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Verwendung von Imid-Gruppen enthaltenden Polykondensaten zur Lackierung
Die Erfindung betrifft die Verwendung von cyclischen Imid-Gruppen enthaltenden Polykondensaten,
vorzugsweise von Poly (amid) imiden, erhalten durch Umsetzung von Polycarbonsäureanhydriden,
Polyisocyanaten und Ameisensäure, zur Lackierung von Drähten oder zur Herstellung
von Folien und Laminaten.
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Es ist bekannt, daß man Polyimide bzw. Polyamidimide durch Umsetzung
von polyfunktionellen Isocyanaten mit Polycarbonsäureanhydriden erhält (DAS 1 256
418, französisches Patent 1 375 461).
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Diese Polymeren werden wegen ihrer thermischen Beständigkeit vorzugsweise
zur Herstellung von Folien und zur Drahtlackierung verwendet. Dabei wirkt sich die
sehr hohe Viskosität der nach den unterschiedlichen Verfahren anfallenden Polymerlosungen
sehr nachteilig aus. Es können daher nur Lösungen mit einem geringen Feststoffgehalt
problemlos zur Lackierung verwendet werden. Dies hat einen hohen Verbrauch an Losungsmitteln
zur Folge, was nicht nur wegen der Unwirtschaftlichkeit, sondern auch im Hinblick
auf die Umwelt unerwUnscht ist. Eine Verringerung der Viskosität durch Verkleinerung
der Moleküle der in Lösung vorliegenden Polymeren erwies sich als nicht zweckmäßig,
da zum Aufbau der ftlr gute Lacke notwendigen Molekülgroßen
eine
längere Verweilzeit im Einbrennschacht erforderlich wird0 Außerdem findet ein nicht
unerheblicher Teil der Kondensatlonsreaktion, die sonst in Lösung erfolgt, auf dem
Draht statt, wodurch die Gefahr, daß der Lackfilm mit Gasbläschen durchsetzt ist,
vergrößert wird. Die technisch vertretbaren Lackiergeschwindigkeiten sind bei den
nach bekannten Verfahren gewonnenen Polyamidimiden begrenzt. Bei der Verwendung
von Poly(amid)imiden als Decklackierung ergeben sich daher stets Schwierigkeiten,
die Einbrennbedingungen des Basislackes-mit denen des Außenlackes aufeinander abzustimmen.
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überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die genannten Nachteile
nicht auftreten, wenn man zur Herstellung von Folien oder Laminaten oder zur Drahtlackierung
Imid-Gruppen enthaltende Polykondensate, vorzugsweise Poly(amid)imide verwendet,
die durch Polykondensation von Polyearbonsäureanhydriden, Polyisocyanaten und Ameisensäure
erhalten werden, obwohl die Beteiligung der monofunktionellen Ameisensäure an der
Reaktion Kettenabbruch und damit niedermolekulare, £r eine technische Verwendung
wertlose Umsetzungsprodukte erwarten ließ.
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Durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Imid-Gruppen aufweisenden
Polykondensate ist es nicht nur möglich, tackldsungen mit einem hohen Feststoffgehalt
zu verwenden, sondern auch wider Erwarten weit höhere Durchzugsgeschwindigkeften
als bei den ungeregelten Polykondensaten zu erzielen. Wegen dieser höheren Durchzugsgeschwindigkeit
bei der Lackierung ist es daher auch möglich, Überzüge auf solche Basislacke aufzubringen,
die den für das Einbrennen von Polytamidzimid-Lacklösungen notwendigen Temperaturen
thermisch nicht gewachsen sind. Die Auswahl der Mehrschichtlackdrähte wird somit
erheblich erweitert. So können Z aBe Lacke auf Basis von Polyvinylacetalen, Polyurethanen,
Epoxidhar2en, Polyamiden, Polyamid-Phenolharzen oder Ac-gyl nitril-Mis chpolymerisat
en mit mit Überzugs lacken aus Polyamidimid-bzwo Polyimiden versehen werden, ohne
daß sie durch den dafür
erforderlichen Einbrennprozeß geschädigt
werden.
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Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von über cyclische Imid-Gruppen
verknüpften Polykondensationsprodukten, die durch Polykondensation von organischen
Polyisocyanaten oder Isocyanat-Abspaltern, Ameisensäure und cyclischen Carbonsäureanhydridverbindungen,
die neben der acyclischen Anhydridgruppe mindestens noch einfach durch eine weitere
cyclische Anhydridgruppe, eine Carboxyl-, Ester- oder SO3H-Gruppe substituiert sind,
von 0 - 45o0C, gegebenenfalls in einem Lösungsmittel, erhalten wurden, zur Drahtlackierung
und zur Herstellung von Folien oder Laminaten.
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Als erfindungsgemäß einzusetzende Ausgangskomponenten kommen aliphatische,
cycloaliphatische, araliphatische, aromatische und heterocyclische Polyisocyanate
in Betracht (vgl. Annalen 562, Seiten 75 bis 136), beispielsweise Athylen-diisocyanat,
1,4-Tetramethylendiisocyanat, 1,6-Hexamethylendiisocyanat, 1,12-Dodecandiisocyanat,
Cyclobutan-1,3-diisocyanat, Cyclohexan-1>3- und -1,4-diisocyanat sowie beliebige
Gemische dieser Isomerken, l-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanato-methyl-cyclohexan
(DAS 1 202 785), 2,4- und 2,6-Hexahydrotoluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische
dieser Isomeren, Hexahydro-1,3, und/oder -1,4-phenylen-diisocyanat, Perhydro-2,4t-
und/oder -4,4t-diphenylmethan-diisocyanat, 1,3- und 1,4-Phenylendiisocyanat, 2,4-
und 2,6-Toluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, Diphenylmethan-2,4'-
und/oder 4,4t-diisocyanat, Naphthylen-1,5-diisocyanat, Triphenylmethan-4,4,4"-triisocyanat,
Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate, wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation
und anschließende Phosgenierung erhalten und z.B. in den britischen Patentschriften
874 430 und 848 671 beschrieben werden, perchlorierte Arylpolyisocyanate, wie sie
z.B. in der deutschen Auslegeschrift
1 157 6o1 beschrieben werden,
Carbodiimidgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie in der deutschen Patentschrift
1 o92 oo7 beschrieben werden, Diisocyanate, wie sie in der US-Patentschrift 3 492
330 beschrieben werden, Allophanatgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z.B.
in der britischen Patentschrift 994 890, der belgischen Patentschrift 761 626 und
der veröffentlichten holländischen Patentanmeldung 7 102 524 beschrieben werden,
Isocyanuratgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B.
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in den deutschen Patentschriften 1 o22 789, 1 222 o67 und 1 o27 394
sowie in den deutschen Offenlegungsschriften 1 929 o34 und 2 oo4 o48 beschrieben
werden, Urethangruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z.B. in der belgischen
Patentschrift 752 261 oder in der US-Patentschrift 3 394 164 beschrieben werden,
acylierte Harnstoffgruppen aufweisende Polyisocyanate gemäß der deutschen Patentschrift
1 230 778, Biuretgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z.B. in der deutschen
Patentschrift 1 lol 394> in der britischen Patentschrift 889 o50 und in der französischen
Patentschrift 7 017 514 beschrieben werden, durch Telomerisationsreaktionen hergestellte
Polyisocyanate, wie sie z.B. in der belgischen Patentschrift 723 640 beschrieben
werden, Estergruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z.B. in den britischen
Patentschriften 956 474 und 1 072 956, in der US-Patentschrift 3 567 763 und in
der deutschen Patentschrift 1 231 688 genannt werden, Umsetzungsprodukte der obengenannten
Isocyanate mit Acetalen gemäß der deutschen Patentschrift 1 o72 385.
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Es ist auch möglich, die bei der technischen Isocyanatherstellung
anfallenden,Isocyanatgruppen aufweisenden Destillationsrückstände, gegebenenfalls
gelöst in einem oder mehreren der vorgenannten Polyisocyanate, einzusetzen. Ferner
ist es möglich, beliebige Mischungen der vorgenannten Polyisocyanate zu verwenden.
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Vorzugsweise eignen sich Polyisocyanate der allgemeinen Formeln R2
(-NC0)z in denen R2 für einen gegebenenfalls substituierten Alkylrest mit 1 - 20
C-Atomen, einen Arylrest mit 5 - 12 C-Atomen, einen Cycloalkylrest mit 5 - 12 C-Atomen,
einen Alkyl-Arylrest mit 6 - 20 C-Atomen und einen Heteroatome wie N, 0 oder S enthaltenden
Aryl- oder Cycloalkylrest mit 5 - 12 C-Atomen steht.Z ist eine ganze Zahl von 2-4,
vorzugsweise 2-3.
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Bevorzugt verwendet werden die technisch leicht zugänglichen Gemische
aus Toluylen-diisocyanaten, m-Phenylendiisocyanat, sowie phosgenierte Kondensate
aus Anilin und Formaldehyd mit Polyphenylen-methylen-struktur und die symmetrischen
Verbindungen 4,4t-Dilsocyanato-diphenylmethan, 4,4' -Diisocyanatodiphenyläther,
p-Phenylendiisocyanat> 4,4t-Diisocyanato-diphenyl-dimethylmethan, analoge hydroaromatische
Diisocyanate sowie aliphatische Diisocyanate mit 2 - 6 Kohlenstoffatomen wie Hexamethylendiisocyanat.
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Die Isocyanate kennen in freier Form, ferner zum Teil oder vollständig
auch in Form ihrer beim Umsatz mit reaktiven Wasserstoff enthaltenden Verbindungen
zugänglichen und unter den Reaktionsbedingungen als Isocyanat-Abspalter eingesetzt
werden.
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Vorzugsweise werden als Abspalter die aus aromatischen und aliphatischen
Mono- und Polyhydroxy-Verbindungen erhaltenen Carbamidsäureester, die z.B. den allgemeinen
Formeln
entsprechen, eingesetzt, wobei R2 und z die oben angegebene
Bedeutung
haben und A der organische Rest einer Monohydroxyverbindung bzw. B der organische
Rest einer bis- oder trisfunktionellen Hydroxyverbindung, vorzugsweise ein Alkylrest
mit 1 - lo C-Atomen, ein Cycloalkylrest mit 5 - lo C-Atomen, ein Alkylarylrest mit
7 - 12 C-Atomen und ein Arylrest mit 6 - 12 C-Atomen ist. Die Reste können auch
substituiert sein.
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Als Beispiele seien die Carbamidsäureester aus Phenol, isomeren Kresolen
deren technischen Gemischen und ähnlichen aromatischen Hydroxylverbindungen, aliphatische
Monoalkohole wie Methanol, Athanol, Propanol, Isopropanol, Butanol, Isobutanol,
Cyclohexanol, Benzylalkohol und aliphatische Di- oder Polyole wie Athylenglykol
und Trimethylolpropan aufgeführt.
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Die 0-Alkylurethane können als solche eingesetzt oder erst in situ
durch Umsetzung mit Alkoholen erzeugt werden.
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Anstelle der genannten Polyisocyanate können auch die analogen Poly-Isothiocyanate
als Ausgangsmaterialien benutzt werden.
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Als cyclische Carbonsäureanhydridverbindungen werden vorzugsweise
cyclische Carbonsäureanhydridverbidungen der allgemeinen Formel
verwendet, in der R1 einen gegebenenfalls substituierten aliphatischen, cycloaliphatischen,
heterocyclischen, aliphatisch-aromaischen oder aromatischen Rest bedeutet, der neben
der cyclischen Anhydridgruppe: mindestens noch einfach. durch eine weitere funktionelle
Gruppe wie eine cyclische Anhydridgruppe, eine Carboxy-,Ester- oder S03H Gruppe,SO3H-Gruppe,
substituiert ist.
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Beispiele für die verwendeten Carbonsäureanhydride sind:
n = 1-4, vorzugsweise 2
Anstelle der Carbonsäureanhydride können auch andere Säurederivate oder die Polycarbonsäure
selbst eingesetzt werden, wie z.B. die entsprechenden Phenylester, die sich im Verlaufe
der Reaktion in Säureanhydride überführen lassen. Vorzugsweise eignet sich Trimellithsäureanhydrid.
Die erfindungsgemäße Reaktion kann in Lösungsmitteln, die unter den Reaktionsbedingungen
nicht reagieren oder nur lockere Addltionsverbindungen bilden, die weiterreagieren,
ausgeführt werden Geeignete Ldsungsmittel sind: (Halogen)-Kohlenwasserstoffe, Phenole
Esters Ketone, Äther, substituierte Amide» Nitrile» Phosphorsäureamide» Sulfoxide
und Sulfone» beispielsweise Xylole, o-Dichlorbenzol, Phenol, Kresole, Acetophenon,
Cyclohexanol, Glykolmonomethylätheracetat, NXMethyl-pyrrolidonß Dimethylformamid
9 Dimethylacetamid, Benzonitril, Hexamethylphosphorsäuretriamid, Dimethylsulfoxid,
Tetramethylensulfon und deren Gemische. Vorzugsweise werden Dimethylformamid, Dimethylacetamid,
N-Methyl-pyrrolidon und Alkylaromaten verwendet.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Reaktionskomponenten
mit oder ohne Lsungsmittel einige Minuten bis zu mehreren Stunden bei Temperaturen
von 0 - 450°C gehalten.
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Das Ende der Reaktion zeigt sich durch das Nachlassen der Gasentwicklung
und die steigende Viskosität an. Zuweilen ist es vorteilhaft, die Reaktion in mehreren
Stufen durchzuführen oder die einzelnen Komponenten in unterschiedlicher Reihenfolge
oder bei verschiedenen Temperaturen zuzugeben So kann in erster Stufe» z.B. in einem
Lösungsmittel, ein Addukt oder Kondensat hergestellt werden» das dann bei höheren
Temperaturen, eventuell unter Verdampfen des Lösungsmittels und Kettenverlängerung
oder Vernetzung, in das hochmolekulare Kondensationsprodukt übergeht.
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In manchen Fällen empfiehlt es sich, die Umsetzung unter einem inerten
Schutzgas wie Stickstoff oder Argon durchzuführen. Die Reaktion kann in diskontinuierlicher
oder kontinuierlicher Ausführung oder, etwa zum Erreichen einer höheren Reaktionstemperatur,
auch im Autoklaven unter Druck erfolgen.
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Im allgemeinen ist es vorteilhaft, die Mengenverhältnisse zwischen
den Polyisocyanaten und den Polycarbonsäureanhydriden äquivalent zu den reaktionsfähigen
Gruppen oder einem Überschuß an Isocyanat oder Carbonsäure-(anhydrid) bis zu lo
ffi zu wählen, Jedoch sind auch sehr weitgehende Abweichungen von diesen stöchiometrischen
Verhältnissen möglich. Die Ameisensäure wird in Mengen von 0,1 - 40, vorzugsweise
von 2 - 15 Molprozent, bezogen auf Isocyanat, eingesetzt. Weiterhin können die Kondensationsprodukte
durch die Mitverwendung und den Einbau von beispielsweise Polyolen, Polycarbonsäuren,
Polycarbamidestern sowie Polyestern und Polyäthern modifiziert werden. Als Beispiele
seien Xthylenglykol, Trimethylolpropan, Isophthalsäure, Trimesinsäure, ein Polycarbamidester
aus 2, 4-Toluylendiisocyanat und Äthylenglykol, ein Polyester aus Terephthalsäure,
Äthylenglykol und Glyzerin und ein Polyäther aus Bis- hydroxy-phenyl -propan und
Epichlorhydrin aufgeführt.
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Die erfindungsgemäße Reaktion kann durch Katalysatoren beeinflußt
werden, z.B. durch Borfluorid und seine Addukte, Amine wie Triäthylamin, 1,4-Diaza-bicyclo-(2,2,2)-octan,
N-Athylmorpholin und N-Methyl-imidazol, Phenole wie Phenol und m-Kresol sowie organische
und anorganische Metallverbindungen, insbesondere von Eisen, Blei, Zink, Zinn, Kupfer,
Kobalt, und Titan, wie Eisen(III)-chlorid, Kobaltacetat, Bleioxid, Zink-octoat,
Dibutyl-zinn-dilaurat, Kupfer-acetylacetonat und Titantetrabutylat und durch Phosphorverbindungen
wie Trialkylphosphin und l-Methyl-phospholinoxid.
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Die erfindungsgemäßen Imid-Gruppen enthaltenden Polykondensate eignen
sich vorzüglich zur Herstellung von hochtemperaturbeständigen
Drahtlacken,
Folien oder Laminaten, die gegebenenfalls durch Abmischung mit Polyestern noch modifiziert
werden können.
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Die Folien- und Laminaterzeugung erfolgt nach bekannten Methoden,
indem man die Polymerlösung auf eine Unterlage ausgießt und das Lösungsmittel verdampfen
läßt. Bei der Drahtlackierung passiert der Draht in der Regel ein Lackbad, hinter
dem anschließend der überschüssige Lack durch ein besonderes Abstreifersystem abgestreift
wird. Dieses kann aus zwei aufeinandergepreßten Filzen, durch die der Draht geführt
wird, bestehen. Dafür ist aber ein Lack von verhältnismäßig niedriger Viskosität
erforderlich» wie er bei erfindungsgemäß geregelten Polykondensaten vorliegt. Ein
Festkörpergehalt bis zu etwa 40 k, vorzugsweise von 20 bis 30 %> ist daher wünschenswert.
Hierbei spielt auch noch der Durchmesser des zu lackierenden Drahtes eine Rolle
Die durch die Lackierung zu erreichenden Durchmesserzunahmen des Drahtes sind in
den DIN-Vorschriften 46 453 und 46 435 festgelegt. Eine Lösung mit einem höheren
Festkörpergehalt wird üblicherweise mittels metallischer Abstreiferdüsen abgestreift.
Danach durchläuft der Draht einen Einbrennofen, in dem durch Hitzeeinwirkung das
Lösungsmittel verdampft und die Aushärtung des Lackfilms bewirkt wird. Dieser Vorgang
wird mehrfach wiederholt, bis die erforderliche Schichtdecke erreicht ist. Meist
werden dazu 6 bis 8 Durchzüge benötigt.
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Beispiel 1: a) 192 g Trimellithsäureanhydrid, 253 g 4,4t-Diisocyanatodiphenylmethan
und 4,6 g Ameisensäure werden in 501 g N-Methylpyrrolidon eingetragen und 4 Stunden
bei 85°C gerührt. Die Kondensation erfolgt unter Gasentwicklung und wird in 4 Stunden
bei 120°C und 1 Stunde bei 140°C zu Ende geführt. Das Reaktionsprodukt wird als
braune viskose Lösung erhalten und zeigt im IR-Spektrum bei 1720 cm und 1775 cm
1 die für Imid-Gruppen charakteristischen Banden.
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Die Viskosität beträgt bei 20°C 25800 mPa s.
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Mit einem Lösungsmittelgemisch N-Methylpyrrolidon/Xylol im Verhältnis
1 : 9 wird auf einen Feststoffgehalt von 30% verdünnt. Die Viskosität der verdünnten
Lösung beträgt 950 mPa s.
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Auf einer Drahtlackiermaschine wird mit dieser Lösung ein Cu-Draht
von 0,7 mm pl auf einen von 0,75 mm lackiert.
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Ofenlänge: 4 m Ofentemperatur: 4000C Abstreifersystem: Düsen Anzahl
der Durchzüge: 6 Bei diesen Bedingungen kann die Abzugsgeschwindigkeit des Drahtes
bis auf 19 m/Min. gesteigert werden, ohne daß ein Eigenschaftsabfall, besonders
der Erweichungstemperatur, festzustellen ist. Die Erweichungstemperatur des Lackes,
gemessen nach DIN 46 453/5.2.3.,beträgt 3800C, b) Vergleichsbeispiel ohne Mitverwendung
von Ameisensäure.
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Zu der Lösung von 384 g Trimellithsäureanhydrid in 1680 g N-Methylpyrrolidon
werden 500 g 4,4' -Diisocyanato-diphenylmethan gegeben und die Mischung 6 Stunden
bei 80°C und weitere 6 Stunden bei 2ovo0 0 gerührt. Man erhält eine hellbraune
Lösung
mit einem Feststoffgehalt von ca. 30 %> deren Viskosität 15 ooo mPa s beträgt.
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Um zu einer für die Verarbeitung geeigneten Viskosität zu kommen,
muß man die Lösung mindestens auf 24 % Feststoffgehalt verdünnen. Die beim Lackieren
maximal erzielbare Abzugsgeschwindigkeit des Drahtes beträgt 14 m/Min.
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Beispiel 2: a) Für die Lackierung eines Drahtes von 0,1 mm wird die
nach Beispiel 1 a) hergestellte Lacklösung mit einem Lösungsmittelgemisch N-Methyl-pyrrolidon/Xylol
im Verhältnis 1 : 2 auf 23 % Festgehalt verdünnt. Die sich danach ergebene Viskosität
von 38 sec (DIN-53 211, Becher Nr. 4) erlaubt die Verwendung des Filzabstreifersystems.
Unter folgenden Lackierbedingungen: Horizontaler Ofen von 1,25 m Länge Ofentemperatur:
Eingang: 450°C Ausgang: 5000C Anzahl der Passagen: 6 konnten bis zu einer Abzugsgeschwindigkeit
von 130 m/Min.
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Drähte von ausgezeichneten Eigenschaften erhalten werden, deren Erweichungstemperatur,
gemessen nach DIN 46 453/5.2.3., 580°C beträgt.
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b) Der nach 1 b) erhaltene Vergleichs lack muß auf etwa 17 % Feststoffgehalt
verdünnt werden, um auf die gleiche, zur Lackierung brauchbare Viskosität zu kommen.
Die mit dieser Lösung zu erzielende Abzugsgeschwindigkeit beträgt aber hdehstens
80 m/Min.
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Beispiel 3: Mit der gemäß Beispiel 2 a) erhaltenen Lacklösung von
23 % Festgehalt wird ein Polyurethan-Lackdraht von 0,108 mm Durchmesser mittels
2 Aufträgen auf einen von 0,112 mm lackiert, ohne daß eine thermische Schädigung
des Polyurethanfilmes stattfindet. Die Einbrennbedingungen sind dieselben wie bei
Beispiel 2 b). Die Erweichungstemperatur des Lackes, gemessen nach DIN 46 453/5.2.3.>
beträgt 38o0C.
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Beispiel 4: Ein Lackdraht von 0,7 mm a wird in einem Arbeitsgang zunächst
mit 4 Aufträgen des Lackes A und dann mit 2 Aufträgen des Lackes B versehen.
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Der Lack A wird durch Verdünnen einer Mischung aus loo Gewichtsteilen
Polyvinylformal mit einem OH-Gehalt von 5-6% 60 Gewichtsteilen verkapptes Polyisocyanat,
entstanden durch Umsetzung von Toluylendiisocyanat, Trimethylolpropan, Butylenglykol
und Phenol 5 Gewichtsteilen eines Melamin-Formaldehydharzes 5 Gewichtsteilen eines
Phenolformaldehydharzes auf eine 22 %ige Lösung mit einem Lösungsmittelgemisch Kresol/
Xylol wie 7 : 3 erhalten.
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Der Lack B wird durch Verdünnen von looo Gewichtsteilen der nach Beispiel
1 a) erhaltenen Lacklösung mit 400 Gewichtsteilen Xylol erhalten. Dadurch erniedrigt
sich die Viskosität der Lösung auf 800 mPa s. In dieser Konzentration kann die Lösung
für die Drahtlackierung verwendet werden.
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Ofenlänge: 4 m Ofentemperatur: 4oo0C
Auftragssystem:
Düsen Abzugsgeschwindigkeit: 11-15 m/Min.
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Durchmesserzunahme durch die Lackierung: 55 Auch in diesem Falle
ist wegen der hohen Abzugsgeschwindigkeit die für die Aushärtung des Polyamid-imid-Filmes
notwendige Wärmeeinwirkung nicht schädigend für die Basis lackierung.
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Die Erweichungstemperatur, gemessen nach DIN 46 453/5.2.3., beträgt
38o0C.
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Beispiel 5: 80,1 g Phenylen-(1,3)-diisocyanat, 126,1 g 4,4'-Diisocyanatodiphenyläther,
192 g Trimellithsäureanhydrid und 6,9 g Ameisensäure werden in 470 g N-Methyl-pyrrolidon
eingetragen und 4 Stunden bei 800, 4 Stunden bei 120° und 2 Stunden bei 140°C gerührt.
Das Reaktionsprodukt ist eine braune viskose Lösung, deren Viskosität lloo mPa s.
beträgt. Mit dieser Lösung imprägniert man ein Glasseidengewebe und trocknet an
der Luft.
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Anschließend wird 20 min bei ca. 150°C ankondensiert. Hierauf legt
man mehrere so imprägnierte Gewebe aufeinander und härtet in einer Presse unter
Druck und bei erhöhter Temperatur aus.
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Der Druck soll während der ersten Minuten 50 kg/cm² nicht übersteigen
und kann danach auf ca. 150 kg/cm² gesteigert werden.
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Die Temperatur der Presse liegt zwischen 180 bis 2000C, Die gesamte
Preßzeit richtet sich nach der Anzahl der Lagen. Für eine Platte von ca. 3 mm Stärke
beträgt sie etwa 10 Minuten.
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Man erhält einen festen wärmebeständigen Schichtstoff.
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Beispiel 6: In die Lösung von 340 g Toluylen-(2,4)-diisocyanat und
384 g Trimellithsäureanhydrid in 1280 g N-Methyl-pyrrolidon werden bei 70°C 18,4
g einer lo %igen Lösung von Ameisensäure in Dimethyl-acetamid eingetropft. Dann
wird 5 Stunden bei 800C, 4 Stunden bei 120°C und 2 Stunden bei 130°C gerührt. Man
erhält
eine hellbraune Lösung des Kondensationsproduktes.
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Imid-Banden: 1720 cm 1 und 1780 cm 1.
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Viskosität: t20 = 4 460 m Pa s.
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Mittels einer Gießvorrichtung wird in einer vorgegebenen Dicke die
so hergestellte Lösung auf eine wärmebeständige Unterlage, die z.B. aus Metall oder
Glas bestehen kann und von der sich die fertige Folie leicht abheben läßt, aufgetragen.
Durch Erwärmen auf 140 - 2000C wird das Lösungsmittel verdunstet und die Endaushärtung
bewirkt. Die so hergestellte Folie besitzt gute mechanische und hohe Wärmefestigkeit.