DE2447565C3 - Metallfeingitterstruktur mit bogenförmigen Gitterstegen - Google Patents
Metallfeingitterstruktur mit bogenförmigen GitterstegenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Metallfeingitterstruktur mit bogenförmigen Gitterstegen, deren Knotenpunkte jeweils die Ecken von gleichseitigen Dreiekken bilden, insbesondere für die Verwendung als
zweifach gekrümmter Antennenreflektor.
In der Antennentechnik wird ζυτι Aufbau von
Reflektoroberflächen bei entfaltbaren Spiegelantennen beispielsweise zwischen fächerartig angeordneten, gekrümmten Verstrebungen ein Metallfeingitter gespannt,
so daß ein regenschirmähnlicher Reflektor entsteht Die geometrische Form eines solchen Reflektors ist
meistens ein Paraboloid oder ein Hybe<-boloid, d. h. eine
zweifach gekrümmte Fläche. Um die für einen solchen Reflektor erforderliche Oberflächengenauigkeit zu
erzielen, wäre für die Nachbildung tiner zweifach gekrümmten Fläche durch ein Foliengitter eine
dreidimensional elastisch verformbare Metallfeingitterstruktur erforderlich. Dreidimensional elastisch verformbar ist beispielsweise eine Gummi-Membrane.
Mit bisher bekannten Metallfeingitterstrukturen ist es nicht möglich, eine zweifach gekrümmte Fläche, wie
z. B. einen Parabolspiegel für eine Antenne, mit der erforderlichen Genauigkeit der Oberflächenkontur
allein durch elastische Verformung des Gitters herzustellen.
Die eingangs genannte, aus der GB-PS 8 10 249 bekannte Metallfeingitterstruktur ist aus Blechen
gefertigt, die etwa 1,59 mm stark und deren Stege etwa
238 mm breit sind. Zwar läßt sich eine solche Metallfeingitterstruktur dreidimensional verformen. Ein
aus einer solchen Feingitterstruktur gefertigter Parabolspiegel beispielsweise behält aber infolge siner Steifigkeit die aufgeprägte Parabolform. Er ist also starr und
kann nicht justiert werden. Ferner ist ein solcher Parabolspiegel, z. B. für den Einsatz im Giga-Hertz-Bereich, zu schwer und infolge der großen Masse
thermisch unstabil. Ferner besteht die Gefahr, daß infolge der Eigenelastizität der Gitterstruktur beim
Auftreten vonErwärmungen der Parabolreflektor seine Form ändert. In der Satellitentechnik mit einem
Temperaturbereich von -1600C bis +2000C sind
solche Reflektoren nicht einsetzbar.
Für die Nachbildung von Parabolspiegeln werden daher zwei trikotartig gefertigte Metallgitter verwendet, die übereinander auf den Innen- und Außenseiten
der fächerartig angeordneten gekrümmten Verstrebungen gespannt sind. Zwischen den beiden Gitterebenen
sind Spanndrähte angeordnet, die an einem Ende mit dem die Reflektoroberflache bildenden Gitter, mit
ihrem anderen Ende mit dem darunterliegenden Gitter verbunden sind. Die Vorspannung dieser Drähte wird
nun so eingestellt, daß die Reflektoroberfläche eine exakte Paraboloidform aufweist (Stacy V. Beavse,
»Knitted antenna solving knotty problems«. Microwaves, March 1974, S. 14).
Derartige Konstruktionen erfordern jedoch einen
hohen Aufwand an Material und Arbeitszeit. Außerdem
muß an den durch Reibschluß gebildeten Gitterknotenpunkten für eine konstante elektrische Leitfähigkeit
gesorgt werden. Eine erwünschte Elastizität in der Gitterebene ist infolge der unkontrollierbaren Reibung
an den vielen Drahtberührungsstellen schwer kalkulierbar. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die
Reibung eine starke Dämpfung bei der Gitterauslenkung aus der Ruhelage bewirkt, wodurch nach jeder
elastischen Bewegung des Maschenverbandes eine
undefinierbare Restauslenkung gegenüber der Ausgangslage des Gitters bestehen bleibt. Diese Restauslenkung ist nachteilig bei allen Anwendungen mit zweifach
gekrümmten, geometrisch vorgegebenen Soll-Oberflächen.
Falls man die einzelnen Drähte in einem gewebten oder trikotartigen Gitter nur so locker verflechten
würde, daß sie gekrümmte Linien zwischen den einzelnen Gitterknotenpunkten bilden, so ergäbe sich
zwar eine gewisse Elastizität auch senkrecht zur
Gitterebene, die obengenannten Nachteile wurden
jedoch bestehen bleiben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine auf einfache Weise herstellbare, großflächige Metallfeingitterstruktur zu schaffen, die geringe Masse, eine in
allen drei Richtungen des Raumes kalkulier- und kontrollierbare, gegenüber der spezifischen Elastizität
des Ausgangsmaterials wesentlich höhere Elastizität sowi im Betriebszustand eine gute thermische Formstabilität aufweist
*o Ausgehend von einer Metallfcingitfcmtruktur der
eingangs genannten Art ist diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Gitterstege eine sinuswellenförmige Konfiguration aufweisen und mit ihren
Knotenpunkten aus federelastischem Folienblech ge-
*5 ätzt sind.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind mehrere der erfindungsgemäßen Metallfeingitterstrukturen durch Punktverschweißen der an den Rändern
befindlichen Gitterkno«enpunkte zu einer beliebig
so großflächigen Metallfeingitterstruktur verbunden.
Dit mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß die erfindungsgemäße Metallfeingitterstruktur wi; eine Gummi-Membrane dreidimensional elastisch verformbar ist und trotzdem aus hochfestem,
temperaturbeständigem Metall, wie z. B. Edelstahl, Federbronze oder Titan usw. hergestellt werden kann.
Die erfindungsgemäße Metallfeingitterstruktur weist außerdem eine nach Größe und Richtung vorausberechenbare sowie kontrollierbare Elastizität auf, die
wesentlich größer ist als die spezifische Elastizität des Ausgängsmaterials,
Insbesondere weist ein aus erfindungsgemäßen Metallfeingitterstrukturen hergestellter Parabolspiegel
eine hohe Formstabilität auf, da seine Masse klein ist
und infolge der gewählten Gitterstruktur die thermische
Veränderung eines solchen am Rande eingespannten Parabolreflektor sich ausschließlich in einer Verdrehung der Gitterknotenpunkte auswirkt.
Ein weiterer Vorteil des Anmeldungsgegenstandes ist
darin zu sehen, 'JaO ein aus der erfindungsgemäOen
Feingitterstruktur bestehender Parabolreflektor elastisch verformbar ist, so daß nach Fertigstellung des
Reflektors die Reflexionseigenschaften noch variiert werden können. So kann beispielsweise die sogenannte
Keulenform des reflektierten Antennenstrahles durch Justieren der Netzoberfläche optimiert werden. Die
Keule kann also geformt werden, und zwar sowohl im Hinblick auf die Eoiegungsdichte, d.h. Energieverteilung
im Querschnitt, als auch bezüglich der Keulenrandgeometrie.
Außerdem kann auch der Abstandswinkel der Keulenachse und darüber hinaus der öffnungswinkel
des Strahlungskegels beeinflußt werden.
Die hierzu erforderlichen Justierelemente sind überaus einfach, da keine großen Stellkräfte aufzubringen
sind, um einen Netzpunkt des Parabolspiegels gegenüber der starren Antennenstruktur räumlich zu verändern.
Die gute Abstrahleigenschaft bleibt dabei erhalten.
Da innerhalb der erfindungsgemäßen Metallfeingitterstruktur keine Reibungsflächen auffeten, besitzt
sie eine gieichmäBig gute, definierbare elektrische Leitfähigkeit Eine Beschädigung einer Oberflächenveredelungsschicht
an den Gitterknotenpunkten ist dadurch ausgeschlossen.
Zwar ist die Herstellung von Metallfeingitterstrukturen durch Ätzen an sich bekannt; vergleiche Lueger,
Lexikon der Technik, Band 13, Feinwerktechnik, Stickwort »Ätzen«.
Hierbei werden Metallteile bis zu einer Werkstoffdikke
von etwa 1,5 mm verwendet und die einzelnen Gittermaschen weisen Dreieck-, Rechteck- oder Vieleckformen
oder auch Kombinationen dieser geometrischen Formen auf. Infolge der geradlinigen Gitterstege
besitzen diese Metallfeingitterstrukturen nur eine sogenannte Scheinflexibilität, also eine auf der Werkstoffelastizität
beruhende Zugelastizität. Greift beispielsweise an zwei parallelen Seiten eines rechteckigen
Stückes einer rautenförmigen Gitterstruktur ein entgegengesetzt gerichtetes Kräftepaar an, so erfolgt eine
Streckung des Gitters in dieser Richtung nur bei gleichzeitiger Querkontraktion in der dazu senkrechten
Richtung.
Falls man eine solche Gitterstruktur in einen starren Rahmen einspannen würde, wäre keine bzw. nur noch
die geringe Dehnungselastizität vorhanden, die aus der Werkstoff-Zug-£lastizität resultiert.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles beschrieben.
Es zeigen
F i g. 1 und 2 bekannte Metallfeingitterstrukturen mit geradlinigen Gitterstegen;
F i g. 3 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Metallfeingitterstruktur, deren Gitterstege eine
größere Länge aufweisen als die jeweils kürzeste Verbindung zwischen zwei Gitterpunkten.
Bei der in F i g. 1 dargestellten bekannten Metallfeingitterstruktur
sind die Gitterstege St zwischen den Gitterknotenpunkten K geradlinig ausgebildet und die
einzelnen G'ttermaschen weisen die Form eines gleichseitigen Dreiecks auf. Infolge der geradlinigen
Knotenverbindungen besteht eine Dehnungsmöglichkeit nur im Rahmen der Werkstoff-Zug-Elastizität.
F i g. 2 zeigt eine ebenfalls bekannte Metallfeingitterstruktur
mit geradlinigen Gitterstegen Si und rautenförmigen Gittermaschen. Derartige Gitterstrukturen weisen
lediglich in Richtung der Diagonalen der Gittermaschen eine Dehnungselastizität auf, welche nicht nur ini
Rahmen der Werkstoff-Zug-Elastizität liegt, d. h. ein Streckvorgang in Richtung der einen Diagonale ist
unmittelbar mit einer Querkontraktion in Richtung der zweiten Diagonale verbunden.
In Fig.3 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Lösung dargestellt, bei dem die Gitterknotenpunkte K die Ecken eines gleichzeitigen Dreiecks
bilden, und die die Ecken verbindenden Gitterstege St eine sinuswellewförmige Konfiguration aufweisen.
Da die Gitterknotenpunkte K durch .>?finiert in der
Gitterebene gekrümmte Gitterstege St fo: melastisch
miteinander verbunden sind, erfolgt bei einer Distanzänderung der Knotenpunkte eine biegeelastische
Verformung der Verbindungsstege. Durch gezielte Formgebung; dieser Gitterstege St sowohl nach deren
Querschnittsgeometrie und -größe als auch nach ihrer Krümmungsgeometrie, die eine Sinuswellenlinie oder
such eine Kreisbogenlinie sein kann oder auch eine Kombination derselben, wird eine dreidimensionale
Elastizität erreicht, die rechnerisch vorherbestimmbar ist. Eine Flexibilitätssteigerung wird durch eine stärkere
Krümmung der Gitterstege erzielt.
Großflächige Metallfeingitterstrukturen, wie sie z. B.
J5 für Antennenreflektoren in der Raumfahrt oder für die
elektromagnetische Abschirmung von Räumen erforderlich sind, können durch elektrische Widerstandsschweißung
oder durch Elektronenstrahlverschweißung hergestellt werden.
Der Anwendungsbereich der erfindungsgemäßen Metallfeingitterstruktur ist jedoch nicht auf die Elektrotechnik
beschränkt. Auch in der Autoindustrie, wie z. B. für die Gürtelreifenarmierung, für dünnwandiges
Sicherheitsglas oder für die Armierung von härtbaren Formteilen im Karosseriebau findet die erfindungsfemäße
Metallfeingitterstruktur vorteilhafte Anwendungen.
Die Metallfeingitterstruktur gemäß der vorliegenden Erfindung bietet einen Ersatz für fast alle gummierten
Gewebe. Sie ist die Basis für flexible Hautstrukturen bei Behältern, Traglufthallen, Schwimmkörpern und in der
Textil- und Verpackungsindustrie. Ein weiteres Anwendungsgebiet ergibt sich in dei Luft- und Raumfahrtindustrie
bei der Herstellung von hochwarmfesten Bremsschirmen
für Jet-Flugzeuge und andere Fluggeräte, wie z. B. Wiedereintrittskörper.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Metallfeingitterstruktur mit bogenförmigen Gitterstegen, deren Knotenpunkte jeweils die Ecken
von gleichseitigen Dreiecken bilden, insbesondere für die Verwendung als zweifach gekrümmter
Antennenreflektor, dadurch gekennzeichnet, daß die Gitterstege (St) eine sinuswellenförmige Konfiguration aufweisen und mit ihren Knotenpunkten (K)aus federelastischem Folienblech geätzt
sind.
2. Großflächige Metallfeingitterstruktur, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Metallfeingitterstrukturen gemäß Anspruch 1 durch Punktverschweißen
der an den Rändern befindlichen Gitterknotenpunkte (K) zu einer beliebig großflächigen Metallfeingitterstruktur verbunden sind.
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
EGA | New person/name/address of the applicant | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |