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Zubereitung zur Entschäumung Die Erfindung betrifft eine Zubereitung
zur Entschäumung wäßriger Lösungen oder Dispersionen mit einem Gehalt an siliciumorganischen
Verbindungen und Füllstoffen.
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Die Verwendung von Siliconölen, insbesondere Methylpolysiloxanen niedriger
bis mittlerer Viskosität, für die Entschäumung ist bekannt und z.B. in dem Buch
W. Noll Chemie und Technologie der Silicone", Verlag Chemie GmbH, Weinheim, 1968,
S. 540 ff., beschrieben.
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Die Verbesserung der entschäumenden Wirkung durch Zusatz hochdisperser
anorganischer Substanzen, insbesondere hochdisperser, in der Regel pyrogen erzeugter
Kieselsäure und hochdispersen Aluminiumoxids, ist ebenfalls literaturbekannt und
beispielsweise in der DT-PS 1 067 003 und der DT-OS 1 914 684 erwähnt.
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Zur besseren Verteilung der entschäumenden Substanzen hat man diesen
auch bereits Emulgatoren zugesetzt oder direkt Zubereitungen hergestellt, welche
in Form einer Emulsion vorliegen. Beispiele solcher Emulsionen sind wiederum in
der DT-PS 1 067 003 und der DT-OS 1 914 684 beschrieben.
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Die wesentliche Verbesserung der Wirkung von Entschäumungszubereitungen,
sei es in emulgierbarer Form oder in Form von Emulsionen, wurde durch die Verwendung
von Methylpolysiloxanölen erreicht. Jedoch treten bei der Verwendung von Polysiloxanen
störende Nebeneffekte auf, die dem Einsatz an sich gut entschäumender Systeme entgegenstehen.
Im folgenden soll eine Reihe dieser Nachteile aufgezählt werden, ohne daß diese
Aufzählung vollständig ist.
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Entschäumt man beispielsweise Metallbearbei tungsemuls ionen mit Siliconöl
enthaltenden Zubereitungen, verbleibt auf den bearbeiteten Gegenständen ein dünner
Film von Siliconöl, der die spätere Metallbearbeitung, z.B. die Lackierung oder
Verklebung, wesentlich behindert.
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Setzt man Druckfarben, welche auf wäßriger oder wäßrig-alkoholischer
Basis aufgebaut sind, zur Entschäumung derartige bekannte Entschäumungsmittel zu,
ergeben sich bei dem anschließenden Druckvorgang auf den Druckwalzen Verlaufschwierigkeiten.
Ähnliche Schwierigkeiten treten beim Druck,
z.B. beim Kupfertiefdruck,
auf, indem die Benetzungsfähigkeit der Druckpasten herabgesetzt wird.
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Entschäumt man Substrate, die einer Fermentierung unterworfen werden,
mit Siliconöl enthaltenden Entschäumungsmitteln, so tritt häufig eine deutliche
Wachstumshemmung der die Fermentation verursachenden Bakterien, Pilze und Hefen
auf.
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Entschäumt man Textilbehandlungsmittel, so zeigen sich insbesondere
bei einer Überdosierung, z.B. in Färbeprozessen, auf den behandelten Textilien praktisch
nicht mehr auswaschbare Flecken, verursacht durch das verwendete Siliconöl.
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Infolge der abhäsiven Wirkung der Siliconöle mindert eine Entschäumung
von Klebstoffen bei deren Herstellung mit Siliconöl enthaltenden Zubereitungen deren
spätere Klebkraft.
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Auch der bei der Papierherstellung entstehende Schaum läßt sich zwar
mit Siliconöl enthaltenden Zubereitungen beseitigen, jedoch leidet die Bedruckbarkeit
der so hergestellten Papiere, auch treten unerwünschte, wasserzeichenähnliche Flecken
auf.
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Aus der DT-PS 1 012 602 und der DT-PS 1 040 251 war es zwar bekannt,
daß Polysiloxan-Polyoxyalkylen-Blockmischpolymerisate als Antischaummittel verwendet
werden können. In diesen beiden Patentschriften wurde dem Fachmann jedoch das Vorurteil
vermittelt,
daß nur wasserlösliche Blockmischpolymerisate geeignet
sind, bei denen der Anteil des Molekulargewichtes, der auf die Oxyäthylengruppen
zurückzuführen ist, gleich oder größer ist als die Anteile, die entweder auf die
Polysiloxaneinheiten oder die Oxypropylen- oder Oxybutyleneinheiten treffen. Diese
wasserlöslichen Blockmischpolymerisate haben aber geringere Antischaumwirkung als
Dimethylpolysiloxanöle.
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Die DT-OS 2 123 573 beansprucht den Schutz von in kaltem Wasser löslichen
Siloxan-Oxyalkylen-Copolymeren in Antischaummassen. Die DT-OS 2 222 998 beschreibt
Siloxan-Oxyalkylen-Copolymere, deren Polyätherblock ein Verhältnis der Anzahl C-Atome
zur Anzahl O-Atome von 2,3 bis 2,8 hat. Das bedeutet einen Anteil von mindestens
20 % Oxyäthyleneinheiten. Auch diese beiden Publikationen vermitteln also das Vorurteil,
daß ein bestimmter Grad an Hydrophilie nicht unterschritten werden dürfe.
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Bei den Versuchen, Zubereitungen zu finden, welche zwar die Wirksamkeit
von Siliconöl enthaltenden Zubereitungen aufweisen, jedoch kein freies Siliconöl
enthalten, wurde nun eine Zubereitung gefunden, welche durch die Auswahl und-die
Anteile der entschäumend wirkenden Produkte gekennzeichnet ist.
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Die erfindungsgemäße Zubereitung ist deshalb dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus
0,2 bis 7,5 Gew.-% hochdisperser Kieselsäure oder -hochdispersen
Aluminiumoxids und 92,5 bis 99,8 Gew.-% eines Methylpolysiloxan-Polyoxyalkylen-Blockmischpolymerisates,
welches 10 bis 60 Gew.-% Methylpolysiloxan enthält und dessen Polyoxyalkylenblock
> 80 bis 100 Gew.-% Oxypropyleneinheiten aufweist, besteht.
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Erfindungswesentlich ist also die Verwendung eines Methylpolysiloxan-Polyoxyalkylen-Blockmischpolymerisates
spezieller Zusammensetzung in Kombination mit hochdisperser Kieselsäure oder hochdispersem
Aluminiumoxid. Im Gegensatz zu der Lehre der DT-PS 1 012 602, DT-PS 1 040 251, DT-OS
2 123 573 und DT-OS 2 222 998 sind diese Blockmischpolyinerisate nicht wasserlöslich.
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Die hochdisperse Kieselsäure oder das hochdisperse Aluminiumoxid kann
auf bekannte Weise durch Einwirkung vorzugsweise gasförmiger siliciumorganischer
Verbindungen hydrophobiert werden.
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Die erfindungsgemäß in der Zubereitung enthaltenen Blockmischpolymerisate
können durch die nachstehenden Formeln I und II wiedergegeben werden:
Formel 1
Formel II
R bedeutet einen Alkylrest-, vorzugsweise mit 1 bis 4
C-Atomen, einen Äcylrest, vorzugsweise den Acetylrest, einen Arylrest, -vorzugsweise
den Phenylrest oder den Rest R'-NH-CO-, wobei R' ein Aryl- oder Älkylrest ist.
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In der Formel I können die Indices b und m auch 0 sein. Es handelt
sich dann um lineare Produkte. a und n haben immer endliche Werte. Die absoluten
Werte der Indices m, n, a und b ergeben sich aus der Forderung des Patentanspruchs,
daß im Blockmischpolymerisat 10 bis 60, vorzugsweise 15 bis 30 Gew.-% Methylpolysiloxanblöcke
und 40 bis 90, vorzugsweise 70 bis 85 Gew.-% Polyoxyalkylenblöcke enthalten sein
sollen, wobei die Polyoxyalkylenblöcke wiederum > 80 bis 100 Gew. -%, vorzugsweise
100 Gew.- Oxypropyleneinheiten aufweisen sollen.
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Nur beispielsweise.sei angegeben, daß a = 6, b = 2,1, m = 0 und n
= 30 sein können.
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In der Formel II muß c > 1 sein, wobei m wiederum den Wert von
0 annehmen kann. Die absoluten Werte der Indices m, n, c und d ergeben sich wiederum
aus den erfindungsgemäßen Bedingungen für das Blockmischpolymerisat.
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Der Siloxanblock eines mittleren Moleküls kann 10 bis 300 Siliciumatome
enthalten. Die Polyoxyalkylenblöcke können in einem Molekulargewichtsbereich zwischen
750 und 4500 liegen.
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Die Herstellung der Verbindungen der Formel I ist in der US-PS 3 115
512 und die Herstellung der Verbindungen der Formel II in der US-PS 3 402 192 und
der US-PS 3 398 104 beschrieben.
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Die erfindungsgemäße Zubereitung-kann zusätzlich Emulgatoren enthalten,
die die Einarbeitung der Zubereitungen in wäßrige Systeme erleichtern oder die es
ermöglichen, aus der Zubereitung eine Stammemulsion herzustellen, die den zu entschäumenden
Systemen entweder in konzentrierter oder verdünnter Form zugesetzt wird. In diesem
Falle ist die Zubereitung dadurch gekennzeichnet, daß 2 bis 10 Gew.-% des Blockmischpolymerisates
durch nichtionogene Emulgatoren, welche im Mittel einen HLB-Wert von 8 bis 14 aufweisen,
ersetzt sind.
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Unter HLB-Wert versteht man eine Zahl, welche die Hydrophilie bzw.
die Hydrophobie eines Emulgators kennzeichnet. Der Begriff des HLB-Wertes ist z.B.
in dem Aufsatz von W. C. Griffin Classification of surface-active agents by HLB"
in J. Soc.
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Cosmetic Chemists 1, 311 (1950) näher erläutert.
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Die in den Zubereitungen fakultativ enthaltenen nichtionogenen Emulgatoren
sollen einen mittleren HLB-Wert von 8 bis 14 aufweisen. Es können Emulgatoren eines
einzigen Typus oder Emulgatorengemische verwendet werden. Beispiele solcher Emulgatoren
sind oxäthylierte Fettalkohole, oxäthylierte
Fettsäuren, oxäthylierte
Hydroxyfettsäuretriglyceride, oxäthylierte Glycerinmonofettsäureester.
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Die erfindungsgemäße Zubereitung zeichnet sich einerseits bezüglich
ihrer entschäumenden Wirkung, andererseits durch Vermeidung der geschilderten Nachteile
aus; Dies ergibt sich aus den folgenden Vergleichsversuchen. Dabei wird im Beispiel
1 gezeigt, daß die erfindungsgemäße Zubereitung mit den erfindungsgemäß definierten
Blockmischpolymerisaten den Zubereitungen überlegen ist, die bei sonst gleicher
Zusammensetzung anstelle der erfindungsgemäß aufgebautenBlockmischpolymerisate solche
enthalten, die außerhalb des angegebenen Bereichs liegen, oder die anstelle der
Blockmischpolymerisate polyoxyalkylenblockfreie Siliconöle enthalten.
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Beispiel 1 Es wurde die Wirksamkeit erfindungsgemäßer Zubereitungen
im Vergleich zu einem Siliconentschäumer auf der Basis von Dimethylpolysiloxanen
mit Trimethylsilylendgruppen in Kunstharzdispersionen, wie sie u.a. zur Herstellung
von Binderfarben und/oder zur Verklebung oder Beschichtung von textilen Flächengebilden
verwendet werden, überprüft. Dabei wurde die Bewertung nach zwei Gesichtspunkten
vorgenommen. Es wurde a) die schaumverhindernde Wirkung nach dem weiter unten beschriebenen
Rührtest
ermittelt und b) überprüft, ob die eingesetzten Entschäumungszubereitungen die aus
Kunstharzdispersionen erzeugten Filme etwa durch Kraterbildung oder Mattierung schädigen.
Derartige Erscheinungen sind bei den Verarbeitern von Kunstharzdispersionen unerwünscht
und würden den Einsatz des Entschäumers erheblich einschränken oder gar verbieten.
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Beschreibung des Rührtests 100 ml Dispersion werden in einem Becherglas
(Durchmesser ca. 80 mm) mit einem Turbinenrührer (Durchmesser 40 mm) mit einer Umfangsgeschwindigkeit
von 3,75 m/sec über einen Zeitraum von 5 Minuten gerührt. Unmittelbar nach Unterbrechen
des Rührvorganges wird die aufgeschäumte Dispersion in einem 50 ml Meßzylinder bis
zur Marke eingefüllt und durch Wägung das Gewicht der abgemessenen Menge Dispersion
ermittelt. Das Gewicht wird bestimmt durch die Menge der eingerührten Luft und ist
somit ein Maß für die Wirksamkeit des Entschäumers.
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Beschreibung des Plattentestes 10 ml Dispersion werden auf einer sorgfältig
gereinigten Glasplatte durch rasches Hin- und Herrollen mit einer Lammfellrolle
verteilt. Es wird der nasse Film auf Schaumblasen oder Fischaugen- bzw. Kraterbildung
beobachtet. Die Filme werden dann in einem staubfreien Raum getrocknet und der lufttrockene
Film auf Veränderungen beobachtet.
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Vergleichs zubereitungen 1. 92,5 Gewichtsteile eines Polydimethylsiloxans
mit Trimethylsilylendgruppen (Viskosität 1000 cP), versetzt mit 7,5 Gewichtsteilen
einer hydrophobierten pyrogenen Kieselsäure mit einer aktiven Oberfläche von 200
m2/g.
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2. 92,5 Gewichtsteile eines Methylpolysiloxan-Polyoxyalkylen-Blockpolymerisates,
versetzt mit 7,5 Gewichtsteilen hydrophobierter pyrogener Kieselsäure mit einer
aktiven Oberfläche von 260 m2/g. Das Methylpolysiloxan-Polyoxyalkylen-Blockpolymerisat
entspricht der Formel I. Dabei bedeuten a = 6, b = 2, n = 18, m = 11 und R = C4H9.
Der Polyoxyalkylenblock hat ein Molekulargewicht von 1600 und weist ein Gewichtsverhältnis
von Polyäthylenoxid : Polypropylenoxid von 30 : 70 auf.
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Erfindungsgemäße Zubereitungen 3. 92,5 Gewichtsteile eines Methylpolysiloxan-Polyoxyalkylen-Blockpolymerisates
gemäß Formel I, wobei a = 6, b = 2, n = 30, m = O und R = r a bedeuten, sowie 7,5
Gewichtsteile einer hydrophobierten pyrogenen Kieselsäure mit einer aktiven Oberfläche
von 200 m2/g.
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4. 92,5 Gewichtsteile eines Methylpolysiloxan-Polyoxyalkylen-Blockpolymerisates
sowie 7,5 Gewichtsteile einer hydrophobierten pyrogenen Kieselsäure mit einer aktiven
Oberfläche
von 200 m2/g. Das Methylpolysiloxan-Polyoxyalkylen
Blockpolymerisat entspricht der Formel I. Dabei bedeuten a = 6, b = 2, n = 21, m
= 6 und R = C4H9. Der Polyoxyalkylenblock hat ein Molekulargewicht von 1600 und
weist ein Gewichtsverhältnis von Polyäthylenoxid : Polypropylenoxid von 18 : 82
auf.
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Charakterisierung der verwendeten Kunstharzdispersionen Dispersion
A: feindisperse, anionenaktive, weichmacherfreie Dispersion eines Mischpolymerisates
verschiedener Acrylsäureester.
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Dispersion B: weichmacherfreie, schwach anionenaktive Dispersion eines
Acrylat-Styrol-Mischpolymerisates.
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Dispersion C: feindisperse, anionenaktive/nichtionogene Dispersion
eines Styrol-Butadien-Mischpolymerisates.
Entschäumer Rührtest Plattentest |
Zubereitung g Entschäur- Gewicht/50 ml |
mer je gerührter nasser Film trockener Film |
100 g Dispersion |
entschäumerfrei 28,5 stark blasig unregelmäßige Oberfläche |
1 0,2 48,0 keine Blasen Fischaugen und Krater |
Fischaugen |
2 0,2 35,0 stark blasig unregelmäßige Oberfläche |
3 0,2 48,0 keine Blasen glatt, glänzend |
keine Fischaugen |
4 0,2 48,0 keine Blasen glatt, glänzend |
keine Fischaugen |
entschäumerfrei 22,6 stark blasig unregelmäßige Oberfläche |
1 0,2 47,5 keine Blasen Fischaugen und Krater |
Fischaugen |
2 0,2 31,0 stark blasig unregelmäßige Oberfläche |
3 0,2 48,0 keine Blasen glatt, glänzend |
keine Fischaugen |
4 0,2 48,5 keine Blasen glatt, glänzend |
keine Fischaugen |
entschäumerfrei 31,0 stark blasig unregelmäßige Oberfläche |
1 0,2 48,5 keine Blasen Fischaugen und Krater |
Fischaugen |
2 0,2 40,0 stark blasig unregelmäßige Oberfläche |
3 0,2 48,5 keine Blasen glatt, seidenglänzend |
keine Fischaugen |
4 0,2 48,5 keine Blasen glatt, seidenglänzend |
keine Fischaugen |
Beispiel 2 Nach folgenden Testmethoden werden Zubereitungen des
Standes der Technik mit erfindungsgemäßen Zubereitungen verglichen: Durch 1 1 einer
1 eigen wäßrigen Lösung eines Tensidgemisches, bestehend aus 2 Teilen Natriumdodecylbenzolsulfonat
und 1 Teil eines oxäthylierten Fettalkoholgemisches (C12 bis C18) mit einem mittleren
Anteil von 10 Mol Äthylenoxid/Molekül, das sich in einem 2 1 Meßzylinder befindet,
wird mit Hilfe einer Glasfritte eine Luftmenge von 6 1/Minute geleitet. Die Tensidlösung
wird aufgeschäumt, bis 1 1 Schaum entstanden ist.
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Nach Unterbrechung der Luftzufuhr wird mittels Pipette 1 ml einer
Mischung aus 1 Teil Toluol und 1 Teil Entschäumer zudosiert. Durch die nun entschäumte
Tensidlösung wird wieder Luft geblasen. Es wird die Zeit gemessen, nach welcher
1000 ml Schaum entstanden sind.
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Vergleichs zubereitung 1. 92,5 Gewichtsteile eines Methylpolysiloxan-Polyoxyalkylon-Blockpolymerisates,
versetzt mit 7,5 Gewichtsteilen hydrophobierter pyrogener Kieselsäure mit einer
aktiven Oberfläche von 200 m2/g. Das Methylpolysiloxan-Polyoxyalkylen-Blockpolymerisat
entspricht der Formel I. Dabei bedeuten a = 6, b = 2, n = 18, m = 11 und R = C4H9.
Der Polyoxyalkylenblock hat ein Molekulargewicht von 1600 und weist
ein
Gewichtsverhältnis von Polyäthylenoxid : Polypropylenoxid von 30 : 70 auf.
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Erfindungsgemäße Zubereitungen 2. 92,5 Gewichtsteile eines Methylpolysiloxan-Polyoxyalkylen-Blockpolymerisates
gemäß Formel I, wobei a = 6, b = 2, n = 30, m = 0 und R = r n bedeuten, versetzt
mit 7,5 Gewichtsteilen einer hydrophobierten pyrogenen Kieselsäure mit einer aktiven
Oberfläche von 200 m2/g.
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3. 92,5 Gewichtsteile eines Methylpolysiloxan-Polyoxyalkylen-Blockpolymerisates,
versetzt mit 7,5 Gewichtsteilen einer hydrophobierten pyrogenen Kieselsäure mit
einer aktiven Oberfläche von 200 m2/g. Das Methylpolysiloxan-Polyoxyalkylen-Blockpolymerisat
entspricht der Formel I. Dabei bedeuten a = 6 r b = 2, n = 21, m = 6 und R = r u
Der Polyoxyalkylenblock hat ein Molekulargewicht von 1600 und weist ein Gewichtsverhältnis
von Polyäthylenoxid : Polypropylenoxid von 18 : 82 auf.
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4. 90 Gewichtsteile eines Methylpolysiloxan-Polyoxypropylen-Blockmischpolymerisates
mit 25 Gew.-% Dimethylsiloxyeinheften entsprechend der Formel I, wobei a = 6,5,
b = 0, n = 27,5, m = 0 und R die Bedeutung eines Butylrestes hat, 5 Gewichtsteile
eines äthoxylierten Fettalkohols vom HLB 11 und 5 Gewichtsteile hydrophobierte pyrogene
Kieselsäure mit einer aktiven Oberfläche von 200 m2/g.
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Tabelle 2 Wirkung der Zubereitungen 1 bis 4 Zubereitung Nr. 1000
ml Schaum nach min/sec 1 1 min, 10 sec 2 62 min 3 41 min 4 57 min Die erhaltenen
Werte sind jeweils Mittelwerte aus mehreren Messungen.
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Beispiel 3 Nach folgendem Test wurde die unten beschriebene erfindungsgemäße
Zubereitung in einem Fermentierungssubstrat aus einem biologischen Steroidtransformationsverfahren
untersucht: 200 g eines Fermentierungssubstrates werden in ein Glasgefäß mit 60
mm Durchmesser eingewogen. Mit einem Turbinenrührer, dessen Durchmesser 40 mm beträgt
(12,5 cm Umfang), wird mit einer Umfangsgeschwindigkeit von ca. 3 m/sec gerührt,
wobei gleichzeitig mit Hilfe einer Gaseinleitungs-Fritte 1 1 Luft/ Minute durch
das Substrat bei 200C geblasen wird. Durch Zugabe
von 0,1 % der
erfindungsgemäßen Zubereitung, bestehend aus 92,5 Teilen eines Methylpolysiloxan-Polyoxypropylen-Blockmischpolymerisates
der Formel I (mit a = 6, b = 2,1, m = O, n = 30, R = C4H9) und 7,5 Teilen einer
hydrophobierten pyrogenen Kieselsäure mit einer aktiven Oberfläche von 200 m2/g,
wird ein übermäßiges Schäumen, das ist eine Schaum höhe von 5 mm, während des über
50 bis 60 Stunden dauernden Prozesses verhindert, wobei außerdem keine Wachstumshemmung
der die Fermentation verursachenden Mikroorganismen auftritt.
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Das Blockmischpolymerisat der erfindungsgemäßen Zubereitung wurde
zum Vergleich substituiert durch ein Polydimethylsiloxamit Trimethylsilylendgruppen
und einer Viskosität von 1000 c'.
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Der Vergleich ist in der folgenden Tabelle 3 skizziert: Tabelle 3
Entschäumer- Menge Schaumhöhe Typ 5 mm nach entschäumerfrei - ca. 1 Std.
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Siliconentschäumer 0,1 % ca. 20 Std.
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Entschäumer gemäß Beispiel 0,1 % ca. 68 Std.
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Beispiel 4 Es wurde die Anwendung der Wirkung der erfindungsgemäßen
Zubereitung gemäß Beispiel 3 im Vergleich zu Siliconentschäumer-Emulsionen beim
Lagern der mit diesen Entschäumern versetzten Latices untersucht. Dabei wurde wie
folgt verfahren: 0,5 % der erfindungsgemäßen Zubereitung werden zwecks besserer
Verteilung mit gleichem Anteil Äthylalkohol dispergiert und unter Rühren der Latexfarbe
zugesetzt.
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Die Prüfung der Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Zubereitung erfolgte
nach 1, 30, 60 und 90 Tagen und wurde nach folgendem Testverfahren vorgenommen:
200 ml der zu prüfenden Latexfarbe, die mit Wasser im Verhältnis 1 : 1 verdünnt
wird, werden in einen 2 1 Meßzylinder gegeben. Danach wird mit einem Propeller-Rührer
bei 200 Umdrehungen/Minute über eine Zeit von 6 Minuten gerührt. Die dabei entstehende
Schaumhöhe wird in mm gemessen (heu). Nach Zugabe des Entschäumers und wiederholtem
Rühren wird die Schaumhöhe jeweils nach 1, 5, 15 und 30 Minuten abgelesen (ht)o
Die Entschäumung errechnet sich wie folgt:
Durch das scherkraftstarke Rühren entsteht ein feinblasiger Schaum,
dessen Höhe auf 1 mm genau gemessen wird. Unterschiede zwischen Entschäumersubstanzen
lassen sich auf diese Weise gut erfassen. Die Ergebnisse stellen sich in tabellarischer
Zusammenfassung wie folgt dar: Tabelle 4 Entschäumer- disper- Menge Entschäumung
in % Typ giert in nach Lagerung über 1 30 60 90 Tage entschäumerfrei - - 38 35 34
36 Siliconentschäumer-Emulsion Wasser 0,5 % 63 54 46 41 erfindungsgemäße Zubereitung
C2H5OH 0,5 % 75 83 85 81 Beispiel 5 Eine durch Emulsionspolymerisation hergestellte
PVC-Dispersicn mit 30 Gew.-% Festkörper wurde ohne Zusatz und mit Zusatz von 0,1
Gew.-% einer Entschäumerzubereitung des Standes der Technik bzw. einer erfindungsgemäßen
Entschäumerzubereitung auf ihr Schaumvermögen geprüft: Mittels Glasfritte wurden
dazu in einem 2000 ml Meßzylinder 6 1/Minute Luft durch 200 ml Dispersion geblasen.
Es wurde
die Zeit, nach der 1800 ml Schaumvolumen erreicht worden
waren bzw. das nach 30 Minuten erreichte Schaumvolumen gemessen.
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Folgende Tabelle 5 enthält in Zeile 1 die Werte, die ohne Entschäumerzusatz
erreicht wurden; in Zeile 2 sind die mit einem als Entschäumer bekannten Polyäthylenoxid-Polypropylenoxid-Mischpolymerisat
des Molekulargewichtes 2200 und mit einem HLB 3 erzielten Werte angegeben; Zeile
3 enthält die mit einem erfindungsgemäßen Entschäumer erzielten Werte.
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Der erfindungsgemäße Entschäumer besteht aus 88 Teilen des in Beispiel
1, Zubereitung 3, beschriebenen Polyäther-Siloxan-Blockmischpolymerisates, 7 Teilen
eines hochdispersen pyrogenen Mischoxids aus 82 % SiO2 und 18 % Al 203 und 5 Teilen
eines oxäthylierten Cetylalkohols vom HLB 10,5.
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Tabelle 5 Entschäumung einer PVC-Dispersion 1800 ml Schaum bzw. Schaumvolurnen
nach min nach 30 min 1. ohne Entschäumer 2 min 2. konventioneller Entschäumer 9
min 3. erfindungsgemäßer Entschäumer 140 ml
Beispiel 6 Zur Entschäumung
eines Fällbades für das Viscosespinnen wurde folgender Versuch durchgeführt: Es
wurde eine wäßrige Lösung mit 200 g/l Natriumsulfat, 90 g/l konzentrierter Schwefelsäure
und 2 g/l eines Fettaminpolyglykoläthers vom HLB 9,5 als Netzmittel hergestellt.
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In einer Laboratoriumsspinnanlage wurde unter Betriebsbedingungen
nach Zusatz von 10 ppm des am Ende dieses Beispiels beschriebenen erfindungsgemäßen
Entschäumers, der in der vierfachen Menge Äthanol vorverdünnt war, völlige Schaumfreiheit
erzielt. Bei Verwendung von dem Stand der Technik entsprechendem Butylglykolphosphat
als Entschäumer wurde völlige Schaumfreiheit erst nach Zusatz von 80 ppm erzielt.
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Erfindungsgemäßer Entschäumer: 95 Gewichtsteile Blockmischpolymerisat
gemäß Formel II mit c = 5, d = 20, m = 1,9, n = 12,8 und R = C4Hg und 5 Gewichtsteile
einer hydrophobierten pyrogen erzeugten Kieselsäure der Oberfläche 200 m2/g.