DE2452019B2 - Fraeswerkzeug mit schneidplatte - Google Patents
Fraeswerkzeug mit schneidplatteInfo
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Description
30
Die Erfindung betrifft ein Fräswerkzeug mit einem Grundkörpeir, der eine an der Umfangsfläche umlaufende
V-förmige Ringnut zur Aufnahme mindestens einer polygonförmigen Schneidplatte aufweist, wobei die
Schneidplatte durch Befestigungsmittel mit einer ihrer Polygonflächen gegen einen in der Ringnut angeordneten
Sitz unter negativem radialem Spanwinkel festgespannt ist und mit zwei ihrer Seitenflächen an in einer
gemeinsamen Ebene liegenden Mantellinien der kegeligen Flächen der V-förmigen Ringnut so anliegt, daß
diese Mantellinien die Schneidkanten des Schneideinsatzes weder schneiden noch berühren.
Bei einem vorbekannten Fräswerkzeug dieser Art (US-PS 34 05 433) ist die Schneidplatte eine sogenannte
»negative Schneidplatte«, eine Schneidplatte also, die im Querschnitt rechteckig ausgebildet ist Diese
Schneidplatte! ist, soweit erkennbar, in der V-Törmigen Ringnut so eingesetzt, daß die zu den Schneidkanten
parallele Mittelebene der Schneidplatte in einer Radialebene bezüglich der Werkzeugachse liegt Hierdurch
ergibt sich zwar ein negativer radialer Spanwinkel; der negative radiale Spanwinkel und somit der
Freiwinkel an der radialen Schneidkante sind jedoch nur sehr klein. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die
negative Schneidplatte nur unter einem Freiwinkel an der axialen Schneidkante von 0° einsetzbar ist was zu
ungünstigen Schnittverhältnissen an dieser Schneide führt Ein Verdrehen der Schneidplatte in dem Sinne,
daß ein negativer axialer Spanwinkel zustande kommt, der einen günstigeren Freiwinkel mit sich bringt, ist
nicht möglich, weil dann die Schneidkanten des Schneideinsatzes von den beiden oben definierten
Mantellinien geschnitten würden, die Anlage der Schneidplatte also an Punkten ihrer Schneidkanten
erfolgen würde, was diese gefährdet
Zur Erzielung großer Freiwinkel werden häufig sogenannte »!positive Schneidplatten« verwendet, d. h.
Schneidplatten mit trapezförmigem Querschnitt, die selbst bei Anordnung unter positivem Spanwinkel
ausreichend große Freiwinkel gewährleisten (»Werkstattblatt 462« unter 5.4.1). Würde man jedoch eine
solche positive Schneidplatte entsprechend dem Vorbild nach der US-PS 34 05433 in die V-förmige Ringnut
einsetzen, so läge die Schneidplatte mit ihren Schneidkanten an den beiden kegeligen Flächen des Grundkörpers
an. Dies würde die Schneidkanten gefährden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fräswerkzeug der eingangs angegebenen Gattung so
auszubilden, daß auch an der axialen Schneidkante ein vergleichsweise großer Freiwinkel vorhanden ist ohne
jedoch auf die vorteilhafte Anlage der Schneidplatte im Grundkörper verzichten zu müssen, bei der die
Schneidkanten der Schneidplatte von den in einer gemeinsamen Ebene liegenden Mantellinien der beiden
kegeligen Flächen weder geschnitten noch berührt werden.
Diese Aufgabe wird bei einem Fräswerkzeug mit den eingangs angegebenen Merkmalen erfindungsgemäß
dadurch gelöst daß als Schneidplatte eine an sich bekannte positive Schneidplatte verwendet wird, die so
eingebaut wird, daß die gemeinsame Ebene der Mantellinien der beiden kegeligen Flächen des Grundkörpers,
an denen die Schneidplatte anliegt bezüglich der Auflagefläche des Sitzes unter Anpassung des von
cien beiden kegeligen Flächen eingeschlossenen Winkels der V-förmigen Ringnut radial nach außen
divergierend verläuft.
Durch die Verwendung einer an sich bekannten positiven Schneidplatte und die im obigen näher
gekennzeichnete besondere Einbaulage wird erreicht daß ein Freiwinkel an der axialen Schneidkante von
mehr als 0° erzielt werden kann, wobei dennoch eine Anlage der Schneidkanten der Schneidplatte an den
kegeligen Flächen der Ringnut vermieden wird. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht
darin, daß auch an der radialen Schneidkante ein beliebig großer Freiwinkel erzielt werden kann.
Anhand der Zeichnung wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine Endansicht eines erfindungsgemäßen Fräswerkzeuges,
Fig.2 eine Seitenansicht des Fräswerkzeuges in
Richtung des Pfeiles 2 der F i g. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Fräswerkzeuges in
Richtung des Pfefles3derFig. 1,
Fig.4 eine schematische Ansicht des Fräswerkzeuges
gemäß Fi g. 1 m vergrößertem MaBsUb1 wobei zur
Veranschaulichung Teile weggebrochen sind
Das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Fräswerkzeug weist einen Grundkörper 10 mit einem Spindelende 12
auf. Der Grundkörper 10 ist an seinem werkzeugseitigen Ende mit einer V-förmigen Ringnut 13 versehen, die
von zwei konischen Flächen 14 und einer umlaufenden Bodenfläche 16 gebildet wird. Mehrere sich axial
erstreckende Schlitze 18 sind in dem Grundkörper 10 vorgesehen, und eine flache Platte 20 befindet sich in
jedem Schlitz 18. Jede der flachen Platten 20 ist mit einer kleinen Nut 22 versehen, um sie mittels eines Stiftes im
Grundkörper 10 festlegen zu können, wie bei 24 dargestellt Die Oberseite der flachen Platte 20, die sich
in die Ringnut 13 hineinerstreckt bildet einen unteren Sitz 26 für eine Schneidplatte 28, die in der Ringnut 13
mittels einer Klemmpratze 30 und einer Schraube 32 festgespäftiit wird.
Bei der Schneidplatte 28 handelt es sich um eine positive Schneidplatte, um eine Schneidplatte also mit
trapezförmigem Querschnitt Die Schneidplatte 28 wird durch die Platte 20 und den Sitz 26 so positioniert, daß
der Schnittvorgang unter einem negativen radialen Spanwinkel erfolgt wie in F i g. 4 durch die radiale Linie
36 angedeutet wird, die sich cbrch die schneidende
Schneidkante 39 der Schneidplatte 28 erstreckt Die Ringnut 13 ist so angeordnet daß die Schneidspitze 38
der Schneidplatte 28 ein wenig über das Ende 40 des Grundkörpers 10 hinausragt Wie in Fig.4 dargestellt,
wird de Sitz 26 durch den Schlitz 18 und die Platte 20 so
positioniert daß er etwas hinter und parallel zu der axialen Ebene 27 verläuft, wie es die verlängerte Linie
29 verdeutlicht Die untere Grundfläche 42 der Schneidplatte 28 liegt am Sitz 26 an. Die Stirnflächen 44
der Schneidplatte berühren die Ringnut entlang einer gestrichelten Linie 45, die in einer durch die Linie 36
definierten radialen Ebene liegt Die konischen Rächen 14 enthalten gerade Mantellinien, die mit den Linien 45
zusammenfallen und die sich in Richtung auf die Kegelspitze erstrecken. Die schneidfreien Schneidkanten
46 berühren nicht die Rächen 14 der Ringnut da die die Schneidkanten enthaltende Grundfläche der
Schneidplatte nicht in der die Werkzeugachse enthaltenden Ebene 36 liegt, die die Stirnseiten 44 der
Schneidplatte entlang der Linie 45 berührt Die Anordnung der dreieckigen positiven Schneidplatte 28
unter einem negativen radialen Spanwinkel schützt somit die schneidfreien Schneidkanten 46 vor einer
Anlage an den Flächen der Ringnut die im Betrieb oder durch das Festspannen zu einer Beschädigung der
Schneidkanten führen könnte.
Der Keilwinkel der Schneidplatte 28 wird mit dem Durchmesser der Ringnut der Anordnung des Sitzes 26
und der Dicke der Schneidplatte abgestimmt Ein größerer Durchmesser der Ringnut bezüglich der Dicke
der Schneidplatte bedingt einen kleineren Keilwinkel der Schneidplatte. Wird der Sitz 26 noch weiter hinter
der radialen Ebene angeordnet so verringert dies ebenfalls den Keilwinkel der Schneidplatte. Bei den
beschriebenen geometrischen Verhältnissen ergeben dreieckige gleichseitige Schneidplatten mit einem
Keilwinkel von 10° und einer Dicke von 0317 cm einen negativen radialen Spanwinkel von 8°, wenn der Winkel
der V-förmigen Ringnut 62° beträgt, das Fräswerkzeug einen Schneiddurchmesser von 331 cm besitzt und der
Sitz 26 etwa 0,05 cm hinter der radialen Ebene 27 angeordnet ist.
Eine herkömmliche dreieckige Schneidplatte mit einem Keilwinkel von 5° kann unter einem negativen
radialen Spanwinkel von 3° bis 8° eingesetzt werden.
Bei der Herstellung des Fräswerkzeuges kann die Ringnut 13 in einfacher Weise durch Drehen hergestellt
werden, und die Schlitze 18, 34 können durch Fräsen hergestellt werden. Die Platten 20 werden in den Schlitz
eingeführt und bei 24 mittels eines Stiftes festgelegt, und für jede Schraube 32 wird eine Gewindebohrung
hergestellt. Vorzugsweise wird die Gewindebohrung für die Schraube 32 durch die Platte 20 hindurchgerührt, um
eine zusätzliche Halterung für die Platten 20 während der gesamten Lebenszeit des Fräswerkzeuges zu
schaffen.
Statt dreieckiger positiver Schneidplatten können auch viereckige, sechseckige oder andere mehreckige
positive Schneidplatten verwendet werden.
Die Geometrie der Schneidplatte und ihre Anordnung im Grundkörper wird anhand des in Fig.4
gezeigten Ausführungsbeispiels näher erläutert Die positive Schneidplatte mit einem Keilwinkel von 10° ist
mit ihrer schneidenden Schneidkante 38 parallel ztir
Werkzeugachse angeordnet wodurch sich ein axialer Spanwinkel von 0° ergibt Ein negativer radialer
Spanwinkel von 8° wird durch den Winkel zwischen der Schneidfläche 46 und der axialen Ebene, die durch die
Werkzeugachse und den Schneidepunkt verläuft, festgelegt Damit die konischen Flächen 14 die Flächen
44 der Schneidplatte entlang zweier Linien der axialen Ebene 36 berühren, muß der von den Flächen 14
eingeschlossene Winkel etwas größer als 60° sein, da das durch den Schnitt der Ebene 36 mit der
Schneidplatte geformte Dreieck, dessen Grundseite in der Schneidkante 38 liegt eine wahre Höhe aufweist
(Fig.4), die etwas kleiner ist als die der dreieckigen
Fläche 46, die eine mit dem Dreieck gemeinsame Grundseite besitzt Diese geringere Höhe ist zurückzuführen
auf den Freiwinkel der Schneidplatte an der Schnittlinie der Flächen 44, wie es am innersten Ende
der Schneidplatte in F i g. 4 zu sehen ist Der Tangens dieses Winkels für eine dreieckige Schneidplatte mit
einem Keilwinkel von 10° ist zweimal der Tangens von 10°. Der genaue eingeschlossene Winkel A zwischen
den konischen Flächen 14 ist eine Funktion des negativen radialen Spanwinkels von 8° und des
Keilwinkels von 10° der Schneidplatte und läßt sich mittels folgender trigonometrischer Formel berechnen:
tan1/2»/l« = tan30°
· sin8°f 2 tan 10° + —Κ
\ tan 8
\ tan 8
wobei »i4«etwas weniger als 62° (61,93) beträgt.
Die entsprechende Formel für eine dreieckige Schneidplatte mit einem Keilwinkel von 5° lautet:
tanl/2»/4« = tan30°
· sin8°^2 tan 5°
Der Einfluß einer Änderung des negativen radialen Spanwinkels auf den Winkel A soll durch nachfolgende
Tabelle verdeutlicht werden:
Negativer | Winkel A für | Winkel A Tür |
Spanwinke! | 10°-Schneidplatte | 5°-Schneidplatte |
1 | 60,30 | 60,14 |
2 | 60,58 | 60,27 |
3 | 60,84 | 60,38 |
4 | 61,09 | 60,48 |
5 | 61,33 | 60,57 |
6 | 61,55 | 60,63 |
7 | 61,75 | 60,69 |
8 | 61,93 | 60,72 |
9 | 62,10 | 60,74 |
10 | 62,26 | 60,75 |
11 | 62,40 | 60,74 |
12 | 62,52 | 60,72 |
Der bevorzugte Bereich für den negativen radialen Spanwinkel bei Verwendung einer 10°-Schneidplatte
erstreckt sich von 4° bis 12°.
Aus der vorstehenden Tabelle kann abgeleitet werden, daß bei Verwendung einer 5°-Schneidplatte die
Änderungsmöglichkeiten des Winkels Λ für entsprechende Änderungen des negativen Spanwinkels nicht so
groß sind wie bei einer 10°-Schneidplatte; es wird jedoch wiederum ein negativer radialer Spanwinkel
benutzt, der sicherstellt, daß die Ebene der Schneidkanten der Schneidplatte gegenüber der die Mantellinien
enthaltenden Eingriffsebene versetzt ist.
Claims (1)
- Patentanspruch:Fräswerkzeug mit einem Grundkörper, der eine an der Umfangsfläche umlaufende V-förmige Ringnut zur Aufnahme mindestens einer polygonförmigen Schneidplatte aufweist wobei die Schneidplatte durch Befestigungsmittel mit einer ihrer Polygonflächen gegen einen in der Ringnut angeordneten Sitz unter negativem radialem Spanwinkel festgespannt ist und mit zwei ihrer Seitenflächen an in einer gemeinsamen Ebene liegenden Mantellinien der kegeligen Flächen der V-förmigen Ringnut so anliegt daß diese Mantellinien die Schneidkanten des Schneideinsatzes weder schneiden noch beruhren, dadurch gekennzeichnet, daß als Schneidplatte eine an sich bekannte positive Schneidplatte verwendet wird, die so eingebaut wird, daß die gemeinsame Ebene (36) der Mantellinien der beiden kegeligen Flächen (14) des Grundkörpers (10), an denen die Schneidplatte (28) anliegt bezüglich der Auflagefläche des Sitzes (26) unter Anpassung des von den beiden kegeligen Flächen eingeschlossenen Winkels (A) der V-förmigen Ringnut (13) radial nach außen divergierend verläuft
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