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Tordierwerkzeug für einen Rechteckhohlleiter Die Erfindung bezieht
sich auf ein Tordierwerkzeug für einen Rechteckhohlleiter, viie er beispielsweise
zwischen Richtfunkgeräten und Antennen als Verbindungsleitung verwendet wird.
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Es ist bekannt, diese Hohlleiterzüge aus Teilabschnitten, nämlich
geraden Hohlleitern, Krümmern und 1Serdrallungsstücken aufzubauen, wobei diese Teile
im Werk gefertigt und am Montage ort zusammengesetzt werden* Häufig ergeben sich
jedoch Abweichungen der tatsächlichen örtlichen Abmessungen oder gegebenenfalls
erforderliche Änderungen, so daß die vorgefertigten Teile nicht mehr zusammenpassen
und spezielle Längen von Hohlleiterquerschnittenund Formstücken nachgefertigt werden
müssen.
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In einer früheren Anmeldung der Anmelderin (DT-OS 2 216 802) wtirde
deller bereits eine Lösung für einen Rechteckhohlleiter angegeben, der am Montage
ort den vorhandenen baulichen Verhältnissen angepaßt werden kann und mindestens
die gleiche Übertlagungsqualität wie die bisher eingesetzten starren Hohlleiterzüge
aufweist, Dieser Hohlleiter wird im Strangpreßverfahren in größeren Längen hergestellt
und in ebenen Spiralen gewickelt. Er wird im aufgewickelten Zustand an den Montage
ort gebracht und dort gerade gerichtet und durch Krümmen bzwO Biegen und Tordieren
der vorgesehenen Leitungsführung angepaßt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für einen Rechteckhohlleiter
der vorstehend genannten Art ein Tordierwerkzeug zu schaffen, mit dem der Hohlleiter
in beliebigen ringen und Winkeln verdrillt werden kann, ohne daß dabei der Hohlleiterinnenquerschnitt
unzulässig deformiert wird.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst mit einem Tordiervferkzeug
aus wenigstens einer den Hohlleiter umfassenden, aufklappbaren Manschette aus zwei
Halbschalen, von denen wenigstens eine mit einer senkrecht zur Längsachse des Hohlleiters
verlaufenden rohrförmigen Aufnahme versehen ist, sowie einer an wenigstens einer
Halbschale angeordneten Spannbandratsche, die mit einer Steckvorrichtung in die
rohrförmige Aufnahme einsetzbar ist und eine der rohrförmigen Aufnahme der Halbschale
gleichartige rohrförmige Aufnahme für einen Bedienungshebel aufweist. Bei Verwendung
einer zweiten, gleichartig ausgebildeten Manschette mit Spannbandratsche und Bedienungshebel,
die unter einem Abstand zur ersten Manschette am Hohlleiter angebracht ist, kann
diese in vorteilhafter Weise zur Halterung des Hohlleiters bzw. als Gegendruckelement
während des Tordiervorganges verwendet werden.
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Um die Deformation des Hohlleiterquerschnitts möglichst klein zu halten,
werden die Kräfte über elastisch gelagerte Aluminiumstreifen verhältnismäßig großer
Länge von den Manschetten auf den Hohlleiter übertragen, die im Bereich der Hohlleiterstege
am Hohlleiter aufliegen, Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachstehend anhand
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungs beispiels näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigen Figur 1 das TordienJerkzeug mit eingesetztem
Hohlleiter in einer Seitenansicht und Figur 2 in einer Draufsicht.
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Bei dem im Ausführungsbeispiel verwendeten Rechteckhohlleiter handelt
es sich um eine von der Anmelderin bereits früher vorgeschlagene Ausführungsform
eines Rechteckhohlleiters, bei dem die Außenkonturen der Breitseiten und Schmalseiten
jeweils nach der Mitte hin eingezogen und die Breitseiten unter Bildung sogenannter
Kragarme über die Schmalseiten hinaus verlängert sind. Dieser Hohlleiter besitzt
ein solches Querschnittsprofil, daß beim Kriirnmen und beim Tordieren um seine Längsachse
eine optimale Formtreue des Hohlleiterquerschnitts erreicht wird.
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nas Tordierwerkzeug besteht im wesentlichen aus zwei Manschetten 2,
3 mit Ratschen 4, 5 und steckbaren rohrförmigen Hebeln 6, 7, 8, 9. Die Manschetten
2, 3 sind aufklappbar und mit je einem Schnellverschluß getrennt voneinander an
beliebiger Stelle mit dem Hohlleiter verbindbar. Sie bestehen aus jeweils zwei den
Hohlleiter gabelförmig umschließenden Halbschalen, die einseitig über ein Gelenk
miteinander verbunden sind und an der gegenüberliegenden Seite über eine Schraubverbindung
11 zusammengehalten sind. Gelenk 10 und Schraubverbindung 11 sind dabei jeweils
im Bereich der Hohlleiterschmalseiten angeordnet.AninHalbschalen der Manschetten2,
3 ist in dem an den Breitseiten anliegenden Bereich außen jeweils eine rohrförmige
Aufnahme 2a, 3a angebracht, deren Öffnung in die dem Hohlleiter abgekehrte Richtung
zeigt. In die Aufnahme 2a bzw. 3a der einen Halbschale der Manschetten 2, 3 ist
dabei jeweils eine Spannbandratsche 4, 5 mit einer
entsprechenden
Steckvorrichtung eingesteckt. Die Spannbandratschen 4, 5 weisen an der dem Steckanschluß
in axialer Richtung gegenüberliegenden Seite eine gleichartige rohrförmige AufnaLe
auf, in die die rohrförmigen Hebel 6, 7 eingesteckt sind. Durch die zwischen der
Manschette und dem Hebel angeordnete Spannbandratsche kann bei fortschreitender
Torsion des Hohlleiters der Hebel immer wieder in die Ausgangslage gedreht werden.
Dies hat den Vorteil, daß die Verdrehung der Hebel zueinander klein bleibt und somit
unabhängig vom Torsionswinkel des Hohlleiters die größ-tmögliche Kraft vom Bedienenden
aufgebracht werden kann. Der Tordiervorgang läßt sich auch bereits von einer Manschette
mit. zugehöriger Spannbandratsche und Hebel durchführen, die Verwendung einer zweiten
Manschette mit Spannbandratsche und Hebel ist jedoch insofern besonders vorteilhaft,
als man diese zweite Einheit für die Fixierung der Lage des Hohlleiters beim Tordiervorgang
verwenden kann oder aber durch die Betätigung der beiden Einheiten in entgegengesetzten
Richtungen den Tordiervorgang beschleunigt durchführen kann.
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Das Tordierwerkzeug kann sowohl von einer Seite als auch von zwei
Seiten bedient werden. Somit besteht die Möglichkeit, den fertig verlegten Hohlleiter
aus jeder Lage nachzurichten. Der Fall, das Tordierwerkzeug auch von der zweiten
Seite aus zu bedienen, ist in der Figur strichpunktiert eingezeichnet. Hierfür sind
in der zweiten Halbschale 2b, 3b der beiden Manschetten 2, 3 in deren rohrförmigen
Aufnahmen weitere rohrförmige Hebel 8, 9 eingesteckt. An der zweiten Seite sind
dabei die Hebel direkt in die Manschette eingesteckt, also ohne Zwischenfügung einer
Spannbandratsche der vorstehend beschriebenen Art.
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In den Halbschalen der Manschetten 2, 3 sind an der den Hohlleiterbreitseiten
gegenüberliegenden Innenfläche in entsprechenden Führungen elastisch gelagerte Aluminiumstreifen
12, 13, 14, 15 verhältnismäßig großer Länge angeordnet, die in Längsrichtung des
Hohlleiters im Bereich der Hohlleiterstege am Hohlleiter anliegen. Über die Aluminiumstreifen
werden die Kräfte von den Manschetten auf den Hohlleiter übertragen, wodurch die
Deformation des Hohlleiterquerschnitts beim Tordiervorgang besondere klein gehalten
wird.
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Bei der Darstellung in Figur 1 sind verschiedene Lagen des ',tierkzeuges
während des Tordierens eingezeichnet.
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I zeigt dabei die Ausgangslage der beiden Hebel 6, 7, II in strichpunktierter
Darstellemg die Stellung eine Hebels nach ca. TO Hohlleitertorsion und III die Stel
des betreffenden Hebels nach dem Zurückschwenken zur weiteren Hohlleitertorsion.
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3 Patentansprüche 2 Figuren