DE2451697A1 - Verfahren zur herstellung von superlegierungen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von superlegierungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
duktilen, seltene Erden enthaltenden Superlegierung, insbesondere ein Verfahren zur Herstellung solcher Superlegierungen
unter Zusatz von seltenen Erden, Lanthan und Yttrium ohne Versprödung. der Legierung.
Es ist bekannt, daß seltene Erden und einige Elemente, die wie Lanthan und Yttrium zu den seltenen Erden gerechnet werden,
die Beständigkeit von Superlegierungen gegen Oxydation bei hohen Temperaturen im allgemeinen verbessern. Leider verursacht der
Zusatz dieser Elemente zu Superlegierungen ohne besondere Vorkehrungen häufig eine Versprödung der Legierung. Da diese Superlegierungen
häufig in geschmiedeter Form verwendet werden, z.B. als Bleche und andere geschmiedete Gegenstände, kann eine solche
Sprödigkeit nicht geduldet werden.
Der Ausdruck "seltene Erde" bezeichnet hierbei die eigentlichen seltenen Erden wie Cerium und solche Elemente, die wie Lanthan
und Yttrium zu den seltenen Erden gerechnet werden.
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_ 2 —
Der Ausdruck "spröde" wird hier in dem nachstehenden Sinne verwendet: Superlegierungen neigen bei der Bearbeitung in der
Wärme zu Rißbildung. Diese Neigung zur Rißbildung ist u.a. abhängig von dem Bearbeitungsverfahren und der Sprödigkeit.
Eine Legierung mit einer hohen Neigung zur Rißbildung wird als spröde bezeichnet, während eine Legierung mit einer geringen
Neigung zur Rißbildung als duktil bezeichnet wird. Die Sprödigkeit kann in gewissem Grade durch Zahlen ausgedrückt
werden. Man kann beispielsweise die Neigung zur Rißbildung messen durch die Ausbeute während der Bearbeitung oder aber
durch die Duktilität. Je größer die Sprödigkeit ist, desto stärker ist die Rißbildung und desto geringer sind die Ausbeuten
bei einem gegebenen Verfahren in der Wärme; die Ausbeute ist also mehr oder weniger ein Hinweis auf das Ausmaß der Sprödigkeit,
wenn alle anderen Umstände gleich sind. Man kann aber auch eine Prüfung durchführen, welche die Duktilität der Legierung
mißt. Zum Beispiel kann man eine Prüfung nach Gleeble zur Messung des Ausmaßes der Sprödigkeit durchführen. Hierzu
verwendet man eine Vorrichtung Gleeble Modell 510, die von der Firma Duffers Associates Inc. geliefert wird. Ein solches
Instrument wurde verwendet, um die weiter unten wiedergegebenen Werte für die Duktilität zu erhalten.
Es ist bekannt, daß die seltenen Erden nur wenig löslich sind in der festen Matrix von Superlegierungen. Infolgedessen findet
sich der größte Teil der seltenen Erden, die der Superlegierung zugegeben sind, in einer sekundären Phase. Es gibt zwei Arten
solcher sekundären Phasen^ Eiätnlieh intermetallische Phasen und
nicht-metallische Phasen^ insbesondere Oxyde» Es wurde gefunden,
daß die intermetallischen Phasen spröde sind und wesentlich
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zur Sprödigkeit der Legierung beitragen. Andererseits scheinen geringe Mengen oxydischer Phasen nicht eine deutliche Sprödigkeit
zu verursachen, obwohl die Duktilität in Abhängigkeit von der Menge der vorhandenen Oxyde abnimmt.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die Sprödigkeit solcher seltene Erden enthaltenden Legierungen beseitigt oder
verringert werden kann durch ein doppeltes Schmelzen, das weiter unten beschrieben ist.
Aufgabe der Erfindimg ist ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
von Superlegierungen, die seltene Erden enthalten. Eine weitere Aufgabe ist die Herstellung von Superlegierungen und
aus ihnen hergestellten Gegenständen mit einem Gehalt an seltenen Erden, die verhältnismäßig gut duktil sind.
Weitere Aufgaben, Zwecke und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachstehenden Beschreibung hervor.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß man eine
seltene Erde entweder als reines Metall oder in Form einer Vorlegierung einer ersten Schmelze einer Superlegierung zusetzt.
Diese Schmelze läßt man dann erstarren und schmilzt sie dann nochmals auf mittels des Verfahrens zum elektrischen
Schmelzen mittels einer Schlacke, das üblicherweise als ESR-Verfahren bezeichnet wird. In der ersten Phase kann die seltene
Erde der ersten Schmelze in beliebiger Art zugesetzt werden.
Dann läßt man diese die seltene Erde enthaltende Schmelze in beliebiger ¥eise erstarren und erhält damit einen Ausgangsstoff
für das ESR-Verfahren. In diesem Zustande ist das Metall in der
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Regel spröde. Die erstarrte erste Schmelze wird dann nach dem ESR-Verfahren nochmals aufgeschmolzen, wobei an sich bekannte
Schlacken und Verfahren verwendet werden. Die so nochmals aufgeschmolzene Legierung läßt man erstarren, wonach sie duktil
geworden ist.
Es wird angenommen, daß die Sprödigkeit der erstarrten ersten Schmelze zurückzuführen ist auf die Bildung einer die seltene
Erde enthaltenden intermetallischen Phase. Ohne hierauf zu bestehen, wird angenommen, daß beim Wiederaufschmelzen die
intermetallischen Phasen wenigstens teilweise oxydiert werden, und daß bei dem ESR-Verfahren nicht versprödende Oxyde entstehen
und daß andere in die Schlacke entfernt werden. Anscheinend
Ttferden hierbei diejenigen Phasen oder Teile der seltenen
Erden entfernt oder geändert, welche die Sprödigkeit verursachen, wobei aber die Beständigkeit gegen Oxydation bei hohen Temperaturen
erhalten bleibt,für welchen Zweck die seltene Erde zugesetzt war.
Die nachstehenden Beispiele erläutern einige Ausführungsformen
der Erfindung,
Die Zusammensetzungen der verschiedenen Legierungen bei den verschiedenen Verfahrensschritten sind in der Tabelle I enthalten.
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Element | N - | 1 | Zusammensetzung der | 2 | Gußstück Nr. 2 |
Legierungen | N - 3 | ' G | Gußstück Nr. 3 |
N. - 4 | Gußstück | ■ | 0,008 | ro | |
s aminen— tzung |
Elektrode | Gußstück (VAR) |
N - | Gußstück (VAR) |
E | Gußstück Nr. 3 Elektrode |
Rest | H | Elektrode | J | I Ul I |
0,37 | cn | ||
Ni | A | B | Elektrode | D | Rest | F | 0,11 | Rest | I | Rest | 0,52 | CD CD -J |
|||
Zu se |
Co | Rest | Rest | C | Rest | — | Rest | 0,73 | 0,10 | Rest | 0,26 | 0,02 | |||
Fe | 0,09 | 0,9 | Rest | 0,10 | 0,88 | — | 16,59 | 0,81 | 0,26 | 0,61 | |||||
Cr | 0,93 | 0,91 | 0,11 | . 0,85 | 14,35 | . 0,89 | 15,30 | 16,35 | 0,59 | 12,40 | |||||
cn ο |
Mo | 12,95 | 12,85 | 0,84 | 14,25 | 14,66 | 14,42 | 0,07 | 15,17 | 12,48 | 7,92 | ||||
CO | ¥ | 15,11 a | 15,30 | 14,30 | 14,58 | 14,53 | 0,21 | 0,07 | 7,99 | 14,93 | |||||
Al | 0,12 | 0,16 | 14,53 | 0,14 | 0,13 | 0,006 | 0,20 | 15,00 | 0,22 | ||||||
9/080! | C | 0,21. | 0,21 | 0,14 | 0,18 | 0,005 | 0,13 | 0,013 | 0,008 | 0,20 | 0,02 | ||||
UJ | B | 0,006 | 0,008 | 0,18 | 0,007. | 0,012 | 0,005 | 0,05 | 0,011 | 0,010 | |||||
Si | 0,031 | 0,03 | 0,006 | 0,009 | 0,01 | ,0,006 | 0,21 | 0,05 | 0,009 | ||||||
Mn | 0,03 | 0,03 | 0,009 | 0,02 | 0,04 | 0,02 | 0,12 | 0,20 | 0,36 | ||||||
La | 0,05 | 0,04 | 0,02 | 0,05 | 0,02 | 0,04 | 0,013 | 0,53 | |||||||
0,13 | 0,10 | 0,04 | 0,12 | 0,02 | 0,09 | ||||||||||
0,14 | |||||||||||||||
Tabelle I (Fortsetzung)
N -
N - β
Element Elektrode Gußstück Elektrode Gußstück
Zusammensetzung Ni Co Fe Cr Mo V
Ti Al
Si Mn La
Rest
19,26
i996l 6,21
2,04 0,55 O9
0,24
i2
Rest 19,68
19,55 6,34
Rest 40,80
1,48 21,40
0,13
2,21 | — |
0,46 | 0,25 |
0,07 | 0,09 |
0,25 | 0,41 |
0,37 | 0,76 |
0,05 | 0,05 |
Rest 40,80
1,48 21,40
0,13 14,05 , N - 7
Elektrode Gußstück
Elektrode Gußstück
Rest
39,0
39,0
1,96
21,50
21,50
0,43
13,85
13,85
0,22 | 0,23 |
0,09 | 0,10 |
0,40 | 0,35 |
0,76 | 0,70 |
0,03 | 0,13 |
Rest 39,20
1,98 21,80
0,43 13,85
0,11 0,10
0,34 0,70 0,04
N -Gußstück
Q Rest
16,00
5,0
0,03
ι t
Legierung .Mittlere Oxydationsgeschwindigkeiten in Verlusten an Metall in u/100 h
bei 1095 C ___
4,8
3,3
ro cn cn
Etwa 45OO kg einer Legierung der Zusammensetzung A wurden geschmolzen.
Lanthan wurde zugesetzt in Form einer Vorlegierung mit Nickel und das Metall wurde zu einer Elektrode für das
Wiederaufschmelzen gegossen. Die erstarrte Elektrode wurde
im Vakuumbogen aufgeschmolzen. Nach dem Aufschmelzen hatte sie die Zusammensetzung B gemäß Tabelle I. Beim Versuch, das
wieder aufgeschmolzene Gußstück zu schmieden, zeigte es sich, daß das Metall spröde war und kein brauchbares Endprodukt
erhalten werden konnte.
Etwa 45OO kg einer Legierung wurden gemäß Beispiel 1 verarbeitet.
Die erhaltene Elektrode hatte die Zusammensetzung C nach Tabelle I. Nach dem Wiederaufschmelzen im Vakuumbogen hatte
die Legierung die Zusammensetzung D nach Tabelle I. Beim Schmieden entstanden große Risse in dem Gußstück. Das Risse
enthaltende Gußstück wurde in zwei Stücke geteilt, und jedes Stück wurde für sich nach dem ESR-Verfahren geschmolzen und
gegossen. Beim Wiederaufschmelzen des ersten Stückes wurde eine Schlacke aus reinem Kalziumfluorid verwendet. Die Zusammensetzung
war diejenige von E gemäß Tabelle I. Beim Wiederaufschmelzen des zweiten Stückes wurde eine Schlacke aus
70 $ Kalziumf luorid, 15 $ Kalziumoxyd und 15 fo Aluminiumoxyd
verwendet. Das erhaltene Stück hatte die Zusammensetzung P. Beide nach dem ESR-Verfahren wieder aufgeschmolzenen Stücke
hatten eine ausgezeichnete Schmiedbarkeit, und brauchbare Schmiedestücke wurden erhalten.
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_ 9 —
Eine Elektrode von etwa ^500 kg der Zusammensetzung G wurde
gemäß Beispiel 1 hergestellt. Nach der Behandlung nach dem ESR-Verfahren hatte die Legierung die Zusammensetzung H nach
Tabelle I. Die erstarrte Legierung hatte eine ausgezeichnete Duktilität.
Die Duktilitäten nach Gleeble des Endproduktes mit der Zusammensetzung
B nach Beispiel 1 und des Endproduktes mit der Zusammensetzung H nach Beispiel 3 wurden gemessen. Die Werte.für diese
Duktilität zeigt die Figur. Die nach dem ESR-Verfahren (H) hergestellte Legierung hatte eine weitaus bessere Duktilität
als die nach dem VAR-Verfahren (B) bearbeitete.
Statische Oxydationsprüfungen wurden mit Legierungen der Zusammensetzungen
B, F und H durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Prüfungen sind in der Tabelle II wiedergegeben. Wie man sieht,
verursacht das Wiederaufschmelzen nach dem ESR-Verfahren keine
Verschlechterung der Eigenschaften hinsichtlich der Oxydation
bei hohen Temperaturen.
Eine Legierung der Zusammensetzung I wurde geschmolzen. Vor dem
Abzapfen aus dem Ofen wurde der Schmelze Lanthan in Form einer
Vorlegierung mit Nickel zugesetzt. Die Legierung wurde zu einer Elektrode gegossen, man ließ sie erstarren und schmolz sie nach
dem ESR-Verfahren wieder auf, wobei sie die Zusammensetzung J nach Tabelle I erhalten hatte. Das erhaltene Material war
ausgezeichnet>schmiedbar und wurde mit Hämmern zu Ringen geschmiedet.
Die geschmiedeten Ringe wurden erfolgreich in einer Gasturbine geprüft.
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- ίο -
Etwa 45 kg einer Legierung der Zusammensetzung K wurden geschmolzen.
Vor dem Abzapfen aus dem Ofen wurde reines Lanthan zugesetzt. Das Metall wurde zu einer Elektrode gegossen. Die
Elektrode wurde dann nach dem ESR-Verfahren wieder aufgeschmolzen und zu Gußstücken mit etwa 18 cm Durchmesser ge-
gössen, welche die Zusammensetzung L hatten.Ein solches Gußstück
wurde zu einer Platte geschmiedet und dann zu sinem Blech ausgewalzt. Die Legierung hatte eine ausgezeichnete Duktilität,
ließ sich leicht bearbeiten und ergab ein zufriedenstellendes Blech.
Etwa 45ΟΟ kg einer Legierung N—6 der Zusammensetzung II nach
Tabelle I wurden geschmolzen. Lanthan wurde zugesetzt in Form einer Vorlegierung mit Nickel. Das Gußstück wurde dann im
Vakuum wieder aufgeschmolzen und geschmiedet, wobei es die Zusammensetzung N erhalten hatte. Beim Schmieden dieses Gußstückes
brach es, und kein brauchbares Endprodukt wurde erhalten. Eine zweite Legierung N-7 der Zusammensetzung 0 wurde
hergestellt. Dieses Gußstück wurde nach dem ESR-Verfahren wieder aufgeschmolzen und geschmiedet. Das Schmiedestück ließ
sich in der Wärme ausgezeichnet bearbeiten und ergab ein brauchbares Endprodukt. Die Zusammensetzung P dieser Gußstücke
ist in der Tabelle I wiedergegeben.
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-Ii-
Ni-Cr-Al-Y-Legierungen der allgemeinen Zusammensetzung N-8
wurden ,wie im Beispiel 6 beschrieben, bearbeitet, wobei die gleichen Ergebnisse erhalten wurden.
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Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von seltene Erden enthaltenden
Superlegierungen, dadurch gekennzeichnets daß man;
(a) ein Gemisch der Ausgangsstoffe für die gewünschte
Legierung schmilzt j
(h) die gewünschte seltene Erde der Schmelze zusetztf
(c) aus der Schmelze eine feste Elektrode formt;
(d) die feste Elektrode nach dem ESR-Verfahxen wieder aufschmilzt»
2. Verfahren nach Anspruch if dadurch gekennzeichnet, daß man
für das ESU-Verfahren beim Verfahrensschritt (d) eine praktisch aus reinem Calciumfluorid bestehende Schlacke
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man für das ESR-Verfahren heim Verfahrensschritt (d) eine
Sehlacke verwendet, die etwa 70 % Calciumfluorid, etwa
15 fo Calciumoxyd und etwa 15 0Jo Aluminiumoxyd enthält.
k. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 his 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man heim Verfahrensschritt (b) die seltene Erde in Form einer Vorlegierung mit Nickel zusetzt.
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