DE2437983B2 - Verfahren zur Herstellung von Resorcinen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ResorcinenInfo
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Description
in der Ri bis R4 die vorstehende Bedeutung haben, in
Gegenwart eines Edelmetalle der 8. Nebengruppe des Periodensystems enthaltenden Katalysators bei
Temperaturen oberhalb 1500C, dadurch gekennzeichnet,
daß man das 1,3-Cyclohexandion zu einer Dehydrierungsmischung, bestehend
aus einem Di-, Tn- oder Tetraäthylenglykoldialkyläther mit Alkylgruppen mit bis zu 6 C-Atomen und
dem Katalysator bei einem Druck von 0,5 bis 20 Atmosphären und einer Temperatur von 160 bis
3500C so zugibt, daß die Konzentration an zu dehydrierendem Cyclohexandion 30%, bezogen auf
das Gewicht der Flüssigphase, nicht überschreitet.
Resorcin findet hauptsächlich als Kunstharzkomponente
in den Resorcin-Aldehyd-Harzen in der gummi- und Holzleim-Industrie Verwendung.
Die technische Herstellung erfolgt beispielsweise durch Umsetzung von Benzol mit SO3, anschließender
Verbackung der neutralisierten Benzoldisulfonsäure mit Ätznatron und Ansäuern des dabei entstehenden
Resorcindinatriumsalzes mit Schwefelsäure. Der Nachteil dieses Verfahrens beruht in dem erheblichen
Salzanfall (Na2SO4), der ein Vielfaches des produzierten
Resorcins beträgt und deshalb eine starke Abwasserbelastung bedeutet.
Es ist ferner bekannt, daß man Resorcin durch Dehydrierung von Cyclohexandion in Gegenwart eines
Palladiumkatalysators herstellen kann. Der Nachteil dieser in GB-PS 1188 387 beschriebenen Methode
besteht in der geringen Resorcin-Ausbeute von nur 26%, bezogen auf eingesetztes Cyclohexandion-( 1,3).
Cyclohexandione-(1,3) sind gemäß DE-OS 22 45 275
HO
OH
gefunden, in welcher die Reste Ri bis R4 gleich oder
verschieden sein können und Wasserstoffatome, geradkettige, verzweigte oder cyclische Alkylgruppen, die
auch substituiert sein können, oder Arylgruppen, welche ebenfalls substituiert sein können, bedeuten, durch
katalytische Dehydrierung von 1,3-Cyclohexandionen der allgemeinen Formel
in der R| bis R4 die vorstehende bedeutung haben, in
Gegenwart eines Edelmetalle der 8. Nebengruppe des Periodensystems enthaltenden Katalysators bei Tempe-
r> raturen oberhalb 1500C, dadurch gekennzeichnet, daß
man das 1,3-Cyclohexandion zu einer Dehydrierungsmischung,
bestehend aus einem Di-, Tri- oder Tetraäthylenglykoldialkyläther mit Alkylgruppen mit bis zu 6
C-Atomen und dem Katalysator bei einem Druck von
4i) 0,5 bis 20 Atmosphären und einer Temperatur von 160
bis 3500C so zugibt, daß die Konzentration an zu dehydrierendem Cyclohexandion 30%, bezogen auf das
Gewicht der Flüssigphase, nicht überschreitet.
Als geradkettige, verzweigte oder cyclische Alkyl-
4i gruppen Ri bis R4 sind besonders solche mit bis zu
12 C-Atomen geeignet, wie etwa Methyl, Äthyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Octyl, Decyl, Dodecyl, Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Cyclododecyl. Auch Alkylgruppen mit einer Doppelbindung sind geeignet, z. B. die Allylgruppe.
Weiterhin können die Alkylreste auch noch substituiert sein, beispielsweise durch Halogene, insbesondere
Fluor und Chlor, oder durch die Phenyl-, Naphthyl-, Amino-, Hydroxy-, Keto-, Carboxy-, Carbonamid- oder
Nitrilgruppe, aber auch etwa durch eine Carbalkoxy-Gruppe mit bis zu 6 C-Atomen, wie Carboxymethyl
(- COOCH3) oder Carboxy-äthyl (- COOC2H5).
Als Arylgruppen sind beispielsweise solche mit 6-14 C-Atomen geeignet, bevorzugt sind der Phenyl-
und der Naphthyl-Rest. Die Arylgruppen können auch substituiert sein, beispielsweise durch Halogen, insbesondere
Fluor und Chlor, Alkylgruppen mit bis zu 6 C-Atomen, oder durch Trifluormethyl-, Pentafluoräthyl-
oder Nitrogruppen. Aber auch etwa Alkoxy-Gruppen mit bis zu 6 C-Atomen, wie die Methoxy- oder
b5 Äthoxy-Gruppe, kommen in Frage.
Als Edelmetalle eignen sich besonders Palladium, Platin, Ruthenium und Rhodium. Im allgemeinen
werden diese Katalysatoren auf Trägern verwendet, wie
Kohle, Aluminiumoxid, Kieselsäure, Magnesiumoxid, Calciumoxid, Titanoxid und Asbest. Vorzugsweise
verwendet man Palladium auf Kohle. Die Konzentration des Edelmetalls beträgt zweckmäßigerweise 0,02
bis 20%, bezogen auf das Gewicht des Trägers, vorzugsweise 0,1 bis 10Gew.-%.
Das Verfahren kann diskontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt werden, und zwar bei Temperaturen
zwischen 160 und 3500C Vorzugsweise werden jedoch Temperaturen von 180 bis 2600C angewandt, da
bei diesen Temperaturen eine besonders hohe Selektivität bei sehr raschem Ablauf der Dehydrierung erreicht
wird.
Der Reaktionsdruck beträgt 0,5 bis 20 Atmosphären, vorzugsweise wird er so gewählt, daß er zur
Aufrechterhaltung einer flüssigen Phase ausreicht
Von Bedeutung ist, daß der Partialdruck des sich bei
der Dehydrierung bildenden Wasserstoffs niedrig gehalten wird, damit das Gleichgewicht zugunsten der
Dehydrierung verschoben, sowie eine Hydrierung oder Hydrogenolyse der Ausgangsverbindungen und Endprodukte
vermieden wird. Dieser niedrige Wasserstoffpartialdruck kann erzielt werden durch Spülen des
Reaktionssystems mit einem inerten Gas, wie Stickstoff oder Kohlendioxid. 2r>
Als Lösungsmittel werden Di-, Tri- oder Tetraäthylenglykoldialkyläther
mit Alkylgruppen mit bis zu 6 C-Atomen, vorzugsweise mit bis zu 2 C-Atomen
eingesetzt. Diese Äther haben den Vorteil, daß sie bei atmosphärischem Druck im bevorzugten Temperaturbereich
zwischen 180 bis 2600C sieden, was sich für das
Verfahren besonders günstig auswirkt, da die Dehydrierung unter Rückflußbedingungen im bevorzugten
Temperaturbereich besonders rasch und selektiv verläuft. Die Wirksamkeit des Verfahrens wird erhöht r>
durch heftiges Rühren der Reaktionsmischung, solange sie in Kontakt mit dem Katalysator ist.
Bei diskontinuierlicher Reaktionsführung hat es sich besonders bewährt, zur Dehydrierungsmischung, bestehend
aus suspendiertem Katalysator und den genannten Polyglykoläthern unter Rückflußbedingungen das zu
dehydrierende Cyclohexandion, gelöst in einem leichtflüchtigen Lösungsmittel, wie Aceton, Isopropanol,
Methanol oder Wasser, zuzugeben. Das Lösungsmittel für das Cyclohexandion wird dabei über einen 4r,
absteigenden Kühler aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert. Der entstehende Wasserstoff sorgt zusätzlich
für gute Durchmischung. Nach beendeter Reaktion wird die Reaktionsmischung vom Katalysator abfiltriert und
das entstandene Resorcin durch Destillation des Filtrats rein erhalten.
Bei kontinuierlicher Reaktionsführung wird im allgemeinen eine Lösung eines Cyclohexandions in
demselben Lösemittel, das auch zur Suspendierung des Katalysators verwendet wird, kontinuierlich über einen
Vorheizer in den Dehydrierungsreaktor eingebracht, während gleichzeitig eine entpsrechende Menge der
Reaktionsmischung, welche das gebildete Resorcin enthält, ausgetragen wird. Der Katalysator wird dabei
entweder mittels einer Fritte im Reaktor zurückgehalten, oder nach abtrennung, z. B. mittels eines Hydrocyclons,
in den Reaktor zurückgeführt. Das Lösungsmittel wird nach destillativer Abtrennung von dem gebildeten
Resorcin wieder zum Lösen von neuem zu dehydrierenden Cyclohexandion verwendet.
Das erfindungsgemäße verfahren kann mit einem Festbett-Katalysator oder mit einem Katalysator
durchgeführt werden, der durch heftiges Rühren in der Reaktionslösung suspendiert gehalten wird.
Bei einem Festbett-Katalysator wird empfohlen, die Katalysatorteilchengröße zwischen 0,5 und 10 mm,
vorzugsweise zwischen 2 und 5 mm zu wählen, größere Teilchen bedingen geringe Katalysatornutzung, während
kleinere Teilchen zu Katalysatorverlusten und zum zusammenkleben des Katalysatorbettes führen können.
Wenn das Verfahren mit einem trägerhaltigen Katalysator ausgeführt wird, der im Reaktionsmedium
suspendiert ist, so beträgt die Katalysator-Teilchengröße im allgemeinen zwischen 0,01 bis 5 mm, vorzugsweise
0,05 bis 1 mm. Der Nachteil kleinerer Teilchen besteht in der schwierigen Abtrennung von der Reaktionslösung.
Der Nachteil größerer Teilchen besteht in der Schwierigkeit, sie in Suspension zu halten, und in der
geringeren Dehydrierungsgeschwindigkeit Je nach Natur der Flüssigkeit und des Katalysators kann die
Suspension 0,1 bis 40 Gewichtsteile trägerhaltigen Katalysator pro 100 Gewichtsteile der Flüssigkeit
enthalten.
Bevorzugte Verhältnisse sind 1 bis 30 Gewichtsteile trägerhaltiger Katalysator pro 100 Gewichtsteile Lösungsmittel.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil,
daß die Dehydrierung beim Eintritt des Cyclohexandions in die Dehydrierungsmischung sofort stattfindet
und deshalb das nicht sehr stabile Cyclohexandion-(1,3) sofort in das unter Dehydrierungsbedingungen sehr
stabile Resorcin überführt wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden erheblich höhere Resorcin-Ausbeuten durch katalytisch
Dehydrierung von Cyclohexandionen-(1,3) erzielt als nach den bekannten Verfahren. Das bereits erwähnte
Verfahren gemäß GB-PS 11 88 387 wird in Abwesenheit eines Lösungsmittels durchgeführt.
In der DE-OS 23 44 386 wird u. a. die Dehydrierung von 3,6-Dihydrcxycyclohexenen in Gegenwart von
hochsiedenden Lösungsmitteln beschrieben. Als geeignete Lösungsmittel werden Glykoläther zwar genannt,
aber gleichrangig neben hochsiedenden (insbesondere aromatischen) Kohlenwasserstoffen wie Diphenyl und
Äthern, wie Diphenyläther. Auch aus den Ansprüchen 9-13 geht hervor, daß glykoläther in keiner Weise
gegenüber anderen hochsiedenden Lösungsmitteln bevorzugt sind.
Im Unterschied zu diesem Verfahren betrifft die vorliegende Erfindung die Dehydrierung von Cyclohexandionen-(l,3),
und wegen der bekannten Instabilität dieser Verbindungen war zu erwarten, daß sie sich bei
erwärmung mit beliebigen Lösungsmitteln zersetzen würde. Daher war nicht anzunehmen, daß die
Verwendung eines Lösungsmittels gegenüber dem Verfahren gemäß GB-PS 11 88 387 irgendeine Verbesserung
bewirken würde.
Überraschenderweise ist dies doch der Fall, wenn man die erfindungsgemäßen Glykoläther verwendet.
Beispiele 1-6
und Vergleichsbeispiel 1 und 2
(vgl. Tabelle)
In einem 100 ml Dreihalskolben, ausgerüstet mit Thermometer, Rührer, Tropftrichter und absteigendem
Kühler (Claisen-Brücke) wird eine Mischung aus 50 ml Lösungsmittel und 1 g Dehydrierungskatalysator unter
Rühren und Stickstoff spülung auf 180 bis 2200C erhitzt.
Sodann wird das Cyclohexandion in einem Lösungsmittel, das mit dem für die Katalysator-Suspension
verwendeten identisch ist oder erheblich niedriger siedet, so zugegeben, daß die Konzentration an
Cyclohexandion 30gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Flüssigphase, nicht überschreitet. Dies wird
überwacht durch Messung der bei der Reaktion entstehenden Wasserstoffmenge mittels einer Gasuhr.
Die Temperatur wird bei der Zugabe zwischen 180 und 2300C gehaltea Nach beendeter zugabe des Cyclohexandions
wird die temperatur noch kurze Zeit bei 220-230° C gehalten, bis die Wasserstoff ent wicklung ι ο
beendtt ist Dann wird unter Stickstoffspülung abgekühlt, der Katalysator abgetrennt und das Filtrat
Dehydrierung von Cyclohexundion-(1,3)=CD, Fp. 104 C Katalysator: 0,1 g Pd auf 0,9 g Aktivkohle
gaschromatographisch analysiert und anschließend im Vakuum destilliert. Nach der Lösungsmittelfraktion
(z.B. bei Diäthylenglykoldiäthyläiher Kp,5 78-84°C)
erhält man das gewünschte Resorcin (Kpi5 158°C) in
reiner Form. Das Lösungsmittel kann wieder verwendet werden.
Wird als Lösungsmittel für das einzutropfende Cyclohexandion Methanol verwendet (Beispiel 5), das
sich mit Cyclohexandion zu 3-Methoxycyclohexenon veräthert, so tritt Resorcin-Monomethyläther als
Nebenprodukt auf.
Beispiel | Rcaklions- mcdium |
Lösemittel lur CIJ | (g) | Temp. | /eil | H: | Ausbeuten Resorcin |
(Mol-%) Phenol |
(50 ml) | (Art, ml) | 6 | ( O | (Min.) | (ml) | |||
1 | PEG | IPOH, 45 | 12 | 213 | 50 | 1400 | 94 | 4,2 |
2 | PEG | IPOH, 50 | 6 | 212 | 102 | 2230 | 82 | 5,2 |
3 | PEG | Aceton, 60 | 6 | 210 | 80 | 1340 | 82 | 5.0 |
4 | PEG | HjO, 30 | 6 | 208 | 64 | 1360 | 84,1 | 3.4 |
5 | PEG | MeOII, 30 | 6 | 212 | 40 | 1240 | 47,1 | 3,8*) |
6 | DEG | DEG, 50 | 6 | 195 | 60 | 1460 | 86,3 | - |
Vergleichs- bcispicl 1 |
NMP | IPOH, 50 | 6 | 187 | 50 | 990 | 64,2 | - |
Vergleichs- beispicl 2 |
BP | IPOH, 45 | 213 | 50 | 880 | 55,0 | - | |
*) 28 Mol-% Rcsorcinmonomcthyläther.
BP = Diphenyl.
In einem 250 ml Dreihalskolben, ausgerüstet mit Rührer, Thermometer und absteigendem Kühler, wurde
ein Gemisch aus 100 ml Diäthylenglykoldiäthyläther und 1 g Katalysator (0,1 g Pd auf 0,9 g Kohlepulver
<0,05mm) unter N2-Spülung auf 190°C erhitzt.
Anschließend wurde eine Lösung aus 22 g 2,6-Dimethyl-3-hydroxycyclohexen-(2)-on
(hergestellt aus 4-Methyl-5-oxo-heptansäuremethylester
gemäß DE-OS 22 45 270), gelöst in 210 ml Isopropanol, innerhalb von
2 Stunden zügegeben, wobei die Temperatur bei 185°C
gehalten wurde. Das Isopropanol destillierte kontinuierlich ab. Nach beendeter Zugabe hörte die Wasserstoffentwicklung
auf. Es wurde gekühlt, vom Katalysator abfiltriert und das Filtrat im Vakuum destilliert. Nach
dem Diäthylenglykoldiäthyläther(Kpi4 72"C) gingen bei Kpi2 112°C 18,5 g ( = 85,3% der Theorie) 2,6-Dimethyl
resorcin über, die in der Vorlage kristallisierten. (Fp. 1070C aus Benzol).
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Resorcinen der allgemeinen FormelHOOHin welcher die Reste Ri bis R4 gleich oder verschieden sein können und Wasserstoffatome, geradkettige, verzweigte oder cyclische Alkylgruppen, die auch substituiert sein können, oder Arylgruppen, welche ebenfalls substituiert sein können, bedeuten, durch katalytische Dehydrierung von 1,3-Cyclohexandionen der allgemeinen Formeldurch Cyclisierung von 5-Oxocarbonsäureestern in ausgezeichneten Ausbeuten zugänglich geworden.Es wurde ein Verfahren zur Herstellung von Resorcinen der allgemeinen Formel
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