DE3817614A1 - Lagerstabile elastische polyamidimidlacke, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung zum ueberziehen elektrischer leiter - Google Patents
Lagerstabile elastische polyamidimidlacke, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung zum ueberziehen elektrischer leiterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft lagerstabile, elastische Polyamidimid
lacke auf der Basis eines Prekondensats aus cyclischen Polycar
bonsäureanhydriden, Lactamen, Polyisocyanaten und Polycarbon
säuren, im Gemisch mit einem oder mehreren Polyurethanen. Sie
betrifft auch die Herstellung dieser Polyamidimidlacke. Bei den
Polyamidimidlacken handelt es sich um solche, die insbesondere
Verwendung zur Überzugsbildung auf elektrischen Leitern, ins
besondere als Drahtlacke, finden können. Sie zeichnen sich durch
eine hervorragende Lagerstabilität und ausgezeichnete elastische
Eigenschaften, die für Drahtlacke von besonderer Bedeutung sind,
aus.
Die Herstellung von linearen hochmolekularen Polyamidimiden
(Poly-AI) und ihre Verwendung zur elektrischen Isolierung von
Drähten wird beispielsweise in der DE-PS 12 56 418 beschrieben.
Die Polyamidimide werden beispielsweise durch Umsetzung von
polyfunktionellen Isocyanaten mit Trimellithsäureanhydrid (TMA)
erhalten.
Die DE-OS 24 17 252 beschreibt Polyamidimidprepolymere aus Di
aminen und einem Überschuß von Trimellithsäureanhydrid, die mit
unverkappten Diisocyanaten in das hochpolymere Endstadium über
führt werden. Das Gesamtverhältnis von Säure- und Anhydridgrup
pen zu Isocyanatgruppen beträgt 1 : 1.
Gemäß der DE-OS 24 01 020 werden zunächst Diimiddicarbonsäuren
gebildet, die anschließend durch Zugabe eines Diisocyanatüber
schusses in den hochmolekularen Zustand überführt werden.
Die DE-PS 17 70 202 und die DE-OS 25 42 706 beschreiben die
Herstellung von hochmolekularen Polykondensaten aus Polycar
bonsäureanhydriden, Polyisocyanaten und Lactamen in kresoli
scher Lösung. Die Lacke sind hochviskos und die damit lackier
ten Drähte weisen Erweichungstemperaturen unter 350°C auf.
Aufgrund der niedrigen Erweichungstemperaturen sind die Poly
kondensate für die Drahtlackierung nicht universell einsetz
bar.
Nach der DE-OS 22 25 790 werden Trimellithsäureanhydrid, aro
matische Diamine und Caprolactam umgesetzt. Die Lacke sind
hochviskos. Um hochwertige elektrische Isolierungen zu erhal
ten, ist eine zusätzliche Deckschicht mit einem Polyamidimid
ohne Caprolactam erforderlich (DE-OS 22 25 791).
Diese bekannten hochmolekularen Polyamidimide besitzen hohe
Lackviskositäten und müssen mit teuren Lösungsmitteln, wie
N-Methylpyrrolidon (NMP) oder Kresol stark verdünnt werden.
Derartige Verfahren sind daher weder wirtschaftlich noch
umweltfreundlich, da die hohen Lösungsmittelanteile nach dem
Lackierverfahren vernichtet werden müssen.
Es wurde daher bereits versucht, die Reaktion vor dem endgül
tigen hochmolekularen Zustand durch Zugabe von Isocyanat
verkappungsmitteln abzustoppen oder niedermolekulare lineare
Polyamidimide mit endständigen Carboxylgruppen herzustellen
und diese durch Zugabe verkappter Polyisocyanate erst beim
Lackiervorgang zu vernetzen.
Nach der US-PS 43 74 221 werden Tricarbonsäureanhydride mit
Diicocyanaten in äquivalentem Verhältnis zur Reaktion gebracht,
wobei durch Zugabe alkoholischer Verkappungsmittel vor oder
während der Reaktion 1 bis 15% der Isocyanatgruppen blockiert
werden. Die Reaktionstemperatur wird unterhalb der Entkappungs
temperatur gehalten.
In der DE-OS 32 49 544 werden Tricarbonsäureanhydride und Di
isocyanate in äquimolarem Verhältnis umgesetzt. Die Reaktion
wird durch Zugabe von Isocyanatverkappungsmitteln vor dem
hochpolymeren Stadium abgestoppt. Ausgenommen sind dabei phe
nolische Verkappungsmittel.
Die DE-OS 35 44 548 bzw. die EP-A-02 26 968 beschreibt ein
Verfahren zur Herstellung von Polyamidimidlacken durch Um
setzung von Polyisocyanaten mit einem Überschuß an Tricarbon
säureanhydrid. Dem Reaktionsgemisch wird eine derartige Menge
an beispielsweise mit Lactam voll verkappten Polyisocyanaten
vor, während oder nach der Reaktion zugesetzt, daß das Gesamt
verhältnis von eingesetzten Anhydrid- und Carboxylgruppen zu
den insgesamt eingesetzten Isocyanatgruppen 1 : 1 bis 1 : 1,1
beträgt. Das vollverkappte Polyisocyanat wird bei der Herstel
lung des Polykondensats nicht einkondensiert. Die Verkappungs
mittel werden erst beim Einbrennvorgang freigesetzt und ent
weichen zusammen mit den Lösungsmitteln.
Nach diesen bekannten Verfahren entstehen lineare Polyamid
imid-Vorläufer, die pro Molekül zwei endständige funktionelle
Gruppen enthalten. Ihre endgültige Vernetzung läuft beim Draht
lackierverfahren jedoch unbefriedigend ab. Man erhält beson
ders bei hohen Drahtdimensionen Überzüge mit unzureichender
Elstizität. Auch die Lagerstabilität der Lacklösungen ist
unzureichend. Die Viskosität steigt besonders in Verbindung
mit Luftfeuchtigkeit und bei Verwendung leicht abspaltbarer
Verkappungsmittel, wie Phenol/Kresol oder Caprolactam, in kur
zer Zeit deutlich an; die Lackierfähigkeit und das Wertniveau
der Überzüge verschlechtern sich gravierend.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung lagerstabi
ler Polyamidimidlacke, die zu elastischen Überzügen führen und
besonders gut zur Drahtlackierung geeignet sind.
Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemäßen lagerstabilen
elastischen Polyamidimidlacke, das Verfahren zu deren Herstel
lung und deren Verwendung gelöst, die den in den Patentansprüchen
beschriebenen Gegenstand der Erfindung bilden.
Es hat sich gezeigt, daß durch die vorliegende Erfindung Lacke
auf der Basis von Polyamidimiden und Polyurethanen bereit
gestellt werden, die eine ausgezeichnete Elastifizierung
bei hervorragender Vernetzung ermöglichen und somit besonders
für die Bedürfnisse der Drahtlackierung geeignet sind. Zusätz
lich hat es sich gezeigt, daß die erfindungsgemäßen Lacke
besonders stabil sind.
Das in den erfindungsgemäßen Polyamidimidlacken eingesetzte
Präkondensat wird aus cyclischen Polycarbonsäureanhydriden,
die neben der cyclischen Anhydridgruppe noch durch mindestens
eine weitere Carboxyl- und/oder Carbonsäureanhydridgruppe sub
stituiert sind, aus Lactamen, gegebenenfalls Polycarbonsäuren
mit mindestens zwei Carboxylgruppen, die keine cyclischen Imide
bilden können, und Polyisocyanaten hergestellt.
Die cyclischen Polycarbonsäurenahydride lassen sich beispiels
weise durch folgende allgemeine Formel veranschaulichen:
in der R₁ einen substituierten aliphatischen, cycloaliphatischen,
heterocyclischen oder aromatischen Rest bedeutet, der
neben der cyclischen Anhydridgruppe noch mindestens durch eine
weitere Carboxyl- oder Anhydridgruppe substituiert ist.
Beispiele für die verwendbaren substituierten Carbonsäure
anhydride sind Trimellithsäureanhydrid, Pyromellithsäuredi
anhydrid, Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid, z. B. der
Formel
3,3′,4-Benzophenontricarbonsäureanhydrid, Butantetracarbon
säuredianhydrid, Cyclopentantetracarbonsäuredianhydrid oder
Carbonsäureanhydride der Formeln
Bevorzugt werden aromatische Carbonsäureanhydride, besonders
bevorzugt Trimellithsäureanhydrid. Es können auch Mischungen
verschiedener Carbonsäureanhydride, wie beispielsweise der
vorstehend aufgeführten, eingesetzt werden.
Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Polyamidimidlacke
verwendeten Lactame weisen zum Beispiel die allgemeinen Formel
auf, wobei x eine ganze Zahl von 2 bis 20 bedeutet. Bevor
zugt eingesetzt wird Caprolactam.
Die Lactame werden in einer derartigen Menge zugesetzt, daß
auf 1 Val (bzw. 1 Äquivalent) cyclisches Carbonsäureanhydrid
0,05 bis 1,5 Val (0,5 bis 1,5 Äquivalente) Lactam, bevorzugt
0,2 bis 0,6 Val (0,2 bis 0,6 Äquivalente) entfallen. Sie werden
bevorzugt mit den cyclischen Anhydridverbindungen vor der
Zugabe der Polyisocyanate zur Reaktion gebracht. Die Umsetzung
kann beispielsweise bei 150 bis 220°C erfolgen. Die Reaktions
zeiten betragen beispielsweise 1 bis 6 Stunden.
Die Lactame können auch teilweise oder vollständig durch die
entsprechenden Aminocarbonsäuren ersetzt werden. Bevorzugt ist
jedoch der Einsatz der Lactame als solche, da das bei dem Ein
satz von Aminocarbonsäuren gebildete Reaktionswasser vor der
Umsetzung mit den Isocyanaten vollständig entfernt werden muß.
In das erfindungsgemäße Präpolymere können gegebenenfalls Poly
carbonsäuren mit mindestens zwei nicht zur cyclischen Imidbil
dung befähigten Carboxylgruppen eingearbeitet werden. Beispiele
für derartige Polycarbonsäuren sind aliphatische, cycloali
phatische, araliphatische, aromatische und heterocyclische
Polycarbonsäuren mit mindestens zwei nicht zur cyclischen Imid
bildung befähigten Carboxylgruppen. Bevorzugt werden Polycar
bonsäuren mit drei nicht cyclischen Imidbildung befähigten
Carboxylgruppen. Spezielle Beispiele für Polycarbonsäuren, die
erfindungsgemäß verwendbar sind, sind Terephthalsäure, Iso
phthalsäure, 4,4′-Benzophenondicarbonsäure, Adipinsäure, Aze
lainsäure, Sebazinsäure, dimerisierte Fettsäure, Benzoltri
carbonsäure-(1,3,5) (Trimesinsäure), Tris-(2-carboxyethyl)-
isocyanurat (TCEIC).
Weitere Beispiele sind heterocyclische Carbonsäuren, unter
denen beispielsweise solche zu verstehen sind, die fünfgliedrige
Imidringe oder Lactamringe enthalten.
Verbindungen mit fünfgliedrigen Imidringen lassen sich zum
Beispiel durch Umsetzung von aminosubstituierten Carbonsäuren,
wie 4-Aminobenzoesäure, 5-Aminoisophthalsäure oder 3,5-Diamino
benzoesäure mit Tri- oder Tetracarbonsäureanhydriden herstel
len. Beispiele für derartige heterocyclische Verbindungen
sind:
Verbindungen mit fünfgliedrigen Lactamringen werden zum Bei
spiel durch Umsetzung von Itaconsäure mit aminosubstituierten
Verbindungen, wie 4,4′-Diaminodiphenylmethan, p-Aminobenzoe
säure oder 5-Aminoisophthalsäure erhalten. Beispiele hierfür
sind:
Bevorzugt werden trifunktionelle aromatische Verbindungen,
wie zum Beispiel Trimesinsäure oder das Umsetzungsprodukt aus
5-Aminoisophthalsäure mit Trimellithsäureanhydrid oder Itacon
säure.
Die Polycarbonsäure können bei der erfindungsgemäßen Herstel
lung von Polyamidimidlacken in einer Menge eingesetzt werden
derart, daß das Verhältnis ihrer Carboxylgruppen zu den gesam
ten Carboxyl- und Anhydridgruppen zwischen 0 und 0,6 beträgt.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Polyisocyanate haben beispielsweise die
folgende allgemeine Formel
R₂(N=C=O) n
worin n ≧ 2 (z. B. 2 oder 3) ist und R₂ einen aliphatischen, cycloaliphati
schen, araliphatischen, aromatischen oder heterocyclischen Rest bedeutet.
Beispiele für die Polyisocyanate sind die technisch leicht
zugänglichen Polyisocyanate, wie sie beispielsweise in Poly
urethankunststoffen oder in der Lacktechnik üblicherweise ein
gesetzt werden. Spezielle Beispiele sind solche der allgemeinen
Formel:
worin X = -CH₂- -O- -S- -SO₂- -C(CH₃)₂-,
wie 4,4′-Diisocyanato-diphenylmethan (MDI), 4,4′-Diisocyanato diphenylether, 4,4′-Diisocyanato-diphenyl-dimethylmethan. Wei tere Beispiele sind 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat (TDI), 1,3- und 1,4-Phenylendiisocynat, Naphthylendiisocyanat, bei spielsweise der Formel
wie 4,4′-Diisocyanato-diphenylmethan (MDI), 4,4′-Diisocyanato diphenylether, 4,4′-Diisocyanato-diphenyl-dimethylmethan. Wei tere Beispiele sind 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat (TDI), 1,3- und 1,4-Phenylendiisocynat, Naphthylendiisocyanat, bei spielsweise der Formel
Isocyanate der allgemeinen Formel
O=C=N-(CH₂) n -N=C=O
wie 1,6-Hexamethylendiisocyanat; 3-Isocyanatomethyl-3,5,5-
trimethyl-cyclohexylisocyanat (IPDI), 2,2,4- und 2,4,4-Tri
methyl-hexamethylendiisocyanat, Cyclohexanon-1,3- und -1,4-
diisocyanat und 1,12-Dodecandiisocyanat.
Bevorzugt werden aromatische Diisocyanate der vorstehenden
allgemeinen Formel, worin n = 2. Besonders bevorzugt werden,
wegen der leichten Verfügbarkeit, 4,4′-Diisocyanatodiphenyl
methan (MDI) sowie die technischen Gemische von 2,4- und 2,6-
Toluylendiisocyanat (TDI).
Anstelle der Isocyanate können auch Verbindungen eingesetzt
werden, die unter den Reaktionsbedingungen als Isocyanate
reagieren, wie z. B. die Additionsverbindungen mit Phenol oder
technischen Kresolgemischen.
Die Herstellung der Amidimid-Präpolymeren erfolgt in wasser
freien Lösungsmitteln, die gegenüber der Isocyanatgruppe inert
sind, wie N-Methylpyrrolidon (NMP), Dimethylformamid (DMF),
Dimethylacetamid (DMA) und leicht aufspaltbare Additionsver
bindungen bilden, wie z. B. Phenol oder technischen Kresol
gemische. Die Lösungsmittel können auch anteilig aromatische
Kohlenwasserstoffe, wie Xylol oder inerte Polyolether wie Di
methyldiglykol, enthalten. Bevorzugt wird NMP.
Werden beim erfindungsgemäßen Verfahren Polycarbonsäuren ein
gesetzt, die keine cyclischen Imidringe bilden können, z. B.
Umsetzungsprodukte von Aminocarbonsäuren mit Trimellithsäure
anhydrid oder Itaconsäure, so können sie getrennt vorgebildet
oder auch vor der Umsetzung mit den Lactamen und Polyisocyana
ten in einem vorgeschobenen Reaktionsschritt hergestellt werden.
Die Reaktionstemperaturen betragen hier beispielsweise
150-250°C. Wichtig ist vor allem die vollständige Entfer
nung des Reaktionswassers vor der weiteren Umsetzung mit den
Polyisocyanaten. Zweckmäßig erfolgt diese azeotrop mit aroma
tischen Kohlenwasserstoffen, wie z. B. Toluol oder Xylol.
Das Verhältnis der Carbonsäure- und Anhydridgruppen zu den Iso
cyanatgruppen beträgt dabei 1,05 bis 1,6, bevorzugt 1,1 bis
1,35.
Die Lactame werden in einer derartigen Menge zugesetzt, daß
auf 1 Val (1 Äquivalent) cyclisches Carbonsäureanhydrid 0,05
bis 1,5 Val (0,05 bis 1,5 Äquivalente) Lactam, bevorzugt 0,2
bis 0,6 Val (0,2 bis 0,6 Äquivalente) entfallen. Sie werden
bevorzugt vor der Zugabe der Polyisocyanate mit den cyclischen
Anhydridverbindungen 1 bis 6 Stunden bei 150-220°C zur
Reaktion gebracht.
Die Umsetzung kann auch im Eintopfverfahren in Anwesenheit
sämtlicher Reaktionsbestandteile erfolgen. Die Reaktionstempe
ratur liegt dann zweckmäßig deutlich oberhalb der Entkappungs
temperatur der Additionsverbindung des Lactams mit dem Isocya
nat.
Die Polyisocyanate können anschließend beispielsweise bei Tem
peraturen von 80-250°C, bevorzugt 120-210°C, umgesetzt
werden. Die Zugabe der Polyisocyanate kann in einer oder meh
reren Portionen erfolgen. Bei Zugabe in mehreren Portionen
setzt man die Polyisocyanate vorteilhaft bei einer Temperatur
von etwa 20-100°C zu. Danach wird jeweils beispielsweise
auf 140-210°C geheizt, bis die Entwicklung von Kohlendioxid
beendet ist.
Zur Reaktionsbeschleunigung können übliche Katalysatoren, wie
z. B. Amine (z. B. Triethylamin, N-Ethylmorpholin), substitu
ierte Imidazole (z. B. N-Methylimidazol, 2-Methylimidazol),
Phenole (z. B. Phenol, m-Kresol), organische Metallverbindun
gen (z. B. Zinkacetat, Zinkoctoat, Titantetrabutylat, Dibutyl
zinn-dilaurat) zugesetzt werden. In der Regel werden jedoch
keine Katalysatoren benötigt.
Die in den erfindungsgemäßen Lackzusammensetzungen neben dem
wie vorstehend erläutert hergestellten Präpolymeren enthalte
nen Polyurethane sind bevorzugt linear aufgebaut. Sie werden
nach bekannten Verfahren (z. B. Houben-Weyl, Band 14/2, S. 57-98)
durch Umsetzung von Polyisocyanaten mit primären Mono- und
Polyalkoholen in indifferenten organischen Lösungsmitteln her
gestellt, wobei die Alkohole am Kohlenstoffatom β-ständig zu
den Hydroxylgruppen kein Wasserstoffatom aufweisen dürfen. Die
Polyurethane sollten keine freien oder mit leicht abspaltbaren
Verkappungsmitteln wie Phenol oder Lactame umgesetzten Isocya
natgruppen enthalten.
Die zur Herstellung der Polyurethane verwendbaren Alkohole
besitzen beispielsweise die allgemeine Formel
R₃ (CH₂-OH) n
worin R₃ einen aromatischen Rest und n einen Wert von 1 bis 3
bedeutet, oder R₃ einen Rest der Formel
und n einen Wert von 1 bedeuten, wobei R x , R y und R z von
Wasserstoff verschieden sind und Alkyl-, Aryl- oder Hydroxy
methylgruppen darstellen.
Bevorzugt werden technisch leicht zugängliche Alkohole, wie
Benzylalkohol, Neopentylglykol, Trimethylolpropan, Trimethylol
ethan und Pentaerythrit. Weiterhin können die Umsetzungspro
dukte von Phenol oder substituierten Phenolen mit einem Über
schuß Formaldehyd wie z. B. 2,4,6-Tri-(hydroxymethyl)-phenol
oder 4-Methyl-2,6-(hydroxymethyl)-phenol verwendet werden. Die
Herstellung derartiger Resole ist beispielsweise in Houben-
Weyl, Band 14/2, S. 220-230 sowie 277-278 beschrieben.
Die Polyisocyanate für die Herstellung der Polyurethane werden
beispielsweise aus der Gruppe ausgewählt, die auch für die Bil
dung der Amidimid-Präpolymeren, wie vorstehend erläutert, in
Frage kommen. Die Polyisocyanate für die Urethanbildung können
auch Amid- und/oder Imidstrukturen enthalten, wie sie z. B.
durch Umsetzung von Polycarbonsäuren oder Polycarbonsäurean
hydriden mit einem Überschuß an Polyisocyanaten erhalten wer
den. Bevorzugt werden 4,4′-Diisocyanatodiphenylmethan und tech
nische Gemische aus 2,4- und 2,6-Diisocyanatotoluol.
Die Polyurethane werden mit äquivalenten Mengen oder einem
Überschuß an alkoholischen Hydroxylgruppen hergestellt. Die
Mengenverhältnisse der Ausgangsprodukte werden derart gewählt,
daß Polyurethane mit Molekulargewichten von 500 bis 5000,
bevorzugt 1000 bis 2000, erhalten werden.
Die Mischung dieser Polyurethane mit den Amidimid-Präkondensa
ten erfolgt in einem derartigen Mengenverhältnis, daß auf
1 Gewichtsteil Präkondensat 0,01-0,40, bevorzugt 0,05-
0,25 Gewichtsteile Polyurethan entfallen, jeweils bezogen
auf den Feststoffgehalt.
Das Amidimid-Präkondensat aus Polycarbonsäuren, Lactamen,
cyclischen Polycarbonsäureanhydriden und Polyisocyanaten wird
beispielsweise bei einer Temperatur von etwa 20-100°C mit
dem einen oder mehreren Polyurethanen im vorstehend angegebenen
Verhältnis gemischt.
Die erfindungsgemäßen Überzugsmittel sind insbesondere für
die Anwendung als Drahtlacke geeignet. Sie können, insbesondere
bei der Anwendung als Drahtlacke, durch Zugabe von Ver
dünnungsmitteln, Härtungskatalysatoren, Verlaufsmitteln und
Mitteln zur Viskositätsverbesserung modifiziert werden.
Als Verdünnungsmitteln werden in der Regel N-Methylpyrrolidon,
Dimethylformamid oder Dimethylacetamid beispielsweise verwen
det. Anteilig können beispielsweise auch aromatische Kohlen
wasserstoffe, wie Toluol, Xylol, aromatische Kohlenwasserstoff
gemische wie Solvesso 100 und Solvesso 150, Alkohole und Ether,
wie Benzylalkohol, Butanol, Methyldiglykol, Ethyldiglykol,
Dimethyldiglykol, Phenylglykolether sowie technische Kresole
verwendet werden.
Als Mittel zur Viskositätsverbesserung können beispielsweise
aliphatische Monocarbonsäuren, wie Ameisensäure oder Essig
säure, in Mengen von 0,1% bis 2% zugesetzt werden.
Den Lacken können übliche lacktechnische Hilfs- und Zusatz
stoffe zugesetzt werden, wie beispielsweise Härtungskatalysa
toren (z. B. Zinksalze, organische Titanatverbindungen), Ver
laufsmittel (z. B. Benzylalkohol, Polyglykolether, Silikon
öle), Kombinationsharze (z. B. Phenolharze, Melaminharze,
Polyesterharze, Epoxidharze oder aliphatische Polyamide, wie
Nylon-6, Nylon-6,6).
Die erfindungsgemäßen Lacke können in üblicher Weise auf
Drähte bzw. elektrische Leiter aufgetragen werden. So kann
der Lack beispielsweise mittels Düsen oder Filzabstreifern
auf den elektrischen Leiter aufgetragen und dann im Draht
lackierofen gehärtet werden. Die Härtung erfolgt beispiels
weise bei 350-600°C. Im allgemeinen efolgt der Auftrag
in zwei bis acht Deckungen.
Der lackierte Leiter bzw. Draht kann anschließend noch mit
einem Überzug versehen werden, wie beispielsweise einem Über
zug aus Polyester-, Polyesterimid-, Polyamid- oder Polyurethan
lack.
Eine weitere Möglichkeit ist das Aufbringen als Overcoat auf
einen lackisolierten Leiter. Der Basecoat kann dabei beispiels
weise aus einem Polyester-, Polyesterimid-, Polyamid- oder
Polyurethanlack bestehen.
Durch die erfindungsgemäß hergestellten Polyamidimidlacke werden
besondere Vorteile hinsichtlich der Lagerstabilität der
Lacke sowie hinsichtlich der Elastizität der daraus hergestell
ten Überzüge erzielt. Die Lagerstabilität wird im Vergleich
zum Stand der Technik stark gesteigert. Die Wickelelastizität
der mit den erfindungsgemäßen Lacken beschichteten Drähte über
trifft die bisherigen Materialien.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung.
326 Teile trockenes N-Methylpyrrolidion (NMP) werden vorgelegt
und unter Stickstoff mit 128 Teilen Trimellithsäureanhydrid
(TMA) sowie 150 Teilen 4,4′-Diisocyanatodiphenylmethan (MDI)
versetzt. Innerhalb von 5 bis 6 Stunden wird kontinuierlich
auf 150°C aufgeheizt und nach dem Abkühlen auf etwa 50°C
werden 124 Teile einer 25%igen Lösung von kresolverkapptem
MDI in NMP zugesetzt. Mit einem 1 : 4-Gemisch aus Solvesso 100
und NMP wird verdünnt. Man erhält einen Lack mit einem Fest
körpergehalt (1 Stunde 180°C) von 40% und einer Viskosität
von 1890 mPa · s (25°C). Nach 30 Tagen Lagerung bei Raumtempe
ratur ist die Viskosität auf 3160 mP · s angestiegen.
Der Lack wird in sechs Durchzügen mit insgesamt 37 µm Zunahme
auf einen Kupferdraht von 1 mm Durchmesser aufgebracht und in
einem Vertikalofen von 6 m Länge bei 500°C gehärtet. Die Ab
zugsgeschwindigkeit beträgt 20 m/min. Der Lackdraht besitzt
eine Wickelfestigkeit (2 × D) von 0%. Die Beurteilung erfolgt
abweichend von DIN 46453, indem 3 × 90 Windungen mit 30facher
Vergrößerung betrachtet werden.
Bei der Beurteilung nach DIN 46453 wird der lackierte Draht
um einen bestimmten Prozentsatz gedehnt und anschließend
10fach um den eigenen Durchmesser gewickelt. Die dabei ent
stehende Rißbildung wird optisch begutachtet.
412 Teile TMA werden in 830 Teilen trockenem NMP gelöst und
unter Stickstoff bei 80°C mit 165 Teilen MDI versetzt. Die
Temperatur wird innerhalb von 3 Stunden auf 150°C gesteigert
und dann 3 Stunden gehalten. Die Temperatur wird nun inner
halb von 2 Stunden auf 205°C gesteigert und 1 Stunde bei 205°C
gehalten. Dann wird wieder auf 80°C gekühlt und unter gleichen
Bedingungen mit zwei weiteren Portionen von je 165 Teilen MDI
verfahren.
Nach dem Abkühlen werden 505 Teile des Präkondensats mit 81
Teilen einer 40%igen Lösung von Desmodur CT in NMP sowie
264 Teilen NMP und 150 Teilen Solvesso 100 gemischt. Der Lack
besitzt eine Viskosität von 1080 mPAs (25°C) und einen Fest
körpergehalt von 29,3% (1 Stunde 180°C). Nach 30 Tagen
Lagerung bei Raumtemperatur ist die Viskosität auf 2530 mPa · s
angestiegen.
Der Lack wird wie in Vergleichsversuch A auf einen Kupferdraht
von 1 mm Durchmesser aufgebracht. Der Lackdraht besitzt eine
Wickelfestigkeit (1 × D) von 0%.
1000 Teile eines Polyurethans, hergestellt aus 750 Teilen
MDI, 208 Teilen Neopentylglykol und 216 Teilen Benzylalkohol
werden in 900 Teilen NMP und 100 Teilen Benzylalkohol gelöst.
Die Lösung besitzt einen Feststoffgehalt (1 Stunde 180°C)
von 49,5% und eine Viskosität von 1200 mPa · s.
1000 Teile eines Polyurethans, hergestellt aus 750 Teilen
MDI, 348 Teilen Toluylendiisocyanat (TDI), 520 Teilen Neo
pentylglykol und 108 Teilen Benzylalkohol werden in 900 Tei
len NMP und 100 Teilen Benzylalkohol gelöst. Die Lösung besitzt
einen Feststoffgehalt (1 Stunde 180°C) von 51%.
1a) 316 Teile TMA und 34 Teile Caprolactam werden in 700 Tei
len trockenem NMP gelöst und 3 Stunden bei 210°C unter Stick
stoff gerührt. Anschließend werden bei 40°C 343 Teile MDI zu
gesetzt. Die Temperatur wird kontinuierlich innerhalb von
3 Stunden auf 150°C gesteigert und dann 6 Stunden gehalten.
Danach wird innerhalb von 2 Stunden auf 205°C geheizt und
1 Stunde bei 205°C gehalten. Der Feststoffgehalt beträgt 45,8%.
1b) Nach dem Abkühlen auf 50°C werden 512 Teile des Präkonden
sats mit 100 Teilen Polyurethanlösung A sowie 280 Teilen NMP
und 110 Teilen Solvesso 100 gemischt. Der Lack besitzt eine
Viskosität von 300 mPa · s (25°C) und einen Festkörpergehalt
von 29,1% (1 Stunde 180°C). Nach 30 Tagen Lagerung bei Raum
temperatur beträgt die Viskosität 330 mPa · s.
Der Lack wird wie in Vergleichsversuch A auf einen 1 mm Kupfer
draht aufgebracht. Der Lackdraht besitzt eine Wickelfestigkeit
(1 × D) von 15%.
522 Teile des Präkondensats von Beispiel 1a) werden mit 83 Tei
len Polyurethanlösung B sowie 286 Teilen NMP und 110 Teilen
Solvesso 100 gemischt. Der Lack besitzt eine Viskosität von
290 mPa · s (25°C) und einen Festkörpergehalt von 28,6% (1 Stunde
180°C). Nach 30 Tagen Lagerung bei Raumtemperatur beträgt
die Viskosität 310 mPa · s.
Der Lack wird wie in Vergleichsversuch A auf einen 1 mm Kupfer
draht aufgebracht. Der Lackdraht besitzt eine Wickelfestigkeit
(1 × D) von 15%.
3a) 288 Teile TMA und 65 Teile Caprolactam werden in 700 Tei
len trockenem NMP und 3 Stunden bei 210°C unter Inert
gas gerührt. Anschließend werden bei 40°C 338 Teile MDI zu
gesetzt. Die Temperatur wird kontinuierlich innerhalb von
3 Stunden auf 150°C gesteigert und dann 6 Stunden gehalten.
Danach wird innerhalb von 2 Stunden auf 205°C geheizt und
1 Stunde bei 205°C gehalten. Der Feststoffgehalt beträgt
45,9%.
3b) Nach dem Abkühlen auf 50°C werden 550 Teile des Präkon
densats mit 55 Teilen Polyurethanlösung A sowie 235 Teilen
NMP und 100 Teilen Solvesso 100 gemischt. Der Lack besitzt
eine Viskosität von 360 mPa · s (25°C) und einen Festkörper
gehalt von 30,2% (2 Stunde 180°C). Nach 30 Tagen Lagerung
bei Raumtemperatur beträgt die Viskosität 390 mPa · s.
Der Lack wird wie in Vergleichsversuch A auf einen 1 mm Kupfer
draht aufgebracht. Der Lackdraht besitzt eine Wickelfestigkeit
(1 × D) von 20%.
550 Teile des Präkondensats von Beispiel 3a) werden mit 50 Tei
len Polyurethanlösung B sowie 235 Teilen NMP und 100 Teilen
Solvesso 100 gemischt. Der Lack besitzt eine Viskosität von
370 mPa · s (25°C) und einen Festkörpergehalt von 30,3% (1 Stunde
180°C). Nach 30 Tagen Lagerung bei Raumtemperatur beträgt
die Viskosität 390 mPa · s.
Der Lack wird wie in Vergleichsversuch A auf einen 1 mm Kupfer
draht aufgebracht. Der Lackdraht besitzt eine Wickelfestigkeit
(1 × D) von 20%.
5a) 288 Teile TMA, 42 Teile Caprolactam und 53 Teile Trimesin
säure werden in 765 Teilen trockenem NMP gelöst und 2 Stunden
bei 210°C unter Stickstoff gerührt. Anschließend werden bei
80°C 125 Teile MDI zugesetzt. Die Temperatur wird innerhalb
von 3 Stunden auf 150°C gesteigert und dann 3 Stunden gehal
ten. Die Temperatur wird nun innerhalb von 2 Stunden auf 205°C
gesteigert und 1 Stunde bei 205°C gehalten. Dann wird wieder
auf 80°C gekühlt und unter gleichen Bedingungen mit zwei wei
teren Portionen von je 125 Teilen MDI verfahren. Der Feststoff
gehalt beträgt 45,7%.
5b) Nach dem Abkühlen auf 50°C werden 436 Teile des Präkonden
sats mit 115 Teilen Polyurethanlösung A sowie 300 Teilen NMP
und 150 Teilen Solvesso 100 gemischt. Der Lack besitzt eine
Viskosität von 280 mPa · s (25°C) und einen Festkörpergehalt
von 28,0% (1 Stunde 180°C). Nach 30 Tagen Lagerung bei Raum
temperatur beträgt die Viskosität 290 mPa · s.
Der Lack wird wie in Vergleichsversuch A auf einen 1 mm Kupfer
draht aufgebracht. Der Lackdraht besitzt eine Wickelfestigkeit
(1 × D) von 10%.
446 Teile des Präkondensats von Beispiel 5a) werden mit 95 Tei
len Polyrethanlösung B sowie 310 Teilen NMP und 150 Teilen
Solvesso 100 gemischt. Der Lack besitzt eine Viskosität von
360 mPa · s (25°C) und einen Festkörpergehalt von 28,5% (1 Stunde
180°C). Nach 30 Tagen Lagerung bei Raumtemperatur beträgt
die Viskosität 380 mPa · s.
Der Lack wird wie in Vergleichsversuch A auf einen 1 mm Kupfer
draht aufgebracht. Der Lackdraht besitzt eine Wickelfestigkeit
(1 × D) von 15%.
7a) 54,3 Teile (0,3 Mol) 5-Aminoisophthalsäure und 63,4 Teile
(0,33 Mol) TWA in 862 Teilen NMP sowie 200 Teilen Xylol
gelöst und 4 Stunden bei 160-170°C unter Xylolumlauf und
Wasserentzug zur imidhaltigen Tricarbonsäure umgesetzt. Dann
werden bei 150°C 228 Teile (1,47 Mol) TMA sowie 68 Teile
(0,6 Mol) Caprolactam zugesetzt. Die Reaktionstemperatur wird
mit 30°C pro Stunde auf 215°C gesteigert. Dabei destilliert
Xylol ab. Die Reaktionstemperatur von 215°C wird 90 Minuten
gehalten. Anschließend werden bei 80°C 125 Teile (0,5 Mol)
MDI zugesetzt. Die Temperatur wird innerhalb von 3 Stunden auf
150°C gesteigert und dann 3 Stunden gehalten. Die Temperatur
wird nun innerhalb von 2 Stunden auf 205°C gesteigert und
1 Stunde bei 205°C gehalten. Dann wird wieder auf 80°C
gekühlt und unter gleichen Bedingungen mit zwei weiteren Por
tionen von je 125 Teilen MDI verfahren. Der Feststoffgehalt
beträgt 46,0%.
7b) Nach dem Abkühlen auf 50°C werden 480 Teile des Präkon
densats mit 96 Teilen Polyurethanlösung A sowie 270 Teilen NMP
und 150 Teilen Solvesso 100 gemischt. Der Lack besitzt eine
Viskosität von 430 mPa · s (25°C) und einen Festkörpergehalt von
29,7% (1 Stunde 180°C). Nach 30 Tagen Lagerung bei Raumtem
peratur beträgt die Viskosität 450 mPa · s.
Der Lack wird wie in Vergleichsversuch A auf einen 1 mm Kupfer
draht aufgebracht. Der Lackdraht besitzt eine Wickelfestigkeit
(1 × D) von 10%.
483 Teile des Präkondensats von Beispiel 7a) werden mit
85 Teilen Polyurethanlösung B sowie 280 Teilen NMP und 150 Tei
len Solvesso 100 gemischt. Der Lack besitzt eine Viskosität von
470 mPa · s (25°C) und einen Festkörpergehalt von 29,5% (1 Stun
de 180°C). Nach 30 Tagen Lagerung bei Raumtemperatur beträgt
die Viskosität 500 mPa · s.
Der Lack wird wie in Vergleichsversuch A auf einen 1 mm Kupfer
draht aufgebracht. Der Lackdraht besitzt eine Wickelfestigkeit
(1 × D) von 15%.
Das Präkondensat von Beispiel 7a) wird mit einem 1/1-Gemisch
aus NMP und Solvesso 100 auf 30% Feststoffgehalt verdünnt.
Der Lack wird wie in Beispiel 7 auf einen 1 mm Kupferdraht
aufgebracht. Der so erhaltene Lackfilm platzt beim Biegen vom
Draht ab.
600 g eines Präkondensats, hergestellt nach Beispiel 3a), wer
den mit 45 Teilen der Polyurethanlösung A versetzt und mit
einem 1/1-Gemisch aus NMP und Xylol auf 30% Feststoffgehalt
verdünnt. Der Lack besitzt eine Viskosität von 430 mPa · s.
Ein Kupferdraht von 1 mm Durchmesser wird in fünf Durchzügen
mit einem handelsüblichen Polyester (THEIC, Herberts E 3560/50)
und darüber mit zwei Deckungen des Polyamidimid-Lacks beschich
tet. Die Abziehgeschwindigkeit beträgt 22 m/min, die Aushärtung
erfolgt in einem Vertikalofen von 6 m Länge bei 500°C. Der
Lackdraht weist eine Gesamtzunahme von 68 µm und eine einwand
freie glatte Oberfläche auf.
Die in den vorstehenden Vergleichsversuchen A und B sowie in
den Beispielen 1 bis 8 erhaltenen Ergebnisse sind in der fol
genden Tabelle zusammengestellt:
Claims (4)
1. Lagerstabile elastische Polyamidimidlacke, enthaltend
- (A) 1 Gew.-Teil eines Präkondensats, erhältlich durch Um
setzung von
- (a) cyclische Polycarbonsäureanhydriden, die neben der cyclischen Anhydridgruppe noch durch mindestens eine weitere Carboxyl- und/oder Carbonsäureanhydridgruppe substituiert sind,
- (b) Lactamen, in einer Menge, daß auf 1 Val cyclisches An hydrid (a) 0,05 bis 1,5 Val Lactam entfallen,
- (c) Polycarbonsäuren, die mindestens zwei Carboxylgruppen aufweisen, die keine cyclische Imide bilden können, in einer Menge, daß das Verhältnis ihrer Carboxylgrup pen zu den gesamten Carboxyl- und Anhydridgruppen 0 bis 0,6 beträgt, und
- (d) Polyisocyanaten, in einer Menge, daß das Verhältnis der gesamten Carbonsäure- und Anhydridgruppen zu den Iso cyanatgrupen 1,05 bis 1,6 beträgt, und
- (B) 0,01 bis 0,40 Gew.-Teile eines oder mehrerer Polyurethane mit einem Molekulargewicht von 500 bis 5000, erhältlich aus Polyisocyanaten und Alkoholen, die am Kohlenstoffatom in β-Stellung zu den Hydroxylgruppen kein Wasserstoffatom aufweisen, und
- (C) gegebenenfalls Verdünnungsmittel sowie gegebenenfalls übliche lacktechnische Hilfs- und Zusatzstoffe.
2. Lagerstabile elastische Polyamidimidlacke nach Anspruch 1, ent
haltend 0,05 bis 0,25 Gew.-Teile der Komponenten (B) pro Gewichts
teil der Komponente (A).
3. Verfahren zur Herstellung von lagerstabilen elastischen Poly
amidimidlacken, durch Umsetzung von Polycarbonsäureanhydriden,
Polycarbonsäuren und Polyisocyanaten in einem gegenüber Iso
cyanatgruppen inerten Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet,
daß
- (A) cyclische Polycarbonsäureanhydride, die neben der cycli schen Anhydridgruppe noch durch mindestens eine weitere Carboxyl- und/oder Carbonsäureanhydridgruppe substituiert sind, mit Lactamen, in einer Menge, daß auf 1 Val cycli sches Polycarbonsäureanhydrid 0,05 bis 1,5 Val Lactam ent fallen, Polycarbonsäuren, die mindestens zwei Carboxylgrup pen aufweisen, die keine cyclischen Imide bilden können, in einer Menge, daß das Verhältnis ihrer Carboxylgruppen zu den gesamten Carboxyl- und Anhydridgruppen 0 bis 0,6 beträgt, und Polyisocyanaten, in einer Menge, daß das Ver hältnis der gesamten Carbonsäure- und Anhydridgruppen zu den Isocyanatgruppen 1,05 bis 1,6 beträgt, in dem gegen über Isocyanatgruppen inerten Lösungsmitteln zu einem Amid- und Imidgruppen enthaltenden Prekondensat, umgesetzt werden, und
- (B) Zusatz von einem oder mehreren Polyurethanen mit Molekular gewichten von 500 bis 5000, erhältlich aus Polyisocyanaten und Alkoholen, die am Kohlenstoffatom in β-Stellung zu den Hydroxylgruppen kein Wasserstoffatom aufweisen, in einer Menge, daß auf 1 Gew.-Teil des Prekondensats 0,01 bis 0,40 Gew.-Teile Polyurethan entfallen sowie
- (C) gegebenenfalls Zusatz von Verdünnungsmitteln sowie gegebe nenfalls üblichen lacktechnischen Hilfs- und Zusatzstoffen.
4. Verwendung der lagerstabilen elastischen Polyamidimidlacke
nach Anspruch 1 oder 2, oder erhalten nach dem Verfahren von
Anspruch 3, zum Überziehen elektrischer Leiter, insbesondere
als Drahtlacke.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883817614 DE3817614A1 (de) | 1988-05-25 | 1988-05-25 | Lagerstabile elastische polyamidimidlacke, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung zum ueberziehen elektrischer leiter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883817614 DE3817614A1 (de) | 1988-05-25 | 1988-05-25 | Lagerstabile elastische polyamidimidlacke, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung zum ueberziehen elektrischer leiter |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3817614A1 true DE3817614A1 (de) | 1989-08-17 |
Family
ID=6355011
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883817614 Withdrawn DE3817614A1 (de) | 1988-05-25 | 1988-05-25 | Lagerstabile elastische polyamidimidlacke, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung zum ueberziehen elektrischer leiter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3817614A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5126422A (en) * | 1990-06-14 | 1992-06-30 | Bayer Aktiengesellschaft | Coating compositions and coated heat-resistant substrates prepared therefrom |
US5883216A (en) * | 1995-07-05 | 1999-03-16 | Bayer Aktiengesellschaft | Blocked polyisocyanates containing amide/imide groups and their use in stoving lacquers |
US7148307B2 (en) | 2002-08-14 | 2006-12-12 | Bayer Aktiengesellschaft | Water-dilutable polyesters with cyclic imide and isocyanurate structure |
US7183352B2 (en) | 2002-08-14 | 2007-02-27 | Bayer Materialscience Ag | Water-dilutable polyesters with cyclic imide structure |
JP2015071761A (ja) * | 2009-09-30 | 2015-04-16 | 日立化成株式会社 | 樹脂組成物並びにこれを用いたプリプレグ、樹脂付き金属箔、接着フィルム及び金属箔張り積層板 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3241345A1 (de) * | 1981-11-09 | 1983-05-19 | Showa Electric Wire & Cable Co., Ltd., Kawasaki, Kanagawa | Waermebestaendige synthetische harzmasse |
-
1988
- 1988-05-25 DE DE19883817614 patent/DE3817614A1/de not_active Withdrawn
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