DE2430477A1 - Verfahren zur schaumstoff-naehrloesungskultur von pflanzen - Google Patents

Verfahren zur schaumstoff-naehrloesungskultur von pflanzen

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DE2430477A1
DE2430477A1 DE2430477A DE2430477A DE2430477A1 DE 2430477 A1 DE2430477 A1 DE 2430477A1 DE 2430477 A DE2430477 A DE 2430477A DE 2430477 A DE2430477 A DE 2430477A DE 2430477 A1 DE2430477 A1 DE 2430477A1
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hydrophilic
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plants
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DE2430477A
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Gerhard Baron
Johannes Dr Niggemann
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Bayer AG
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    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01GHORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
    • A01G24/00Growth substrates; Culture media; Apparatus or methods therefor
    • A01G24/40Growth substrates; Culture media; Apparatus or methods therefor characterised by their structure
    • A01G24/48Growth substrates; Culture media; Apparatus or methods therefor characterised by their structure containing foam or presenting a foam structure
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
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    • A01G24/00Growth substrates; Culture media; Apparatus or methods therefor
    • A01G24/30Growth substrates; Culture media; Apparatus or methods therefor based on or containing synthetic organic compounds
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01GHORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
    • A01G24/00Growth substrates; Culture media; Apparatus or methods therefor
    • A01G24/50Growth substrates; Culture media; Apparatus or methods therefor contained within a flexible envelope

Description

  • Verfahren zur Schaumstoff-Nährlösungskultur von Pflanzen Aus vielerlei Gründen nimmt die erdlose Kultur von Pflanzen in Nährlösungen nicht nur im Erwerbsgartenbau, sondern auch im Wohn-, Arbeits- und Lebensbereich der Menschen zu, beispielsweise als Blumenkästen auf Balkons und Fensterbänken, als Einrichtungselemente (Raumgefäße), als Dachgartensysteme und Grabgefäße. Hierzu trägt nicht zuletzt die heute bewußte erkannte umweltoptimierende Funktion von Pflanzen, insbesondere Zierpflanzen bei.
  • Als Substrate für Lösungskulturen werden bislang gröbere strukturstabile Materialien verwendet, wie z. B. Bimskies, Ziegelsplitt, Quarzkies, Granitsplitt, Flußkies, Sand, Vermiculit, Schlacke, Schaumstoff-Flocken, lonenaustauscherharze, Torf, expandierter Ton (Leca), expandiertes Vulkangestein (Purperl), Gesteinswolle.
  • Die bisher üblichen Hydrokulturverfahren werden vielfach den Anforderungen, die Erzeuger, Verkäufer und Verbraucher an dieselben stellen, nicht gerecht. Eine Systementwicklung ist bisher wohl auf dem Sektor der Hydrokulturgefäße betrieben worden, kaum jedoch auf dem Substrat-Sektor. Dieses wird u.a.
  • an der geringen Veränderungsbreite herkömmlicher Substratmaterialien liegen.
  • Als besonders nachteilig für den Versand haben sich bisher locker liegende Substratmaterialien erwiesen, weil sie beim Kanten leicht aus dem Gefäß rollen. Das relativ geringe Wasserspeichervermögen der üblichen ;,ubstratmaterialien setzt außerdem der Vermarktung ohne Vorhandensein eines Flüssigkeits-"*rumpfes" Grenzen.
  • Die ungehemmte unproduktive Verdunstung von Wasser auf dem substrat fuhrt relativ schnell zu unerm-nschten Überkonzentrationen der Nährlösung, zu Versalzungen mit Salzionen-Fsildungen. Es ist daher eine laufende Kontrolle und ein öfteres arbeitsaufwendiges Äuswechseln oder Korrigieren der Nährlösungen erforderlich.
  • Die genannten Schwierigkeiten herkömmlicher Hydrokulturmethoden werden durch das nachstehend erläuterte erfindungsgemäße Verfahren zur Nährlösungskultur von Pflanzen weitgehend behoben.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Nährlösungskultur von Pflanzen in Substratkörpern aus hydrophilen Schaumstoffen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß a) die Substratkörper so über rahrlösungsans taugef äß en angeordnet werden, daß die Nährlösung in den hydrophilen Schaum eindringen kann und b) die Schaumsubstratkörper an ihrer Seitenfläche eine wasserundurchlässige Ummantelung aufweisen.
  • Vorzugsweise werden beim erfindungsgemäßen Verfahren halbharte oder harte hydrophile Polyurethanschaumstoffe der Dichte 10 - 25 kg/m3 eingesetzt, die ein Wasseraufstiegsvermögen von mindesten 4 cm Höhe aufweisen.
  • Die nachstehenden Zeichnungen illustrieren einige, für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders geeignete Vorrichtungen: Fig. 1 zeigt eine gebrauchsfertige Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Über der Nährlösung (1) ist ein Gitter (2) angebracht, auf welchem das die Ummantelung (4) aufweisende Schaumsubstrat (6) angeordnet ist.
  • Das Schaumsubstrat (6) weist oben eine Aussparung auf, in welche ein kleineres Schaumsubstrat (5) baukastenförmig eingesetzt werden kann. Der Zwischenraum zwischen Schaumsubstrat-Ummantelung (4) und Außenwand der Vorrichtung (7) bzw. der zwischenraum zwischen mehreren (hier nicht gezeichneten) Schaumsubstraten wird durch Füllmittel (3) ausgefüllt, welches vorzugsweise aus hydrophobem Schaumstoff oder aus Blähton besteht. Die Natur dieses Füllstoffs ist jedoch für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens von völlig untergeordneter Bedeutung.
  • Fig. 2 und Fig. 3 zeigen mögliche Formen des Schaumsubstrats.
  • Wie aus Fig. 3 ersichtlich, kann die Ummantelung auch 1 - 2 cm unter dem oberen Rand des Substratkörpers beginnen, einen chaumstoffwulst hinterlassen und sich auch nach unten verjüngen.
  • Fig. 4 zeigt ein Schaumsubstrat (1), welches außen zur Verbesserung des Wasserhubs einen Schaumstoffkörper mit besonders hohem Saugspannungsvermögen (2) eingebaut enthält.
  • Fig. 5 zeigt ein analoges Prinzip, bei welchem das Schaumsubstrat (1) Dochte (2) zur Verbesserung des Wasserhubs aufweist.
  • Fig. 6, 7 und 8 zeigen Schaumsubstratkörper (1), die zur besseren Durchlüftung und zur Wasserdampfkondensation an den vertikalen Außenflächen eine oder mehrere eingestanzte oder eingefräste Furchen (2) von beispielsweise 0,5 - 3 cm Breite und 0,5 - 3 cm Tiefe vertikal, horizontal oder in Spiralform angeordnet enthalten.
  • Fig. 9 verdeutlicht die durch das erfindungsgemäße Verfahren eröffnete Möglichkeit, mittels eines wasserdicht ummantelten hydrophilen Schaumstoffes, der außen spiralförmig angeordnete Furchen zur Verbesserung des Wassersteigvermögens aufweist, auch größere Pflanzen mit einer vertikalen Wurzellänge von bis zu 400 cm hydroponisch zu kultivieren.
  • Die Fig. 10, 11, 12 und 13 verdeutlichen die ebenfalls denkbare Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei welcher Schaumsubstratkörper eingesetzt werden, bei welchen der vertikale tWasseraufstieg gewünschtenfalls durch horizontale, vertikale bzw, schräg verlaufende Einstanzkerben von vorzugsweise o,5 - 1 cm Dicke unterbrochen wird.
  • Die Fig. 14 und 15 zeigen Schaumsubstratkörper, die eine Deckschicht (2) aufweisen können.
  • Fig. 16 zeigt eine weitere Variante einer für das erfindungsgemäße Verfahren geeigneten Vorrichtung, bei welcher ein Wasserstandanzeiger (1) den Stand der Nährlösung (3) anzeigt und (2) einen Nähr- und/oder Wirkstoffe aufweisenden Beutel darstellt.
  • Fig. 17 zeigt schließlich eine weitere Variante einer Vorrichtungs welche für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet ist, bei welcher der Kontakt zwischen Schaumsubstrat (1) und der Nährlösung durch einen weiteren Schaumstoff (2) hergestellt wlrdF welcher im allgemeinen eine geringere Bydrophilie als der Schaumstoff (1) auSweist Die Ummantelung des Schaumsubstrats besteht beispielsweise aus einer wasserundurchlässigen Kunststoffolie bzw.- schicht bzw. aus einer paraffinhaltigen Wachsschicht.
  • Die beim erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzenden Schaumsubstratkörper können auch aus einem Verbundkörper von mit Klebemitteln verklebten Gemischen aus hydrophilen und hydrophoben, auch weichen Schaumstoff-Flocken bzw. -Kleinkörpern bestehen. Die Substratkörper können auch Düngemittel, Wirkstoffe, Pflanzenschutzmittel, pufferungs- und sorptionsaktive Substanzen und andere wachstumsbeeinflussende und -sichernde Stoffe enthalten.
  • Schaumstoffsubstrate können zur Verbesserung des Wasserhubs außen oder innen einen oder mehrere Schaumstoffkörper, mit hohem Saugspannungsvermögen eingebaut, besitzen (Fig. 4) oder aber Dochte aus z.B. Fließpapier oder Textilfasern seitlich oder innen enthalten (Fig. 5). Die mit einer Kunststoff-Folie ummantelten Schaumstoffsubstratkörper können zur besseren Durchlüftung und zur zur Wasserdampfkondensation an den vertikalen Außenflächen eine oder mehrere eingestanzte oder eingefräste Furchen von beispielsweise 0,5-3 cm Breite und 0,5 - 3 cm Tiefe vertikal, horizontal, spiralig und/oder schräg angeordnet enthalten (Fig. 6, 7, 8).
  • Bei zum Nährlösungssaum durchgehende Furchen an den vertikalen Außenwänden sind besonders bei vertikal lang gestreckten Schaumstoff-Substratkörpern von Vorteil, in denen größere Pflanzen hydroponisch kultiviert werden (Fig. 9). In den Furchen entwickeln sich zahlreiche Wurzeln. Von oben zugefügte Nährlösung oder Wasser werden beispielsweise mittels kontinuierlicher oder periodischer Tröpfchenbewässerung durch die Furchen leichter nach unten befördert. Das an den vertikalen Ummantelungsfolienflächen kondensierende Wasser kommt auch den Wurzeln über der Nährlösungsanstiegszone zugute. Die geschilderten Substrate eignen sich besonders auch für die hydroponische Anzucht von Gewächsen für aride Gebiete. Hierbei werden die länglichen, durchwurzelten Substratkörper gegebenenfalls in Bohrlöcher bis zum Grundwasserspiegel in den Boden eingelassen. In diesem Fall werden zur Ummantelung Kunststoff-Folien verwandt, die später im Boden verrotten.
  • Auf der Bodenoberfläche kann hier zusätzlich ein Tau- und Kondensationswasserfangsystem angebracht werden, wie es u0 a.
  • von R. J. Bouvier (Die Rekultivierung der Trockenzonen, Garten und Landschaft, H. 6, 195 - 202, 1966) beschrieben worden ist. Auch 1. Gindel hat brauchbare Verfahren zur Miniselbstbewässerung von Pflanzungen in ariden Gebieten mit Hilfe atmosphärischen Wassers entwickelt (Irrigation of plants with atmospheric water within the desert, Nature 207, Nr. 5002, 1173 - 1175, 1965).
  • Bei Verwendung von Substratkörpern aus Schaumstoffen mit relativ hohem Saugspannungsvermögen können dieselben zur teilweisen Unterbrechung des vertikalen Wasseraufstiegs eine oder mehrere horizontal, nach schräg oben oder schräg unten verlaufende Einstanzkerben von vorzugsweise o,5 - 1 cm Dicke, die auch bis ins Innere des Substrats reichen können, besitzen (Fig. 1o, i1, 12, 13).
  • Zur Einschränkung der unprodukten Verdunstung und der damit verbundenen Salzanreicherung können die Schaumstoff-Substratkörper auch eine wasserdampfundurchlässige Imprägnierung aus einer Kunststoffdispersion oder dgl. enthalten. Diese Verdunstungssperre kann gefärbt sein, kann aber auch zur Adaption bzw. Imitation, Textilfaserstaub beispielsweise einer erdfarbenen oder grünlichen Färbung, Blähton und andere Hydroi<:ultur-Substratmaterialien, auch Schmucksteine eingebettet und aufgeklebt enthalten (Fig. 14 und 15). Vor dem Einstanzen einer Pflanzöffnung in die Mitte der oberen Fläche des Schaumstoffsubstratkörpers zum Einsetzen der Jungpflanzen wird die Imprägnierungsschicht in der in notwendigem Maße mit Hilfe eines diagonalen Kreuzschnittes aufgeschnitten, in 4 Dreieckslappen abgelöst und aufgeklappt, um dann nach erfolgtem Einsetzen der Jungpflanze auch deren Substratblockoberseite zu bedecken.
  • Als Füllstoffe für die Zwischenräume dienen relativ leichte hydrophobe Schaumstoff körper, Blähton, Kies,Vermikulite und anderen bei der Hydrokultur verwandten Materialien.
  • Die oberen Flächen enthalten zur optischen Anpassung die gleichen Imprägnierungen und gegebenenfalls auch Einbettungen wie die Substratkörper.
  • Die Wasser-, Nähr- und Wirkstoffversorgung der Pflanzen erfolgt ü-ber einen Einfüllstutzen, der zweckmäßigerweise mit einem schwimmenden Wasserstandsanzeiger in einem hydrophoben Füllschaumstoffkörper eingebaut sein kann. Die Nähr- und Wirkstoffe werden mit Hilfe eines Kunststoffgewebebeutelchens oder dergleichen über und/oder in den Nährlösungs-"Sumpf" gehängt (Fig. 16). So erfolgt zumindest bei Wasserergänzung ein teilweises Inlösunggehen dieser Stoffe.
  • Zur harmonischen Nährstoffversorgung müssen alle Makronährelemente, wie Stickstoff, Phosphor, Kalium, Kalzium, Magnesium und Schwefel und alle lebensnotwendigen Spurennährelemente, wie Eisen, Mangan, Zink, Kupfer, Bor, Molybdän und Chlor in der Nährlösung vorhanden sein. Hierbei kann auf bereits erprobte Hydrokultur-Nährlösungen zurückgegriffen werden (s. F. Penningsfeld und P. Kurzmann: Hydrokultur und Topfkultur, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1966j. Da Schaumstoffsubstrate ein relativ hohes Bindungsvermögen für Schwermetall-Spurenelemente und Magnesium besitzen, empfiehlt sich besonders die Zugabe von Eisenchelaten zur Nährlösung. Ein höherer Magnesiumsalz-Anteil im Nährsalzgemisch bis zu 25 % erweist sich als günstig, da hierdurch die Salztoleranz der Pflanzen heraufgesetzt wird (s. K. Rathsack: Nährsalzgemische auch für hohe Düngungsintensitäten, Gartenwelt 68, Nr. 3, 49 - 50, 1968).
  • In den nicht belüfteten Hydroliulturen erweisen sich Zugaben von o,oQ1 - o 9 O,I von Natrium Kalium- und Ammonium-Humat aus natürlichen oder synthetischen Ausgangsstoffen als günstig auf das Pflanzenwachstum (s. Sc Guminski, Z. Gumjnska, J. Sulej: Effects of humate, agar-agar, and EDlA on development of tomato seedlings in aerated and non-aera-ted water cultures, J. Exp. Botany, 16 (46), 151 - 162, 1965). Dieser vorteilhafte Effekt von puffernden und zur @omplexbildung befähigten Humaten beruht nicht zuletzt @arauf, daß hierdurch einer chlorosefördernden hohen Bikarbonat-@onzentration in der @ährlösung entgegengewirkt wird (s. @. @adurowa, S. Guminski, A. Suder-Moraw: Die Wirkung steigender @onzentrationen von @atriumhydrogenkarbonat in @asserkulturen und die Gegenwirkung des @a-@umats, Biologia Plantarum (Praha) 9, (2), 92 - lol, 1967). ach diesen Darlegungen ist es nicht verwllnderlich, daß gerade bei Verwendung von Schaumstoffsubstraten, die kein wesentliches Pufferungsvermögen aufweisen, durch die Anwesenheit von Humaten eine ausgezeichnete Pflanzenentwicklung gewährleistet wird.
  • Für das erfindungsgemäße Hydrokultursystem eignen sich sowohl lösliche, schnell wirksame als auch langsam lösliche, anhaltend wirksame Dünger. Von besonderer Bedeutung sind nach unseren Erfahrungen Ionenaustauscherdünger, welche die Nährstoffe in einem für das Pflanzenwachstum zuträglichen Verhältnis zueinander abgeben, so daß es zu keinen wesentlichen Nährstoffdisharmonien in der Nährlösung kommt. Diese Ionenaustauscherdünger wirken außerdem puffernd, senken die Härte des zugeführten Gießwassers und adsorbieren zum Teil sogenannte "Ballast"-Ionen.
  • In den Kunststoffgewebebeutelchen können neben den vorgenannten Stoffen auch andere, wie Komplexbildner9 Wachstumsregulatoren, beispielsweise Stauchemittel, systemisch wirkende Pflanzenschutzmittel, wie beispielsweise bskterizide, Fungizide, Insektizide, Algizide und andere wachstumsbeeinflussende und -sichernde Stoffe enthalten sein.
  • Die Art und Anzahl der Versorgungsbeutelchen, die in das System eingehängt werden, ric-hten sich nach den Ansprüchen der Pflanzen, den Gefäßgrößen und den jeweiligen Kulturbedingungen. Bei Erschöpfung können die Eeutelchen leicht gegen neue ausgewechselt werden, ohne daß - wie in bisherigen Systemen - die gesam-te Nährlösung erneuert zu werden braucht.
  • Nach dem Einsetzen von Pflanzen mit Schamnstoffsubstratkörpern, in denen die Wurzeln den Unterboden noch nicht erreicht haben, wird der Spiegel der nährlösung jeweils so hoch angehoben, daß normalerweise eine untere Schicht von o,5 - 2 cm (gegebenenfalls auch mehr) der Substratkörper in der Lösung stehen.
  • Gewässert wird danach erst wieder, wenn der normale Nährlösungsspiegel unterschritten wird.
  • Falls - wie in Gärten, bei Dachgärten, Balkongärten und Grabkästen - eine unkontrollierte Wasserzufuhr auch durch Niederschläge erfolgen kann, erhalten die Gefäße in einer Niveauhöhe von ca. 1 - 2 cm über dem unteren Rand der Schaumstoffsubstratkörper eine Überlauföffnung bzw. ein aus dem Gefäßboden ragendes entsprechend langes Überlaufrohr, das gleichzeitig der Belüftung dient.
  • Bei Aufstellung der Gefäße draußen oder bei Kultur hoher Pflanzen können außer verankerten Gitterrosten, Lochplatten und dgl. zusätzlich auch Netzstrukturelemente aus Kunststoff, kunststoffummanteltem draht oder dgl. - verankert in das Gefäß - eingebaut werden.
  • Die Anzucht der Pflanzen aus Stecklingen oder Samen geschieht vorzugsweise in baukastenförmig ineinander einsetzbare Schaumstoffvermehrungssubstrate (Fig. 1). Die bewurzelten Jungpflanzen werden in eingestanzte Pflanzenöffnungen der gewünschten Größe im Schaumstoffsubstratkörper eingesetzt.
  • Die Vermehrung von größeren Stecklingen kann direkt in dem ummantelten Schaumstoffsubstratkörper vorgenommen werden. Die Weiterkultur der Pflanzen zur Verbrauchsreife kann nun beispielsweise in Gefäßen im ahrlösungsanstau erfolgen. Bei Substratkörpern mit gröberen Poren und einem relativ geringen Wasseraufstiegsvermögen erfolgt die Weiterkultur direkt im Anstaugefäß. Bei ubstratkörpern mit freien Poren, höherer Saugspannung und einem relativ großen Wasserhub kann besonders bei sogenannten "lufthungrigen" Pflanzen die Unterlage eines anderen Schaumstoffsubstratkörpers zur Herabsetzung des Wasseraufstiegvermögens Kulturvorteile bringen (Fig. 17).
  • Das erfindungsgemäße Verfahren stellt - wie dargelegt - ein Hydrokultur-System dar, das den Wünschen der Pflanzenproduzenten bei der Vermehrung der Pflanzen und deren Weiterkultur bis zur Einsatzreife entgegenkommt. Das bisherige lästige Entfernen der Substratreste von den Wurzeln der Jungpflanzen kann bei Verwendung von Schaumstoffvermehrungssubstraten unterbleiben.
  • Vermarktung und Versand des neuen Systems gestalten sich weitaus problemloser als bei bisherigen Verfahren. Die relativ leichte Auswechselbarkeit der Pflanzen in dem Substratsystem sowie die - dank der Sperrschicht gegen die unproduktive Verdunstung - geringe Wartungsbedürftigkeit mit nur wenigen Nährlösungskontrolle sowie die einfache und saubere Handhabung machen das geschilderte Hydrokultur-Verfahren sowohl für die Dienstleistungsgärtner als auch den Verbraucher sehr attraktiv.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Nährlösungskultur stellt somit einen echten Fortschritt gegenüber bestehenden Systemen dar. Da Zierpflanzen immer mehr zu einem laufend auswechselbaren Konsumartikel werden und ein zunehmendes Interesse besteht, Pflanzen zur Umweltoptimierung des Arbeits-, Wohn-und Lebensbereiches der Menschen einzusetzen, kommt - im Blick auf die Zukunft - der Erfindung eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu. Das vorgestellte saubere, einfache, wartungsarme System dürfte auch zu einer erheblichen Ausweitung der Nährlösungskultur im Bereich des Freizeitgärtners beitragen.

Claims (4)

Fatentansprüche
1. Verfahren zur Nährlösungskultur von Pflanzen in Substratkörpern aus hydrophilen Schaumstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß a) die ,ubstratkörper so über sährlösungsanstaugefäßen angeordnet werden, daß die @ährlösung in den hydrophilen Schaum eindringen kann und b) die chaumsubstratkörper an ihrer Seitenfläche eine wasserundurchlässige Ummantelung aufweisen.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Substratkörper aus einem hydrophilen Polyurethan-Schaumstoff der Dichte 10 - 25 kg/m3 besteht, der ein Wasseraufstiegsvermögen von mindestens 4 cm aufweist.
3. Verfahren gemäß knspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Substratkörper ein Verbundkörper aus mit Klebemitteln verklebten Gemischen aus hydrophilen und hydrophoben Schaumstoff-Flocken ist.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Schaumsubstratkörper nebeneinander über dem gleichen Nährlö sungsanstaugefäß angeordnet werden und die Zwischenräume zwischen den einzelnen Substratkörpern mit hydrophoben Schaumstoffkörpern, Blähton, Kies Vermikulite und anderen bei der Hydrokultur verwandten Materialien ausgefüllt werden.
L e e r s e i t e
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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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