DE2449870B2 - Verfahren zur Herstellung von e^'-Dichlor-e^'-didesoxy-saccharose - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von e^'-Dichlor-e^'-didesoxy-saccharoseInfo
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- C07H—SUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
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Description
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das in Verfahrensstufe B)
erhaltene Rohprodukt vollständig hydrolysiert, das Hydrolyseprodukt von salzartigen Verbindungen >ί
abtrennt, erneut acetyliert und die Verfahrensstufen C) und D) anschließt.
20
JO
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren /ur Herstellung von 6,6'- DichloΓ-6,6'-didcsoxy-sacchaΓose.
D'<ese Verbindung, 6,6'-Dichlor-6,6'-didesoxy-saccharose, ist bekannt und als Zwischenprodukt für die H
Synthese von anderen Saccharosederivaten gut brauchbar. Bisher hat man für die Herstellung eine der beiden
folgenden Methoden angewendet: Man setzte 6,6'-Di-O-tosyl-saccharose-hexaacetat
mit Natriumchlorid in Hexamelhylphosphorsäuretriamid (zwecks nucleophi- 4»
ler Sustitution der Tosyloxygruppe durch Chlorid) um
oder man behandelte Saccharose oder ein Saccharosederivat mit Sulfurylchlorid. Diese zwei Verfahrensweisen
erzielten aber nur niedrige Ausbeuten an dem Dichloriddesoxyprodukt (weniger als 10% bzw. weniger 4r>
als 30%) und benötigten eine chromatographische Abtrennung des Produktes (vgl. Carbohydr. Res. 25
[1972],497-50J und 504-510).
Fs konnte nun gefunden werden, daß überraschenderweise
6,6'-Dichlor-6.b'-didesoxy-saccharosc in hoher w Ausbeute hergestellt werden kann, wenn man .Saccharose
mit Methansulfonylchiorid in Ν,Ν-Dimethylforrnamid umsct/.t. Dabei verläuft diese Reaktion nicht nur
unter einer viel höheren Ausbeute an dem Dichlor-didesoxy-Produkt,
als man es bei den bisherigen r>s Herstellungsverfahren erhalten konnte (man erhält
Ausbeuten von praktisch 60%). sondern man crhiilt das
gewünschte Produkt in einer Form, die leicht abgetrennt werden kann, wobei man, falls gewünscht, auch ohne
Chromatographie auskommen kann. wi
Der Erfindungsgegcnsliiiu) besieht denigcmiiU in
einem verbesserten Verfahren zur Herstellung von b,6'-Dichlor-6,6'-didesoxy-saccharose, dadurch gekennzeichnet,
daß man Saccharose gemäß Kennzeichenteil des Anspruchs I mit Methansulfonylchiorid in N,N-Di- M
methylformamid umsetzt und weiterbehandelt.
Man führt diese Reaktion zweckmäßig in der Weise aus. daß man Methansiilfonvlchloricl langsam /u einer
gekühlten Lösung von Saccharose in N,N-Dimethylformamid hinzufügt. Vorzugsweise verwendet man
10 Mol Methansulfonylchiorid pro Mol Saccharose.
Die Reaktion ergibt als Nebenprodukt etwas Γ.6.6' Trichlor-l'.ö.e-tridesoxy-saccharose. Um diese
Bildung eines Nebenproduktes zu unterdrücken, ist es erforderlich, die Reaktion bei einer Temperatur von
etwa —40° C bis —15" C zu beginnen und dann das
Methansulfonylchiorid hinzuzufügen und diese Reaktion durch langsames Anheizen des Reaktionsgemisches
auf 60 bis 700C zu vervollständigen.
Die e^'-Dichlor-oi'-didesoxy-saccharose läßt sich
besonders leicht isolieren in der Form ihrer Hexaacetatverbindung. Dieses Produkt erhält man durch Hinzufügen
von Essigsäureanhydrid zu dem Reaktionsgemisch in Pyridin. Bei dieser Reaktion wird jegliches etwa
vorhandene 1 ',ö.ö'-Trichlor-1 ',ö.e'-tridesoxy-saccharose-Produkt
umgewandelt in sein Pentaace^^c. Es ist
zweckmäßig, das Reaktionsgemisch während der Hinzufügung des Essigsaureanhydrides auf eine Temperatur
von -5°C bis +50C zu halten und dann bei Zimmertemperatur während etwa 24 Stunden stehen zu
lassen. Das Reaktionsgemisch wird dann in Eiswasser eingegossen und das ausgefällte Acetat aufgesammelt
und gewaschen. Das Acetat wird entacetyliert, und zwar zweckmäßig mit Natriummethoxid in Methanol bei
Zimmertemperatur. Das Produkt wird entionisiert, eingeengt und erneut acetyliert, um das Produkt von
jedem Formiat-Nebenprodukt zu befreien, welches sich während der vorhergehenden Reaklionsstufen gebildet
haben könnte. Zum Schluß wird das Hexaacetat umkristallisiert und wiederum entacetyliert, wie bereits
beschrieben, wobei man reine 6,6'-Dichlor-6,6'-didesoxy-saccharose erhält.
6,6'-Dichlor-6,6'-didcsoxy-saccharosc ist als Zwischenprodukt für die Herstellung von bekannten
Saccharose-Deriv;!' n wertvoll, beispielsweise für die
Herstellung von Ai,,iydro-, Azido- und Amino-Saccharose.
Substanzen, welche beispielsweise zur Herstellung von Harzen benötigt werden.
Die Erfindung wird durch das nachfolgende Beispiel naher erläutert.
Herstellung von
b.b'-Dichlor-b.b-didcsoxy-saecharose
b.b'-Dichlor-b.b-didcsoxy-saecharose
(a)6,b'Dichlor-b.b'-dklcsoxy-saccharose-hexaacetat
Eine Lösung von 20 g Saccharose in 200 ml
Ν,Ν-Dimethylformamid wurde mit 80 ml MethansulfonyleMorid
bei -20° C während I '/2 Stunden behandelt.
Die Reaktionsmiichung wurde im Verlauf von etwa 2 Stunden auf Zimmertemperatur gebracht und dann auf
70"C während 10 Stunden gehalten.
Das Reaktionsgemisch wurde dann mit 300 ml Pyridin versetzt, die entstandene Lösung wurde auf -5"C
abgekühlt, mit 40 ml Essigsäureanhydrid behandelt, während 6 Stunden bei Zimmertemperatur stehen
gelassen und dann in Eiswasser eingegossen. Die dabei entstehende Fällung wurde grundlich mit Wasser
ausgewaschen und in Methylcnchlorid gelöst. Die Methylenchloridlösung wurde über Natriumsulfat getrocknet
und bis zu einem Sirup eingeengt.
Das zähflüssige Konzentrat wurde in trockenem Methanol aufgelöst und mit Natriummethoxid bis /u
einem pH-Wert von 10 behandelt. Eine Dünnschicht-Chromatographic der erhaltenen Lösung auf Silicagel
(Lösungsmittel war eine 8 :1-Volumenanteilsmischung von Chloroform und Methanol; die Auffindung der
Fraktionen wurde durch Aufsprühen einer 5%igen Lösung von konzentrierter Schwefelsäure in Methanol
und Erhitzen auf 110 bis 115°C während 2 bis 5 Minuten
durchgeführt) zeigten ein Hauptprodukt, welches sich als identisch erwies mit einer authentischen Probe von
e.ö'-Dichlor-ö.e'-didesoxy-saccharose.
Die nach Einwirkung von Natriummethoxid erhaltene Lösung wurde mit einem stark sauren Kationenaustauscher
behandelt, der Ionenaustauscher wurde abfiltriert und das Filtrat bis zu einem Sirup eingeengt Das
zähflüssige Konzentrat wurde mit 40 ml Essigsäureanhydrid in 200 ml Pyridin behandelt, und zwar bei
Zimmertemperatur während 8 Stunden. Die dabei entstehende Lösung wurde nach Zugabe von Toluol
durch Destillation eingeengt, und das Konzentrat wurde aus einem Gemisch von Äther und Leichtpetroleum
auskrisiallisiert, man erhielt 22.4 g 6,6'-Dichlor-6,6'-didesoxy-saccharose-hexaacetat.
Ausbeute 60,6% der Theorie.
F. 118 bis 119° C.
[λ] + 55,8° (c = 1,4, Chloroform).
Ein authentisches reines 6,6'-Dichlor-6,6'-didesoxysaccharose-hexaacetat
(Standardprobe) zeigte folgende Werte:
F. 117 bis 118° C.
[λ] , -)-55° (c = 0,55, Chloroform).
Massenspektrum: m/e = 307.
Die IR- und NMR-(IOO M Hz-CDCIJ-Spektra des
Produktes waren mit denjenigen der Standardprobe identisch.
(bJö.e'-Dichlor-e.ö'-didesoxy-saccharose
Eine Lösung von 10 g e.e'-Dichlor-e.ö'-didesoxy-saccharose-hexaacetat
in 200 ml wasserfreiem Methanol wurde behandelt mit Natriummethoxid bis zu einem
pH-Wert von 10, bei Zimmertemperatur, während 24 Stunden. Die entstandene Lösung wurde desionisiert,
abfiltriert und eingeengt, worauf man 5,8 g 6,6'-Dichlor-6,6'-didesoxy-saccharose
als eine zähflüssige Masse erhielt, d. h. also die Verbindung der eingangs genannten
ArL Ausbeute 96,6% der Theorie.
[>.] + 60,5° (c = 0,9!, Wasser).
Eine reine Standardprobe des Produktes zeigte folgenden Wert:
[λ] +60° (c = 0,50, Wasser).
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von t>,6'-DichIor-6,6'-didesoxy-saccharose,
dadurch gekennzeichnet, daß man
A) Methansulfonylchiorid zu einer Lösung von
Saccharose in N1N-Dimethylformamid bei einer
Temperatur im Bereich von -40" C bis - 15° C hinzufügt und das Reaktionsgemisch auf 60 bis lu
70°C erwärmt, dann jeweils in an sich bekannter Weise
B) die gemäß Verfahrensstufe A) erhaltene chlorierte Saccharose vollständig acetyliert und das
ö.e'-Dichlor-ö.ö'-didesoxy-saccharose-hexaace- '5
tat enthaltende acetylierte Produkt isoliert,
C) e.o'-Dichlor-ö.ö'-didesoxy-saccharose-hexaacetat
aus dem Rohprodukt gewinnt und
D) das in reiner Form gewonnene 6,6'-Dichlor-6,6'-didesoxy-saccharose-hexaacetat
entacetyliert.
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