DE244496C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C3/00—Cyanogen; Compounds thereof
- C01C3/002—Synthesis of metal cyanides or metal cyanamides from elementary nitrogen and carbides
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- Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 244496■-KLASSE 12 k. GRUPPE
von Kohle und Stickstoff. Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. November 1910 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Darstellung von Alkalicyaniden vermittels der Einwirkung
von Kohlenstoff und Stickstoff auf Alkali bei hoher Temperatur.
Gemäß der Erfindung werden der Stickstoff . und das alkalihaltige Ausgangsprodukt, z. B. Kalium- oder Natriumkarbonat oder -hydrat, in sorgfältig geregelter Weise in den unteren Teil einer mit Kohle beschickten Reaktionskammer eingeführt, und die in dieser entwickelten Cyaniddämpfe werden in einem Ver-• dichter bei solcher Temperatur verdichtet, daß das Cyanid denselben in Form von Flüssigkeit verläßt.
Gemäß der Erfindung werden der Stickstoff . und das alkalihaltige Ausgangsprodukt, z. B. Kalium- oder Natriumkarbonat oder -hydrat, in sorgfältig geregelter Weise in den unteren Teil einer mit Kohle beschickten Reaktionskammer eingeführt, und die in dieser entwickelten Cyaniddämpfe werden in einem Ver-• dichter bei solcher Temperatur verdichtet, daß das Cyanid denselben in Form von Flüssigkeit verläßt.
Vermittels dieses Verfahrens gelingt es auf einfache Weise, Alkalicyanid von hoher Reinheit
und in ausgiebiger Menge in ununterbrochenem Arbeitsgang darzustellen.
Bei Ausführung des Verfahrens wird durch geregelte Nachfuhr beständig ein großer Überschuß
von Kohle in der Reaktionskammer vorgesehen, und der Stickstoff wird in mäßigem Überschuß zugeführt.
Bei Unterhaltung einer Kohlenmenge von 8 bis 9 kg wurden in der Stunde 1,3 bis 1,8 kg
Alkalikarbonat in schmelzflüssiger Form zugeleitet und für jedes Kilogramm Kohle ungefähr
2801 Stickstoff. Die Ausbeute an Cyanid betrug 1,3 kg (theoretische Ausbeute
1,38 kg), und das Cyanid war 95 prozentig- In der Stunde wurde etwa Y6 vom Gewicht der
angewendeten Kohle an Cyanid erzeugt. Bei gehörig geregeltem Betriebe wird sämtliches
Alkali aufgebracht.
Erfahrungsgemäß übersteigt die Temperatur im unteren Teil der Reaktionskammer nicht
1300° C. Nach Auffassung der Erfinder ist der Übertritt der Cyaniddämpfe in den Verdichter
bei einer Temperatur, die unterhalb des gewöhnlichen Siedepunktes des Cyanids liegt, der starken Entwicklung von Kohlenoxyd
bei der Reaktion zuzuschreiben.
Auf der Zeichnung ist eine zweckmäßige Ausführungsform einer Vorrichtung zur Ausführung
der Erfindung veranschaulicht.
Die Fig. 1 und 2 zeigen zwei rechtwinklig zueinander genommene Ansichten, wobei der
Ofen in Fig. 1 im Schnitt erscheint, in der Fig. 2 dagegen fortgelassen ist.
Fig. 3 stellt eine Einzelheit dar.
Fig. 4 gibt in Ansicht eine abgeänderte gegenseitige Anordnung von Reaktionskammer und
Verdichter.
Die Reaktionskammer A hat die Form eines auf die Basis gestellten Kegelstumpfes. Sie
ragt mit dem Gipfelende ein kurzes Stück in den ebenfalls als auf die Basis gestellten
Hohlkegelstumpf gestalteten Verdichter B herein, wo ihr Rand mit einem abwärts geneigten
Flansch b versehen ist, der sich bis auf den Boden des Verdichters erstreckt, so
daß eine den Gipfelteil der Reaktionskammer umschließende Rinne oder Trog b2 gebildet
ist, von dem ein Ablaufrohr C für das flüssig verdichtete Cyanid nach außen abgeht. Das
Ablaufrohr ist nahe am äußeren Ende mit einem Flansch c versehen, der ein Zurückkriechen
von Cyanid verhüten soll. Auf das
äußere Rohrende ist eine Glocke c2 geschraubt, an deren Innenwand das Cyanid nach unten
. rieselt, wo es vom Glockenrand in ein Fanggefäß tropft.
Zur Zuleitung des Stickstoffes mündet in den unteren Teil der Reaktionskammer. ein an
dieser und dem Verdichter aufsteigendes Rohr D, welches oben mit der Stickstoffleitung durch
Rohr d verbunden ist. In das Rohr D mündet
ίο ein außen an ihm aufsteigendes Rohr E, welches
zur Zuführung des Alkalis in geschmolzenem Zustand dient, wozu das" Rohr E oben· in einen
zweckmäßig zylindrisch gestalteten Trichter e mündet, welcher, wenn das Alkali als Karbonat
verwendet wird, auch zum Schmelzen desselben dienen kann, während bei Verwendung von
Alkalihydrat dieses als Schmelze in den Trichter eingetropft wird. Das Alkali kann auch in
Form von gepreßten . Kügelchen eingeführt werden.
Die Reaktionskammer A ist mit dem aufsitzenden Verdichter in einen Gasofen oder
Ölofen F in der Art eingesetzt, daß auch der untere Teil des Verdichters B und des Trichters
e von der Flammenkammer umschlossen sind. Der herausragende obere Teil' des Verdichters
ist in der Endfläche von einer Öffnung b3 durchbrochen, durch welche die bei
der Reaktion entstehenden, sich nicht verdichtenden Gase entweichen, und die ferner zum
Beschicken der Vorrichtung mit Kohle in Stückform von geeigneter Größe dient. Gewünscht
enf alls kann die Öffnung b3 auch mit einer Vorrichtung versehen werden, vermittels
deren sie zu einem gewollten Betrag gesperrt werden kann. Das Ablaßrohr C für das verdichtete
Cyanid ist durch eine Öffnung f in der Ofen wandung nach außen geführt, und zwar
ist die Öffnung so weit, daß ein Zwischenraum verbleibt. Ebenso wird auch die den oberen
Teil des Verdichters durchlassende, entsprechend gestaltete Öffnung f2 mit größerer Weite
als jener hergestellt. Diese Öffnungen sollen den Flammen Ausgang gewähren, so daß das
Rohr C und der obere Teil des Verdichters B beständig von Flammen umspült werden.
Außerdem ist noch eine besondere Öffnung vorgesehen, die nach Bedarf vermittels eines
losen Ziegels geöffnet und geschlossen werden kann. Zur Befeuerung sind in der Ofenwandung
Öffnungen fs gegenüber von Brennern G und
Luftgebläsen angeordnet.
Um Entweichen von Stickstoff durch den Trichter e zu verhüten, kann die Öffnung des
letzteren vermittels eines kegelförmigen Stopfens e2 verengt werden, oder das Einfüllrohr
wird, wie in Fig. 3 gezeigt, wo es mit E2 bezeichnet
ist, siphonartig gestaltet. Um Luftzutritt auszuschließen, kann der Trichter e
mit einer Vorrichtung zum Einleiten von Steinkohlengas u. dgl. verbunden werden. H bezeichnet
das hierzu dienende Gaszuleitungsrohr. Der obere Teil des der Stickstoffzufuhr dienenden
Rohres D wird zweckmäßig mit einer Erweiterung versehen, um Verstopfen durch etwa
in das Rohr gelangendes Alkali zu verhüten.
Der Trichter e und das Rohr D können vermittels einer am oberen Teil des Verdichters
zu befestigenden Klammer / gehalten werden.
Der Ofen kann aus feuerfesten Ziegeln hergestellt und seine Decke K aus losen Ziegeln
zusammengesetzt werden.
Zweckmäßig ruht die Reaktionskammer A im Ofen auf einer aus Nickel o. dgl. hergestellten
Platte I, die ihrerseits auf Ziegeln I2
sitzt und mit etwas feuerbeständiger Erde bestreut wird, um ■ Anschmelzen der Reaktionskammer zu verhüten. Die durch die Öffnung f
nach außen schlagende Flamme hält das Cyanid im Rohr C auf einen zum Abfließen
genügenden Flüssigkeitsgrad. Die Öffnung f kann zweckmäßig in der Weise gebildet werden,
daß man die betreffende Ofenwandung im oberen Teil mit einem Schlitz herstellt und
diesen nach dem Einsetzen der Vorrichtung in den Ofen mit losen Ziegeln im erforderlichen
Maße ausfüllt.
Die auf hohe Temperatur erhitzte Alkalischmelze verdampft sofort beim Zusammentreffen
mit der Kohle, und da auch der Stickstoff an der gleichen Stelle mit hoher Temperatur
zutritt, so sind die günstigsten Reaktionsbedingungen gegeben. Die entwickelten Cyaniddämpfe strömen mit dem Kohlenoxyd
nach dem Verdichter, in dessen unterem Teil solche Temperatur herrscht, daß die Cyaniddämpfe
sich nur bis zum flüssigen Zustand verdichten ; die gebildete Cyanidschmelze fließt
am Boden des Verdichters durch das Rohr C nach außen, welchem durch den es umspülenden
Flammenmantel die erforderliche Temperatur mitgeteilt wird.
Zweckmäßig wird zur Förderung der Verdichtung von der bekannten Tatsache, daß die
Gegenwart von porösem Füllmaterial die Kondensation von Dämpfen begünstigt, in der Art
Gebrauch gemacht, daß der Verdichter teilweise, am vorteilhaftesten bis zur Ebene der
Ofendecke mit Kohle gefüllt gehalten wird. Bei der oben beschriebenen Vorrichtung hat
diese Anordnung außerdem den Vorteil, daß die Kohle der Reaktionskammer im vorgewärmten
Zustand zugeführt wird. Erforderlich ist jedoch die Gegenwart von Kohle im Verdichter
nicht; so wurden die angeführten Ergebnisse ohne Benutzung von Kohle im Verdichter erzielt.
,
Zur Entfernung von Asche und anderen Reaktionsrückständen ist vom Boden der Reaktionskammer A ein während des normalen Betriebes
geschlossen gehaltenes Rohr α durch eine Öffnung fl im Boden des Ofens nach außen ge-
führt. Zur Entfernung der Rückstände setzt man die Ofentemperatur beträchtlich unter
die Betriebstemperatur herab und läßt durch Rohr E geschmolzenes Alkali, nötigenfalls mit
etwas Borax versetzt, einfließen, welches, indem es seinen Abfluß durch das gleichzeitig
genügend hoch erhitzte Rohr α nimmt, die Asche bzw. Rückstände aus der Reaktionskammer
herausführt.
ίο Der Verdichter B kann auch, wie in Fig. 4
gezeigt, in der erforderlichen Höhenlage seitlich der Reaktionskammer A angeordnet werden.
In diesem Falle wird die Reaktionskammer mit solcher Höhe hergestellt, daß sie mit ihrem
oberen Teile aus dem Ofen herausragt, wie in Fig. 4 durch die punktierte Linie V angedeutet.
Die Verbindung zwischen Reaktionskammer und Verdichter wird durch zwei miteinander
verschraubte Rohre W und X hergestellt. Das obere Ende der Reaktionskammer ist mittels
Stopfens Y geschlossen, der zum Nachfüllen von Kohle herausgenommen wird. Die Klammer
zum Stützen des der Stickstoffzufuhr dienenden Rohres D und des Trichters e kann hier ihre
Befestigung am oberen Teile der Reaktionskammer finden. Auch in diesem Falle kann
der Verdichter wie oben zur Förderung der Kondensation im unteren Teil mit Kohle besetzt
werden.
Claims (2)
- . Patent-Ansprüche:i. Verfahren zur Darstellung von Alkalicyaniden durch Erhitzen von Alkali in j Gegenwart von Kohle und Stickstoff, dar durch gekennzeichnet, daß man das alkalihaltige Ausgangsmaterial und1 Stickstoff in sorgfältig geregelter Weise in den unteren Teil einer Kohle enthaltenden Reaktionskammer einführt und die entwickelten Cyaniddämpfe in einem Verdichter bei solcher Temperatur verdichtet, daß das Cyanid den Verdichter im unteren Teil in Form von Flüssigkeit verläßt.
- 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem von hineingeblasenen Flammen erfüllten Raum (F) eine Reaktionskammer (A) und ein Verdichter (B), je von Kegelstumpf form, in der Art angeordnet sind, daß der obere Teil der Reak- tionskammer in den oberhalb angeordneten und mit einem Gipfelteil zum Einfüllen der Kohle aus dem Flammenraum herausragenden Verdichter hereinragt (Fig. 1) oder.mit dem seitlich angeordneten Verdichter in dessen Bodennähe in lösbarer Verbindung steht (Fig. 4) und vom Boden des Verdichters ein Abflußrohr (C) nach außen geführt ist, wobei die Öffnungen für den Durchlaß dieses Rohres sowie des oberen Endes der Reaktionskammer und des Verdichters je von solcher Weite sind, daß die Flammen hindurchlecken können, und ferner die zur Versorgung der Reaktionskammer mit alkalischem Ausgangsmaterial und Stickstoff dienende Leitung durch die Decke des Heizraumes hindurch nach dem Boden der Reaktionskammer geführt ist.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE244496C true DE244496C (de) |
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