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Abtastsicheres Drehzylinderschloss.
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Es ist bekanntlich nicht schwierig, die handelsüblichen Xylinderschldsser
auch mit nur einfachen Hilfswerkzeugen jederzeit öffnen zu kennen. Diesbezüglich
sind schon viele Vorschläge gemacht worden, wie diese Mangel zu beheben wären, doch
ist man dabei inner noch auf einen äusserst kompliziert ten Aufbau angewiesen geblieben
und jedenfalls noch heute weit vom Ziel entfernt, ein einfaches, billig herstellbares
Schloss zu schaffen, das die erwünschte Sicherheit darbieten konnte.
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Das Augenmerk beim Bau der Zylinderschlösser ist durchweg auf die
Zuhaltungen gerichtet geblieben, bzw. Mittel zu finden, um die Zuhaltungen vor Betätigung
mit unbefugten Werkzeugen zu bewahren. Man kann jedoch nicht verhindern, dass irgend
ein Werkzeug dorthin gelangen kann wohin ein SchlAssel reicht, denn die Schlüsselöffnung
bleibt unvermeidlich.
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Demnach hat es auch keinen Zweck, Schlüssel mit vielen Kerbenkombinationen
zu schaffen, Schldsser miteinander zu kuppeln u.s.w., denn dadurch erhöht man wohl
die Schlüsselkombinationen in einem übermässigen Klasse, erhöht jedoch die Abtastschwierigkeiten
nur in VerhGltnis der dazugekommenen Zuhaltungen.
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Nachdem die Abtastung der Zunaltungsstifte auf Trennfugeneinstellung
eine leichte Torsion des Drehzylinders voraussetzt, ist man auch auf den Gedanken
gekommen, sowohl die Stifte als auch die Bohrungen mit feinem Gewinde zu versehn,
was bei der Torsion des Zylinders, den Stift festhalten sollte. Diese Blockiereinrichtung
konnte aber keinesfalls
Erfolg haben, denn es ist dabei vorerst
erforderlich, dass der Kantenwinkel des Gewindes ausreichend gross sein muss, um
keine Selbsthemmung in Achsialrichtung des Stiftes auf-Kommen zu lassen, falls bei
normaler Betätigung durch den Schlüssel, die Gewinde miteinande kämmen sollten,
und in diesem Sinne auch noch eine Sicherlieitstoleranz bestehen muss, erfordert
dies einen entsprechend noch vergrösserten Kantenwinkel, bie dem folglich eine für
die trennfugenrichtige Einstellung des Stiftes noch ausreichende Torsionskraft zulässig
ist, ohne den Stift selbsthemmend zu iiiachen.
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andere Vorrichtungen, bei denen z.3. axial ineinander verschiebbare
Zuhaltungen, auf unterschiedliche reiben einzustellen sind, andern ebensowenig die
Situation, denn fAr eine Serienerzeugung sowie auch in der Praxis, messen nie Zunaltungsstifte
mit etwas Spiel arbeiten, was aber für die Abtastung sodann schon genügt, weil es
keinerlei Scnwierigkeit bereitet, vorerst den @usseren, hohlen Zuhaltungsstift auf
die Trennfuge abzustimmen und anschliessend den inneren Stift, auf die sicn sodann
gebildeste innere Fortsetzung der Trennfuge einzustellen. 4uch dieses Verfahren
bezwecKt daher nur eine unnötige steigerung der an sich sowiese schon übermässigen
Kombinationsmöglichkeiten des Schlüssels, ohne dabei den Abtastungsvorgang zu Andern
und zu erschweren abgesehen
Erhöhung der Anzanl der Zuhaltungen.
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weit der vorliegenden Erfindung wird nunmehr der bisher geherrschte
grosse Unterschied zwischen Schlüsselsicherheit und Sicherheit gegen Abtastung praktisch
beseitigt, insofern dabei auch der Abtastungsvorgang erfindungsgembss in einen @ombinationsprozess
verwickelt wird, indem die richtige Trennfugeneinstellung der einzelnen Zuhaltungen
jeweils nur aleatorisch gemacht werden kann. Bei diesem Verfahren
kann
sodann mit einer praktisch zulässigen Anzahl Zuhaltungen, die Kombinationsmöglichkeit
so weit gesteigert werden, dass auch ein Spezialist im vorhinein davor abschrecken
würde, an ein derartiges Schloss heranzugehen.
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Folgend Beschreibung des Erfindungsgegenstandes In der beigelegten
Zeichnung ist das Zylinderschloss der Erfindung nach zwei verschiedenen Ausführungsmöglichkeiten
dargestellt. Die Fig. 1 entspricht einem Doppelzylinderschloss, bei dem in einem
gemeinsamen Gehäuse 1, zwei parallel angeordnete Drehzylinder 2 und 3 zwangsweise
zusammen Arbeiten, bzw. sich drehen müssen. Ihre synchrone Drehbewegung erfol:t
mittels der beiden Zahnräder 4 und 5, über die Zahnstange 6.
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Da es erforderlich ist, dass zwischen den beiden erwännten Drehzylindern
kein Spiel im Drehsinne auftreten darf, wird die Zahnstange zumindest in der gesperrten
Position der Drehzylinder, unter mässigem Federdruck an die beiden Zahnräder angedrückt
gehalten. Die synchrone Arbeitsweise sodann zu stören ist keinesfalls mbglich, weil
der Drehzylinder 3 von aussen her nicht erreichbar ist und somit nicht festgehalten
werden kann.
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Die Drehzylinder 2 und 3 sind, wie ersichtlich, gemeinsam mittels
des flachen, flügelartigen Ansatzes 7 des Zylinders 2, mit der Hand zu drehen. EriDoppelschlüssel
8 kann in den Schlüsselkanal 9 des GehGuses 1 gesteckt werden und bezweckt nur die
gleichzeitige Auslösung der Zuhaltungen beider Drehzylinder, ohne in de; Schlüsselkanal
9 sich auch weiterhin drehen zu müssen.
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Wie der Fig. 1 entnoinmen werden kann, durchdringen die Zuhaltungsstifte
die beiden Drehzylinder sowie das Gehäuse und gelangen in bekannter Weise bis zu
einer Profilrippe
im Schlüsselkanal, als anschlag, dabei etwas tiefer
als die tiefste Schlüsselkerbe. Die Zuhaltungsstifte sind dabei entweder vierteilig:
b,c,d,e (gleichlautend für alle Stifte in den Figuren), siehe z. @. Zuhaltung 10
und 13, für kerbenlose oder geringfügig gekerbte Schlüsseleinstellung, oder sie
sind, wie bei der Zuhaltung II, für tiefe Schlüsselkerben fünfteilig: a, b, c, d,
e.
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Die Langen der einzelnen Stiftelemente sind so bemessen, dass bei
eingestecktes Schlüssel, die Querspalten bzw. Trennflachen zwischen bjc und c/d
der Stiftelemente gemäss der Anordnung 10, sowie die Trennflachen zwischen b/c und
d/e der Stiftelemente aller Anordnungen gemäss 11, in die Trennfuge der jeweiligen
Zylinder fallen, wodurch die Zylinder frei sind sich zu drehen.
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Bei herausgezogenem Schlüssel werden alle Stiftelemente durch die
bezüglichen Federn (wie in 12 angedeutet), in den Schlüsselkanal 9 gestossen, wobei
sich alle Stiftelemente @ e und alle ,tiftelemente c sodann über die jeweilige Zylindertrennfuge
sperrend verschieben. Es werden daraufhin alle Zuhaltungen, die für tiefe Sohlüsselkerben
bestimmt sind (wie z.B. 11), sowohl mit e als auch mit c nur um ein geringes ihrer
Länge (angenommen 1 mm), die bezügliche Trennfuge überschreiten, hingegen werden
bei -en Zuhaltungen für geringe oder fehlende Schlüsselkerben (wie z. B. bei 10),
die Verschiebungen der Stiftelemente c die Langen der Stiftelemente d überschreiten,
weshalb auch
Zuhaltungen ihre Stiftelemente e um ein geringes @ass sperrend im bezü@-@@ #lichen
Zylinder naben werden. Es ergibt sich dabei, dass die Stiftelernente d als Einheitsmass
die maximal mögliche @erbentiefe des Schlüssels haben sollen, die nur entsprechend
einer gelegentlichen, geringen Abweichung, wie sie bei der
Zuhaltung
13 angedeutet ist, der geringen Kerbentiefe genäss, etwas kleiner ausfallen wird.
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Die Stiftelemente c (wie bei 10), sowie c+d (wie bei 11), müssen
dem Zylinderdurchmesser entsprechen, hingegen muss c+b (wie bei ii) stets etwas
grösser sein, wodurch bei eingestellter Trennfugenübereinstimmung der Trennfläche
zwischen d/c, das Stiftelement b (wie bei 11) noch teilweise im Gehäuse bleibt und-sperrend
wirkt.
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Die als Gegenstifte fungierenden federbelasteten Elemente bzw. die
Stiftelemente e sind an kein Mass gebunden und hängen nur von der Konstruktion des
Schlosses ab, während die Stiftelemente b sowie b+a, als Stösselstifte fungieren
und dem Abstand der Zylindertre@nfuge von der dem jeweiligen Stift bezüglichen Schltsselserbentiefe
aufweisen müssen.
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Obwohl die Profilrippen des Schlüsselkanals schon eine ausreichende
Führung der Stifte egen den Schub der SchlAsselkerben darstellen, Kann durch eine
etwas distanziertere Anordnung vo-I- Drehzylinder, eine Verbesserung der Führung
erhaltenwerden.
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Bei herausgezogenem Schlüssel werden, wie schon vorhin angedeutet
wurde, säiitlicne Zuhaltungsstifte, bis unweit der Mittellinie des Seglüssels verschoben.
Dadurch werden sämtliche @egenstifte e um ein geringes ihrer Länge (z.B.
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angenommen 1mm), sperrend in die Drehzylinder eindringen können. In
dieser Situation werden sodann die Stiftelemente c bei den Zuhaltungen für tiefe
Schlüsselkerben, wie bei 11, gleichermassen wie die bezüglichen Gegenstifte e, somit
auch 1 im, sperrend in das Gehäuse eindringen, hingegen können die Stiftelemente
c der Anordnungen gemäss 10 oder 13,
um zusätzlich der Länge ihrer
Stiftelemente d über die Trenn fuge sperren u. zw. mit d+1 mm.
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Angenommen es werde die Zuhaltung 11 abgetastet, dann sind schon
nach 1 mm Verschiebung aufwärts in der Zeichnung, die Trennflächen zwischen d/e,
sowie die Trennflächen zwischen b/c fugenrichtig und fühlbar eingestellt. Ist daraufhin
die Zuhaltung In an der wethe, so wird nach ebenfalls 1 mm Verschiebung die Trennfläche
zwischen d/e einspringen, und da das Stiftelement e etwas lookerer sitzen muss,
ist es zwar in perrstellung, wirkt aber erst bei stärkerer Verdrehung des Zylinders,
was aber vorläufig wegen anderer Zuhaltungshindernisse noch nicht stattfinden wird.
Zwischen Abtastung von 11 und 10 ist jedenfalls kein Unterschied zu spüren und es
könnten sich die Abtastungen noch fortsetzen, bis eines dieser lockereren Stiftelemente
e der Anordnungen gemäss 10, ein Weiterverdrehen des Zylinders verhindern müsste,
weil das Spiel bei c sodann geringer wäre als die zur weiteren Abtastung nötige
Verdrehung des Zylinders.
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Welcher der Stifte das Hindernis sein könnte ist sodann nicht feststellbar,
weil z.B. im Falle 1O, die unrichtige Einstellung zwischen d/e, durch ihre Querverschiebung
in der Trenfuge verhindern wird, den Stift weiter verschieben zu können, und da
b locker bleibt und in den Schlüsselkanal ragt, ist die Annahme sodann gerechtfertigt,
dass es sich eventuell um einen Fall wie 11 handeln könnte.
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Abgesenen von diesem erläuterten Pall einer unterbrochenen Abtastung,
muss auch im entgegengesetzten Fall mit einer gleich grossen Abtastungsschwierigkeit
gerechnet werden, denn es ist schwierig, bei mehreren Zuhaltungen die Trennfläche
c/d trannfugengerecht einzustellen, ohne andere Stifte wieder auszulösen. Dazu kommt
jedoch das eigentliche Hindernie
in Form der Stiftanordnungen wie
bei 11, wo b grösser ist als d und daher bei angenommen erreichter Trennflächeneinstellung
von c/d mit der Trennfunge des Zylinders, das Stiftelement b, teilweise noch in
Gehäuse stecken und daher sperrend wirken wird. Welches der Stiftelemente b in diesem
Falle sperrt, ist auch bei Vertikalstellung nicnt feststellbar, weil alle Stiftelemente
b locker bleiben un# herunterfallen, inbegriffen a, das dabei den Anschein erweekt
b zu sein.
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Nachdem bei diesem System, auch kein Hilfswerkzeng von Nutzen sein
kann, weil damit bestenfalls eine einheitliche Trennflächeneinstellung d/e oder
c/d stattfinden würde, ist man notgedrungen auf eine systematische Abtastung nach
den sich ergebenden Kombinationsmöglichkeiten angewiesen.
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Sas Zylinderschloss der Fig. 2 arbeitet ebenfalls nach dem irfindungsprinzip,
hat aber, verglichen lait der Ausführung der Fig. 1, nur einen Drehzylinder 14,
der im Gehause 15, mittels des Doppelschlüssels 16 drehbar eingebaut ist. Der Doppelschlüssel
wird in üblicher Weise in den Schlüsselkanal 17 eingeführt. Die Zuhaltungen durchdringen
dabei quer den Drehzylinder 14 und sind den Schlüsselkerben gemäss, in alternativer
Arbeitsweise nebeneinander angeordnet, indem die uhaltungen gemäss 18 vom Schlüssel
(zeichnungsmässig) hinuntergedrücket und die Zuhaltungen gemäss 19 hinaufgedrückt
werden, wodurch breitere Schlüsselkerben mit günstiger Winkeleinstellung auch entsprechend
tief ausfallen können.
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Jede Zuhaltung wird dabei durch zwei antagonistische, ungleich stark
wirkende Federn, wie z.B. bei 20 und 21, beauf
schlagt, wobei die
vom SchlAssel jeweils verdrängte Stiftseite die stärkere Feder (siehe 20) haben
muss, damit die Zuhaltung so weit auf einen Anschlag gehalten wird, dass das Stiftelement
e um ein geringes seiner Länge über die Trennfuge des zylinders sperren kann. Die
Arbeitsweise entspricht-sodann der Arbeitsweise der Fig. 1, nur wird bei der Fig.
2 der Stösselstift b von der Feder, gemäss 21, nachgeschoben, anstatt von der Schlüsselkerbe,
während die Stifteinstellungen durch die Schlüsselwirkung im Inneren des Stiftelements
c erfolgt.
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Im Querschnitt der Fig. 2 ist die im Längsschnitt ersichtliche Zuhaltung
19 detailierter dargestellt, die übrigens auch der Arbeitsweise 11 der Fig. 1 entspricht.
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3ei den Zuhaltungen der Fig.2 ist durchwegs das Stiftelement c unterbrochen,
wobei der fehlende Stiftteil durch den Rahmen 22 (22' in Draufsicht) ersetzt wird.
Durch den erwähnten Rahmen 22 sind die distanzierten Stiftteile c wieder fest verbunden
und der Doppelschlüssel 16 kann daraufhin frei durch den Rahmen 22 geschoben werden,
um je nach Kerbentiefe, auf der einen Seite oder auf der anderen, die bezüglichen
Rahmen mit den anliegenden Stiften zu verschieben.
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Bei einer für hohe Stifteinstellungen bestimmten Zuhaltung wie z.
B. bei 18 oder 20, kann bei der Abtastung niemals festgestellt werden, ob die abgetastete
Trennfugeneinstellung der Trennfläche e/d richtig ist oder nicht. Es 3 ist in diesem
allerdings möglich zu versuchen, den Stift c (mit Rahmen) in Richtung der Zylindertrennfuge
zu verschieben, bzw. in Richtung von b. Wenn diese Operation bei etwas Stiftreibung
an der Bohrungswand glatt durchgeht, ist die Annahme berechtigt, -dass der Stift
c mit b nicht in der Trennfuge lag und somit die Abtastung falsch war. Dieser Nachteil,
der zwar
in den tieferen Schlüsselstellungen im Schlüsselkanal
kaum mdglich ist, muss hingegen nahe der Kanalöffnung verhindett werden, was durch
Ausgestaltung des unteren Stiftendes von c nach Fig. 3 leicht möglich ist. Zu diesem
Zwecke endet der Stift c als dünnerer Zapfen 25, Fig. 3 und Fig. 2, und hat eine
Hülse 26 aufgezetzt, die aussen den Durchmesser des Stiftes c hat, hingegen zum
Zapfen 25 etwas Spiel lässt. Badurch ist in der Trennfuge eine geringe Querverschiebung
möglich, die sodann die Sensation aufkommen lässt, dass die Trennfuge richtig erreicht
sei, ohne durchblicken zu lassen, dass der Zapfen 25 eine sperrende Wirkung ausübt.
Die Zuhaltung 20 unterscheidet sich sodann durch nichts von der eventuell richtig
eingestellten Zuhaltung 19, die für tiefe Kerbeneinstellung bestimmt ist.
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Eine ähnliche Situation könnte bei Zuhaltungen wie 19 auftreten,
was jedoch verhindert wird, wenn der Stift b in einem Abstand von der Trennfuge
gleich der Länge von d, eine geringe Abstufung hat (ähnlich der Fig. 3 jedoch ohne
Hülse), was aus Fig. 2 ersichtlich ist. Es ist somit nicht möglich die verschiedenen
Zuhaltungseinstellungen voneinander zu unterscheiden weshalb nur eine aleatorische
Abtastungseinstellung der einzelnen Zuhaltungsstifte mdglich bleibt.