DE2451093C3 - Verwendung eines hxxochviskosen Gemisches aus Naphthensäuren und hochsiedenden Bestandteilen der Rohöldestillation zur vorübergehenden Konservierung von verrottbare organische Substanzen enthaltendem Haus- oder Industriemüll - Google Patents

Verwendung eines hxxochviskosen Gemisches aus Naphthensäuren und hochsiedenden Bestandteilen der Rohöldestillation zur vorübergehenden Konservierung von verrottbare organische Substanzen enthaltendem Haus- oder Industriemüll

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DE2451093C3 DE19742451093 DE2451093A DE2451093C3 DE 2451093 C3 DE2451093 C3 DE 2451093C3 DE 19742451093 DE19742451093 DE 19742451093 DE 2451093 A DE2451093 A DE 2451093A DE 2451093 C3 DE2451093 C3 DE 2451093C3
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Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung eines hochviskosen Gemisches aus Naphthensäuren, deren Molekulargewichte überwiegend zwischen 300 und 550 liegen, sowie deren Salzen und hochsiedenden Bestandteilen der Rohöldestillation, die überwiegend aus Verbindungen mit einem Molekulargewicht von über 550 bestehen, in Mengen von 0,5 bis 5 Gew.%, bezogen auf Müll bzw. Abfälle, zur vorübergehenden Konservierung von verrottbarc: organische Substanzen, die leicht zur Fäulnisbildung und zum Schimmelbefall neigen, enthaltendem Haus- oJer Industriemüll.
Es ist bekannt, daß der pro Kopf der Bevölkerung anfallende Abfill bzw. Haus- und Industriemüll ständig und in jüngster Zeit sogar sprunghaft ansteigt, was zu Müllmengen führt, deren Handhabung und Beseitigung erhebliche Probleme aufwirft. Neben dem Hausmüll erweisen sich di: in der Industrie bei der Produktion von Nahrungsmitteh und Phannazeutika in immer größeren Mengen anfüllenden organischen Abfallprodukte als besonders problematisch. Diese Abfälle neigen nämlich sehr leicht zur Fäulnisbildung und zum Schimmelbefall und sie verursachen häufig auch eine starke Geruchsbelästigung.
Man ist daher seit langem bestrebt, eine Methode zur »vorübergehenden« Konservierung von Müll bzw. Abfällen mit einem Anteil an verrottbaren organischen Substanzen, d. h. zur Vorbehandlung solcher Abfallprodukte, zu entwickeln, um die unerwünschte Fäulnis- und Schimmelbildung und die unerwünschte starke Geruchsbelästigung während des Zeitraums vom Anfall des Abfalls bzw. Mülls bis zur geordneten Beseitigung auf einer Mülldeponie, beispielsweise durch Kompostierung, zu vermeiden, woran sich dann die üblichen MiiPbeseitigungsmaßnahmen anschließen können, die zum Teil gesetzlich vorgeschrieben sind.
Es ist bekannt, das Naphthensäuren für kleine Lebewesen Gifte darstellen. So wurden Naphthensäuren und deren Salze zur Abtötung von Bakterien verwendet. Auch Kupfernaphthenat ist in fäulnisverhindernden Mitteln bereits verwendet worden. Von Karl Zerbe wird in »Mineralöle«, 2.Auflage, 1.Teil 1969, Seiten 288-290, 295-298 und 504-507, angegeben, daß Naphthensäuren wirksame Desinfektionsmittel darstellen. Bei den darin vorgeschlagenen Naphthensäuren handelt es sich jedoch durchweg um Säuren mit niedrigem Molekulargewicht. Von der Verwendbarkeit solcher Naphthensäuren, insbesondere derjenigen mit höheren Molekulargewichten, zum Konservieren von verrottbare organische Substanzen enthaltendem Müll ist darin jedoch nicht die Rede.
Aufgabe der Erfindung war es, eine Methode zu entwickeln, mit deren Hilfe es möglich ist. Haus- und Industriemull mit einem verrottbaren Anteil an organischen Substanzen so lange gegen Fäulnis- und Schimmelbildung sowie gegen unerwünschte Geruchsbiidung zu schützen, bis der Müll auf die übliche Weise, beispielsweise durch geordnete Ablagerung auf einer Mülldeponie, durch Müllverbrennung oder durch Verkompostierung, endgültig beseitigt wird.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe auf überraschend einfache und wirksame Weise dadurch
ίο gelöst werden kann, daß man dem Haus- oder Industriemüll direkt bei seinem Anfall oder erst zum Zeitpunkt seiner Ablagerung ein hochviskoses Gemisch in einer bestimmten Menge zusetzt, das aus Naphthensäuren mit einem verhältnismäßig hohem Molekulargewicht oder Salzen davon und hochsiedenden Bestandteilen der Rohöldestillation mit einem Molekulargewicht von über 550 besteht.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines hochviskosen Gemisches aus Naphthensäuren, deren Molekulargewichte überwiegend zwischen 300 und 550 liegen, sowie von deren Salzen und hochsiedenden Bestandteilen der Rohöldestillation, die überwiegend aus Verbindungen mit einem Molekulargewicht von über 550 bestehen, in Mengen von 0,5 bis 5 Gew.%, bezogen auf den Müll bzw. die Abfälle, zur vorübergehenden Konservierung von verrottbare, organische Substanzen enthaltendem Haus- oder Industriemüll.
Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Verwendung eines hochviskosen Gemisches der vorstehend
so angegebenen Zusammensetzung ist es möglich, auf wirksame Weise die Fäulnisbildung und den Schimmelbefall sowie die Entstehung von unerwünschten Gerüchen bei organische Bestandteile enthaltenden Abfällen zu verhindern, wobei man ein nahezu
)5 geruchloses Produkt erhält, das gefahrlos der üblichen Weiterverarbeitung in einer geordneten Deponie oder durch Verkompostierung unterworfen werden kann. Dabei hat sich überraschend gezeigt, daß die dem Müll zugesetzten Gemische aus Naphthensäuren oder Salzen davon und hochsiedenden Bestandteilen der Rohöldestillation mit den vorstehend angegebenen Merkmalen nicht nur keine Schädigung der Umwelt bzw. des Erdbodens hervorrufen, sondern sogar noch wachstumsfördernde Eigenschaften entfalten, so daß die aus den anmeldungsgemäß behandelten Abfällen gewonnene Bodenzusätze mit großem Vorteil für die Landwirtschaft eingesetzt werden können. Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Verwendung ist es möglich, in wirksamer und vorteilhafter Weise den Hausmüll und den Industriemüll mit verrottbarem organischem Anteil schnell und schadlos wieder in den Kreislauf der Natur zurückzuführen.
Was die Beschaffenheit des durch die erfindungsgemäße Verwendung zu konservierenden Materials anbetrifft, so sei darauf hingewiesen, daß nach den einschlägigen gesetzlichen Vorschriften über die Abfallbeseitigung jeder zur Ablagerung gelangende Stoff in bezug auf seine Zusammensetzung charakterisiert werden muß, woraus sein Gehalt an verrottbarer organischer Substanz hervorgeht.
Bei den erfindungsgemäß verwendeten Naphthensäuren handelt es sich um ein-, zwei- oder mehrwertige Mono- oder Dicarbonsäuren und insbesondere um einbasische Säuren von Ringparaffinkohlenwasserstof-
M fen mit 6 bis JO Kohlenstoffatomen, die als Umwandlungsprodukte der Kohlenwasserstoffe in fast allen Erdölen enthalten sind. Erfindungsgemäß verwendbar sind jedoch nur diejenigen Naphthensäuren, deren
Molekulargewichte überwiegend zwischen 300 und 5.50 liegen.
Das erfindungsgemäß verwendete hoch viskose Gemisch wird in einer Menge von 0,5 bis 5 Gew.%, bezogen auf den zu behandelnden Müll bzw. die zu behandelnden Abfälle, vorzugsweise in einer Konzentration von 3 Gew.%, je nach Gehalt und Beschaffenheit des zu konservierenden Materials, eingesetzt.
Bei Zusatz des erfindungsgemäß eingesetzten Gemisches zu stark schimmelbildenden und faulenden organischen Abfällen verschwindet schon nach wenigen Stunden der unangenehme Geruch fast vollständig und die Schimmelbildung wird weitgehend unterbunden. Damit erhält man nicht-faulende, geruchsarme und nicht-schimmelnde organische Abfälle, die überraschenderweise ohne weiteres schadlos einer weiteren Verarbeitung in einer geordneten Mülldeponie oder durch Verkompostierung innerhalb kurzer Zeit in einen wiederverwendbaren Bodenzusatz überführt werden können. So wird beispielsweise durch einen Zusatz von 0,0004 Gew.% Naphthensäurelösung die Entwicklung von Pflanzenwurzel und Stengeln stark gefördert. Die aus den erfindungsgemäß behandelten Abfällen gewonnenen Bodenzusätze können daher mit großem Vorteil in der Landwirtschaft eingesetzt werden, so daß es erfindungsgemäß möglich ist, den Haus- und Industriemüll mit überwiegend organischem Anteil schnell und gefahrlos wieder dem Kreislauf der Natur zuzuführen.
Die Zumischung des erfindungsgemäß verwendeten hochviskosen Gemisches kann direkt beim Anfall des Mülls bzw. der Abfälle in den Produktionsstätten oder auch erst bei der Ablagerung des Mülls bzw. der Abfälle erfolgen. Versuche haben gezeigt, daß es zweckmäßig ist, das hochviskose Gemisch zur gleichmäßigeren Verteilung vor der Verwendung auf einen saugfähigen Träger aufzuziehen. Dazu eignen sich beispielsweise handelsübliche gefällte Kieselsäuren.
Im Gegensatz zu den bekannten Desinfektionsmitteln, die Keime abtöten, bewirkt das erfindungsgemäß verwendete hochviskose Gemisch nur eine vorübergehende Desaktivierung de: in dem Müll bzw. Abfall enthaltenen Mikroorganismen innerhalb einer Zeitspanne von einigen Tagen bis zur endgültigen Beseitung des Mülls auf die vorgeschriebene Weise, wonach sie dann wieder aktiv werden und die verrottbaren organischen Bestandteile des Mülls bzw. der Abfälle abbauen.

Claims (1)

1
Patentanspruch:
Verwendung eines hoch viskosen Gemisches aus Naphtensäuren, deren Molekulargewichte überwiegend zwischen 300 und 550 liegen, sowie von deren Salzen und hochsiedenden Bestandteilen der Rohöldestillation, die überwiegend aus Verbindungen mit einem Molekulargewicht von über 550 bestehen, in Mengen von 0,5 bis 5 Gew.%, bezogen auf Müll bzw. Abfälle, zur vorübergehenden Konservierung von verrottbare organische Substanzen enthaltendem Maus- oder Industriemüll.
DE19742451093 1974-10-28 1974-10-28 Verwendung eines hxxochviskosen Gemisches aus Naphthensäuren und hochsiedenden Bestandteilen der Rohöldestillation zur vorübergehenden Konservierung von verrottbare organische Substanzen enthaltendem Haus- oder Industriemüll Expired DE2451093C3 (de)

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DE2451093A1 DE2451093A1 (de) 1976-04-29
DE2451093B2 DE2451093B2 (de) 1979-03-15
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