DE2431329C2 - Transportsystemantrieb für Maschinen zur Buch- und Broschürenherstellung - Google Patents

Description

30

Die Erfindung betrifft einen Transportsystemantrieb für Maschinen zur Bochblock- und Broschürenherstellung, mit zwei endlosen, die Buchblocks zwischen sich klemmenden und in Richtung einer Blockauslage a fördernden Transportmitteln, vorzugsweise Plattenketten oder Riemen.

In Maschinen zur Buch- und Broschürenherstellung wird als eine der letzten Arbeitsoperationen der Umschlag an den geförderten Buchblock angeklebt. In der Regel wird hierbei der Umschlag von unten in aufgeklapptem Zustand dem Buchblockrücken zugeführt und kann erst dann geschlossen werden, wenn das Buch das Transportsystem verlassen hat Diese Arbeitsweise erzwingt einen völlig freitragenden Aufbau des Transportsystems, das zumeist mit endlosen Riemen oder Plattenketten ausgerüstet ist, zwischen denen die zu transportierenden Buchblocks eingeklemmt werden. Die endlosen Riemen oder Plattenketten werden dabei um je einen Träger gelegt und auf diesem axial und vertikal geführt, wie dies aus der GB-PS 9 43 619 ersichtlich ist. Der Antriebsmotor und das Getriebe zum Antrieb des Transportsystems lassen sich nur unterhalb der Blockauslage unterbringen, da nur dort genügend Platz zur Verfügung steht. Aus ökonomischen Gründen treibt man die Transportmittel deshalb an der Blockanlageseite unmittelbar an. Mit einer derartigen Antriebsanordnung ist jedoch eine ruhige und störungsfreie Förderung der Buchblocks nicht zu erreichen, da diese zwischen den losen, geschobenen Trums der beiden endlosen Riemen- oder Kettenpaare geklemmt und gefördert werden. Dies bewirkt ein Schieben der Blocks zwischen den losen Trums, welches sich äußerst nachteilig auf die Qualität der gefertigten Bücher und Broschüren auswirkt.

Zur Beseitigung dieser Nachteile ist es bekannt, die Umlenkräder, bzw. die Umlenkscheiben, an dem freitragenden Auslageende des Transportsystems anzutreiben. Dies erfordert hohe und breite, geteilte Brücken über dem Auslageende des Transportsystems und einen Antrieb der Umlenkräder von oben. Nur so können die Buchblocks und die Umschläge, auch des maximalen zu verarbeitenden Formats, stets frei gefördert werden. Weiter sind hierbei relativ lange Gelenkwellen für den Antrieb erforderlich. Schließlich wird durch die Brückenkonstruktion die Zugänglichkeit der letzten Stationen der Maschine erheblich beeinträchtigt

Mit der Erfindung wird bezweckt den erforderlichen Aufwand für eine, allen Ansprüchen gerecht werdende Antriebsanordnung für ein Transportsystem entscheidend zu verringern und die Übersichtlichkeit der Maschine zu verbessern.

Dazu ist die Aufgabe zu lösen, unter Beibehaltung der Lage des Antriebsmotors an der Blockanlageseite, der Spannmöglichkeit der Transportmittel an der Blockauslage und der freien Zugänglichkeit der Umschlagzuführungsstation und der nachfolgenden Stationen, eine brückenlose Antriebsanordnung für die auslageseitigen Umlenkeinrichtungen der Transportmittel zu entwikkeln.

Diese Aufgabe wird durch einen Transportsystemantrieb für Maschinen zur Buchblock- und Broschürenherstellung, mit zwei endlosen, die Buchblocks zwischen sich klemmenden und in Richtung einer Blockauslage fördernden Transportmitteln, vorzugsweise Plattenketten oder Riemen, die um je einen Träger gelegt und von diesem geführt sind, dadurch gelöst daß in jedem dieser Träger eine über ein Kegelradpaar antreibbare Längswelle angeordnet und diese über zwei weitere Kegelräder mit einem nahe der Blockauslage angeordneten Antriebsrad für die Transportmittel verbunden ist.

Um die Spannung der Transportmittel blockauslageseitig nachstellen zu können, läßt sich die Erfindung vorteilhaft erweitern, indem die Längswelle aus zwei durch eine Keilmuffe miteinander verbundenen Längswellenteilstücken besteht und die Antriebsräder in je einem, zwecks Spannung der Transportmittel innerhalb der Träger, verschiebbaren Lagerpaßstück gelagert sind.

Dadurch, daß der Antrieb der Transportmittel in hohlen, ein- oder mehrteiligen Trägern, die zugleich zur Führung der Transportmittel dienen, untergebracht ist, sind die Nachteile der bekannten Antriebe vollständig umgangen. Die Antriebsmittel sind weitgehend geschützt und nehmen praktisch keinen zusätzlichen Raum ein. Die Verwendung einer Brücke am blockauslageseitigen Maschinenende ist nicht mehr erforderlich, da das Widerstandsmoment zugleich zur Transportmittelführung eingesetzter ein- oder mehrteiliger Träger mit rechteckigem Hohlprofil groß genug ist, um ohne unzulässige Durchbiegung die geringe Belastung durch die Antriebs- und Spannelemente aufzunehmen.

Als besonders zweckmäßig hat sich der Aufbau eines Trägers aus zwei Schalenteilen erwiesen, die mit ihren offenen Seiten mit vertikaler Trennfuge aneinander stoßen können. Nach dem Öffnen des endlosen Transportmittels läßt sich das eine Schalenteil eines jeden Trägers ohne Schwierigkeiten abnehmen, so daß alle Antriebselemente bequem zugänglich sind.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigt

F i g. 1 die verkürzte Seitenansicht einer Klebebindemaschine,

Fig.2 die Draufsicht .zu Fig. 1, mit zum Teil geschnittenem linken Träger,

F i g. 3 einen Schnitt nach Linie 1-1 der F i g. 2 und

F i g. 4 einen Schnitt nach Linie H-U der Fig. 1.

F i g. 1 zeigt schematisch und verkürzt eine Seitenansicht einer Klebebindemaschine üblicher Art mit der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung. Für die Erfindung unwesentliche Teile der Maschine sind zum Teil fortgelassen.

Zwischen einem rechten endlosen Transportmittel 1, im Ausführungsbeispiel eine Plattenkette, und einem linken endlosen Transportmittel 2, hier ebenfalls eine Plattenkette, werden in einer Blockanlage 3 angelegte Blocks 4 von links nach rechts durch die Maschine gefördert Die Transportmittel 1,2 sind unr. ein rechtes Umlenkrad 5 und ein Antriebsrad 9 beziehungsweise um ein linkes Umlenkrad 6 und Antriebsrad 10 geführt Die Umlenkräder 5, 6 in der Nähe der Blockanlage 3 sind zur Gewährleistung einer definierten Obernahmestelle für die Blocks 4 ortsfest angeordnet Jedes Umlenkrad 5, 6 ist in einem Umlenkradlagerstück 27 (F i g. 3) gelagert Das rechte Transportmittel 1 ist um einen rechten Träger 7 und das linke Transportmittel 2 um einen linken Träger 8 geführt. Letzterer ist in F i g. 2 zum Teil aufgeschnitten dargestellt Jeder Träger 7,8 besteht aus einer Außenschale 7a, 8a und einer Innenschale 7b, Sb, die beide ein U-Profil haben und mit ihren offenen Seiten aneinanderstoßen (F i g. 4). Dadurch erhalten die Träger 7, 8 einen rechteckigen Außenquerschnitt mit ebenfalls nahezu rechteckigem Innenquerschnitt Die Träger 7,8 sind an einer vorderen Stütze 11 und an einer hinteren Stütze 12 befestigt Während der linke Träger 8 fest an den Stützen 11, 12 befestigt ist, ist der rechte Träger 7 parallel zum linken Träger 8 verschiebbar v,uf den Stützen 11,12 befestigt Dadurch kann der Abstand der Transportmittel 1, 2 zueinander, der Stärke der Blocks 4 angepaßt werden. Zwischen der vorderen Stütze 11 und der hinteren Stütze 12 befindet sich der Fräs-, Leim- und Fälzelbereich 13 der Maschine mit den entsprechenden Arbeitsstationen, die, bis auf eine Frässcheibe 14 sum Abfräsen der Blockrücken, nicht dargestellt sind. Hinter der hinteren Stütze 12 befindet sich unter den Transportmitteln 1, 2 eine Umschlagzuführung 15, eine Umschlaganpressung 16 und Umlegeschienen 17 für den Umschlag. In diesem Bereich müssen die aufgeklappten Umschläge unter den Trägern 7,8 frei geführt werden können, bis der Block 4 völlig von einer Blockauslage 18 übernommen ist.

Die bisher beschriebenen Einrichtungen sind Bestandteile üblicher Klebebindemaschinen und bilden keinen Bestandteil der Erfindung.

Der erfindungsgemäßc Transportsystemantrieb wird speziell anhand der Fig.3 beschrieben, wobei die zugehörige Draufsicht (F i g. 2) als Ergänzung dient. Die Anordnung ist in beiden Trägern 7, 8 gleich gestaltet. Daher wird nur die im linken Träger 8 angeordnete Antriebseinrichtung beschrieben. Fig.3 zeigt die Außenschale 8a des linken Trägers 8,. an deren Stirnseiten das linke Transportmittel 2 herumläuft Das Umlenkradlagerstück 27, mit in diesem gelagerten s linken Umlenkrad 6 ist fest in der Außenschale 8a befestigt Unter der Blockanlage 3 befindet sich ein Antriebsmotor 19, der über einen Keilriemen 20 ein Getriebe 21 antreibt (Fig. 1). Von diesem Getriebe 21 wird über eine Gelenkwelle 22 ein Kegelradpaar 23

ίο angetrieben, das in einem im Träger 8 befestigten Lagerpaßstück 25 gelagert ist (Fig.2 und 3). Am abtreibenden Kegelrad des Kegelradpaares 23 ist eine Längswelle 24 befestigt, die aus einem Stück oder aus Längswellenteilstücken 24a, 24b bestehen kann. Letztere sind über eine Keilmuffe 26 in Achsrichtung verschiebbar, jedoch unverdrehbar derart miteinander verbanden, daß von der Transportmittelspannung herrührende Längendifferenzen aufgenommen werden. Am Längswellenteilstück 246 ist ein Kegelrad 30 befestigt, welches mit einem Kegelrad 31 kämmt Das Kegelrad 31 ist an einem Antriebsrad 10, in diesem Beispiel an einem Kettenrad, befestigt das gemeinsam mit dem Längswellenteilstück 246 in einem Lagerpaßstück 29 gelagert ist Das Lagerpaßstück 29 ist innerhalb des Trägers 8 längsverschiebbar gelagert Eine derartige Verschiebung nach außen, die eine Spannung des Transportmittels 2 bewirkt, kann von außen durch eine Spannschraube 34, die ihr Gegenlager in einem Gewindestück 35 im Inneren des Trägers 8 hat (F i g. 4)

JO und die ein Druckstück 33 in das Innere des Trägers 8 bewegt, bewirkt werden. Durch die Enden des Druckstückes 33 werden hierbei zwei seitlich im Träger liegende Kniehebelanordnungen 32, deren eines Ende sich gegen ein fest im Träger gelagertes Spannstück 28 und deren anderes Ende sich gegen das verschiebbare Lagerpaßstück 29 abstützt, in Richtung auf die Strecklage der Kniehebelanordnungen 32 bewegt. Dadurch wird das Lagerpaßstück 29 nach außen gedruckt und das endlose Transportmittel 2 wird über das Antriebsrad 10 gespannt.

Die F i g. 4 zeigt, wie das endlose Transportmittel 2 an der Außenschale 8a und der Innenschale Bb des linken Trägers 8 anliegt. Eine exakte Führung des Transportmittels 2 in vertikaler und horizontaler Richtung wird durch außen an den Schalen 8a und Sb befestigten Führungsleisten 36 gewährleistet. Die Verbindung der Außenschale 8a mit der Innenschale Sb kann einmal dadurch erfolgen, daß sie mit im Träger 8 fest angeordneten Teilen von der Seite her verschraubt werden, beispielsweise mit, dem Umlenkradlagerstück 27, dem Lagerpaßstück 25 oder dem Spannstück 28, zum anderen lassen sich an geeigneten Stellen im Innern des Trägers 8 oder auch außen, Verbindungslaschen 37 mittels Verbindungsschrauben 38 anschraubsn.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Transportsystemantrieb für Maschinen zur Buchblock- und Broschürenherstellung, mit zwei endlosen, die Buchblocks zwischen sich klemmenden und in Richtung einer Blockauslage fördernden Transportmitteln, vorzugsweise Plattenketten oder Riemen, die um je einen Träger gelegt und von diesem geführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem dieser Träger (7,8) eine über ein to Kegelradpaar (23) antreibbare Längswelle (24) angeordnet und diese über zwei weitere Kegelräder (30, 31) mit einem nahe der Blockauslage (18) angeordneten Antriebsrad (9,10) für die Transportmittel (1,2) verbunden ist

2. Transportsystemantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Längswellen (24) aus zwei durch eine Keilmuffe ("26) miteinander verbundenen Längswellenteilstücken (24a, 24ty bestehen und die Antriebsräder (9, 10) in je einem, zwecks Spannung der Transportmittel (1, 2), innerhalb der Träger (7,8) verschiebbar angeordneten Lagerpaßstück (29) gelagert sind.

3. Transportsystemantrieb nach Anspruch 1 oder

2, dadurch gekennzeichnet daß die Träger (7, 8) aus je zwei Schalenteilen (7a, 76, 8a, Sb) zusammengesetzt sind.