DE2450185A1 - Verfahren zur herstellung von fermentationsfluessigkeiten mit gesteigertem vitamin b tief 12 -gehalt durch synchronisierung der bakterienpopulation - Google Patents
Verfahren zur herstellung von fermentationsfluessigkeiten mit gesteigertem vitamin b tief 12 -gehalt durch synchronisierung der bakterienpopulationInfo
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Description
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Beschreibung zur Patentanmeldung der
RICHTER GEDEON VEGYESZETI GYÄR R.T. Budapest / Ungarn
betreffend
YERPAHRM ZUR HERSTELLUNG VON ffERMENTATIONSFLÜSSIGKEITEN
MIT GESTEIGERTEM YITAMIIT- B.2-GEHALT DURCH SYNCHRONISIERUNG
DER BAKDERIENPOPULATION
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Vitamin B2 in erhöhter Kozentration enthaltenden
Eermentationsflüssigkeiten durch anaerobe, unter septischen
Bedingungen mit einer methanproduzierenden ge-· mischten Bakterienpopulation durchgeführte Fermentation.
Es ist bekannt, daß Vitamin B^2 im allgemeinen
entweder durch sterile Monokultur-Fermentation, oder mit Hilfe vom aus Abwasserschlamm stammenden, auf spezielle
A 604-67
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Nährböden adaptierten gemischten Bakterienpopulationen
(vgl. z. B. österreichische Patentschrift Nr. 266 311) hergestellt werden kann.
Es ist ferner "bekannt, daß bei der Anwendung von gemischten
Bakterienpopulationen die Produktion von Vitamin
B^2 nicht durch die Steigerung der individuellen Produktionsfähigkeit der einzelnen Bakterienarten erhöht werden kann,
wie dies im Fall von sterilen Monokultur-Fermentationen be kannt und üblich ist. In den gemischten Populationen
ist der Metabolismus der einzelnen Mikroorganismenarten " nicht von jenem der anwesenden anderen Mikroorganismenarten
unabhängig. Diese Wechselwirkung kann in gewissen Fällen derart positiv sein, daß dadurch die Produktion des gewünschten Stoffwechselprodukts - vielleicht sogar.in
hohem Maß - gesteigert wird (vgl. Acta Microbiol. Acad.
Sei. Hung. Vl/4-, 1959)* kann aber auch negativ sein, wie
das z. B. bei den septischen Fermentationen beobachtet werden kann, wo die gewöhnlichen infizierenden Bakterien
sich in den Fermentationsflüssigkeiten nicht vermehren können.
Es sind schon verschiedene Verfahren zur Steigerung der Produktion von Vitamin B-12 in den mit methan- ·
produzierenden gemischten Bakterienpopulationen durchgeführten Fermentationen bekannt, nach diesen Methoden
können aber im allgemeinen nur etwa 10 000 bis 11 500
/UgAiter Vitamin B^2 enthaltene Fermentationsflüssigkeiten hergestellt werden. · - ,
Die Zielsetzung der vorliegenden Erfindung war die Ausarbeitung eines Verfahrens, durch welchem man
bei der zur Zeit üblichen halbkontinuierlichen Fermentation mit aus Abwasserschlamm stammenden Bakterienpopulationen in wirtschaftlicher Weise noch" höhere Vitamin B 2-Produktion erreichen kann. Bei der praktischen
Lösung dieser Aufgabe wurden die folgenden Untersuchungsergebniaee bzw. latsaehen zur Hilfe gezogen:
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1. Es wurde "bei der Untersuchung von Fermentationen
mit Vitamin B2 produzierenden, aus Abwasserschlämmen
stammenden Methanobakterien festgestellt, daß 93-^7% des
produzierten Vitamins B^2 sich in den Bakterienkörpern
"befindet und nur nach dem Absterben der Bakterien in die
supernatante Flüssigkeit gelangt (B. Johan: .Acta Micro-
biol. Acad. Sei. Hung. 1£, 319-328, /1970/). Daraus folgt,
daß wenn man die Produktion von Vitamin B.pin der Fermentation
steigern will, dann muß die Zahl der produzierenden Bakterien erhöht werden.
2. Die Duplikationszeit der methanproduzierenden Bakterien in den von Abwasserschlamm stammenden Bakterienpopulationen
(besonders der Coccen und Diplococcen) ist verhältnismäßig lang. Bei diesen Bakterien gibt es keine
wirkliche "logarithmische Phase", die sonst ein charakteristisches Merkmal der Vermehrung der meisten Bakterienarten
darstellt. Der Vermehrungstyp dieser Bakterien entspricht eher dem von Lamana und Mallette beschriebenen
"arithmetic linear growth" (vgl. 0. Lamana, M. Mällette: Basic Bacteriology, 368 /1965/). Es ist auch bekannt,,
daß die Bakterien sich unter günstigen Bedingungen durch Zweiteilung vermehren, d.h. aus einem Bakterium zwei Individuen entstehen. Unter günstigen äußeren Bedingungen
wird diese Verdoppelung der sich schon geteilten Bakterien weiter fortgesetzt, unter ungünstigen Verhältnissen kommen aber die Bakterien in den Ruhe zustand. Die in diesem
Zustand befindlichen Bakterien beginnen sich dann - unter entsprechenden ökologischen Bedingungen - nur nach einer
mehr oder minder langen vorbereitenden Phase ("lag phase") wieder zu vermehren. Dieser Vorgang ist der normale Vermehrungszyklus der Bakterien. In einer gegebenen Kultur
befinden sich die Bakterien in den verschiedensten Phasen von diesem Vermehrungszyklus.
3. Wenn man im laufe einer halbkontinuierlich geführten Fermentation (mit täglicher Entnahme von etwa 10%
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der Fermentationsflüssigkeit und Nachfüllen von gleicher Menge von frischem Nährboden) den-Bakteriengehalt und
den Vitamin B12~Gehalt der Fermentationsflüesigkeit täglich
bestimmt, so findet man, daß die täglich bestimmten Werte beinahe gleich sind, also daß die Anzahl der
Bakterien und die iVlenge des Vitamins B.p in 24 Stunden
wieder das vor der Flüssigkeitsabnahme bestehende Niveau erreichen. Diese Tatsache kann schernatisch in der folgenden
Weise veranschaulicht werden: wenn in einer gegebenen Menge einer Fermentationsfliissigkeit z. B. 100 Millionen Bakte-rien
anwesend sind und man 10 % dieser (gleichmäßig verrührten) Fermentationsflüssigkeit abnimmt und durch ein
gleiches Volumen von frischem Nährboden ersetzt, dann verbleiben in der auf diese Weise verdünnten Fermentationsflüssigkeit nur mehr 90 Millionen Bakterien. Diese Zahl
erhöht sich aber erfahrungsgemäß bis zum nächsten Tag wieder auf 100 Millionen. Diese Tatsache kann am einfachsten
so erklärt werden, daß von den zurückgebliebenen 90 Millionen Bakterien sich nur 10 Millionen gespaltet
haben, d.h.« aus diesem 10 Millionen Bakterien 20 Millionen geworden sind, womit zusammen mit den nicht gespaltenen
übrigen 80 Milionen Bakterien die ursprüngliche Bakterienzahl 100 Millionen wieder erreicht wurde.
Wenn man also eine höhere Bakterienzahl - und damit auch eine höhere Produktion von Vitamin B.ρ erreichen
will, dann muß man erreichen, daß nicht nur z. B. 10 Millionen, sondern möglichst viel mehr Bakterien auf einmal
sich teilen sollen und damit die Anzahl der in der Ferment at ionsflüssigke it anwesenden Bakterien das bisher bestehende
Niveau erheblich überschreiten soll. Das kann aber nur dadurch erreicht werden, daß, man eine möglichst
große Zahl der Bakterien in dieselbe Phase des Vermehrungszyklus bringt, also die Teilung der Bakterien möglichst
weitgehend synchronisiert.
Die Zielsetzung der Erfindung war also den Ver-
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mehrungszyklus der gesamten Bakterienmasse in der Fermentationsflüssigkeit
möglichst weitgehend zu synchronisieren und dadurch eine wesentlich, höhere Bakterienkonzentration
in der Fermentationsflüssigkeit und eine entsprechend höhere Vitamin B^-Produktion zu erreichen und im Laufe '
der üblichen halbkontinuierlichen Fermentation dauernd aufrecht zu erhalten.
Dieses Ziel kann z. B. dadurch erreicht werden, daß man von einer, durch die übliche anaerobe septische
Fermentation mit einem gemischten methanproduzierenden Bakterienpopulation erhaltenen, etwa 9500 bis 10 000 /Ug/l
Vitamin B- enthaltenden Fermentati'onsmedium ausgeht und
diesem - zweckmäßig nach einer, einige Tage dauernden Hungerperiode, in welcher die Bakterien nur mit ein wenig
^ethanol gefüttert werden - die Nährstoffe in der folgenden periodisch wiederholten Dosierungsweise zusetzt:
1. am ersten Tag wird ein Teil, vorteilhaft 10 % der Fermentationsflüssigkeit abgenommen und es werden
0,4 bis 1,5 Vol.% ^ethanol und ein der abgenommenen
Flüssigkeitsmenge entsprechendes Volumen eines konzentrierten Nährbodens zugesetzt, welcher mit Ausnahme von Methanol
die üblichen, in der bisherigen Fermentation verwendeten Nährstoffe und Zusätze, aber in mehrfacher, vorteilhaft"
zehnfacher Konzentration enthält;
2. am nächsten Tag wird keine Flüssigkeit entnommen und es wird nur 0,4 bis 1,5 Vol.% Methanol dem Fermentationsmedium zugesetzt;
3. an dem folgenden, etwa 4 bis 10 Tagen wird wieder täglich,
ein Teil, zweckmäßig 10 % der Fermeriationsflüssigkeit
abgenommen , und es werden 0,4 bis 1,5 VoI ·#
' Methanol und ein der abgenommenen Flüssigkeitsmenge entsprechendes
Volumen eines normalen, also die üblichen Nährstoffe und Zusätze in der während der bisherigen
Fermentation eingesetzten Konzentration enthaltenden Nährbodens zugesetzt.
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Die halbkontinuierliche Fermentation wird dann mit dieser periodisch abwechselnden Nährbodenzugabe weitergeführt,
d.h. es werden jeweils nach 4 bis 10 Tagen normaler Plussigkeitsabnähme und Zusatz von normalem Nährboden,
sowie von 0,4 bis 1,5 Vol.% Methanol zwei Tage mit abweichender
Fütterung eingeschaltet: ein Tag, an welchem der übliche Teil der Fermentationsflüssigkeit abgenommen und
ein Nährboden von mehrfacher, vorteilhaft zehnfacher Konzentration, sowie.0,4 bis 1,5 Vol.% Methanol zugesetzt
werden, und der darauf folgende Tag, an welchem ohne Flüssigkeitsentnahme nur 0,4 bis 1,5 YoI.% ^ethanol zugegeben
wird.
Durch diese zyklische Fütterungsweise wird der Vermehrungszyklus der gesamten Bakterienpopulation allmählich
synchronisiert, wodurch auch die Konzentration der Bakterien und dementsprechend auch die Vitamin B-p-Konzentration
im Fermentationsmedium allmählich anwächst. Die oben beschriebene Verfahrensweise und die dadurch erzielte
allmähliche Steigerung der Vitamin B ^-Produktion ist im
nachstehenden Beispiel 2 ausführlich geschildert. Wie es aus den dort angegebenen Zahlwerten ersichtlich ist, wird
nach etwa 7 bis 8 Zyklen, also in etwa 50 bis 60 Tagen eine Vitamin B.p-Eonzentration von etwa 30000 bis 40000
/Ug/l erreicht. Setzt man dann die halbkontinuierliche Fermentation in der gleichen Weise fort, dann wird diese
hohe Konzentration in den täglich zum Aufarbeiten entnommenen !Teilmengen (etwa täglich 10 %) der Fermentationsflüssigkeit
auch weiterhin erhalten und so wurde die laufende Produktion von Vitamin B^2 im Vergleich zu der usprünglichen
Fermentation auf das drei- bis vierfache erhöht·
Es ist aber im Sinn der Erfindung auch möglich,
die oben geschilderte allmähliche Steigerung der Vitamin B^p-Konzentration im Fermentationsmedium von etwa 10000^ug/l
auf etwa 30-40000 /Ug/l wesentlich zu verkürzen, und zwar gibt es dafür zwei verschiedene Möglichkeiten.
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a) Man kann vor dem Übergang auf die erfindungsgeniäße
zyklische Fütterungsweise (1 Tag konzentriert-es Nährboden, 1 Tag nur ^ethanol, 4-10 Tage normaler Nähr-·
"boden) eine sogenannte beschleunigte -^nreiche'rungsperiode
einschalten. Während die sei· Anreicherungsperiode
wird am ersten Tag die übliche etwa 10 % der Fermentationsflüssigkeit abgenommen, das gleiche Volumen des
etwa zehnfach .·'konzentrierten'Nährbodens und 0,4 bis
1,5 Vol.% Methanol zugesetzt, dann, wird 6 bis 10 Tage
lang keine Flüssigkeit entnommen und täglich nur 0,4 bis 1,5 YoI.% Methanol zugesetzt, dann wird etwa 10 % drc
Ifermentationsflüssigkeit entnommen, das gleiche Volumen
des konzentrierten Nährbodens und 0,4 bis 1,5 YoI.% Methanol
zugesetzt, usw. Bei dieser Verfahrensweise wird die gewünschte Synchronisierung und damit auch die
gewünschte hohe Vitamin B>p-Konzentration von etwa
30-40000 /Ug/l in wesentlich kürzerer Zeit, in etwa "bis 25 Tagen erreicht. Die Länge der Zeitabschnitte,
in welchen der konzentrierte Nährboden zugesetzt werden soll, hängt von dem Nährstoff verbrauch der Bakterien
ab und kann an der allmähligen Abnahme des pH-Wertes im Fermentationsmedium erkannt werden. Es wurde
gefunden, daß das Absinken des pH-Wertes auf 5»5-5»8
als ein Zeichen des beginnenden Nähr st off mangels betrachtet
werden kann; bei dem Erreichen dieses pH-Wertes ist also die Zugabe der nächsten Dose des konzentrierten
Nährbodens erforderlich.
"b) Die gewünschte hohe Bakterienkonzentration im Fermentatinnsmedium
kann aber in einfacher-Weise auch dadurch erreicht werden, daß man von einer anderen, in
der üblichen Weise durchgeführten Fermentation erhaltenen
Fermentationsflüssigkeit die lebendigen Bakterieukörper
z. B. durch Zentrifugieren abtrennt und so ein Bakterienzellen-Konzentrat mit etwa 80000 bis
90000 /ig/l Vitamin B^-Gehalt herstellt und dann
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dieses Konzentrat dem als Ausgangsmedium verwendeten
Fermentationsflüssigkeit in einer solchen Menge zusetzt,
daß damit die Yitamin B. ^Konzentration des
^ediums den gewünschten Wert von z, B. 30000 /ug/l
erreichen soll. Dann kann man gleich auf die halbkontinuierliche Fermentation mit den erfindungsgemäß
abwechselnden Fütterungszyklen übergehen, wobei die eingangs eingestellte hohe Vitamin B^-Konzentration
in den täglich entnommenen Fermentationsflüssigkeitsmen-~
gen laufend erhalten bleibt.
Ein bisher nicht erörtertes, aber ebenfalls nicht belangloses Element des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die
Dosierung des sowohl in den vorbereitenden Phasen des Verfahrens, als auch während der erfindungsgemäß fortgeführten
halbkontinuierlichen Fermentation zum Fermentationsmedium zuzusetzenden Methanols. Die durchgeführten Versuche
haben erwiesen, daß ein eindeutiger und linearer Zusammenhang zwischen den Mengen des täglich zugesetzten Methanols
und des entwickelten sogenannten Biogases besteht, so daß man aus dem Volumen des in einheitlichen Zeitabschnitten
produzierten Biogases eindeutig auf die Menge des durch die Bakterien verbrauchten Methanols folgern kann. Es ist vorteilhaft,
das Methanol in zum Ersetzen des Verbrauchs eben
erforderlichen Mengen zuzusetzen, da eine Überdosierung zu einer Anhäufung des Methanols im Fermentationsmedium
führen kann und das übermäßig angehäufte Methanol toxische Wirkungen auf die Bakterienpopulation ausüben kann. Die
nachstellende, auf empirisch ermittelte Werte gegründete Tabelle II zeigt diesen Zusammenhang auf 1 Liter Fermentationsmedium bezogen j mit der Hilfe dieser Tabelle II kann man also
auf Grund des Volumens (ml) des in 1 Liter Fermentations-'
medium in einer Stunde produzierten Gases die dem Fermentationsmedium täglich zuzusetzenden Mengen von Methanol
bestimmen.
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In 1 Liter Fermentationsmedium vErforderliche tägliche
produziertes Gas, ml/Stunde 1Vienge von ^ethanol,
114 0,5
140 0,6
164 0,7
186 0,8
210 0,9
2J2 1,0
256 1,1
280 1,2
304 1,3
326 1,4
348 . 1,5
Die in der Tabelle II angegebenen Gasmengen umfassen praktisch den gesamten Bereich der im erfindungsgemäßen
Fermentationsverfahren üblichen Gasentwicklungsgeschwindigkeitensso ist es aus dieser Tabelle ersichtlich, daß die
während des Verfahrens täglich zuzusetzende Methanolmenge auf das Gesamtvolumen des Fermentationsmediums berechnet
etwa 0,4 bis 1,5 Vol.% beträgt, wobei innerhalb dieses
Bereichs vorteilhaft die sich aus der Tabelle II ergebenden Mengen eingesetzt werden.
Die Erfindung ist also ein Verfahren zur Herstellung von Fermentationsflüssigkeiten mit gesteigertem Vitamin B^2-(3-ehalt
durch anaerobe, unter septischen Bedingungen mit einer methanproduzierenden gemischten Bakterienpopulation, in
Anwesenheit von an sich bekannten Fährbodenkomponenten. und
Präkursoren durchgeführte Fermentation, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man aus einem nach der obenerwähnten
Fermentationsmethode in bekannter Weise erhaltenen, die lebendige Bakterienpopulation enthaltenden Fermentationsmedium
ausgeht, und die halbkontinuierliche, unter zeitweise? Entnahme
eines Teils der Fermentationsflüssigkeit und Ersetzen
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des entnommenen Volumens durch frischen. Nährboden erfolgende
Fermentation - gegebenenfalls nach einer Anreicherung des Bakteriengehalts des'nediums - in solcher Weise
weiterführt, daß man nach Entnahme von einem Teil, zweckmäßig 1O % der Fermentationsflüssigkeit das entnommene Volumen
durch die Zugabe eines konzentrierten, die üblichen Nährstoffe mit Ausnahme von Methanol in mehrfacher, vorteilhaft
zehnfacher Konzentration enthaltenden Nährbodens ersetzt und dabei 0,5 bis 1,5 Vol.% Methanol zusetzt, am
nächsten Tag ohne Flüssigkeitsabnahme nur 0,5 bis 1,5
Vol.% Methanol zusetzt, an den folgenden 5 bis 10 Tagen
täglich einen Teil, zweckmäßig 10 % der Fermentationsflüssigkeit abnimmt und des gleiche Volumen eines die Nährstoffe
in der bisher üblichen Konzentration enthaltenden Nährbodens, ferner 0,5 bis 1,5 Vol.% Methanol zusetzt, und dann
die beschriebene abwächselnde Zugabe von konzentriertem und einfachem Nährböden in der beschriebenen Reihenfolge
während der gesamten weiteren Fermentation periodisch wiederholt.
Die oben erwähnte, gegebenenfalls bei dem Übergang von der üblichen bekannten Fermentationsmethode auf das erfindungsgemäße
Verfahren durchzuführende Anreicherung des Bakteriengehalts im Medium kann in der oben schon beschriebenen Weise, also entweder durch die einfache Zugabe
von einen aus anderen Fermentationen stammenden und z. B. durch Zentrifugieren gewonnenen Bakterienkörper-Konzentrats,
Öder durch die Einschaltung einer oben ebenfalls schon ausführlich beschriebenen Anreicherungsperiode erfolgen. Im
letzteren Fall gibt man zweckmäßig einige, z. B. drei Tage lang mir etwa 0,5 Vol.# Methanol zu dem als Ausgangsmedium
eingesetzten Fermentationsflüssigkeit, dann wird etwa 10 # der Fermentationsflüssigkeit entnommen und durch das gleiche Volumen des erwähnten, die Nährstoffe in mehrfacher,
vorteilhaft zehnfacher Konzentration enthaltenden Nährbodens ersetzt, wobei auch 0,4 bis 1,5 VoI J6 Methanol zugesetzt
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wird, dann wird 6 bis 10 Tage lang ohne Flüssigke its ab nähme
nur täglich. 0,4 bis 1,5 Vol.% Methanol zugesetzt und diese
Reihenfolge wird bis zum Erreichen der gewünschten höheren Konzentration von Bakterienkörpern und somit auch von Vitamin
. B^2 periodisch wiederholt. Dann wird bei der nächsten
Zugabe des konzentrierten Nährbodens auf die oben beschriebene, erfindungsgemäße Ausführung^weise der halbkontinuierlichen
Fermentation übergegangen, wobei in den täglich
(mit Ausnahme des auf die Zugabe des konzentrierten Nährbodens folgenden Tages) agbenommenen Fermentationsflüssigkeiten schon die gewünschte hohe Konzentration von Vitamin B2 erhalten wird.
(mit Ausnahme des auf die Zugabe des konzentrierten Nährbodens folgenden Tages) agbenommenen Fermentationsflüssigkeiten schon die gewünschte hohe Konzentration von Vitamin B2 erhalten wird.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind
vor allem die folgenden:
1.. Es werden so hohe Konzentrationen von Vitamin B^j2 in der Fermentationsflüssigkeit (30000 bis 40000 /Ug/l)
erzielt, wie bisher durch stptische Fermentation überhaupt
nicht, und auch durch künstlich aktivierte Monokultur-Fermentationen kaum erreicht worden konnton. Zur Herstellung
von solchen, im Vergleich mit den durch, die bisher üblichen betrieblichen πepU wehen Fermentationen erhältlichen etwa
10000 /Ug/l Vitamin B.ρ rnthaibenden Fermentationsflüssigkeiten
drei- biu vierfache ^engen -V0n Vitamin B^2 enthaltenden
Fermentationsflüasigkeiten werden - im Vergleich, zu
den bisher üblichen Verfahren - nur die 2- bis 2,5-fachen Mengen von Nährstoffen und höchstens dreifache Mengen von Methanol
verbraucht. ■
2, Die herstellung von Ferment at ioiisflüssigkeiten
von drei- bis vierfacher Vitamin B^ ^Konzentration ist vom
Gesichtspunkt der Aufarbeitungstechnologie besonders vor-' teilhaft, da zur Gewinnung einer gegebenen Menge von
Vitamin B2 wesentlich kleinere Flüssigkeitsmengen behandelt und aufgearbeitet werden müssen.
Vitamin B2 wesentlich kleinere Flüssigkeitsmengen behandelt und aufgearbeitet werden müssen.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendete
Synchronisierungsteclinik wurde bisher nur zu wißsen-
Synchronisierungsteclinik wurde bisher nur zu wißsen-
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schaftlichen Zwecken, ζ. B. zur Bestimmung der Duplikationszeit
von Bakterien, aber mir bei reinen Monokulturen angewendet. Im erfindungsgemäßen Verfahren wurde diese
Technik zum ersten Mal bei gemischten Bakterienpopulationen und ebenfalls zum ersten Mal in betrieblichen Fermentationen
angewendet. In gemischten Populationen kann zwar die Duplikationszeit der einzelnen anwesenden Arten mehr oder
minder verschieden sein, aber einerseits können diese verschiedenen
Arten durch das in der einleitenden Phase des Verfahrens vorteilhaft 1-3 Tage lang angewendete Hunger-Periode
in einen annähernd einheitlichen Ruhezustand gebracht werden, wodurch die Synchronisierung der Vermehrung
gefördert wird, andererseits wird durch das periodisch abwechselnde Verabreichung der Nährstoffe die Vermehrung
der sich an diesen Zyklus besser anpassenden und zugleich die beste Vitamin B^-^roduktion zeigenden Coccus- und
Diplococcus-Arten gefördert und die Vermehrung der weniger
produktionsfähigen Bacillen eher unterdrückt, wodurch dann auch die spezifische -Produktionsfähigkeit der gemischten
Bakterienpopulation gesteigert wird.
Die praktische Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird durch die nachstehenden Beispiele näher
veranschaulicht:
Zwei, je 10 Liter fassende, mit Gasableitungsrohr
versehene Versuchs ferment oren werden mit je 10 Liter einer
in bekannter Weise, durch halbkontinuierliche Fermentation mit einer gemischten mesophilen methanproduzierenden
Bakterienpopulation erhaltenen, 99^0 /ug/l Vitamin B^2 enthaltenden
Fermentationsflüssigkeit beschickt. Bei dieser, das Ausgangsmedium des erfindungsgemäßen Verfahrens liefernden
Fermentation wurde täglich (unter gleichzeitiger Abnahme von gleichen Mengen der Fermentationsflüssigkeit)
ein Nährboden der folgenden Zusammensetzung zugesetzt:
Maisquellwasser-Konzentrat 5 g/l
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1 | ml/1 |
2 | g/i |
1,6 | g/l |
1 | ml/1 |
1,1 | ml/1 |
2 | g/l |
3 | g/i |
1,5 | g/i |
0,02 | g/i |
0,1 | g/i |
0,01 | g/i |
Bierhefehydrolysat, 20%-ig
Melasse
Sulfilablauge
Leberextrakt, 10%-rig Ammoniumhydroxyd, 24%-ig
Diammoniumhydrogenphosphat Ammoniumhydrogencarbonat
Ammoniumsulfat
Natriumhydrogensulfit
Magnesiumchlorid Oobaltchlorid
Bernsteinsäureanhydrid 0,006 g/l
Glycin 0,006 g/l
5,6-Dimethylbenzimidazol 0,003 g/l
Neben diesem Nährboden, der auch im weiteren Verlauf des Versuchs verwendet wurde, und der im weiteren
"Nährboden NB-, " genannt wird, wurde täglich auch 0,6 VoI,%
Methanol dem Medium zugesetzt.
Die mit je 10 Liter der in der obigen Weise erhaltenen
Fermentationsflüssigkeit beschickten Fermentoren "A" und "B" werden jetzt bei 32-34 0O gehalten und drei
Tage lang werden nur täglich 50 ml Methanol zugesetzt.
Am vierten Tag wird 1 Liter Fermentationsflüssigkeit abgenommen und das gleiche Volumen eines, konzentrierten
Nährbodens der folgenden Zusammensetzung (im weiteren als Nährboden NB>n) bezeichnet zugegeben:
Maisquellwasser-Konzentrat Bierhefehydrolysat, 20 %-ig
Melasse
Sulfitablauge
Leberextrakt, 10%-ig
Ammoniumhydroxyd, 24%-ig Diammbniumhydrogenphosphat
Ammoniumhydrοgenearbonat
Ammonixuttsulfat
PO | g |
10 | ml |
20 | g |
10 | g |
10 | ml |
11 | ml |
20 | g |
30 | g |
15 | g |
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Natriumhydrogensulfit 0,2 g
Magnesiumchlorid ' 10g
CobaltChlorid 0,1 g
Bernsteinsäureanhydrid 0 06 g
Glycin 0,06 g
5,6-Dimethylbenzimidazol 0,03 g
Nasser bis 100 0 ml'
Vorher wird das Voliimen des durch den Ga sah leitungsrohr
austretenden Gases gemessen, und da die Menge des in
einer Stunde produzierten Gases auf 1 Liter Fermentationsflüssigkeit berechnet etwa 160 ml beträgt werden gleichzeitig
mit dem obigen Nährboden NB^0 auch 70 ml (0,7 Vol.%)
Methanol zugesetzt.
An den folgenden 5 Tagen, also am 5., 6., 7., 8., und 9. Tag des Versuches wird ohne Fliissigkeitsabnahme nur
Methanol zugesetzt, und zwar in der Geschwindigkeit der Gasentwicklung nach Tabelle II (siehe oben) entsprechenden
täglichen Mengen. Am zehnten Tag wird wieder 1 Liter Fermentationsflüssigkeit
abgenommen, 1 Liter Nährboden NB.q
und die entsprechende uenge von Methanol zugesetzt, ebenso
am 17. und am 25· Tag, während inzwischen, am 11., 12,, 13.,
14., 15., 16., ferner am 18., 19-, 20., 21., 22., 23. und Tag wieder ohne Flüssigkeitsabnahme nur die entsprechenden
Mengen von Methanol zugesetzt werden.
Von dem 25. Tag an wird die fortlaufende halbkontinuierliche
Fermentation begonnen} am 26. Tag wird ohne Flüssigkeitsabnahme nur ^ethanol zugesetzt, dann am 27. bis
32. Tag täglich 1 Liter Fermentationsflüssigkeit abgenommen, 1 Liter Nährboden NB. und die erforderliche Menge von Methanol
.zugesetzt, am 33. Tag, nach Abnahme von 1 Liter Fermentationsflüssigkeit
wieder 1 Liter Nährboden NB10 und so weiter
in periodisch wiederholter Reihenfolge, Während dieser Zeit, vom 25. bis zum 75. Tag wurde in der abgenommenen
Fermentatiqnsflüssigkeit der Vitamin B12-Gehalt bestimmt.
Die Konzentration von Vitamin B12 in den Fermentations-
509818/1085
flüssigkeiten zeigte im Laufe der zeit nur geringe Schwankungen}
die Burchschnittswerte waren: Fermentor "A" 4-3268 /Ug/l,
Ferment or "B" 4354-3 /Ug/l.
Ferment or "B" 4354-3 /Ug/l.
Es wird nach Beispiel 1 gearbeitet, aber mit dem Unterschied, daß am 4-, Tag gleich die laufende halbkontimiierliche
Fermentation begonnen wird, wie am 25.
in Beispiel 1. In diesem Fall war die Vitamin B^ zentration in der als Ausgangsmedium eingesetzten, in bekannter
Weise gewonnenen Fermentationsflüssigkeit 10600 /Ug/l.
Neben der periodisch abwechselnden Zugabe von
Nährboden NB^0 bzw. NB^ wurden täglich die folgenden Mengen
von ^ethanol zugesetzt:
^ des Versuchs Methanol
3.-9. 80 ml
10. - 12. 100 ml
13.- 14-. 120 ml
15* · . 130 ml
16. 140 ml
17. . 150 ml
Die. im weiteren Lauf des Versuchs täglich zugegebenen
Mengen in Methanol wurden auf Grund der Geschwindigkeit
der Gasentwicklung, nach Tabelle II bemessen.
In diesem Versuch wurde der Vitamin B^-Gehalt
der Fermentationsflüssigkeit laufend bestimmt. Die nachstehende Tabelle zeigt die allmähliche Steigerung dieser
Konzentration bis zum 50» Tag:
509818/1085
'Vitamin B.^ in der Ifermen-Tag
des Versuchs tationsflüssigkeit, /Ug/l
2. 12 400
4. 11 700
8. . 16 800
10. 14 900
11. 16 200
14. . 14 900
15. 16 200
16. 19 872
17. 23 124
18. 25 400
21. 23 124
22. 23 200 28. 21 432 31. 26 400
52. 27 700
35. 25 944
36. 26 600
37. 32 800
38. 32 200
39. 33 270 -
43. 28 152
44. 30 400 45! 32 2 00 £6. 27 200
49 30 500 50. 31 600
Ein 10 Liter fassender, mit Gasableitungsrohr versehener Versuchst ermentor wird mit, 4500 ml einer in
bekannter Weise, durch halbkontinuierliche Fermentation mit einer gemischten mesophilen methanproduzierenden
Bakterienpopulation, unter Verwendung des im Beispiel 1
509818/108S
beschriebenen Hahrbodens NB. erhaltenen, 9940 /Ug/l
Vitamin Bx^ enthaltenden Fermentationsflüssigkeit beschickt.
Dann werden bei 32 0O 500 ml eines 88 000 /ug/l
Vitamin B^2 enthaltenden Bakterienkonzentrats augesetzt, welcher
aus einer anderen, mit demselben Verfahren hergestellten Fermentati^nsflüssigkeit durch Zentrifugieren gewonnen
wurde. Zu diesem, nunmehr 18 500 /Ug/l Vitamin B.p in
den Bakterienkörpern enthaltenden 5000 ml Medium werden
500 ml Nährboden -EfB^0 "und 75 ml Methanol zugesetzt. Am 2.
und 3·. Tag der Fermentation wird keine Flüssigkeit abgenommen und es werden nur täglich 75 ml ^ethanol zugesetzt,
dann werden vom 4. bis 10. Tag je 500 ml Fermentationsflüssigkeit abgenommen und durch das gleiche Volumen Nährboden
NB. und 75 ml Methanol ersetzt. Am 11. Tag werden
bei gleicher Flüssigkeitsabnahme wieder der konzentrierte Nährboden NB.q und die übliche nenge Methanol zugesetzt
und diese periodische Reihenfolge wird in der im ,Beispiel 2 beschriebene Weise auch weiter fortgeführt.
Die nachstehende Tabelle zeigt das allmähliche weite
re Ansteigen der Vitamin B. ^Konzentration in der täglich
abgenommenen Fermentationsflüssigkeiteni
509818/1085
Vitamin B p-Gehalt in der
Tag des Versuchs üTermentationsflüssigkeit
5. 22 632
6. 19 320
7. 20 424 10. 21 016
• 11. 21 200
12. 27 000
13. . 53 400
14. 32 000 17. 36 310
20. 36 690
21. 35 548
22. 35 880
23. 30 968
26. 39 800
27. 33 450
28. 34 166
29. - 36 250
30. * * 36 200 ; 33. 28 900
34.' 35 780
35. 30 360
36. 30 800
37. 33 000
43. 30 500
44, 33 000
Werden die obigen Werte noch mit der Menge γοη dem
anweeenden, biologisch gleichwertigen Faktor III, ergänzt, so werden z. B4 die folgenden Werte erhalten:
^ 00°
am 20, OJa6 ^ 00° /
am 28. Tag ** 500 »
*9 320
am 34. Tag ^ 32°
509818/1085
Ein Betriebsfermentor von 50 & nützlichem Rauminhalt
befinden sich als Ausgangsmedium 50 tj? einer, in der
im Beispiel 1 gbeschriebenen Weise gewonnenen, 9936 /Ug/l
Vitamin B^2 enthaltenden Fermentationsflüssigkeit. An den
ersten drei Tagen des Übergangs, auf das erfindungsgemäße Verfahren werden je 250 Liter Methanol zugesetzt. (Um das
vermischen des Methanols zu erleichtern und lokale Überdosie'rungeh
zu vermeiden, ist es vorteilhaft, das Methanol von der Zugabe mit einer 2- bis 3-fachen Menge von Wasser
zu verdünnen; in diesem Fall muß aber ein entsprechendes
Volumen der Fermentationsflüssigkeit abgenommen werden, um ein übermäßiges Anwachsen des Volumens zu vermeiden.) Am 4.
Tag werden 5 & Fermentationsflüssigkeit abgenommen, das
gleiche Volumen Nährboden NILq und 400 Liter Methanol zugesetzt.
Dann wird an den 10., 14., 21. und 27· Tagen· der Fermentation wieder 5 nr Fermentationsflüssigkeit abgenommen
und (unter Zugabe der üblichen Mengen von Methanol) durch das während auch den 5- bis 9-, 11. bis 13-» 15·
bis 20. und 22 bis 26. Tagen nur Methanol in der oben angegebenen Weise zugesetzt wird. Von dem 27. Tag wird dann
der übliche periodische Produktionszyklus begonnen, an
den 27., 33-, 42., 46., 50., 59-, 65. und 71. Tagen werden
nach Abnahme von 5 m* Fermentationsflüssigkeit das gleiche
Volumen von NB^0 und die entsprechende Menge von Methanol,
an den 28., 34.> 43., 47-, 51., 61, 66. und 72. Tagen wird
ohne Flüssigkeitsabnahme nur Methanol zugesetzt und an den ■ übrigen Tagen der bis zum 77- Tag weitergeführten fermentation
werden je 5 nr Fermentationsflüssigkeit abgenommen
und durch das gleiche Volumen von Nährboden UB^ ersetzt.
Die Menge des täglich zugesetzten Methanol8 war maximal
75O Liter j die jeweils erforderlichen Mengen wurden auf
Grund der obigen Tabelle II "bestimmt.
Der Vitamin B^-Gehalt der Fermentationsflüssigkeit
hat nach allmählichem Ansteigen bis zum Übergang auf
509818/1085
den normalen periodischen Produktionszyklus Werte um etwa
3OOOO /Ug/l erreicht} vom 46. Tag bis zum Ende des Versuchs
war der Durchschnittswert (mit nur geringen Abweichungen) 3275O /Hg/1.
509818/1085
Claims (1)
- «jY.'T ν&\ο _ 21 1A"45SGHWE- J^ii3Xa.»PATENTANSPRÜCHEQ) Verfahren zur Herstellung von Fermentationsfliissigkeiten mit gesteigertem Vitamin B 2-Gehalt durch anaerobe, unter septischen Bedingungen mit einer methanproduzierenden gemischten Bakterienpopulation, in Anwesenheit von an sich bekannten Nährbodenkomponenten und Präkursoren durchgeführte Fermentation, dadurch gekennzeich-' η e t, daß man aus einem nach der oben erwähnten Fermentationsmethode in bekannter Weise erhaltenen, die lebendige Bakterienpopulation enthaltenden Fermentationsmedium ausgeht, und d?ie halbkontinuierliche, unter zeitweiser Entnahme eines Teils der Fermentationsflüssigkeit und ^rsetzen des entnommenen 'Volumens durch frischen Nährboden erfolgende Fermentation - gegebenenfalls nach einer Anreicherung des Bakteriengehalts des Mediums - in solcher Weise weiterführt, daß man nach Entnahme von einem Teil, zweckmäßig 10 % der Fermentationsflüssigkeit das entnommene Volumen durch. die Zugabe eines konzentrierten, die üblichen Nährstoffe mit Ausnahme von Methanol in mehrfacher, vorteilhaft zehnfacher Konzentration enthaltenden Nährbodens ersetzt und dabei 0,5 bis 1,5 Vol.% Methanol zusetzt, am nächsten Tag ohne Flüssigkeitsabnahme nur 0,5 bis 1,5 Vol<,% Methanol zusetzt, an den folgenden 5 bis 10 Tagen täglich einen Teil, zweck mäßig 10% der'Fermentationsflüssigkeit abnimmt und das glei che Volumen eines, die Nährstoffe in der bisher üblichen Konzentration enthaltenden Nährbodens, ferner 0,5 bis 1,5 Vol.% Methanol zusetzt, und dann die beschriebene abwächselnde Zugabe von konzentriertem und einfachem Nährboden in der beschriebenen Reihenfolge während der gesam-, ten weiteren Fermentation periodisch wiederholt.2. Verfahren nach Anspruch, 1, dadurch. gekennzeichnet, den man die Anreicherung des Bakteriumgehalts des Mediums derart durchführt, daß man bis zum Erreichen der gewünschten Vitamin B12-Konzentration nur in 6 bis 12 täglichen Zeitabständen einen Teil, zweckmäßig 10% der Fermentationsflüssigkeit abnimmt und5098 18/1085 . . .durch den konzentrierten, die Nährstoffe mit Ausnahme von Methanol in mehrfacher, zweckmäßig zehnfacher Konzentration enthaltenden Nährboden ersetzt und täglich Q,5 bis 1,5 VoI.96 Methanol zusetzt.5, Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e- kennze lehnet , daß man den konzentrierten Nähr boden dann zusetzt, wenn der pH-Wert des Mediums bis 5,5-5>8 herabsinkt.4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet , daß man die Anreicherung der Bakterienkon zentration durch die Zugabe von einer aus einer anderen Fermentation separierten Bakterienmasse durchführt.509 818/1085
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