DE2443257C2 - Verfahren zur Herstellung von Druckfarben zum Bedrucken von Hilfsträgern für den Transferdruck - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Druckfarben zum Bedrucken von Hilfsträgern für den TransferdruckInfo
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Description
Es ist bekannt, daß sich herkömmliche Dispersionsfarbstoffzubereitungen,
wie sie zum Färben von hydrophoben Fasermaterialien aus langer wäßriger Färbeflotte eingesetzt werden, nicht für die Herstellung
von Transferdrucktinten eignen, da durch deren hohen Tensidanteil, welcher im allgemeinen bei 50 bis 500%
liegt, keine brauchbare Druckfarbe mit organischen Lösungsmitteln hergestellt werden kann. Diese hohen
Tensidmengen lösen sich nämlich in den organischen Lösungsmitteln praktisch nicht auf. Sie sind daher
unwirksam und führen beim Druck zu erheblichen Störungen.
Es wurde daher bereits vorgeschlagen (vgl. DE-OS 17 71813), zur Bereitung von Druckfarben für den
Transferdruck dispergiermittelfreie Farbstoffe — sogenannte »un-cut-Ware« — zu verwenden.
Im allgemeinen geht man dabei so vor, daß man den unverschnittenen, praktisch 100%igen Dispersionsfarbstoff
in einer Bindemittellösung durch Einwirkung mechanischer Energie zerkleinert. Dieser Zerteilungsvorgang,
welcher beispielsweise in einer Kugelmühle, in einer schnellaufenden Rührwerksmühle oder auf einem
Walzenstuhl durchgeführt wird, erfordert jedoch einen hohen Aufwand an Energie, Zeit und Apparaturen bei
gleichzeitig geringer Raum-Zeit-Ausbeute.
Es wurde nun gefunden, daß man auf einfache Weise Druckfarben auf Basis organischer Lösungsmittel zum
Bedrucken von Hilfsträgern für den Transferdruck unter Verwendung von pulverförmigen oder granulierten
Zubereitungen von Dispersionsfarbstoffen erhält, wenn man Zubereitungen verwendet, denen während
der Formgebung des Farbstoffs 0,05 bis 5 Gewichtsprozent eines nichtionogenen oder anionaktiven Tensids —
bezogen auf den Farbstoffgehalt — zugesetzt worden sind.
Unter dem oben benutzten Begriff »Formgebung« wird das Stadium der Farbstoffherstellung verstanden,
bei dem die Teilchengrößenverteilung und kristalline Gestalt des Farbstoffs fixiert wird, also beispielsweise
die Kupplungsreaktion bei der Synthese von Azofarbstoffen oder die Repräzipitation aus einem Lösungsmittel
oder die Zerkleinerung einer wäßrigen Dispersion des Farbstoffs.
Die Formgebung während der Kupplungsreaktion oder der Repräzipitation aus einem Lösungsmittel
bedarf keiner mechanischen Zerkleinerung. Gegenüber der Mahlung der un-cut-Ware in lösungsmittelhaltigen
Bindemitteln erfordert die erfindungsgemäße Zerkleinerung des Farbstoffs in Wasser unter Tensidzusatz
einen geringeren Aufwand an Energie, Zeit und
ίο Apparaturen bei gleichzeitig höherer Raum-Zeit-Ausbeute.
Aufgrund der niedrigen Viskosr.ät kann in wäßriger Phase eine wesentlich höhere Farbstoffkonzentration
gemahlen werden, als dies im viskosen Bindemittel möglich ist Darüber hinaus entfällt bei der
Mahlung in Wasser der apparative Aufwand zur Vermeidung von Bränden und Explosionen.
Die Isolierung der Farbstoffzubereitung als Pulver oder Granulat erfolgt beispielsweise durch Filtration
und Trocknung in einem Umluft oder Vakuumtrockenschrank oder mittels einer beheizten Walze oder
bevorzugt durch Sprühtrocknung.
Geeignete Dispersionsfarbstoffe zur Herstellung der Zubereitungen sind Verbindungen der verschiedensten
Farbstoff- und Aufhellerklassen, vor allem Verbindungen der Azo- und Anthrachinonreihe. Besonders
bevorzugte Farbstoffe sind im Bereich von 130 bis 2400C, vorzugsweise 160-2200C sublimierende Farbstoffe,
wie sie üblicherweise im Transferdruck verwendet werden. Beispielhaft seien genannt:
CI. Disperse Yellow 60 Nr. 12 712
CI. Disperse Yellow 3 Nr. 11 855
CI. Disperse Red 5 Nr. 11 215
CI. Disperse Red 13 Nr. 11 115
CI. Disperse Red 4 Nr. 60 755
CI. Disperse Violett 1 Nr. 61 100
CI. Disperse Blue 19 Nr. 61 110
CI. Disperse Blue 14 Nr. 61 500
CI. Disperse Blue 3 Nr. 61 505
CI. Disperse Blue 26 N r. 63 305
CI. Disperse Yellow 3 Nr. 11 855
CI. Disperse Red 5 Nr. 11 215
CI. Disperse Red 13 Nr. 11 115
CI. Disperse Red 4 Nr. 60 755
CI. Disperse Violett 1 Nr. 61 100
CI. Disperse Blue 19 Nr. 61 110
CI. Disperse Blue 14 Nr. 61 500
CI. Disperse Blue 3 Nr. 61 505
CI. Disperse Blue 26 N r. 63 305
Als Tenside kommen nichtionogene und anionenaktive Verbindungen in Betracht. Aus der Reihe der
nichtionogenen Tenside seien vor allem Polyglykoläther, wie Alkylpolyglykoläther oder Alkylphenolpolyglykoläther
genannt.
Anionenaktive Tenside sind z. B. Fettsäuren, Harzsäuren, Sulfate, beispielsweise sulfatierte primäre oder
sekundäre aliphatische Alkohole mit 10 bis 18
ίο Kohlenstoffatomen, sulfatierte Feüsäureamide, sulfatierte
Alkylenoxidaddukte, sulfatierte partiell veresterte mehrwertige Alkohole; und vor allem Sulfonate, wie
langkettige Alkylsulfonate, beispielsweise Laurylsulfonat, Cetylsulfonat, Stearylsulfor.at, Mersolate, Natriumdialkylsulfosuccinate,
wie Natriumdioctylsulfosuccinat und Tauride, beispielsweise Oleylmethyltaurid (Natriumsalz),
Alkylarylsulfonate, wie Alkylbenzolsulfonate mit geradkettiger oder verzweigter Alkylkette mit etwa
7 bis 20 Kohlenstoffatomen, und Mono- und Dialkylnaphthalinsulfonate, wie Nonylbenzolsulfonat, Dodecylbenzolsulfonat
und Hexadecylbenzolsulfonat, sowie i-Isopropyl-naphthalin-2-sulfonat, Di-iso-propylnaphthalinsulfonat,
Di-n-butylnaphthalinsulfonat, Diisobutylnaphthalinsulfonat;
Kondensationsprodukte aus Naphthalinsulfonsäuren und Formaldehyd, wie Di-naphlhylmethansulfonat,
dann Ligninsulfonate und Oxyligninsulfonate, Sulfonate von Polycarbonsäureestern und
-amiden und Kondensationsprodukte von Fettsäuren
mit Aminoalkylsulfonaten, ferner phosphatierte Tenside, wie Mono- und Diphosphorsäureester von oxäthylierten
Fettalkoholen, Alkylphenolen und Fettsäuren, bevorzugt sind Kondensationsprodukte aus Naphthalinsulfonsäuren
und Formaldehyd, Ligninsulfonate, Alkylsulfonate mit 10 — 25 C-Atomen, Addukte von 4 — 20
Äthylenoxid-Einheiten an Nonylphenol und Oleylalkohol.
Die Farbstoffzubereitungen lassen sich leicht — beispielsweise mittels eines Dissolvers — in einer
üblichen Lösung eines Bindemittels verteilen. Die so erhaltenen Druckfarben werden auf einen Hilfsträger —
beispielsweise ein beidseitig mit Stärke gestrichenes Papier — gegebenenfalls zur Herstellung mehrfarbiger
Zeichnungen oder Motive mittels üblicher Druckverfahren aufgebracht. Zum Umdruck wird der bedruckte
Hilfsträge;· mit dem zu bedruckenden Textilmaterial,
das überwiegend aus synthetischen Fasern besteht, in Kontakt gebracht und so fange auf Sublimationstemperatur
gehalten, bis die auf dem Hilfsträger aufgedruckten Zeichnungen oder Motive auf das synthetische
Textilmaterial übertragen sind. Dazu genügt in der Regel eine kurzzeitige (20 bis 60 Sekunden) Erwärmung
auf 150-2300C. Der Umdruck kann kontinuierlich auf geheizten Walzen oder diskontinuierlich mittels geheizter
Platten (Bügeleisen oder Presse) durchgeführt werden. Eine Nachbehandlung — beispielsweise Waschen
oder Dämpfen — des bedruckten, synthetischen Fasermaterials — beispielsweise Polyester, Triacetat,
Polyamid oder Polyacrylnitril — ist im allgemeinen nicht notwendig.
150 g Mono-acetyl-p-phenylendiamin diazotiert man
bei 0 — 5°C in einem Gemisch, bestehend aus 1600 ml
Eiswasser und 270 ml 36%iger Salzsäure durch Zugabe einer Lösung, die 69 g Natriumnitrit in 250 ml Wasser
gelöst enthält. Diese Diazoniumsalzlösung läuft unter Rühren zu einer 0 — 5°C warmen Lösung, die aus 113,4 g
p-KresoI, 3000 ml Eiswasser, 40 g Natriumhydroxid, 170 g Natriumcarbonat und 7 g Natriumalkylsulfonat,
dessen aliphatische Alkylketten 12—18 Kohlenstoffatome enthalten, hergestellt wird. Nach dem Abfiltrieren,
Waschen und Trocknen erhält man 263 g des im Clour Index, 3. Auflage (1971), Band 4, Nr. 11 855, angegebenen
gelben Dispersionsfarbstoffs.
Rührt man 75 g der so hergestellten Präparation in einem Gemisch, bestehend aus 760 ml Äthanol, 50 g
Äthylenglykolmonoäthyläther, 75 g eines Maleinatharzes und 40 g Äthylcellulose zehn Minuten mittels eines
Dissolvers an, so erhält man eine Tiefdruckfarbe guter Feinverteilung, mit der konturenscharfe, stippenfreie,
fur den Transferdruck geeignete Pastelltöne auf beidseitig mit 7 g/m2 Stärke gestrichenem Papier
(80 g/m2) als Hilfsträger gedruckt werden können. Der Umdruck auf textile oder nichttextile, synthetische
κι Materialien erfolgt nach bekannten Verfahren, wie sie
beispielsweise in der deutschen Offenlegungsschrift 17 69 757 beschrieben sind.
ιϊ Man verrührt 250 g des roten Dispersionsfarbstoffes
l-Amino^-phenoxy^-hydroxy-anthrachinon in einer
Lösung von 5 g eines Kondensats aus Formaldehyd und Naphthalinsulfonsäure in 745 ml Wasser. Diese Anschlämmung
wird anschließend in einer schnellaufenden Rührwerksmühle, wie sie beispielsweise in der Zeitschrift
»Farbe und Lack«, 71 (1965), Seile 377, beschrieben ist, 30 Minuten mit Glasperlen des
Durchmessers 0,3 — 0,4 mm gemahlen. Nach Abtrennung
der Glasperlen wird die Farbstoffdispersion bei
2-, 80-900C auf einem Blech getrocknet. Wird die
Trocknung auf einer geheizten Walze oder durch Zerstäubungstrocknung durchgeführt, so erhält man
den Farbs:off in Schuppen- oder Granulatform. Die Zubereitung enthält ca. 2% Tensid.
Rührt man diesen Farbstoff wie in Beispiel 1 beschrieben an, so erhält man eine rote Druckfarbe mit
guter Feinverteilung.
Man löst 100 g des blauen Dispersionsfarbstoffs gemäß Colour-Index Nr. 63 305 wie er nach seiner
üblichen Herstellung als Rohware anfällt in 500 g 96%iger Schwefelsäure und läßt diese Lösung unter
Rühren in vier Liter Eiswasser, in dem 5 g eines Umsetzungsproduktes von Nonylphenol mit sieben
Äthylenoxid gelöst wurden, einlaufen. Der repräzipitierte Farbstoff wird abfiltriert, mit einem Liter Wasser
gewaschen, erneut in zwei Liter Wasser angerührt, durch Zugabe von wenig Natronlauge auf pH-Wert 7
ir) eingestellt, abfiltriert, sulfatfrei gewaschen und bei
70-800C getrocknet.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Druckfarben auf Basis organischer Lösungsmittel zum Bedrucken
von Hilfsträgern für <i:-n Transferdruck unter Verwendung von pulverförmigen oder granulierten
Zubereitungen von Dispersionsfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man Zubereitungen
verwendet, denen während der Formgebung des Farbstoffs 0,05 bis 5 Gewichtsprozent eines
nichtionogenen oder anionaktiven Tensids — bezogen auf den Farbstoffgehalt — zugesetzt
worden sind.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man Zubereitungen verwendet, denen das Tensid bei der Repräzipitation des Rohfarbstoffs
zugesetzt worden ist
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Zubereitungen von Azodispersionsfarbstoffen
verwendet, denen das Tensid während der Kupplungsreaktion zugesetzt worden ist.
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- 1975-09-08 JP JP50108145A patent/JPS5152436A/ja active Pending
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