DE2430317B2 - Geraet zur vorbereitung der reinigung von teppichboeden mit niedergetretenem flor - Google Patents
Geraet zur vorbereitung der reinigung von teppichboeden mit niedergetretenem florInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Vorbereitung der Reinigung von Teppichböden mit niedergetretenem
Flor, mit einem Burst- und Kratzwerkzeug, das einen Träger aufweist, der über den Teppichboden bewegt
wird und von dem nach unten gerichtete stabförmige Glieder ausgehen, die in den Teppichflor einzugreifen
und ihn aufzulockern bestimmt sind. 5S
Ein derartiges Gerät, mittels dessen der Flor eines
Teppichs für die anschließende Reinigung aufgerichtet werden soll, ist bereits durch die US-PS 30 65 491
bekanntgeworden. Danach wird ein bürstenähnliches Werkzeug mit stabförmigen Gliedern durch den &>
Teppichfior gezogen. Dieses Werkzeug ist jedoch nicht für Teppiche mit beliebiger Florhöhe geeignet. Lediglich
hochflorige Teppiche, wie sie in Wohnräumen ausliegen und keiner starken Begehung ausgesetzt sind,
könnten mit einem derartigen Werkzeug so weit aufgelockert werden, daß die im Flor abgelagerten
Schmutzpartikel abgesaugt werden können. Das vorbekannte Gerät gestattet aber nicht die Reinigung
317
niederflorigcr Teppichböden mit feinem cngsiehcndem
Flor, wie sie insbesondere in den Verkaufsräumen von Kaufhäusern und Banken ausgelegt sind, wo sie einer
besonders starken Verschmutzung und Druckbelastung infolge der hohen Begehungsfrequenz durch Passanten
unterliegen. Die verhältnismäßig weil auseinanderstehenden und dicken stabförmigen Glieder des Bürstwerkzeuges,
die aus dem gleichen Material wie die diese stabförmigen Glieder tragende Platte bestehen und mit
dieser aus einem Stück bestehen, können nämlich gar nicht wirksam in den niedergetretenen feinen, engstehenden
Flor eines niederflorigcn Teppichs eingreifen. Zum einen ist der gegenseitige Abstand dieser
stabförmigen Glieder zu groß, um eine restlose Erfassung sämtlicher Florteile zu gewährleisten, zum
anderen würden sich diese stabförmigen Glieder, die wegen des bestimmungsgemäß zu erfassenden hohen
Flors eine große Elastizität aufweisen müssen, um den empfindlichen Flor nicht zu beschädigen, dann, wenn sie
über einen festgetretenen niederflorigen Teppich geführt werden würden, in unkontrollierter Weise
ausbiegen und den Schmutz darin nicht wirksam auflockern.
Es waren am Anmeldetag ferner bereits Bürsten bekannt, die einzeln stehende, elastisch eingebettete
Drahtborsten aufweisen (US-PS 36 51 532 und GB-PS 6 57 825). Dabei handelt es sich jedoch um Haar- oder
Perückenbürsten, die also zur Behandlung des menschlichen Haars besamt sind und deren Drahtborsten
deshalb sehr weich gebettet werden müssen, damit sie die zu ordnenden Haare, die nicht etwa wegen
Verklebung durch Verschmutzung aufzulockern sind, nicht zerreißen. Derartige Bürsten liegen mithin auf
einem anderen technischen Anwendungsgebiet.
Auch weitere vorbekannte Geräte, die zur Aufrichtung
des Flors von einer Reinigung zu unterwerfenden Teppichen bestimmt sind, und die motorgetriebene,
rotierende Walzen enthalten, auf deren Umfang abwechselnd kurze und lange Stäbe starr befestigt sind,
lassen sich bestimmungsgemäß nur zur Aufrichtung eines Flors mit einer Höhe von etwa 40 mm verwenden.
Teppiche mit einem derart hohen Flor werden ausschließlich ir privat genutzten Räumen ausgelegt
und unterliegen normalerweise nicht einer Verschmut zung, die so stark ist, daß dadurch ein Verkleben des
Flors mit dem Trägermaterial eintritt. Diese vorbekannten Geräte mit weit auseinanderstehenden starren
Stäben sind jedoch zum Aufrichten des niedergetretenen und schmutzverklebten Flors von Teppichböden,
die in von Passanten stark begangenen Räumen verlegt worden sind, nicht geeignet; denn ein Gerät mit einer
motorgetriebenen, mit starren, radial abstehenden Stäben bestückter Walze, die zum Kämmen des hohen
Flors von Teppichen bestimmt ist. würde dann, wenn diese Walze mit einer für das Aufrichten eines kurzen,
schmutzverklebten Flors ausreichenden, entsprechend starken Umfangskraft angetrieben weiden würde,
diesen kurzen Flor mit großer Wahrscheinlichkeit abfräsen, da jeder einzelne starre, radial abstehende
Stab der Walze grundsätzlich die volle Umfangskraft dieser Walze auf den Flor des Teppichs übertragen
kann, falls dieser Flor, infolge starker Verschmutzung, der Aufrichtung einen entsprechend hohen Widerstand
entgegensetzt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das aus der US-PS 3065 491 bekannte Gerät so zu
verbessern, daß auch bei verhältnismäßig niederflorigen Teppichböden mit n'edergetretenem, feinem und
Qiigstehendem Flor eine gründliche, bis nuf den
Teppichgrund hinabwirkendc Reinigung erzielt werden kann, so daß der mit dem Flor verklebte Schmutz von
druod auf gelockert wird.
Erfindungsgemäß wird deshalb ein Gerät der eingangs geschilderten Art so ausgeWdet, daß das
Burst· und Kratzwerkzeug als Bürste mit einzeln
stehenden Drahtborsten und elastischer Bonstenbettung
ausgebildet ist.
Das erfindungsgemäßc Gerät greift mit seinem Burst-
und Kratzwerkzeug schonend, jedoch gründlich in den niedergetretenen schmutzverklebten Flor eines Teppichbodens
ein. Jede der einzeln stehenden Drahtbürsten kann dabei nur eine genau definierte Kraft auf den
vor ihr liegenden Flor ausüben, die der Rückstellkraft ihrer elastichen Bettung entspricht. Da zahlreiche
derartiger Drahtborsten, die in einer oder mehreren nacheinander angeordneten Bürsten enthalten sind,
sukzessi" auf den Flor einwirken, wird trotz der ' begrenzten Einwirkungskraft einer Einzelborste der aus
Nocken, Schlingen oder Fasern bestehende Flor aufgerichtet, wobei gleichzeitig durch die Borstenspitzen
der innerhalb des Flors befindliche Schmutz., auch derjenige, der sich auf dem Trägermaterial des Flors
befindet, abgekratzt wird. Eine Beschädigung des Flors ist wegen der genauen Begrenzung der Einwirkungskraft der Drahtborsten völlig ausgeschlossen. Eine
besonders vor'eilhafte Formgebung der Drahtborsten im Rahmen der Erfindung besteht darin, daß die unteren
Enden der Drahtborsten hakenförmig in Vorschubrichtung abgewinkelt sind.
Dadurch wird der Eingriffswinkel jeder Einzelborste,
die zunächst senkrecht aus der Bors'enbettung herausragt.
erheblich verbessert. Weiterhin lassen sich Abstand und Länge der einzelnen Drahtborsten, je nach
Teppichbodenstruktur, Florart und Florstärke, so verändern, daß jeweils eine optimale Auflockerung
dieses Flors erzielt wird.
Darüber hinaus läßt sich die Wirkung des erfindungsgemäßen Geräts dadurch steigern, daß in Vorschubrich·
tung des Geräts zwei Bürsten hintereinander so angeordnet sind, daß die in Vorschubrichtung vorn
liegende Bürste nicht so tief in den Flor des zu reinigenden Teppichbodens eingreift, wie die dahinter
liegende Bürste. Der Teppichbodenflor wird mithin durch die zunächst eingreifende Bürste etwas gelockert,
und die bereits vorgelockerten Florteile werden durch die darauffolgende, titfer in den Flor greifende Bürste
vollständig aufgerichtet.
üie Wirkung des erfindungsgemäßen Geräts kann weiter dadurch intensiviert werden, daß es in an sich
bekannter Weise zur Aufnahme von verschiedenen Gewichten für die Belastung der Bürsten eingetichtet
ist. Das jeweils für das ausreichend tiefe Eindringen der einzelnen Borsten in das Teppichmaterial erforderliche
Gesamtgewicht wird auch in diesem Falle in statisch bestimmter Weise gleichmäßig auf sämtliche Drahtbor-
;y sten verteilt.
Wegen des intensiven Eingriffs des erfindungsgemäßen Geräts in den Teppichflor können sich Vorschubkräfte
als notwendig erweisen, die das Leistungsvermögen eines durchschnittlich kräftigen Arbeiters, der das
Gerät in ökonomischer Weise über längere Zeiträume hinweg benutzen ·>ΙΙ, übersteigen. Um einen ökonomischen
Einsat;: iks erfindungsgemäßen Geräts zu
gewährleisten, kann daher dasselbe durch einen Elektromotor angetriebene Laufrollen aufweisen.
Das Gerät nach der Erfindung, das zur Vorreinigung von Teppichboden bzw, Teppichen bestimmt ist,
bewirkt wegen der intensiven Scfomutzabkratzung naturgemäß auch eine starke Aufwirbelung der»
abgekratzten, trockenen Schmutzes, so daß Schmutzab·
lagerungen aul den benachbarten Flächen zu befürchten
sind. Um dies zu verhindern, wird das ^rfindungsgemäße
Gerät mit an einen Staubsauger anschließbaren Absaugöffnungen im Bereich der Bürsten ausgerüstet,
die in Verschubrichtung des Geräts hinter den Bürsten
angeordnet sind. Der durch die Drahtborsten aus dem Teppichboden gekratzic Schmutz wird dann durch die,
in Vorschubrichtung gesehen, hinter diesen Bürsten befindlichen Absaugöffnungen aufgenommen, ohne daß
Staubablagerungen auf den umgebenden Flächen entstehen können.
Anstelle der im wesentlichen ebenen Bürsten läßt sich auch eine Zylinderbürste vorsehen, die über einen
Elektromotor sowie ein dazwischengeschaltetes Getriebe mit geringer Drehzahl angetrieben wird, wobei das
Gerät auf Laufrädern ruht und die Drahtborste!! in ihrer unteren Stellung um die gewünschte Eindringtiefe über
die Auflageebene der Laufräder hinausragen.
Das erfindungsgemäße Gerät sei an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels im folgenden
näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 die Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Geräts,
F i g. 2 die Draufsicht auf das Gerät gemäß F i g. 2,
F i g. 3 den Querschnitt durch eine Einzelbürste des erfindungsgemäßen Geräts.
Danach besteht das Gerät aus dem Gestell 1, an dessen Unterseite Bürsten 2 und 3 befestigt sind. Ferner
ist an dem Gestell 1 ein schwenkbarer Griffbügel 4 befestigt. Das Gerät soll in Richtung des Pfeils 5 über
den Teppichboden 6 geführt werden. Im vorderen Bereich des Gestells ί sind an der Unterseite desselben
Laufräder 7 vorgesehen, mit Hilfe derer das Gerät, nachdem es im rechten Teil nach unten gedrückt wurde,
so daß die beiden Bürsten 2 und 3 vom Teppichboden 6 abheben, leicht an eine weitere Einsatzstelle gefahren
werden kann.
Gemäß F i g. 2 besteht das Gestell I im wesentlichen aus einer rechteckigen Platte, die mit einem etwas
erhöhten Rand 8 (s. F i g. 2) versehen ist, so daß die aufgestellten Gewichte 9 und 9' gegen ein Herabrutschen
während des Einsatzes des Geräts gesichert sind. Man erkennt aus F i g. 2 ferner, daß die beiden Bürsten 2
und 3 jeweils seitlich über das Gestell 1 hinausragen. Dies hat den Vorteil, daß die Bürsten 2 und 3 mit ihren
überstehenden Enden auch unter Möbelstücke, die auf dem zu reinigenden Teppichboden 6 stshen, greifen
können.
Die Fig.3 zeigt den Querschnitt durch eine der
Bürsten 2 bzw. 3. Danach ist in dem Borstenträger 10 eine elastische Borstenbettung 11 verankert, aus der die
einzelnen Drahtborsten 12, deren untere Enden hakenförmig abgebogen sind, herausragen. Jede Drahtborste
12 kann wegen dieser elastischen Verankerung Einzelwiderständen, wie sie beispielsweise durch Veloursschlingen
geboten werden, elastisch ausweichen, ohne das Flormaterial zu beschädigen.
Die Bürste 3 ragt, im Vergleich zur Bürste 2, nicht so weit nach unten wie die letztgenannte, so daß ihr
Eingriff nicht so tiefgreifend ist wie derjenige der Bürste 2. In der Zeichnung läßt sich, angesichts des gewählten
Maßstabes, diese nur geringe Höhendifferenze nicht zum Ausdurck bringen.
Die Laufräder 7, die auch in anderer Weise
24 3Ό317 V
5 6, .■; τ
ausgebildet werden können, lassen sich bedärfsweise Auch kann man neben der rücicwärtigeii ytin de«
über ein nicht dargestelltes Getriebe mittels eines Fig.l und[2 der^H%en)^ift^e^(^teils|i|§nefn^ht
ebenfalls nicht 'dargestellten lEIektrombtors antreiben, dargestellte ^^i0itfnÜ^m§^0^&^0^iMä\
um den Vorschub des erfindungsgemäßen Geräts zu Bürsten 2 und 3 u^~-.k'i^i;W.^^<*^&=aii.!*":'ii-i.^
bewirken. 5 absaugen kanitK "
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
'i-Zy*
>' ί '-
Claims (7)
1. Gerät zur Vorbereitung der Reinigung von Teppichböden mit niedergetretenem Flor, mit einem
;ßürst- und Kratzwerkzeug, das einen Träger aufweist, der über den Teppichboden bewegt wird
und von dem nach unten gerichtete stabförmige Glieder ausgehen, die in den Teppichflor einzugreifen
und ihn aufzulockern bestimmt sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Burst- und Kratzwerkzeug
als Bürste (2, 3) mit einzeln stehenden Prahtborsten (12) und elastischer Borf.enbeitung
(Ii)ausgebildet ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich- rs
net, daß die unteren Enden der Drahtborsten (12) hakenförmig in Vorschubrichtung abgewinkelt sind.
3. Gerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch , gekennzeichnet, daß in Vorschubrichtung des
Geräts zwei Bürsten (2, 3) hintereinander so angeordnet sind, daß die in Vorschubrichtung vorn
liegende Bürste (3) nicht so tief in den Flor des zu reinigenden Teppichbodens (6) eingreift wie die
dahinterliegende Bürste (2).
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es in an sich bekannter
Weise zur Aufnahme von verschiedenen Gewichten (9) für die Belastung der Bürsten (2, 3) eingerichtet
ist.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es durch eitlen
Elektromotor angetriebene Laufrollen aufweist.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit an einen Staubsauger anschließbaren Absaugöffnungen
im Bereich der Bürste, dadurch gekennzeichnet, daß diese Absaugöffnungen in Vorschubrichtung des
Geräts hinter den Bürsten (2,3) angeordnet sind.
7. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste als Zylinderbürste ausgebildet ist
und übet einen Elektromotor sowie ein zwischengeschaltetes Getriebe mit geringer Drehzahl angetrieben
wird, wobei das Gerät auf Laufrädern (7) ruht und die Drahtborsten in ihrer unteren Stellung um
die gewünschte Eindringt! Je über die Auflageebene
der Laufräder (7) hinausragen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742430317 DE2430317C3 (de) | 1974-06-21 | Gerät zur Vorbereitung der Reinigung von Teppichböden mit niedergetretenem Flor |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742430317 DE2430317C3 (de) | 1974-06-21 | Gerät zur Vorbereitung der Reinigung von Teppichböden mit niedergetretenem Flor |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2430317A1 DE2430317A1 (de) | 1976-01-02 |
DE2430317B2 true DE2430317B2 (de) | 1976-07-08 |
DE2430317C3 DE2430317C3 (de) | 1977-02-24 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4025838A1 (de) * | 1990-08-16 | 1992-02-20 | Heiko Harms | Verfahren und vorrichtung zum reinigen flaechiger koerper mit tiefenstruktur, vorzugsweise teppichartiger unterlagen |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4025838A1 (de) * | 1990-08-16 | 1992-02-20 | Heiko Harms | Verfahren und vorrichtung zum reinigen flaechiger koerper mit tiefenstruktur, vorzugsweise teppichartiger unterlagen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2430317A1 (de) | 1976-01-02 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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OI | Miscellaneous see part 1 | ||
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