DE2448648C3 - Präparat zur Behandlung von Gastritis, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren - Google Patents
Präparat zur Behandlung von Gastritis, Magen- und ZwölffingerdarmgeschwürenInfo
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Description
Erfindungsgegenstand ist das im Patentanspruch genannte Präparat
Es ist bekannt, daß ein Magengeschwür eine polyätyologische Erkrankung darstellt, bei welcher
iowohl lokal wirkende Faktoren als auch Störungen bei
den Funktionen des vegetativen und Zentralnervensystems eine Rolle spielen. Demzufolge werden bei der
Behandlung von Magengeschwüren eine große Anzahl Arzneimittel angewandt, die vorwiegend auf die
einzelnen Symptome der Erkrankung wirken. Die häufigsten Zusammensetzungen solcher Präparate sind
Stoffe, die die Salzsäure des Magensaftes neutralisieren.
Nach einer zeitweiligen Erleichterung, die durch die
Wirkung der alkalisierenden Präparate erreicht wird,
«ritt eine verstärkte reflektorische Absonderung der
Salzsäuresekretion ein. In den Fällen, wo eine anhaltende Neutralisierung oder sogar Alkalisierung
des Magensaftes erreicht wird, treten Verdauungsstörungen im Magen auf. wobei die Verdauung sich
normalerweise bei pH = 2 — optimal durch die Pepsinwirkung vollzieht.
Manche therapeutischen Präparate inclusive der alkalisierenden Mittel enthalten auch noch in verschiedenen
Kombinationen lokal-anästhesierende Mittel
•ov/ie analgetische. spasmodische Mittel, die auf die
flbrig?n Symptome der Erkrankung — gegen Schmelz.
Übelkeit. Erbrechen — wirken.
Die Aufgabe der Erfindung ist, ein rein bioligsches
ynd keine alkalisierende, anästhesierende und analgetiiche Mittel enthaltendes Präparat herzustellen, welches
nicht nur eine symptomatische, sondern auch eine therapeutische Wirkung auf das Magengeschwür
besitzt.
In der Zusammensetzung des erfindungsgemäÖen
Präparates sind absolut Unschädliche biologische Ingredienzien, wie Sojabohnen, Zucker und Lactobacillus
Bulgaricus enthalten. Eine Tabfette von 2,5 g enthält
1,575 g getrocknetes Sojabohnen-Nährmedium, getrocknete Bakterienkörper von Lactobacillus bulgaricus
sowie sämtliche biologisch-aktive Produkte seiner Lebenstätigkeit und 0,925 g Zucker. Die biochemische
Zusammensetzung des Präparates besteht aus Protein 25-35%, Zuckerarten 45-52% und Milchsäure
4—5,5%. Es weist eine Neutralisierungsäquivalenz von 1600-2100 Eauf.
Das Vorhandensein des spezifischen, sich charakteristisch nach Gram und Neisser färbenden Lactobacillus
bulgaricus und die vorgehend erwähnte biochemische Zusammensetzung, dienen als Reaktionen zur Identifizierung
des Präparates.
Unabhängig davon, daß das Präparat keine alkalisierenden Stoffe enthält, wird das durch die erhöhte
Azidität des Magensaftes verursachte Magenbrennen (Sodbrennen) dank der Pufferwirkung der im Präparat
enthaltenen Proteine sehr schnell behoben.
Das Präparat beruhigt außerdem sehr schnell den Schmerz, obwohl es keine schmerzstillende, spasmodische
und lokalanästhesierende Mittel enthält
Das erfindungsgemäße Präparat weist nicht nur eine symptomatische Wirkung gegen die einzelnen Krankheitserscheinungen
von Magengeschwüren auf, sondern führt bei seiner Anwendung auch zur Normalisierung
der Funktionen der Magenschleimhaut und zur Heilung des Magengeschwürprozesses.
Ein großer Vorteil des erfindungsgemäßen Präparates ist, daß es einen Heileffekt auch bei Patienten
aufweist, die sich erfolglos einer Behandlung mit anderen Präparaten während einer Magengeschwürkur
unterzogen haben.
Die therapeutischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Präparates, wurden an 360 Patienten in einigen
Heilanstalten, wie der Klinik für Gastroenterologie bei ISUL, der Klinik für innere Krankheiten beim
WM-Institut, dem Gastroenterologischen Sektor beim II. Staatskrankenhaus S<
'ia, dem Bezirkskrankenhaus in der Stadt Kardjali. dem Bezirkskrankenhaus in der
Stadt Blagoevgrad, dem Gebietskrankenaus in der Stadt
Botevgrad u. a. geprüft.
Der Hauptteil der Patienten (323) wurde einer ambulaten Kur unterzogen, ohne Unterbrechung der
Beschäftigung und des gewohnten täglichen Rhythmus, was es ermöglicht, die Resultate der Kur im Ganzen
dem Heileffekt des Präparates zuzuschreiben und nicht einer Krankenhausbehandlung, oder es als Ergebnis
einer speziellen Diät /ί betrachten.
Von 360 Patienten hieß bei 238 (also 66%) die Diagnose Zwölffingerdarmgeschwür, bei 93 (26%) die
Diagnose Gastritis und bei 29 (8%) die Diagnose Magengeschwür.
Der größere Teil dieser Patiep'en wies eine
chronische Erkrankung auf mit mehreren klinischen Behandlungen, deren Diagnose als Ergebnis vielfacher
klinischer und paraklinischer Untersuchungen festgestellt wurde.
Nur 43 Personen (12%) waren erst seit einem Jahr
leidend. Bei den übrigen Patienten lag der Beginn der Erkrankung schor. Jahre zurück, sogar 5, 10 und mehr
Jahre. Außerdem haben die Patienten während ihres chronischen Leidens eine Reihe von Medikamenten und
Kombinationen von Medikamenten mit folgenden, am Anmeldetag bekiinnten Handelsnamen ohne Erfolg
angewandt: 64% hatten Almagel eingenommen, 35% «»
Mutesa,35% — Sfiasmalgon,3l% — Neutrazid,3l% ~
Vikäiin, 17% - Kälzium-Bfom-Airopin, 14% <Antiazid,
18% *» Alumoxid, 12% — Oxyferroscorbon,
Von 158 Patienten, deren Hauptbeschwerden Sodbrennen
und Magenbrennen waren, sind bei 54 Patienten (34%) diese Symptome bis zu 5 Minuten nach
dem Einnehmen des Präparates verschwunden und bei
AOCAO
TO UTO
66 Kranken — also 42% — bis zu 10 Minuten. Nur bei 19
Patienten (12%) ist das Sodbrennen erst nach mehr als 15 Minuten nach dem Einnehmen des Präparates
verschwunden.
Von 177 Patienten, bei denen die Hauptbeschwerde Schmerzen waren, ist bei 58 (33%) der Schmerz in den
j ersten 5 Minuten nach der Einnahme des Präparates
j verschwunden. Bei 62 Kranken — also 35% — ist der
Schmerz bis zu 10 Minuten nach der Einnahme des Präparates verschwunden und nur bei 18 Per.onen
(10%) verging der Schmerz nach mehr als 15 Minuten nach der Einnahme des Präparates.
Von den 360 regelmäßig und systematisch mit dem erfindungsgemäßen Präparat behandelten Patienten
sind bei 198 Personen, also 55%, alle Beschwerden bis zum fünften Tag vom Behandlungsanfang verschwunden,
bei 101 (28%) — bis zum zehnten Tag vom Behandlungsanfang gerechnet und nur bei 19 Kranken
(5,2%) haben alle Beschwerden erst nach dem fünfzehnten Tag vom Behandlungsbeginn gerechnet,
£3ΠΣ üfiu gär näCilgciESScil.
Bei 3 Patienten (0,8%) wurde kein Einfluß des Präparates auf die Erkrankung festgestellt
In keinem einzigen der Erkrankungsfälle wurde eine Unverträglichkeit des erfindungsgemäßen Präparates
festgestellt; sogar bei Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegenüber einem großen Bereich von Antigenen.
Bei 48 Patienten wurde der Heilelfekt nicht nur nach
dem Abklingen der Beschwerden bewiesen, sondern auch auf röntgeno'ngischem Wege, nämlich an der
Verminderung und Verschwinden der Nischen.
Der im erfindungsgemäßen Präparat genannte
Stamm ist in der Kollektion für Mikrobenkulturen beim
staatlichen Institut zur Kontrolle der Arzneimittel in Sofia unter Nr. B 51-lm/65/am 43.1965 hinterlegt
worden.
In eine Gäranlage mit 20001 Fassungsvermögen werden 60 kg Sojabohnenschrot gebracht und mit 1500 1
Leitungswasser übergössen. Das Gemisch wird während einer Stunde und bei einer Temperatur von 1200C
extrahiert. Nach einer Abkühlung bis zu 70-80°C wird
das Gemisch einer Zentrifugierung unterzogen, wonach zum geklärten Extrakt 1% Saccharose beigefügt wird.
In die Gäranlage A mit Fassungsvermögen von 200 I werden 1201 dieses Extraktes eingegossen und der
übrige Extrakt wird in die ein Fassungsvermögen von 20001 aufweisende Gäranlage B gebracht. Das Nährmedium
wird während 45 Minuten bei 115eC sterilisiert.
Nach einer Abkühlung auf 40°C wird die Gäranlage A mit 6 Liter reiner Kultur von Lactobacillus Bulgaricus
geimpft, die in Kolben mit einer nach der oben beschriebenen Weise hergestellten Sojabohnenbouillon
» (-brühe) kultiviert wird. Nach 18stündiger Kultivierung
bei 37°C ohne Rühren und ohne Belüftung wird die Kultur von der Gäranlage A steril in das sterile
Nährmedium in der Gäranlage B übertrager?. Nach einer 24stündigen Kultivierung unter den obenerwähn-
i" ten Verhältnissen wird die Kultur von der Gäranlage B
einer Trocknung in einem Zerstäubungstrockner bei Temperaturen von 15O0C am Eingang und 75° C am
Ausgang ausgesetzt Es v/erden 33kg bräunliches Pulver mit spezifischem, angenehmen, saurem Geschmack
■ trockener Früchte gewonnen. Zu der trockenen Substanz werden 19,8 kg Saccharose beigefügt, wonach
sie einer Granulation unterzogen wird, ohne jegliche andere Zusätze, die gewöhnlich beim Granulieren
pharmazeutischer Präparate beigefügt werden. Das
-"ι Präparat wird sowohl als Granulat, als auch als
Tabletten, die nach Pressen der erwähnten Granulat-Masse hergestellt werden, angewandt
2"> In einer 2001 Fassungsvermögen aufweisenden
Gäranlage A wird ein Nährmedium aus 1501 Leitungswasser
und sechs (6) Kilo feingemahlendem Sojabohnenmehl zubereitet Man erhält eine 4%ige Sojabohnen-Suspen&ion.
Das Nährmedium wird bei einer Temperatur von IiO0C während 45 Minuten und beim
ununterbrochenen Rühren sterilisiert. Nach der Abkühlung des Nährmediums bis zu 400C wird die Gäranlage
mit 6 Liter reiner Kultur von Lactobacillus bulgaricus B51-lm/65 im Nährmedium, das wie im Beispiel 1
)i hergestellt ist, geimpft
Nach 24stündiger Kultivierung bei 37°C und anaeroben Verhältnissen wird die Kultur von der Gäranlage A
steril in die Gäranlage B übertragen, die ein Fassungsvermögen von 2000 Liter ausweist und 1500
^ Liter 4%ige Sojabohnen-Suspension enthält, welche auf
dieselbe Weise, wie es bei der Gäranlage A im vorliegenden Beispiel beschrieben ist, hergestellt.
sterilisiert und bis zu 400C gekühlt wird.
Nach 24stündiger Kultivierung bei 37°C ohne Rühren
ι'1 und ohne Belüftung aird die Kultur von der Gäranlage
B einer Zerstäubungstrocknung bei denselben Verhältnissen, wie die im Beispiel 1 beschriebenen, ausgesetzt.
Die erhaltene Ausbeute beträgt 41 Kilo trockene Substanz, zu welcher 24 Kilo Saccharose beigefügt
•o werden, wonach das Gemisch einer Granulation und
Tablettierung unterzogen wird.
Claims (1)
- AO CAO TO UTOPatentanspruch:Präparat zur Behandlung von Gastritis, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren, dadurch gekennzeichnet, daß es durch Züchten von Lactobacillus bulgaricus B51-lm/65, hinterlegt beim staatlichen Institut zur Kontrolle der Arzneimittel in Sofia, in Sojabohnen-Nährmedium bei anaeroben Verhältnissen und zwischen 35—42°C während 18-24 Stunden, anschließendes Trocknen der Kultur, Zugabe von Saccharose zur trocknen Kultur und Granulieren und Tablettieren dieses Gemisches hergestellt worden ist, wobei das Sojabohnen-Nährmedium durch Obergießen von 60 Kilogramm Sojabohnenschrot mit 1500 Liter Leitungswasser, Extrahieren dieses Gemisches während einer Stunde bei 120"C, Zentrifugieren nach einer Abkühlung bis zu 70 —800C und Beifügung von 1% Saccharose zum geklärten Extrakt erhalten worden ist, und eineCo-·;**» TnKlAMn Wtn IC /~!_*,mm 1 CTC /-!-,._*.■ \.ι ug\. ι auibUb y\sii 4.^j vjiaiiliu l^jl ^l i_jiailllll getrocknete Kultur und 0,925 Gramm Saccharose enthält.
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