DE2447006C2 - Gasturbinenanlage mit einer Dichtungseinrichtung zwischen Brennkammer und Turbineneintrittsleitkranz - Google Patents
Gasturbinenanlage mit einer Dichtungseinrichtung zwischen Brennkammer und TurbineneintrittsleitkranzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gasturbinenanlage mit einer Dichtungseinrichtung zwischen der radial äußeren
ringförmigen Auslaßkanalwand einer Brennkammer und der äußeren Ringwand eines Turbineneintrittsleitkranzes
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Eine Gasturbinenanlage dieser Gattung ist aus der DE-OS 19 41 873 bekannt. Bei der bekannten Anordnung
liegt die Verbindungsstelle zwischen Ringflansch und Außenkanalwand am stromabwärtigen Ende der
Auslaßkanalwand und der Ringflansch verläuft parallel zur Turbinenachse mit radialem Abstand von der
Ringwand des Turbineneintrittsleitkranzes. Die äußere Ringwand des Turbineneintrittsleitkranzes der bekannten
Anordnung weist einen an ihrem stromaufwärtigen Ende radial nach außen ragenden flanschartigen
Rinebund auf. dessen Außenfläche dichtend mit der Innenwandfläche des mit der Ausiaßkanalwand verbundenen
Ringflansches zusammenwirkt
Bei der bekannten Anordnung wird das Problem der Abdichtung des Axialspalts zwischen dem stromabwärtigen
Ende der äußeren Auslaßkanalwand der Brennkammer und dem stromaufwärtigen Ende der äußeren
Ringwand des Turbineneintrittsleitkranzes dadurci; umgangen, daß der flanschartige Ringbund am stromaufwärtigen
Ende der Ringwand des Turbineneintrittsleitkranzes mit der zylindrischen Innenwandung des
Ringflansches zusammenwirkt
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, den Axialspalt zwischen der stromabwärtigen
Stirnfläche der äußeren Auslaßkanalwand der Brennkammer und der stromaufwärtigen Stirnfläche der
äußeren Ringwand des Turbineneintrittsleitkranzes zweck» möglichst guter Abdichtung im Betriebszustand
möglichst gering zu halten, um übermäßige Kühlluftverluste
zu vermeiden. Dies ist insbesondere daher wichtig, weil das Abzweigen von Kühlluft aus dem vom
Verdichter geförderten Luftstrom eine Verringerung des Arbeitsmitteldurchsatzes der Gasturbinenanlage
und damit einen entsprechenden Leistungsverlust bedeutet. Es muß deshalb angestrebt werden, den
Kühlluftverbrauch, also die vom Verdichterdurchsatz abzuzweigende Kühlluftmenge, möglichst gering zu
halten, was nur möglich ist, wenn die abgezweigte Kühlluft möglichst vollständig ausgenutzt wird, also
insbesondere Kühlluftverluste durch ungenügende Abdichtung der Kühlluftströmungswege gegen den Treibgaskanal
auf einem Minimum gehalten werden. Andererseits sollen aber auch Leistungseinbußen der
Gasturbinenanlage durch Auslecken von Arbeitsmittel aus dem Treibgaskanal durch Dichtspalte hindurch
vermieden werden.
Das Erfordernis der Abdichtung des genannten Axialspalts zwischen dem Auslaßkanalwandende und
dem Turbineneintrittsleitkranz ergibt sich daraus, daß die praktisch unmittelbar am Auslaß der Brennkammer
befindlichen und damit der höchsten Temperaturbeanspruchung ausgesetzten Leitschaufeln dieses Eintrittsleitkranzes
eine Kühlung erfordern und deshalb Kühlluft in den Ringraum zwischen dem mit der
Auslaßkanalwand verbundenen Ringflansch und der Ringwand des Eintrittsleitkranzes zugeführt werden
muß, aus welchem sie dann durch entsprechende Einlasse in die Leitschaufeln eintreten kann.
Da der Ringflansch der äußeren Brennkammer-Auslaßkanalwand
an seinem stromabwärtigen Ende an der festen Gehäusekonstruktion axial festgelegt ist, haben
Wärmebewegungen des Ringflansches eine in stromaufwärtige Richtung erfolgende Verschiebung der stromabseitigen
Stirnfläche der äußeren Auslaßkanalwand, also eine Verschiebung des stromabwärtigen Auslaßkanalwandendes
im Sinne einer Vergrößerung des Axialspaltes zwischen Auslaßkanalwand und äußerer
Ringwand des Eintrittsleitkranzes zur Folge. Ist der stromaufwärtige, mit der äußeren Auslaßkanalwand
verbundene Teil des Ringflansches infolge seiner Verbindung mit der heißen Auslaßkanalwand heißer als
sein stromabwärtiger Teil, dehnt er sich entsprechend stärker aus. Dieser verstärkten Wärmedehnung des
Ringflansches folgt die Wärmedehnung der äußeren Ringwand des gekühlten Turbineneintrittsleitkranzes
nur unvollständig, was im Betrieb zu einer Vergrößerung des genannten Axialspaltes führt. Diesem Problem
soll durch die vorliegende Erfindung abgeholfen werden.
Die eben erläuterte Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs angegebene Anordnung gelöst
Die Wirkung der erfindungsgemäßen Anordnung besteht darin, daß durch Kühlung des strormufwärtigen
Bereiches des Ringflansches das Maß der von der stromabwärtigen axialen Festlegungsstelle aus erfolgenden
Wärmedehnung stark reduziere wird, während gleichzeitig der stromab der Verbindungsstelle zwischen
der Strömungskanalwand und dem Ringflansch liegende heiße Bereich der Strömungskanalwand sich
von der Verbindungsstelle aus in stromabwärtiger Richtung dehnt so daß man bei Erwärmung des
Triebwerks auf Betriebstemperatur statt einer unerwünschten Vergrößerung des genannten Axialspaltes
ein Schließen dieses Axialspaltes und somit eine Verbesserung der Dichtwirkung erhält
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigt
F i g. 1 im Axialhalbschnitt einer Brennkammer und Turbineneintrittsleitkranz umfassenden Ausschnitt eines
Gasturbinentriebwerks,
F i g. 2 in vergrößertem Axialhalbschnitt das Austrittsende der Brennkammer und den Turbineneintrittsleit- 2;
kranz und
F i g. 3 einen Querschnitt in der Ebene III-III in F i g. 2.
F i g. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Gasturbinentriebwerk mit einem Verdichter 10, einer ringförmigen
Brennkammer 11 mit einer stromabwärts konvergierenden Auslaßkanalwand 12, einem Düseneintrittsleitkranz
13 und einer Turbine 14. Die vom Verdichter geförderte Luft gelangt durch einen Raum 15 zwischen der
Brennkammer 11 und dem Triebwerksgehäuse 16 in die Brennkammer.
Der Turbineneintrittsleitkranz 13 weist eine äußere Ringwand 17 auf, die an ihrem stromabseitigen Ende mit
einem radialen Ansatz 18 versehen ist, der in eine Öffnung eines zylindrischen, die Ringwand überdeckenden,
mit der Auslaßkanalwand verbundenen Ringflansch 20 der Brennkammer 11 eingreift. Die
Anordnung ist so getroffen, daß der axiale Differenzdruck über dem Turbineneintrittsleitkranz 13 die
Brennkammer 11 stromabwärts gegen eine Stützfläche 21 am Turbinengehäuse 22 drängt. Das auf den
Turbineneintrittsleitkranz 13 wirkende Drehmoment wird dadurch aufgenommen, daß die Ansätze 18 und das
Turbinengehäuse 22 bei 23 drehfest ineinandergreifen.
Der Ringflansch 20 ist an einer stromauf des stromabwärtigen Auslaßkanalwandendes gelegenen
Verbindungsstelle 24 mit der Auslaßkanalwand verbunden. Der stromabwärtige, sich von der Verbindungsstelle
24 aus erstreckende Endteil 26 der äußeren Auslaßkanalwand endigt in einer stromabseitigen
Stirnfläche 26Λ, die axial gegenüber der stromaufwärtigen Stirnfläche 25 der Ringwand 17 des Turbineneintrittsleitkranzes
13 liegt. Etwas stromauf der Verbindungsstelle 24 ist ein Kranz von die Auslaßkanalwand
durchdringenden Kühlluftbohrungen 27 vorgesehen, durch welche Kühlluft zwecks Bildung eines Kühlfilms
28 aus der inneren Oberfläche der Auslaßkanalwand zugeführt wird. Der Ringflansch 20 ist mit Kühlluftöffnungen
29 versehen, durch welche ein Luftstrom 30 in den zwischen dem Ringflansch 20 und der Ringwand 17
des Turbineneintrittsleitkranzes gebildeten Ringraums und sodann in die Leitschaufeln eintritt.
Die eben beschriebene Anordnung ermöglicht es, daß beim Übergang vom kalten Triebwerkszustand zur
Betriebstemperatur ein Temperaturbereich von beispielsweise 500° C bewältigt werden kann und insbesondere
der axiale Dichtspalt 31 zwischen den beiden Stirnflächen 26A und 25 bei der Erwärmung des
Triebwerks auf Betriebstemperatur geschlossen wird.
Die die Größe des Axialspaltes 31 beeinflussenden Komponenten sind der Auslaßkanalwand-Endteil 26,
der Ringflansch 20 und die Ringwand 17, und die Anordnung und Bemessung dieser Komponenten ist so
gewählt daß sich der Axialspalt 31 bei Erwärmung des Triebwerks vom kalten Zustand auf Betriebstemperatur
infolge der dabei auftretenden Wärmebewegungen schließt Zwecks Bestimmung der Auswirkung dieser
Wärmebewegungen auf den Axialspalt 31 kann die axiale Stützfläche 21 als ortsfester Bezugspunkt
betrachtet werden, da sowohl der Ringflansch 20 als auch die Ringwand 17 des Turbineneintrittsleitkranzes
an dieser Stützfläche des Turbinengehäuses 22 axial festgelegt ist Bei Erwärmung dehnen sich die Ringwand
17 und der Ringflansch 20 stromaufwärts von der Stützfläche 21 weg und der Auslaßkanalwand-Endteil 26
dehnt sich von der Verbindungsstelle 24 aus stromabwärts.
Der Ringflansch 20, der an seiner Verbindungsstelle 24 mit der Auslaßkanalwand einen kleineren Durchmesser
als an seinen an der Stützfläche 21 anliegenden stromabwärtigen Ende hat, kann als durch die Linie A in
F i g. 2 definierter Konus mit dem Kegelhalbwinkel <5 angesehen werden, dessen Wärmedehnung sich aus
einer Axialkomponente und einer Radialkomponente zusammensetzt.
1st das stromaufwärtige, mit der Auslaßkanalwand verbundene Ende des Ringflansches heißer als sein
stromabwärtiges, an der Stützfläche 21 anliegendes Ende, tritt wegen der dann stärkeren Durchmesservergrößerung
des heißeren stromaufwärtigen Endes in einer Richtung B eine Verringerung des Kegelhalbwinkels
δ und folglich eine Verstärkung der axialen Dehnungskomponente auf. Einer solchen. Verstärkung
der axialen Dehnungskomponente wird bei der beschriebenen Anordnung dadurch entgegengewirkt,
daß das stromaufwärtige Ende des Ringflansches 20 so gekühlt wird, daß die Temperatur des Ringflansches
über seine gesamte Länge etwa gleichförmig bleibt. Hierzu dient die durch die Kühlluftbohrungen 27 und die
Kühlluftöffnungen 29 hindurchtretende und an der Verbindungsstelle 24 vorbeiströmende Kühlluft.
Die Kühlluftbohrungen 27 sind jedoch so bemessen, daß die Kühlwirkung des durch sie hindurchtretenden
Luftstromes auf dem Weg zum stromabwärtigen Ende des Auslaßkanalwand-Endteils 26 verschwindet, d. h.
daß der Kühlfilm 28 sich mit den heißen Abgasen vermischt, so daß das Auslaßkanalwand-Endteil 26
beträchtlich heißer als die Verbindungsstelle 24 wird. Der Auslaßkanalwand-Endteil 26 ist außerdem konisch,
wie durch den Kegelhalbwinkel tx angedeutet ist, so daß hier zu der normalen axialen Dehnung noch die
Verstärkungswirkung infolge der stäkeren Durchmesservergrößerung des heißeren stromabwärtigen Endes
hinzutritt, was die Verengung des Axialspalts 31 im Betriebszustand begünstigt.
Der Turbineneintrittsleitkranz 13 weist weiter eine radial innere Ringwand 32 auf, die stromabseitig bei 32Λ
mit einem Ring 33 verbunden ist. Die radial innere Auslaftkanalwand des Auslaßkanals 12 ist mit einem
inneren Ringflansch 34 verbunden, der einen an dem Ring 33 befestigten radialen Flanschteil 35 aufweist. Der
sich von der Verbindungsstelle 38 mit dem inneren
Ringflansch 34 stromabwärts erstreckende Endteil 36 der radial inneren Auslaßkanalwand endigt in einer
Stirnfläche 36A welche unter Bildung eines Axialspalts 43 der stromaufwärtigen Stirnfläche 37 der inneren
Ringwand 32 des Turbineneintrittsleitkranzes gegenüberliegt. Stromauf der Verbindungsstelle 38 sind in der
inneren Auslaßkanalwand Kühlluftbohrungen 39 zur Bildung eines Kühlfilms 41 auf der inneren Oberfläche
der Auslaßkanalwand gebildet, und der innere Ringflansch 34 weist Kühlluftöffnungen 40 auf, durch welche
ein Kühlluftstrom 42 zu den radial inneren Enden der Leitschaufeln des Turbineneintrittsleitkranzes gelangt.
Der einen unvermeidbar ziemlich großen Kegelhalbwinkel β aufweisende innere Auslaßkanalwand-Endteil
36 ist im Verhältnis zum Ringflansch 34 axial kurz, und der Ringflansch 34 verläuft unter einem Kegelhalbwinkel
γ konisch. Die Kühlluftbohrungen 39 befinden sich so weit stromaufwärts der Verbindungsstelle 38, daß der
Kühlfilm 41 beim Erreichen der Verbindungsstelle 38 bereits zerstört ist, so daß die Verbindungsstelle 38 trotz
der Kühlwirkung der durch die Kühlluftöffnungen 40 hindurchtretenden Kühlluftströmung 42 eine höhere
ίο Temperatur als der radiale Planschteil 35 des Ringflansches
34 erreicht. Aufgrund dieser Anordnung wird im Betrieb wiederum eine Verengung des Axialspalts 43
erreicht.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Gasturbinenanlage mit einer Dichtungseinrichtung für den zwischen dem stromabwärtigen Ende der radial äußeren ringförmigen Auslaßkanalwand zumindest einer ringförmig um die Welle der Gasturbinenanlage angeordneten Brennkammer und dem stromaufwältigen Ende der äußeren Ringwand eines axial durchströmten Turbineneintrittsleitkranzes gelegenen Axialspalt, wobeia) die Auslaßkanalwaiid sich in Strömungsrichtung konisch verjüngt und an einer in der Nähe des stromabwärtigen Endes ihrer äußeren Oberfläche gelegenen Verbindungsstelle mit einem die Ringwand überdeckenden Ringflansch fest verbunden ist, der an seinem stromabwärtigen, am Gehäuse der Gasturbinenanlage axial festgelegten Ende einen größeren Durchmesser aufweist eis an der Verbindungsstelle mit der Auslaßkanalwand,b) zwischen dem Ringflansch und der Ringwand ein Ringraum gebildet ist,c) stromaufwärts der Verbindungsstelle axial gerichtete und die Auslaßkanalwand durchdringende Kühlluftbohrungen vorgesehen sind, die mit einem Teil von zwischen der Auslaßkanalwand und dem Gehäuse der Gasturbinenanlage strömender Kühlluft auf der inneren Oberfläche der Auslaßkanalwand einen Kühlfilm erzeugen, undd) die Außenseite des Ringflansches von dem Rest der Kühlluft umspült ist,dadurch gekennzeichnet, daße) die Verbindungsstelle (24) zwischen Ringflansch (20) und Auslaßkanalwand (26) einen Abstand vom stromabwärtigen Ende (26A) der Auslaßkanalwand hat,f) der Ringflansch (20) im Bereich der Verbindungsstelle (24) Kühlluftöffnungen (29) aufweist,g) die axial gerichteten Kühlluftbohruagen (27) in der Auslaßkanalwand (26) derart bemessen sind, daß der durch sie erzeugte Kühlfilm auf den Bereich der Verbindungsstelle (24) beschränkt ist, undh) der Ringflansch (20) und die Ringwand (17) an ihren stromabwärtigen Enden axial fest miteinander gekuppelt sind.
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