DE2126270A1 - Selbsttätige Regeleinrichtung zur Konstanthaltung des Sollwertes der Breite eines Spaltes zwischen zwei Teilen - Google Patents
Selbsttätige Regeleinrichtung zur Konstanthaltung des Sollwertes der Breite eines Spaltes zwischen zwei TeilenInfo
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Description
. ing. B.
R9 AUGSBURG
*H1XIJ?FINE -WELSEK -STBAS8B
R. 802
Augsburg, deii 25. Mai 1971
Der Staatssekretär für Verteidigung in der Regierung Ihrer
Majestät der Königin des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland, Whitehall, London, S.W. 1,
England
Selbsttätige Regeleinrichtung zur Konstanthaltung des Sollwertes der Breite eines Spaltes zwischen zwei Teilen
Die Erfindung betrifft selbsttätige Regeleinrichtungen zur Konstanthaltung des Sollwertes der Breite eines Spaltes
zwischen zwei Teilen.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, den Spalt zwischen
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zwei Teilen im wesentlichen konstant zu> halten, indem der ,
Spalt pneumatisch abgefühlt, eine Abweichung- der Breite
des Spaltes von einem Sollwert festgestellt und, wenn eine Abweichung auftritt, e'in Fehlersignal an eine Servoeinrichtung
gesendet wird, welche eines der Teile relativ zu dem anderen verschiebt und die Sollbreite des Spaltes
wieder einstellt.
Bei solchen bekannten Systemen weisen das pneumatische Abfühlsystem und die Servoeinrichtung eine Vielzahl bewegter
Teile auf, welche jeweils den Aufbau des Systems komplizieren und eine mögliche Fehlerquelle darstellen.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden,
den Aufbau der bekannten Anordnungen zu vereinfachen und
eine Spaltregeleinrichtung zu schaffen, welche automatisch arbeitet.und nur eine minimale Anzahl bewegter Teile
aufweist. "■"".'
Im Sinne der Lösung dieser Aufgabe beinhaltet die Erfindung eine selbsttätige Regeleinrichtung zur Konstanthaltung
des Sollwertes der Breite eines Spaltes zwischen zwei Teilen, welche gemäß der Erfindung gekennzeichnet
ist durch ein temperaturabhängiges Steuerteil, welches
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sich derart ausdehnen oder zusammenziehen kann, daß zwischen
den beiden Teilen in Abhängigkeit von der Temperatur des Steuerteils eine Relativverschiebung hervorgerufen wird,
und durch Mittel zur Änderung der Temperatur des Steuerteils immer dann, wenn die Breite des Spaltes vom Sollwert
abweicht, so daß das Steuerteil jeder Spaltänderung entgegenwirkt .
Bei dem bei der selbsttätigen Regeleinrichtung nach der Erfindung verwendeten temperaturabhängigen Mechanismus
wird zur Aufrechterhaltung des gewünschten Spaltes von der thermischen Expansion und Kontraktion eines Steuerteiles
Gebrauch gemacht. Die selbsttätige Regeleinrichtung nach der Erfindung eignet sich deshalb besonders zur
Aufrechterhaltung eines im wesentlichen konstanten Spaltes zwischen zwei Dichtungsteilen im heißen Teil von Gasturbinentriebwerken,
bei welchen minimales Gewicht, hohe Zuverlässigkeit und einfacher Aufbau wichtige Konstruktionskriterien
sind.
Das "Steuerteil kann aus einem massiven Metallstab bzw. -streifen bestehen oder aber die Form eines Rohres
aufweisen. Dünnere Steuerteile führen zu kürzeren Ansprechzeiten. Bei einer bevorzugten Ausfuhrungsform der selbst-
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tätigen Regeleinrichtung nach- der Erfindung besteht deshalb das Steuerteil aus einem dünnwandigen Rohr.
In Weiterbildung der Erfindung können die beiden den Spalt bildenden Teile jeweils Teile einer Dichtung
zwischen umlaufenden und feststehenden Teilen eines Gasturbinentriebwerkes sein. Beispielsweise ist bei der
bevorzugten Ausführungsform der selbsttätigen Regeleinrichtung nach der Erfindung das eine Teil auf einem Laufrad
eines Gasturbinentriebwerkes gebildet, während das andere Teil dem benachbarten feststehenden Aufbau zugeordnet ist.
Dieses andere Teil kann ein Dichtring seinj in diesem Falle
wird vorzugsweise eine Vielzahl von Steuerteilen verwendet, welche in gleichem Winkelabstand voneinander um den Dichtring
herum angeordnet sind.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Regeleinrichtung
nach der Erfindung ist die Einrichtung zum Aufheizen des Steuerteiles günstigerweise eine Heißgaszuführung, welche '
derart versorgt wird, daß das Steuerteil direkt proportional zur Breite des DichtSpaltes aufgeheizt wird.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Regeleinrichtung nach der Erfindung wird das rohrförmige Steuerteil
an einem Ende mit Heißgas aus der Nachbarschaft der Dichtungs-
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teile und außerdem von dem anderen Ende her mit einem
kälteren Gas versorgt.
Das Rohr wird über eine Drosselstelle, die an einer Stelle im Bereich seiner Länge angebracht ist, auf einen
Druck entlüftet, welcher niedriger ist als der Heißgasversorgungsdruck
und der Kaltgasdruck.
Bei anderen Ausführungsformen der Regeleinrichtung
nach der Erfindung kann das Steuerrohr mit heißem Gas auf der Innenseite, der Außenseite oder auf der Innen- und
Außenseite versorgt werden und das kalte Gas kann in
gleicher Weise der Innenseite, der Außenseite oder der Innen- und Außenseite zugeführt werden. Darüberhinaus
können öffnungen vorgesehen sein, welche eine Verbindung
zwischen der Innenseite und der Außenseite des Rohres
herstellen.
Die Temperatur der Rohrwandung wird demzufolge entweder durch heißes Gas allein oder aber durch ein Gemisch aus
heißen und kalten Gasen beeinflußt; die Ansprechzeit des Rohres bei Änderung seiner Temperatur ist somit beliebig
wählbar.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind mit Bezug auf ein Gasturbinentriebwerk in den Zeichnungen
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dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 ein Gasturbinentriebwerk, in
welchem die Regeleinrichtung nach der Erfindung bei einer
Turbinendiehtung angewendet wird,
Fig. 2 als Einzelheit die Turbinen
diehtung und ein Steuerteil des in Fig. 1 dargestellten
Triebwerkes,
Fig. 3 einen Schnitt längs der
Linie 3-3 in Fig. 2,
Fig. 4 die einfachste Form eines
Steuerrohres,
Fig. 5 ^ eine andere Ausführungsform
eines Steuerrohres, und
Fig. 6 noch eine weitere Ausführungs
form eines Steuerrohres.
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Ein in Pig. 1 dargestelltes Gasturbinentriebwerk weist
in Strömungsrichtung hintereinander angeordnet einen Verdichter 1, eine Brennkammeranordnung 2, eine Turbine 3 und eine Schubdüse
4 auf. Das Turbinengehäuse ist zum Teil aufgebrochen dargestellt, um ein Turbinenlaufrad des Triebwerks zu zeigen,
bei welchem die selbsttätige Regeleinrichtung nach der Erfindung Anwendung findet.
Ein Teil der in dem Verdichter 1 verdichteten Luft gelangt in einen Beipaßkanal 6 und umgeht die Brennkammeranordnung 2
und die Turbine 3.
In Fig. 2 ist die Turbine des Triebwerkes als Einzelheit dargestellt. Der Spalt, welcher geregelt werden soll, befindet
sich zwischen der ersten Laufradstufe 10 der Turbine und dem stromauf benachbarten feststehenden Aufbau. An dieser Stelle
ist der Druck der aus einer Brennkammer 12 durch Düsenleitschaufeln
14 hindurch austretenden heißen Gase innerhalb des Triebwerkes etwa am größten, so daß eine Leckströmung an
dieser Stelle einen maximalen Einfluß auf den Wirkungsgrad des Arbeitsspiels des Triebwerkes ausübt.
Dichtrippen 16 sind an einer Ummantelung 18 von Turbinenlaufradschaufeln
20 angeordnet« Die Rippen 16 bilden jeweils ein erstes Dichtungsteil und müssen jeweils einen konstanten
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schmalen Laufspalt von einem weiteren Dichtungsteil 22 aufweisen.
Dieser Spalt, der im Idealfall so schmal wie möglich sein sollte, hat praktisch eine Breite in der Größenordnung von
0,25 mm. Das Teil 22 ist Teil eines Dichtringes 24, welcher an einem Steuerrohr 26 befestigt ist, so daß er sich beim
Ausdehnen und Zusammenziehen des Rohres mit diesem gemeinsam verschiebt.
Das Rohr 26 ist an einer stromaufwärts von der Turbine gelegenen Stelle 28 verankert, so daß die erforderliche
Rohrlänge zur Verfügung steht, welche die nötige Expansion und Kontraktion zur Steuerung des Dichtspaltes im gesamten
Triebwerksbetriebsbereich erbringt·
Der Dichtring 24 ist mit Anschlägen 30 versehen, welche
ihn zentrieren und gleichzeitig eine Axialverschiebung sowie eine radiale Wärmedehnung gestatten. Eine kolbenringartige
Dichtung 32 verhindert im Umfangsbereich der Dichtungsteile
l6 und 22 ein Entweichen heißen Gases.
Um zu verhindern, daß sich der Dichtring 24 unter der
Einwirkung eines einzelnen Steuerrohres verklemmt, ist eine Vielzahl solcher Rohre, beispielsweise sechs Rohre, in jeweils
gleichen Winkelabständen voneinander um den Ring 24 herum angeordnet. Die folgende Beschreibung gilt für jedes dieser
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Rohre.
Eine im wesentlichen radiale Bohrung 34, welche sich
durch den Dichtring 24 hindurch erstreckt, steht an einem Ende mit einer Öffnung 36 und am anderen Ende mit dem Inneren des
Steuerrohres 26 in Verbindung, Die Öffnung 36 ist in unmittelbarer
Nähe eines radialen Bundes 38 auf der radial äußeren Fläche der Turbinenschaufe!ummantelung angeordnet. Der Bund
engt die Fläche der Öffnung 36 derart ein, daß das in das Innere des Rohres 26 einströmende Gas durch den Abstand zwischen
der Öffnung und dem Bund gesteuert wird. Dieser Abstand steht in direkter Beziehung zur Breite des Spaltes zwischen
den Dichtungsteilen l6 und 22.
Das Steuerrohr ist bei dem gewählten Beispiel von einem
Zwischenrohr 40 und von einem äußeren Rohr 42 umschlossen, welche jeweils Strömungskanäle 41 bzw. 42 bilden. Eine Öffnung
stellt eine Verbindung zwischen dem Steuerrohr und dem Zwischenrohr her. Das Zwischenrohr wird über eine Steueröffnung 46
(vgl. Fig. 3) auf einen niedrigeren Druck entlüftet. Das
Zwischenrohr ist an seinem einen Ende an der Stelle 28 gehaltert und an seinem anderen Ende auf dem mittleren Rohr bei 4?
verschiebbar gelagert.
Das äußere Rohr steht an einem Ende mit der Umgebung der
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Turbinenlaufradschaufeln in Verbindung, so daß es mit heißem
Gas versorgt wird, dessen Druck sich in gleichem Maße ändert, wie es dem Steuerrohr zugeführt wird. Dadurch wird verhindert,
daß die Regeleinrichtung den Dichtspalt allein aufgrund von Änderungen von Triebwerksbetriebszuständen ändert. Ein Paar
von Steueröffnungen 48 steuert die Strömung von heißem Gas in dem Kanal 43* und ein weiteres Paar von Steueröffnungen
entlüftet das äußere Rohr nach dem niedrigeren Druck hin.
An seinem anderen Ende steht das äußere Rohr über radiale Bohrungen 50 mit dem Inneren des Steuerrohres in Verbindung,
Das Rohrbündel ist außerhalb des inneren Gehäuses des
Triebwerkes angeordnet und bei dem hier gewählten Beispiel ist es der verhältnismäßig kalten Beipaßluftströmung in dem
Beipaßkahal 6 ausgesetzt.
Die Wirkungsweise der oben geschilderten Anordnung ist
folgende: Heißes Gas aus der Umgebung des Turbinenlaufrades tritt durch die öffnung 36 und durch die Radialbohrung 34
hindurch in das Steuerrohr 26 ein. Dieses Gas wird durch öffminen 44, durch den Kanal 41 und durch die Steueröffnungen 46 hindurch in den Beipaßkanal hinein entlüftet.
Aufgrund der durch zwei hintereinander angeordnete öffnungen hindurchgeleiteten Strömung kann der Zwischendruck, d.h. der
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Druck im Steuerrohr für eine bestimmte Gruppe von Drücken in
dem heißen Gas und in dem Beipaßkanal vorgewählt werden.
dem heißen Gas und in dem Beipaßkanal vorgewählt werden.
In gleicher Weise wird dem Kanal 43 zwischen dem Zwischenrohr
und dem äußeren Rohr heißes Gas aus der Turbinenlaufradumgebung zugeführt. Dieses Gas strömt durch die Steueröffnun-'
gen 48 und 49 hindurch in den Beipaßkanal. Der Druck zwischen diesen öffnungen kann für eine gegebene Gruppe von Heißgas-
und Beipaßkanal-Drücken ebenfalls vorherbestimmt werden.
und Beipaßkanal-Drücken ebenfalls vorherbestimmt werden.
Die Anordnung wird anfangs derart eingestellt, daß dann, wenn die Breite des Dichtspaltes auf dem Sollwert ist, die
Drücke zwischen den beiden Gruppen von Steueröffnungen gleich sind und außerdem in dem Steuerrohr vorderhalb der öffnung 44 keine Strömung vorhanden ist.
Drücke zwischen den beiden Gruppen von Steueröffnungen gleich sind und außerdem in dem Steuerrohr vorderhalb der öffnung 44 keine Strömung vorhanden ist.
Wenn das Turbinenlaufrad sich von diesem Sollwertzustand
aus aufgrund relativer Wärmedehnungen innerhalb der Wellenanordnung
und des Triebwerksgehäuses in bezug auf das Triebwerksgehäuse nach rückwärts zu verschieben beginnt, wird der
Dichtspalt zwischen den beiden Dichtungsteilen und damit auch die wirksame Fläche der öffnung 36,welche durch den Bund 38 eingeengt wird,größer. Der Druck innerhalb des Steuerrohres steigt deshalb an,heißes Gas strömt durch das Steuerrohr hindurch sowie in den Kanal 43 hinein und wird durch die öffnungen 49 hindurch
Dichtspalt zwischen den beiden Dichtungsteilen und damit auch die wirksame Fläche der öffnung 36,welche durch den Bund 38 eingeengt wird,größer. Der Druck innerhalb des Steuerrohres steigt deshalb an,heißes Gas strömt durch das Steuerrohr hindurch sowie in den Kanal 43 hinein und wird durch die öffnungen 49 hindurch
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in den Beipaßkanal abgelassen. Diese Heißgasströmung heizt
das Steuerrohr auf, welches, da es an seinem stromauf gelegenen Ende verankert ist, sich nach rückwärts ausdehnt und den
Dichtring 24 derart verschiebt, daß der Dichtspalt enger wird. Die im Rahmen der Beschreibung verwendeten Ausdrücke "stromauf"
und "stromab" beziehen sich auf die allgemeine Luftströmung durch die Verdichter und Turbinen des Triebwerkes hindurch«
Wenn sich umgekehrt der Dichtspalt unter den Sollwert
verringern sollte, wird die Fläche der öffnung 36 kleiner
und die Menge des in das Steuerrohr einströmenden heißen Gases wird durch den Bund 38 weiter gedrosselt. Der Druck in
dem Steuerrohr fällt deshalb abs und Gas aus dem Kanal 43
strömt in das Steuerrohr vom stromauf gelegenen Ende desselben her ein. Da das äußere Rohr 42 der verhältnismäßxg
kühlen Luft in dem Beipaßkanal 6 ausgesetzt ist, wird sich
das Gas in dem Kanal 43 abgekühlt haben, so daß das Steuerrohr
durch diese Strömung abgekühlt wird, sich zusammenzieht und dadurch den Dichtspalt und die Fläche der öffnung 36
vergrößert, um die Sollbreite des Spaltes wiederherzustellen.
Die oben beschriebene Anordnung weist gegenüber anderen möglichen
Anordnungen zahlreiche Vorteile auf. Zum Beispiel kann durch Auswählen der Quelle derjenigen Strömung, welche der Steuerrohrströmung
entgegenwirkt, damit sie auf dem gleichen
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Druck wie die Steuerrohrströmung ist, eine Änderung des
Dichtspaltes allein aufgrund von Druckschwankungen vermieden werden. Wenn sich außerdem in dem Rohrsystem entweder eine
verhältnismäßig kühle oder heiße Strömung ausbildet, so umfließt diese%Strömung sowohl die Innenfläche wie auch die
Außenfläche des Steuerrohres und kühlt dasselbe schnell ab bzw, heizt dasselbe schnell auf, wodurch sich eine kurze
Ansprechzeit ergibt.
In den Fig. 4, 5 und 6 sind andere Ausführungsformen
von Rohren und Strömungspfaden dargestellt, welche in Abhängigkeit von dem jeweiligen Anwendungsfall der Regeleinrichtung
nach der Erfindung und von der geforderten Ansprechgeschwindigkeit verwendet werden können. Jede dieser
Figuren wird in bezug auf die Anwendung bei einem Gasturbinentriebwerk
beschrieben und gleiche Teile tragen jeweils gleiche Bezugszahlen.
In Fig. 4 ist die einfachste Ausführungsform einer
Regeleinrichtung nach der Erfindung dargestellt, welche ein Steuerrohr 60, das an einem Ende,dem sogenannten heißen Ende,
mit heißem, unter hohem Druck stehendem Gas versorgt wird, welches durch einen Dichtspalt zwischen Dichtungsteilen 61 und
62 hindurchgeleckt ist. An dem anderen Ende, dem sogenannten kalten Ende, ist das Steuerrohr einer zugeführten Kühlluft
niedrigen Druckes ausgesetzt. Das Rohr 60 ist an dem kalten
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Ende verankert und trägt am heißen Ende das Dichtungsteil 6l, so daß jede thermische Expansion oder Kontraktion des Rohres
eine Verschiebung des Dichtungsteiles 6l auf das Dichtungsteil
62 zu bzw, von diesem weg bewirkt.
Das Dichtungsteil 62 ist eine auf einer Ummantelung 63 einer Turbinenschaufel 64 gebildete Rippe.
An dem heißen Ende des Rohres ist eine öffnung 65 gebildet, deren Strömungsfläche aufgrund der Drosselwirkung
eines benachbarten Bundes 66 auf der Ummantelung 63 veränderbar ist.
Aufgrund des höheren Druckes des heißen Gases ist immer eine Strömung heißer Luft entlang des Innenraumes des Rohres
vorhanden. Die Außenseite des Rohres wird von der Kühlluftströmung umflossen, so daß das Rohr für einen gewünschten
konstanten Dichtspalt zwischen den Teilen 6l und 62 eine bestimmte Temperatur annehmen wird.
Wenn sich der Spalt jedoch ändert, strömt eine größere oder kleinere Menge heißen Gases an der Innenseite des Rohres
entlang und dessen Temperatur ändert sich dementsprechend. Ein größerer Dichtspalt bedeutet eine stärkere heiße Strömung,
diese hat eine höhere Rohrtemperatur zur Folge, ,so daß der
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Spalt aufgrund der Wärmedehnung des Rohres enger wird. Diese
Anordnung arbeitet zwar vollautomatisch, ihr Bereich ist jedoch begrenzt, da entlang des Rohres immer eine heiße Strömung
vorhanden ist. In einem Beipaßgasturbinentriebwerk wird günstigerweise die Beipaßluft als Kühlluftströmung verwendet.
Die in Fig. 5 dargestellte Anordnung weist einen größeren
Betriebsbereich auf. In diesem falle ist ein Entlüfter 70
an dem Rohr 60 vorgesehen, welches über eine Steueröffnung 71 mit einem Druck in verbindung steht, der niedriger ist als
der Druck entweder des heißen Gases oder der Kühlluft. Wenn der Dichtspalt seine richtige Breite aufweist, bewirken die
Drücke in dem Rohr 60 die gewünschten Strömungsbedingungen innerhalb desselben, d.h. keine Strömung bzw. eine geringe
Heißgasströmung bzw. eine geringe Kaltluftströmung. Wie immer
auch dieser Ausgangszustand gewählt ist, es ergibt sich, daß
eine Änderung des Dichtspaltes eine Vergrößerung der heißen oder kalten Strömung zur Folge hat und daß die sich ergebende
Expansion oder Kontraktion des Rohres zu einer Wiederherstellung der Sollbreite des Spaltes führt. Der volle Bereich der
Expansion liegt bei dieser Anordnung zwischen maximaler kalter Strömung entlang des Rohres und maximaler heißer Strömung.
Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform der Regeleinrichtung nach der Erfindung, bei welcher das Rohr sowohl
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auf seiner Innenfläche* wie auch auf seiner Außenfläche entweder
von einer heißen, einer kalten oder einer gemischten heißen und kalten Strömung umflossen wird, so daß seine Ansprechzeit
kürzer ist.
Der Entlüfter 70 nach dem niedrigen Druck hin wird durch eine Vielzahl von in dem Rohr 60 selbst gebildeten öffnungen
75 gesteuert. Das Rohr 60 ist von einem äußeren Rohr ulsehlassen, welches einen Kanal 77 für eine Gasströmung
von den öffnungen 75 zu dem Entlüfter 70 hin bildet.
Wenn in diesem falle der Dichtspalt auf dem Sollwert ist, werden die Drücke an entgegengesetzten Enden innerhalb
des Rohres durch die öffnungen 65 und 75 derart gesteuert, daß ein Teil des Rohres heiß und ein Teil des Rohres kalt
ist, wobei eine gemischte Strömung aus heißen und kalten Gasen durch den Entlüfter 70 hinausströmt. Wenn sich der
Dichtspalt ändert, läßt eine unterschiedliche Anzahl der öffnungen 75 heiße und kalte Strömungen hindurch und das
Rohr dehnt sich dementsprechend aus bzw, zieht sich zusammen, um den Spalt auf seiner Sollbreite zu halten.
Diese Art der DichtspaItregelung mittels Ausdehnungskompensation
hat den großen Vorteil, daß so gut wie keine bewegten Teile vorhanden sind.
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Neben den beschriebenen Ausführungsformen sind selbstverständlich
viele andere Ausführungsformen möglich, welche
die Aufgabe erfüllen, den Dichtspalt im wesentlichen konstant zu halten.
Die Anzahl der Rohre und Entlüftungsöffnungen ist derart wählbar, daß sich für verschiedene Ansprechzeiten unterschiedliche heiße, kalte oder gemischte heiße und kalte Strömungen
entweder auf der Innenseite oder auf der Außenseite oder auf beiden Seiten des Rohres ergeben.
Das Rohr kann durch einen massiven Stab bzw. Streifen oder sogar durch einen Bimetallstreifen ersetzt werden.
Die Leckströmung, die verhindert werden soll, kann ein verhältnismäßig kaltes Strömungsmittel sein, und es kann ein
verhältnismäßig heißeres oder kälteres Strömungsmittel zur Erhöhung oder Erniedrigung der Temperatur des Steuerteiles
verwendet werden.
Anstelle des Leckströmungsmittels können auch andere Einrichtungen zum Aufheizen und Kühlen des Steuerteiles verwendet
werden, sofern deren Betrieb von-der Größe des Dichtspaltes
abhängig ist.
Beispielsweise kann das Steuerteil Kanäle öffnen und
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schließen, über welche Brennern Brennstoff zugeführt wlrds
die das Steuerteil mit heißen verbrannten Gasen beaufschlagen.
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Claims (11)
1. Selbsttätige Regeleinrichtung zur Konstanthaltung des Sollwertes der Breite eines Spaltes zwischen zwei Teilen,
gekennzeichnet durch ein temperaturabhängiges Steuerteil (26 bzw. 60), welches sich derart ausdehnen oder zusammenziehen
kann, daß zwischen den beiden Teilen in Abhängigkeit von der Temperatur des Steuerteils eine Relativverschiebung
hervorgerufen wird, und durch Mittel (36 bzw. 65) zur
Änderung der Temperatur des Steuerteils immer dann, wenn die Breite des Spaltes vom Sollwert abweicht, so daß das
Steuerteil jeder Spaltänderung entgegenwirkt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das temperaturabhängige Steuerteil (26 bzw, 6O) ein
Metallrohr ist, welches an einem Ende mit einem der den Spalt bildenden Teile (22 bzw. 6l) und am anderen Ende (28)
mit einem feststehenden Aufbau verbunden ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden, den Spalt bildenden Teile
(16, 22 bzw. 6l, 62) Teile einer Dichtung zwischen umlaufenden und feststehenden Teilen eines Gasturbinentriebwerkes sind.
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4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung einen feststehenden Dichtring (24) aufweist
und daß eine Vielzahl von Steuerrohren (26) in gleichem Winkelabstand voneinander mit diesem Ring verbunden ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (36 bzw. 65) zur
Änderung der Temperatur jeweils der Steuerteile eine Versorgungseinrichtung (34) aufweisen, welche aus dem
Triebwerk heißes Steuermittel zuführt, dessen Menge zur Breite des Dichtspaltes direkt proportional ist. · .
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das heiße Steuermittel Strömungsmittel ist, welches
durch den Diehtspalt hindurchgeleckt ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Steuerteil (26 bzw. 60) ein
Rohr ist, welches an einem Ende mit heißem Steuermittel .und am anderen Ende mit einem verhältnismäßig kälteren
Steuermittel versorgt wird, wobei zwischen diesen beiden Enden der Rohre jeweils eine Entlüftungseinrichtung (44
bzw. 70) vorgesehen ist, welche eine Drosselstelle (71) für das durch sie hindurchgeleitete Strömungsmittel aufweist.
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8. Einrichtung nach Anspruch 7* dadurch gekennzeichnet,
daß das verhältnismäßig kältere Steuermittel aus einer
Umgebung innerhalb des Triebwerkes geliefert wird, deren Druck sich im Verhältnis zu den Druckzuständen des heißen
Steuerrnittels ändert.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Triebwerk ein mit Beipaßkanälen (6) versehenes
Gasturbinentriebwerk ist, daß ferner Luft aus diesen Beipaßkanälen zur "Versorgung mit dem verhältnismäßig kälteren
Steuermittel verwendet wird, und daß jedes Steuerrohr (2β, βθ)
in den Beipaßkanal hinein entlüftet wird.
10. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Triebwerk ein mit einem Beipaßkanal (6) versehenes
Triebwerk ist, daß ferner jedes Steuerrohr (26) innerhalb
des Beipaßkanales (6) des Triebwerkes angeordnet und jeweils von zwei weiteren konzentrischen Rohren (40, 42)
umgeben ist, welche Ringkanäle um das Steuerrohr herum
bilden, daß weiter heißes Steuermittel dem Steuerrohr an einem Ende zugeführt wird, daß fernerhin verhältnismäßig
kälteres Steuermittel aus einer Quelle (^4, 36) heißen
Strömungsmittels in der Nähe der Dichtung entnommen wird, welches durch den äußeren der beiden StrSnrangsfeanalo in
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Berührung mit dem äußeren Rohr, weitergeleitet wird, so
daß es sich vor dem Einleiten in das andere Ende (50) des Steuerrohres abkühlt, und daß schließlich das Steuerrohr
wie auch die äußeren Strömungskanäle über Drosselstellen (49 bzwο 70) 3ur Aufrechterhaltung von Zwischendrücken in
ihrem Inneren in den Beipaßkanal entlüftet werden.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerrohr (26 bzw. 60) über den inneren
der Strömungskanäle, welcher das Steuerrohr umgibt, in den Beipaßkanal (6) entlüftet wird, so daß mindestens ein Teil
der äußeren Oberfläche des Steuerrohres mit dem auf hoher Temperatur befindlichen Steuermittel in Berührung kommt,,
ö & ti i Λ -;· <ä
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