DE2443449C3 - Verfahren und Anordnung zur Bestimmung der Anwesenheit einer magnetischen Domäne - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Bestimmung der Anwesenheit einer magnetischen DomäneInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem wi
Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist bekannt, daß der Magnetisationsvektor eines Magnetowiderstandsabtastelementes gedreht werden
kann, wenn das Abtastelement magnetisch mit dem i" Streufeld einer einwandigen magnetischen Domäne
(nachstehend als »Bubble«-Domäne bezeichnet) gekop-DeIt
wird. Dies hat wieder zur Folge, daß sich der elektrische Widerstand des Abtastelements ändert, was
eine Signalspannung ergibt, wenn ein konstanter Strom durch das Abtastelement geführt wird, oder was einen
Signalstrom ergibt, wenn eine konstante Spannung über dem Abtastelement steht (Proceedings of the I. E. E. E.,
April 1973, S. 442-443).
Magnetowiderstandsabtastvorrichtungen zum Obertragen
von durch »Bubble«-Domänen dargestellter Information bieten gewisse Vorteile, z. B. in bezug auf
die einfache Herstellung und das günstige Signal-Rausch-Verhältnis.
Obgleich Magnetowiderstandselemente an sich in jeder Vorrichtung, in der »Bubble«-Domänen in dazu
geeigneten dünnen magnetischen Schichten für Detektionszwecke verschoben werden, verwendet werden
können, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Domänenverschiebungsmittel aus weichmagnetischen
Streifen bestehen, die z. B. als T-,I- oder chevronförmige Metallschichten auf den dünnen magnetischen
Schichten angebracht sind. In diesem Falle können die Magnetowiderstandselemente aus demselben Material
hergestellt und gegebenenfalls in demselben Bearbeitungsschritt angebracht werden.
Es hat sich aber gezeigt, daß das in diesem Falle für
die Verschiebung der »Bubble«-Domänen benutzte, in der Ebene der magnetischen Schicht arbeitende
magnetische Drehfeld eine starke Störung des Signals der zur Detektion dienenden Magnetowiderstandselemente
herbeiführt, da dieses Drehfeld die Drehung des Magnetisationsvektors des Abtastelements auf unerwünschte
Weise beeinflußt. Es ist unvermeidlich, daß die aus weichmagnetischem Material bestehenden Verschiebungsmittel
den Abtastelementen sehr nahe liegen. Dies ergibt einen Magnetisationsbeitrag, der im
ungünstigsten Fall die verhältnismäßig geringe Änderung, die durch die An- oder Abwesenheit einer
»Bubble«-Domäne herbeigeführt wird, völlig überdekken kann. Insbesondere kann obendrein die Anwesenheit
benachbarter »Bubble«-Domänen das Auftreten von Störungen zur Folge haben.
Aus der US-PS 35 23 286 ist eine Anordnung bekannt, bei der das Vorhandensein einer Domäne mittels zweier
gekoppelter Leiterschleifen gemessen wird, wobei durch die eine Leiterschleife ein derartiger Stromimpuls
ausgesandt wird, daß die Domäne zusammenbricht. In diesem Fall wird in der zweiten Leiterschleife ein
entsprechender Impuls erregt, während dieser Impuls praktisch fehlt, wenn keine Domäne vorhanden
gewesen ist. Diese bekannte Anordnung ermöglicht jedoch nicht eine zerstörungsfreie Abtastung der
Anwesenheit einer Domäne. Auch wird dabei kein Magnetowiderstandsmaterial verwendet.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 anzugeben, bei dem die
Bestimmung der Anwesenheit oder Abwesenheit einer einwandigen magnetischen Domäne auch bei starken
überlagerten Magnetfeldern einfach und zuverlässig möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen
gelöst.
Ein Verfahren zum· Messen eines magnetischen Feldes mit Hilfe eines Magnetowiderstandselements,
bei dem dem zu messenden Magnetfeld ein magnetisches Wechselfeld überlagert wird, ist aus der GB-PS
10 63 037 bekannt. Dabei ist die Amplitude jedoch erheblich größer als das zu messende Magnetfeld. Bei
Verwendung eines derartigen starken überlagerten
Wechselfeldes für die Bestimmung der Anwesenheit einer Domäne würde eine vorhandene Domäne jedoch
zusammenbrechen, so daß das bekannte Verfahren für diesen Zweck nicht verwendbar ist
Anordnungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß durch Modulation der Größe einer zu delektierenden
einwandigen magnetischen Domäne an der Stelle des Abtastelements das vom Abtastelement abgegebene
Signal von Störfeldern wesentlich verschieden gemacht werden kann. Durch Modulation der Größe der
magnetischen Domäne wird nämlich das Streufeld der Domäne und damit das vom Magnetowiderstandselement
abgegebene Detektionssignal moduliert Eine Analyse dieses Signals zeigt, daß es Tenne, in denen alle
Störfelder vorkommen, und »störungsfreie« Terme enthält Wie noch näher erläutert wird, können diese
störungsfreien Terme mit Hilfe geeigneter gewählter Filter selektiert werden.
Die Erfindung wird nachstehend beispielsweise an Hand der Zeichnung näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine »Bubblett-Materialplatte, auf der ein schleifenförmiges Magnetowiderstandsabtastelement
angebracht ist;
F i g. 2 teilweise im Schnitt eine »Bubble«-Materialplatte, auf der ein schleifenförmiges Magnetowiderstandsabtastelement
sowie ein schleifenförmiger Stromdraht angebracht sind; und
Fig.3 ein teilweises Blockschaltbild einer D~tektionsvorrichtung
nach der Erfindung.
Auf einer Platte 1 (oder einem dünnen Film) aus einem einkristallinen Granatmaterial, in der »Bubble«-
Domänen fortbewegt werden können, ist ein schleifenförmiger Streifen 2 aus einer Ni-Legierung derart
angebracht, daß das Streufeld einer »Bubble«-Domäne 3 den Widerstand des Streifens 2 ändern kann. Ein
charakteristischer Wert für die relative Änderung ist 1 °/o. Wenn ein konstanter Strom / durch die Schleife 2
geführt wird, erscheint diese Widerstandsänderung AR als eine Spannungsänderung IAR. Durch ein zur
Fortbewegung von »Bubble«-Domänen in der Platte 1 benutztes Magnetfeld in der Ebene der Platte 1 und
durch das Vorhandensein von »Bubble«-Domänen in der Nähe der »Bubble«-Domäne 3 können aber
Störungen herbeigeführt werden. Wenn nun ein Wechselstrom durch die Schleife 2 geführt wird, ist es
möglich, den Durchmesser 2/?o der »Bubblew-Domäne 3 zu modulieren und damit die gemessene Spannungsänderung
von Störfeldern wesentlich verschieden zu machen. Dies läßt sich wie folgt nachweisen:
Wenn
R = der Radius der »Bubble«-Domäne 3,
R0 = der Radius im Gleichgewichtszustand,
R0 = der Radius im Gleichgewichtszustand,
t = die Dicke der Platte 1,
Ms = die Magnetisation des Materials der Platte 1,
Hx = ein Magnetfeld senkrecht zu der Platte 1,
gilt, daß
A = 3s. LLr 1 4H:>
t ~ t 4χ~Μ>
'
Das Feld Hx wird dadurch erzeugt daß ein Strom /
durch die Schleife 2 mit einem Radius r geführt wird, und es wird einem für die Stabilisierung der »Bubbles«
benötigten Vorspannungsfeld H überlagert, also
H. = //2.-Tr,
so daß auch geschrieben werden kann:
so daß auch geschrieben werden kann:
R/t = R0 (\ + ~\t.
Das radiale Feld der »Bubble«-Domäne wird dargestellt durch:
= Jl0 + Jl1 (HKf
wenn r/t — 1
Ib) hr = h2 + h}( Ij = Ji4 + Ij5(II,)
wenn r/t = 1,2
J5 Dabei lassen sich die Zahlen A1, h2, Zj3, Zi0 durch
Versuche bestimmen. Der Widerstand ρ des Streifens 2 ändert sich quadratisch mit der radialen Feldstärke, so
daß geschrieben werden kann:
c- = »ο + 1"Jh2ZhI),
wobei
h„, = ein geometrie- und materialabhängiger Para-■4
> meter,
Agn, = die maximale Änderung des Widerstandes, der
im Material auftreten kann.
Zur Modulation des Durchmessers der »Bubble«-Do- V) mäne wird für /ein Wechselstrom gewählt, z. B.
/ = /osin cot.
Wenn nun die Mittellinie der Schleife 2 auf dem Rand der »Bubblew-Domäne 3 liegt, ist R0Ir= 1, während,
■ο wenn r/t gleich 1 bzw. 1,2 gewählt wird, durch
Kombination der vorstehenden Formeln folgt:
2a) V = /„sin «.-(<- = VQsm<»t + -^f-- (τ") + -~γτΛ- (~τΜ sin2e.r + f A-yrj sin4.-rl sin.·,/
2b) V= In sin «,tu = K0 sin «>t + —"ül--" \(Ji-) + -Ji--*. -JL sjn „>/ + f J^-p-^ sin1 r.,/1 sin ...f
'.Ό L\''m/ 'τ,, /r \ lh„K J J
Das gemessene Signal V enthält also 1 cniic in ω, 3o) sei hier bemerkt, daß die Frequenz in bezug auf die
bzw. 5ω und im zweiten Falle in ω, 2oj bzw. 3oj sowie Fortbewegungsfrequenz des Systems hoch gewählt
einen Gleichspannungstenn. Für ein gutes Verständnis wird, so daß der Ausdruck »Gleichspannung« nur eine
relative Bedeutung hat. Die Störfelder und die Konstante ρο ergeben Spannungsterme, die mit sin ωί
moduliert sind.
Indem einer der anderen Terme elektronisch
selektiert wird, kann also ein störungsfreies Signal erhalten werden. Zu diesem Zweck kann z.B. ein
selektiver, auf 2ω, 3ω oder 5ω abgestimmter Verstärker
(oder ein Bandfilter) verwendet oder es kann nur der Gleichspannungsterm durch Anwendung eines Tiefpasses
gemessen werden.
Außer durch Änderung des Detektorstroms, wie oben beschrieben wurde, kann der Durchmesser der »Bubble«-Domäne
auch dadurch moduliert werden, daß ein gesonderter schleifenförmiger Stromdraht angebracht
und durch diesen Draht ein Wechselstrom geschickt wird. Diese Situation ist in Fig.2 dargestellt. In dieser
Figur ist eine Platte aus Granatmaterial im Schnitt mit 4, ein Magnetowiderstandsabtastelement mit 5, ein schleifenförmiger
Stromleiter mit 6 und eine »Bubble«-Domäne mit 7 bezeichnet. Ein Strom
/ = /o sin ωοί
wird durch den (z. B. aus Gold bestehenden) Leiter 6 geschickt, um den Durchmesser der »Bubble«-Domäne
7 zu modulieren, während durch das Abtastelement 5 (das z. B. aus einer Ni-Fe-Legierung bestehen kann) ein
Detektorstrom
/ = /ι sin ω\ί
geführt wird (gegebenenfalls kann ωί = 0 sein). Die Detektionsspannung enthält in diesem Falle Terme, die wie folgt geschrieben werden:
geführt wird (gegebenenfalls kann ωί = 0 sein). Die Detektionsspannung enthält in diesem Falle Terme, die wie folgt geschrieben werden:
-- ■ V0 COS(<n0 — ID1) — COS (('I0 + "I1).
Die Störungen befinden sich nun in Termen mit sin ωί f. Störungsfreie Detektion kann durch Anwendung
eines selektiven Verstärkers stattfinden, der auf
in die Frequenz (ωο — ωί) oder auf die Frequenz (ωο — ωί)
abgestimmt ist.
Wenn die Änderung des Durchmessers der »Bubble«- Domäne möglichst groß gemacht werden soll, ohne daß
der dazu benötigte Strom k zu groß wird, kann die »Bubble«-Domäne in Resonanz versetzt werden. Dies
gründet sich auf die Erkenntnis, daß der Wand einer »Bubble«-Domäne eine Masse m zuerkannt werden
kann. Unter gewissen Bedingungen kann Resonanz z. B. bei Frequenzen zwischen 10 und 100 mHz auftreten.
2<i Fig.3 zeigt schematisch, wie ein schleifenförmiges
Magnetowiderstandselement 8 mit einer Stromquelle 9 verbunden ist, die einen Gleichstrom liefert, wenn eine
gesonderte, mit der Wechselstromquelle 11 verbundene
Stromschleife 10 vorhanden ist, die ein Wechselfeld liefert, mit dem der Durchmesser einer zu detektierenden
»Bubble«-Domäne moduliert wird, und die einen Wechselstrom liefert, wenn das genannte Wechselfeld
mit Hilfe der Schleife 8 selber erzeugt werden muß. Das Detektionssignal wird über das Bandfilter 12 dem
j(i Verstärker 13 zugeführt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zur Bestimmung der Anwesenheit oder Abwesenheit einer einwandigen magnetischen
Domäne an einer Abtaststelle in einer dünnen Schicht aus magnetischem Material, in der stabile
einwandige magnetische Domänen aufrechterhalten und fortbewegt werden können und auf der ein
Abtastelement aus Magnetowiderstandsmaterial so angebracht ist, daß es durch die Anwesenheit einer
magnetischen Domäne beeinflußt wird, wenn das Abtastelement von einem Meßstrom durchflossen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser einer an der Abtaststelle vorhandenen ι ri
magnetischen Domäne moduliert wird und daß ein bestimmter Anteil des Ausgangssignals des Abtastelementes
ausgewählt wird, dessen Frequenz von der Frequenz des Meßstromes abweicht.
2. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Abtastelement die Form einer die Abtaststelle umgebenden Leiterschleife hat, und daß die an das
Abtastelement angeschlossene Detektorschaltung eine frequenzselektive Schaltung enthält, die auf
eine Frequenz abgestimmt ist, die von der Frequenz des Meßstromes durch das Abtastelement unterschiedlich
ist
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtastelement ein Wechselstrom m
mit einer bestimmten Frequenz durchfließt und daß die frequenzselektive Schaltung auf die zweite, dritte
oder fünfte Harmonische dieser Frequenz eingestellt ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekenn- r> zeichnet, daß die frequenzselektive Schaltung auf die
Frequenz 0 eingestellt ist, so daß nur der Gleichstromanteil des Ausgangssignals des Abtastelementes
durchgelassen wird.
5. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekenn- 4ii
zeichnet, daß eine weitere Leiterschleife die Abtaststelle umgibt und mit einem Stromgenerator
zum Liefern eines Stromes mit einer ersten Frequenz zum Modulieren des Durchmessers einer
Domäne verbunden ist, daß ein Meßstrom mit einer 4'>
zweiten Frequenz das Abtastelement durchfließt, und daß die frequenzselektive Schaltung auf einer
Frequenz entsprechend der Summe oder der Differenz zwischen der ersten und der zweiten
Frequenz eingestellt ist. "><>
6. Anordnung nach Anspruch 2 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz
des eine Domäne modulierenden Stromes so gewählt ist, daß diese Domäne in der Abtaststelle
mit der Resonanzfrequenz moduliert wird. v>
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