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Schneidemaschine zum Zerschneiden von elastischen Werkstoffen, insbesondere
von Schaumstoff und Fahrzeugreifen Zusatz zu Patentanmeldung P 24 03 726.1-16 Das
Hauptpatent besch§Stigt sich mit einer Schneidemaschine zum Zerschneiden von Schaumstoff,
insbesondere Schaumstoff-Abfällen, bestehend aus zumindest zwei einander zugeordneten
Schneidwalzen mit gegenläurig angetriebenen
Messerwellen und darauf
befestigten sich überschneidenden Messerscheiben sowie zwischen den Messerscheiben
angeordneten Distanzringen und diesen zugeordneten Abstreifern. Die Schneidemaschine
nach dem Hauptpatent lehrt, daß als Abstreifer auf den Distanzringen Abstreifringe
mit radialem Bewegungsspiel gelagert sind, deren Innendurchmesser dazu größer als
der Außendurchmesser der Distanzringe und deren Außendurchmesser etwa gleich groß
wie der Außendurchmesser der Messerscheiben gewählt ist. Bei den Abstreifringen
handelt es sich also gleichsam um Leierringe. - Diese Maßnahmen führen unter Berücksichtigung
einfacher und funktionsgerechter Bauweise zu einer Schneidemaschine, mit der sich
nicht nur Schaumstoff, sondern - wie sich inzwischen herausgestellt hat - elastische
Werkstoffe schlechthin, insbesondere Fahrzeugreifen einwandfrei zerschneiden lassen.
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Insoweit hat sich die Schneidemaschine nach dem Hauptpatent bewährt,
ungeachtet dessen ist sie weiter entwicklungsfähig.
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Das gilt insbesondere hinsichtlich eines frühzeitigen Abstreifens
des zerschnittenen Gutes von den Schneidwalzen bzw. Messerscheiben, um einen einwandfreien
Abtransport des zerschnittenen Gutes zu erreichen. Zum Abstreifen des zerschnittenen
Gutes dienen die auf den Distanzringen mit radialem Bewegungsspiel gelagerten Abstreifringe.
Bei Eintritt des zu schneidenden Gutes in den Schneidspalt werden diese Abstreifringe
auf der oberen Schneidwalze nach oben und auf der unteren Schneidwalze nach unten
gegen die auf
den betreffenden Messerwellen angeordneten Distanzringe
gedrückt. Dadurch stellt sich bei der oberen Schneidwalze eine verhältnismäßig hochliegende
und bei der- unteren Schneidwalze eine verhältnismEßig tiefliegende Übe-rschnei
-dungslinie zwischen den Abstreifringen und den Messerscheiben ein. Das hat zur
Folge- daß das aus dem Schneidspalt heraustretende zerschnittene Gut,. welches aufgrund
der sich beim Schneidvorgang entwickelnden hohen Temperaturen teilweise an die Messerscheiben
anbackt, von den Schneidwalzen weit nach oben bzw. unten mitgenommen wird, nämlich
bis zu den Überschneidungslinien. Denn erst dann erfüllen die Abstreifringe Trennfunktxon.
Das weite Mitführen des zerschnittenen Gutes von den Schneidwalzen ist jedoch beim
Abtransport hinderlich, weil dadurch einerseits der Abtransport verlangsamt wird,
was zwangsläufig zu einer Reduzierung der Schneidleistung der Schneidemaschine führt,
andererseits der Abtransport nicht ausreichend kontrolliert werden kann.
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Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schneidemaschine nach
dem Hauptpatent dahingehend wei-ter zu entwickeln, daß frühzeitige Trennung des
zerschnittenen Gutes nach dem Austritt aus dem Schneidspalt von den Schneidwalzen
und damit erhöhte Schneidleistung sowie kontrollierter Abtransport des zerschnittenen
Gutes erreicht werden.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einer Schneidemaschine nach dem
Hauptpatent dadurch, daß zumindest der oberen Schneidwalze eine in Schneidrichtung
gegen die Abstreitringe arbeitende Andrückwalze zugeordnet ist und diese Andrückwalze
mit der Schneidwalze auf deren Rückseite bezogen auf den Schneidspalt einen wählbaren
Anstellwinkel bildet, wodurch die Überschneidungslinie zwischen den Abstreifringen
und den Messerscheiben näher zum Schneidspalt hin wandert bzw. verlegt ist. Weiter
sieht die Erfindung vor, daß der unteren Schneidwalze in gleicher Funktion eine
Andrückwalze zugeordnet ist. - Diese Maßnahmen der Erfindung haben zur Folge, daß
sich mittels der Andrückwalzen die Überschneidungslinien zwischen den Abstreifringen
und Messerscheiben bei der oberen Schneidwalze so tief wie möglich und bei der unteren
Schneidwalze so hoch wie möglich verlegen lassen, also in Richtung auf den Schneidspalt
näherrücken. Grundsätzlinh hängt es von dem zu zerschneidenden Gut ab, wie nahe
die Überschneidungslinien mit Hilfe der Andrückwalzen gegen den Schneidspalt und
gegeneinander verlegt werden müssen, um einwandfreie Trennung und gezielten Abtransport
des zerschnittenen Gutes zu erreichen. Dazu sind die Andrückwalzen gegenüber den
Schneidwalzen verstellbar gelagert, so daß sich ihr Anstellwinkel wahlweise einstellen
läßt.
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Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden aufgeführt.
So sieht die Erfindung vor, daß der Außendurchmesser
der Abstreifringe
zumindest gleich groß oder vorzugsweise größer als der Außendurchmesser der Messerscheiben
gewählt ist, damit ein verhältnismäßig großer Anstellbereich für die Andrückwalzen
erreicht wird. Denn die Andrückwalzen können selbstverständlich nur dort wirksam
zum Verlegen der Überschneidungslinien zwischen Messerscheiben und Abstreifringen
beitragen, wo die Abstreifringe aufgrund ihres axialen Bewegungsspiels die Messerscheiben
übersteigen, folglich die Andrückwalzen tatsächlich unmittelbar gegen die Abstreifringe
arbeiten können bzw. dafür ein Widerlager bilden. Denn im Schneidspalt werden die
Abstreifringe durch das eintretende Schneidgut unter Berücksichtigung ihres radialen
Bewegungsspiels gegen die Distanzringe angedrückt, so daß sich die Verlegung der
Überschneidungslinien aus den Resultierenden von jenen Andrückkräften bestimmt,
die einerseits vom Schneidspalt, andererseits Von den Andrückwalzen ausgehen. Um
eine Verschmutzung der Schneidwalzen im Bereich zwischen den Abstreifringen und
Messerscheiben zu vermeiden, welche ebenfalls dpm Abtransport- des zerschnittenen
Gutes hinderlich sein kömXve, sieht die Erfindung ferner vor, daß das axiale Bewegungsspiel
der Abstreifringe geringer als die freie Breite der Messerscheiben gewählt ist.
Unter der freien Breite der Messerscheiben ist hier die Breite zu verstehen, mit
welcher die Messerscheiben den Durchmesser der Distanzringe übersteigen. Auf diese
Weise
wird die Bildung von Flächenlücken bzw. Kammerbildung zwischen den Messerscheiben
und den herausgedrückten Abstreifringen verhindert, so daß dort das zerschnittene
Gut nicht eindringen kann.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin
zu sehen, daß bei der Schneidemaschine nach dem Hauptpatent nunmehr frühzeitige
Trennung des zerschnittenen Gutes von den Schneidwalzen gewährleistet ist bzw sich
nach Maßgabe des zu zerschneidenden Gutes wählen läßt. Dadurch wird der Abtransport
des zerschnittenen Gutes erheblich beschleunigt, läßt sich die Schneidleistung der
erfindungsgemäßen Schneidemaschine erheblich steigern bzw.
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besser ausnutzen. Darüber hinaus gewährleistet frühzeitige Trennung
des zerschnittenen Gutes von den Schneidwalzen einen kontrollierten Abtransport.
- Abgesehen davon hat sich inzwischen herausgestellt, wie bereits eingangs erwähnt,
daß die erfindungsgemäße Schneidemaschine in überraschend vorteilhafter Weise auch
zum Schneiden von elastischen Werkstoffen wie Schaumstoffen geeignet ist, insbesondere
zum Zerschneiden von Fahrzeugreifen bis zu Granulat. Insoweit kommt der erfindungsgemäßen
Schneidemaschine zusätzliche Bedeutung und insbes. im Umweltschutz zu.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einerlediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 einen
Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Schneidemaschine in Frontansicht und schematischer
Darstellung, Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch den Gegenstand nach Fig. 1 im Bereich
zweier zusammenarbeitender Messerscheiben mit zugeordneten Distanz- und Abstreifringen.
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In den Figuren ist eine Schneidemaschine zum Zerschneiden von elastischen
Werkstoffen, insbesondere Schaumstoffen und Fahrzeugreifen, dargestellt, die in
ihrem grundsätzlichen Aufbau aus zumindest zwei einander zugeordneten Schneidwalzen
1 mit gegenläufig angetriebenen Messerwellen 2 und darauf befestigten sich überschneidenden
Messerscheiben 3 sowie zwischen den Messerscheiben 3 angeordneten Distanzringen
4 und diesen zugeordneten Abstreifern besteht. Als Abstreifer sind auf den Distanzringen
4 Abstreifringe 5 mit radialem Bewegungsspiel S gelagert, deren Innendurohmesser
dazu größer als der Außendurchmesser der Distanz-.
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ringe 4 und der Außendurchmesser etwa gleich groß wie die Außendurchmesser-der
Messerscheiben 3 gewählt ist. Zumindest der oberen Schneidwalze 1 ist eine in Schneidrichtung
R gegen die Abstreifringe 5 arbeitende Andrückwalze 6 zugeordnet. Diese Andrückwalze
6 bildet mit der Schneidwalze 1
auf deren Rückseite bezogen auf
den Schneidspalt 7 einen vorgegebenen und wählbaren Anstellwinkel o( wodurch die
Uberschneidungslinie 8 zwischen den Abstreifringen 5 und den Messerscheiben 3 näher
zum Schneidspalt 7 hin verlegt ist. Der unteren Schneidwalze 1 ist in gleicher Funktionsweise
eine Andrückwalze 6 zugeordnet. Die Andrückwalzen 6 sind über den Umfang der Messerscheiben
3 bzw. Abstreifringe 5 verstellbar gelagert, so daß sich die Anstellwinkel o( in
Abhängigkeit von der Güte der zu schneidenden Werkstoffe einstellen lassen. Der
Außendurchmesser DA der Abstreifringe 5 ist zumindest gleich groß, vorzugsweise
aber größer als der Außendurchmesser DM der Messerscheiben 3 gewählt.
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Darüber hinaus ist das axiale Bewegungsspiel S der Abstreifringe 5
geringer als die freie Breite B der Messerscheiben 3 gewählt.