DE2439411C2 - Verfahren zur Durchführung von Kavitations-Versuchen an Schiffsschrauben - Google Patents
Verfahren zur Durchführung von Kavitations-Versuchen an SchiffsschraubenInfo
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- Structures Of Non-Positive Displacement Pumps (AREA)
Description
V1J Γ
nm-nbXÄXy
nm-nbXÄXy
(T+ Q-E)X
1026
+ 10100
v
pb
x 1026+ 10100 pm
(D
wobei die tiefgesetzten Indexziffern »m« das Schiffsmodell und »b« das wirkliche Schiff bezeichnen
und ferner bedeutet:
λ Maßstab des Schiffsmodells, T Tiefgang des Schiffsheck,
E Höhe der Achsenlinie oberhalb der Grundlinie,
ο Profilerhöhung der Welle über die Gleichgewichtsfläche
des Meeres in der Vertikalen der Schiffsschraube,
Po-e Unterschied zwischen dem absoluten Druck
und der Dampfsättigung der Flüssigkeit,
Q Werte der Dichte,
η Zahl der Umdrehungen pro Sekunde, D Durchmesser der Schiffsschraube,
/ Vortriebsgrad der Schiffsschraube, Kt Vortriebskoeffizient der Schiffsschraube,
(Va) Auf die Schiffsschraube einwirkende mittlere Wassergeschwindigkeit
und wobei ferner, da der Wert KT des Modelies bei
den Versuchen gleich dem des Schiffes sein muß, gilt
und
J„ x Db x /I4 = (^)4,
sodaß die mittlere Geschwindigkeit des Wassers, die auf das Antriebsmodell einwirkt, wenn dieses mit
dem Wert KT entsprechend dem tatsächlichen Antrieb
arbeitet, folgender Bedingung entspricht
{VA) = (VA)bx\/-^-X
pm
ι/λΧ(Τ+ο-Ε)Χ
1026 +
10
100
(T+ ο -E)X
1026 + 10100
(2)
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schiffmodeil bei Durchführung
der Versuche mit einer über seine Längs- und Querabmessungen vorstehenden oberhalb der
Schiffsschraube angeordneten Platte versehen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Versuch das dicht
ausgebildete Modell ganz unter die Wasseroberfläche eingetaucht wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchführung von Kavitations-Versuchen an Schiffsschrauben
unter Verwendung eines mit zumindest einer Schiffsschraube ausgestatteten Schiffsmodells und eines eine
freie Flüssigkeitsoberfläche aufweisenden und bei normalen Atmosphärendruck betriebenen Versuchskanals,
in dem das Schiffsmodell ganz oder teilweise untergetaucht schwimmt.
Seit mit der Durchführung von Kavitations-Versuchen an Schiffschrauben Ende des vorigen Jahrhunderts
begonnen wurde, sind bis jetzt die nachstehenden Verfahren bekanntgeworden:
Kavitations-Versuche
Strömungen.
Strömungen.
innerhalb gleichförmiger Kavitations-Versuche innerhalb veränderlicher
Strömungen, wobei zu deren Simulierung vor der Schiffsschraube Metallnetze, Rotationskörper und
ähnliches angebracht wurden, mit dem Ziel, die axiale Geschwindigkeitsveränderung des Kielwassers
zu reproduzieren.
Verbesserung der Simulierung der Strömung durch Einführung stromlinienförmiger Körper, deren
Heckteile eine gewisse Ähnlichkeit mit der Heckform eines Schiffes aufwiesen. Die Verwendung
solcher Heckteile, welche aber nicht absolut genau die Form eines ganzen Schiffes hatten, war
notwendig, weil die damals bestehenden Anlagen noch nicht dazu gedacht waren, Kavitationsversuche
mit veränderlichen Strömungen durchzuführen
und weil außerdem die Abmessungen dieser Anlagen nicht ausreichten, ein einem wirklichen
Schiff vollständig entsprechendes Schiffsmodeli zu verwenden.
Da der Durchmesser der zu testenden Schiffsschrauben
möglichst so groß sein sollte, wie es Begrenzungseffekte durch die Wände des Tunnels
noch zuließen, mußte die Reynold-Zahl ausreichend hoch sein. In großem Maßstab ausgefä\rte
Schiffschraubenmodelle waren aber mit im gleichen Maßstab nachgebildeten Modellen von
Schiffsrümpfen, wenn diese einem wirklichen Schiff sehr ähnlich sein sollten, wegen ihrer Abmessungen
nicht in den Beobachtungskammern der Kavitations-Tunnels unterzubringen.
4. Angesichts der vorstehend erläuterten Schwierigkeiten wurden die neueren Kavitations-Tunnels mit
solchen Dimensionen gebaut, daß sie in ihrer Form vollständig ähnlich einem wirklichen Schiff nachgebildeten
Schiffsmodelle aufnehmen Konnten. Bei solchen Tunnels können die Reibungs- und
Potential-Komponenten des Kielwassers nachgebildet werden, nicht aber Effekte durch die
Wellenformation.
5. Um zu erreichen, daß das Kielwasser der Form der Wellen entsprechend nachgebildet wird, bestand
der nächste Schritt im Bau von Zirkulationskanälen mit freier Oberfläche des zirkulierenden Wassers,
so daß durch Wechselwirkung zwischen der Wasserströmung und dem Schiffsmodell die WeI-lenformation
am Bug und Heck des Modells entsteht.
6. Die bisher ausgeführten modernsten Anlagen weisen einen Versuchstank auf, in welchem das
Schiffsmodell bei sich drehender Schiffsschraube geschleppt wird. Ein solcher Versuchstank besteht
aus einem vollständig geschlossenen Raum, in dem ein Vakuum aufrechterhalten werden kann.
Ein Beispiel für diesen erläuterten bekannten Stand der Technik bildet die in der US-PS 33 33 465 erläuterte
Anlage für die Durchführung von Versuchen zur Feststellung von hydrodynamischen Eigenschaften von
Schiffsmodellen, Schiffsschrauben und dergl. Die Versuche werden in einem Kanal vorgenommen, in dem von
einem Rezirkulationssystem bewegtes Wasser an dem stationär gehaltenen Versuchsobjekt vorbeigeführt
wird. Insbesondere für Kavitations-Versuche kann der
Kanal mit dem Rezirkulationssystem unter Vakuum gesetzt werden. Die Größe der Versuchsobjekte, d. h.
der Schiffsmodelle mit zu testender Schiffsschraube ist daher allein von den Kosten der Versuchsanlage her
begrenzt.
Bekannt ist auch eine Vorrichtung zur hydrodynamischen
Untersuchung von Schiffsmodellen, bestehend aus einem langgestreckten Tank und einem längs dieses
Tanks bewegbaren Versuchswagen, mit dem ein Schiffsmodell geschleppt werden kann. Zur feststellung
der beim Testen dieses Modells auftretenden Wasserströmungen in beliebiger Richtung ist in der Umgebung
des Schiffsmodells eine Schiffsschraube (Meßpropeller) eintauchbar, welche von der zu ermittelnden Strömung
in Umdrehung versetzt wird. Weiterhin ist ein Motor vorgesehen, dessen Drehzahl mit der Schleppgeschwindigkeit
synchronisiert ist. Aus einem Vergleich der Drehzahl der Schiffsschraube und des Motors lassen
sich Wassergeschwindigkeit bzw. Differenzen in Bezug auf die Schleppgeschwindigkeit ableiten.
Der hinsichtlich von KavitatioRS-Versuchen von Schiffsschrauben-Modellen bekannte Stand der Technik
läßt sich dahingehend zusammenfassen, daß Versuche in konventionelle, d. h. relativ weniger aufwendigen
Kanälen und Tunnels durchgeführt wurden, wobei die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Ergebnisse
durch Vernachlässigung maßgeblicher Faktoren beeinträchtigt wurde und daß sehr aufwendige, mit Vakuum
arbeitende Anlagen bekannt wurden, welche zwar sehr gute Versuchsergebnisse lieferten, jedoch sehr hohe
Investitionen erfordern und dennoch hinsichtlich der Modellgröße natürliche Grenzen aufweisen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Durchführung von Kavitations-Versuchen
an Schiffsschrauben zu schaffen, das zuverlässige Ergebnisse mit relativ geringem apparativem Aufwand
erreichen läßt und das auch die Untersuchung großer Modelle zuläßt.
Diese Aufgabe wird, ausgehend von einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß zur
Erzielung einer Übereinstimmung der Kavitationserscheinung zwischen wirklichem Schiff und Schiffsmodell
das Schiffsmodell durch zusätzliche Mittel bei einer solchen Geschwindigkeit (VA)m geschleppt oder angetrieben
wird, während gleichzeitig die Schiffsschraube des Schiffsmodells mit einer solchen Drehzahl nm
gedreht wird, daß für die Schiffsschraube des wirklichen Schiffs und des Schiffsmodells gleiche Parameter KTuna
ο erhalten werden, wobei bedeuten
Kt = Vortriebskoeffizient der Schiffsschraube (dimensionslos)
a = Kavitationsindex (dimensionslos).
a = Kavitationsindex (dimensionslos).
Das Wesen des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Versuche unter atmosphärischem
Druck, d. h. nicht unter Vakuum durchgeführt werden, so daß sich die Versuche auch auf freien Seeflächen und
mit sehr großen Schiffsmodellen und entsprechend großen Schiffsschrauben durchführen lassen, wobei in
erwünschter Weise die Schiffsmodelle vollständig ähnlich dem wirklichen Schiff nachgebildet sein können
und damit auch eine bessere Simulation der Strömungsverhältnisse an der Schiffsschraube erreicht werden
kann. Das Prinzip der Erfindung sei wie folgt erläutert:
Es ist anerkannt, daß die folgenden Bedingungen erfüllt sein müssen, wenn die am Modell beobachteten
Kavitations-Erscheinungen gewisse Ähnlichkeiten mit den am wirklichen Schiff aufweisen sollen:
a) Übereinstimmung der Kavitations-Indizes σ, und
zwar in der konventionellen Definition des Kavitations-Index:
σ =
P-P1
V2XpX Vl
oder in der Definition nach der 11 ITC-Empfehlung:
oder in der Definition nach der 11 ITC-Empfehlung:
ο = P~P"
1Z2XpX H2X D2
b) Gleichheil des dimensionslosen Vorschub-Koeffizienten
^7;
c) Eine gewisse Ähnlichkeit zwischen auf die Schiffsschrauben des Modells und des tatsächlichen
Schiffes einwirkenden Strömungen bzw. der darüberlaeernden Wassersäule.
5 6 I
Wie bereits erwähnt, wurde bei allen bekanntgewor- Vorurteil befangen, daß der einzig mögliche Weg sei, |
denen und exakte Ergebnisse liefernden Versuchsver- während des Versuches ein Vakuum bereitzustellen, um |
fahren zur Simulierung des Kavitations-Index eines den Zähler in der Kavitations-Index-Formel zu verklei- $
echten Schiffes mittels einer Verkleinerung des Zählers nern. Für den Kavitations-Index der wirklichen I
in der Kavitations-Indexforme! des Modells verwendet. 5 Schiffsschraube gilt: $
Zu diesem Zweck war die Fachwelt bisher von dem l4
=
(Pq - e)b
=
(T+ο+E)X
1026 + 10100
a" V2Xi4Xn2JXUi V2 X pbXrii X Di ,"
Für den Kavitations-Index σ- der Schiffsschraube des Schiffmodells ohne Anwendung eines Vakuums gilt:
7;. X (7"+ o+E)X 1026 + 10100
: P
: P
V2 x Pm x «2.x ψ
Damit die Kavitations-Indizes der Schiffsschrauben beim wirklichen Schiff und beim Schiffsmodell gleich werden ;
ist die folgende Beziehung einzuhalten: ',
x (T + ο -E) X 1026 + 10100 pm
Wobei jeweils die tiefgestellten Index-Ziffern »b« und D Durchmesser der Schiffsschraube,
»m« jeweils das wirkliche Schiff (Schiffsschraube) bzw. 25 KT Vortriebskoeffizient der Schiffsschraube,
das Schiffsmodell (Modellschraube) bezeichnen und die (VA) Auf die Schiffsschraube einwirkende mittlere
übrigen Formelzeichen bedeuten: Wassergeschwindigkeit.
λ Maßstab des Schiffsmodells, Da der Wert KTdes Schiffsmodells bei den Versuchen
T Tiefgang des Schiffsheck, 30 gleich dem des wirklichen Schiffes sein muß, sollte der
E Höhe der Achsenlinie oberhalb der Grundlinie, Fortbewegungsgrad auf den des Schiffes bezogen sein,
ο Profilerhöhung der Welle über die Gleichge- weshalb folgende Formel gilt:
wichtsfläche des Meeres in der Vertikalen der
Schiffsschraube, ,„. = /· x _ vn =/·*„ yfl*
Po-e Unterschied zwischen dem absoluten Druck und 35 "ί'1» j* "™ u<* Ji Λ "m Λ λ
dem Dampfsättigungsdruck der Flüssigkeit,
σ Dichte der Flüssigkeit,
σ Dichte der Flüssigkeit,
η Zahl der Umdrehungen der Schiffsschraube je Diese Formel, eingesetzt in die Formel (1) ergibt:
Sekunde,
VA)m - Ib X Db X nb X y — X
x (T+ ο - E) x 1026 + 10100 (r+0_ ^)
wobei aber:
h X Db X nb = (VA)b
wodurch man folgende Formel erhält:
wodurch man folgende Formel erhält:
.., χ = /., χ ~ 11 Pb_ v 'Λ X (T+ Q -E) x 1026 + 10100 (2)
y'A)m y Alt - y pm - (T+0 -E)X 1026 Αΐηιηη
χ -(v\ χ 1 Pb χ10100
A)m - yyA)b X ' X
Y pm
(VA)m = die mittlere Wassergeschwindigkeit, die auf die 55 groß wie wirkliches Schiff), folgt aus der Formel (2):
Schiffsschraube des Schiffsmodells einwirken
muß, wenn dessen Wert Abgleich demjenigen -, r—ς
der wirklichen Schiffsschraube werden soll. (VA)m = (VA)b x I/ -=— (3)
Diese Geschwindigkeit ist sehr viel größer ν pm
als die bei einem entsprechenden Versuch 60
mit Selbstantrieb, wobei das Gesetz von wobei das wirksame Kielwasser des Schiffsmodells
Froude erfüllt werden muß. und des wirklichen Schiffs gleich werden. Für den Fall,
daß λ unendlich wird (unendlich kleines Schiffsmodell)
Für den Fall, daß λ = 1 wird (Schiffsmodell gleich folgt aus der Formel (2):
\ pm (Γ+ο+£)Χ1026+10100
Mit zunehmender Größe des Schiffsmodells nimmt auch der Wert seiner Geschwindigkeit (VA)m zu und
zwar bis der Wert nach Formel (3) erreicht wird, wenn das Schiffsmodell die Größe des wirklichen Schiffs
erreicht.
Andererseits wird mit der Reduzierung der Größe des Schiffsmodells auch der Wert für die Geschwindigkeit
(V/)m abnehmen, ohne jedoch den Wert nach der
Formel (4) zu unterschreiten. Aus diesen Überlegungen folgt, daß Kavitations-Versuche ohne Vakuum durchführbar
sind.
Wenn zur Erreichung einer Gleichheit der Kavitations-Indizes eine Erhöhung der Umdrehungszahl der
Schiffsschraube des Schiffsmodells herangezogen wird, ist es erforderlich durch einen auf das Schiffsmodell
einwirkenden Schub die Belastung der Schiffsschraube so zu reduzieren, bis das Schiffsmodell den gewünschten
Vortriebskoeffizienten Kt erreicht, während seine Schiffsschraube mit einer geeigneten Umdrehungszahl
nm umläuft, damit der Kavitations-Index des wirklichen
Schiffs erreicht wird.
Hieraus folgt, daß es möglich ist, die Kavitations-Erscheinung in konventionellen Versuchskanälen zu
reproduzieren. Dazu ist es nötig, daß die Motoranordnung des Versuchswagens ausreicht, die notwendige
Geschwindigkeit (K*)m zu erreichen, so daß gleichzeitig
dem Modell die geeignete Antriebskraft geliefert wird.
Voraussichtlich werden für Geschwindigkeitsversuche entsprechend denen wirklicher Schiffe in naher
Zukunft sehr große Schiffsmodelle Anwendung finden, welche wegen ihrer Abmessungen für Versuchskanäle
nicht geeignet sind, wobei diese Modelle in freischwimmender und selbstangetriebener Bauart ähnlich wie
wirkliche Schiffe ausgebildet sind. Da hinsichtlich der Ableitung der Reibung bei den Selbstantriebsversuchen
noch keine Angaben vorliegen, werden Ergebnisse solcher Versuche nach dem Verfahren von Taniguchi
extrapoliert Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren können die Versuche an der Wasseroberfläche oder
bei dicht ausgebildeten Modellen völlig unter Wasser durchgeführt werden.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher
erläutert, in denen zeigt
F i g. 1 Eine Seitenansicht des Schiffsmodells für eine Ausführungsform des Verfahrens, welche die auf der
Wellenbildung beruhende axiale Komponente der Geschwindigkeit des Kielwassers vernachlässigt;
F i g. 2 eine Draufsicht auf das Schiffsmodell gemäß F i g. 1;
F i g. 3 eine Seitenansicht des Schiffsmodells für eine Ausführungsform des Verfahrens des Verfahrens mit
Versuchsdurchführung an der Wasser-Oberfläche;
F i g. 4 eine Draufsicht auf das Schiffsmodell gemäß F ig. 3;
F i g. 5 eine Seitenansicht des Schiffsmodells für eine
Ausführungsform des Verfahrens mit Versuchsdurchführung vollständig unter Wasser unter Verwendung
eines wasserdichten Schiffsmodells und
F i g. 6 eine Draufsicht auf das Schiffsmodell gemäß Fig. 5.
Wie bereits bei der Erläuterung der Grundsätze des Verfahrens erwähnt wurde, muß zur Erreichung einer
der wirklichen Schiffsschraube entsprechenden Kavitationszahl das Schiffsmodell mit einer beträchtlich
höheren Geschwindigkeit fortbewegt werden, als sie sich aus dem Froudeschen Ähnlichkeitsgesetzt ergibt
Bei der besagten höheren Geschwindigkeit werden daher der WirklichKeit nicht entsprechende höhere
Wellen vom Schiffsmodell erzeugt. Im Zusammenhang mit dieser Erscheinung können folgende Maßnahmen
getroffen werden.
FaIlA
Die bei Versuchen am Schiffsmodell durch die Wellenbildung bedingte axiale Komponente der Geschwindigkeit
des Kielwassers wird vernachlässigt.
Diese an Hand der F i g. 1 und 2 veranschaulichte Maßnahme erfordert es, das Schiffsmodell 1 mit einem
großen Freibord oder Schutzbereich 2 auszurüsten, damit in das Schiffsmodell kein Wasser eindringen kann.
Das Schiffsmodell 1 ist mit Koppelstützen 3 zum Schleppen ausgerüstet und trägt an seinem Ende ein
Kabel 4, welche zum Anschluß von Beobachtungsgeräten bestimmt sind, welche das Schiffsmodell trägt. Eine
Linie 5 veranschaulicht den Eintauchbereich des Schiffsmodells, während eine Linie 6 das Wellenprofil
bedeutet. Für die Beobachtung des Versuchs ist ein Bereich 7 vorgesehen.
Beim Versuch schwimmt das Schiffsmodell entsprechend einem mit dem Versuch zu untersuchenden
Beladungszustand und wird geschleppt bzw. ist mit einem zusätzlichen Antrieb ausgerüstet. Die Geschwindigkeit
ist so bemessen, daß die Kavitations-Indizes von wirklichem Schiff und Schiffsmodell gleich werden. Die
Druckerhöhung, die über den Flügeln der Schiffsschraube 8 entsteht, ist also abhängig von der durch die Welle
erzeugten Vergrößerung des Tiefganges 9 des Heckes. Die Höhe des Wellenprofils 6 in der Ebene der Flügel
der Schiffsschraube 8 wird bei der Berechnung des Wertes des Parameters »o«, nämlich die Erhöhung des
Wellenprofils 6 über die glatte Oberfläche des Meeres (Wasserspiegel) in der Vertikalen der Schiffsschraube 8,
in der Zeichnung mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet, berücksichtigt.
FaIlB
Die Bildung von Wellen wird hingenommen, jedoch Vorkehrung dafür getroffen, daß das Wasser in gleicher
Weise auf die Flügel der Schiffsschraube 8 des Schiffsmodells 1 einwirkt, wie dies in einem Kavitations-Tunnel
mit widerstandsloser freier Oberfläche der Fall wäre. Auf diese Weise wird der Einfluß des Kielwassers
beseitigt, der von der Bildung von Wellen herrührt.
Das verwendete Schiffsmodell ist in den F i g. 3 und 4 unter Benützung der gleichen Bezugszeichen wie in den
F i g. 1 und 2 veranschaulicht Die Schwimmebene (Wasserlinien-Ebene) entsprechend der mit dem Test zu
überprüfenden Beladungssituation wird mit einer Stahlplatte 11 geeigneter Stärke realisiert welche über
die Längen- und Querabmessungen des Schiffsmodells 1 vorsteht Das Wellenprofil 6 sollte, obwohl dies nicht
zwingend erforderlich ist, immer oberhalb der Stahlplatte 11 bleiben. Die Stahlplatte 11 stellt sicher, daß das
Wasser so auf die Schiffsschraube 8 einwirkt, wie bei Schiffsmodellen in Versuchen mit Selbstantrieb und
einer Froude-Zahl des wirklichen Schiffes, wobei aber der Einfluß der Geschwindigkeitskomponente des
Kielwassers abhängig von der Wellenform beseitigt ist Bei der Berechnung des Kavitations-Index des Schiffsmodells
ist es erforderlich, das Eintauchen der Schiffsschraube 8 in Bezug auf das Profil der sich
ausbildenden Welle zu berücksichtigen.
Vorzugsweise wird die vorbeschriebene Art der Versuchsdurchführung angewendet, wenn die Versuche
mit großen Schiffsmodellen im Meer oder auf einem See
durchgeführt werden sollen, wobei die Schiffsmodelle selbst schwimmen und mit geeigneten Mitteln mit einer
solchen Geschwindigkeit geschleppt werden, bei der die Kavitations-Indizes von wirklichem Schiff und Schiffsmodell
gleich groß werden.
FaIlC
Bei Versuchen gemäß F i g. 5 und 6 wird, wie im Fall B die Schwimmebene (Wasserlinien-Ebene) mittels der
Stahlplatte 11 realisiert. Anstelle jedoch den Freibord des Schiffsmodells möglichst groß zu machen, muß
dieser bis auf ein Minimum reduziert werden, damit das Schiffsmodell 1 nach dem Einbau der Instrumente mit
einem wasserdichten, stromlinienförmigen Deckel 12 versehen werden kann, so daß die durchzuführenden
Versuche mit einem vollständig unter Wasser getauchten Schiffsmodell vorgenommen werden können.
Die Stahlplatte 11 sorgt für eine ausreichende Wasserströmung bzw. Wasserüberdeckung über den
Flügeln der Schiffsschraube 8. Die Eintauchtiefe des Schiffsmodells 1 muß bei der Berechnung des Zählers in
der Kavitations-Index-Formel hinreichend berücksichtigt
werden. Die vorerwähnte Art der Versuchsdurchführung ist vorzugsweise für konventionelle Versuchskanäle
vorgesehen, wobei die vollständig untergetauchten Schiffsmodelle durch geeignete Mittel mit einer
Geschwindigkeit bewegt werden, bei der sich gleiche Kavitations-Indizes für das wirkliche Schiff und das
Schiffsmodell ergeben, wobei sich vorteilhafterweise die zum Schleppen des Schiffsmodells erforderlichen
Zugkräfte beträchtlich vermindern, da die durch die Wellenbildung bedingte Widerstandskomponente fehlt.
Es ist einzuräumen, daß die entsprechend der Ausführungsformen A, B oder C durchgeführten Versuche
hinsichtlich der Berücksichtigung der Geschwindigkeitskomponenten des Kielwassers, abhängig von der
Wellenform, nicht die gleichen Möglichkeiten für die Reproduzierbarkeit bieten, wie sie sich bei Arbeiten
unter Vakuum erreichen lassen. Hierbei ist aber der außerordentliche Kostenaufwand für mit Vakuum
arbeitende Anlagen in Betracht zu ziehen. Es ist ferner festzuhalten, daß für Schiffe geringerer Geschwindigkeit
bis zu einer Froude-Zahl von 03 die nichtberücksichtigte Komponente einen praktisch unbedeutenden
Einfluß hat.
Sowohl bei den mit Vakuum-Kanälen arbeitenden, als auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt ein
Nachteil insoweit vor, als die Beobachtung der Versuche schwierig ist. Die Beobachtung ist auch zeitlich
begrenzt, wenn die Versuche nicht wiederholt werden, was jedoch keinerlei Schwierigkeiten bereitet
Zur visuellen Darstellung im Rahmen der erfindungsgemäßen
Versuche kann die Technologie angewandt werden, wie sie für den Vakuum-Kanal der NSMB
entwickelt worden ist Die wirtschaftliche Methode der visuellen Darstellung der Versuche ist aber das Filmen
mit Hochgeschwindigkeitskameras, wobei die Analyse der aufgetretenen Erscheinungen durch Wiedergabe
des Films mit geeigneter Geschwindigkeit erfolgt Bei dieser Art der Beobachtung bietet sich die Möglichkeit
die Filmprojektion zu wiederholen oder rückwärts laufen zu lassen, wodurch die Beobachtung erleichtert
wird. Werden die Versuche mit großen Schiffsmodellen in freien Gewässern durchgeführt, besteht außerdem
noch die Möglichkeit der direkten Beobachtung.
Bei der Projektierung neuer Versuchskanäle in denen auch Kavitations-Versuche gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren durchgeführt werden sollen, sollte eine Länge von mindestens 450 m vorgesehen werden.
In diesem Fall steht bei Versuchen, die mit einer tatsächlich kritischen Geschwindigkeit von 10m/sec
durchgeführt werden eine Netto-Filmzeit von ca. 30 Sekunden zur Verfugung. Zur Ausnützung der außerordentlichen
Länge solcher Versuchskanäle können vorteilhaft auch zwei Versuchswägen vorgesehen
werden, welche jeweils von entgegengesetzten Enden des Kanals aus operieren, wobei gegenseitige Störungen
der Modelle durch Anbringung entsprechender Metailroiios vermieden werden können.
Bezüglich der Reynold-Zahl übertrifft das erfindungsgemäße
Verfahren die Möglichkeiten, welche mit Vakuum arbeitende Verfahren bieten, weil bei letzteren
die Geschwindigkeit des Wagens 4,5 m/sec. nicht übersteigen darf, wenn die Froude-Zahl des Schiffes im
Versuch erreicht werden soll. Je größer die Reynold-Zahl bei den Versuchen ist (sofern damit gerechnet wird,
daß bei diesen Versuchen keine Wellen entstehen), desto kleiner wird die Dicke der Auflage, welche das
Modell begrenzt und desto mehr gleicht die Strömung derjenigen eines wirklichen Schiffs. Andererseits überschreitet
jedoch die Umlauf-Geschwindigkeit innerhalb eines Vakuum-Tunnels bei Einführung dreidimensionaler
Modelle selten die Geschwindigkeit von 4 m/sec, so daß die Reynold-Zahl niedrig sein wird. Die Geschwindigkeit
in Umlauftunnels mit freier Umlauffläche ist ebenfalls gering. In Tunnels zur Simulation axialer
Komponenten können Geschwindigkeiten bis zu 8 m/sec. erreicht werden, aber die Folgen der dreidimensionalen
Strömung sind für Vergleiche ungeeignet.
Hinsichtlich der Froude-Zahl sind im Versuch beim erfindungsgemäßen Verfahren ähnliche Möglichkeiten
wie bei Kavitations-Tunnels ohne freie Oberfläche gegeben.
Hinsichtlich der Sperrwirkung von Rohrwänden oder Anlageteilen ist das erfindungsgemäße Verfahren nur
mit einem im Vakuum-Kanal durchgeführten Verfahren vergleichbar.
Hinsichtlich der Reproduktion drsidimensionaler Strömung sind die Möglichkeiten, welche das erfindungsgemäße
Verfahren bietet nur mit demjenigen vergleichbar, die sich bei Verwendung von Kavitationstunnels großer Abmessungen ergeben, die die Aufnahme
von Modellen mit einer Länge von 8 m oder größeren Modellen zulassen, sowie mit Vakuum-Kanä-'en.
Hinsichtlich der Aufbereitung des Wassers werden geringere Anforderungen gestellt weil den nicht in
Wasser gelösten Luft- und Gasanteilen bei der Entwicklung der Kavitation weniger Bedeutung zukommt,
da das erfindungsgemäße Verfahren kein Vakuum benötigt Der wesentlichste Vorteil des
erfindungsgemäßen Verfahrens besteht hinsichtlich seiner Wirtschaftlichkeit und der Möglichkeit, das
Verfahren in bestehenden, konventionellen Versuchskanälen durchzuführen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Durchführung von Kavitations-Versuchen
an Schiffsschrauben unter Verwendung eines mit zumindest einer Schiffsschraube ausgestatteten
Schiffsmodells und eines eine freie Flüssigkeitsoberfläche aufweisenden und bei normalen
Atmosphärendruck betriebenen Versuchskanals, in dem das Schiffsmodell ganz oder teilweise untergetaucht
schwimmt, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzielung einer Obereinstimmung der Kavitationserscheinung zwischen wirklichem Schiff
und Schiffsmodell das Schiffsmodell durch zusätzliche Mittel bei einer solchen Geschwindigkeit (VA)m
geschleppt oder angetrieben wird, während gleichzeitig die Schiffsschraube des Schiffsmodells mit
einer solchen Drehzahl r.m gedreht wird, daß für die
Schiffsschraube des wirklichen Schiffs und des Schiffsmodells gleiche Parameter KT und α erhalten
werden, wobei bedeuten
Kt = Vortriebskoetfizient der Schiffsschraube
ίο (dimsionslos)
σ = Kavitationsindex (dimensionslos)
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß um die Gleichsetzung der Kavitationsindizes
der Schiffsschraube und des Modelies mittels des zusätzlichen Antriebes zu erreichen, folgende
Bedingungen erfüllt werden:
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
ES424286A ES424286A1 (es) | 1974-03-14 | 1974-03-14 | Nuevo procedimiento para realizar ensayos de cavitacion de helices. |
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---|---|
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DE2439411C2 true DE2439411C2 (de) | 1982-12-16 |
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ID=8466213
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE2439411A Expired DE2439411C2 (de) | 1974-03-14 | 1974-08-16 | Verfahren zur Durchführung von Kavitations-Versuchen an Schiffsschrauben |
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