DE2547742C3 - Verfahren zur Entfernung von Erdölprodukten von den Oberflächen von Feststoffen oder Flüssigkeiten - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von Erdölprodukten von den Oberflächen von Feststoffen oder FlüssigkeitenInfo
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Description
30
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Erdölprodukten von den Oberflächen von Feststoffen
oder Flüssigkeiten; sie betrifft insbesondere ein Verfahren zur Entfernung und Rückgewinnung von
Kohlenwasserstoffen, insbesondere Erdölkohlenwasserstoffen, wie Rohölen oder Erdölfraktionen, von den
Oberflächen von Feststoffen oder Flüssigkeiten.
In den letzten Jahren wurden die Möglichkeiten der Vermeidung von zufälligen Verlusten an Erdöl oder
Erdölprodukten, wie sie in einem Maschinenraum und vor allem auf der Oberfläche von Meeren, Seen, Flüssen
auftreten können, gründlich untersucht. Es wurden bereits zahlreiche Verfahren insbesondere bei Verschmutzung
von Wasseroberflächen vorgeschlagen, die auf der Dispersion von öligen Substanzen in Form von
feinen Teilchen oder auf der Adsorption dieser öligen Substanzen an Substanzen, die schwerer sind als
Wasser, wie z. B. zerstoßener Kreide, die mindestens einen Teil dieser Substanzen mitnimmt, wenn sie auf den
Boden sinkt, oder auf der Adsorption von öligen so Substanzen an Körpern, die leichter als Wasser sind, wie
Holzsägespänen, erleichterten Keramikblöcken oder auch Platten oder Riemen aus einem verschäumten
Polymerisat, basieren. Die beiden zuerst genannten Verfahren haben den Nachteil, daß es mit ihnen nicht
möglich ist, die Erdölprodukte tatsächlich zu entfernen und dadurch eine mindestens mögliche Verschmutzung
zu vermeiden. Die Entfernung von Erdölprodukten mittels Substanzen, die leichter sind als Wasser, die auf
der Oberfläche des Wassers schwimmen, ist bis heute das am häufigsten untersuchte Verfahren. Dennoch ist
dieses Verfahren bisher keineswegs zufriedenstellend, wenigstens was die bekannten Ausführungsformen
anbetrifft. Wenn man Absorptionsmittel mit verhältnismäßig großen Dimensionen, wie z. B. Blöcke aus einem ·>5
keramischen Material oder Platten aus einem verschäumten Polymerisat verwendet, erfolgt die Sorption
der Erdölsubstanzen langsam. Wenn man sehr feinteilige Substanzen, wie z. B. Holzsägespäne, verwendet,
treten bei der Rückgewinnung dieser mit dem Erdöl getränkten Substanzen Schwierigkeiten auf; außerdem
ist die Menge der von den bisher verwendeten Substanzen sortierten Erdölprodukte im allgemeinen
ziemlich gering.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Entfernung von Erdölprodukten von den
Oberflächen von Festkörpern oder Flüssigkeiten anzugeben, daß die Nachteile der bekannten Verfahren
nicht aufweist.
Es wurde nun gefunden, daß dieses Ziel dadurch erreicht werden kann, wenn man für die Entfernung der
Erdölprodukte Polymerisate verwendet, die durch öffnen des Ringes von Bicyclo[2,2,l]-hepten-2 oder
seines 5-Methylderivates erhalten wurden, da diese mit Erdölkohlenwasserstoffen einen zusammenhängenden
Film bilden, der auf 1 Gewichtsteil des Polymerisats bis zu 10 Gewichtsteile Erdölprodukte enthalten kann.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man das auf einer
Oberfläche verteilte flüssige Erdölprodukt mit einem Polymerisat des vorstehend angegebenen Typs in
Pulverform, beispielsweise in Form von kleinen Teilchen oder in Form eines geschäumten Pulvers,
ausreichend lange in Kontakt bringt und daß man den dabei gebildeten Film mittels irgendeiner geeigneten, an
sich bekannten mechanischen Einrichtung, wie z. B. eines mobilen gezogenen Wehrs, eines mit einer
Aufrolleinrichtung versehenen Walzensystems, eines Fangnetzes oder einer analogen Einrichtung, von der
Oberfläche entfernt.
Als feinteiliges Polymerisat verwendet man vorzugsweise ein Poly(bicyclo[2,2,l]hepten-2) mit einer Schüttdichte
von 0,20 bis 0,35 und einer Teilchengröße von 0,01 bis 2 mm. Ein solches Polymerisat kann nach dem in der
deutschen Patentanmeldung P 25 13 184.4 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
Die Menge des verwendeten Polymerisats beträgt zweckmäßig mehr als 10, vorzugsweise 10 bis 16% des
Gewichts des zu entfernenden Erdölprodukts.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
Zu 301 Wasser, das pro Liter 30 gNaCI enthält und
unter Rühren bei 18° C gehalten wird, gibt man durch
Aufgießen auf die Oberfläche 84 g Rohöl einer Dichte von 0,8398 (API = 37) zu. Nachdem sich die Rohölschicht
gleichmäßig ausgebreitet hat, streut man 15 g Poly(bicyclo[2,2,l]hepten-2), das eine Dichte d„ von 0,25
aufweist, auf diese Olschicht. Nach 5 Minuten hat das Polymerisat das gesamte Erdöl absorbiert und der dabei
erhaltene Film weist solche mechanischen Eigenschaften auf, daß er durch Abziehen entfernt werden kann.
Zu 301 Wasser, das pro Liter 30 g NaCl enthält und unter Rühren bei 18° C gehalten wird, gibt man 100 g
Rohöl einer Dichte von 0,8984 (API = 26) zu. Nachdem sich die Rohölschicht gleichmäßig verteilt hat, streut
man 10 g des gleichen Poly(bicyclo[2,2,l]hepten-2), wie es in Beispiel 1 verwendet wurde, auf die olschicht.
Nach 8 Minuten hat das Polymerisat die gesamte Erdölmenge absorbiert unter Bildung eines durchgehenden
Films auf der Wasseroberfläche. Dieser Film wird auf sehr einfache Weise mittels eines Netzes oder einer
anderen geeigneten Einrichtung von der Oberfläche
entfernt
Man kann auf die gleiche Weise einen abziehbaren Film erhalten, indem man das erfindungsgemäß
verwendete Polymerisat beispielsweise auf eine Erdöllache in einem Maschinenraum streut
Es sei darauf hingewiesen, daß man wegen der guten Verträglichkeit des PoIy(bicyclo[2,2,l]hepten-2) mit den
Erdölprodukten Filme mit. einem Kautschukcharakter erhält die keine Flecken bilden (nicht abfärben). Diese
können wie Abfälle verbrannt oder nach der Verformung als Brennstoffe verwendet werden; sie können
auch in der Kautschukindustrie verwendet werden. Selbstverständlich können bei der Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens neben dem Poly(bicyclo[2^,l]hepten-2)
und seinem Methylderivat auch noch andere mineralische oder organische Absorptionsmittel
in solchen Mengen verwendet werden, welche die Bildung eines abziehbaren Filmes nicht verhindern.
Die Erfindung wurde zwar vorstehend unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen näher
erläutert, es ist jedoch für den Fachmann selbstverständlich,
daß sie darauf keinesweges beschränkt ist, sondern daß diese in vielfacher Hinsicht abgeändert und
modifiziert werden können, ohne daß dadurch der Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen wird.
Man kann auch Mengen von weniger als 10% verwenden, erhält dann allerdings normalerweise
keinen zusammenhängenden Film. Wenn man jedoch beispielsweise ein Netz auf das mit öl verunreinigte
Wasser aufbringt und dann das Polymerpulver aufstreut, kann man trotzdem einen, wenn auch nicht zusammenhängenden
Film abziehen.
Das Prinzip der Erfindung besteht in der Verwendung von Polymeren des Bicyclo[2,2,l]-hepten-2, insbesondere
seiner geschäumten Form, wie sie beispielsweise bei der Herstellung direkt anfällt, zum Aufsaugen und somit
zur Entfernung oder Beseitigung von Erdöl und Erdölprodukten ganz allgemein, insbesondere jedoch
durch Aufbringen einer solchen Menge des Polymerpulvers, daß man einen zusammenhängenden Film
abziehen kann, welcher das ad- oder absorbierte öl enthält.
Claims (4)
1. Verfahren zur Entfernung von Erdölprodukten von den Oberflächen von Feststoffen oder Flüssigkeiten,
dadurch gekennzeichnet, daß man das Erdölprodukt mit dem Pulver von Poly(bicyclo[2,2,l]hepten-2}
oder Poly(5-methylbicydo[2,2,l]hepten-2) in Kontakt bringt, das zur Bildung
eines Films mit dem Erdölprodukt befähigt ist, der genügende Festigkeit hat, um abgezogen zu werden,
gegebenenfalls unter zu Hilfenahme von Hilfsmitteln, und daß man diesen Film mit mechanischen
Mitteln abzieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Polymerisat-Pulver in einer
Menge von mindestens 10 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des zu entfernenden Erdölproduktes,
verwendet.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Polymerisat-Pulver
mit einer Schüttdichte von 0,20 bis 0,35 verwendet
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Polymerisat-Pulver
mit einer Teilchengröße von 0,01 bis 2 mm verwendet
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