen Ende bei 400C und 12 mm abdestilliert Der Rückstand wird mit
Eiswasser versetzt Man filtriert 27 g 4-Chlorbenzoesäuremethylamid
vom R: 157—80C ab (lit- 161"C). Durch
Verseifen einer Probe mit 75%iger H2SO4, 2 Stunden/
175° C erhält man 4-Chlorbenzoesäure vom Fu
238-400C (Lit 240-10C).
288 g Fluorbenzol werden mit 280 g Methylcarbamidsäurefluorid und 300 ml HF 6 Stunden bei 1000C
709507/493
803
reagieren gelassen. Nach der üblichen Aufarbeitung erhält man 280 g 4-Fluorbenzoesäuremethylamid vom
F.: 126-1270C.
10 g 4-Fluorbenzoesäuremethylamid und 50 ml H2SO4 70%ig werden 2 Stunden bei 160-1750C
gerührt und dann auf Eis gegeben. Die Kristalle werden abfiltriert und getrocknet. Ausbeute: 7,5 g 4-Fluorbenzoesäure
vom F.: 183° C (Lit. 185° C)
19F-NMR: + 28,8 ppm gegen CF3COOH als intern.
Standard.
Nach dem Verfahren wie in Beispiel 7 erhält man bei Verwendung von 0,5 Mol Brombenzol (statt Chlorbenzol)
bei nur geringem Umsatz 10 g 4-Brombenzoesäuremethylamid vom F.: 164-165°C (Lit. F: 165,50C).
Beispiel 10
Zu 200 ml vorgelegter HF wasserfrei wird die Lösung von 128 g Naphthalin in 71 g Methylisocyanat gegeben
und die Reaktionslösung anschließend 10 Stunden bei 600C und einem Eigendruck von ca. 3 atü gerührt. Nach
Abdestillieren der HF wird der Rückstand mit 0,51 H2O
versetzt und mit Ammoniakwasser neutralisiert. Man filtriert 174 g farblose Kristalle ab. F.: 130-1500C.
Durch fraktionierte Kristallisation aus Äthanol erhält man als Hauptprodukt 1-Naphthoesäuremethylamid
vom F.: 159—16O0C und in geringer Menge 2-Naphthoesäuremethylamid
vom F.: 105—1070C (Lit. 108— 9° C).
Beispiel 11
Nach dem Verfahren wie in Beispiel 10 beschrieben, werden 1 Mol o-Kresolmethyläther mit 1,25 Mol Methylisocyanat
umgesetzt Der rotviolette Rückstand nach dem Abdampfen der HF wird mit Wasser versetzt
und neutralisiert. Man erhält roh 165,5 g 4-Methoxy-3-merhylbenzoesäuremethylamid vom
F.:113-115°C lxÄthanol F.: 114-1160C. Eine Probe
wird mit KOH in Glycerin zur 4-Methoxy-3-methylbenzoesäure verseift F.: 191 -1930C(Lk. 192-193°C).
Beispiel 12
Nach dem Verfahren wie in Beispiel 10 wird 1 Mol Hydrochinondimethyläther mit 1,25 Mol Methylisocyanat
umgesetzt Beim Aufarbeiten erhält man ein blaßgelbes öl, daß nach gründlichem Waschen mit
Wasser destilliert wird. Ausbeute: 135 g 2,3-DimethoxybenzoesäuremethylanDd.
Farbloses öl vom Kp^s'-155—
157°C
30
35
40
45
55
Verwendet man statt des Hydrochinondimethyläthers in Beispiel 12 den Brenzcatechindimethyläther, so erhält
man 132 g Kristalle vom F.: 126— 127°C = 3,4-Dimethoxybenzoesäuremethylamid.
In den folgenden Beispielen 14 bis 29 wurde wie in Beispiel 1Θ verfahren, jedoch die tabellarisch aufgeführten
Reaktionspartner, Reaktionszeiten und Reaktionstemperaturen verwendet
6o
10
:—ζ
CC:
B
Ä—Z
I D ei ei
Γ- rv V)
803
Fortsetzung
Lfd. H
Nr. I
R—Ν—COF
R=
16 CH3
Ar
-o-
ratur tionszeit I
Ar—CO—N-R
24
\3^°~^O^~co~ N~cH3
Ausbeute F.
112—116
(Ix Äthanol) 122
17 CH3
18 CH3
-O
CH3-<f>—Ο—<f >—CH3 20
6
6 CH3- N—CO—<>— O
CH3-NH
H
^CO-N-CH3
^CO-N-CH3
CH3^ V_oYVcH3
206—208
83
19 CH3
CO — N — CH3
6 | { | ι | |
20 | 5 | ^ O' | |
40 | |||
ί ι | |||
51
143—146 α χ Äthanol) 155—157
20 CH3
CH3
Y CH1
80 CH3
CH3
CO-N-CH3
80,5
124—125 (1 χ HjO,
F: 131)
Fortsetzung
Lfd. M
Nt. I
R— N — COF
Ar
ratur tionszeit 1
Ar—CO—N-R
CC) (h)
Ausbeute F.
21 CHj
CH3
60 10
CO-N-CH3
H
H
(Ix Äthanol)
22 CH3
OCH,
OCH3
OCH3 Γ
OCH3
60 10
OCH3
OCH3
OCH3
OCH3
CO — N — CH3
Nebenprodukt
OCH3
CO-N-CH3
CO-N-CH3
Hauptprodukt
71 198—199
66—67
23 CH3
OCH1
60 10
H
CO-N-CH3
CO-N-CH3
OCH3
96 207
24
Ψ'. 340C
CH3-
•CO—N-
52 143—144
Fortsetzune
Lfd. H
Nr. I
R —Ν—COF
F: 17—19° C
F: 83—850C
Ar
CH3-O-
CH3 CH3
ratur tionszeit |
Ar—CO— N-R
(0Q (h)
24 CH3-
10
10 CH3-O-/ V-CO-N—<
H
Ausbeute F.
(K) ("
56,5
167—1«β (aus Äthcrtol)
12,5
158—160
69 166-169
F: 175—185 (1 χ Äthanol)
182—183
76 F: 270—287
In einem Rührgefäß aus rostfreiem Stahl werden 58 g 4,4'-Bis-(fluorcarbonyIamino)-diphenyImethan vorgelegt
und bei O0C in einem Guß 150 ml HF wasserfrei zulaufen gelassen. Man gibt anschließend 50 g Diphenylmethan
zu und läßt unter gutem Rühren die Temperatur bis auf Raumtemperatur ansteigen. Die
Reaktionsmischung wird 5 Stunden unter weiterem kräftigen Rühren bei dieser Temperatur gehalten.
Anschließend wird die überschüssige HF aboesulliert,
gegen Ende bis zu einem Vacuum von 20 mm Hg L.01
15° C Dann wird der Rückstand auf 1400C erwärmt und
2 Stunden ein kräftiger N2-Strom durchgeleitet Nun extrahiert man den Rückstand 2mal mit 200 ml Benzol,
um die niedermolekularen, nicht polykondensierten Anteile abzutrennen. Es hinterbleiben 52 g PoJyamid
vom F.: 306 - 308° C Das Polyamid ist in DMF löslich.
Im IR-Spektrum (KBr-Pressling) ist keine
N=C = O-Bande zu erkennen, wohl aber die Banden von Carbonamidgruppen. Das Polyamid ist hochmolekular;
bei der Fraktionierung aus DMF-Lösungen mit Methanol werden Fraktionen erhalten, die bei der
osmometrischen Bestimmung Zahlenmittel von 2700 beziehungsweise 3150 ergaben.
Aus DMF lassen sich auf Glasplatten geschlossene, spröde Filme erhalten.
Variiert man bei der Polykondensation die Reaktionsbedingungen, so lassen sich unter energischeren
Bedingungen Molekulargewichte bis 10 000 erreichen.
Beispiel 31
A) Herstellung von Bis(Fluorcarbonyl)aniin
A) Herstellung von Bis(Fluorcarbonyl)aniin
Chlorcarbonylisocyanat wird in die dreifache molare Menge an Flußsäure bei 00C eingetropft, die Reaktionsmischung auf 700C aufgeheizt und wieder abgekühlt
Die überschüssige Flußsäure wird im Vakuum abgezogen; Bis(Fluorcarbonyl)amin verbleibt als farblose
Flüssigkeit von n? = 13770 mit einer Dichte von D = 1.59 bei 200C Im 19F-Kernresonanzspektrum
erscheint die Fluorbande -77,5 ppm gegen CFCl3 als
ext Standard; im IR-Spektrum erscheint die Carbonylbandebei 1880 cm-'.
B) Herstellung von 1-Naphthoesäureamid
55 g des so erhaltenen Bis(Fluorcarbonyl)amins und 64 g Naphthalin werden in 100 ml Flußsäure gegeben.
Die Reaktionsmischung wird auf 700C aufgeheizt und 10 Std. bei dieser Temperatur belassen. Die überschüssige
Flußsäure wird im Vakuum abdestilliert, der Rückstand mit Wasser versetzt und mit wäßriger KOH
neutralisiert. Nach Abfiltration und Trocknung des erhaltenen Rückstandes wird das umgesetzte Naphthalin
mit Benzin extrahiert. Man erhält so 7 g 1-Naphthoesäureamid. (F. = 187—1930C, einmal aus Äthanol
F. = 203 -204° C).
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von aromatischen Carbonsäureamiden du/ch Umsetzung aromatischer
Kohlenwasserstoffe mit Methyl-phenyl-carbamidsäure-halogenid
oder Isocyanaten in Gegenwart von Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, dafl man Carbamidsäurefluoride eier allgemeinen
Formel
IO
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