DE2451410C2 - Verfahren und vorrichtung zur messung der an unsymmetrischen kontakten, insbesondere an gekapselten kontakten, auftretenden mechanischen und/oder magnetischen kraefte - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur messung der an unsymmetrischen kontakten, insbesondere an gekapselten kontakten, auftretenden mechanischen und/oder magnetischen kraefteInfo
- Publication number
- DE2451410C2 DE2451410C2 DE19742451410 DE2451410A DE2451410C2 DE 2451410 C2 DE2451410 C2 DE 2451410C2 DE 19742451410 DE19742451410 DE 19742451410 DE 2451410 A DE2451410 A DE 2451410A DE 2451410 C2 DE2451410 C2 DE 2451410C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- contact
- centrifuge
- contacts
- force
- magnetic
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01L—MEASURING FORCE, STRESS, TORQUE, WORK, MECHANICAL POWER, MECHANICAL EFFICIENCY, OR FLUID PRESSURE
- G01L5/00—Apparatus for, or methods of, measuring force, work, mechanical power, or torque, specially adapted for specific purposes
- G01L5/0028—Force sensors associated with force applying means
- G01L5/0033—Force sensors associated with force applying means applying a pulling force
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Centrifugal Separators (AREA)
Description
!Π.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß eine digitale Meßeinrichtung (17,18) zur Messung der Winkelgeschwindigkeit
der Zentrifuge (1) vorgesehen ist
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung von den durch das Rotieren der magnetischen Abschirmungen
der Aufnahmevorrichtungen (3, 4) in einer Induktionsspule auftretenden Impulse ansteuerbar
ist
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung ein mit der
Welle des Antriebsmotors (2) drehfest verbundener Synchrongenerator (17) ist
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung
(17,18) zur Messung der Winkelgeschwindigkeit der Zentrifuge (1) unmittelbar in Krafteinheiten geeicht
ist
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Messung der an unsymmetrischen
Kontakten, insbesondere an gekapselten Kontakten (z. B. Schutzrohrkontakten), auftretenden mechanischen
und/oder magnetischen Kräfte.
Diese Kräfte bilden die wesentlichen Bestimmungsgrößen für die Kontaktgüte, sie bestimmen nämlich
Lebensdauer, Zuverlässigkeit, Durchgangswiderstand und Prellverhalten. Aus diesem Grunde ist die optimale
Auslegung dieser Kräfte eine der wichtigsten Aufgaben beim Entwurf eines Kontakts.
Es hardelt sich im einzelnen um folgende Kräfte, denen beim konstruktiven Entwurf eines Kontakts
besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird und die optimal den jeweiligen Anforderungen anzupassen sind:
Die Kontaktkraft ist diejenige Kraft, mit der die kontaktgebenden Glieder bei geschlossenem Kontakt
aufeinandergepreßt werden. Diese Kontaktkraft, die den notwendigen Kontaktdruck an der Schaltstelle
erzeugt, darf einen vorgegebenen Mindestwert nicht unterschreiten. Meßtechnisch ist die Kontaktkraft als
diejenige Kraft definiert, die aufgewendet werden muß, um einen geschlossenen Kontakt zu öffnen.
Die mechanische Rückstellkraft ist diejenige Kraft, mit der die Kontaktglieder in ihre Ruhestellung
zurückstreben, wenn der Kontakt betätigt ist. Meßtechnisch ist sie z. B. bei Arbeitskontakten durch diejenige
Kraft definiert, die aufgewendet werden muß, um bei abgeschalteter magnetischer Erregung eine Kontaktbetätigung
herbeizuführen.
Die magnetische Zugkraft ist diejenige Kraft, mit dei
die Polflächen des magnetischen Antriebssystems einander anziehen. Diese magnetische Zugkraft dien!
zur Überwindung der mechanischen Rückstellkraft unc zur Erzeugung der Kontaktkraft bei Arbeitskontakten.
Die genannten Kräfte werden im allgemeinen mittel! geeigneter Kraftmeßdosen unmittelbar an den Kontakt
gliedern gemessen. Bei gekapselten Kontakten, ζ. Β Schutzrohrkontakten, oder bei äußerst kleinen offener
Kontakten ist eine solche direkte Kraftmessung unmöglich bzw. außerordentlich schwierig. Dabei is
jedoch die möglichst genaue Kenntnis dieser Kräfte
gerade bei sehr kleinen Kontakten, insbesondere bei
l^utzrohrkontakten, von besonders großer Bedeutung,
da die Jn Frage stehenden Kräfte bei diesen Kontakten
«egen der quadratischen Abhängigkeit von den linearen Abmessungen der Kontaktglieder ohnehin
vergleichsweise niedrig sind.
Bei einem Kontakt, dessen Kontaktglieder flußfühjende
Teile des, Magnetkreises bilden, wie dies beispielsweise bei Schutzrohrkontakten der Fall ist, ist
die magnetische Zugkraft im wesentlichen von dem Querschnitt der als Kontaktzungen ausgebildeten
Kontaktglieder abhängig. Sie kann in einem gewissen Bereich durch die Größe des als Polfläche wirkenden
Öberlappungsbereichs zwischen den Kontaktzungen variiert werden; Bei ein-jr Vergrößerung dieser
Polfläche steigt die magnetische Zugkraft im Bereich großen Kontaktabstands an, bei kleinem Kontaktabstand
sinkt sie ab.
Der wichtigste Parameter für die Dimensionierung der mechanischen Rückstellkraft ist die wirksame Länge *o
^er betreffenden als einseitig eingespannte Blattfeder
ausgebildeten Kontaktzunge. Die Querschnittsfläche Her Kontaktzungen ist - wie bereits erwähnt - im
wesentlichen durch die erforderliche magnetische Zugkraft festgelegt Das Seitenverhältnis dieser Quer-Schnittsfläche,
d. h. das Verhältnis zwischen Dicke und Breite der Feder, wird bei gekapselten Kontakten
weitgehend durch den Herstellungsprozeß, insbesondere durch die Einschmelzung der Kontaktzunge bestimmt
Damit läßt sich die Steifigkeit der von der Kontaktzunge gebildeten Feder, die für die erreichbare
Kontaktöffnung maßgebend ist, nur noch durch Änderung der wirksamen Federlänge beeinflussen.
Wenn die Kontaktzungen beispielsweise als Rechteckfedern ausgebildet sind, ist die Federsteifigkeit der
dritten Potenz der wirksamen Federlänge umgekehrt proportional. Hieraus ergibt sich, daß ein asymmetrischer
Aufbau des Kentakts, ein Aufbau also, bei dem eine der Kontaktzungen möglichst kurz und die andere
vergleichsweise lang ist, bei gleichen Kräften eine geringere Längsausdehnung besitzen kann als ein
symmetrisch aufgebauter Kontakt. Bei einem solchen wird jede der Kontaktzungen zwar jeweils nur um einen
Betrag ausgelenkt, der der halben Kontaktöffnung entspricht, wegen der wesentlich größeren Federsteifigkeit
jedoch ergeben sich bei gleicher Baulänge größere Rückstellkräfte als bei der asymmetrischen Forrr.
Die Kontaktkraft, die eine der wichtigsten Funktionsgrößen
für die Kontaktgüte bildet, ist nach der Festlegung der magnetischen Zugkraft und der
mechanischen Rückstellkraft im wesentlichen nur noch durch die Dicke des auf die Kontaktzungen aufgebrach
ten Kontaktmsterials variierbar, das als unmagnetische Zwischenlage wirksam ist. Eine Vergrößerung der
Schichtstärke des Kontaktmaterials bewirkt ein Absinken der Kontaktkraft. Die Kontaktkraft ist bei
Schutzrohrkontakten besonders großen Schwankungen unterworfen, da sie aus der Differenz zweier toleranzbehafteter
Größen, nämlich der magnetischen Zugkraft und der mechanischen Rückstellkraft, gebildet ist.
Aus den vorangehenden Betrachtungen wird deutlich, daß der optimalen Festlegung der an einem Kontakt
auftretenden Kräfte beim konstruktiven Entwurf eine zentrale Bedeutung zukommt. Es hat sich gezeigt, daß
diese Kräfte rein rechnerisch nicht mit der erforderlichen Genauigkeit ermittelt werden können. Die
Messung dieser Kräfte im praktischen Betrieb ist, wie bereits erwähnt bei geschlossenen Kontakten über-
haupt nicht, jedenfalls nicht zerstörungsfrei, und bei sehr
kleinen offenen Kontakten nur unter beträchtlichen Schwierigkeiten möglich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, die eine genaue und zerstörungsfreie Ermittlung der interessierenden Kräfve an Originalkontakten
ermöglichen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die zu prüfenden
Kontakte in einer mit einstellbarer Winkelgeschwindigkeit antreibbaren Zentrifuge beschleunigt werden und
daß die unter dem Einfluß der Beschleunigungskräfte auftretenden Schaltzustandsänderungen (öffnen oder
Schließen) der Kontakte in einem über die Schaltstrecke des Kontakts verlaufenden Meßstromkreis ermittelt
und dem Augenblickswert der Winkelgeschwindigkeit der Zentrifuge und damit den auf die Kontaktglieder
einwirkenden Beschleunigungskräften zugeordnet werden.
Erfindungsgemäß werden die Kontaktglieder durch die Fliehkraft der Zentrifuge jeweils so weit ausgelenkt,
bis die die jeweils zu ermittelnde Kraft charakterisierende Schaltzustandsänderung des Kontakts eintritt. Die
mechanische Rückstellkraft beispielsweise wird aus derjenigen Winkelgeschwindigkeit der Zentrifuge abgeleitet,
bei der der Kontakt ohne Einwirkung magnetischer Zugkräfte geschlossen wird. Die Korrelation
zwischen der Winkelgeschwindigkeit der Zentrifuge und den auf die Kontaktglieder einwirkenden Kräften
kann entweder empirisch ermittelt oder mit hinreichender Genauigkeit berechnet werden. Dabei zeigt sich
erwartungsgemäß, daß die interessierenden Kräfte dem Quadrat der Winkelgeschwindigkeit und der Dichte des
Kontaktmaterials proportional sind. Der Proportionalitätsfaktor, der für einen gegebenen Kontakttyp eine
Konstante darstellt, beinhaltet die geometrischen Größen der Kontaktglieder und den wirksamen
Halbmesser der Zentrifuge. Bei Kenntnis des Proportionalitätsfaktors,
der empirisch oder rechnerisch ermittelt werden kann, läßt sich die jeweils zu ermittelnde Kraft
unmittelbar der Drehzahl zuordnen, so daß die Vorrichtung zur Messung bzw. Einstellung der Drehzahl
unmittelbar in Krafteinheiten geeicht werden kann.
Die unter dem Einfluß der Fliehkraft der Zentrifuge auftretenden AusJenkungen bzw. Verformungen der
Kontaktglieder entsprechen nicht den Verformungen, die diese im »Originalbetrieb« erfahren: Während bei
einem unsymmetrischen Schutzrohrkontakt die beiden Kontaktzungen sich unter dem Einfluß der magnetischen
Zugkraft einander nähern und schließlich berühren, werden sie bei der Beschleunigung in der
Zentrifuge in der gleichen Richtung, nämlich radial nach außen, ausgelenkt. Infolge der Unsymmetrie der
Zungen, die entsprechend unterschiedliche Federkonstanten zur Folge hat, ist diese Auslenkung jedoch
unterschiedlich groß, so daß die zur Schaltzustandsänderung (Schließen bzw. öffnen) des Kontaktes erforderliche
Relativbewegung der Kontaktzungen zustande kommt. Die Unterschiede zwischen der Verformung im
»Originalbetrieb« und bei der Beschleunigung in der Zentrifuge sind für die Ermittlung der gesuchten Kräfte
unbeweglich, da der Zusammenhang zwischen Federkraft
und Federauslenkung im interessierenden Auslenkungsbereich hinreichend linear ist. Voraussetzung ist
nur, daß die Verformung in einem Bereich stattfindet, in dem die Kontaktzungen noch nicht an die Wandung
ihres Gehäuses anstoßen.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsge-
24 51
mäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß eine mit einstellbarer Winkelgeschwindigkeit antreibbare
Zentrifuge vorgesehen ist, die wenigstens eine Aufnahmekammer zur Aufnahme eines zu prüfenden Kontaktes
und wenigstens ein Schleifringpaar besitzt, über das der die Kontaktstrecke dieses Kontaktes beinhaltende
Meßstromkreis verläuft Zur Messung der Kontaktkraft eines Arbeitskontaktes bzw. der Rückstellkraft eines
Ruhekontaktes muß der betreffende Kontakt magnetisch betätigt werden. Zu diesem Zweck ist die
Zentrifuge mit einer Magnetisierungsvorrichtung ausgerüstet,
die ein Dauermagnet sein kann oder eine Magnetspule, die über wenigstens einen weiteren
Schleifring mit einer nicht mitrotierenden Energiequelle verbindbar ist
Zur Vermeidung von Unwuchten ist ein möglichst symmetrischer Aufbau der Zentrifuge vorzusehen. Es
empfiehlt sich, die Zentrifuge mit einer Mehrzahl von Aufnahmevorrichtungen für zu prüfende Kontakte
auszustatten, die auf einer zur Zentrifugenachse konzentrischen Kreislinie in gleichen Winkelabständen
angeordnet sind.
Als Antrieb für die Zentrifuge eignet sich ein Gleichstromnebenschlußmotor, da dieser in einem sehr
weiten Drehzahlbereich regelbar ist Dieser Motor kann gleichzeitig zur Abbremsung der Zentrifuge dienen.
Damit erübrigt sich eine mechanische Bremse, die vergleichsweise genau arbeiten müßte, um Schäden zu
vermeiden, die Unwuchten hervorrufen.
Die Meßeinrichtung zur Messung der Winkelgeschwindigkeit bzw. der Drehzahl der Zentrifuge ist
vorzugsweise als digitale Meßeinrichtung ausgebildet und kann, wie bereits erwähnt, direkt in Krafteinheiten
geeicht sein. Die Meßeinrichtung kann von Impulsen gesteuert werden, die durch an den Aufnahmevorrichtungen
für die Kontakte vorgesehene magnetische Abschirmungen in einer feststehenden Induktionsspule
induziert werden.
Es ist jedoch auch möglich, einen drehfest mit der Zentrifugenachse verbundenen Synchrongenerator als
Steuerquelle für die Anzeige der Drehzahl zu verwenden.
Im folgenden sei die Erfindung an Hand der Zeichnungen näher erläutert:
F i g. 1 zeigt schematisch den Aufbau der Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens; die
Fig.2 bis 8 veranschaulichen die Verformung der
Kontaktglieder im praktischen Betrieb einerseits und bei der Messung andererseits.
Zunächst sei der Aufbau der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung kurz beschrieben: Die Vorrichtung besitzt
eine rotierbare Scheibe 1, die drehfest mit der Welle eines Gleichstromnebenschlußmotors 2 verbunden ist
An der rotierbaren Scheibe 1 sind zwei gleichartig aufgebaute Meßköpfe 3 und 4 angebracht, die einander
in gleichem Abstand von der Zentrifugenachse gegenüberstehen. Aus der geschnittenen Darstellung des
Meßkopfes 3 ist der innere Aufbau der Meßköpfe erkennbar. Sie besitzen eine Erregerspule 6 zur
Betätigung der zu prüfenden Kontakte. Weitere Bestandteile sind die Mittel zur Kontaktierung und
Einspannung der zu messenden Kontakte 5. Diese Mittel bestehen z. B. aus federbelasteten Kontaktstiften
7. In seinem Innern bildet jeder Meßkopf eine Aufnahmekammer, in die der zu prüfende Kontakt 5
leicht eingelegt werden kann.
Die Erregerspule 6 und die Kontaktstifte 7 sind mit Schleifringen 8, 9 und 10 verbunden, die ihrerseits
elektrisch mit einer Anschlußklemme 11 zur Zuführung der Spulenerregung bzw. mit Anschlußklemmen 12 und
13 zur Anzeige des Kontaktzu!=*.ands in Verbindung
stehen. Über eine Anschlußklemme 14 wird die Speiseenergie für den Antriebsmotor 2 zugeführt.
Regelbare Widerstände 15 und 16 dienen zur Regelung der Motordrehzahl bzw. zur Einstellung der magnetischen
Erregung der Erregerspule 6. Ein drehfest mit der
ίο Welle des Antriebsmotors 2! verbundener Synchrongenerator
17 liefert Ausgangsimpulse, die in einem Drehzahlmesser 18 angezeigt werden.
Zur Messung der mechanischen Rückstellkraft wird der Kontakt 5 so in den Meßkopf der Zentrifuge
eingelegt daß die lange KontaKtzunge, die die kleinere Federsteifigkeit besitzt zur Zentrifugenachse weist. Bei
steigender Drehzahl wird dann die lange Zunge durch die Fliehkraft gegen die außenliegende kurze Kontaktzunge
gedrückt Der Zeitpunkt des Schließens wird elektrisch angezeigt. Der diesem Zeitpunkt zugeordnete
Augenblickswert der Zentrifugendrehzahl ist ein Maß für die gesuchte mechanische Rückstellkraft
Um den Zusammenhang itwischen der Zentrifugendrehzahl
und der mechanischen Rückstellkraft des Prüflings zu ermitteln, müssen die Auslenkungen der
Kontaktzungen im Schließzeitpunkt betrachtet werden. Dabei müssen die Auslenkungen, die im praktischen
Betrieb auftreten, mit den Auslenkungen verglichen werden, die die Kontaktzungen in der Zentrifuge
erfahren. Dieser Zusammenhang sei an Hand der Fig.2 bis 5 erläutert Die Fig.3 und 5 steilen
vergrößerte Ausschnitte aus den F i g. 2 bzw. 4 dar. Bei magnetischer Erregung, d. h. im Betriebsfall, verlassen
beide Kontaktzungen ihre Ruhelage und nähern sich infolge der gegenseitigen magnetischen Anziehung
einander. Im Zeitpunkt der Kontaktgabe wirkt auf beide Kontaktzungen die Rückstellkraft Fr ein. Die kurze
Kontaktzunge ist dabei um den Betrag fkc ausgelenkt
das freie Ende der langen Kontaktzunge hat den Weg //<■
zurückgelegt Die Summe beider Auslenkungen entspricht der Kontaktöffnung Λο. In der Zentrifuge
erfahren beide Kontaktzungen Auslenkungen, die aus der als Streckenlast wirkenden Zentrifugalbeschleunigung
resultieren. Die kurze Zunge entfernt sich unter dem Einfluß der auf sie wirkenden Streckenlast (Kraft
pro Längeneinheit) um den Betrag Λ* aus ihrer Ruhelage. Im Zeitpunkt der Kontaktgabe hat daher die
lange Kontaktzunge einen Weg fu zurückgelegt der uit
diesen Betrag /b größer ist als die Kontaktöffnung Λο
Aus dem Vergleich von Fig.3 und 5 ergibt siel
folgende Beziehung:
fle ~ fht~ flu· ~ fks ·
Zur Ermittlung der Abhängigkeit der Rückstellkraf
Fr von der Zentrifugendrehzahl sei im folgend»
vereinfacht angenommen, daß beide Kontaktzungei durchgehend den gleichen Querschnitt aufweisen um
daß die Rückstellkraft Fr jeweils am Zungenend
angreife.
Die Auslenkung fe, die eine einseitig eingespannt
Rechteckfeder unter der Einwirkung einer Einzellast 1
erfährt, ist
3 E/
worin E den Elastizitätsmodul, / das Flächenträgheit:
moment und / die wirksame Biegelänge der Feder bedeutet.
Die Durchbiegung der gleichen Feder unter dem Einfluß einer Streckenlast s ist:
s ■ I*
8£/
8£/
Mit diesen Beziehungen erhält man aus Gleichung (1) die Rückstellkraft Fr: ίο
3 r,-η
(2)
worin // und /t die freie Länge der langen bzw. kurzen Kontaktzunge bedeuten.
Die der Zentrifugalkraft entsprechende Streckenlast 5 ist
S — rfi · ATt2QQf,
20
wobei η die Drehzahl der Zentrifuge, qdie Querschnittsfläche der Kontaktzungen, ρ die Dichte des Materials
der Kontaktzungen und rden Beschleunigungshalbmesser
der Zentrifuge bedeutet
Faßt man die geometrischen Größen der Kontaktzungen,
den Beschleunigungshalbmesser der Zentrifuge und die Rechenfaktoren zu einer Konstanten k
zusammen, erhält man die gesuchte Rückstellkraft Frais
Fr= rf · ρ · Jt.
Zur Messung der Kontaktkraft wird der Kontakt so in die Aufnahmekammer des Meßkopfes 3 eingelegt, daß
die lange Zunge unter dem Einfluß der Fliehkraft von der der Zentrifugenachse zugewandten kurzen Zunge
weggedrückt wird. Vor dem Anlauf der Zentrifuge wird der Kontakt über die Erregerspule 6 betätigt Dabei
wird derjenige Wert des Erregerstroms eingestellt, bei
dem die Kontaktkraft Ft ermittelt werden soll. Sobald
eine Drehzahl erreicht ist, die eine der Kontaktkraft Fk
entsprechende Streckenlast bewirkt, trennt sich die lange Kontaktzunge von der kurzen, was durch die
elektrische Kontaktgabeanzeige festgestellt wird.
Zur Bestimmung der Kontaktkraft Fk aus der Drehzahl π der Zentrifuge müssen wieder die in d^r
Zentrifuge und die im praktischen Betrieb auftretenden Auslenkungen der Kontaktzungen miteinander verglichen
werden: Im praktischen Betrieb sind die Kontaktzungen bei geschlossenem Kontakt durch die
Einwirkung der magnetischen Zugkraft ausgelenkt. Durch die Kontaktkraft selbst entsteht keine Durchbiegung
der Kontaktzungen (Fig 6).
Beim Messen in der Zentrifuge verändert die lange Kontaktzunge ihre Lage durch die auf sie einwirkende
Streckenlast und durch die an ihrer Spitze wirkende Einzellast, die im Augenblick der Kontaktöffnung der
Kontaktkraft entspricht Beide Durchbiegungen, die mit fts bzw. /je bezeichnet seien, wirken einander entgegen.
Die kurze Kontaktzunge wird ebenfalls unter dem Einfluß der Streckenlast um den Betrag Λ* ausgelenkt
Ferner erfährt sie dadurch eine (gleichgerichtete] Durchbiegung Ae1 daß die Kontaktkraft Fk von dei
langen Zunge her an ihrer Spitze angreift. Es güi demnach:
bzw.
fts — /ic = fts + fke
fIe — fts — fke — fks.
Dieser Ausdruck entspricht formal der Gleichung (1) die für die Rückstellkraft ermittelt wurde. Hieraus ergib'
sich, daß die Beziehung zwischen der Drehzahl dei Zentrifuge und der auf die Kontaktzungen wirkender
Kraft für die Rückstell- und die Kontaktkraft die gleicht ist Der Drehzahlmesser 17 der Zentrifuge kann deshalt
in Krafteinheiten geeicht werden, die für beide Kraft«
gelten.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 609 640/!
Claims (10)
1. Verfahren zur Messung der an unsymmetrischen Kontakten, insbesondere an gekapselten
Kontakten (z.B. Schutzrohrkontakten), auftretenden mechanischen und/oder magnetischen Kräfte,
■dadurch gekennzeichnet, daß die zu prüfenden Kontakte (5) in einer mit einstellbarer
Winkelgeschwindigkeit antreibbaren Zentrifuge (1, 2) beschleunigt werden und daß die unter dem
Einfluß der Beschleunigungskräfte auftretenden Schaltzustandsänderungen (öffnen oder Schließen)
der Kontakte in einem über die Schaltstrecke des jeweiligen Kontakts verlaufenden Meßstromkreis
ermittelt und dem Augenblickswert der Winkelgeschwindigkeit der Zentrifuge und damit den auf die
Kontaktglieder einwirkenden Beschleunigungskräften zugeordnet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß diejenige Winkelgeschwindigkeit der Zentrifuge ermittelt wird, bei der der Kontakt
(Arbeits- oder Ruhekontakt) seinen dem Ruhezustand zugeordneten Schaltzustand (geöffnet oder
geschlossen) ohne Einwirkung einer magnetischen erregung ändert
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß diejenige Winkelgeschwindigkeit
der Zentrifuge ermittelt wird, bei der der Kontakt (Arbeits- oder Ruhekontakt) seinen unter
der Einwirkung einer magnetischen Erregung herrschenden Arbeitszustand (geschlossen bzw.
geöffnet) ändert.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß eine mit einstellbarer Winkelgeschwindigkeit antreibbare Zentrifuge (1) vorgesehen
ist, die wenigstens eine Aufnahmevorrichtung (3) zur Aufnahme eines zu prüfenden Kontaktes (5)
und wenigstens ein Schleifringpaar (9, 10) besitzt, über das der die Kontaktstrecke dieses Kontaktes
(5) beinhaltende Meßstromkreis verläuft.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrifuge eine Magnetisierungsvorrichtung (z. B. eine Erregerspule 6) besitzt,
mittels derer der zu prüfende Kontakt (5) magnetisch betätigbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetisierungsvorrichtung ein
Dauermagnet ist. <,o
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetisierungsvorrichtung eine
Erregerspule (6) ist, die über wenigstens einen weiteren Schleifring (8) mit einer nicht mitrotierenden
Energiequelle verbindbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrifuge (1)
wenigstens zwei Aufnahmevorrichtungen (3, 4) zur Aufnahme von zu prüfenden Kontakten (5) besitzt,
die auf einer zur Zentrilugenachse konzentrischen Kreislinie in gleichen Winkelabständen angeordnet
sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrifuge (1) von
einem Gleichstromnebenschlußmotor (2) angetrieben ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch eekennzeichnet. daß die Aufnahmevorrich-
tungen (3, ^J) zur Aufnahme der zu prüfenden
Kontakte (5) eine magnetische Abschirmung besit
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742451410 DE2451410C2 (de) | 1974-10-29 | 1974-10-29 | Verfahren und vorrichtung zur messung der an unsymmetrischen kontakten, insbesondere an gekapselten kontakten, auftretenden mechanischen und/oder magnetischen kraefte |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742451410 DE2451410C2 (de) | 1974-10-29 | 1974-10-29 | Verfahren und vorrichtung zur messung der an unsymmetrischen kontakten, insbesondere an gekapselten kontakten, auftretenden mechanischen und/oder magnetischen kraefte |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2451410B1 DE2451410B1 (de) | 1976-01-29 |
DE2451410C2 true DE2451410C2 (de) | 1976-01-29 |
Family
ID=5929510
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742451410 Expired DE2451410C2 (de) | 1974-10-29 | 1974-10-29 | Verfahren und vorrichtung zur messung der an unsymmetrischen kontakten, insbesondere an gekapselten kontakten, auftretenden mechanischen und/oder magnetischen kraefte |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2451410C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
RU2498256C2 (ru) * | 2011-12-27 | 2013-11-10 | Юрий Николаевич Черкасов | Способ бескоммутационного испытания на центрифуге электромагнитных реле с самовозвратом |
-
1974
- 1974-10-29 DE DE19742451410 patent/DE2451410C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2451410B1 (de) | 1976-01-29 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3012977A1 (de) | Materialpruefvorrichtung | |
DE2923644A1 (de) | Positionsfuehler | |
DE2351868A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum lokalen magnetisieren eines sich bewegenden, magnetisierbaren materials | |
DE2542774B2 (de) | Magnetmessvorrichtung | |
DE2014747A1 (de) | Meßgerät und Verfahren zur Messung von Gasgeschwindigkeiten | |
DE2451410C2 (de) | Verfahren und vorrichtung zur messung der an unsymmetrischen kontakten, insbesondere an gekapselten kontakten, auftretenden mechanischen und/oder magnetischen kraefte | |
DE2933398C3 (de) | Fehlerdiagnoseeinrichtung | |
DE576685C (de) | Kontaktgeber | |
DE1801421B2 (de) | Tachometer | |
CH399019A (de) | Verfahren und Einrichtung zur analogen Messung von Drehgeschwindigkeiten | |
DE2915583A1 (de) | Von einem elektromotor gesteuerter geschwindigkeitsmesser | |
DE2014542C3 (de) | Gleichspannungsgenerator | |
DE964424C (de) | Zaehlendes Pegelmessgeraet | |
DE2936150A1 (de) | Anordnung zur messung der belastung eines raederwerks | |
DE613874C (de) | Elektrischer Drehzahlmesser, insbesondere fuer Luftfahrzeuge | |
DE2758117C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Prüfung von Kraftfahrzeugbremsen | |
DE1498163C (de) | Vorrichtung zum Differenzieren einer Meßspannung nach der Zeit | |
DE973069C (de) | Registriereinrichtung fuer elektrische Spannungen oder fuer nichtelektrische, durch elektrische Spannungen dargestellte Messgroessen | |
DE707235C (de) | Vorrichtung zum Messen der Beschleunigung | |
DE1285774B (de) | Beschleunigungsmesser | |
DE2450452C3 (de) | Lineartachometer | |
DE19503395C1 (de) | Einrichtung zum Messen einer dynamischen Relativbewegung zweier Teile bei einem Crashtest für Kraftfahrzeuge | |
DE2323195A1 (de) | Gleichstrom-motorzaehler | |
DE1950164A1 (de) | Massenflussmessvorrichtung | |
DE2234370A1 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen anzeige des treibstoffverbrauchs von kraftfahrzeugen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |