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Stützwand für Geländeainschnitte, insbesondere für Verkehrstrassen
Die Erfindung betrifft eine Stützwand für Geländeeinschnitte, insbesondere für Verkehrstrassen,
mit Stützwandträgern und die Felder zwischen diesen ausfüll enden Stützwandelementen.
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Die Trassen für Straßen und Eisenbahnen werden üblicherweise über
der Erdoberfläche gefübrt. Die zunehmende Verkehrsdichte mit hoher Lärmentwicklung
durch die schnellfahrenden modernen Verkehrsmittel einerseits und die zunehmende
Ausdehnung der b ebauten Flächen vor allem in den Ballungsräumen andererseits führen
dazu, daß es bei Berücksichtigung des Umweltschutzes immer schwieriger und für größere
Projekte oft soger unmöglich wird, eine geeignete Trassenführung zu finden.
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Eine unterirdische Führung der Verkehrswege kommt wegen der außerordentlich
hohen Kosten nur in Ausnahmefällen in Betracht, beispielsweise als U-Ba.hnen in
Großstädten. Die Beeinträchtigung der Umgebung vor allem durch Lärmbelästigung läßt
sich dadurch herabsetzen, daß die Verkehrstrasse in offener Bauweise tiefer als
die Erdoberfläche gelegt wird. Da beiderseits der Verkehrstrasse zur Erdoberfläche
ansteigende Böschungen vorgesehen werden müssen, ist der Flächenbedarf dieser Bauweise
verhältnismäßig
groß; außerdem fällt eine große Menge an Aushub an. Zumindest für die nähere Umgebung
ist die Lärmbelästigung noch beträchtlich, da die Lärmausbreitung durch die zur
Erzielung ausreichender Standsicherheit erforderlichen flachen Böschungen kaum vermindert
wird.
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Der Flächenbedarf ist wesentlich geringer bei einer Führung der Trasse
in Geländeeinschnitten mi-t senkrechten Wänden. Dabei müsse Stützwände verwendet
werden, die die durch das Erdreich ausgeübten kräfte aufnehmern. Hierfür werden
bisher fast ausschließlich aus Ortbeton bestehende Stünde verwendet, deren Erstellung
mit beträchtlichen Kosten verbunden ist, so daß längere Trassenabschnitte aus Kostengründen
nicht in dieser tiefliegenden Bauweise geplant werden Die Betonstützwände reflektieren
den Schall nahezu unbehindert, so daß die Lärmbelästigung der näheren Umgebung noch
beträchtlich ist. Außerdem bieten derartige Betonwände für die Verkehrsteilnehmer
einen ästhetisch wenig befriedigenden Eindruck, der bis zu einer ps3rchologisch
Ilachteiligen, die Verkehrssicherheit beelüträchtigenden Wirkung beispielsweise
auf Autofahrer führen kann.
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Die erheblichen Herstellungskosten derartiger Stützwände sind zu einem
großen Teil dadurch bedingt, daß beim Aushub der Geländeeinschnitte zunächst ein
Baugrubenverbau erfolgen muß, wonach erst die Errichtung der Stützwände möglich
ist. Wegen der unzureichenden Festigkeit des Erdreichs kann der Einschnitt nicht
bis zur vollen Tiefe ausgehoben werden, ohne daß eine Abstützung durch einen vorläufigen
Verbau erfolgt.
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Es sind Bauweisen bekannt, die eine mit dem Aushub von oben nach unten
fortschreitende Abstützung der Einschnittwände ermöglichen, beispielsweise der sogenannte
Berliner Verbau, bei dem Doppel-T-Träger in das Erdreich gerammt werden, zwischen
die von oben nach unten fortschreitend Balken eingesetzt werden Diese Bauweise ist
wegen der Art der verwendeten Materialien und wegen des Aussehens nur für einen
provisorischen Verbau vor Errichtung einer endgültigen Stützwand geeignet und angewendet
worden.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Stützwand für Geländeeinschnitte,
insbesondere für Verkehrstrassen, ZU schaffen, die es ermöglicht , mit geringem
Bauaufwand und geringem Geländebedarf diese Einschnitte bleibend abzustützen, ohne
daß ein vorläufiger Verbau vor dem Errichten der endgültigen Stützwand erforderlich
ist; zugleich soll die Stützwand die Schallabstrahlung aus dem Geländeeinsehnitt
stark verringern, ästhetisch ansprechend sein und sich unauffällig in die Landschaft
einfügen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Stützwand der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß die Stützwandelemente als flächige Bauteile ausgeführt
sind und daß die flächigen Stützwandelemente mit ihren Schmal rändern von oben in
Nuten eingesetzt sind, die in den einander zugekehrten Seitenflächen benachbarter
Stützwandträger von der Luftseite nach unten im Winkel zur Trägerlängsrichtung verlaufen.
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Bei einer derartigen Stützwand ist ein vorläufiger Verbau des Geländeeinschnitts
nicht erforderlich, weil zunächst die Stützwandträger in Bohrungen in das Erdreich
eingebracht werden und anschließend die flächigen Stützwandelemente mit fortschreitendem
Aushub von oben nach unten eingesetzt werden können.
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Im Gegensatz zum Berliner Verbau, bei dem die einzelnen Balken von
unten nach oben zwischen die Stützwandträger eingeführt werden müssen, wird bei
der erfindungsgemäßen Stützwafld das Stützwandelement von oben eingesetzt. Durch
die gestaffelte Anordnung der Stützwandelemente entsteht eine aufgelockerte Wandfläche,
wobei in die zahlreichen Längsfugen zwischen benachbarten Stützwandelementen Pflanzen
eingesetzt werden können, so daß ein Begrünen der gesamten Stützwandfläche möglich
ist, ohne daß hierfür besondere bqaßnahmen ergriffen werden müßten. Der im Geländeeinschnitt
durch den Verkehr entwickelte Schall wird durch die Brechung an mehreren, gegeneinander
versetzten Flachen gedämpft und überwiegend in den Einschnitt zurückgeworfenDabei
ist auch die Schalleinwirkung auf die Verkehrsteilnehmer vermindert. Diese Wirkung
kann in Weiterbildung des Erfindungsgedankens noch dadurch gesteigert werden, daß
die luftseitige Fläche des Stützwandelements zur Luftseite hin geneigt ist.
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Da die Nuten in den Seitenflächen der Stützwandträger nach oben geöffnet
sind, können einzelne Stützwandelemente beispielsweise bei Beschädigung ausgewechselt
weiden, ohne daß die Lage benachbarter Stützwandelemente verändert werden müßte.
Da im wesentlichen für die gesamte Stützwand nur zwei Bauelemente, nämlich Stützwandträger
und flächige Stützwandelemente verwendet werden, lassen sich die herstellungskosten
durch die Fertigung dieser Elemente in sehr großen Stückzahlen, beispielsweise als
vorgefertigte Bauteile, sehr niedrig halten.
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Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist eine schnelle und wirtschaftliche
Herstellung größer Baulängen durch Vorfertigung der Bauteile sowie dadurch möglich,
daß der Aushub auf das Bodenvolumen beschränkt ist, das den Einschnitt darstellt.
Zusätzlicher Aushub, der durch die Notwendigkeit von Böschungen anfallen würde,
wird.hierbei eingespart. Ein vorläufiger Verbau ist überflüssig, weil die endgültige
Stützwand zugleich die Funktion des Baugrubenverbaus erfüllt.
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Die Führung der Verkehrstrassen in Einschnitten mit den ertindungsgemäßen
Stützwänden ist in erheblichem Maße umweltfreundlich, weil die Verkehrswage weder
in bewohnten Gebieten noch in der Landschaft störenden Einfluß haben; die Forderungen
des Umweltschutzes und des Landschaftsschutzes sind daher in größtuiöglicher Weise
erfüllt. Optisch werden die Verkehrswege kaum und akustisch stark gedämpft wahrgenommen.
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Die Planung von Verkehrstrassen wird auch in rechtlicher ilinsicht
erheblich vereinfacht, da der Raumbedarf und die Umweltbelastung gering sind und
damit die Wahrscheinlichkeit von Einsprüchen Betroffener stark herabgesetzt wird.
Andere vorhandene Verkehrswege können in ihrer Lage verbleiben.
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Die Stützweiten von Brücken für kreuzende Verkehrswege sind verhältnismäßig
klein; mit geringen Veränderungen können Teile der Stützwand als Unterbau für die
Brücken verwendet werden.
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Versorgungsleitungen können relativ einfach und wirtschaftlich im
Trassenbereich verlegt werden, weil das zusammen mit der Einschnittsherstellung
im Schutz der erfindungsgemäßen Stützwand erfolgen kann.
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Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand der Unteransprüche;
die damit erziclten Vorteile werden anhand von der Erläuterung der Erfindung dienenden
Ausführungsbeispielen in der Zeichnung näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 bis 4 Beispiele für mögliche Formen von Geländeeinschnitten
mit der Stützwand, Fig. 5 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles V in Fig. 4, Fig.
6 eine Draufsicht in Itichtung des Pfeil es V in Fig. 5, Fig. 7 eine Seitenansicht
eines Stützwandträgers im eingebauten Zustand, Fig. 8 einen Schnitt längs der Linie
VIII-VIII in Fig. 7, Fig. 9 eine Bewehrung und Schalung für einen aus Ortbeton herzustellenden
Stützwandträger gemäß Fig. 7, Fig. 10 einen Schnitt längs der Linie X-X in Fig.
9, Fig. 11 einen vorgefertigten Stützwandträger im eingebauten Zustand in. Seitenansicht,
Fig.
12 einen Schnitt längs der Linie XII-XII in Fig. 11, Fig. 13 Ausfuhrungsbeispiele
von flächigen Stützwandelementen bis 15 im senkrechten Schnitt im eingebauten Zustand,
Fig. 16 Ausführungsbeispiele von flächige Stützwandelementen bis 18 in vorgefertigter
Bauweise im horizontalen Schnitt, Fig. 19 horizontale Schnitte durch eine Stützwand
mit in und 20 Ortbetonbauweise hergestellten flächigen Stützwandelementen, Fig.
21 horizontale Schnitt durch Stützwandträger und die bis 23 daran angeschlossenen
Stützwandelement-e in unterschiedlichen Ausführungsformen, Fig. 24 vereinfachte
Querschnitte von Geländeeinschnitten bis 27 zur Erläuterung der Verankerung und
Abstützung der Stützwandträger in verschiedenen AusSührungsformen, Fig. 28 Querschnitte
der Stützwände mit paralleler Anordnung der Stützwandelemente untereinander-, und
Fig. 29 Querschnitte der Stützwände mit nichtparalleler, nach oben zunehmender luftseitiger
Neigung der Stützwandelemente.
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In den Fig. 1-3 sind verschiedene Formen von Geländeeinschnitten beispielsweise
dargestellt. Fig. -I zeigt einen Einschnitt geringer Tiefe in horizontalem Gelände.
Fig. 2 zeigt einen Einschnitt größerer Tiefe in quer dazu geneigtem Gelände. Weiterhin
ist in Fig. 2 dargestellt, daß der Aushub beiderseits der hier schräg nach außen
geneigten Stützwand l zu Böschungen angeschüttet
wurde. Damit können
höhere, für die Lärmabschirmung günstigere Stützwände ausgeführt werden, ohne daß
die Sohle des Einschnittes sehr tief in das vorhandene Gelände gelegt werden müßte.
Darüber hinaus entfällt bei seitlicher Anschüttung des Auschubes dessen Abtransport
Fig. 3 zeigt, daß die Stützwand i auch für einen halbseitigen Geländeeinschnitt
in stark abfallendem Gelände verwendet werden kann, wobei die Neigung dor Stützwände
i, wie aus den Beispielen nach Fig. 2 und 3 ersichtlich, gegen das anstehende Erdreich
gerichtet ist.
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Wie man schon aus der vereinfachten Darstellung in den Fig. 1 bis
6 erkennt, wird die Stützwand 1 aus senkrechten oder zur Erdseite geneigten Stützwandträgern
2 und flächigen Stützwandelementen 3 gebildet, die in den Feldern zwischen den Stützwandträgern
2 übereinander gestaffelt angeordnet und mit ihren luftseitigen Flächen zur Luftseite
hin geneigt sind. Die flächigen Stützwandelemente können als Platten, räumlich oder
eben gekrümmt ten Schalen (Gewölbe) oder Faltwerke ausgeführt sein.
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Bei allen gezeigten Ausführungsbeispielen bestehen die Stützwandträger
2 und die Stützwandelemente 3 aus Beton. Die Stützwandträ.ger 2 sind mit ibrem Fuß
in Bohrungen 4 durch Ausgießen mit Beton verankert. Zusätzlich können die Stützwandträger
2 mit in das Erdreich geführten Erdankern 5 (Fig. 4) gestützt werden, um die auf
die Stiitzwandträger 2 ausgeübten Kräfte aufzunehmen.
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Wie besonders deutlich in den Fig. 7 und ii dargestellt, weisen die
Stützwandträger 2 an ihren einander zugekehrten Seitenflächen 6 Nuten 7 auf, die
an ihren unteren Enden geschlossen sind und schräg nach oben und außen verlaufen,
d.h. die Neigung der Nuten ist an ihrem oberen Ende zum Geländeeinschnitt hin gerichtet;
mit anderen Worten, die Nuten 7 verlaufen von
der Luftseite nach
unten im Winkel zur Trägerlängsrichtung.
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In die Nuten 7 greifen die Stü.tzwandelemente 3 mit ihren Schmalrändern
(Fig. 19 bis 23).
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Bei der Herstellung der Einschnitte und der Stützwände 1 werden zunächst
die Bohrungen 4, die in den Fig. 6, 7, 8, 11 und 12 mit gestricJlelten I,inien dargestellt
sind, in das Erdreich niedergebracht, beispielsweise in eie Abstand von 4 bis 6
Meter. Dann werden die vorgefertigten Stützwandträger in die Bohrungen eingesetzt
und die Fußeinspannung wird durch Ausgießen bzw. Auspressen mit Beton unterhalb
der Aushubsohle hergestellt (Beispiel gemäß Fig. 11 und 12). Bei einem anderen,
später noch näher erläuterten Verfahren gemäß Fig. 7 bis 10 werden die Stützwandträger
2 in Ortbetonbauweise in der Bohrung 4 hergestellt.
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Nachdem die Stützwandträger 2 an ihrem Fuß verankert sind, erfolgt
stufenweise der Aushub des Einschnittes. Zugleich werden von oben nach unten fortschreitend
die Stützwandelemente 3 von oben nach unten in die Nuten 7 eiyjgefügt und übernehmen
die Abstützung des Erdreiches, so daß ein vorläufiger Baugrubenverbau überflüssig
wird. Statisch erforderliche Erdanker bzw. andere Rückverankerungselemente bzw.
Stützelemente werden mit dem Aushub fortschreitend hergestellt und angespannt. Mit
Erreichen der Aushubsohle des Geländeeinschnittes ist gleichzeitig die erfindungsgemäße
Stützwand endgültig fertiggestellt.
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Wie in den Fig. 13-15 und 19-23 angedeutet, wird der Raum hinter den
Stützwandelementen 3 mit Kies, anstehendem Boden oder Magerbeton hinterfüllt. In
der Mitte der Fig. 5 und links in Fig. 4 ist angedeutet, wie die Stützwand l durch
geeignete Bepflanzung der sich aus der gestaffelten Anordnung der Stützwandelemente
3 ergebenden offenen und terrassierten Flächen begrünt werden kann.
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In Fig. 4 ist am Beispiel einer Straße (links) und einer Eisenbahn
(rechts), in den Fig. 28 und 29 allgemein, mit punktierten Linien der Verlauf der
Schallstrahlung vereinfacht dargestellt Die Darstellungen in den Fig. 4, 28 und
29 zeigen, daß durch luftseitige Neigung der Stützwandelemente der Schall überwiegend
in den Einschnitt zurück-gebrochen wird. Durch vertikal gekrümmte Ausführung der
Stützwandelemente nach Fig. 28 und 29 (jeweils rechts) wird dieser Effekt ebenso
gesteigert wie durch nichtparallele Anordnung der Stützwandelemente untereinander
der Art, daß deren luftseitige Neigung nach oben hin zunimmt (Fig. 29).
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In den Fig. 5 und 6 ist links eine Ausführungsform mit geraden, rechteckigen
Stützwandelementen 3 dargestellt. Rechts in den Fig. 5 und 6 ist eine abgewandelte
Ausführungsform der Stütz wandelemente 3 gezeigt, die gewölbt sind und dadurch den
Druck des Erdreichs besser aufnchen und auf die Stützwandträger 2 übertragen. Außerdem
wird dadurch die Stützwandfläche auch in horizontaler Richtung er aufgeleckert,
was aus optischen und akustischen Gründen wünschenswert sein kann.
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In den Fig. 13 bis 18 sind verschiedene Ausführungsformen de Stützwandelemente
3 gezeigt. Beispielsweise kann auf der dem Erdreich zugekehrten Riickseite des Stützwandelements
3 eine wasserdurchlässige Schicht 8 zur Drainage angeordnet sein.
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Dadurch wird verhindert, daß stich auf der Rückseite der Stützwandelemente
angespanntes Wasser sammelt, das zu einer hoben Beanspruchung der Stützwandelemente
führen würde. Die in den Fig. 13, 6, 16, 17 und 18 dargestellten Stützwandolemente
3 sind Betonfertigteile, was durch die schwarze Querschnittsdarstellung angedeutet
ist. Bei der Ausführungsform nach Fig. 14 haben die Stützwandelemente 3 an illrer
unteren Längskante einen abgewinkelten, zur anderen Längskante des benachbarten
Stützwandelements
3 vorspringenden Rand 9, der der Aussteifung
dient.
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Zugleich kann dieser Rand 9 - wie in Fig. -14 angedeutet - zum Verschluß
des Zwischenraumes zwischen benachbarten Stützwandelementen dienen, beispielsweise
wenn eine Abdichtung und Isolierung der Stützwand geviinscht wird. Es versteht sich,
daß in diesem Fall die Drainageschicht 8 nicht bis zur Oberkante der Stützwandelemente
3 geführt wird, sondern eine Dichtung 9a vorgesehen wird. Der abgewinkelte Rand
kann auch an der oberen Längskante der Stützwandelemente 3 angebracht erden.
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Neben der geraden (Fig. 16) und der gewölbten Ausführungsform (Fig.
18) der Stützwandeleinente 3 können diese beispielsweise auch mit verdicktem Mittelteil
ausgeführt werden (Fig. 17), um höhere Kräfte aufnehmen zu können. V-orbezeichnete
Stützwandelemente können sämtlich auch senkrecht zur Bildebene gekrümmt ausgeführt
werden, siehe Fig. 28 und 29 (jeweils rechts8.
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Bei dem Beispiel nach Fig. 15 bestehen die Stützwandelemente 3 aus
Ortbeton und sind mit Kies hinterfüllt. Die Fig. 19 und 20 zeigen die Herstellung
der Stützwandelemente 3 aus Ortbeton in gerader (Fig. 19) und gewölbter Ausführung
(Fig. 20). Dazu wird eine Standard-Elementschalung 10, die in Länge und Höhe rerstellbar
ist, zwischen die beiden Stützwandträger 2 eingesetzt und nach dem Aushärten des
Stützwandelementes 3 zur Wiederverwendung abgenommen. Bei der Ausführungsart nach
Fig. 19 und 20 kann in der Rcgel auf eine Innenscllalung verzichtet und direkt gegen
das Erdreich betoniert werden, siehe Darstellung Fig. 19 und 20 (jeweils links).
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Einige Möglichkeiten des Anschlusses der Stützwandelemente 3 sind
in den Fig. 2i bis 23 erläutert. Das vorgefertigte gerade oder gewölbte Stützwandelement
3 kann mittels Fugenverguß aus
zement- oder kunststoffgebundenem
Mörtel i.n der Nut 7 festgelegt werden (Fig. 21 links). Zusätzlich kann eine elastische
Zwischenschicht 11 an der Stirnkante des gewölbten Stützwandelements 3 vorgesehen
sein (Fig. 22 links). Um die Bewegungsmöglichkeiten zwischen dem Stützwandträger
2 und dem Stützwandelement 3 zu verbessern, können die einander zugekehrten Flä
chen beider Teile gewölbt und mit einer Kunststoffschale 12 ausgekleidet werden
(Fig. 22 rechts).
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Bei der Horstellung des Stützwandelements 7 aus Ortbeton kann dieses
mit seiner Kante einfach in die Nut 6 eingegosscn werden (Fig. 21 rechts). Um eine
Bewegungsmöglichkeit zwischen dem Stützwandträger 2 und dem Stützwandelement 5 auch
bei der Ortbetonausführung zu erhalten, kann zwischen beiden Teilen ein in Fig.
23 links angedeutetes Betonfedergelenk 13 vorgesehen sein, oder zwischen beiden
Teilen kann eine elastische Zwischenlage 14 vorgesehen werden, beispielsweise aus
Neopren (Fig. 23 rechts).
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In den Fig. 9 und 10 sind die Elemente zur Herstellung des in den
Fig. 7 und 8 gezeigten Stützwandträgers 2 in Ortbeton bauweise dargestellt. In die
Bohrung 4 im erdreich wird ein vorgefertigter Bewehrungskorb 15 eingesetzt, der
in seinem über der Aushubsohle liegenden Abschnitt von einer Schalung umgeben ist,
die aus mehreren vorgefertigten Schalkörpern 16 besteht. Wenn der von den Schalkörpern
16 umschlossene hohlraum, der die Bewehrung 15 enthält, mit Ortbeton ausgegossen
wird, entsteht der Stützwandträger @2 (Fig. 7 und 8), von dem die Schalkörper 16
mit zunehmendem Aushub abgenommen und wiederverwendet werden.
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Aus der Seitenansicht der Stützwandträ.ger 2 in den Fig. 7 und 11
erkennt man deutlich, daß der Winkel α, um den die Stützwandträger
2
mit ihrem oberen Ende von der Einschnittöffnung weg gegenüber der Senkrechten geneigt
sind, beim gezeigten Beispiel vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise, kleiner
ist als der Neigungswinkel fl der Nuten 7 gegenüber der Längsachse der Stützwandträger
2. Dadurch wird auch bei geneigter Anordnung der Stützwandträger 2, die für die
Aufnahme der aus dem Erdreich kommenden Kräfte besonders günstig ist, eine Reflexion
des Schalls in den Geländeeinschnitt zurück begünstigt.
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Die Verankerung der Stützwandträger 2 durch Einspannen des Trägerfußes
und durch Erdanker 5 ist in Fig. 24 vereinfacht dargestellt. Stattdessen können
zwischen den oberen und/od'r unteren Enden der Stützwandträger 2 Druckriegel 17
eingesetzt werden, die in Gelenken 18 an den Stützwandträgern 2 gelagert sind und
die jeweils zwei gegenüberliegende Träger 2 gegeneinander abstützen^^ Zweckmäßigerweise
sind die Gelenke 18 als Kugelkalotten ausgeführt, die in entsprechende Ausnehmungen
an den Stützwandträgern 2 greifen Derartige Ausnehmungen 1-9 sind in den Fig. 7
und 11 angedeutet. Aus Fig. 9 erkennt man, daß die Schalkörper 16 Vorsprünge zur
Herstellung der Kugelkalotten aufweisen können. In Fig. 26 ist die gemeinsame Verwendung
von Druckriegeln 17 am unteren Trägerende und Erdankern 5 im oberen Trägerbereich
dargestellt. Diese Ausführungsform findet Verwendung, wenn ein oberer Druckriegel
17 stören würde.
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in Fig. 27 ist angedeutet, daß die, Stützwandträger 2 nilt kleineren
Abwandlungen auch als Widerlager von Überbauten, beispielsweise einer Brücke 19
verwendet werden können. Dazu sind Gegenpfähle 20 vorgesehen.
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Die gegenseitige Abstützung der Stützwandträger 2 durch gelenklg angeschlossene
Druckriegel 17 ergibt einen kettenartig gelen kig zusammenhängenden Baukörper, der
nicht primär in sich selbst stabil ist, sondern erst durch die Abstützung am umgebenden
Erdreich
stabilisiert wird. Diese Abstützung wird in senkrechter Richtung durch die abgesetzte,
sägezahnähnliche Gestaltung der Stützwand verstärkt; in horizontaler Richtung ist
die Ausführung mit zum Erdreich hin gewölbten Stützwandelementen 3 (rechts in den
Fig. 5 und 6) besonders für eine gleichmäßig verteilte Abstützung geeignet. Da auch
die Ver bindungsstellen zwischen den Stützwandträgern 2 und den Stützwandelementen
3 gelenkig bzw. elastisch ausgeführt werden können, entsteht ein zusammengesetztes
System mit zahlreichen Gelenken, das durch das umgebende Erdreich stabilisiert wird.
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Wenn Verschiebungen auftreten, so bewirken diese nicht wie bei einem
in sich starren Baukörper erhebliche innere Kräfte ? sondern führen zu einer geringfügigen
gegenseitigen Bewegung der gelenkig miteinander verbundenen Teile des Systems, bis
wieder Gleichgewicht mit den Erdreich hergestellt ist. Diese Lageänderungen sind
so gering, daß sie ohne weiteres in K9 genommen werden können. Es ergibt sich aber
der besondere Vorteil, daß innerhalb des Systemes nur geringe und genau berechenbare
Kräfte auftreten und die Dimensionierung der Teile entsprechend niedrig gewählt
werden kann.
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Weitere Vorteile liegen in der besonders einfachen Gestaltung der
Stützwandträger, die in allen gewünschten Langen mit gleichem Querschnitt hergestellt
werden können, beispielsweise als Stahlbeton-Fertigteile, wobei schon die Anschlußflächen
zur Befestigung der Erdanker bzw. der Druckriegel und der Stützwandelemente. vorgesehen
sein können. Alle Stützwandelemente sind gleich und so ausgebildet , daß sie durch
ein faches Einschieben in die Stützwandträger ihre Belastung auf diese übertragen
können. Sie können ebenfalls beispielsweise als Betonfertigteile ausgeführt sein.
Die akustischen. Eigenschaften
der Stiitzwand können dadurch noch
weiter verbessert werden, daß die Luftseiten der Stütz, wandelemente mit schallschluckender
Beschichtung oder Oberflächengestaltung ausgeführt sein können.
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Wenn der Geländeeinschnitt unter den Grundwasserspiegel reicht, kann
das Wasser beispielsweise in einem offenen Geringe an der Einschnittsohle in Längsrichtung
des Einschnitts abgeführt werden. Dafür können de beschriebenen wasserdurchlässigen
Ausführungsformen der Stützwand verwendet werden. Es ist aber auch möglich, die
Stützwand zu isolieren, wie ini Zusammenhang mit Fig. 14 erläutert wurde, so daß
das Grundwasser hinter der Stützwand anstehen kann. In diesem Falle wird die Enschnittsohle
mit einer dichten Bodenplatte versehen, die ebenso wie die Stützwände durch Erdanker
gegen Auftrieb gesichert wird. Mit einfachen Mitteln bildet man auf diese Weise
eine dichte Wanne, die die Verkehrstrasse aufnimmt.
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Bei rolligen Böden (Sand, Kies) kann man den unteren Rand der Stutzwandelemente
3 als Schneide ausbilden, so daß das Stützwandelement unter seinem Eigengewicht
oder Wirkung äußerer Kräfte nach unten in den Boden eindringt,' wenn diese-r unter
defll Stützwandelement abgegraben wird. Dadurch wird ein SeXundärverbau auch bei
solchen Böden eingespart, die schon bei einer Aushubtiefe abgestützt werden müßten,
die geringer als die Plattenhöhe ist.
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Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen sind die luftseitigen
Flächen der Stützwandelemente und gegebenenfalls die Nuten 7 in den Seitenflächen
der Stützwandträger parallel angeordnet (Fig. 28). Abweichend davon können sie auch
unter
verschiedenen Winkeln angeordnet werden (Fig. 29), wobei
es für die Schallabstrahlung besonders günstig ist, wenn bei den weiter oben liegenden
Stützwandelementen die Neigung der Flächen größer ist, d.h. daß die oberen Stützwandelemente
stärker zur Luftseite der Stützwand hin geneigt sind. Die Flachen und gegebenenfalls
die Nuten können auch gekrümmt ausgeführt werden (Fig. 28 und 29 rechts) , wobei
es sich als günstig erwiesen hat, die Krümmung konlrav zur Luftseite der Stü.tzwand
auszuführen,