DE2438289A1 - Pressteile aus hydrolysiertem aethylen-vinylacetatmischpolymerisat mit verbesserter formbestaendigkeit in der waerme - Google Patents
Pressteile aus hydrolysiertem aethylen-vinylacetatmischpolymerisat mit verbesserter formbestaendigkeit in der waermeInfo
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Description
LÜBECK LÜBECK MÜNCHEN f
Nippon Gohsei Kagaku Kogyo Kabushiki Kaisha 40-4, Kamiyama-cho, Kita-ku
Qsaka-shi (Japan)
Qsaka-shi (Japan)
Pressteile aus hydrolysiertem Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat
mit verbesserter Formbeständigkeit in der Wärme
Die Erfindung betrifft aus hydrolysiertem Äthylen-Vinylacetat hergestellte
Pressteile mit verbesserter Formbeständigkeit in der Wärme (heat deflection) und insbesondere Pressteile, die aus 95 bis 50
Gew.-°/o hydrolysiertem Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat und ·
5 bis 50 Gew.-% Talk bestehen. Die Dispersion einer größeren Menge an Talk in der Pressteilmischung- bzw. Zusammensetzung
wird durch den Einbau bzw. Zusatz von 2 bis 10 Gew.-% Elastomere
509809/1057
LÜBECK 1 · Breite Straße 52-54 · Telefon (0451) 75888 # I MÜNCHEN IO · Prinzregentenstraße 74 · Telefon (089) 4773 (A
!-) ',el .·Λ Homburg 13"I 19 204 · Banken: Commerzbar.k Lübeck (BLZ 23040022) Klo.-Nr. 390187 · Deutsche Bank München (BLZ 70070010) Klo.-Nr. 65Ό5432
zu dem-Mischpolymerisat verbessert.
Es ist bekannt, daß die aus hydrolysiertem Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat
hergestellten Pressteile anderen Kunststoffpressteilen überlegen sind bezüglich verschiedener Eigenschaften wie beispielsweise
Steifigkeit, Härte, Abriebfestigkeit und der antistatischen Aufladung.
Daher wurde vorgeschlagen, Pressteile aus hydrolysiertem Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat für sogenannte technische Kunststoffe
zu verwenden wie beispielsweise für Maschinenteile, Kraftfahrzeugteile, Luftfahrzeugteile oder Teile für elektrische Vorrichtungen.
Jedoch haben diese Mischpolymerisate den Nachteil, daß ihre Formbeständigkeit
in der Wärme (heat deflection temperature) niedrig ist im Vergleich mit anderen bekannten technischen kunststoffen (engineering
plastics). Beispielsweise liegt die Formbeständigkeitstemperatur von hydrolysiertem Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat mit einem Äthylengehalt
von 30 Mol-%, einem Vinylacetatgehalt von 70 Mol-% und einem Hydrolysegrad der Vinylacetatkomponente von 99,5 Mol-% bei nur etwa
70 C. Auf der anderen Seite liegt die Formbeständigkeitstempe-
o ratur eines Acrylonitril-Butadien-Styrolkunststoffes bei 86 C und
ο eines. Acrylonitril-Styrolharzes bei 83 C. Wenn daher aus einem
Mischpolymerisat hergestellte Pressteile bei hohen Temperaturen verwendet
werden oder wenn die Temperatur während der Verwendung ansteigt aufgrund der Erzeugung von Reibungshitze, können verschiedene
Schwierigkeiten erzeugt werden, wie beispielsweise eine Verformung , eine Durchbiegung und/oder ein Verziehen des Pressteiles, Diese Erscheinungen
sind für technische Kunststoffe von großem Nachteil, da gerade bei dieser Art von Kunststoffen eine sehr gute Dimensionsstabilität erforderlich ist.
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Bisher wurde der Einbau bzw. der Zusatz von Füllstoffen in die Kunststoffe
vorgeschlagen, um die mechanische Festigkeit und die Steifigkeit der Pressteile zu verbessern. Es ist jedoch bisher nicht versucht
worden, Talk in hydrolysieren Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisaten
einzubauen, um die Formbeständigkeit in der Wärme bzw. die Formbeständigkeitstemperatur
des Mischpolymerisats zu erhöhen.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, verbesserte, aus hydrolysiertem Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat hergestellte
Pressteile zu schaffen, die sowohl eine höhere Formbeständigkeit in der Wärme bzw. Formbeständigkeitstemperatur besitzen als auch eine
verbesserte Zugfestigkeit und Biegefestigkeit.
Der Erfindung lag weiterhin die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung von Pressteilen aus hydrolysiertem Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat
mit verbesserter Formbeständigkeit in der Wärme zu schaffen, ohne daß die Zugfestigkeit, die Biegefestigkeit und die Schlag—
fähigkeit erniedrigt werden und ohne daß vorteilhafte Eigenschaften des hydrolysieren Mischpolymers wie beispielsweise Steifigkeit, Härte,
Abriebfestigkeit und antistatische Ladung verloren gehen.
Ebenfalls lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein leicht und glatt
durchführbares Verfahren zu schaffen.
Überraschenderweise konnte festgestellt werden, daß die oben gestellte
Aufgabe dadurch gelöst werden konnte, daß eine spezifische Menge Talk in das hydrolysierte Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat
eii'ifjosetzt i ::w. eingebaut wird und die so gebildete Miscl -'ng einem
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Schmelz- und Formpressverfahren unterworfen wird.
Das erfindungsgemäß mit Talk versetzte hydrolysierte Äthylen-Vinylacetatmischpoly
me risat kann ohne Schwierigkeit einem Spritzgußverfahren unterworfen werden, das streng geregelte Verfahrensbedingungen erfordert. Nach dem Verfahren der Erfindung erhält man
Pressteile, die eine verbesserte Formbeständigkeit in der Wärme besitzen ohne daß vorteilhafte Eigenschaften des Polymerisats wie beispielsweise
Steifigkeit, Härte, Abriebfestigkeit und antistatische Ladung verloren gehen. Überdies erhöht sich nicht nur die Formbeständigkeitstemperatur
sondern durch den Einbau des Talks wird die Schlagzähigkeit nicht herabgesetzt und die Zugfestigkeit und die Biegefestigkeit
des Pressteiles werden verbessert.
Bei dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung wird Talk in das hydrolysierte Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat vorzugsweise
in einem Gewichtsverhältnis von 5 : 95 bis 50 : 50 eingesetzt. Durch die Verwendung bzw. durch den Einbau von anderen Füllstoffen als
Talk können keine zufriedenstellenden Ergebnisse und Verbesserungen erreicht werden. Bei den Untersuchungen hat sich ergeben, daß eine
ganze Reihe von Füllstoffen die verschiedensten Schwierigkeiten erzeugen sowohl beim Schmelz-Pressverfahren als auch insbesondere beim
Spritzgußverfahren. Beispielsweise wird ein geschmolzener Kunststoff nicht glatt aus der Düse der Pressvorrichtung extrudiert, selbst wenn
der Pressdruck erhöht wird, weil die Viskosität des geschmolzenen Kunststoffes eine Zeitlang nach Beginn des Pressverfahrens unverhältnismässig
stark zunimmt.
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Andere Füllstoffe können bis zu einem gewissen Grade die Formbeständigkeit
der Pressteile \o der Wärme verbessern, jedoch werden in den meisten Fällen die physikalischen Eigenschaften und
insbesondere die Schlagzähigkeit wesentlich verschlechtert.,
In der folgenden Aufstellung sind die Ergebnisse eines Spritzgußverfahrens
zusammengefasst, wobei ein hydrolysiertes Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat
verwendet wurde, das einen Äthylengehalt von 30 Mol-% und einen Hydrolysegrad der Vinylacetatkomponente
von 99,5 Mol-% besaß sowie einen in herkömmlicher Weise verwendeten Füllstoff. Das Gewichtsverhältnis lag bei
85 Gew.-% hydrolysiertem Mischpolymerisat zu 15 Gew,-% des
Füllstoffes. .
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- er -
Längeres Formbe- Schlag- Zug-Pressver- ständig- zähig- festigfahren
keit in Keit keit der Wärme
.-u;gpfestiqt
ca.lcxnxerter Gips · |
möglich |
Calcium- silikat Silicium oxid |
unmöglich unmöglich |
Calcium- carbonat |
möglich |
Ton | unmöglich |
Pyrophyl- | unmögljch |
Titanoxid | möalich |
Erhöhung Abfall
keine
Veränderung
Veränderung
keine
Veränderung
Veränderung
geringe Er- keine geringer keine
höhung Verände- Abfall Verände
rung
rung
höhung keine Veränderung
keine Ver- keine Veränderung änderung
Ruß
möglich Erhöhung Abfall
geringer
Abfall
Abfall
geringer Abfall
Asbest | unmöglich | - | - | - | - | keine |
Granat | unmöglich | Veränderung | ||||
Glas | geringe Er | Abfall | keine Ver | |||
perlen | möglich | höhung | änderung | |||
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Bei der vorliegenden Erfindung werden hydrolysierte Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisate
verwendet, die einen Äthylengehalt von 20 bis 50 Mol-%, einen Vinylacetatgehalt von 80 bis 50 Mol.-% und
einen Hydrolysegrad der Vinylacetatkomponente von nicht weniger als 90 Mol-% besitzen. Insbesondere werden hydrolysierte Äthylen- .
Vinylacetatmischpolymerisate verwendet, die einen Äthylengehalt von 25 bis 40 Mol-%, einen Vinylacetatgehalt von 75 bis 60 Mol-%
und einen Hydrolysegrad der Vinylacetatkomponente von nicht weniger als 95 Mol-% besitzen. Ebenfalls werden bevorzugt hydrolysierte
Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisate verwendet, die eine Grundviskosität innerhalb eines Bereiches von 0,7 bis 1,5 dl/g in
einer Mischung von Phenol und Wasser (87:13 GewichtsteÜe) bei 30 C besitzen. Es können auch hydrolysierte Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisate
verwendet werden, bei denen nicht mehr als 5 Mol-% der Vinylacetatkomponente des hydrolysierte η Mischpolymerisats
durch andere Monomere ersetzt sind, die mit dem Äthylen und dem Vinylacetat mischpolymerisierbar 'sind. Solche Monomere
sind beispielsweise Propylen, Isobutylen, ^Crotonsäure, Acrylsäure,
Methacrylsäure, Maleinsäure und die Alkylester davon. Hydrolysierte
Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisate, deren Äthylengehalt oder deren
Hydrolysegrad außerhalb der oben angegebenen Bereiche liegt, eignen sich nicht für die vorliegende Erfindung, da' die aus solchen Mischpolymerisaten
hergestellten Pressteile eine schlechte mechanische Festigkeit, Härte, Wasserfestigkeit oder antistatische Ladung zeigen.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird vorzugsweise ein Talk verwendet, das eine Leuchtkraft bzw. Helligkeit von nicht weniger als
80 besitz', eine Teilchengröße von nicht mehr als 840 μ und einen
;■( f-'.<7ert von "/' bis 9,5 in einer 5 Gew.-%igen wässrigen Suspension
zeigt. Dio I ι u>
Mkraft bzw. Helligkeit stellt den Reflektionsvermögens-
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BAD ORIGINAL
- g-
A-
wert bei 452 miJ Wellenlänge im Helligkeitsmesser dar und de^ pH-wert
ist die Wasserstoffionenkonzentration, die mit einen-: pH-Meter
mit einer Glaselektrode gemessen wird. Talk mit einer Helligkeit, die geringer als 80 ist, führt zu einer nachteiligen Färbung des
Pressteiles. Talk, das eine Wasserstoffionenkonzentration von weniger als 7 besitzt, ist nicht wirksam, weil die Schmelzviskosität der
Mischung während des P ress verfahre ns allmählich ansteigt. Talk,
das eine Wasserstoffionenkonzentration von mehr als 9,5 zeigt, ist nicht wirksam , weil die Schmelzviskosität aufgrund der Zersetzung
des Mischpolymerisats bei hohen Temperaturen abfällt. Ebenfalls ist ein Talk mit einer Teilchengröße von mehr als 840 υ nicht wirksam,
weil dann seine Mischbarkeit mit denn Mischpolymerisat verschlechtert wird.
Der Talk und das hydrolysierte Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat
werden in herkömmlicher Weise innerhalb eines Gewichtsverhältnisses von 5: 95 bis 50 : 50 vermischt. Wenn der Talkgehalt geringer liegt
als 5 Gew.-%, dann ist die Verbesserung des Pressteiles nicht ausreichend.
Wenn dagegen der Talkgehalt bei mehr als 50 Gew.-% liegt, dann erhöht sich die Schmelzviskosität der Pressteilmischung wesentlich
während des Pressverfahrens und wirkt sich nachteilig auf das hergestellte Pressteil aus, d.h. daß der Glanz und die Glätte des Pressteiles
nachteilig beeinflusst werden und auch die Verpressungseigenschaften der Mischung schlechter sind.
Wenn der Talk beispielsweise in einer Menge von 30 bis 50 Gew.-%
eingesetzt wird, dann nimmt die Dispersion und die Mischbarkeit des Talkes ab. Eine solche Tendenz kann durch den Einbau von Elastomeren
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beseitigt werden. Solche Elastomere sind beispielsweise blockmisehpolymerisierte
Polyester-Polyäther wie HYTREL 5555 (E. I. du Pont de Nemours & Company), Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat,
Acrylonitril-Butadien-Styrolharze, Ionomere, wie beispielsweise SURLYN A (E. I. du Pont de Nemours & Company). Diese Elastomere
werden in die Pressformmischung in einem Verhältnis von 2 bis 10 Gew.-% des hydrolysieren Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisats zugesetzt.
Ein Zusatz des Elastomers von weniger als 2 Gew.-% ist unzureichend
für die Verbesserung der Dispersion und der Mischbarkeit des Talks. Auf der anderen Seite ergeben mehr als 10 Gew.-% des
Elastomers schlechte mechanische Eigenschaften des hergestellten Pressteiles.
Der Form- bzw. Pressmischung können weiterhin bekannte Zusätze wie Schmiermittel, Stabilisatoren, Weichmacher, andere Füllstoffe
als Talk, Farbstoffe, Schaummittel und bekannte Verstärkungsmittel wie beispielsweise Glasfasern oder Kohlenstofffasern zugesetzt werden.
Niedermolekulares Polyäthylen oder niedermolekulares Polypropylen werden vorzugsweise zugesetzt, um die Fließfähigkeit der Formpressmischung
zu verbessern.
Die so hergestellte Formpressmischung wird in die erwünschte Form gepresst mittels der üblichen Formverfahren wie das Spritzgußverfahren,
das Strangpressverfahren, das Expansionspressverfahren, das Formpressverfahren, das Rotati onsp ressve rfah ren, das Gußpressver—
fahren, das Calandrierverfahren und das Blasverformverfahren. Nach
dem vorliegenden Verfahren der Erfindung ist ein kontinuierliches Formpressverfahren über längere Zeiträume möglich selbst wie bei
- 10 -
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einem Spritzgußverfahren, bei dem sehr strenge Verfahrenst edingungen
eingehalten werden müssen. Die folgenden Verfahrensbedinqungen sind
für-ein Spritzgußverfahren angegeben. Diese Bedingungen werden vorzugsweise
verwendet, obgleich auch das Spritzgußverfahren bei differierende··"
Bedingungen durchgeführt werden ,kann.
ο ο
Zylindertemperatur: 180 bis 260 C
Düsentemperatur: 170 bis 260 . C
Formtemperatur: Raumtemperatur bis 110 G
2 Einspritztemperatur: 700 bis 1800 kg/cm
2 Rückdruck: 0 bis 30 kg/cm
ein Zyklus: 2 bis 20 Sekunden
Kühlzeit: 5 Sekunden bis 5 Minuten
Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden in den folgenden Beispielen im einzelnen erläutert. Bei den angegebenen
Teilen handelt es sich um Gewichtsteile, und die angegebenen physikalischen Eigenschaftswerte sind Durchschnittswerte von fünf Versuchsstücken.
Eine Henschel-Mischvorrichtung wurde mit 85 Teilen eines hydrolysieren
Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisats und 15 Teilen eines
von der Nippon Talc Kabushiki Kaisha hergestellten Tales vom Artikelgrad
SW beladen. Das hydrolysierte Äthylen- Viny lacetatmischpoly me risat
( C^J= 1,20) besaß einen Äthylengehalt von 30 Mol-%, einen Vinylgehalt
von 70 Mol-% und einen Hydrolysegrad der Vinylacetatkomponente von 99,5 Mol-%. Der Talk SW hatte eine Helligkeit von 87, einen pH-Wert
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von 8,8 und eine durchschnittliche Teilchengröße von 74 u. Nach Vermischen wurde die Mischung aus der Vorrichtung herausgenommen und
mittels einer Extrudiervorrichtung mit einem inneren Durchmesser
von 4Ό mm in Pellets geformt. Die Pellets wurden dann in eine Spritzgußvorrichtung gegeben, die ein Material in einer Menge von
99,2215g (3,5 oz.avdp.) spritzen konnte und das Spritzgußverfahren
wurde unter folgenden Bedingungen durchgeführt·.
Düsentempe.'ratur; | 260 C |
Zylindertemperatur | |
am vorderen Teil: | 2 60° C |
Zylindertemperatur am hinteren Tei I: |
24 5° C |
Form temperatur. | 90° C |
Einspritzdruck: | 11 00 b; |
Ein Zyklus: | 30 bi |
30 bis 40 Sekunden.
Die Messung der Formbeständigkeit in der Wärme bzw. der Formbeständigkeitstemperatur
(heat deflection temperature) der Teststücke wurde entsprechend der Vorschrift ASTM D 648 durchgeführt»
Die Zugfestigkeit wurde mit Dumbbell-Teststücken vom Typ 1 entsprechend
der Vorschriften ASTM D 638 gemessen.
Die Biegefestigkeit der Teststücke wurde entsprechend den Vorschriften
ASTM D 790 gemessen. "
Si hlaij. ·"'' 'iqkeit (Charpy impact strength , notched type) der Test
1··1 entsprechend den Vorschriften ASTM D 256 gemessen,
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Das Spritzgußverfahren verlief glatt und die Oberfläche der dabei hr-rijerstellten
Pressteile war glatt und es konnte keine Oberf'lächenrauhheit oder
Fließeindrücke festgestellt weräen. Verschiedene weitere Untersuchungen
ergaben, daß bei dem Spritzgußverfahren Pressteile mit einer komplexen Form hergestellt wurden.
Die Ergebnisse der Messung der physikalischen [-Eigenschaften sind in
der Tabelle 1 zusammengefasst.
Das gleiche Verfahren wie in Beispiel 1 wurde wiederholt, mit der Ausnahme,
daß entweder Talk nicht in das Mischpolymerisat eingesetzt wurde oder anstelle des Talks calcinierter Gips, Calziumcarbonat,
Titanoxid oder Ruß als Füllstoffe verwendet wurden. Für diese Untersuchungen werden die Ergebnisse der Messungen der physikalischen
Eigenschaften ebenfalls in Tabelle 1 angezeigt.
Das Formpressverfahren wurde durchgeführt' unter Verwendung von
Siliziumoxid, Ton, Pyrophyllit, Asbest, Granat oder Kalziumsilikat als Füllstoffe in gleicher Weise wie in Beispiel 1 beschrieben. Jedoch
konnte dabei festgestellt werden, daß das Aussehen der Pressteile sehr schlecht war aufgrund des Vorhandenseins von Fließabdrücken, Schweißabdrücken
oder unvollständigen Spritzteilen. Außerdem erhöhte sich das auf die Schnecke ansetzende Verdrehungsmoment äußerst stark mit
dem Fortschritt des kontinuierlichen Formpressverfahrens und gelegentlich wurde das Formpressverfahren nicht mehr durchführbar.
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Tabelle ι
Füllstoff
cn
Formbeständig keit in der Wärme
Schlagzähigkeit Zugfestigkeit
ro | co | Beispiel 1 | Talk |
δ | CX) | Vergleichs- | |
O 33 |
O
co |
b^ispiel 1 | — |
Q | Vergleichs | ||
Γ" | O cn |
beispiel 2 | calcinierter |
Gips | |||
kg cm/cm
■. , kg/cm
Biegefestigkeit
kg/cm
Vergleichs- Calciumbeiopiel'
3 carbonat
s- Titanoxid
Vergleichs- Ruß
beis'piel 5
beis'piel 5
69,5
80
76,5
5,4
5,0
.3,2
4,8
5,0
.3,2
4,8
5,4
2,8
.920
880
870
805
890
860
1570
1360
1410
1360
1420
1270
OO NJ CD CD
> ή If-.
Die Formbeständigkeit in Wärme b^w. die For^-ibF-i-, ι ändu'ikcr.
temperatur wurde unter einer f-asc'spannuncj von 18,F>t kr: '
mit absolut getrockneten Teststücken entsprechend den .'orsc
ASTM D 648 durchgeführt.
Die Schlagzähigkeit wurde bei einer Temperatur von ,'20 C mit -(i.rsolut
getrockneten Teststücken entsprechend den Vorschriften
ASTM D 256 durchgeführt.
Die Zugfestigkeit wurde bei einer Temperatur von 20 G mit absolut getrockneten Teststücken entsprechend den Vorschriften na.eh ASTM
D 638 durchgeführt.
Die Biegefestigkeit wurde bei einer Temperatur von 20 C mit absolut
getrockneten Teststücken entsprechend den Vorschriften nach ASTM D 790 durchgeführt.
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde wiederholt mit der Ausnahme,
daß 70 Teile eines hydrolysieren Äthylen-Vinylacetatrnischpolymerisats
und 30 Teile Talk anstelle von 85 Teilen des Mischpolymerisats und 15 Teilen des Talks verwendet wurden. Das hydrolysierte
Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat (.L\j-'^,0) besaß einen Äthylengehalt
von 38 Mol-%, einen Vmylacetatgehalt von 62 Mol-% und einen Hydrolysegrad der Vinylac etatkomponente von 99,0 Mol-%. Das Sprit.rqußverfahrpn
konr.te glatt durchgeführt werden.
BAD ORIGINAL - 1 b -
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Als Vergleichsbeispiele wurde die gleiche Verfahrensweise wie in Beispiel 2 wiederholt mit der Ausnahme, daß kein Talk in das
Mischpolymerisat eingesetzt wurde oder anstelle von Talk Kalziumkarbonat,
Titanoxid, Ruß oder calcinierter Gips als Füllstoffe verwendet wurden.
Bei der Verwendung von Ruß oder calcihiertem Gips als Füllstoffe
war das Spritzgußverfahren über längere Zeiträume nicht durchführ bar.
Die bei diesen Untersuchungen erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 2 zusammengefasst.
16 -
BAD ORIGINAL 509809/1057
Füllstoff
Fo rmbeständigkeit in der
Wärme
Schlagzähigkeit Zugfestigkeit
kg cm/cm
kg/cm
kg/cm'
cn ο co QO O CO
Ve rg lei c hsbeispiel
Vergleichs-
Vergleichsbeispiel
Talk
Calciumcarbonat
Titanoxid
99
64 72,5
6,.O
6,0
4,3
6,0
840
770
690
690
830
1450
1200 1000
1380
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Beispiel 3 .
Das in Beispiel 1 beschriebene. Verfahren wurde wiederholt mit der
Ausnahme, daß hydrolysiertes Äthylen-Propylen-Vinylacetatmischpolymerisat
verwendet wurde anstelle des hydrolysieren Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisats.
Dieses Mischpolymerisat ([_tjT= 1,0) besaß einen Äthylengehalt von 28 Mol-%, einen Propylen
gehalt von 3,5 Mol-%, einen Vinylacetatgehalt von 68,5 Mol-% und ■
einen Hydrolysegrad der Vinylacetatkomponente von 99,2 Mol-%.
Bei dieser Mischung lief das Spritzgußverfahren glatt ab und man erhielt Pressteile mit einem guten Aussehen.
Folgende physikalische Eigenschaften wurden gemessen:
Formbeständigkeitstemperatur: · | 93°C |
Schlagzähigkeit: | 5,6 kg.·'cm/cm |
Zugfestigkeit: | 2 900 kg/cm |
Biegefestigkeit: | 2 1550 kg/cm |
Zum Vergleich werden die physikalischen Eigenschaften angegeben, die
dann erhalten wurden, wenn lediglich hydrolysiertes Äthylen-PropyIen-Vinylacetatmischpolymerisat
verwendet wurde:
Formbeständigkeitstemperatur: | 61°C |
Schlagzähigkeit: | 5,0 kg'cm/cm |
Zugfestigkeit: | 2 840 kg/cm |
Biegefestigkeit: | 1550 kg/cm . |
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Beispiele 4 bis 5
Die gleiche wie in Beispiel 1 beschriebene Verfahrensweise wurde
wiederholt mit der Ausnahme, daß 60 Teile eines hydrolysieren Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisats, 40 Teile Talk und 5 Teile
eines Elastomers verwendet wurden anstelle von 85 Teilen deä
Mischpolymerisats und 15 Teilen Talk. Das hydrolysierte Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat
( £τΓ/ - 1,1") hat einen Äthylengehalt
von 30 Mol-% , einen Vinylacetatgehalt von 70 Mol-% undeinen
Hydrolysegrad der Vinylacetatkomponente von 99,5 Mol-%.
Als Elastomere wurden bei Beispiel 4 HYTREL 5555 und bei Beispiel 5 Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat verwendet·. Das in Beispiel
5 verwendete Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat hatte einen Äthylengehalt von 72 Gew.-%, einen Vinylacetatgehalt von 28 Gew.-%
und einen Schmelzindex von 15.
Die mit diesen Mischungen im Spritzgußverfahren hergestellten Pressteile
besaßen eine glatte Oberfläche und zeigten keinerlei. Schweiß oder
Fließeindrücke (weld mark or flow mark).
Patentansprüche: - 19 -
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Claims (6)
- Patentansprüche1 . Pressteil aus hydrolysiertem Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat mit verbesserter Formbeständigkeit in der Warme, dadurch gekennzeichnet,- daß er aus 95 bis 50 Gew.- % eines hydrolysieren Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisats und 5 bis 50 Gew.-% Talk besteht, wobei das hydrolysierte Äthyl en-Vinylacetatmischpolymerisat einen Äthylengehalt von 20 bis 50 Mol-%, einen Vinylacetatgehalt von 80 bis 50 Mol-% und einen Hydrolysegrad der Vinylacetatkomponente von nicht weniger als 90 Mol-% besitzt.
- 2. Pressteil aus hydrolysiertem Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat mit verbesserter Formbeständigkeit in der Wärme nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet , daß das hydrolysierte Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat einen Äthylengehalt von 25 bis 40 Mol-%, einen Vinylacetatgehalt von 75 bis 60 Mol-% und einen Hydrolysegrad der Vinylacetatkomponente von nicht weniger als 95 Mol-% besitzt.
- 3. Presstei'l aus hydrolysiertem Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat mit verbesserter Formbeständigkeit in der Wärme nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet , daß der. Talk eine Helligkeit bzw. Leuchtkraft von nicht weniger als 80 und eine Teilchengröße von nicht mehr als 840 fj besitzt, und einen pH-Wert von 7. bis 9,5 in einer 5 Gew.-%igen wässrigen Suspension zeigt, wobei die Helligkeit der bei einer Wellenlänge von 452 mti mit dem Helligkeitsmesser qeri''C'SS(-np Wert ist.·- 1O -5 0 9 8 G 9 / 1 0 5 7
- 4. Pressteil aus hydrolysiertem Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat mit verbesserter Formbeständigkeit in der Wärme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich ein Elastomer in einem Verhältnis von 2 bis 10 Gew.-% je hydrolysiertes Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat zugesetzt wird.
- 5. Verfahren zur Herstellung von Pressteilen nach Ansprüchen 1 bis 4 , dadurch gekennzeichnet , daß hydrolysiertes Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat und Talk in einem Gewichtsvei— hältnis von 95:5 bis 50: 50 vermischt werden und die dabei erhaltene Pressteilmischung einem Schmelz-Formpressverfahren unterworfen wi rd, wobei das hydrolysierte Äthylen-Vinylacetatmischpolymerisat einen Äthylengehalt von 20 bis 50 Mol-%, einen Vinylacetatgehalt von 80 bis 50 Mol-% und einen Hydrolysegrad der Vinylacetatkomponenten von nicht weniger als 90 Mol-% besitzt.
- 6. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß das Schmelz-Formpressverfahren mittels eines Spritzgußverfahrens durchgeführt wird, wobei die Zylindertemperatur 180ο οbis 260 C, die Dusentemperatur 170 bis 260 C, die FormtemperaturοRaumtemperatur bis 110C, der Einspritzdruck 700 bis 1800 kg/cm ,der Rückdruck 0 bis 30 kg/cm , ein Zyklus & bis 20 Sekunden und dieKühlzeit 5 Sekunden bis 5 Minuten betragen.509809/1057
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DE2438289A Withdrawn DE2438289A1 (de) | 1973-08-14 | 1974-08-09 | Pressteile aus hydrolysiertem aethylen-vinylacetatmischpolymerisat mit verbesserter formbestaendigkeit in der waerme |
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