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Ortsverind-&rliche Brechanlage Gegenstand der -Erfindung ist
eine ortsvernnderliche Brechanlage mit einem verfahrbaren Unterbau, dessen Füße
durch Stellmittel vom Boden anhebbar und auf diesen absenkbar .inA und von dessen
Rädern mindestens ein Teil durch Lenkvorrichtungen um vertikale Achsen schwenkbeweglich
und wenigstens ein Teil antreibbar sind.
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Bei derartigen Brechanlagen kommt es neben hohen Brechleistungen entscheidend
darauf an, daß sie eine gute Beweglichkeit haben, um ihren Standpunkt in möglichst
kurzer Zeit wechseln zu können. Erschwerend für diese gewünschte Mobilitt ist, daß
diese Brechanlagen überwiegend in sehr schwierigem Gelände arbeiten müssen.
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Bekannt sind neben Brechanlagen mit Schreit- und Raupenfahrwerken
auch bereits solche auf Rädern. Bei einer bekannten, auf gummibereiften Rindern
verfahrbaren Brechanlage (DT-Gbm 7 415 569/50c,171°) sind die Lager der Radachsen
an den Kolbenstangen vertikaler Zylinder-Kolbensysteme angebracht, welche die Stellmittel
zum anheben der Füße des Unterbaues vom Boden und zum Ausgleichen von Bodenunebenheiten
bilden.
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An diesen Kolbenstangen greifen außerdem die Lenkvorrichtungen in
Form paarweise angeordneter, horizontaler Zylinder-Kolbensysteme an, die einerseits
am Unterbau und andererseits an den Radachslagern fixiert sind. Die vertikalen Kolbenstangen
der Stellmittel sind somit nicht nur kraftübertragendes Organ für diese im Sinne
einer vertikalen Verlagerung der Rader relativ zum Unterbau bzw. zum Abheben der
Füße des Unterbaues vom Boden, sondern gleichzeitig auch kraftübertragendes Glied
für die Lenkvorrichtungen der Anlage zum Schwenken der Räder um vertikale Achsen,
sind also den Lenkvorrichtungen und den Stellmitteln gemeinsam. Infolge dieser Doppelfunktion
der Kolbenstangen werden diese relativ zu ihren Zylindern damit auch relativ zu
ihren Zylinderdich-
I tungen bei Jedem Lenkvorgang durch die lenkkräfte
gedreht.
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Dies hat einen sehr raschen Verschleiß der Zylinderdichtungen zur
Folge, was bei der hier vorgesehenen Hochdruckhydraulik im Hinblick auf ihre Funktionssicherheit
sehr nachteilig ist. Dieser Dichtungsverschleiß wird noch erhöht durch die Biegekräfte,
welche bei der bekannten Brechanlage über die als einarmige Hebel wirkenden Radachsen
auf die einzelnen Kolbens tangen wirken und aus den Raddrücken resultieren. Ungünstig
ist bei der bekannten Radaufhängung ferner, daß die Räder nur bis höchstens 150
beim Lenken eingeschlagen werden können, weil dies erstens einen großen endekreis
ergibt und zweitens es unmöglich macht, die Anlage auf der Stelle zu drehen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Fahrwerke für ortsveränderliche
Brechanlagen der erwahnten Gattung dahingehend zu verbessern, daß die Kolbenstangen
der Stellmittel und ihre Zylinderdichtungen einerseits von Biegekräften freibleiben
und andererseits bei den Lenkbewegungen bzw. beim Schwenken der Rader relativ zu
den Zylinderdichtungen nicht gedreht werden. Ausgehend von der Erkenntnis, daß eine
Beeinträchtigung der Zylinderdichtungen nur dann vermieden werden kann, wenn die
Kolbenstangen der Stellmittel keine Doppelfunktion haben, das heißt nicht gleichzeitig
auch Drehmoment übertragendes Element sind, ist diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Stellmittel zum Heben und Senken der Füße und die Lenkvorrichtungen
zum Schwenken der Räder als voneinander getrennte Einheiten ausgebildet sind.
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Um einerseits eine gute Anpassung des Fahrwerkes an die jeweiligen
Bodenverhältnisse zu erreichen und andererseits einen günstigen, symmetrischen Kraftangriff
an den Kolbenstangen der Stellmittel zu gewährleisten, sind nach einem anderen Merkmal
der Erfindung die Räder paarweise an Pendelachsen gelagert und die Stellmittel mittelbar
an den Pendelachsen angreifend angeordnet, wobei jeder Pendelachse
als
Stellmittel ein hydraulisches Zylinder-Kolbensystem zugeordnet ist. Eine sowohl
für die Anordnung der Benkvorrichtungen als auch die Unterbringung der Stellmittel
raumsparende und hinsichtlich des Kraftangriffes günstige Konstruktion erzielt man
hierbei nach der weiteren Erfindung dadurch, daß für Jede Benkvorrichtung eine vertikale,
im Unterbau befestigte Achse vorgesehen ist, auf der ein Trager drehbar angeordnet
ist, an welchem ein Hebel schwenkbeweglich gelagert ist, der die Pendelachse aufnimmt,
wobei das letzterer zugeordnete Zylinder-Kolbensysteir mit seinem einen Ende an
dem Träger und mit seinem anderen Ende an dem Hebel angelenkt ist. Damit die Brechanlage
zum Wenden einen nur vergleichsweise kleinen Wendekreis benötigt und außerdem auf
der Stelle drehen kann, sind in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Lenkvorrichtungen
zum Schwenken der Räder bzw. ihrer Pendelachsen bis 1800 ausgebildet.
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Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
wird die Erfindung im einzelnen weiter erläutert.
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Es zeigen Fig. 1 schematisch eine Seitenansicht einer mobilen Brechanlage
gemäß der Erfindung, Fig. 2 einen Ausschnitt aus dem Unterbau der Brechanlage nach
Fig. 1, Jedoch in vereinfachter konstruktiver Ausbildung und Fig. 3 eine Seitenansicht
des Ausschnittes nach Fig. 2.
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Die Brechanlage. ist im wesentlichen aus einem verfahrbaren Unterbau
1, einem Gerüstaufbau 2, einem Brecher 3, einem Aufgabeband 4 mit Aufgaberutsche
5 als Zuförderer für das Brechgut, einem Abzugsband 6 als Zwischenförderer, einem
Übergabetrichter
7 und einem als Schwenkband ausgebildeten Abgabeband 8 mit Abwurftrichter 9, das
den Abförderer für das gebrochene Gut bildet, aufgebaut.
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Der Unterbau 1 umfaßt einen als Schweißkonstruktion gestalteten Tragrahmen
10 mit drei Standfüßen für das Aufstellen der Anlage auf dem Boden bei Brechbetrieb,
nämlich zwei parallelen, in Längsrichtung des Tragrahmens 10 sich erstreckenden
Längsstandfüßen 11 und einem quer zum Tragrahmen 10 sich erstreckenden Querstandfuß
12, sowie mit sechtzehn Radsätzen 13, auf welchen die Anlage beim Verfahren ruht.
Die Rads?tze 13 weisen gummibereifte Räder 14 auf, welche paarweise auf sechszehn
Pendelachsen 15 angeordnet sind. Die Rader 14 sämtlicher Radsätze 13 sind lenkbar
ausgebildet; die Rader 14 von zwölf Radsätzen 13 sind angetrieben, und zwar in der
Aufeinanderfolge die der ersten drei und die der letzten drei auf jeder Längsseite
des Tragrahmens 10; die Rader 14 von vier Radsätzen 13, nämlich die der beiden innersten
Radsätze 13 auf Jeder Längsseite des Tragrahmens 10, sind abbremsbar.
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tWie die Fig. 2 und 3 erkennen lassen, sind die beiden Räder 14 jedes
Radsatzes 13 auf den Enden ihrer symmetrisch gestalteten Pendelachse 15 angeordnet,
welche mit Hilfe ihres Pendellagers 16 auf einem Lagerzapfen 17 pendelnd gelagert
ist. Die Pendelachse 15 ist als aus mehreren Baugruppen zusammengesetzte, kompakte
Baueinheit gestaltet und umfaßt neben dem Pendellager 16, einem hydraulischen Radantrieb
18, Getriebe, ein Bremstrommelpaar mit Innenbackenbremsen, entsprechende Lager,
Wellen und Achsen sowie die Felgen der Räder 14. Die Pendelachse 15 ist, was ihren
konstruktiven Aufbau im einzelnen betrifft, bekannt und nicht Gegenstand der Erfindung.
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Der Lagerzapfen 17, welcher die Pendelachse 15 aufnimmt, ist Teil
einer einen einarmigen Hebel bildenden Schwinge 19, die schwenkbeweglich auf einer
an einem Träger 20 befestigten Achse 21 gelagert ist. Der Trager 20 ist seinerseits
drehbeweglich auf einem vertikalen Drehzapfen 22 gelagert,
welcher
fest mit einer am Tragrahmen 10 angeschweißten Doppelkonsole 23 verbunden ist.
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Als Stellmittel zum Heben und Senken der Füße 11,12 des Unterbaues
1 sind hydraulische Zylinder-Kolbensysteme 24 vorgesehen, von denen Jedem Radsatz
13 bzw. jeder Pendelachse 15 Je eines zugeordnet ist. Der Zylinder 25 Jedes dieser
Zylinder-Kolbensysteme 24 ist mittels Bolzen 27 an dem Träger 20 und seine Kolbenstange
26 mittels Bolzen 28 an der Schwinge 19 schwenkbeweglich fixiert. Die Zylinder 25
sämtlicher Zylinder-Kolbensysteme 24 sind, wie es bei solchen Fahrwerken üblich
ist, gruppenweise untereinander hydraulisch verbunden, um einen hydraulischen Achslastausgleich,
das heißt gleichbleibenden Achsdruck, beim Durchfahren von Bodensenken zu erzielen.
Alle Zylinder 25 werden wie bekannt gemeinsam von einem nicht weiter dargestellten,
hydraulischen Geber, beispielsweise einer regelbaren Hochdruckpumpe, etwa einer
Axialkolbenpumpe, mit hydraulischem Arbeitsmittel, zum Beispiel Hydrauliköl, gespeist.
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Zum Lenken der Brechanlage beim Verfahren von einer Arbeitsstelle
zu einer anderen dienen Lenkvorrichtungen 29, welche die Räder 14 um die gedachten
Längsachsen der Drehzapfen 22 schwenken und von denen für Jeden Radsatz Reine vorgesehen
ist. Die einzelne Lenkvorrichtung 29 besteht aus zwei befestigungsmäßig zu einer
Einheit verbundenen hydraulischen Zylinder-Kolbensystemen 30,31 und einem mechanischen
Getriebe. Die Zylinder-Kolbensysteme 30,31 werden Je von zwei koaxial angeordneten
Zylindern 32,33 und einem gemeinsamen Doppeltauchkolben 34 gebildet und sind fest
an der Doppelkonsole 23 angebracht. Das zugeordnete mechanische Getriebe weist ein
gleichachsig mit dem Drehzapfen 22 angeordnetes und auf der Nabe 20a des Trägers
20 drehfest angeordnetes Zahnrad 35 sowie zwei Zahnstangensegmente 36,37 auf, die
diametral einander gegenüberliegend am Zahnrad 35 plaziert sind und deren Zahne
mit letzterem im Eingriff sind. Das eine 2s gment 36 ist bewegungstechnisch zu
einer
Einheit mit dem Doppeltauchkolben 34 des Zylinderstanzen Kolben:;Jstems 21 verbunden,
das andere ZahnGMigment 37 in gleicher Weise mit dem Doppeltauchkolben 34 des Zylinder-Kolbensystems
O. Zum Speisen der Zylinder 32,33 der beiden Z-!linder-Eolbensysteme 30,31 der Lenkvorrichtungen
29 mit hçrdraulischem Arbeitsmittel dient gleichzeitig der für die Stellmittel in
Form der Zylinder-Kolbensysteme 24 vorgesehene, nicht veranschaulichte Geber, der
über entsprechende Rohrleitungen auch mit den Zylindern 32,33 hydraulisch verbunaen
ist. Das Beaufschlagen der Zylinder 32,33 der einzelnen Lenkvorrichtungen 29 mit
hydraulischem Arbeitsmittel erfolgt entsprechend der gewünschten Fahrbewegung der
Brechanlage unterschiedlich, was mit Hilfe elektromagnetisch beim tigter Ventile,
welche zwischen den Zylindern 32,33 und dem zugehörigen Geber in die Rohrleitungen
eingefügt sind und elektronisch in Abhangigkeit vom Lenkradeinschlag gesteuert werden.
Bei dieser bekannten und nicht zum Gegenstand der Erfindung gehörenden Steuerung
werden die Ienk-stellungen des Lenkrades in Sollwerte elektronisch umgewandelt,
die in eine Vergleichseinheit eingegeben und dort mit aus den Iststellungen der
Pendelachsen resultierenden Istwerten verglichen werden; die dabei erhaltenen Vergleichsgrößen
werden in entsprechende Steuergrößen bzw. Steuersignale umgewandelt, it deren Hilfe
dann die Lenk-vorrichtungen in bezug auf den jeweils auauführenden Schwenkwinkel
bzw. Einschlag der Räder14 gesteuert werden.
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Bei dem besagten Schwenken der Pendelachsen bzw. den Lenkbewegungen
dreht der einzelne Radsatz 13 um den Drehzapfen 22 bzw. dessen Längsachse. Die Stellmittel
zum Heben und Senken der Standfüße 11,12, das heißt die Zylinder-Kolbensysteme 24,
schwenken zwar dabei mit, ihre Kolbenstangen 26 erfahren Jedoch dank der erfindungsgemäßen
Trennung von Lenkvorrichtungen und Stellmittel in bezug auf die kraftübertragenden
SteAlglieder hierdurch im Gegensatz zur bekannten Fahrwerksanordnung keine Relativbewegung
gegenüber den Dichtungen ihrer Zylinder 25, wodurch deren vorzeitige Abnutzung vermieden
wird.
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Eine negative Beeinflussung der Dichtungen durch Quer- bzw.
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Biegekräfte kann gleichfalls nicht mehr vorkommen, weil aus den Raddrücken
resultierende Biegekräfte auf die Eolbenstangen 26 durch das paarweise Anordnen
der Laufräder und Anwendung einer Pendelachse sicher vermieden werden.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen demnach im wesentlichen
darin, daß die Lebensdauer der Dichtungen der Stellmittel durch Drehbewegungen ihrer
Kolbens tangen und auf letztere wirkende Querkräfte nicht beeinträchtigt werden
können. Weitere Vorzüge sind die optimale Anpassungsfälligkeit des Fahrwerkes an
die Jeweiligen Bodenverhältnisse und ein großer Lenkeinschlag der Rader, welcher
ein Drehen der Brechanlage auf der Stelle, das heißt minimalsten Wendekreis, ermöglicht.