DE2444819A1 - Verfahren zum reinigen von gasen, die insbesondere durch kohledruckvergasung erzeugt werden, und anlage zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum reinigen von gasen, die insbesondere durch kohledruckvergasung erzeugt werden, und anlage zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Herne, 8000 München 40,
,-reiligrathstraße 19 . r nun E.senacher StraSe
ISZZ^ToT^ Dipl.-Phys. Eduard Betzler
5J0/4 Dipl.-ing. W. Kerrmann-Trentepoh! 363)13
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Abholfach
17.9.1974
STEAG Aktiengesellschaft, .43 Sssen, Bisiaarckstr.
"Verfahren zum Reinigen von Gasen, die insbesondere durch Kohledruckvergasung erzeugt v/erden, und
Anlage zur Durchführung des Verfahrens"
Die Erfindung "betrifft ein Verfahren zum Reinigen
von Gasen, die insbesondere durch Kohledruckvergasung erzeugt werden und die in einein V/äscher
oder Wasehkühler mit V/aschflüssigkeit, insbesondere
Wasser behandelt werden, das aus dem Viasehkühler abgezogen und diesem in einem Kreislauf
wieder aufgegeben wird, wobei ein kleiner Teil des Wassers abgezweigt wird und die darin enthaltenen
Verunreinigungen, insbesondere Teer, Staub und Salze, abgeschieden werden sowie gegebenenfalls
dieser Teil des V/assers dem Waschkühler
wieder zugeführt wird. Die Erfindung betrifft auch eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens.
Ein solches Verfahren ist bekannt. Es arbeitet nach dem Umwälsprinzip. Das im Kohledruckvergaser
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erzeugte Gas wird dem Waschkühler unter Druck zugeführt und aus diesem nach Reinigung und Abkühlung
als Kaltgas abgezogen. Zur Kühlung des Gases dient hauptsächlich die zur Verdampfung eines
Teils des umgewälzten Wassers benötigte Wärmemenge. Der Wasserdampf wird mit dem Kaltgas abgeführt.
Während des Betriebes reichert sich das umgewälzte Wasser insbesondere mit Teer und Staub an. Dadurch
verringert sich der Reinigungseffekt des Wassers. Man benötigt deshalb Feinwäscher, über die das
Kaltgas geführt wird, bevor es weiter verwende-t, z. B in einer Gasturbine verbrannt wird.
Um die Reinigungswirkung des Wassers zu erhalten, wird ständig ein Teil des Wassers abgezogen und
über einen Entspanner in einen Teerabscheider gegeben, der nach dem Sedimentationsprinzip arbeitet.
Das gereinigte Wasser wird aus dem Teerabscheider einem Speicher zugeführt, aus dem es zusammen mit
Frischwasser, das die verdampfte Wassermenge ersetzt, dem Waschkühler wieder zugeführt wird.
Der Teerabscheider muß sehr groß ausgelegt werden, damit die beim Sedimentationsprozeß zur Abscheidung
der kleinen Teer- und Staubgehalte im Wasser erforderlichen Yerweilzeiten erreicht werden. Auch
der Speicher muß groß ausgelegt werden, damit Ver-
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fahren und Anlage schwankenden Lastverhältnissen angepaßt werden können.
Zur Anpassung an schwankende Lastverhältnisse sind Regler vorgesehen, die den Wassersiaad im Waschkühler
und im Speicher sowie die aus dem umgewälzten Wasser abzuziehende Menge kontrollieren. Da diese
Regler miteinander gekoppelt sein müssen, ist ein verhältnismäßig großer'regeltechnischer Aufwand
erforderlich.
Nachteilig bei dem bekannten Verfahren ist auch der Energieverlußt, der beim Reinigen der abgezogenen
Teilmenge des Wassers entsteht. Diese Teilmenge, die gegebenenfalls 5 - 7 % der umgewälzten
Menge betragen kann, muß nämlich entspannt werden. Die dabei freiwerdende Energie geht verloren.
Es ist ferner bekannt, Gase nach dem sogenannten Durchlaufprinzip, das auch unter dem Namen "Ott-© Prinzip"
bekannt ist, zu reinigen. Bei diesem Verfahren wird dem V/aschkühler nur Frischwasser
aufgegeben, das anschließend ohne Reinigung abfließt. Bei diesem Verfahren ist zwar der Reinigungseffekt
des Wassers besser, das Verfahren arbeitet aber wegen der benötigten großen Wassermengen, die aus
Gründen des Umweltschutzes gereinigt werden müssen, unwirtschaftlich.
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Aufgabe der Erfindung ist es, bei dem eingangs beschriebenen Verfahren den Gasreinigungseffekt
zu verbessern und den Aufwand für die Reinigung des Wassers zu senken. Ferner sollen das
Bauvolumen und die Betriebskosten der Anlage verringert werden.
Die L-ösung dieser Aufgabe besteht bei dem
Verfahren darin, daß das im Kreislauf umgewälzte Wasser gereinigt wird und daß das dabei
anfallende Konzentrat abgezogen wird und daraus die Verunreinigungen abgeschieden werden.
Das hat den Vorteil, daß die Gaswäsche nur mit gereinigtem Wasser wie beim Durchlaufprinzip erfolg,
wob.ei jedoch die benötigten Wassermengen denen beim Umv/älzprinzip entsprechen. Es lassen
sich deshalb auch bessere Gasreinigungseffekte erziehlen, z. B. von Pumpen, im kleinen Kreisr
lauf sind geringer, so daß sich größere Abstände für Wartungtung und Reparatur sowie eine höhere
Betriebssicherheit ergeben.
Gleichzeitig verringert sich auch die aus dem •umgewälzten Wasser abgezogene Teilmenge, die
als Konzentrat anfällt. Das Volumen dieses Konzentrates läßt sich z.B. auf 1/25 der bei den
bekannten Umwälzverfahren abgezogenen Teilmenge
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reduzieren, wobei jeweils gleiche Mengen an Verunreinigungen
abgezogen werden. Dementsprechend verringern sich auch die Entspannungsverluste.
Der Teerabscheider und gegebenenfalls der Speicher brauchen nur auf die anfallenden Konzentratmengen
ausgelegt zu werden. Das bedeutet bei dem angegebenen Beispiel eine Reduzierung des Bauvolumens auf 4 $.
Bei sehr geringen anfallenden Wassermengen im Konzentra1/kann auf die Anordnung des Speichers
und der daran angeschlossenen Pumpe, die das gereinigte Wasser wieder in den Waschkühler zurückfördert,
ganz verzichtet werden, insbesondere dann, wenn das gesamte, aus dem Konzentrat gewonnene
Wasser zur Entsalzung des Kreislaufs benötigt wird.
Dabei vereinfacht sich auh die Regelung der Anlage, weil nur noch der Wasserstand im Waschkühler durch
Zufuhr von Frischwasser, das die verdampften oder abgezogenen Wassermengen ersetzt, geregelt zu
werden braucht.
Vorzugsweise soll das im Kreislauf umgewälzte V/asser in mehreren Stufen gereinigt werden und
soll das anfallende Konzentrat abgezogen werden. Dadurch lassen sich bessere Reinigungseffekte
erzielen."
Eine erfindungsgemäße Anlage zur Durchführung des
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Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß hinter dem Waschkühler wenigstens eine Reinigungsstufe für
das umgewälzte V/asser angeordnet ist, die einen Konzentratabfluß aufweist, der mit dem Abschneider
verbunden ist.
Jede Reinigungsstufe soll vorzugsweise aus einem Hydrozyklon bestehen, dessen Konzentratabfluß mit
dem Abschneider verbunden ist. Hydrozyklone besitzen ein verhältnismäßig geringes Bauvolumen
bei gleichzeitig guter Reinigungswirkung. Sie ermöglichen es daher, die Anlage klein zu halten.
Außerdem ergibt sich bei Hydrozyklonen zwischen deren Einlauf und dem Konzentratabfluß ein Druckverlußt,
so daß das abfließende Konzentrat gegenüber dem umgewälzten Wasser entspannt ist. Insbesondere
bei der Anordnung mehrerer Hydrozyklone kann deshalb auf die Anordnung eines besonderen
Entspanners für das Konzentrat verzichtet werden.
Entsprechend dem gewünschten Reinheitsgrad des umgewäl2ten Wassers können mehrere in Reihe geschaltete
Hydrozyklone vorgesehen sein. Sollen sehr große Wassermengen gereinigt werden, können auch
'mehrere parallel geschaltete Hydrozyklone angeordnet werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in.
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der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles ausführlicher erläutert; es zeigt die einzige Figur
eine Anlage zum Reinigen von Gasen, die durch Kohledruckvergasung erzeugt worden sind.
Der in der Figur dargestellte Gaserzeuger 1, der ein Kohledruckvergaser ist, erzeugt ca. 38.000 Nm /h
Rohgas einer Temperatur von ca. 550° C über einem Druck von ca. 20 ata. Das Rohgas gelangt über eine
leitung 2 in den oberen Teil des Waschkühlers 3, in dem Teer- und Staubbestandteile des Gases ausgewaschen
werden. Im V/aschkühler wird das Rohgas mit Wasser behandelt, das von einer Pumpe 4 über eine leitung 5
in den Waschkühler 3 gelangt. Die Pumpe fördert ca. 180 t/h Waschwasser in den Waschkühler. Das gereinigte
und bis auf eine Temperatur von ca. 165° C abgekühlte Gas wird als Kaltgas über eine Ieitung6 abgezogen
und z.B. in einer Gasturbine verbrannt.
Das in den Waschkühler 3 gepumpte Wasser sammelt sich im unteren Teil des Waschkühlers 3 und wird
von dort über eine leitung 7 in einen Hydrozyklon 9 geleitet, in dem das Wasser von Teer- und Staubbestandteilen
befreit wird. Das gereinigte Wasser gelangt über eine Leitung 10 in einen zweiten, mit
dem ersten in Reihe geschalteten Hydrozyklon 11, in dem die restlichen Verunreinigungen aus dem Wasser ausge-
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schieden werden. Über eine Leitung saugt die Pumpe 4 das gereinigte Wasser aus dem Hydrozyklon
11, so daß der Kreislauf des Wassers auf kurzem Wege geschlossen ist.
Da die Pumpe 4 stets gereinigtes Wasser fördert, bleiben Verschmutzungen in der Pumpe 4 und in den
angeschlossenen Anlagenteilen gering. Das gereinigte Wasser besitzt eine gute Aufnahmefähigkeit
für die im Rohgas enthaltenen Teere und Stäube, so daß zusätzliche Feinwäscher in der Leitung 6
für das Kaltgas überflüssig sind.
Aus den Hydrozyklonen 9 und 11 wird ein Konzentrat
aus Wasser, Teer und Staub über Konzentratabflüsse 13, 14 der Hydrozyklone 9, 11 sowie daran
angeschlossene Leitungen 15, 16 abgeführt. Unter den gegebenen Umständen werden ca. 0,2 bis 0,3 t/h
Teer und Staub sowie 0,2 - 0,3 tk Wasser als Konzentrat
abgeführt. Die Leitungen 15, 16 münden in eine Sammelleitung 17, die mit einem Absperrorgan
18 versehen ist und in einen Entspanner 19 mündet, in dem das anfallende Konzentrat auf Normaldruck
entspannt wird.
Vom Entspanner 19 gelangt das Konzentrat über eine Leitung 20 in einen Teerabscheider 21, der
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel nach
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dem Sedimentationsprinzip arbeitet. Die hohe Teerund
Staubkonzentration im Konzentrat sowie der geringe Wasseranteil ermöglichen ein geringers Volumen
des Teerabscheiders 21. Der ausgeschiedene Dickteer wird bei 22 aus dem Teerabscheider 21 abgesogen
und das gewonnene Wasser gelangt über eine Leitung 23 in einen Speicher 24. Aus dem Speicher 24 wird
das gewonnene Wasser mit Hilfe einer Pumpe 25 über eine Leitung 26 in eine Frischwasserleitung 27 gefördert,
über die unter den gegebenen Umständen ca. 10 - 15 t/h Frischwasser zusammen mit dem
aus dem Speicher 24 geförderten Wasser in den Waschkühler 3 gelangen. Das Frischwasser ersetzt
die Verluste des umgewälzten V/assers, die dadurch entstehen, daß ein Teil dieses Wassers verdampft
und von dem Kaltgas mitgeführt wird. Die jeweils benötigte Frischwassermenge wird über ein Absperrorgan
28 eingestellt, das von einem Regler 29 betätigt wird, dessen Regelgröße das Meßsignal eines
Wasserstandsanzeigers 30 ist.
Ein Teil des aus dem Konzentrat gewonnenen V/assers
wird bei 31 aus der Leitung 23 zur Entsalzung abgezweigt.
Ist der Salzgehalt des aus dem Konzentrat gewonnenen Wassers so hoch, daß eine Rückführung dieses
Wassers in den Waschkühler 3 unzweckmäßig ist,
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dann wird das gesamte aus dem Konzentrat gewonnene Wasser entsalzt. In diesem Fall kann auf die Anor-dnung
des Speichers 24, der Pumpe 25 und der Leitung 26 verzichtet werden. Die umgewälzte Wassermenge
wird dann allein durch die Zufuhr von Frischwasswe konstant gehalten.
Patentansprüche
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Claims (7)
1. Verfahren zum Reinigen von Gasen, die insbesondere
durch Kohledruckvergasung erzeugt werden und die in einem Wäscher oder Waschkühler
mit Waschflüssigkeit, insbesondere Wasser behandelt werden, das aus dem Waschkühler
abgezogen und diesem in einem Kreislauf v/ieder aufgegeben wird, wobei ein kleiner
Teil des Wassers abgezweigt v/ird und die darin enthaltenen Verunreinigungen, insbesondere
Teer, — Staub und Salze, abgeschieden werden sowie gegebenenfalls dieser Teil
des Wassers dem Waschkühler wieder zugeführt wird, dadurch ge kennzeichnet,
daß das im Kreislauf umgewälzte Wasser gereinigt wird und daß das dabei anfallende
Konzentrat abgezogen wird und daraus die Verunreinigungen abgeschieden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet , daß das im Kreislauf umgewälzte Wasser in mehreren Stufen
gereinigt wird und daß das anfallende Konzentrat abgezogen wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2S dadurch gekennzeichnet, daß
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die mit dem Konzentrat abgeführte Wassermenge der für die Absalzung des Kreislaufs erforderlichen
Wassermenge entspricht.
4-. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß hinter dem Waschkühler (3) wenigstens eine
Reinigungsstufe (9» 11) für das umgewälzte Wasser angeordnet Bt, die einen Konzentratabfluß
(13, 14) aufweist, der mit dem Abseh-eider
(21) verbunden ist.
5. Anlage nach Anspruc 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Reinigungsstufe
aus einem Hydrozyklon (9, 11) besteht, dessen Konzentratabfluß (13, 14) mit dem Abschneider
(21) verbunden ist.
6. Anlage nach Anspruch 5, gekennzeichnet
durch mehrere in Reihe geschaltete Hydrozyklone
(13, 14).
7. Anlage nach den Ansprüchen 4 oder 5, gekennzeichnet, durch mehrere parallel
geschaltete Hydrozyklone.
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